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Alleine
ein Drittel aller Individuen in den Vereinigten Staaten entwickelt
Krebs. Obgleich die 5-Jahres-Überlebensrate
bedeutend um nahezu 50 % gestiegen ist, und zwar als Ergebnis des
Fortschritts der frühzeitigen
Diagnose und Therapie, so bleibt Krebs dennoch an zweiter Stelle
nach Herzerkrankungen die Haupt-Todesursache in den Vereinigten
Staaten. 20 % der Amerikaner sterben an Krebs, davon die Hälfte an
Lungen-, Brust- und Darmkrebs. Darüber hinaus stellt auch der
Hautkrebs eine große Gesundheitsgefährung dar.
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Die
Entwicklung von effektiven Behandlungen für Krebspatienten stellt eine
größere Herausforderung
dar. Die gegenwärtigen
Behandlungsansätze einer
chirurgischen Entfernung, einer externen Strahlentherapie und/oder
einer systemischen Chemotherapie waren zwar bei einigen bösartigen
Arten von Erkrankungen teilweise erfolgreich, zeigten jedoch bei
anderen dieser Erkrankungen keine befriedigende Ergebnisse. Ein
Ansatz zur Behandlung von Krebs ist die Induktion der Apoptose (des
Zelltodes) bestimmter Tumorzellen; aus diesen Gründen sind die Mechanismen,
mit denen die Apoptose induziert wird, von Interesse. Ein solcher
Mechanismus wurde beschrieben, bei welchem der Fas-Ligand, (FasL) (auch
als CD95L und APO-IL bezeichnet), ein Zelloberflächenmolekül, das zu der Familie der Tumornekrosefaktoren
gehört,
die Apoptose von Fas-tragenden Tumorzellen induziert. Seino et al.,
Nature Med., 3(2): 165 (1997).
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Bei
einem anderen Ansatz sind Krebszelllinien charakterisiert worden.
So wurde bspw. berichtet, dass sämtliche
humanen Melanomzelllinien, die in einer Reihe von Versuchen untersucht
wurde, den Endothelin-B-Rezeptor (ETRB) exprimieren (Yohn et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 201: 449-57 (1994); Kikuchi et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 219: 734-9 (1996): Ohtani et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 234: 526-30 (1997); Zhang et al., Brit. J.
Cancer, 78: 1141-6 (1988); darüber
hinaus steht die Expression mit deren Differenzierungsstatus in
Zusammenhang. Eine erhöhte
Expression des Endothelin-A-Rezeptors (ETRA) ist mit einer induzierten
Differenzierung von A375 Melanomzellen verbunden, wohingegen diese
Zellen überwiegend ETRB
in ihrem malignem Zustand exprimieren (Ohtani et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun., 234: 526-30 (1997)). Leider ist die Rolle der Endothelinrezeptoren
(ETRB) aus den früheren
Versuchen nicht klar. Während
ein Bericht darauf hindeutet, dass Endothelin-1 (ET1), über ETRB
wirkend, mitogene und chemokinetische Effekte auf Melanomzellen
bewirkt (Mohn et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 201: 449-57
(1994)), so legte ein anderer Bericht andere Mechanismen für ET1 nahe
(Okazawa et al., J. Biol. Chem., 273: 12584-92 (1998)). Darüber hinaus
war zumindest in einer Studie in Sachen Bluthochdruck der Fokus
auf ETRB (Hashimoto et al., Biol. Pharm. Bull., 21(8): 800-804 (1998)).
Darüber
hinaus wurde auch über
Endothelin-3 (ET3) berichtet, doch betreffen solche Berichte die
Entwicklung nicht-maligner (normaler) Zellen (Lahau et al., PNAS,
93: 3892-7 (1996)).
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Hinsichtlich
maligner Zellen wurden Untersuchungen über eine ETRA- und ET1-Aktivität vorgelegt,
jedoch wurden diese Untersuchungen in vitro durchgeführt. Siehe
bspw. Nelson et al., Cancer Res., 56: 663-8 (1996).
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Die
WO 00/36918 stellt einen
Teil des Standes der Technik gemäß Artikel
54(3) und (4) EPC dar, und offenbart die Verwendung von Ro61 zur
Induzierung eines apoptotischen Zelltodes von Melanomen. Daher ist
in den vorliegenden Ansprüchen
die Verwendung von Ro61 ausgenommen.
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Daher
besteht ein weiteres Bedürfnis,
Verbindungen zu identifizieren, die in vivo zur Behandlung von Krankheiten
wie Krebs eingesetzt werden können.
Insbesondere besteht ein Bedürfnis,
in der Lage zu sein, gezielt maligne Zellen zu selektieren und einen
Zelltod zu induzieren.
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ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung eines Inhibitors
des Endothelin-B-Rezeptors für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Hautkrebs
bereitgestellt, unter der Voraussetzung, dass der Inhibitor nicht
Ro61 ist.
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In
einer Ausführungsform
wird mit der Erfindung die Verwendung von einem Inhibitor einer
Endothelin-B-Rezeptor-Aktivität
in einer therapeutisch effektiven Menge zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Verabreichung an ein Individuum bereitgestellt, das eine Behandlung
bezüglich
Hautkrebs benötigt. Die
Verabreichung kann durch eine Vielzahl von Verfahren durchgeführt werden,
die im Stand der Technik bekannt sind, und die eine direkte Verabreichung an
die Tumorstelle mit einschließen,
oder vorzugsweise eine systemische Verabreichung.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der Krebs metastasierend.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Inhibitor ein Endothelin-B-Rezeptor-Antagonist. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Inhibitor BQ788 oder ein Derivat davon. Bei einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
ist der Inhibitor ein Antisense-Molekül für eine Endothelin-Rezeptor-Nucleinsäure oder
eine Endothelin-Rezeptor-Agonist-Nucleinsäure.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein in vitro-Verfahren
zur Induzierung der Differenzierung einer Zelle bereit, welche einen
Endothelin-B-Rezeptor enthält,
vorausgesetzt, dass der Inhibitor nicht Ro61 ist. Bei einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung eines Inhibitors eines Endothelin-B-Rezeptors
zu der Zelle, und zwar in einer Menge, mit der die Differenzierung
induziert wird. Bei einer noch weiteren Ausführungsform wird ein in vitro-Verfahren
zur Induzierung der Apoptose in einer Zelle bereitgestellt. Ein
Verfahren umfasst die Verabreichung eines Inhibitors eines Endothelin-B-Rezeptors – außer Ro61 – an diese
Zelle, und zwar in einer Menge, mit der Apoptose induziert wird.
Die Zelle ist vorzugsweise eine Krebszelle.
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In
einem anderen Aspekt wird die Verwendung einer Substanz zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Abgabe an Hautkrebszellen eines Individuums
bereitgestellt. Die Verwendung umfasst die Konjugation einer Substanz
an BQ788 oder eines Derivats davon zur Bildung eines Konjugats,
und die Verabreichung dieses Konjugats an ein Individuum.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die 1A-1F zeigen
Bilder, welche zeigen, dass der ETRB-Antagonist BQ788 morphologische Änderungen
in den kultivierten Melanomzellen induziert. Die Zellen wurden 4
Tage lang mit 100 μM
BQ788 (Figuren A, C und E) oder mit einem Vehikel (Figuren B, D
und F) kultiviert. Die Zelllinien waren die Melanomlinien SK-MEL 28 (Figuren A
und B), die Melanomlinie SK-MEL 5 (Figuren C und D) und Niere 293
(Figuren E und F). Die Arzneimittel-behandelten Melanomzellen zeigen
eine unterschiedliche Form und eine Akkumulierung eines schwarzen
Pigments. Die Bilder wurden mit Hellfeld-Optiken bei 40facher Vergrößerung aufgenommen.
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2 ist
ein Diagramm, das anzeigt, dass BQ788 die Anzahl der lebenden Zellen
in kultivierten Melanomzellen, jedoch nicht in Nierenzellen, reduziert.
Die Zellen wurden in Gegenwart von BQ788 oder einem Vehikel oder
ohne Behandlung 4 Tage lang kultiviert. Drei Wells jeder Kultivierungsbedingung
wurden dem MTS-Assay unterzogen. Die Mittelwerte wurden berechnet
und als Prozentsatz der Vehikelbehandelten Werte plus S.E.M. berechnet. P-Werte
wurden unter Verwendung des Tests für absolute Werte berechnet.
Der Versuch wurde dreimal wiederholt, wobei jedes Mal ähnliche
Ergebnisse erzielt wurden.
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3A und 3B zeigen
Bilder von Gelen, die RT-PCR-Ergebnisse zeigen, woraus die Expression
von ETRB- und ETRA-mRNA in verschiedenen Zelllinien ersichtlich
ist. Die Banden entsprechen den ETRB- (3A) (220
bp) und ETRA- (3B) (352 bp) mRNAs, und wurden
unter Verwendung veröffentlichter
Primersequenzen und – protokolle
erhalten (21).
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4 ist
ein Diagramm, das anzeigt, dass der selektive ETRA-Antagonist BQ123
die Anzahl der lebenden Zellen in kultivierten Melanomzellen nicht
reduziert. Die Bedingungen und die Darstellung sind wie für das in 2 gezeigte
BQ788-Experiment beschrieben.
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5 ist
ein Diagramm, mit welchem gezeigt wird, dass der ETRB-selektive
Agonist Sarafotoxin 6c (S6c) die Effekte von BQ788 auf Melanomzellen aufheben
kann. S6c wurde in Versuchen, die ähnlich waren zu denjenigen
aus 2, hinsichtlich dessen Wirkung auf kultivierte
A375-Zellen getestet, entweder alleine oder in Kombination mit BQ788
mit unterschiedlichen Konzentrationen. Der ETRB-Agonist S6c stimuliert
das Zellwachstum und kann die inhibitorischen Effekte des ETRB-Antagonisten
blockieren.
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6 ist
ein Diagramm, mit welchem gezeigt wird, dass eine intra-tumorale
Injektion von BQ788 das Melanomwachstum in Nacktmäusen inhibieren kann.
Nacktmäusen
(nu/nu, BALG/c-Hintergrund) wurden Transplantate mit A375-Zellen
subkutan in die Flanken implantiert. Sobald die Tumoren einen Durchmesser
von ungefähr
4 mm erreicht hatten, wurde täglich
BQ788 9 Tage lang injiziert. Lotrechte Tumordurchmesser wurden täglich gemessen,
um das Tumorvolumen zu bestimmen. Mit dem gleichen Verabreichungsplan
wurden Kontrollen mit einem Vehikel injiziert. Die Daten aus 3 Versuchen,
bei welchen 10 BQ788-behandelte Mause und 8 Vehikelbehandelte Mause
eingesetzt wurden, wurden gepoolt. P-Werte wurden unter Ver wendung
des t-Tests berechnet. Ähnliche
Schlussfolgerungen wurden mit der Messung der Tumorgewichte erzielt.
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Die 7A und 7B sind
Diagramme, in welchen gezeigt wird, dass die systemische Verabreichung
von BQ788 das Melanomtumorwachstum in Nacktmäusen inhibiert. Der Versuch
war ähnlich
zu dem in 6 beschriebenen, mit der Ausnahme, dass
das Arzneimittel und das Vehikel täglich intraperitoneal injiziert
wurden. In 7A wurden die Daten für die 6
BQ788-behandelten Mäuse
gepoolt. In 7B sind für die Daten der 3 Mause, in
welchen BQ788 das Tumorwachstum verlangsamte, sowie für die Daten
von den 3 Mäusen,
in welchen BQ788 eine Tumorregression bewirkte, in getrennten Kurven
dargestellt.
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8A-8G sind
Fotografien, in denen eine TUNEL-Färbung der Tumoren gezeigt ist,
welche zeigen, dass BQ788 Apoptose induziert. Die 8A-8D zeigen
repräsentative
Schnitte aus 4 Tumoren von BQ788-injizierten Mäusen, und die 8E-8G zeigen
Tumoren von Vehikel-injizierten Mäusen. TUNEL-positive Zellen
sind in den Arzneimittel-behandelten Tieren vergleichsweise größer, was
auf eine verstärkte
Apoptose hindeutet. Die Vergrößerung ist
20fach.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Vorliegend
werden Verwendungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
von Hautkrebs bereitgestellt. In einigen Fällen kann die Behandlung von
Krebs auch die Behandlung von festen Tumoren oder die Behandlung
von Metastasen mit einschließen.
Metastasen sind eine Krebsform, bei welcher transformierte oder
bösartige
Zellen ausstreuen und den Krebs von einer Stelle an eine andere
ausbreiten. Hautkrebs schließt
maligne Melanome mit ein, ferner Basalzellenkarzinome, Plattenepithelkarzinome,
Karposi-Sarcome, Leberflecke, dysplastische Muttermale, Lipome,
Angiome, Dermatofibrome, Wulstnarben und Psoriasis. Der Krebs ist
am bevorzugtesten ein malignes Melanom. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist Krebs ein metastasierendes Melanom. Der Ausdruck "kanzeröse Zelle", wie er hierin ver wendet
wird, schließt
eine Zelle mit ein, die mit einer der hierin beschriebenen kanzerösen Konditionen
behaftet ist.
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Das
Individuum, oder der Patient, ist im Allgemeinen ein Mensch, obwohl
den Fachleuten klar sein wird, dass der Patient genau so gut auch
ein Tier sein kann. Daher sind auch andere Tiere, einschließlich Säugetiere,
wie bspw. Nagetiere (einschließlich Mäuse, Ratten,
Hamster und Meerschweinchen), Katzen, Hunde, Kaninchen, landwirtschaftliche
Nutztiere, einschließlich
Kühe, Pferde,
Ziegen, Schafe, Schweine, etc. sowie Primaten (einschließlich Affen, Schimpansen,
Orang-Utans und Gorillas) von der Definition des "Patienten" umfasst.
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In
einer Ausführungsform
inhibiert ein Inhibitor der ETRB-Aktivität, wie hierin definiert, Hautkrebswachstum
oder reduziert die Proliferation um zumindest 30 %, bevorzugter
um 40 %, noch bevorzugter um 50 %, noch bevorzugter um 70 %, noch bevorzugter
um 90 % und am bevorzugtesten um mindestens 95 %. In einer bevorzugten
Ausführungsform
bewirkt der ETRB-Inhibitor eine Tumorregression um mindestens 30
%, bevorzugter um 40 %, noch bevorzugter um 50 %, noch bevorzugter
um 70 %, noch bevorzugter um 90 % und am bevorzugtesten um mindestens
95 %. Die Bestimmung der Inhibierung oder Regression kann durch
einen Vergleich der Wirkung der Behandlung wie hierin beschrieben
vorgenommen werden, und zwar gegenüber einer Kontrollprobe, bei
der die Behandlung mit bspw. einem Inhibitor des Endothelinrezeptors
nicht vorgesehen ist. In einigen Fällen kann die Kontrollprobe
einen Tumor haben, der auf das zweifache, dreifache oder vierfache
des Volumens des Gewebes anwächst, das
gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren behandelt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wachsen
behandelte Tumoren mindestens sechsmal langsamer als die Kontrollen.
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In
einer Ausführungsform
besitzt ein ETRB-Aktivitäts-Inhibitor
eine ETRB-Inhibitor-Aktivität. Eine
ETRB-Inhibitor-Aktivität
schließt
eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften mit ein: Inhibieren des
kanzerösen
Wachstums, Regression des Krebswachstums, Induktion von Apoptose
in einer kanzerösen
Zelle, Induktion der Differenzierung in einer kanzerösen Zelle,
Induzierung einer Pigmentierung in einer kanzerösen Zelle, Entgegenwirken gegen ET3,
ET2 und/oder ET1, Binden an ETRB, vorzugsweise selektiv, und Entgegenwirken
gegen S6c. Vorliegend wird jede Kombination dieser Eigenschaften einschließlich aller
oder einer oder mehrerer mit einer oder mehreren Ausnahmen bereitgestellt.
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Ein
ETRB-Aktivitäts-Inhibitor
oder ein ETRB-Inhibitor, wie er hierin beschrieben wird, schließt BQ788
und andere Verbindungen mit ein, die ETRB-Inhibitoren sind, die
eine ETRB-Inhibitoraktivität besitzen.
BQ788 (N-cis-2,6-Dimethylpiperidin-carbonyl-L-γ-methylleucyl-D-1-methoxycarbonyl-tryptophanyl-D-norleucin)
wurde bereits zuvor beschrieben, siehe bspw. Ishikawa et al., PNAS,
91: 4892-4896 (1994). Derivate von BQ788, wie sie hierin verwendet
werden, sind funktionell äquivalent
mit BQ788, und zwar darin, dass sie eine ETR-, vorzugsweise eine
ETRB-, Inhibitoraktivität
besitzen. Andere ETRB-Inhibitoren schließen IRL1083, RES7011, RES7013,
PD142983 und IRL2500 mit ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
bindet der ETRB-Inhibitor an mehr als einen ETR. Daher kann in einer
Ausführungsform
der ETRB-Inhibitor aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus LU302872, TAK044,
PD142893, PD145065, BE18257A/W7338A, Bosentan (RO47-0203), SB217242,
RO468443, SB209670, Tnieno[2,3-d]pyrimidin-3-Essigsäuren, RO610612, RO462005, PD156252,
A182086, L744453 und L754142 besteht.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung ist der ETRB-Inhibitor ein Antisense-Molekül der Nucleinsäure, die
für einen
ETRB oder einen nativen ETRB-Liganden codiert, wie bspw. ET1, ET2
oder ET3. Antisense-Moleküle
schließen
Oligonucleotide mit ein, die eine einzelsträngige Nucleinsäuresequenz (entweder
RNA oder DNA) aufweisen, die dazu in der Lage ist, an Target-Rezeptor-
oder Liganden-mRNA- (Sense) oder -DNA-(Antisense)-Sequenzen zu binden. Antisense-
oder Sense-Oligonucleotide, weisen gemäß der vorliegenden Erfindung
ein Fragment der codierenden Region des Rezeptors oder Liganden auf.
Ein solches Fragment umfasst im Allgemeinen mindestens 14 Nucleotide,
vorzugsweise von ungefähr
14 bis 30 Nucleotide. Die Möglichkeit,
ein Antisense- oder ein Sense-Oligonucleotid abzuleiten, das auf
einer cDNA-Sequenz basiert, welche für ein bestimmtes Protein (vorzugsweise
für ein
im Stand der Technik beschriebenes) codiert, ist bspw. beschrieben
in Stein et al., Cancer Res., 48: 2659 (1988) und van der Krol et
al., BioTechniques, 6: 958 (1988). Antisense- oder Sense-Oligonucleotide umfassen
ferner Oligonucleotide mit einem modifizierten Zucker-Phosphodiester-Grundgerüst (oder
anderen Zuckerverbindungen, wie bspw. diejenigen, die in der
WO 91/06629 beschrieben
sind), und bei welchen solche Zuckerbindungen resistent gegenüber endogenen
Nucleasen sind. Solche Oligonucleotide mit resistenten Zuckerbindungen
sind in vivo stabil (das heißt,
dazu in der Lage, einem enzymatischen Abbau zu widerstehen), behalten
jedoch die Sequenzspezifität,
um an Target-Nucleotidsequenzen zu binden.
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Andere
Beispiele für
Sense- oder Antisense-Oligonucleotide schließen diejenigen Oligonucleotide
mit ein, die kovalent mit organischen Anteilen verbunden sind, wie
diejenigen, die in der
WO 90/10048 beschrieben
sind, und andere Anteile, die die Affinität des Oligonucleotids für eine Target-Nucleinsäuresequenz
erhöhen,
wie bspw. Poly-(L-Lysin). Auch können
interkalierende Substanzen, wie bspw. Ellipticin und alkylierende
Agenzien oder Metallkomplexe an Sense- oder Antisense-Oligonucleotide angebracht
werden, um die Bindespezifitäten
der Antisense- oder Sense-Oligonucleotide für die Target-Nucleotidsequenz
zu modifizieren.
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In
einem anderen Aspekt ist der ETRB-Inhibitor ein Inhibitor des Endothelin-umwandelnden
Enzyms (ECE), welches Endothelin-Vorläufer verarbeitet. ECE-Inhibitoren
schließen
CGS26303 und Phosphoramidon mit ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Auch
ECE-Antisense-Moleküle
können verwendet
werden.
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In
einer Ausführungsform
wird der Inhibitor für
den Endothelin-B-Rezeptor an eine Zelle oder ein Individuum verabreicht,
bevor dieser/dieses Hautkrebs entwickelt. So kann bspw. eine Person,
für die das
Risiko der Entwicklung von Hautkrebs besteht, mit einer Zusammensetzung
behandelt werden, welche einen Inhibitor für den Endothelin-B-Rezeptor aufweist,
um die Entwicklung der Krankheit oder des Krank heitszustandes zu
verhindern oder zu inhibieren. Es versteht sich, dass die hierin
beschriebenen Zusammensetzungen spezifisch für abnormale oder erkrankte
Zellen sind, und auf normale, bspw. nicht-maligne Zellen keinen
inhibitorischen Effekt haben. Daher können die Zusammensetzungen
den Zellen bereits vor dem Krankheitszustand verabreicht werden,
wobei sie auch noch aktiv sind, nachdem der Krankheitszustand induziert
worden ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
jeder der hierin bereitgestellten Verwendungen wird der Inhibitor,
wie er hierin beschrieben ist, einer Zelle verabreicht, welche einen
Endothelin-B-Rezeptor aufweist. Endothelin-B-Rezeptoren kommen zumindest im
Endothel und in den nicht-vaskulären
Geweben, bspw. der Leber, Niere und dem Gehirn, vor. Die Rezeptoren
kommen auch in bestimmten Gefäßgeweben
mit glatter Muskulatur vor. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Endothelin-B-Rezeptor
exprimiert, jedoch auf einem vergleichsweise niedrigen Level im
Vergleich zu Expressionslevel in anderen malignen Zellen. In einer
Ausführungsform
wird daher mit einem relativ niedrigen ETRB-mRNA-Level in einer
malignen Zelle eine positive Prognose bereitgestellt.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein in vitro-Verfahren
zur Induzierung der Differenzierung in einer Melanomzelle bereitgestellt.
Die Identifizierung der Differenzierung kann mittels Standardtechniken
des Standes der Technik bestimmt werden, einschließlich der
Identifizierung morphologischer Änderungen.
Die Zelle weist einen Endothelin-B-Rezeptor auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein in vitro-Verfahren zur Induktion der Apoptose in einer Melanomzelle
bereitgestellt. Das Verfahren zur Induktion der Apoptose umfasst
die Verabreichung eines Inhibitors eines Endothelin-B-Rezeptors
an die Zelle, und zwar in einer Menge, mit der Apoptose induziert
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
der Inhibitor spezifisch für
einen ETRB. Noch bevorzugter ist der Inhibitor BQ788 oder ein BQ788-Derivat.
In einer Ausführungsform
wirkt der Inhibitor nicht gegen Endothelin-1 (ET-1). Ein charakteristisches Merkmal
der Apoptose ist die Aktivierung einer Kaskade cytoplasmatischer
Proteasen, das in die Spaltung ausgewählter Target-Proteine resultiert.
Die Zelle wird mit Hautkrebs befallen. Standardisierte Kits zur
Identifizierung von Zellen, die eine Apoptose durchmachen, wie z.B.
das TUNEL-Verfahren, sind im Stand der Technik bekannt. Darüber hinaus
kann eine Apoptose durch einen signifikanten Anstieg von hypodiploiden
Zellen, einer Chromatin-Kondensation und/oder DNA-Fragmentierung
identifiziert werden.
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Vorliegend
wird ein Verfahren zum Screenen für einen bioaktiven Stoff beschrieben,
der die Bindung an einen Endothelinrezeptor, vorzugsweise an einen
Endothelin-B-Rezeptor
sowie einen Liganden, stören
kann. Ein Ligand ist eine Verbindung oder eine Zusammensetzung,
die an den Rezeptor bindet. Der Ligand ist vorzugsweise ein Agonist
oder ein Antagonist. Noch bevorzugter wird mit dem Verfahren nach einer
Wechselwirkung zwischen Agonist und Rezeptor gescreent. Ein Agonist
induziert, verstärkt
oder hält
die ETR-Aktivität
aufrecht, wohingegen ein Antagonist die ETR-Aktivität inhibiert.
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Die
Identifizierung von Auswirkungen eines ETR-Inhibitors auf eine Zelle
ermöglicht
es, Arzneimittel-Screening-Assays hinsichtlich Verbindungen auszugestalten,
welche an ETR binden, oder die Bindung an ETR beeinträchtigen,
und hinsichtlich Verbindungen, die die ETR-Aktivität modulieren.
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Die
Verfahren umfassen die Kombination eines ETR-Liganden, vorzugsweise
eines ETR-Inhibitors oder -Agonisten, und eines in Frage kommenden bioaktiven
Stoffes, sowie die Bestimmung der Bindung von ETR und ETR-Ligand.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Agonist eingesetzt. Der ETR ist vorzugsweise ein ETRB.
Wenn sich die Bindung in Gegenwart des in Frage kommenden bioaktiven
Stoffes ändert,
so wird der in Frage kommende bioaktive Stoff als ein Stoff identifiziert,
der in die Bindung zwischen einem ETR und einem ETR-Liganden eingreift.
Der ETRB-Ligand
ist vorzugsweise ein Agonist, der ETR3 oder S6c mit einschließt. In anderen Ausführungsformen,
die nachstehend diskutiert werden, wird die Bioaktivität bestimmt.
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Der
Ausdruck "in Frage
kommender bioaktiver Stoff" oder "exogene Verbindung", wie sie hierin verwendet
werden, beschreibt jedes Molekül,
bspw. Protein, kleines organisches Molekül, Kohlenwasserstoffe (einschließlich Polysaccharide),
Polynucleotide, Lipide, etc. Im Allgemeinen werden verschiedene Assay-Mischungen
parallel gestartet, und zwar mit unterschiedlichen Stoffkonzentrationen,
um differenzielle Antworten auf die verschiedenen Konzentrationen
zu erhalten. Typischerweise dient eine dieser Konzentrationen als
Negativkontrolle, das heißt
als Null-Konzentration oder unterhalb des Detektionslevels.
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In
Frage kommende Stoffe umfassen zahlreiche chemische Klassen, obgleich
sie typischerweise organische Moleküle darstellen, vorzugsweise
kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht von mehr
als 100 und weniger als ungefähr 2.500
Dalton. In Frage kommende Stoffe weisen funktionelle Gruppen auf,
die für
die strukturelle Wechselwirkung mit Proteinen notwendig sind, insbesondere
eine Wasserstoffbrückenbildung,
und schließen
typischerweise zumindest eine Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl- oder Carboxylgruppe
mit ein, vorzugsweise mindestens zwei der funktionellen chemischen
Gruppen. Die in Frage kommenden Stoffe weisen oftmals cyclische
Kohlenstoff- oder heterocyclische Strukturen auf, und/oder aromatische
oder polyaromatische Strukturen, die mit einem oder mehreren der
oben genannten funktionellen Gruppen substituiert sind. In Frage
kommende Stoffe werden auch unter den Biomolekülen gefunden, einschließlich den Peptiden,
Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, strukturelle Analoga oder
Kombinationen davon.
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In
Frage kommende Stoffe werden aus einer breiten Vielzahl von Herkunftsquellen
gewonnen, einschließlich
aus Bibliotheken synthetischer oder natürlicher Verbindungen. So sind
bspw. zahlreiche Mittel zur zufälligen
und gerichteten Synthese einer breiten Vielzahl von organischen
Verbindungen und Biomolekülen
verfügbar,
einschließlich
der Expression randomisierter Oligonucleotide. Alternativ sind Bibliotheken
natürlicher
Verbindungen in Form von bakteriellen, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten
verfügbar, oder
einfach herzustellen. Darüber
hinaus können natürliche oder
synthetisch hergestellte Bibliotheken und Verbindungen durch konventio nelle
chemische, physikalische und biochemische Mittel einfach modifiziert
werden. Bekannte pharmakologische Stoffe können einer gerichteten oder
zufälligen
chemischen Modifizierung unterzogen werden, wie bspw. einer Acylierung,
Alkylierung, Veresterung, Amidierung, um strukturelle Analoga herzustellen.
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Eine
Bibliothek unterschiedlicher, in Frage kommender, bioaktiver Stoffe
wird eingesetzt. Die Bibliothek sollte vorzugsweise eine hinreichend
strukturell unterschiedliche Population randomisierter Stoffe bereitstellen,
um einen hinreichend wahrscheinlichen Diversitätsbereich zu bewirken, um die Bindung
an ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Dementsprechend
sollte eine Wechselwirkungsbibliothek groß genug sein, so dass zumindest
eines ihrer Elemente eine Struktur haben wird, die eine Affinität für das Target
aufweist. Obgleich es schwer ist, die notwendige absolute Größe einer
Wechselwirkungsbibliothek anzugeben, stellt die Natur einen Hinweis darauf
mit der Immunantwort bereit: eine Diversität von 107-108 unterschiedlichen Antikörpern sorgt für zumindest
eine Kombination mit hinreichender Affinität, um mit den meisten möglichen
Antigenen, denen ein Organismus ausgesetzt ist, in Wechselwirkung
zu treten. Veröffentlichte
in vitro-Auswahlverfahren haben ferner gezeigt, dass eine Bibliotheksgröße von 107 bis 108 ausreichend
ist, Strukturen mit einer Affinität für das Target aufzufinden. Eine
Bibliothek aller Kombinationen eines Peptids mit 7 bis 20 Aminosäuren in
Länge,
wie sie im Allgemeinen hierin vorgeschlagen werden, hat das Potenzial,
für 207 (109) bis 2020 zu kodieren. Daher ermöglichen die vorliegenden Verfahren
mit Bibliotheken aus 107 bis 108 unterschiedlichen
Molekülen
ein "Arbeits-"Pool einer theoretisch
vollständigen
Wechselwirkungsbibliothek für 7
Aminosäuren,
und einen Formpool für
die 2020-Bibliothek. Daher werden in einer
bevorzugten Ausführungsform
mindestens 106, vorzugsweise mindestens
107, und noch bevorzugter mindestens 108 und am bevorzugtesten mindestens 109 unterschiedliche Sequenzen mit den erfindungsgemäßen Verfahren simultan
analysiert. Bevorzugte Verfahren maximieren die Bibliothekgröße und Diversität.
-
Die
in Frage kommenden, bioaktiven Stoffe können Proteine sein. Mit "Protein" werden vorliegend
zumindest zwei kovalent verbundene Aminosäuren bezeichnet, einschließlich Proteine,
Polypeptide, Oligopeptide und Peptide. Das Protein kann aus natürlich auftretenden
Aminosäuren
und Peptidbindungen bestehen, oder synthetischen peptidomimetischen
Strukturen. Daher können
die Begriffe "Aminosäure" oder "Peptidrest", wie sie hierin
verwendet werden, sowohl natürlich
vorkommende als auch synthetische Aminosäuren bedeuten. So werden bspw.
Homo-Phenylalanin, Citrullin und Norleucin als für die vorliegenden Zwecke der
Erfindung geeignete Aminosäuren
betrachtet. Der Begriff "Aminosäure" schließt auch
Iminosäure-Reste
mit ein, wie bspw. Prolin und Hydroxyprolin. Die Seitenketten können entweder
in der (R)- oder der (S)-Konfiguration sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind die Aminosäuren
in der (S)- oder L-Konfiguration. Wenn nicht natürlich vorkommende Seitenketten
eingesetzt werden, können
nicht-Aminosäuren-Substituenten eingesetzt
werden, bspw. um einen in vivo-Abbau zu verhindern oder zu verzögern. Auch
können
chemische Blockierungsgruppen oder andere chemische Substituenten
hinzugefügt
werden.
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Die
in Frage kommenden, bioaktiven Stoffe können natürlich vorkommende Proteine
oder Fragmente natürlich
vorkommender Proteine sein. Daher können bspw. zelluläre Extrakte,
die Proteine enthalten, oder zufällige
oder gerichtete Verdaue von proteinhaltigen Zellextrakten eingesetzt
werden. Auf diese Weise können
Bibliotheken von prokaryotischen und eukaryotischen Proteinen zum
Screenen in den hierin beschriebenen Systemen hergestellt werden.
Besonders bevorzugt sind bei dieser Ausführungsform Bibliotheken von
bakteriellen, Pilz-, viralen und Säugetier-Proteinen, wobei letztere bevorzugt
sind, und wobei menschliche Proteine besonders bevorzugt sind.
-
Die
in Frage kommenden, bioaktiven Stoffe können Peptide von ungefähr 5 bis
ungefähr
30 Aminosäuren
sein, wobei ungefähr
5 bis ungefähr
20 Aminosäuren
bevorzugt sind, und wobei ungefähr
7 bis ungefähr
15 ganz besonders bevorzugt sind. Die Peptide können Verdaue natürlich vorkommender Proteine,
wie oben diskutiert, sein, zufällige
Peptide oder "vorbestimmte" zufällige Peptide.
Mit dem Begriff "zufällige/randomisierte" oder grammatikalischen Äquivalenten
davon wird vorliegend beschrieben, dass jede Nucleinsäure und
jedes Peptid aus im Wesentlichen zufälligen Nucleotiden und Aminosäuren besteht.
Da diese zufälligen
Peptide (oder Nucleinsäuren,
wie nachstehend diskutiert) gewöhnlich chemisch
synthetisiert sind, können
sie irgendein Nucleotid oder eine Aminosäure an jeder beliebigen Position
besitzen. Das synthetische Verfahren kann dazu ausgebildet sein,
zufällige
Proteine oder Nucleinsäuren
zu generieren, um die Bildung von allen oder der meisten der möglichen
Kombinationen über die
Länge der
Sequenz zu ermöglichen,
wodurch die Bildung einer Bibliothek zufälliger/randomisierter, in Frage
kommender, bioaktiver, proteinöser
Stoffe ermöglicht
wird.
-
Die
Bibliothek kann vollständig
randomisiert sein, ohne Sequenz-Priorität oder Sequenz-Konstanten an
irgendeiner Position. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bibliothek
vorbestimmt. Dies bedeutet, dass einige Positionen innerhalb der
Sequenz entweder konstant gehalten werden, oder aus einer begrenzten
Anzahl von Möglichkeiten
ausgewählt
werden. So werden bspw. in einer bevorzugten Ausführungsform
die Nucleotide oder Aminosäurereste
innerhalb einer definierten Klasse randomisiert, wie bspw. hydrophobe
Aminosäuren,
hydrophile Reste, sterisch vorbestimmte (entweder kleine oder große) Reste
in Richtung der Bildung von Cysteinen, zur Ausbildung einer Vernetzung,
Proline für SH-3-Domänen, Serine,
Threonine, Tyrosine oder Histidine für Phosphorylierungsstellen,
etc., oder Purine etc.
-
Die
in Frage kommenden, bioaktiven Stoffe können Nucleinsäuren sein.
Mit "Nucleinsäure" oder "Oligonucleotid" oder grammatikalischen Äquivalenten
davon wird hierin gemeint, dass mindestens zwei Nucleotide kovalent
miteinander verbunden sind. Eine Nucleinsäure der vorliegenden Erfindung
wird im Allgemeinen Phosphidiesterbindungen enthalten, obgleich
in einigen Fällen,
wie nachstehend beschrieben, Nucleinsäure-Analoga eingeschlossen sind,
die ein sich änderndes
Grundgerüst
aufweisen, und die bspw. Phosphoramid aufweisen (Beaucage et al.,
Tetrahedron, 49(10): 1925 (1993) und die hierin zitierten Referenzen;
Letsinger, J. Org. Chem., 35: 3800 (1970); Sprinzl, et al., Eur.
J. Biochem., 81: 579 (1977); Letsinger et al., Nucl. Acids Res.,
14: 3487 (1986); Sawai et al., Chem. Lett., 805 (1984); Letsinger
et al., J. Am. Chem. Soc, 110: 4470 (1988); und Pauwels et al.,
Chemica Scripta, 26: 141 (1986)), Phosphorothioat (Mag et al., Nucleic
Acids Res., 19: 1437 (1991); und
U.S.-Patent
mit der Nummer 5,644,048 ), Phosphorodithioat (Briu et al.,
J. Am. Chem. Soc, 111:2321 (1989)), O- Methylphosphoroamidit-Bindungen (siehe
Eckstein, Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach,
Oxford University Press), und Peptid-Nucleinsäuren-Grundgerüst und – Bindungen
(siehe Egholm, J. Am. Chem. Soc, 114: 1895 (1992); Meier et al.,
Chem. Int. Ed. Engl., 31: 1008 (1992); Nielsen, Nature, 365: 566
(1993); Carlsson et al., Nature, 380: 207 (1996), die sämtlich durch
Bezugnahme hierin mit aufgenommen sind)). Andere analoge Nucleinsäuren schließen solche
mit positiv geladenem Grundgerüst
mit ein (Denpcy et al., Proc Natl. Acad. Sci. USA, 92: 6097 (1995));
mit nicht-ionischem Grundgerüst
(
U.S.-Patente mit den Nummem
5,386,023 ;
5,637,684 ;
5,602,240 ;
5,216,141 ; und
4,469,863 ; Kiedrowshi et al., Angew. Chem.
Intl. Ed. English, 30: 423 (1991); Letsinger et al., J. Am. Chem.
Soc, 110: 4470 (1988); Letsinger et al., Nucleoside & Nucleotide, 13:
1597 (1994); Kapitel 2 und 3, ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg. Y. S. Sanghui und P. Dan Cook; Mesmaeker, et al., Bioorganic & Medicinal Chem.
Lett., 4: 395 (1994); Jeffs, et al., J. Biomolecular NMR, 34: 17
(1994); Tetrahedron Lett., 37: 743 (1996)) und nicht-Ribose-Grundgerüst, einschließlich der
in den
U.S.-Patenten mit Nummem
5,235,033 und
5,034,506 ,
und in Kapiteln 6 und 7, ASC-Symposium
Reihe 580, "Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg. Y. S. Sanghui und P. Dan Cook beschriebenen. Nucleinsäuren, die
einen oder mehrere carbocyclische Zucker enthalten, sind ebenfalls
in der Definition der Nucleinsäuren
mit eingeschlossen (siehe Jenkins et al., Chem. Soc. Rev., (1995)
Seiten 169-176). Mehrere Nucleinsäure-Analoga sind in Ravels,
C & E Neves, 2.
Juni 1997, Seite 35 beschrieben. Sämtliche der genannten Referenzen
sind hiermit ausdrücklich
durch Bezugnahme mit aufgenommen. Diese Modifizierungen des Ribose-Phosphat-Grundgerüst können vorgenommen
werden, um die Addition zusätzlicher
Anteile, wie bspw. Markern, zu erleichtern, oder aber, um die Stabilität und die
Halbwertszeit solcher Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen. Darüber hinaus können Mischungen
natürlich
vorkommender Nucleinsäuren
und Analoga vorgenommen werden. Alternativ können Mischungen aus unterschiedlichen
Nucleinsäure-Analoga
und Mischungen aus natürlich
vorkommenden Nucleinsäuren
und Analoga vorgenommen werden. Die Nucleinsäuren können einzelsträngig oder
Doppelsträngig
sein, wie angegeben, oder Abschnitte von sowohl doppelsträngigen als
auch einzelsträngigen
Sequenzen enthalten. Die Nucleinsäure kann DNA sein, sowohl genomische
als auch cDNA, RNA oder ein Hybrid, wobei die Nucleinsäure irgendeine
Kombination von Desoxyribo- und Ribonucleotiden enthalten kann,
sowie irgendeine Kombination aus Basen, einschließlich Uracil,
Adenin, Thymin, Cytosin, Guanin, Inosin, Xanthin, Hypoxanthin, Isocytosin,
Isoguanin, etc.
-
Wie
oben im Allgemeinen für
Proteine beschrieben, können
Nucleinsäuren
als in Frage kommende, bioaktive Stoffe natürlich vorkommende Nucleinsäuren sein,
zufällige
Nucleinsäuren
oder "vorbestimmte" zufällige Nucleinsäuren. So
können
bspw. Verdaue prokaryotischer oder eukaryotischer Genome, wie oben
für Proteine
beschrieben, eingesetzt werden.
-
Die
in Frage kommenden, bioaktiven Stoffe können organische chemische Anteile
sein, von denen eine Vielzahl Verschiedener in der Literatur verfügbar sind.
Insbesondere sind kleine Moleküle
bevorzugt. Kleine Moleküle
("small molecules") sind gewöhnlicherweise
kleiner als ungefähr
800 D, noch bevorzugter kleiner als 500 D, und noch bevorzugter kleiner
als 200 D.
-
Verbindungen
oder Zusammensetzungen mit ETR-Aktivität, wie oben beschrieben, werden durch
Screenen identifiziert. Die ETRB-Aktivität schließt eine oder mehrere der folgenden
Eigenschaften mit ein: Binden an ETRB, eine vorzugsweise selektive
Induzierung der Differenzierung, Induzierung der Pigmentierung,
Induzierung der Proliferation und Induzierung der Apoptose. In einer
bevorzugten Ausführungsform
schließt
die ETRB-Aktivität
zumindest eines der Folgenden mit ein, Induzierung der Differenzierung,
Induzierung der Pigmentierung, Induzierung der Proliferation und
Induzierung der Apoptose. Noch bevorzugter wird durch die ETRB-Bindung
und zumindest einem der anderen genannten Merkmale ein Stoff identifiziert,
der die ETRB-Aktivität
moduliert.
-
Im
Allgemeinen wird in einer bevorzugten Ausführungsform des hierin beschriebenen
Verfahrens, bspw. für
Eindungs-Assays, ein ETR (der Einfachheit halber wird ETRB für die Zwecke
der einfacheren Darstellung verwendet) oder der mögliche Stoff
nicht-diffus an einen unlöslichen
Träger
gebunden, der isolierte Probenaufnahmeflä chen besitzt (bspw. eine Mikrotiterplatte,
ein Array, etc.). Die unlöslichen
Träger
können
aus irgendeiner Zusammensetzung sein, an welche die Zusammensetzungen binden
können,
ist ferner einfach vom löslichen
Material zu trennen, und ist auch anderweitig mit dem gesamten Screening-Verfahren
kompatibel. Die Oberfläche
solcher Träger
kann fest oder porös
sein und irgendeine geeignete Form besitzen. Beispiele solcher geeigneten
unlöslichen
Träger
schließen
Mikrotiterplatten, Arrays, Membranen und Beads mit ein. Diese sind
typischerweise aus Glas, Kunststoff (bspw. Polystyrol), Polysacchariden,
Nylon oder Nitrozellulose, TeflonTM, etc.
Mikrotiterplatten und Arrays sind besonders geeignet, da mit diesen
eine große
Anzahl von Assays gleichzeitig ausgeführt werden kann, und zwar unter
Verwendung kleiner Mengen an Reagenzien und Proben. In einigen Fällen sind
magnetische Beads und Ähnliches
mit eingeschlossen. Die besondere Art der Brandung der Zusammensetzung
ist nicht essentiell, solange sie mit den Reagenzien und dem Gesamtverfahren
der Erfindung kompatibel ist, und solange die Aktivität der Zusammensetzung
aufrechterhalten wird und sie nicht-diffundierbar ist. Bevorzugte
Bindungsverfahren schließen
die Verwendung von Antikörpern
mit ein (die entweder die Ligandenbindungsstelle oder die Aktivierungssequenz
nicht sterisch blockieren, wenn das Protein an den Träger gebunden
wird), eine direkte Bindung an "klebrige" oder ionische Träger, eine
chemische Vernetzung, die Synthese des Proteins oder des Stoffs
auf der Oberfläche,
etc. Nach der Bindung des Proteins oder des Stoffes wird überschüssiges ungebundenes
Material durch Waschen entfernt. Die Proben-aufnehmenden Flächen können dann
anschließend
durch Inkubation mit Rinderserumalbumin (BSA), Kasein oder anderen
unschädlichen
Proteinen oder anderen Anteilen blockiert werden. Mit der vorliegenden
Erfindung sind auch Screening-Assays mit eingeschlossen, bei welchen
keine festen Träger
eingesetzt werden. Solche Beispiele sind nachstehend beschrieben.
-
ETRB
kann an den Träger
gebunden werden, und ein in Frage kommender, bioaktiver Stoff wird
zu dem Assay hinzugefügt.
Alternativ wird der in Frage kommende Stoff an den Träger gebunden
und ETRB hinzugefügt.
Neue bindende Stoffe schließen spezifische
Antikörper,
nicht-natürliche
bindende Stoffe, die durch Screenen chemischer Bibliotheken identifiziert
wurden, Peptidanaloga, etc. mit ein. Von besonderem Interesse sind
Screening-Assays für Stoffe,
die eine geringe Toxizität
gegenüber menschlichen
Zellen besitzen. Eine breite Vielzahl von Assays kann zu diesem
Zweck eingesetzt werden, einschließlich markierter in vitro-Proteinbindungsassays,
elektrophoretische Mobilitäts-Shift-Assays,
Immunoassays für
die Proteinbindung, funktionelle Assays (Phosphorylierungs-Assays
etc.) und Ähnliche.
-
Die
Bestimmung der Bindung des in Frage kommenden, bioaktiven Stoffes
an ETRB kann auf viele verschiedene Arten vorgenommen werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der mögliche bioaktive
Stoff markiert und die Bindung wird direkt bestimmt. Dies kann bspw.
durch Anbringen sämtlicher
oder eines Teiles der ETRB an einen festen Träger vorgenommen werden, sowie
durch Hinzufügen eines
markierten möglichen
Stoffes (bspw. einem fluoreszierenden Marker), dann durch Abwaschen
des überschüssigen Reagens
und durch Bestimmung, ob der Marker auf dem festen Träger vorliegt.
Verschiedene Blockierungs- und Waschschritte können eingesetzt werden, wie
sie im Stand der Technik bekannt sind.
-
Mit "markiert" wird vorliegend
gemeint, dass die Verbindung entweder direkt oder indirekt mit einem
Marker markiert ist, der für
ein detektierbares Signal sorgt, bspw. ein Radioisotop, ein fluoreszierender
Stoff, ein Enzym, Antikörper,
Partikel, wie bspw. magnetische Partikel, chemolumineszierende Stoffe oder
spezifische Bindungsmoleküle,
etc. Spezifische Bindungsmoleküle
schließen
Paare, bspw. Biotin und Streptavidin, Digoxin und Antidigoxin, etc.
mit ein. Für die
spezifischen Bindungselemente würden
die komplementären
Elemente normalerweise mit einem Molekül markiert sein, das für die Detektion
sorgt, und zwar gemäß bekannter
Verfahren, wie oben diskutiert wurde. Der Marker kann direkt oder
indirekt für ein
detektierbares Signal sorgen.
-
In
einigen Ausführungsformen
ist nur eine der Komponenten markiert. So können bspw. Proteine (oder proteinöse, in Frage
kommende Stoffe) an Tyrosin-Positionen mit 125I
oder mit Fluorophoren markiert sein. Alternativ kann mehr als eine
Komponente mit unterschiedlichen Markern markiert sein, 125I für
die Proteine bspw., und einem Fluorophor für die in Frage kommenden Stoffe.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren schließen die Verwendung kompetitiver
Bindungsassays mit ein. Bei dieser Ausführungsform ist der Kompetitor
ein Bindungsteil, von dem bekannt ist, dass er an das Target-Molekül (also
ETRB) bindet, wie bspw. ein Antikörper, Peptid, Bindungspartner,
Ligand, etc. In einer bevorzugten Ausführungsform konkurriert der Kompetitor
gegen einen Agonisten, wie bspw. ET3 oder S6c. Am bevorzugtesten
werden weitere Assays durchgeführt,
um den möglichen
Stoff als Antagonisten zu identifizieren. Unter bestimmten Umständen kann
eine kompetitive Bindung zwischen dem bioaktiven Stoff und dem bindenden
Anteil vorliegen, wobei der bindende Anteil den bioaktiven Stoff
verdrängt.
Dieses Assay kann eingesetzt werden, um mögliche Stoffe zu bestimmen,
die mit der Bindung zwischen ETRBs und Endothelin-3, S6c, BQ-3020 oder
BQ-788 in Wechselwirkung treten. Eine "Wechselwirkung der Bindung", wie sie hierin
verwendet wird, bedeutet, dass sich die native Bindung der ETRB
in Gegenwart des in Frage kommenden Stoffes unterscheidet. Die Bindung
kann unterbunden werden oder kann mit einer reduzierten Affinität auftreten.
Daher wird in einer Ausführungsform
die Wechselwirkung bspw. durch eine Konformationsänderung
verursacht, eher als durch eine direkte Kompetition um die native
Bindungsstelle. Die beschriebenen Verfahren können auch unter Verwendung von
ETRA durchgeführt
werden.
-
In
einer Ausführungsform
ist der in Frage kommende, bioaktive Stoff markiert. Entweder der mögliche bioaktive
Stoff oder der Kompetitor oder beide werden zunächst zu dem Protein, und zwar über einen
Zeitraum hinzugefügt,
der hinreichend für die
Bindung ist, wenn Letztere vorliegt. Die Inkubation kann bei irgendeiner
Temperatur durchgeführt werden,
welche eine optimale Aktivität
ermöglicht,
typischerweise zwischen 4 und 40°C.
Die Inkubationszeiten werden hinsichtlich einer optimalen Aktivität ausgewählt, können jedoch
aber auch optimiert werden, um ein schnelles Hochdurchsatz-Screening
zu ermöglichen.
Typischerweise wird ein Zeitraum von 0,1 und einer Stunde ausreichend
sein. Überschüssige Reagenzien
werden im Allgemeinen entfernt oder abgewaschen. Die zweite Komponente
wird anschließend
hinzugefügt,
wonach das Vorliegen oder die Abwesenheit der markierten Komponente
folgt, um eine Bindung anzuzeigen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird zunächst
der Kompetitor hinzugefügt,
gefolgt von dem in Frage kommenden, bioaktiven Stoff. Die Verdrängung des
Kompetitors ist ein Anzeichen dafür, dass der in Frage kommende,
bioaktive Stoff an ETRB bindet und dass er ETRB binden und möglicherweise
die Aktivität
von ETRB modulieren kann. Bei dieser Ausführungsform kann irgendeine
der Komponenten markiert sein. Daher, wenn bspw. der Kompetitor
markiert ist, zeigt das Vorliegen des Markers in der Waschlösung die
Verdrängung
durch den Stoff an. Alternativ, wenn also der in Frage kommende,
bioaktive Stoff markiert ist, zeigt das Vorliegen des Markers auf
dem Träger
eine Verdrängung
an.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird zunächst
der in Frage kommende, bioaktive Stoff hinzugefügt, gefolgt von einer Inkubation
und einem Waschschritt, worauf die Hinzufügung des Kompetitors folgt.
Eine fehlende Bindung durch den Kompetitor kann darauf hindeuten,
dass der bioaktive Stoff mit einer höheren Affinität an ETRB
gebunden ist. Daher kann, wenn der in Frage kommende, bioaktive Stoff
markiert ist, das Vorliegen des Markers auf dem Träger, verbunden
mit einer fehlenden Bindung des Kompetitors, darauf hindeuten, dass
der in Frage kommende Stoff an ETRB binden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Verfahren ein differenzielles Screening zur Identifizierung
bioaktiver Stoffe, die die Aktivität von ETRB modulieren können. Solche
Assays können mit
ETRB oder Zellen, die ETRB aufweisen, durchgeführt werden. In einer Ausführungsform
weisen die Verfahren eine Kombination eines ETRB und eines Kompetitors
in der ersten Probe auf. Eine zweite Probe weist einen möglichen
bioaktiven Stoff, ein ETRB und einen Kompetitor auf. Die Bindung
des Kompetitors wird bei beiden Proben bestimmt, wobei eine Veränderung
oder ein Unterschied in der Bindung zwischen den beiden Proben auf
das Vorliegen eines Stoffes hindeutet, welcher an ETRB binden und
möglicherweise
seine Aktivität
modulieren kann. Dies bedeutet, dass, wenn die Bindung des Kompetitors
in der zweiten Probe im Vergleich zur ersten Probe unterschiedlich
ist, der Stoff an ETRB binden kann.
-
Alternativ
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
ein differenzielles Screening eingesetzt, um mögliche Arzneimittel zu identifizieren,
die an natives ETRB binden, die jedoch nicht an modifizierte ETRs
binden können.
Die Struktur der ETR kann moduliert werden, und für die Entwicklung
von Arzneimitteln eingesetzt werden, um Stoffe zu synthetisieren,
die mit dieser Stelle Wechselwirken. In Frage kommende Arzneimittel,
die die ETR Bioaktivität
beeinflussen, werden ebenfalls durch ein Screenen von Arzneimitteln
hinsichtlich der Fähigkeit,
die Aktivität des
Proteins entweder zu verstärken
oder zu reduzieren, selektiert.
-
In
einer hierin beschriebenen Ausführungsform,
bei welcher BQ788 hinzugefügt
und das Tumorwachstum inhibiert wird, wird die Bindungsstelle, an
welche BQ788 bindet, identifiziert und isoliert.
-
Positivkontrollen
und Negativkontrollen können
in den Assays verwendet werden. Vorzugsweise werden alle Kontrollen
und Testproben zumindest dreifach ausgeführt, um statistisch signifikante
Ergebnisse zu erzielen. Eine Inkubation aller Proben ist für einen
Zeitraum hinreichend, der ausreicht, um eine Bindung des Stoffes
an das Protein zu bewirken. Nach der Inkubation werden alle Proben
durch Waschen von ungebundenem nicht-spezifischem Material befreit,
und die Menge an gebundenem, im Allgemeinen markiertem Stoff bestimmt.
So werden bspw. dann, wenn ein radioaktiv markierter Marker eingesetzt
wird, die Proben in einem Szintillationszähler ausgezählt werden, um die Menge der
gebundenen Verbindung zu bestimmen.
-
Eine
Vielzahl anderer Reagenzien kann in den Screening-Assays eingesetzt
werden. Diese schließen
Reagenzien wie Salze, neutrale Proteine, bspw. Albumin, Detergenzien,
etc. mit ein, die eingesetzt werden können, um eine optimale Protein-Protein-Bindung zu ermöglichen
und/oder unspezifische oder Hintergrundwechselwirkungen zu reduzieren. Auch
können
Reagenzien, die anderweitig die Effizienz dieses Assays verstärken, wie
bspw. Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren, anti-mikrobielle
Stoffe, etc., eingesetzt werden. Die Mischung der Komponenten kann
in irgendeiner Reihenfolge erfolgen, mit welcher für die notwendige
Bindung gesorgt wird.
-
Auch
kann ein Screenen nach Stoffen, die die Aktivität von ETR modulieren, vorgenommen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Verfahren zum Screenen nach einem bioaktiven Stoff, der
die Aktivität
von ETR modulieren kann, die Schritte der Hinzufügung eines in Frage kommenden,
bioaktiven Stoffes zu einer Probe von einem ETR (oder Zellen, die
ein ETR aufweisen) und das Bestimmen einer Änderung in der biologischen
Aktivität
der ETR. Der ETR ist vorzugsweise ETRB. Bei einem bevorzugten Verfahren
wird dies mit Stoffen erzielt, die bereits als an ETR bindend identifiziert wurden;
bei dieser Ausführungsform
ist die zu bestimmende Bioaktivitäts-Änderung, wenn eine solche vorliegt,
ausgewählt
aus der Induzierung der Proliferation, der Differenzierung und der
Apoptose. "Modulierung
der Aktivität
eines ETR" schließt einen
Anstieg in der Aktivität,
ein Absenken der Aktivität
oder eine Veränderung
in dem Typus oder der Art der vorliegenden Aktivität mit ein.
Daher sollte in einer bevorzugten Ausführungsform der in Frage kommende Stoff
sowohl an ETR binden (obwohl dies nicht notwendig sein muss) und
seine biologische oder biochemische Aktivität, wie hierin definiert, ändern. Die Verfahren
schließen
sowohl in vitro-Screening-Verfahren, wie sie allgemein oben diskutiert
wurden, als auch in vivo-Screening-Verfahren von Zellen hinsichtlich
einer Veränderung
in der Aktivität
von ETR mit ein.
-
In
einer Ausführungsform
umfassen die Verfahren das Hinzufügen eines in Frage kommenden, bioaktiven
Stoffes, wie oben definiert, zu einer Zelle, welche ETRB enthält. Bevorzugte
Zelltypen schließen
nahezu jede Zelle mit ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zelle kanzerös,
oder krebsauslösenden
Stoffen ausgesetzt, nachdem der bioaktive Stoff vorliegt. Die Zellen
können
eine rekombinante Nucleinsäure
enthalten, die für
ein ETR codiert, oder ein natives ETR. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Bibliothek an möglichen Stoffen
auf einer Vielzahl von Zellen getestet.
-
Messungen
können
vorgenommen werden, wobei sämtliche
Bedingungen für
jede der Messungen die Gleichen sind, oder aber unter verschiedenen
Bedingungen, mit oder ohne bioaktive Stoffen, oder zu unterschiedlichen
Zeitpunkten eines Krankheitszustandes, wie bspw. Krebs. So kann
bspw. eine Messung in einer Zelle oder Zellpopulation vorgenommen
werden, bei welcher einmal ein in Frage kommender, bioaktiver Stoff
vorliegt, und bei welcher der in Frage kommende, bioaktive Stoff
das andere Mal fehlt. In einem anderen Beispiel können die
Zellen in Gegenwart oder Abwesenheit oder vorheriger oder nachfolgender
Exponierung gegenüber
physiologischen Signalen untersucht werden, wie bspw. Hormonen,
Antikörpern,
Peptiden, Antigenen, Cytokinen, Wachstumsfaktoren, Aktionspotenzialen, pharmakologische "Stoffe", einschließlich Chemotherapeutika,
Strahlung, karzinogenen oder anderen Zellen (das heißt, Zell-Zell-Kontakte).
In einem weiteren anderen Beispiel können die Messungen der Bioaktivität vorgenommen
werden, wobei die Bedingungen die gleichen sind, und die Änderungen
zwischen einer Zelle oder Zellpopulation und einer anderen Zelle
oder Zellpopulation gemessen werden.
-
Mit
einer "Population
an Zellen" oder
einer "Bibliothek
an Zellen" sind
vorliegend zumindest zwei Zellen gemeint, wobei mindestens ungefähr 103 bevorzugt sind, mindestens ungefähr 106 besonders bevorzugt, und ganz besonders
mindestens ungefähr
108 bis 109 bevorzugt
sind. Die Population oder die Probe kann eine Mischung an unterschiedlichen Zelltypen
von entweder primären
oder sekundären Kulturen
enthalten, obgleich Proben, die lediglich einen Zelltyp enthalten,
bevorzugt sind, wobei bspw. die Probe aus einer Zelllinie, insbesondere
einer Tumorzelllinie, stammen kann.
-
Bevorzugte
Zelltypen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen Säugetierzellen mit
ein, einschließlich
Zellen von Tieren (Nagetieren, einschließlich Mäusen, Ratten, Hamstern und
Wüstenrennmäusen), von
Primaten und Menschen, insbesondere einschließlich Tumorzellen aller Typen, einschließlich Zellen
aus Brustkrebs, Hautkrebs, Lungenkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Darmkrebs, Leukämie, Hirntumoren,
etc.
-
Die
hierin beschriebenen Zusammensetzungen, einschließlich der
ETR-Modulatoren, vorzugsweise Inhibitoren, einschließlich denjenigen,
die als solche durch die hierin beschriebenen Assays identifiziert
wurden, können
in einer Mischung mit einem pharmazeutisch akzeptierbaren Träger kombiniert werden.
Therapeutische Formulie rungen werden zu Zwecken der Lagerung dadurch
zubereitet, dass der Wirkstoff mit dem erwünschten Reinheitsgrad mit wahlweise
physiologisch akzeptierbaren Trägern, Hilfsstoffen
oder Stabilisatoren gemischt wird (Remingtons's Pharmaceutical Sciences, 16. Ausgabe, Osol,
A. Hrsg. (1980)), und zwar bspw. in Form von lyophilisierten Formulierungen
oder wässrigen
Lösungen.
Akzeptierbare Träger,
Hilfsstoffe oder Stabilisatoren sind in den zu verabreichenden Dosierungen
und Konzentrationen für
die Empfänger
nicht toxisch und schließen
Puffer mit ein, wie bspw. Phosphat, Citrat, und andere organische
Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure;
Polypeptide mit niedrigem Molekulargewicht (weniger als ungefähr 10 Reste);
Proteine, wie bspw. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline;
hydrophile Polymere, wie bspw. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie bspw.
Glycin, Glutamin, Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide,
Disaccharide und andere Kohlenwasserstoffe, einschließlich Glucose,
Mannose oder Dextrine; chelatierende Stoffe, wie bspw. EDTA; Zuckeralkohole,
wie bspw. Mannitol oder Sorbitol; salzbindende Gegenionen, wie bspw.
Natrium; und/oder nicht-ionische oberflächenaktive Stoffe, wie bspw.
Tween, Pluronics oder PEG.
-
Die
Dosierungen und die erwünschten
Arzneimittelkonzentrationen der pharmazeutischen Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung können in
Bezug auf den beabsichtigten bestimmten Einsatz variieren. Die Bestimmung
der geeigneten Dosierung oder des Verabreichungsplans liegt im Können eines normalen
Arztes. Tierexperimente sorgen für
verlässliche
Anhaltspunkte für
die Bestimmung effektiver Dosen für die menschliche Therapie.
Die Skalierung effektiver Dosen zwischen den Spezies kann durchgeführt werden,
indem den Prinzipien gefolgt wird, die von Mordenti, J. und Chappell,
W. aufgestellt wurden: "The
use of interspecies scaling in toxicokinetics", in Toxicokinetics and New Drug Development, Yacobi
et al., Hrsg., Pergamon Press, New York 1989, Seiten 42-96. Der
Ausdruck "therapeutisch
effektive" Menge,
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf die Menge, die benötigt wird,
um die bestimmte Behandlung als solche durchzuführen, wie bspw. die Behandlung
von Krebs. Der Ausdruck "Behandlung" bezieht sich auf
sowohl eine therapeutische Behandlung als auch auf prophylaktische
oder präventive
Maßnahmen,
wobei es Aufgabe ist, den bestimmten pathologischen Zustand oder
die Krankheit zu verhin dern oder abzubremsen (zu lindern). Diejenigen,
die eine solche Behandlung benötigen, schließen diejenigen
mit ein, die bereits an der Krankheit leiden, als auch diejenigen,
bei denen die Gefahr besteht, dass sie die Krankheit entwickeln, oder
bei denjenigen, bei denen die Krankheit verhindert werden soll.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Krankheit bereits präsent.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Leben einer Zelle oder eines Individuums mit den hierin
beschriebenen Verfahren verlängert.
-
Die
hierin bereitgestellten Zusammensetzungen können einem Wirt in einem physiologisch
akzeptierbaren Träger
verabreicht werden, wie zuvor beschrieben. Bevorzugte Verabreichungsverfahren schließen eine
systemische oder direkte Verabreichung an eine Tumorstelle mit ein.
Bei einem Verfahren werden verzögert
freigesetzte Vehikel eingesetzt. Die Zusammensetzungen können in
Verbindung mit anderen Zusammensetzungen für die Behandlung verabreicht
werden, einschließlich
Chemotherapeutika und/oder Strahlung oder mit Regulatoren davon, sind
jedoch nicht hierauf beschränkt.
-
Antisense-
oder Sense-Oligonucleotide können
mittels Gentransferverfahren in eine Zelle eingeführt werden.
Bei einem bevorzugten Verfahren wird ein Antisense- oder Sense-Oligonucleotid
in einem geeigneten retroviralen Vektor eingeführt. Eine Zelle, die die Target-Nucleinsäuresequenz
enthält,
wird mit dem rekombinanten retroviralen Vektor kontaktiert, entweder
in vivo oder ex vivo. Geeignete retrovirale Vektoren schließen diejenigen
mit ein, die von dem murinen Retrovirus M-MuLV abgeleitet sind,
oder von N2 (einem Retrovirus, der von M-MuLV abgeleitet ist), oder
von den Vektoren mit doppelter Kopienzahl, die mit DCT5A, DCT5B
und DCT5C bezeichnet werden (siehe
WO
90/13641 ).
-
Alternativ
kann ein Sense- oder Antisense-Oligonucleotid in eine Zelle eingeführt werden, welche
die Ziel-Nucleinsäuresequenz
enthält,
in der ein Oligonucleotid-Lipid-Komplex
gebildet wird, wie in der
WO
90/10448 beschrieben ist. Der Sense- oder Antisense-Oligonucleotid-Lipid-Komplex
dissoziiert vorzugsweise innerhalb der Zelle durch eine endogene
Lipase.
-
In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein in vitro-Verfahren
zum Beeinflussen von Hautkrebszellen bereitgestellt. In einer Ausführungsform
wird eine an eine Zelle abzugebende Verbindung oder Zusammensetzung
mit BQ788 oder einem Derivat davon konjugiert, welches spezifisch für ETRB ist.
Die Probe der Zellen enthält
Hautkrebszellen, die ETRB exprimieren.
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Die
folgenden Beispiele dienen dazu, die Art und Weise der Verwendung
der weiter oben beschriebenen Erfindung umfassender zu beschreiben, und
auch um die bestmöglichen
Arten zum Ausführen
der verschiedenen Aspekte der Erfindung darzulegen. Es versteht
sich, dass diese Beispiele keineswegs den wahren Rahmen der vorliegenden
Erfindung begrenzen sollen, sondern dass sie lediglich illustrativen
Zwecken dienen.
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BEISPIEL 1:
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BQ788 INDUZIERT DIFFERENZIERUNG UND APOPTOSE
IN KREBSZELLEN UND INHIBIERT KREBS IN VIVO
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Methoden
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Zellkultur.
Menschliche Melanomzelllinien wurden von der American Tissue Culture
Collection (ATCC) erhalten und mit Dulbecco's Eagle Medium (ATCC) kultiviert, welches
10 % fötales
Kälberserum, Glutamin
(Gibco) und Antibiotika (Konzentration; Pen-Strep-Mix, Gibco) enthielt,
und zwar in einem befeuchteten Inkubator mit 5 % CO2 bei
37°C. BQ788 und
BQ123 (Calbiochem) wurden in 2 % Polyoxyethylen (60) gehärtetem Rizinusöl (HCO60;
Nikko Chemicals) aufgelöst.
Die Zellen wurden in 96-Well-ELISA-Platten
kultiviert. Für
das Zell-Lebensfähigkeits-/Zellzahl-Assay
wurde am Tag nach der Ausplattierung der Inhibitor oder das Vehikel
hinzugefügt
und die Kulturen 4 Tage lang inkubiert. Das MTS-Assay wurde eingesetzt,
um die Zellen durch die Messung der OD bei 492 μm (Promega) zu messen.
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Reverse
Transkription-PCR-Analyse. Die Gesamt-RNA wurde unter Verwendung
eines RNA-Isolierungs-Kits (Promega) aus jeder Zelllinie isoliert.
Die cDNA wurde aus 10 μg
Gesamt-RNA unter Verwendung der MMLV-reversen Transkriptase hergestellt.
2 μg der
cDNA wurden für
jede PCR-Reaktion eingesetzt. Die Primer und Bedingungen waren dabei
diejenigen, wie sie schon zuvor beschrieben wurden (Hamroun et al.,
J. Cardiovasc. Pharmacol., 26(3): S156-8 (1995)).
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Immunhistochemie.
Die Tumoren wurden auf Trockeneis eingefroren, in einem Kryostaten
in 20-μm-Schnitte
geschnitten und bei –80°C gelagert. Die
Abschnitte wurden in calcium- und magnesiumfreier phosphatgepufferter
Saline (PBS) abgewaschen, in 4 % Paraformaldehyd 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
fixiert, mit 2 % Kaninchenserum blockiert und mit dem Primärantikörper über Nacht bei
4°C inkubiert.
Nach einem Waschschritt in PBS wurden die Abschnitte mit einem biotinylierten
sekundären
Antikörper
inkubiert, und eine Färbung
entwickelt, unter Verwendung des Elite-ABC-Kit (Vector Laboratories, Kalifornien).
Die in dieser Studie verwendeten primären Antikörper waren monoklonale Ratten-Anti-Maus-CD31-Antikörper (Plättchen-Endothelzellen-Adhäsionsmolekül) und Ratten-Anti-Maus-CD45
(Leukozyten-Antigen,
das auf allen Zellen hämatopoetischen
Ursprungs gefunden wird, mit Ausnahme von Erythrozyten) (Pharmagen,
San Diego, Kalifornien). Für
die TUNEL-Färbung (Boehringer
Mannheim) wurde ein Zelltod-Kit eingesetzt.
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Ergebnisse.
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BQ788 induziert Anzeichen der Differenzierung
und reduziert die Lebensfähigkeit
menschlicher Melanomzellen in vitro
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Um
die Hypothese zu untersuchen, dass die ETRB-Funktion beim Krebszellwachstum
und bei der Differenzierung eine Rolle spielt, wurden 7 menschliche
Melanomzellli nien kultiviert, sowie eine menschliche Nierenzelllinie
mit dem selektiven ETRB-Antagonisten,
nämlich
BQ788. Eine Untersuchung der behandelten Kulturen zeigte eine drastische
morphologische Änderung
in einigen der Melanomlinien. Wie in den 1A und
B gezeigt, entwickelte SK-MEL 28 große cytoplasmatische Vakuolen
und eine verstärkte
Pigmentierung. Ähnliche
Veränderungen
wurden mit der Antagonisten-Behandlung mit A375 und RPMI 7951-Zellen
(nicht gezeigt) beobachtet. Sämtliche
Zelllinien zeigten eine erhöhte
Oberfläche,
und die meisten (mit Ausnahme von SK-MEL 3) zeigten größere Anstiege
in der Pigmentierung. Die Behandlung von SK-MEL 5-Zellen führte ebenfalls
zu einem dendritischen Phänotyp, ähnlich zu
demjenigen, der bei normalen, reifen Melanozyten beobachtet wird (1C,
D). Im Gegensatz dazu führte
die Behandlung von Nieren-293-Zellen mit BQ788 zu keiner dieser
morphologischen Veränderungen
(1E, F).
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Zusätzlich zur
Induzierung morphologischer Veränderungen,
die auf eine Differenzierung hindeuten, resultierte die Behandlung
der Melanomzellen mit BQ788 schließlich in eine reduzierte Zellzahl
und in den Zelltod. Dieser Effekt wurde unter Verwendung des MTS-Assays
quantifiziert. Wie in 2 gezeigt, zeigten alle 7 getesteten
Melanomlinien ein signifikantes Absinken in der Anzahl der lebensfähigen Zellen
nach Behandlung mit 100 μM
BQ788, obgleich manche der Linien klar sensitiver sind als andere.
Im Gegensatz dazu wurde die Anzahl der Nierenzellen durch hohe Konzentrationen
von BQ788 nicht reduziert, was darauf hindeutet, dass dieser Inhibitor
im Allgemeinen nicht toxisch ist.
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Um
zu verifizieren, dass die Zellen ETRB exprimieren, wurden RT-PCR
unter Verwendung veröffentlichter
Primersequenzen durchgeführt
(Hamroun et al., J. Cardiovasc. Pharmacol., 26(3): S. 156-8 (1995)).
Sämtliche
dieser Zelllinien, einschließlich der
Nierenzellen, zeigen eine Bande der Größe, die für echte ETRB-mRNA erwartet
wird (3A). Fünf zusätzliche PCR-Zyklen wurden benötigt, um
die Bande in RPMI 7951-Zellen
zu detektieren. Darüber hinaus
exprimierten alle Zelllinien ETRA, und zwar mit unterschiedlichen
Leveln (3B). Ähnliche Ergebnisse bezüglich der
Rezeptorexpression in einigen dieser Zelllinien wurden bereits zuvor
beobachtet (Mohn et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 201: 449-57
(1994); Ohtani et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 234: 526-30
(1997)).
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Die
Koexpression von ETRA ermöglichte
es, den Effekt der Hinzufügung
der selektiven ETRA-Antagonisten BQ123 auf diese Zellen zu untersuchen (Itoh
et. al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 195: 969-75 (1993)). Wie
in 4 gezeigt, reduziert BQ123 die Anzahl der lebensfähigen Zellen
in irgendeiner dieser Zelllinien nicht, auch nicht bei hohen Konzentrationen.
Tatsächlich
erhöhte
dieser Antagonist in zwei der Melanomlinien die Zellzahl, nämlich bei
A375 und SK-MEL 28. Daher sind die Effekte von BQ788 bei hohen Konzentrationen
nicht durch ETRA vermittelt.
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Um
den Effekt von BQ788 weiter zu untersuchen, wurden der hochsensitive
ETRB-Agonist, Sarafotoxin
6c (S6c) (Takasaki et al., Toxicon, 26: 543-8 (1998)) eingesetzt.
Wie vorhergesagt, erhöhte
S6c bei Konzentrationen von 0,1 bis 1 μM die A375-Zellzahl (5). Was
für die
vorliegenden Versuche wichtig war, ist, dass S6c die Effekte von
BQ788 auf die A375-Zellen vollständig
blockieren konnte (5). Daher ist die Fähigkeit
von BQ788, die Melanomzellzahl abzusenken, wahrscheinlich durch dessen
Wirkung auf ETRB zurückzuführen, und
nicht auf eine Nebenwirkung eines anderen Aspekts der Melanomzellphysiologie.
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BQ788 inhibiert das Wachstum menschlicher
Melanome in Nacktmäusen
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Für die in
vivo-Experimente wurde die A375-Melanomzelllinie ausgewählt. Obgleich
diese Zelllinie nicht diejenige ist, die für eine BQ788-Behandlung in
Kultur am empfindlichsten war, so ist doch bekannt, dass diese in
Nacktmäusen
schnell wachst. Zunächst
wurden dissoziierte Zellen als eine Suspension in die Flanken von
Nacktmäusen
injiziert. Wenn sich Tumore entwickelten, wurden die Mause getötet und
der Tumor entfernt und in Stücke mit
ungefähr
3 mm Durchmesser geschnitten, sowie unter die Haut einer neuen Reihe
von Nacktmäusen implantiert.
Wenn der Tumor einen Durchmesser von 4 mm erreicht hatte (was ungefähr 12 Tage
dauert, jedoch variieren kann), wurden 25 μl einer Lösung mit 20 μg/ml von
BQ788, gelöst
in 2 Polyoxyethylen (60) gehärtetem
Rizinusöl
(HCO60) (Ishikawa et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 4892-6
(1994) in die Mitte des Tumors injiziert, und zwar täglich über einen
Zeitraum von 9 Tagen. Tumoren in den Kontrollmäusen wurden auf die gleiche
Art und Weise mit 25 μl
2 % HCO60 behandelt. Nach jeder Injektion wurden die Tumorausmessungen
bestimmt. Die Ergebnisse aus drei Experimenten, bei einem Einsatz
von insgesamt 10 BQ788-behandelten Mäusen und 8 Vehikel-behandelten
Kontrollmäusen,
sind in 6 gezeigt. Zu Beginn war das
mittlere Tumorvolumen 26 mm3 sowohl in der
Kontrolle als auch bei den BQ788-behandelten Mausen. Nach 9 Tagen
erreichte das mittlere Tumorvolumen der Kontrollgruppe 376 mm3, wohingegen die behandelte Gruppe ein mittleres
Tumorvolumen von 84 mm3 hatte. Die Berechnung
der Wachstumsrate (Endgröße minus
anfängliche
Größe) zeigte,
dass die BQ788-behandelten Tumoren sechsmal langsamer wuchsen als
die Kontrollen. Ähnliche
Schlüsse
konnten aus dem Vergleich der Tumorgewichte gezogen werden (mittleres
Gewicht von 446 mg gegenüber
93 mg; p < 0,005).
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Als
Nächstes
wurde untersucht, ob die systemische Verabreichung von BQ788 das
Tumorwachstum inhibieren kann. Bei diesen Versuchen waren die Tumorinduktion
und der Ausgangspunkt der Behandlungen die Gleichen wie für den Intra-Tumor-Ansatz. Zu diesem
Punkt wurden den Mäusen
intraperitoneal 100 μl
BQ788-Lösung
injiziert (0,6 mg BQ788 in 30 % Wasser und 70 % Saline, mit einer
HCO60-Endkonzentration
von 0,6 %), und zwar einmal oder zweimal am Tag über einen Zeitraum von 9 Tagen.
Kontrollmäuse
erhielten die gleichen Injektionen, jedoch ohne BQ788. In dem ersten
Versuch erhielten die Mause einmal am Tag eine Injektion, und bei
dem zweiten Versuch erhielten die Mäuse Injektionen morgens und
wiederum am frühen
Abend. Da die Ergebnisse dieser beiden Versuche sich nicht unterschieden,
wurden sie gepoolt und sind in 7A dargestellt.
Es zeigte sich, dass auch eine systemische Verabreichung zu einer
effektiven Inhibierung des Tumorwachstums führt. Dennoch zeigte sich eine
gewisse Heterogenität
in der Antwort der Mäuse
auf BQ788. In den ersten 6 Tagen unterschieden sich die Tumoren
in der BQ788-Gruppe nicht signifikant in ihrer Größe im Vergleich
zu Tag 1. Nach 6 Tagen konnten die BQ788-Mäuse in zwei Untergruppen eingeteilt
werden, die unterschiedlich auf das Arzneimittel antworteten, wie
in 7B gezeigt. Bei einer Gruppe von Mausen verlangsamte
die BQ788-Behandlung das Tumorwachstum, wohingegen in der anderen Gruppe
von Mäusen
die Tumoren schrumpften und einen vollständigen Wachstumsstillstand
zeigten.
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Mehrere
der Tumoren aus den Versuchen mit der intraperitonealen Injektion
wurden für
eine histologische Untersuchung am Tag 10 herangezogen. Die Schnitte
wurden mit einem Anti-CD-31-Antikörper für die Angiogenese gefärbt, sowie
mit dem TUNEL-Verfahren für
die Apoptose. Allgemein resultierte die BQ788-Behandlung in eine
verstärkte
TUNEL-Markierung (8), was nahelegt,
dass das Arzneimittel die Apoptose erhöht. Die Färbung mit dem Anti-CD-31-Antikörper zur
Hervorhebung der Blutgefäße ergab
keine Erkenntnisse, dass BQ788 die Angiogenese blockiert (Daten
nicht gezeigt).
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Die
Zelllinie SK-MEL 3 zeigt eine erhöhte Oberfläche (dentritische Morphologie)
als Antwort auf BQ788, wohingegen ihre Lebensfähigkeit weniger betroffen ist
als diejenige der anderen Linien. Die Lebensfähigkeit von SK-MEL-24- und SK-MEL-31-Zellen ist von BQ788
stärker
betroffen, und sie zeigen auch das zusätzliche morphologische Merkmal
einer verstärkten
Pigmentierung. SK-MEL 5 ist ähnlich
zu den letzteren beiden Zelllinien, zeigt jedoch eine erhöhte Dendrizität. A375,
SK-MEL 28 und die empfindlichste Zelllinie RPMI 7951 zeigten Vakuolen
im Cytoplasma und einen beinahe vollständigen Verlust der Lebensfähigkeit
als Antwort auf BQ788. Diese Effekte in Kultur scheinen durch die
Wirkung des Arzneimittels auf ETRB selber vermittelt worden zu sein,
da BQ788 gegenüber
A375-Zellen in Gegenwart des ETRB-Agonisten S6c unwirksam ist. Eine weitere
Anzeige der Spezifität
der Wirkungsweise von BQ788 ist der sehr unterschiedliche Effekt
auf Nieren-293-Zellen. Darüber
hinaus inhibierte der ETRA-selektive Blocker BQ123 das Zellwachstum
von Melanomen in Kultur nicht, auch nicht bei hohen Konzentrationen.
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Die
Zelllinie, die den höchsten
Grad an Sensitivität
gegenüber
der Behandlung mit BQ788 zeigte, nämlich RPMI 7951, zeigte auch
niedrigere Level an einer ETRB-mRNA-Expression
im Vergleich zu den anderen, in dieser Studie verwendeten Zelllinien. Von
menschlichen metastasierenden Melanomzellen wurde berichtet, dass
sie im Vergleich zu primären Melanomzellen
eine erhöhte
ETRB-Expression zeigen. Kikuchi et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.,
219: 734-9 (1996). Daher legen die vorliegenden Daten nahe, dass
metastasierende Melanomzellen am empfindlichsten gegenüber einer
Behandlung mit BQ788 sein könnten.
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Die
Kulturergebnisse, insbesondere mit den Linien RPMI 7951, SK-MEL
28 und A375, ebenso wie die in vivo-TUNEL-Ergebnisse, deuten darauf
hin, dass das Arzneimittel Apoptose induziert. Ferner gibt es Ergebnisse
für eine
möglich
autokrine Rolle, da einige der Zelllinien ET1 mRNA exprimieren (Daten nicht
gezeigt). Diese Vorstellung wird weiter durch die Wachstums-Stimulation
unterstützt,
die bei der Hinzufügung
des ETRB-spezifischen Agonisten zu A375-Zellen beobachtet wird (5).
Die entgegengesetzten Ergebnisse, die mit dem selektiven ETRA-Antagonisten
BQ123 auf A375 und SK-MEL 28 erzielt wurden, zeigen, dass die A-
und B-Rezeptoren vollkommen unterschiedliche Wirkungsweisen von ET
auf diese Zellen vermitteln. Wenn ETRA blockiert wird, kann die
Proliferation verstärkt
werden. Nebenbei bemerkt, wird das Haupt-ETRA-Transkript, das von
Melanomzelllinien exprimiert wird, gekürzt, und ihm fehlt die hohe
Affinitätsbindung
an ET. Zhang et al. (Zhang et al., Brit. J. Cancer, 78: 1141-6 (1998)). Im
Gegensatz dazu ist in normalen Geweben der Wildtyp-ETRA das vorherrschende
Transkript.
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Darüber hinaus
gibt es Erkenntnisse, dass Arzneimittel, die BQ788 aufweisen, sehr
gut verträglich
sind. Hashimoto et al., Biol. Pharmaceut. Bull., 21: 800-804 (1998);
Haynes et al., Circulation, 93: 1860-70 (1996); Stitch et al., Circulation,
98: 2262-8 (1998).