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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz einer Führungsanordnung
für optische
Fasern vor überschießender Strahlung
hoher Leistung. Insbesondere, jedoch nicht ausschließlich betrifft
das Verfahren optische Fasern zum Zuführen eines Hochleistungslaserstrahls
zu einem Werkstück.
Durch die Ausgestaltung entweder des Eingangs- oder des Ausgangsendes
einer optischen Faseranordnung wird die Anordnung weitaus weniger anfällig für Ausfälle entweder
aufgrund einer am Eingang vorliegenden Strahl/Faser-Fehlausrichtung oder,
am Ausgangsende, aufgrund von Rückreflexion von
Laserstrahlung oder Rückwärtskopplung
von optischer Breitbandstrahlung, die an einem Werkstück durch
Wechselwirkung mit einem Laserstrahl entsteht.
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Es
wird generell bevorzugt, für
die Zuführung eines
Laserstrahls zu einem Werkstück
für Materialverarbeitungsvorgänge ein
Faseroptik-Zuführsystem zu
verwenden. Die verwendeten Laser können typischerweise Nd:YAG-Laser
sein, die bei Wellenlängen
von beispielsweise 1060 nm funktionieren. Die Vorteile der Verwendung
von Faseroptik-Zuführsystemen
sind bekannt; dazu gehört
die Fähigkeit,
einen Laserstrahl leicht über
ein Werkstück
zu scannen, die Fähigkeit,
den Laser von dem Werkstück
entfernt anzuordnen, und die Fähigkeit,
Leistung aus einem einzelnen Laser auf mehrere entfernte Arbeitsplätze zu verteilen.
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Die
Struktur optischer Fasern und die Funktionsprinzipien sind bekannt.
Eine optische Faser zur Übertragung
eines Laserstrahls umfasst generell einen zentralen Kern mit kreisförmigem Querschnitt, der
von einer Mantelschicht umgeben ist. In der Regel sind auch eine
Pufferschicht und eine äußere Umhüllungsschicht
vorgesehen, um die Kern- und die Mantelschicht zu schützen.
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Idealerweise
wird ein Laserstrahl in eine optische Faser eingleitet, indem er
an einer Eingangsfläche
der Faser auf die Kernregion gerichtet wird. In der Praxis kann
jedoch häufig
ein Teil des Laserstrahls unabsichtlich auch auf die Mantelregion
der Eingangsfläche
der Faser auftreffen, und dies kann häufig dazu führen, dass beträchtliche
Laserleistung in die Mantelschicht eintritt. Hierzu kann es deshalb kommen,
weil die Breite des Laserstrahls an der Eingangsfläche der
Faser die Breite des Kerns übersteigt
oder die Achse des Laserstrahls möglicherweise nicht gut mit
der Achse des Kerns ausgerichtet ist.
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Eine
Strahlzuführungs-Faseranordnung
endet generell an jedem Ende in einem Abschluss. Der Abschluss dient
dazu, die Faser anzuordnen und zu befestigen, so dass die Eingangs- und die Ausgangsfläche der
Faser jeweils an vorgegebenen Positionen angeordnet sind und dort
bleiben. Besonders wichtig ist dies an der Fasereingangsfläche, damit
die axiale und laterale Ausrichtung zwischen dem einfallenden Laserstrahl
und dem Faserkern erhalten bleiben. Der Starrheit halber und um
zu ermöglichen,
dass alle Wärme
in dem Abschluss abgeleitet wird, bestehen der Körper und die Hauptteile eines
Abschlusses im Allgemeinen aus Metall. Die Faser wird üblicherweise mit
Klebemittel, Kitt oder Leim irgendeiner Art an dem Abschluss befestigt.
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Bei
der herkömmlichen
Fasergestaltung erfolgt die Wahl der Materialien für Puffer
und Umhüllung
der Faser aufgrund von anderen Eigenschaften als der Beständigkeit
gegenüber
hohen Niveaus optischer Strahlung. Die Pufferschicht kann zum Beispiel
dazu gestaltet sein, Abrieb der Oberfläche der Mantelschicht zu verhindern
und Wasserdampf von ihr fernzuhalten sowie eine elastische Schicht
zur Aufnahme von mechanischen Stößen bereitzustellen.
Die Umhüllung
bietet zusätzlichen
mechanischen Schutz und Festigkeit. Dies bedeutet, dass sowohl die
Umhüllungs-
als auch die Pufferschicht beschädigt
werden können,
wenn sie hohen Niveaus optischer Strahlung ausgesetzt werden. Es
sollte daher nicht zugelassen werden, dass Laserstrahlung direkt
auf die Umhüllungs-
und die Pufferschicht auftrifft. Um den Puffer und die Umhüllung von
unmittelbarer Strahlung zu trennen und den Vorgang der Befestigung
der Faser an dem Abschluss zu erleichtern, ist es dementsprechend üblich, dass
sowohl der Puffer als auch die Ummantelung über wenigstens eine kurze Länge entfernt
werden, die sich von der Eingangsfläche und von der beabstandeten
Fläche (Ausgangsfläche) der
Faser erstreckt.
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Das
Klebemittel, das normalerweise zur Befestigung einer Faser an einem
Abschluss verwendet wird, kann zwischen dem Mantel und dem Abschluss und/oder
zwischen der Umhüllung
und dem Abschluss aufgebracht werden. Wird es zwischen dem Mantel
und dem Abschluss aufgebracht, so geht, da in dem Fasermantel beträchtliche
Laserstrahlleistung vorhanden sein kann, ein Teil dieser Laserleistung aus
dem Mantel in das Klebemittel über,
und ein Teil dieser Leistung geht dann von dem Klebemittel in den
Abschluss aus Metall über.
Die gebräuchlichsten Klebemittel
sind zwar insofern gegenüber Laserleistung
auf mäßigem Niveau
tolerant, als sie diese nicht absorbieren und sich daher nicht erwärmen; das
benachbarte Metallteil absorbiert Laserleistung jedoch leicht und
wird dadurch sehr heiß.
Dies wiederum überhitzt
das Klebemittel und führt
zu seinem Ausfall, was potentiell einen katastrophalen Schaden an
der Faser verursacht. Eine ähnliche
Wirkung tritt ein, wenn Eingangsstrahlung den Kern und den Mantel verfehlt
und direkt auf das Klebemittel auftrifft.
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Wird
Klebemittel direkt zwischen der Umhüllung und dem Abschluss vorgesehen,
so ist das Klebemittel weiter von dem Mantel entfernt und wird daher
mit geringerer Wahrscheinlichkeit überhitzt. Da jedoch die Umhüllung selbst
durch den Puffer, bei dem es sich um ein flexibles Material handelt,
von dem Mantel getrennt ist, ist dies nicht zufriedenstellend, um
die Faserflächen
genau an vorgegebenen Positionen zu halten.
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Gegenwärtig werden
optische Strahlzuführungssysteme
dazu verwendet, Laserleistungen von bis zu 5 Kilowatt Dauerstrichlaserleistung
zu übertragen.
Es wird erwartet, dass bald Leistungsniveaus von 10 Kilowatt mittlerer
Leistung oder darüber üblich sind.
Ist auch nur ein kleiner Anteil der Strahlleistung irgendwo anders
als im Kern der Faser vorhanden, so sind katastrophale Ausfälle insbesondere
in den Abschlüssen
eindeutig möglich.
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Es
hat in der Vergangenheit mehrere Versuche gegeben, das Problem der
auf beide Faserflächen
einfallenden optischen Strahlung zu lösen, die direkt in die Mantelschicht
eintritt, jedoch sind diese nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Am
Eingangsende der Faser kann der Strahl beispielsweise aufgrund einer
schweren Fehlausrichtung des Strahls oder eines überdimensionierten Strahls über den
Rand des Mantels gelangen und somit auf den Faserabschluss auftreffen
oder in ihn eintreten. Optische Strahlung, die über den Rand des Mantels und
an der Seite des Mantels nach unten gelangt, wird nachfolgend unabhängig von
der Strahlungsquelle oder dem Grund für das Überschießen als "überschießende Strahlung" bezeichnet.
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Überschießende Strahlung
kann auf optische Faseranordnungen und insbesondere auf Faserabschlussanordnungen
besonders katastrophale Wirkung haben.
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Auch
an dem Ausgangsende einer optischen Faser kann überschießende Strahlung auftreten.
Um Laserstrahlung aus der Ausgangsfläche einer optischen Faser auf
ein Werkstück
zu koppeln, wird die Fläche
im Allgemeinen unter Verwendung eines optischen Systems, das typischerweise
zwei Linsen A, B aufweist, wie in 1 gezeigt,
auf das Werkstück
abgebildet. Ein Strahl aus einem Laser C wird durch eine optische
Faser D über
ein optisches System auf ein Werkstück E gerichtet. Befindet sich
das Werkstück
im Fokus, d. h. in der Bildebene der Faserfläche, so wird auch der Bereich
des Werkstücks,
auf den der Laser einfällt,
auf die Faserausgangsfläche zurück abgebildet.
Da die Kopplung von Laserstrahlung in ein Werkstück niemals vollkommen ist,
wird stets ein Teil der Laserstrahlung von dem Werkstück zurück auf die
Faser reflektiert. Der Grad der Rückreflexion ist generell dann
am höchsten,
wenn der Laserstrahl eingeschaltet wird oder zum ersten Mal auf einen
neuen Bereich des Werkstücks
aufgebracht wird und bevor der Laserstrahl Zeit hatte, die Oberflächenreflektivität des Werkstücks wie
erforderlich zu zerstören.
Häufig
wird den Anwendern empfohlen, das Werkstück in Bezug zu dem optischen
System zu neigen, um die Menge an rückreflektierter Laserstrahlung
zu verringern, die den Ausgangsabschluss erreicht.
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Neben
rückreflektierter
Strahlung entsteht auch ein Problem durch optische Breitbandstrahlung, die
durch die Wechselwirkung des Laserstrahls mit dem Werkstück erzeugt
wird. Es ist bekannt, dass die Wechselwirkung eines Strahls mit
einem Material in der Regel eine Wolke von teilweise ionisiertem
Gas ähnlich
einer sichtbaren Flamme erzeugt, die sich typischerweise mehrere
Millimeter von der Werkstückoberfläche erstreckt.
Auch andere Strahlung wird durch die Wechselwirkung erzeugt. Im
Ergebnis wird optische Strahlung erzeugt, die sich über einen
Bereich von Frequenzen erstreckt. Ein Großteil dieser erzeugten Strahlung
breitet sich zu der Faserabbildungsoptik hin aus und wird von dieser
abgefangen, so dass sie in der Region um die Ausgangsfläche der Faser
fokussiert wird. Die laterale Ausdehnung der fokussierten Prozessstrahlung
ist jedoch generell größer als
der Manteldurchmesser, und zwar aus verschiedenen Gründen, beispielsweise
dem Durchmesser der Wolke, chromatischen Linsenaberrationen und
wenn das Werkstück
sich nicht im Fokus befindet. Diese Gründe führen stets zu beträchtlicher überschießender Strahlung,
die den Faserabschluss stark beschädigen kann.
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Im
Gegensatz zu einer Fehlausrichtung des Laserstrahls an der Fasereingangsfläche, die
durch gute Gestaltung und sorgfältige
Ausrichtung wenigstens teilweise korrigierbar ist, lässt sich
der Einfall von Prozessstrahlung am Ausgangsende der Faser (und
damit von überschießender Strahlung)
nicht beheben. Dementsprechend ist eine beträchtliche Menge an überschießender Strahlung
am Ausgangsende einer Faser unvermeidlich.
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Es
sind in der Vergangenheit Versuche unternommen worden, die schädlichen
Wirkungen überschießender Strahlung
zu verringern. Beispiele sind die
DE
297 10678 , die
US 5,179,610 ,
die
EP 0619508 und die
US 5,291,570 . Bei diesen
Lösungen wurde
ein Reflektor in dem Weg der überschießenden Strahlung
verwendet. Solche Reflektoren sind schwierig herzustellen und zu
positionieren, und sie erfordern Beschichtungen, die schwierig zu
fertigen sind und die aus Materialien mit relativ niedriger Schwelle
für optische
Beschädigung
aufweisen.
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Die
DE 199 10 725 A offenbart
das Ablenken von Strahlung von einer Achse durch totale innere Reflexion.
Die
JP 55 126208 A offenbart
einen Lichtmonitor, der einen rohrförmigen Körper mit einem geneigten Ende
aufweist, wobei der Körper
eine optische Faser umgibt.
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Die
vorliegende Erfindung entstand in dem Versuch, die schädlichen
Wirkungen von potentiell schädigenden
Mengen überschießender Strahlung sowohl
am Eingangs- als auch am Ausgangsende einer Faseranordnung hoher
Leistung zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Schutz einer Führungsanordnung für optische
Fasern vor überschießender Strahlung
hoher Leistung gemäß Anspruch
1 bereitgestellt.
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Es
werden nun Ausführungsformen
der Erfindung lediglich als Beispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, von denen
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1 ein
optisches System einschließlich einer
optischen Faser zum Abbilden eines Laserstrahls auf ein Werkstück zeigt;
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2 einen
Faserabschluss zeigt;
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3 eine
vergrößerte Ansicht
eines Teils des Abschlusses aus 2 zeigt;
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4 den
Abschluss aus 2 zeigt, der außerdem eine
Strahlenfalle enthält;
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5 eine
Prüfanordnung
zur Untersuchung des Niveaus abgewiesener Strahlung mit Variation der
Werkstückposition
in Bezug auf eine Position im Fokus zeigt;
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6 eine
typische Zeitkurve des abgewiesen Strahlungssignals zeigt, das durch
eine Fotodiode erzeugt wird, die mit einer Vorrichtung wie in 5 verwendet
wird;
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7 schematisch
einen Teil der Vorrichtung aus 2 mit einer
alternativen Ausführungsform
der Eingangsapertur zeigt;
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8, 9, 10, 11 und 12 alternative
Ausgestaltungen für
das Kapillarrohr zeigen.
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2 zeigt
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Eine optische Faser 1 ist in
einem koaxialen Loch in einer zylindrischen Metallhülse 2 angebracht.
Die Faser ist an der Hülse
mit einem Klebemittel wie beispielsweise Epoxidkitt befestigt, das zwischen
der Faserumhüllung
und der Innenwand der Hülse
angebracht ist. Die Faser umfasst einen Kern, die Mantelschicht 5,
die Pufferschicht 3 und die Umhüllung 12. Die Hülse weist
eine Außenwand 2a auf,
die bis auf kurze Längen 2b, 2c an
jedem Ende ausgespart ist; sie ist daher generell hantelförmig. Die
Hülse ist
in Gleitpassung in einem koaxialen Loch 4a in einem Abschlusskörper 4 angebracht.
Sie kann mit jedem geeigneten Mittel befestigt werden, beispielsweise
durch Vorsehen von Gewindestiften (nicht dargestellt), welche durch
die Wand des Körpers
angebracht sind und gegen die Hülse
anliegen.
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Die
Umhüllung 12 der
Faser endet innerhalb der Hülse,
und die Pufferschicht 3 steht um einen kurzen Abstand (ca.
1 mm) über
die Hülse
hinaus vor. Darüber
hinaus und weiter in den Abschluss hinein liegt die Mantelschicht 5 der
optischen Faser über eine
Länge von
45 mm frei. Innerhalb der Hülse
befindet sich eine Länge
von etwa 4 mm offen liegender Pufferschicht; und der Raum zwischen
der Pufferschicht und der Innenwand der Hülse ist mit Silikongummi (182
RTV) 14 gefüllt.
Mantel und Kern (nicht dargestellt) enden in einer planen, polierten
Endfläche 13,
die zu der Längsachse
der Faser senkrecht steht.
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Wenn
sich ein Abschluss an dem Eingangsende der Faser befindet, wird
ein Laserstrahl aus einem Laser (nicht dargestellt) an der Fläche 13 eingebracht
und bewegt sich durch die Faser in der Figur von rechts nach links
und weiter. Ist der Abschluss an dem Ausgangsende angebracht, so
bewegt sich die Laserstrahlung in der Figur von links nach rechts
und tritt aus der Oberfläche 13 aus.
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Des
Weiteren ist ein Quarzglas-Kapillarrohr 6 vorgesehen. Dieses
weist eine koaxiale Durchgangsöffnung
auf, und die optische Faser (oder wenigstens ihr offen liegender Mantelabschnitt 5)
ist durch die koaxiale Durchgangsöffnung 6a des Kapillarrohrs
geführt.
Der Kerndurchmesser der Faser beträgt in einem Beispiel 600 Mikrometer.
Der Durchmesser des Mantels beträgt
typischerweise 730 Mikrometer. In diesem Fall kann gemäß Ausführungsformen
der Erfindung die Durchgangsöffnung
des Kapillarrohrs beispielsweise 740 bis 750 Mikrometer betragen.
Dadurch bleibt ein Zwischenraum, der ausreichend klein ist, um die
laterale Position der Faser zu bestimmen, dabei aber groß genug
ist, um eine Kopplung von Strahlung aus dem Mantel in das Rohr zu
vermeiden.
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Das
Kapillarrohr in denn dargestellten Beispiel hat einen Durchmesser
von 3,5 mm bei einer Gesamtlänge
von 25 mm. Die Eingangsfläche 7 des Kapillarrohrs
ist poliert, plan und senkrecht zu der Rohrachse. Die Ausgangsfläche 8 des
Kapillarrohrs ist ebenfalls poliert und plan, ist jedoch in dieser
Ausführungsform
in einem Winkel von 45° zu
der Rohrachse geneigt. Es ist zu beachten, dass die Faserendfläche ca.
1 mm über
die Rohreingangsfläche
hinaus vorsteht.
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Das
Kapillarrohr ist in der Durchgangsöffnung einer Halterung 9 angebracht,
die jede geeignete Form haben kann, die aber auch die Form einer gespaltenen
Metallklemme mit einer Durchgangsöffnung annehmen kann, die axial
und peripher ausgespart ist, um die Kontaktfläche mit dem Rohr zu verringern.
Das Kapillarrohr sollte jedoch von der Halterung 9 relativ
fest gehalten werden. Die Halterung 9 ist selbst in einer
koaxialen, inneren Durchgangsöffnung 4b an
dem äußeren Ende
des Abschlusskörpers 4 angebracht
und ist mit Hilfe eines mit Gewinde versehenen Sperrrings 10,
der in das Ende des Abschlusskörpers
geschraubt ist, gegen einen inneren Ansatz 4c befestigt.
Bevorzugt kann die laterale Positionierung der Halterung 9 relativ
zu dem Abschlusskörper
variiert werden, um die relative Position der Faserendfläche einzustellen,
beispielsweise mit Hilfe von Gewindestiften, die durch die Wand
des Abschlusses angebracht sind und gegen die Halterung anliegen.
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Der
Abschlusskörper 4 weist
in der Nähe
der Ausgangsfläche 8 des
Kapillarrohrs auch ein Loch bzw. eine Öffnung 16 in der Wand
auf.
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Zum
Schutz des Puffers und des Silikongummiverschlusses 14 vor überschießender Strahlung, der
es gelungen ist, das Kapillarrohr zu umgehen (z. B. durch den Zwischenraum
zwischen dem Rohr und der Faser), und auch vor Strahlung innerhalb
des Kapillarrohrs, die nicht aus der Öffnung 16 ausgetreten ist,
ist in der Region zwischen dem Kapillarrohr und der Hülse koaxial
mit der Faser ein Ablenkelement 15 aus Metall angebracht.
Die Durchgangsöffnung
des Ablenkelementes ist typischerweise ca. 1 mm größer als
der Durchmesser des Mantels.
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Die
Anordnung aus 2 umfasst auch einen Körper 11,
der eine Eingangsapertur 11a angrenzend an die Eingangsfläche 13 der
Faser bestimmt. Der Körper 11 ist
Teil eines "Aufnahme"-Körpers, dessen
Profil komplementär
zu dem Abschluss ist und in dem der Abschluss während der Verwendung angebracht
ist.
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Um
das äußere Ende
des Abschlusskörpers 4 koaxial
zu dem Teil 17 des Aufnahmekörpers anzuordnen, weist der
Teil 17 eine konische Durchgangsöffnung auf, gegen die der Abschlusskörper aufgenommen
werden kann. Das Ende des Abschlusskörpers weist ein komplementäres Profil
auf, und der Abschlusskörper
wird vermittels einer Druckfeder (nicht dargestellt) gegen die Aufnahme
(Teil 17) gedrückt.
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Die
Metallteile des Abschlusses und der Eingangsaperturkörper können aus
jedem geeigneten Material wie z. B. einer Aluminiumlegierung oder
einer Kupferlegierung bestehen.
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Die
Funktionsweise der Abschlussanordnung wird am besten in Verbindung
mit 3 veranschaulicht, die eine vergrößerte Ansicht
des Bereiches um das Kapillarrohr 6 zeigt. Vorläufig sei
angenommen, dass der Abschluss an dem Eingangsende der Faser angebracht
ist. Es wird dann ein durch die Anordnung zu übertragender Laserstrahl zunächst durch
Eingangsoptik, die in dem Strahlweg der Abschlussanordnung voraus
angeordnet ist, so konditioniert, dass der Strahldurchmesser an
der Faserfläche
weniger als der Kerndurchmesser beträgt und der Konuswinkel des
Strahls kleiner ist als der maximale Akzeptanzwinkel der Faser.
Alle Strahlung aus dem Laserstrahl, welche die Faser verfehlt, d.
h. überschießende Strahlung,
tritt in die Eingangsfläche des
Kapillarrohrs 6 ein, wie durch die Linien 41 und 42 angezeigt.
Die Strahlung wird vermittels totaler innerer Reflexion an den zylindrischen
Außen-
und Innenwänden
des Rohrs in dem Kapillarrohr gehalten. In dieser Hinsicht kann
man sagen, dass das Kapillarrohr sich wie eine kurze optische Faser
mit großem Durchmesser
verhält.
Wenn die Strahlung das andere (Ausgangs-)Ende des Rohres erreicht,
unterliegt sie totaler innerer Reflexion an der um 45° geneigten Ausgangsfläche 8.
Der Grund hierfür
ist, dass der Einfallswinkel an der Fläche den Grenzwinkel übersteigt.
Die Vorstellungen des Grenzwinkels und der totalen inneren Reflexion
sind natürlich
bekannt. Die reflektierte Strahlung tritt dann durch die zylindrische Seitenwand 43 des
Rohrs in einer zu der Rohrachse ungefähr senkrechten Richtung aus
und gelangt durch die Öffnung 16 in
der Abschlussseitenwand und aus dem Abschluss heraus.
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Strahlung,
die korrekt in den Faserkern eingetreten ist, gelangt natürlich weiter
durch den Kern und wird von dem Kapillarrohr 6 nicht beeinflusst.
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In 3 ist
die überschießende Strahlung (mit 41, 42 bezeichnet)
der Einfachheit halber als kollimierter Strahl dargestellt. Das
impliziert, dass es an der Eingangsfläche der Faser eine Strahltaille
gibt und dass der Strahl vernachlässigbare Divergenz aufweist.
Im Allgemeinen befindet sich eine Strahltaille nicht an der Fasereingangsfläche, und
der Strahl divergiert innerhalb des Kapillarrohrs. Da die abgewiesene
Strahlung durch eine zylindrische Seitenwand aus dem Kapillarrohr
austritt, tritt die Strahlung in Form eines fächerförmigen Strahls aus.
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An
dem Ausgangsende einer optischen Faser umfasst die überschießende Strahlung
rückreflektierte
Laserstrahlung und optische Breitbandstrahlung, die von der Abbildungsoptik
(d. h. dem optischen System aus 1, das die
Linsen A und B umfasst) gesammelt und zu der Faser gerichtet worden
ist. Somit ist es äußerst unwahrscheinlich,
dass überschießende Strahlung,
die an dem Ausgangsende in das Kapillarrohr eintritt, kollimiert
wird.
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Das
Kapillarrohr muss nicht unbedingt eine Ausgangsfläche aufweisen,
die um 45° zu
der Achse des Rohrs geneigt ist. Für die bevorzugte Kombination
aus einem Nd:YAG-Laser (Wellenlänge
1064 nm) und einem Quarzglas-Kapillarrohr (Brechungsindex, n = 1,45)
beträgt
der Grenzwinkel 43,6°,
was relativ nah an dem Einfallswinkel von 45° für Strahlung liegt, die sich
parallel zu der Rohrachse bewegt. Somit könnte Strahlung, die sich mit
einer Neigung von nur 2° zu
der Rohrachse bewegt, von der Ausgangsfläche des Rohrs übertragen
werden, anstatt reflektiert zu werden, und dadurch in den Abschluss
entweichen. Es mag zwar möglich
sein, eine optische Beschichtung auf die Ausgangsfläche aufzubringen,
um deren Reflektivität
für innere
Strahlung zu erhöhen, dies
ist jedoch keine zufriedenstellende Option, da optische Beschichtungen
anfällig
für Zersetzung, Ausfall
und optische Beschädigung
und damit ungünstig
sind. Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung kann es somit zu den alternativen Verfahren zur Erhöhung des
Anteils innerer Strahlung gehören,
die an der Ausgangsfläche
aus dem Rohr heraus reflektiert wird, entweder die Neigung der Ausgangsfläche zu der
Achse des Rohres zu erhöhen,
um den Einfallswinkel für
Strahlung zu erhöhen,
die sich entlang des Rohrs bewegt, oder für das Rohr ein Material zu wählen, das
einen höheren
Brechungsindex aufweist. Beispielsweise verringert eine Veränderung von
n von 1,45 auf 1,6 den Grenzwinkel von 43,6° auf 38,7°. Somit werden der Winkel der
Ausgangsfläche 8 und
das Material des Rohrs beide dazu gewählt, die Menge an Strahlung
zu maximieren, die an der Ausgangsfläche aus dem Kapillarrohr heraus
reflektiert wird ("abgewiesene
Strahlung").
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Es
ist festgestellt worden, dass Strahlung aus dem Inneren des Kapillarrohrs
anders als beabsichtigt über
die zylindrische Wand direkt gegenüber der Ausgangsfläche entweichen
kann. Wie oben erwartet, wird ein Teil der überschießenden Strahlung von der Ausgangsfläche übertragen,
wenn diese um 45° zu
der Achse des Rohrs geneigt ist. Das Einstellen der Neigung der
Ausgangsfläche
(bevorzugt auf 49°)
hat sich als ein Weg erwiesen, diesen Effekt zu verringern. Es kann
dann jedoch einige überschießende Strahlung
in einer Richtung entweichen, die zu der der beabsichtigten Richtung
diametral entgegengesetzt ist, so dass es notwendig wird, eine zweite Öffnung in
dem Abschlusskörper
vorzusehen, um ein Entweichen dieser Strahlung ebenfalls zu ermöglichen.
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4 zeigt
die Vorrichtung aus 2, jedoch zusätzlich mit
einer "Strahlenfalle" 30, die
dazu angeordnet ist, abgewiesene Strahlung zu empfangen, zu absorbieren
und abzuführen.
Die Strahlenfalle 30 umfasst einen Körper, der in Kombination mit dem
Abschlusskörper 4 einen
geschlossenen, ringförmigen
Hohlraum 31 bestimmt, welcher dazu angebracht ist, durch
die Öffnung 16 Strahlung
zu empfangen. Strahlung, die in den Hohlraum 31 eintritt,
verliert ihre Energie, um den Körper 30 aufzuwärmen, und
diese Energie kann durch Kühlvorrichtungen
abgeführt
werden; beispielsweise durch Wasser-Kühlvorrichtungen (nicht dargestellt).
Die Strahlenfalle in der Figur weist auch ein Fach 32 auf,
in das eine Sonde 33 eingesetzt werden kann. Die Gründe hierfür werden
weiter unten beschrieben.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass sich durch Analyse und/oder Einschätzung der
Menge an abgewiesener Strahlung eine beträchtliche Menge an nützlichen
Informationen erlangen lässt.
An dem Eingangsende der Faseranordnung erhöht sich, wenn Mittel zum Messen
wenigstens eines Anteils abgewiesener Strahlung vorgesehen sind,
das gemessene Signal mit der Erhöhung
einer Fehlausrichtung (axial und/oder lateral) der Faser relativ
zu dem einfallenden Laserstrahl. Somit kann durch Einstellen der
Position des Eingangsendes der Faser relativ zu dem Laserstrahl,
um das Signal der abgewiesenen Strahlung zu minimieren, die Ausrichtung
der Faser relativ zu dem Laserstrahl optimiert werden. Die abgewiesene
Strahlung kann direkt gemessen werden; z. B. thermisch, optisch
oder auf andere Weise. Alternativ kann die abgewiesene Strahlung
indirekt gemessen werden; beispielsweise durch Messen der Temperatur
des Mittels zum Absorbieren abgewiesener Strahlung (z. B. die Strahlenfalle 30 aus 4) oder
durch Messen der Temperatur (bzw. der Temperaturdifferenz) einer
zum Kühlen
des Strahlungsabsorbtionsmittels verwendeten Kühlflüssigkeit (z. B. Wasser). So
kann eine Temperaturmesssonde 33 in das Fach 32 eingesetzt
werden, um die Temperatur der Strahlenfalle zu messen und dadurch
indirekt die Menge an abgewiesener Strahlung zu messen. Die Sonde 33 ist
mit einer geeigneten elektronischen Messvorrichtung 34 verbunden.
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Am
Ausgangsende der Faseranordnung hat abgewiesene Strahlung die Form
von Prozessstrahlung, d. h. abgelenkter Laserstrahlung und optischer Breitbandstrahlung,
welche durch die Wechselwirkung des Laserstrahls mit einem Werkstück erzeugt wird.
Der Laserstrahlungsanteil der abgewiesenen Strahlung kann zu Messzwecken
von dem Breitbandanteil getrennt werden, wobei bekannte Mittel wie beispielsweise
Wellenlängen
separierende optische Bauteile verwendet werden, z. B. optische
Filter, dichroitische Spiegel, Phasenplatten, Beugungsgitter, Prismen
usw. Alternativ können
die separaten Prozessstrahlungsanteile direkt unter Verwendung von wellenlängenempfindlichen
Detektoren gemessen werden. All diese Komponenten sind Fachleuten
an sich bekannt.
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Ein
weiterer nützlicher
Vorteil der Messung von abgewiesener Strahlung an dem Ausgangsende einer
Faser ist es, zu bestimmen, ob ein Laserstrahl an einem Werkstück fokussiert
ist. Wenn der Laserstrahl fokussiert ist, wird eine minimale Menge
an Prozessstrahlung zurück
zu der Faser gelenkt, so dass minimale überschießende Strahlung entsteht. Wenn
der Laser nicht an dem Werkstück
fokussiert ist, erhöht
sich die Menge an überschießender Strahlung.
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5 zeigt
ein Beispiel einer Prüfanordnung zur
Untersuchung des Niveaus abgewiesener Strahlung bei Variation der
Werkstückposition
in Bezug auf eine Position im Fokus. Neben den Komponenten aus 1,
die einen Laser, eine Faseranordnung und ein optisches System zum
Abbilden der Faseranordnung umfassen, ist ein Werkstück in Form
einer geneigten Metallplatte 50 vorgesehen, das auf einem motorbetriebenen
Lineartisch 51 angebracht ist. Der Lineartisch wird während der
Verwendung des Lasers relativ zu dem optischen System verschoben. Die
Neigung der Platte dient dazu, während
eines Verschiebungsvorgangs die axiale Position der Platte relativ
zu dem optischen System kontinuierlich zu verändern.
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6 zeigt
eine typische Zeitkurve 60 des von einer Silizium-Fotodiode
erzeugten Signals und insbesondere Spannung im Verhältnis zur
Zeit für
ein Signal, das auf die abgewiesene Strahlung an dem Ausgangsende
der Faseranordnung während
eines Verschiebungsvorgangs einer Platte aus Aluminiumlegierung
bezogen ist. Der Laser war ein zum Schweißen ausgestalteter cw Nd:YAG-Laser.
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Während des
Verschiebungsvorgangs bewegt sich die Platte näher zu dem optischen System. Das
Signal der abgewiesenen Strahlung erhöht sich anfangs, da von dem
optischen System mehr Laserstrahlung gesammelt wird, während sich
die Platte der Position im Fokus nähert, und dies noch mehr, sobald
der Laserstrahl mit der Plattenoberfläche in Wechselwirkung tritt,
wodurch auch Breitbandstrahlung entsteht. Während sich die Kopplung verbessert,
nimmt die Reflexion von Laserstrahlung ab, und auch die Breitbandstrahlung
verringert sich. Die abgewiesene Strahlung erreicht ein Minimalniveau
M. Danach, während
sich die Platte über
die Position im Fokus hinausbewegt, steigt das Signal der abgewiesenen
Strahlung 60 wieder auf ein Maximum, bevor es wieder abfällt, wie
erwartet. Eine physikalische Untersuchung der Platte ergab ein Schweißen zu voller
Durchdringungstiefe (d. h. der Schmelzepool hatte sich zu der vollen
Dicke der Platte ausgebreitet) an einer Position, die der Zeit entsprach,
zu der sich die Platte im Fokus befand; d. h. als das Signal der
abgewiesenen Strahlung sich auf einem Minimalniveau M zwischen den
beiden Maximalwerten befand.
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Allgemeiner
gesprochen kann das Signal der abgewiesenen Strahlung an dem Ausgangsende
einer optischen Faseranordnung dazu verwendet werden, anzuzeigen,
ob andere kritische Parameter wie z. B. die Laserleistung ihren
erlaubten Bereich für
zufriedenstellende Materialverarbeitungsvorgänge verlassen.
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Gemäß weiteren
Ausführungsformen
können
weitere Informationen über
die Optimierung eines Materialverarbeitungsvorgangs durch Überwachung
der relativen Mengen abgewiesener Strahlung erlangt werden, die
innerhalb von zwei oder mehr ausgewählten Wellenlängenbändern vorliegen,
beispielsweise in einem UV-/sichtbaren Band und in einem nahezu
infraroten Band. Dies kann einen Hinweis auf das Temperaturprofil
des Werkstücks
unmittelbar um den von dem Laserstrahl bestrahlten Bereich liefern
und kann daher einen Hinweis darauf geben, wie nah der Prozess sich
am Optimum befindet.
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Das
Kapillarrohr selbst besteht bevorzugt aus einem Quarzglasmaterial.
Prinzipiell kann jedoch eine ganze Reihe optischer Materialien verwendet werden;
vorausgesetzt, sie weisen bei der gewählten Laserwellenlänge gute
optische Übertragung
und gute Warmfestigkeit auf. In der Praxis ist allerdings bei Verwendung
eines Kapillarrohrs die Wahl der Materialien auf solche Materialien
eingeschränkt,
die zu einem Kapillarrohr "gezogen" werden können. Das Kapillarrohr
kann einen relativ großen
Durchmesser aufweisen, um sicherzustellen, dass an dem empfindlichen
Bereich des Kapillarrohres, wo dieses an der Halterung 9 innerhalb
des Abschlusskörpers 4 befestigt
ist, das Strahlungsniveau innerhalb des Rohres relativ niedrig ist,
um das Risiko von thermischer Beanspruchung oder Bruch zu verringern.
Außerdem
kann es vorzuziehen sein, dass der Außendurchmesser des Kapillarrohrs
beträchtlich
größer ist als
der Innendurchmesser der Apertur 11a.
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Die
Eingangsfläche
des Kapillarrohrs kann andere als plane Form aufweisen. Beispielsweise kann
sie sphärisch,
konvex oder anders geformt sein, um der Strahlung innerhalb des
Kapillarrohrs erwünschte
Eigenschaften zu verleihen. Zum Beispiel kann die Formgebung dazu
verwendet werden, zu verhindern, dass die Strahlung auf die zylindrische Außenwand
des Rohrs auftrifft. Die Eingangsfläche des Kapillarrohrs kann
auch eine spezielle optische Oberflächenbehandlung erhalten, etwa
einen feinen optischen Schliff oder eine feine optische Politur,
um der Strahlung innerhalb des Kapillarrohrs bevorzugte räumliche
Eigenschaften wie etwa Homogenität
zu verleihen. Außerdem
kann eine Anti-Reflexions-Beschichtung
auf die Eingangsfläche
aufgebracht werden, um die Rückreflexion
von Strahlung zu dem Laser und/oder zu der hinteren Fläche des
Eingangsaperturkörpers
zu minimieren.
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Um
die Reflektivität
der Außenwand
des Kapillarrohrs zu verbessern und somit das Entweichen von Strahlung
zu minimieren, wird für
das Rohr bevorzugt ein Material gewählt, das einen hohen Brechungsindex
aufweist, damit der Grenzwinkel für die Wand verringert wird,
und/oder eine reflektierende Beschichtung (z. B. aus Metall oder
dielektrisch) auf die Außenwand
aufgebracht. Es kann sich auch als günstig erweisen, eine reflektierende
Beschichtung auf die Innenwand aufzubringen.
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Gemäß einigen
Ausführungsformen
kann die Außenwand
des Kapillarrohrs andere Form als die eines kreisförmigen Zylinders
haben. Dies kann dazu verwendet werden, erwünschte mechanische Eigenschaften
wie etwa die Vermeidung einer Drehung des Rohres oder besondere
optische Eigenschaften zu erreichen. Es kann auch erwünscht sein,
dass der innere Kanal des Kapillarrohrs, in dem die optische Faser
untergebracht ist, nicht mit der äußeren Wand des Rohrs konzentrisch
ist.
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Gemäß einigen
Ausführungsformen
kann die Ausgangsfläche
des Kapillarrohrs andere als plane Form haben, um der von der Fläche reflektierten
abgewiesenen Strahlung besondere Eigenschaften zu verleihen. Gemäß besonderen
Ausführungsformen kann
die Ausgangsfläche
die Form eines umgekehrten Kegels annehmen, wie in 8 gezeigt,
oder die eines äußeren Kegels,
wie in 9 gezeigt, wobei die Kegel Innenwinkel von 90° aufweisen.
In der Ausführungsform
aus 8 tritt die abgewiesene Strahlung über 360° aus. Bei
einem äußeren Kegel
mit einem Innenwinkel von 90° wie
in 9 kann die abgewiesene Strahlung zu der Eingangsfläche zurück und aus
dem Rohr heraus reflektiert werden. Gemäß einer Alternative, die nicht
Teil der vorliegenden Erfindung ist, kann das Kapillarrohr eine
plane Ausgangsfläche
senkrecht zu der Rohrachse aufweisen, die optisch beschichtet ist,
um die Strahlung zurück
zu der Eingangsfläche
zu reflektieren, wie in 10.
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Die
Querschnittsform und/oder Größe des Kapillarrohrs
kann entlang dessen Länge
progressiv oder diskret variieren.
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Das
ablenkende Element muss nicht unbedingt ein Kapillarrohr sein.
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In
den bisher beschriebenen Ausführungsformen
wird wenigstens ein Teil der überschießenden Strahlung
innerhalb des Kapillarrohrs durch Reflexion aus dem Kapillarrohr
heraus umgelenkt. Jedoch eignen sich Vergleichsausführungsbeispiele,
die nicht Teil der vorliegenden Erfindung sind, für jedes Verfahren
der Ablenkung von überschießender Strahlung
aus dem Kapillarrohr. Zu solchen Verfahren gehören Brechung, Beugung und Streuung.
Außerdem
kann die Ablenkung der überschießenden Strahlung
von dem Kapillarrohr an einer einzelnen Stelle oder von mehr als
einer Stelle an oder in dem Kapillarrohr erfolgen; und im Falle
einer einzelnen Stelle ist diese nicht auf die Ausgangsfläche beschränkt. Es
werden nun spezifische Vergleichsausführungsbeispiele beschrieben.
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Wie
bereits erwähnt,
beträgt
der Grenzwinkel für
Quarzglas für
einen Nd:YAG-Laserstrahl bei einer Wellenlänge von 1064 nm 43,6°. Somit wird, wenn überschießende Strahlung
in dem Kapillarrohr mit weniger als 43,6° auf die Ausgangsfläche einfüllt, die
Strahlung von der Ausgangsfläche übertragen und
wird von der optischen Faser weg refraktiert. 11 zeigt
ein Vergleichsausführungsbeispiel,
bei dem die Ausgangsfläche
eines Kapillarrohrs um 55° zu
der Achse des Rohres geneigt ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann eine Reihe polierter Umfangsnuten an der Außenwand des Kapillarrohres
an vorgegebenen Stellen entlang seiner Länge in der Weise vorgesehen
sein, dass überschießende Strahlung,
die auf eine Nut auftrifft, aus dem Rohr heraus und von ihm weg
refraktiert wird. Ein solches Vergleichsausführungsbeispiel ist in 12 schematisch
dargestellt. Tiefe, Beabstandung oder Profil der Nuten können gleich
oder ungleich sein.
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Alternativ
kann überschießende Strahlung durch
Beugung aus dem Kapillarrohr abgelenkt werden, beispielsweise an
der Ausgangsfläche
des Kapillarrohrs. Das Beugungsverfahren kann Amplitudenmodulation
oder Phasenmodulation umfassen. Die Beugung von überschießender Strahlung kann beispielsweise
durch selektives Aufbringen von zusätzlichem Material auf die gewählte Fläche (z.
B. durch Vakuumbedampfen) oder durch selektives Entfernen von Material
von der Fläche
(z. B. durch selektives chemisches Ätzen, Beschuss oder Abtragen) oder
durch selektive Modifikation der Eigenschaften des Materials in
der Nähe
der gewählten
Fläche
(z. B. durch selektiven Beschuss, chemische Diffusion oder Glühen).
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Alternativ
kann die gewählte
Fläche
des Kapillarrohrs durch Ätzen
oder andere, in der Mikroelektronikindustrie bekannte Techniken
mit einer Kleinstruktur versehen sein, wie sie jetzt an diffraktiven
optischen Elementen (DOEs) gebräuchlich
ist. Die strukturierte Oberfläche
modifiziert die Phasenfront eines einfallenden Lichtstrahls, so
dass durch Beugung und Interferenz eine neue Wellenfront mit gewünschten
Eigenschaften erzeugt wird. Durch solche Mittel kann überschießende Strahlung
innerhalb des Kapillarrohrs von der optischen Faser weg in eine Richtung
abgelenkt werden, die bevorzugt zu der Achse des Rohrs in einem
größeren Winkel
geneigt ist, als dies bei Ablenkung der Strahlung durch Brechung
an der Fläche
möglich
ist. Bevorzugt ist die beugende Fläche die Ausgangsfläche des
Kapillarrohrs.
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Alternativ
kann überschießende Strahlung durch
Streuung oder Diffusion aus dem Inneren des Kapillarrohrs abgelenkt
werden. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem wenigstens
ein Abschnitt der äußeren zylindrischen
Wand des Kapillarrohrs mit einer geschliffenen oder matten Oberfläche vorgesehen
wird, beispielsweise durch Abreiben oder Ätzen des gewählten Wandbereiches
oder durch Aufbringen oder Aufdampfen von ausgewähltem Material auf der Oberfläche.
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Alternativ
können
diskrete Streustellen unter der Oberfläche erzielt werden, beispielsweise
durch Vorsehen einer oder mehrerer Umfangsnuten in der Rohrwand
mit mechanischen oder anderen Mitteln.
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Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung gibt es eine Grenze für den maximalen Außendurchmesser
des Kapillarrohrs 6; diese wird generell durch fertigungstechnische
Beschränkungen
bestimmt. Um zu verhindern, dass überschießende Strahlung über den äußeren Rand
des Kapillarrohrs in den Abschluss gelangt und dadurch Schaden verursacht,
ist vor dem Kapillarrohr eine äußere Eingangsapertur 11a vorgesehen,
die in 2 und 3 durch einen Aperturkörper 11 ausgebildet
ist. Dies ist in 7 deutlicher dargestellt. Die
optische Faser umfasst einen Kern 70 und eine Mantelschicht 71.
Das Kapillarrohr 6 ist koaxial um die Faser angebracht.
Die Apertur 11a ist durch den Aperturkörper 11 in der Weise bestimmt,
dass sie einen Innendurchmesser d aufweist, der kleiner ist als
der Außendurchmesser
D des Kapillarrohrs. Hierdurch wird sichergestellt, dass alle Strahlung,
die durch die Eingangsapertur gelangt, entweder in die Faser oder
in das Kapillarrohr eintreten muss.
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Der
die Eingangsapertur ausbildende Körper kann aus vielen verschiedenen
Materialien bestehen. In der Regel besteht er aus einem Material
wie z. B. einem Metall oder möglicherweise
einem Keramikwerkstoff. Er könnte
jedoch auch aus einem optisch transparenten Material bestehen. Vorausgesetzt, dass
das Material nicht optisch beschichtet ist, weist der Körper dann
eine sehr hohe Beschädigungsschwelle
hinsichtlich optischer Strahlung auf. Verglichen mit einer Apertur
aus Metall oder Keramik würde
hierdurch die Möglichkeit
vermieden, dass Material durch die einfallende Strahlung von dem
Aperturkörper
abgeschmolzen wird und sich so auf der Eingangsfläche der
Faser und/oder dem Kapillarrohr ablagert. Wie in 7 dargestellt,
kann in einer möglichen
Ausgestaltung der Aperturkörper 11 eine
Scheibe aus optisch transparentem Material umfassen, die ein konisches,
zentrales Loch 75 aufweist, welches die eigentliche Apertur 11a bildet.
Das konische, zentrale Loch 75 weist einen Innenwinkel
von ca. 90° und einen
minimalen Öffnungsdurchmesser
auf, der größer ist
als der Faserdurchmesser, jedoch kleiner als der Außendurchmesser
des Kapillarrohrs. Der Vorteil des konischen Aufbaus ist, dass Strahlung,
die sich außerhalb
des Durchmessers d der Apertur befindet, von der inneren Oberfläche 80 reflektiert
wird und durch den äußeren Rand
einer Scheibe, wie dargestellt, nach außen abgelenkt wird. In der
Praxis kann das Profil der Apertur eine Vielzahl von Formen annehmen;
eine bevorzugte Anforderung ist jedoch, dass auf den Aperturkörper einfallende
Strahlung dann nicht durch die Apertur auf die Faser oder das Kapillarrohr
abgelenkt werden sollte.
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Die
vorliegende Erfindung kann mit optischen Fasern jeder Art verwendet
werden, die aus allen Materialien bestehen können. Die Fasern können Stufenindex-
oder Gradientenindexfasern oder Fasern anderer Typen sein. Außerdem ist
die Erfindung nicht auf Verwendungen mit einzelnen Fasern beschränkt. Sie
kann mit Systemen verwendet werden, die mehrere Fasern enthalten,
z. B. mehrere in Serie verbundene Fasern, und mit komplexeren Anordnungen,
die parallele und/oder serielle optische Fasern aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft generell die Lösung von Problemen im Zusammenhang
mit überschießender Strahlung.
Wie bereits bemerkt, kann jedoch Schaden an der Faser und/oder dem
Verbinder auch durch Strahlung entstehen, die an der Faserfläche direkt
in den Mantel eintritt. Ein Verfahren zur Verringerung der Menge
an Leistung, die in den Mantel eintritt, ist eine Verringerung der
Querschnittsfläche
des Mantels durch Verringerung der Dicke des Mantels. Bei einem
Kerndurchmesser von einer Einheit (z. B. 600 Mikrometer) ist der
Mantel typischerweise 0,1 Einheiten (60 Mikrometer) dick. Dies ergibt ein
Mantel-/Kerndurchmesserverhältnis
von 1,2. Es kann jedoch möglich
sein, die Manteldicke zu verringern, um ein Mantel-/Kerndurchmesserverhältnis von etwa
1,05 zu erzielen. Hierdurch verringert sich die Querschnittsfläche des
Mantels von 44% auf nur 10% von derjenigen des Kerns. Die Verwendung
eines dünneren
Mantels in Kombination mit der Ablenkung gemäß der vorliegenden Erfindung
verbessert die Integrität
und Zuverlässigkeit
einer optischen Faseranordnung für
Laserübertragung
mit hoher Leistung weiter.
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Die
vorliegende Erfindung kann mit Lasern aller Typen verwendet werden.
Bei den Lasern kann es sich um Impuls- oder Dauerstrichlaser oder
um jeden anderen Typ handeln, und die vorliegende Erfindung kann
auch mit jeder Strahlungsquelle verwendet werden, die von einer
optischen Faser übertragen werden
kann; nicht unbedingt Laserstrahlung.
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Ein
Abschluss kann entweder an dem Eingangs- oder an dem Ausgangsende
einer Faseranordnung oder an beiden Enden angewendet werden.
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Bei
der Analyse von abgewiesener Strahlung muss die abgewiesene Strahlung
nicht unbedingt lokal, d. h. an dem Abschluss oder an der Strahlenfalle, gemessen
oder analysiert werden. Sie kann auch an einem entfernten Standort
eingeschätzt
oder analysiert werden. Dies könnte
beispielsweise über
eine zweite optische Faser erfolgen, deren proximales Ende einen
Teil der abgewiesenen Strahlung abfängt und abtastet.
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Die
vorliegende Erfindung ist für
jede Anwendung anwendbar, zu der die Übertragung von Laserstrahlung
oder optischer Strahlung hoher Leistung gehört, nicht nur für Materialverarbeitungsvorgänge, sondern
auch für
andere Verwendungen wie z. B. medizinische Anwendungen, zur Detonation
von Sprengvorrichtungen oder für
andere Anwendungen.