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1. Gebiet
der Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf osteogene Zellen
sowie die Bildung von Knochen und knöchernem Gewebe in Säugetierspezies.
Im Speziellen betrifft die Erfindung eine neue Familie von Proteinen
sowie Nukleinsäuren,
die diese Proteine kodieren, welche die Effizienz der Knochenmineralisation
in vitro und in vivo verstärken.
Die Erfindung stellt Verfahren zur Behandlung vielfältiger pathologischer Zustände zur
Verfügung,
die mit Knochen und knöchernem
Gewebe assoziiert sind, wie z.B. der Fusion der Wirbelsäule, Frakturheilung
und Osteoporose.
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2. Beschreibung des zugehörigen Standes
der Technik
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Es
wird angenommen, dass Osteoblasten aus pluripotenten mesenchymalen
Stammzellen differenzieren. Die Reifung eines Osteoblasten führt zur
Sekretion einer extrazellulären
Matrix, die mineralisieren und Knochen bilden kann. Die Regulation
dieses komplexen Ablaufes ist nicht genau verstanden: es wird aber
angenommen, dass eine Gruppe von Signal-gebenden Glykoproteinen
beteiligt ist, die unter der Bezeichnung Knochen-morphogenetische
Proteine (bone morphogenetic proteins, BMPs) bekannt ist. Es wurde
gezeigt, dass diese Proteine an der dorso-ventralen Musterbildung
im Embryo, der Entwicklung der Extremitätenknospe und der Frakturheilung
in adulten Tieren beteiligt sind. B. L. Hogan, Genes & Develop., 10:
1580 (1996). Diese Gruppe der sezernierten Proteine aus der Superfamilie
der transformierenden Wachstumsfaktoren-beta (transforming growth
factor-beta) verfügt über ein
Spektrum an Wirkungen in einer Vielzahl von Zelltypen zu unterschiedlichen
Stadien der Differenzierung; die Unterschiede in der physiologischen
Aktivität
zwischen diesen nah verwandten Molekülen wurden nicht aufgeklärt. D. M.
Kingsley, Trends Genet., 10: 16 (1994).
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Um
die einzelnen physiologischen Rollen der verschiedenen Signal-gebenden
BMP-Proteine besser zu
unterscheiden, verglichen wir kürzlich
die Potenz von BMP-6 bei der Induktion der Differenzierung von Osteoblasten
der Schädelkalotte
der Ratte mit der von BMP-2 und BMP-4. Boden et al., Endocrinology,
137: 3401 (1996). Wir untersuchten diesen Vorgang in Kulturen nach
der ersten Passage (sekundäre
Kulturen) von fetalen Schädelkalotten
der Ratte, die BMP oder Glucokorticoide benötigen, um die Differenzie rung
einzuleiten. In diesem Modell der membranösen Knochenbildung wird ein
Glucokorticoid (GC) oder ein BMP die Differenzierung zu mineralisierten
Knochenknötchen
einleiten, die fähig
sind, Osteocalcin, das Osteoblasten-spezifische Protein, zu sezernieren.
Dieses sekundäre
Kultursystem unterscheidet sich von primären Kulturen der Osteoblasten
der Ratte, die eine spontane Differenzierung durchlaufen. In diesem
sekundären
System führte
das Glucokorticoid zu einer zehnfachen Induktion der mRNA- und Proteinexpression
von BMP-6, die für
die Verstärkung
der Osteoblastendifferenzierung verantwortlich war. Boden et al.,
Endocrinology, 138: 2920 (1997).
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Zusätzlich zu
extrazellulären
Signalen, wie die BMPs, können
auch intrazelluläre
Signale oder regulatorische Moleküle eine Rolle in der Kaskade
von Ereignissen spielen, die zur Bildung neuen Knochens führen. Eine
umfangreiche Klasse von intrazellulären regulatorischen Molekülen sind
die LIM-Proteine, die so genannt werden, da sie ein charakteristisches
Strukturmotiv enthalten, das unter der Bezeichnung LIM-Domäne bekannt
ist. Die LIM-Domäne
ist ein cysteinreiches strukturelles Motiv, das aus zwei speziellen
Zinkfingern gebildet wird, die durch einen Spacer aus 2-Aminosäuren verbunden
sind. Einige Proteine haben ausschließlich LIM-Domänen, während andere
eine Vielzahl zusätzlicher
funktioneller Domänen
enthalten. LIM-Proteine bilden eine mannigfaltige Gruppe, die Transkriptionsfaktoren
und Proteine des Zytoskeletts beinhalten. Die primäre Aufgabe
der LIM-Domänen
scheint die Vermittlung von Protein-Protein-Interaktionen durch
die Bildung von Dimeren mit identischen oder unterschiedlichen LIM-Domänen oder
durch Bindung verschiedener Proteine zu sein.
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In
LIM-Homöodomänproteinen,
d. h. in Proteinen, die sowohl LIM-Domänen als auch eine Homöodomänsequenz
aufweisen, wirken die LIM-Domänen
als negative regulatorische Elemente. LIM-Homöodomänproteine sind an der Kontrolle
der Determinierung der Entwicklungsreihe der Zellen (cell lineage
determination) und der Regulation der Differenzierung beteiligt,
obwohl reine LIM-Proteine (LIM-only proteins) ähnliche Funktionen haben können. LIM-only
Proteine sind auch an der Kontrolle der Zellproliferation beteiligt,
da verschiedene Gene, die derartige Proteine kodieren, mit onkogenen
Chromosomentranslokationen assoziiert sind.
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Menschen
und andere Säugetierspezies
sind anfällig
für Krankheiten
oder Verletzungen, die die Vorgänge
der Knochenreparatur und/oder -regeneration erfordern. Zum Beispiel
würde die
Behandlung von Frakturen durch neue Behandlungsregime verbessert
werden, die die natürlichen
Knochenreparaturmechanismen stimulieren könnten, wodurch die Zeit reduziert
würde,
die für
die Heilung des frakturierten Knochens benötigt wird. In einem anderen
Beispiel würden
Individuen, die unter systemischen Knochenkrankheiten, wie z.B.
Osteoporose, leiden, von Behandlungsregimen profitieren, die zur
systemischen Bildung von neuem Knochen führen. Derartige Behandlungsregime
würden
die Inzidenz von Frakturen reduzieren, die sich aus dem Verlust von
Knochenmasse ergeben, der ein Charakteristikum für diese Krankheit ist.
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Zumindest
wegen dieser Gründe
wurden extrazelluläre
Faktoren, wie die BMPs, mit der Absicht untersucht, sie zu nutzen,
um die Bildung von neuem Knochen in vivo zu stimulieren. Trotz der
frühen
Erfolge, die mit BMPs und anderen extrazellulären Signalgebenden Molekülen erreicht
wurden, bedingt ihre Verwendung eine Reihe von Nachteilen. Zum Beispiel
werden relativ hohe Dosen von gereinigten BMPs benötigt, um
die Produktion neuen Knochens zu steigern, wodurch die Kosten derartiger
Behandlungsverfahren steigen. Außerdem sind extrazelluläre Proteine
anfällig
für den
Abbau, nachdem sie in ein Wirtstier eingebracht wurden. Da sie üblicherweise
immunogen sind, besteht darüberhinaus
immer die Möglichkeit
der Stimulation einer Immunantwort auf die verabreichten Proteine.
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Aufgrund
derartiger Bedenken wäre
es wünschenswert, über ein
verfügbares
Behandlungsregime zu verfügen,
das ein intrazelluläres
Signal-gebendes Molekül
verwendet, um die Bildung neuen Knochens zu induzieren. Fortschritte
auf dem Gebiet der Gentherapie machen es nun möglich, Nukleotidfragmente,
die intrazelluläre
Signalmoleküle
kodieren, die einen Teil des Knochenbildungsprozesses bilden, in
osteogene Vorläuferzellen,
d. h. Zellen, die an der Knochenbildung beteiligt sind, oder in
Leukozyten des peripheren Blutes einzubringen. Die Gentherapie zur
Knochenbildung bietet eine Reihe potenzieller Vorteile: (1) geringere
Produktionskosten; (2) höhere
Effizienz verglichen mit extrazellulären Behandlungsregimen aufgrund
der Fähigkeit,
eine anhaltende Expression des intrazellulären Signalmoleküls zu erreichen;
(3) sie würde
die Möglichkeit umgehen,
dass die Behandlung mit extrazellulären Signalmolekülen aufgrund
der Gegenwart einer begrenzten Anzahl von Rezeptoren für diese
Signale behindert wird; (4) sie erlaubt die Lieferung/Zuführung transfizierter potenzieller
Osteoprogenitor-Zellen direkt an den Ort, an dem die lokalisierte
Knochenbildung erforderlich ist; und (5) sie würde eine systemische Knochenbildung
erlauben, wodurch ein Behandlungsregime für Osteoporose und andere metabolische
Knochenkrankheiten zur Verfügung
gestellt wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung erstrebt, die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden,
indem neue Zusammensetzungen und Verfahren zur Verfügung gestellt
werden, um die Knochenbildung unter Verwendung eines intrazellulären Signal-gebenden
Moleküls
zu induzieren, das früh
in der Kaskade der Ereignisse, die zur Knochenbildung führt, beteiligt
ist. Die Anmelder haben 10-4/RLMP (SEQ ID NR. 1, SEQ ID NR. 2) entdeckt,
ein neuartiges LIM-Gen mit einer Sequenz, die ursprünglich aus
stimulierten Osteoblastenkulturen von Schädelkalotten der Ratte isoliert
wurde. Das Gen wurde kloniert, sequenziert und auf seine Fähigkeit
untersucht, die Effizienz der Knochenmineralisierung in vitro zu
steigern. Das Protein RLMP beeinflusst sowohl die Mineralisierung
der Knochenmatrix als auch die Differenzierung von Zellen in die
Osteoblasten-Entwicklungsreihe.
Im Unterschied zu anderen bekannten Zytokinen, wie z.B. BMPs, ist
RLMP kein sezerniertes Protein, sondern stattdessen ein intrazelluläres Signal-gebendes Molekül. Diese
Eigenschaft hat den Vorteil, sowohl eine Verstärkung der intrazellulären Signalgebung
zur Verfügung
zu stellen als auch eine leichtere Untersuchung der transfizierten
Zellen. Es ist außerdem
für effizientere
und spezifischere in vivo-Anwendungen geeignet. Geeignete klinische
Anwendungen schließen
die Verbesserung der Knochenheilung bei Frakturen, Knochendefekten,
Knochentransplantation und normale Homöostase bei Patienten, die eine
Osteoporose aufweisen, ein.
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Die
Anmelder haben außerdem
die Aminosäuresequenz
eines korrespondierenden humanen Proteines, das als humanes LMP-1
bezeichnet wird, kloniert, sequenziert und abgeleitet. Das humane
Protein zeigt eine verbesserte Effizienz der Knochenmineralisierung
in vitro und in vivo.
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Außerdem haben
die Anmelder eine trunkierte (kurze) Version von LMP-1, die HLMP-1s
genannt wurde, charakterisiert. Diese kurze Version resultierte
aus einer Punktmutation in einer Quelle eines cDNA-Klons, die ein
Stoppkodon zur Verfügung
stellt, das das Protein trunkierte. Die kurze Version (LMP-1s) ist
vollständig funktional,
wenn es in einer Zellkultur und in vivo exprimiert wird.
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Unter
Verwendung einer PCR-Analyse einer humanen Herz-cDNA-Bibliothek
haben die Anmelder zwei alternative Spleißvarianten (als HLMP-2 und
HLMP-3 bezeichnet) identifiziert, die sich von HLMP-1 in einer Region
zwischen den Basenpaaren 325 und 444 in der Nukleotidsequenz, die
HLMP-1 kodiert, unterscheiden. Die HLMP-2-Sequenz weist eine Deletion
von 119 Basenpaaren und eine Insertion von 17 Basenpaaren in dieser
Region auf. Verglichen mit HLMP-1 weist die Nukleotidsequenz, die
HLMP-3 kodiert, keine Deletionen auf, aber es hat die gleichen 17
Basenpaare wie HLMP-2, die an Position 444 in der HLMP-1-Sequenz
insertiert sind.
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Zusätzliche
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden in der folgenden
Beschreibung dargelegt und werden teilweise aus der Beschreibung
ersichtlich sein oder können
durch die Anwendung der Erfindung erfahren werden. Die Ziele und
weitere Vorteile der Erfindung werden durch die Verfahren und Zusammensetzungen
des Gegenstandes, die insbesondere in der Beschreibung und den Ansprüchen dargelegt
werden, realisiert und erkannt.
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Gemäß einem
umfassenden Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein isoliertes
Nukleinsäuremolekül, das eine
Nukleinsäuresequenz
umfasst, die irgendein LIM Mineralisierungsprotein kodiert, wobei
das Nukleinsäuremolekül unter
Standardbedingungen an ein Nukleinsäuremolekül, das komplementär zu der
Gesamtlänge
der SEQ ID NR. 25 ist, hybridisiert und wobei das Molekül unter
hoch stringenten Bedingungen an ein Nukleinsäuremolekül, das komplementär zu der
Gesamtlänge
der SEQ ID NR. 26 ist, hybridisiert. In einem besonderen Aspekt
kodiert das isolierte Nukleinsäuremolekül HLMP-1,
HLMP-1s, RLMP, HLMP-2 oder HLMP-3. Außerdem ist die Erfindung sowohl
auf Vektoren gerichtet, die diese Nukleinsäuremoleküle umfassen, als auch auf Wirtszellen,
die die Vektoren umfassen. In einem weiteren besonderen Aspekt bezieht
sich die Erfindung auf die Proteine selbst.
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Gemäß einem
zweiten umfassenden Aspekt bezieht sich die Erfindung auf einen
Antikörper,
der spezifisch für
ein LIM Mineralisierungsprotein einschließlich HLMP-1, HLMP-1s, RLMP, HLMP-2
und HLMP-3 ist. In einem besonderen Aspekt ist der Antikörper ein
polyklonaler Antikörper.
In einem anderen besonderen Aspekt ist der Antikörper ein monoklonaler Antikörper.
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Gemäß einem
dritten umfassenden Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zum Induzieren der Knochenbildung, indem osteogene Vorläuferzellen
mit einem isolierten Nukleinsäuremolekül, das eine Nukleotidsequenz,
die ein LIM Mineralisierungsprotein kodiert, umfasst, transfiziert
werden. In einem besonderen Aspekt ist das isolierte Nukleinsäuremolekül in einem
Vektor, der ein Plasmid oder ein Virus sein kann, wie z.B. ein Adenovirus
oder Retrovirus. Die Transfektion kann ex vivo oder in vivo durch
direkte Injektion des isolierten Nukleinsäuremoleküls erfolgen. Das transfizierte
isolierte Nukleinsäuremolekül kann HLMP-1, HLMP-1s,
RLMP, HLMP-2 oder HLMP-3 kodieren.
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In
einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zum
Fusionieren einer Wirbelsäule, indem
osteogene Vorläuferzellen
mit einem isolierten Nukleinsäuremolekül transfiziert
werden, das eine Nukleotidsequenz enthält, die ein LIM Mineralisierungsprotein
kodiert, die transfizierten osteogenen Vorläuferzellen mit einer Matrix
vermischt werden und die Matrix in Kontakt mit der Wirbelsäule gebracht
wird.
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In
noch einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf Verfahren
zum Induzieren einer systemischen Knochenbildung durch stabile Transfektion
von Wirtszellen mit den Vektoren der Erfindung.
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Es
versteht sich, dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung
als auch die folgende detaillierte Beschreibung beispielhaft und
erklärend
sind und eine weitere Erklärung
der Erfindung zur Verfügung stellen
sollen.
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Abkürzungen
und Definitionen
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- BMP
- Knochen-morphogenetisches
Protein (bone morphogenetic protein)
- HLMP-1
- humanes LMP-1, auch
als humanes LIM-Protein oder HLMP bezeichnet
- HLMP-1s
- kurzes (trunkiertes)
humanes LMP-1-Protein
- HLMPU
- einzigartige Region
des humanen LIM-Proteins (Human LIM Protein Unique Region)
- LMP
- LIM Mineralisierungsprotein
- MEM
- Minimalmedium
- Trm
- Triaminchinolon
- -GlyP
- Beta-Glycerinphosphat
- RACE
- rasche Amplifikation
von cDNA-Enden (Rapid Amplification of cDNA Ends)
- RLMP
- LIM Mineralisierungsprotein
der Ratte (Rat LIM mineralization protein), auch als RLMP-1 bezeichnet
- RLMPU
- einzigartige Region
des LIM-Proteins der Ratte (Rat LIM Protein Unique Region)
- RNAsin
- RNase-Inhibitor
- ROB
- Osteoblast der Ratte
(Rat Osteoblast)
- 10-4
- Klon, der die cDNA-Sequenz
für RLMP
(SEQ ID NR. 2) enthält
- UTR
- untranslatierte Region
- HLMP-2
- humane LMP-Spleißvariante
2
- HLMP-3
- humane LMP-Spleißvariante
3
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neuartige LIM-Proteine von
Säugetieren,
die hierin als LIM Mineralisierungsproteine oder LMP bezeichnet
werden. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf humanes LMP,
bekannt als HLMP oder HLMP-1 oder auf alternative Spleißvarianten
des humanen LMP, die als HLMP-2 oder HLMP-3 bekannt sind. Die Anmelder
haben entdeckt, dass diese Proteine die Knochenmineralisierung in Säugetierzellen,
die in vitro kultiviert werden, verstärken. Wenn es in Säugetieren
produziert wird, induziert LMP die Knochenbildung auch in vivo.
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Eine
ex vivo-Transfektion von Knochenmarkzellen, osteogenen Vorläuferzellen,
Leukozyten des peripheren Blutes oder mesenchymalen Stammzellen
mit einer Nukleinsäure,
die LMP oder HLMP kodiert, gefolgt von einer Reimplantation der
transfizierten Zellen in den Spender, ist für die Behandlung einer Vielzahl
von Knochen-assoziierten Krankheiten oder Verletzungen geeignet.
Zum Beispiel kann man dieses Verfahren verwenden, um: die Frakturheilung
der langen Knochen zu verbessern; Knochen in segmentalen Defekten
zu erzeugen; einen Ersatz für
ein Knochentransplantat für
Frakturen zur Verfügung
zu stellen; die Tumorrekonstruktion oder Fusion der Wirbelsäule zu ermöglichen;
und eine lokale Behandlung (durch Injektion) für schwache oder osteoporotische
Kno chen, wie bei Osteoporose der Hüfte, der Wirbelkörper oder
des Handgelenks zur Verfügung
zu stellen. Eine Transfektion mit LMP- oder HLMP-kodierender Nukleinsäure ist
ebenfalls nützlich
bei: der perkutanen Injektion transfizierter Markzellen, um die
Heilung von frakturierten langen Knochen zu beschleunigen; bei der
Behandlung von verzögerter
Vereinigung oder Nicht-Vereinigung von Frakturen der langen Knochen
oder Pseudarthrosis einer Fusion der Wirbelsäule; und um die Bildung neuen
Knochens bei avaskulärer
Nekrose der Hüfte
oder des Knies zu induzieren.
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Zusätzlich zu
ex vivo-basierten Gentherapie-Verfahren kann die Transfektion eines
rekombinanten DNA-Vektors, der eine Nukleinsäuresequenz umfasst, die LMP
oder HLMP kodiert, in vivo erreicht werden. Wird ein DNA-Fragment,
das LMP oder HLMP kodiert, in einen geeigneten viralen Vektor, z.B.
einen Adenovirusvektor, insertiert, kann das virale Konstrukt direkt
in eine Körperstelle
injiziert werden, wo endochondrale Knochenbildung gewünscht ist.
Unter Verwendung einer direkten, perkutanen Injektion, um die LMP-
oder HLMP-Sequenz einzubringen, kann die Stimulation der Knochenbildung
ohne das Erfordernis eines chirurgischen Eingriffs erreicht werden,
entweder, um Knochenmarkzellen für
die ex vivo-Transfektion zu erhalten, oder sie in den Patienten
an die Stelle, wo der neue Knochen erforderlich ist, zu reimplantieren
Alden et al., Neurosurgical Focus (1998) haben den Nutzen eines
direkten Injektionsverfahrens der Gentherapie unter Verwendung einer
cDNA, die BMP-2 kodiert, die in einen Adenovirusvektor kloniert
war, demonstriert.
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Es
ist außerdem
möglich,
die in vivo-Gentherapie durch direkte Injektion eines nackten, d.
h. nicht-verkapselten, rekombinanten Plasmids, das eine Nukleinsäuresequenz
umfasst, die HLMP kodiert, in eine geeignete Körperstelle durchzuführen. In
dieser Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Transfektion, wenn die nackte Plasmid-DNA
durch die geeigneten Zielzellen, die beschrieben wurden, aufgenommen
oder internalisiert wird. Wie in dem Fall der In vivo-Gentherapie
unter Verwendung eines viralen Konstruktes bietet die direkte Injektion
der nackten Plasmid-DNA den Vorteil, dass ein geringer oder kein
chirurgischer Eingriff notwendig ist. Direkte Gentherapie unter
Verwendung nackter Plasmid-DNA, die das endotheliale Zellmitogen
VEGF (vaskulärer
endothelialer Wachstumsfaktor, vascular endothelial growth factor)
kodiert, wurde erfolgreich in menschlichen Patienten gezeigt. Baumgartner
et al., Circulation, 97 (12): 1114-23 (1998).
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Unter
Verwendung eines Adenovirusvektors, um LMP osteogenen Zellen zuzuführen, wird
eine transiente Expression von LMP erreicht. Dies geschieht, da
ein Adenovirus nicht in das Genom der Zielzellen, die transfiziert
werden, eingebaut wird. Eine transiente Expression von LMP, d. h.
eine Expression, die während der
Lebensdauer der transfizierten Zielzellen stattfindet, ist ausreichend,
um die Ziele der Erfindung zu erreichen. Eine stabile Expression
von LMP kann jedoch stattfinden werden, wenn ein Vektor als Vehikel
verwendet wird, der in das Genom der Zielzelle eingebaut wird. Retrovirus-basierte Vektoren
sind z.B. für
diesen Zweck geeignet.
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Eine
stabile Expression von LMP ist besonders nützlich, um verschiedene systemische
Knochen-assoziierte Krankheiten, wie z.B. Osteoporose und Osteogenesis
imperfecta zu behandeln. Für
diese Ausführungsform
der Erfindung wird zusätzlich
zur Verwendung eines Vektors, der in das Genom der Zielzelle eingebaut
wird, um eine LMP-kodierende Nukleotidsequenz der Zielzelle zuzuführen, die
LMP-Expression unter die Kontrolle eines regulierbaren Promotors
gebracht. Zum Beispiel ist ein Promotor geeignet, der durch die
Exposition mit einem exogen induzierenden Agens, wie z.B. Tetracyclin,
eingeschaltet wird. Unter Verwendung dieser Methode kann man die
Bildung neuen Knochens auf einer systemischen Basis durch Verabreichen
einer wirksamen Menge des exogenen induzierenden Agens stimulieren.
Sobald eine ausreichende Menge der Knochenmasse erreicht wurde,
wird die Verabreichung des exogenen induzierenden Agens abgesetzt.
Dieser Vorgang kann so häufig
wie nötig
wiederholt werden, um Knochenmassenverlust, z.B. als Folge einer
Osteoporose, zu ersetzen.
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Antikörper, die
spezifisch für
HLMP sind, sind besonders geeignet für die Verwendung in Verfahren zum
Untersuchen des osteoinduktiven, d. h. Knochen-bildenden, Potenzials
von Patientenzellen. Auf diese Weise kann man Patienten identifizieren,
die ein Risiko für
eine langsame oder schlechte Heilung bei Knochenreparaturen tragen.
Außerdem
sind HLMP-spezifische Antikörper
zur Verwendung in Marker-Assays geeignet, um Risikofaktoren für degenerative
Knochenkrankheiten, wie z.B. Osteoporose, zu identifizieren.
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In
Anlehnung an bekannte und konventionelle Methoden werden die Gene
der vorliegenden Erfindung durch Ligation von Nukleinsäuresegmenten,
die LMP kodieren, mit anderen Nukleinsäuresequenzen, wie Klonierungs-
und/oder Expressionsvektoren hergestellt. Verfahren, die zum Herstellen
und Analysieren dieser rekombinanten Vektoren benötigt werden,
z.B. Restriktionsendonuklease-Verdaue, Klonierungsprotokolle, Muta genese,
organische Synthese von Oligonukleotiden und DNA-Sequenzierung,
wurden beschrieben. Für
die DNA-Sequenzierung wird das Dideoxyterminations-Verfahren bevorzugt.
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Viele
Abhandlungen über
rekombinante DNA-Verfahren wurden publiziert, einschließlich Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, 2. Edition (1988), Davis et al., Basic Methods in Molecular
Biology, Elsevier (1986), und Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, Wiley Interscience (1988). Diese Referenz-Handbücher sind
hierin durch Referenz spezifisch eingeschlossen.
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Die
Primer-gesteuerte Amplifikation der DNA oder cDNA ist ein gewöhnlicher
Schritt bei der Expression der Gene dieser Erfindung. Sie wird üblicherweise
durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) durchgeführt. Die
PCR wird im US-Patent Nr. 4,800,159 von Mullis et al. und anderen
veröffentlichen
Quellen beschrieben. Das grundlegende Prinzip der PCR ist die exponenzielle
Replikation von DNA-Sequenzen durch aufeinanderfolgende Zyklen einer
Primer-Extension. Die Extensions-Produkte eines Primers werden,
wenn sie an einen anderen Primer hybridisieren, ein Template für die Synthese
eines weiteren Nukleinsäuremoleküls. Die
Primer-Template-Komplexe wirken als Substrat für die DNA-Polymerase, die bei
Durchführung
ihrer Replikationsfunktion die Primer verlängert. Das herkömmliche
Enzym für
PCR-Anwendungen ist die thermostabile DNA-Polymerase, die aus Thermus aquaticus
isoliert wurde oder „Taq
DNA-Polymerase".
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Es
existieren zahlreiche Variationen des grundlegenden PCR-Verfahrens,
und eine besondere Methode der Wahl für jeden bestimmten Schritt,
der erforderlich ist, um die rekombinanten Vektoren dieser Erfindung herzustellen,
kann leicht durch einen Fachmann durchgeführt werden. Zum Beispiel wird
RNA durch Standardmethoden und gut bekannte Methoden extrahiert
und revers-transkribiert, um die zelluläre Expression von 10-4/RLMP zu messen.
Die resultierende cDNA wird dann durch PCR auf die geeignete mRNA-Sequenz
analysiert.
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Das
Gen, das das LIM Mineralisierungsprotein kodiert, wird in einem
Expressionsvektor in einem rekombinanten Expressionssystem exprimiert.
Natürlich
muss die hergestellte Sequenz nicht die gleiche wie das Original
oder seine komplementäre
Sequenz sein, sondern kann stattdessen jede Sequenz sein, die durch
die Degeneration des DNA-Codes
bestimmt wird, die dennoch ein LMP exprimiert, das Knochen-bildende
Aktivität aufweist.
Konservative Aminosäuresubstitutionen
oder andere Modifikationen, wie das Vorkommen eines Amino-terminalen
Methionin-Restes, können
auch verwendet werden.
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Eine
Ribosomen-Bindungsstelle, die in dem Wirts-Expressionssystem der
Wahl aktiv ist, wird an das 5'-Ende
der chimären
LMP-kodierenden Sequenz ligiert, so dass ein synthetisches Gen gebildet
wird. Das synthetische Gen kann durch Ligation an ein geeignetes,
linearisiertes Plasmid in einen der zahlreichen Vektoren zur Expression
insertiert werden. Ein regulierbarer Promotor, z.B. der E. coli
Lac-Promotor, ist auch für
die Expression einer chimären
kodierenden Sequenz geeignet. Andere geeignete regulierbare Promotoren
schließen
trp, tac, recA, T7 und Lambda-Promotoren ein.
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DNA,
die LMP kodiert, wird in Empfängerzellen
durch eine von mehreren publizierten Standardmethoden, z.B. Calciumphosphat-Präzipitation,
DEAE-Dextran, Elektroporation oder Protoplastfusion, transfiziert, um
stabile Transformanten zu erzeugen. Die Calciumphosphat-Präzipitation
ist bevorzugt, insbesondere, wenn sie wie folgt durchgeführt wird.
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DNAs
werden entsprechend dem Verfahren von Graham und Van Der, Virology,
52: 456 (1973) vor dem Transfer in die Zellen mit Calciumphosphat
co-präzipitiert.
Ein Aliquot von 40–50
g der DNA, mit Lachssperma oder Kälberthymus-DNA als Träger, wird
für 0,5 × 106-Zellen, die auf eine 100 mm-Platte plattiert
wurden, verwendet. Die DNA wird mit 0,5 ml einer 2 × Hepeslösung (280
mM NaCl, 50 mM Hepes und 1,5 mM Na2HPO4, pH 7,0) zu der eine gleiche Menge von
2 × CaCl2 (250 mM CaCl2 und
10 mM Hepes, pH 7,0) hinzugefügt
wird, vermischt. Ein weißes
granulares Präzipitat,
das nach 30–40
Minuten auftritt, wird gleichmäßig tropfenweise
auf den Zellen verteilt, die für
4–16 Stunden
bei 37°C
inkubiert werden. Das Medium wird entfernt, und die Zellen einem
15% Glycerin-Schock in PBS für
3 Minuten unterworfen. Nach Entfernung des Glycerins werden die
Zellen mit Dulbecco's
Minimal Essential Medium (DMEM), das 10% fetales Rinderserum enthält, gefüttert.
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Die
DNA kann auch unter Verwendung des: DEAE-Dextranverfahrens von Kimura
et al., Virology, 49: 394 (1972) und Sompayrac et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 78: 7575 (1981); Elektroporationsverfahrens von Potter,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 7161 (1984); und Protoplast-Fusionsverfahrens
von Sandri-Goddin et al., Molec. Cell. Biol., 1: 743 (1981) transfiziert
werden.
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Phosphoramiditchemie
in der festen Phase ist das bevorzugte Verfahren für die organische
Synthese von Oligodeoxynukleotiden und Polydeoxynukleotiden. Zusätzlich sind
viele weitere organische Syntheseverfahren verfügbar. Diese Verfahren können von
den Fachleuten auf dem Gebiet leicht an die besonderen Sequenzen
der Erfindung angepasst werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem Nukleinsäuremoleküle, die
unter Standardbedingungen an eine der Nukleinsäuresequenzen, die die LIM Mineralisierungsproteine
der Erfindung kodieren, hybridisieren. Die "Standardhybridisierungsbedingungen" werden sowohl abhängig von
der Größe der Probe,
dem Hintergrund und der Konzentration der Nukleinsäurereagenzien,
als auch von der Art der Hybridisierung, z.B. in situ, Southernblot,
oder Hybrisierung von DNA-RNA-Hybriden (Northernblot) variieren.
Die Festlegung der "Standardhybridisierungsbedingungen" ist innerhalb des
Fachwissens auf dem Gebiet. Siehe z.B. US-Patent 5,580,775 von Fremeau
et al., das hierin durch Referenz für diesen Zweck eingeschlossen
ist. Siehe auch Southern, E. M., J. Mol. Biol., 98: 503 (1975),
Alwine et al., Meth. Enzymol., 68: 220 (1979) und Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Edition, Seiten 7.19–7.50, Cold
Spring Harbor Press (1989).
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Ein
bevorzugter Satz von Standardhybridisierungsbedingungen beinhaltet
einen Blot, der bei 42°C
für 2 Stunden
in 50% Formamid, 5 × SSPE
(150 nM NaCl, 10 mM NaH2PO4 [pH
7,4), 1 mM EDTA [pH 8,0]), 5 × Denhardtslösung (20
mg Ficoll, 20 mg Polyvinylpyrrolidon und 20 mg BSA pro 100 ml Wasser),
10% Dextransulfat, 1 % SDS und 100 g/ml Lachssperma-DNA, prähybridisiert
wird. Eine 32P-markierte cDNA-Sonde wird hinzugefügt und die
Hybridisierung für
14 Stunden fortgesetzt. Anschließend wird der Blot zweimal
mit 2 × SSPE,
0,1 % SDS für
20 Minuten bei 22°C
gewaschen, gefolgt von einem 1-stündigen Waschschritt bei 65°C in 0,1 × SSPE,
0,1 % SDS. Der Blot wird anschließend getrocknet und ein Röntgenfilm
in Gegenwart eines Verstärkungs-Schirms
für 5 Tage
belichtet.
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Unter "hochstringenten Bedingungen" wird die Sonde an
ihre Zielsequenz hybridisieren, wenn diese beiden Sequenzen im Wesentlichen
identisch sind. Wie in dem Fall der Standardhybridisierungsbedingungen kann
der Fachmann auf dem Gebiet in Anbetracht des Fachwissens und der
Art des entsprechenden Experiments die Bedingungen bestimmen, unter
denen nur im Wesentlichen identische Sequenzen hybridisieren werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst die Proteine, die durch die
Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden. In einer weiteren Ausführungsform bezieht sich die
Erfindung auf die Identifikation solcher Proteine auf Grundlage
von anti-LMP-Antikörpern.
In dieser Ausführungsform
werden Proteinproben für
die Westernblot-Analyse durch Lyse von Zellen und Auftrennung der
Proteine durch SDS-PAGE hergestellt. Die Proteine werden, wie von
Ausubel et al. Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley
and Sons (1987) beschrieben, durch Elektroblotting auf Nitrocellulose
transferiert. Nach dem Blocken des Filters mit fettarmer Trockenmilch
(1 g in 100 ml PBS) wird der anti-LMP-Antikörper auf den Filter gegeben
und für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Der Filter wird gründlich mit
Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS) gewaschen und mit Meerrettichperoxidase (HRPO)-Antikörperkonjugat
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Der Filter wird nochmals gründlich mit
PBS gewaschen und die Antigenbanden durch Hinzufügen von Diaminobenzidin (DAB)
identifiziert.
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Monospezifische
Antikörper
sind in der vorliegenden Erfindung das Reagens der Wahl und werden speziell
verwendet, um Patientenzellen auf spezifische Eigenschaften, die
mit der Expression von LMP assoziiert sind, zu analysieren. Ein "monospezifischer
Antikörper", wie hierin verwendet,
ist definiert als eine einfache Antikörperspezies oder multiple Antikörperspezies
mit homogenen Bindungseigenschaften für LMP. "Homogene Bindung", wie hierin verwendet, bezieht sich
auf die Fähigkeit
der Antikörperspezies,
an ein spezifisches Antigen oder Epitop, wie solche, die mit LMP
assoziiert sind, wie oben beschrieben, zu binden. Monospezifische
Antikörper
gegen LMP werden aus Antiseren von Säugetieren, die Antikörper enthalten,
die mit LMP reagieren, gereinigt oder werden als monoklonale Antikörper, die
mit LMP reagieren, unter der Verwendung der Methode von Kohler und
Milstein, Nature, 256: 495-97 (1975) hergestellt. Die LMP-spezifischen
Antikörper werden
durch Immunisieren von Tieren, wie z.B. Mäusen, Ratten, Meerschweinchen,
Kaninchen, Ziegen oder Pferden, mit einer geeigneten Konzentration
von LMP entweder mit oder ohne ein Immunadjuvans erzeugt.
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Bei
dieser Methode wird Präimmunserum
vor der ersten Immunisierung gesammelt. Jedes Tier erhält zwischen
etwa 0,1 mg und etwa 1000 mg LMP, das mit einem annehmbaren Immun-Adjuvans
assoziiert ist, falls dies gewünscht
ist. Derartige annehmbaren Adjuvantien beinhalten komplettes Freunds-Adjuvans,
inkomplettes Freunds-Adjuvans, Alum-Präzipitat, Wasser-in-Öl-Emulsion,
die Corynebacterium parvum enthält,
und tRNA-Adjuvantien, sind aber nicht auf diese beschränkt. Die
Erst-Immunisierung besteht aus LMP, vorzugsweise in komplettem Freunds-Adjuvans,
das an verschiedene Stellen entweder subkutan (s.c.), intraperitoneal (i.p.)
oder beides injiziert wird. Von jedem Tier wird in regelmäßigen Abständen, vorzugsweise
wöchentlich, Blut
entnommen, um den Antikörpertiter
zu bestimmen. Die Tiere können
nach der Erst-Immunisierung entweder Booster-Injektionen erhalten
oder nicht. Solchen Tieren, die Booster-Injektionen erhalten, wird
im Allgemeinen eine gleiche Menge des Antigens in inkomplettem Freunds- Adjuvans auf dem
gleichen Weg der Verabreichung gegeben. Booster-Injektionen werden
in etwa dreiwöchigen
Intervallen gegeben, bis maximale Titer erreicht werden. Nach etwa
7 Tagen nach jeder Booster-Immunisierung oder etwa wöchentlich
nach einer Einfachimmunisierung wird den Tieren Blut entnommen,
das Serum gesammelt und Aliquots bei etwa –20°C gelagert.
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Monoklonale
Antikörper
(mAb), die mit LMP reagieren, werden durch Immunisieren von Inzuchtmäuschen,
vorzugsweise Balb/c-Mäusen,
mit LMP hergestellt. Die Mäuse
werden über
den i.p. – oder
den s.c. – Weg
mit etwa 0,1 mg bis etwa 10 mg, vorzugsweise etwa 1 mg, LMP in etwa
0,5 ml Puffer- oder Salzlösung, enthalten
in einer gleichen Menge eines annehmbaren Adjuvans, wie oben diskutiert,
immunisiert. Komplettes Freunds-Adjuvans ist bevorzugt. Die Mäuse erhalten
eine initiale Immunisierung an Tag 0 und werden für etwa 3–30 Wochen
in Ruhe gelassen. Immunisierten Mäusen werden eine oder mehrere
Booster-Immunisierungen von etwa 0,1 bis etwa 10 mg LMP in einer
Puffer-Lösung,
wie Phosphat-gepufferte Salzlösung, über den
intravenösen
(i.v.) Weg gegeben. Lymphozyten von Antikörper-positiven Mäusen, vorzugsweise
Lymphozyten der Milz, werden durch Entfernen der Milzen von immunisierten
Mäusen
durch Standardmethoden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, gewonnen.
Hybridomzellen werden durch Mischen der Lymphozyten der Milz mit
einem geeigneten Fusionspartner, vorzugsweise Myelomzellen, unter
Bedingungen, die die Bildung stabiler Hybridome erlauben, hergestellt.
Fusionspartner können
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf: murine Myelome P3/NS1/Ag
4-1; MPC-11; S-194 und Sp 2/0, wobei Sp 2/0 bevorzugt wird. Die
Antikörper-produzierenden
Zellen und die Myelomzellen werden in Polyethylenglycol, etwa 1000
MW, bei Konzentrationen von etwa 30% bis etwa 50% fusioniert. Fusionierte
Hybridomzellen werden durch Wachstum in Hypoxanthin, Thymidin und
Aminopterin in ergänztem
Dulbecco's Modified
Eagles Medium (DMEM) durch Methoden, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, selektiert. Die Überstände werden
etwa an den Tagen 14, 18 und 21 aus wachstumspositiven Vertiefungen
gesammelt und durch ein Immunoassay, wie ein Feste-Phasen-Immunoradioassay (SPIRA)
unter Verwendung von LMP als Antigen auf Antikörper-Produktion getestet. Die
Kulturüberstände werden
außerdem
in einem Ouchterlony-Präzpitationsassay
getestet, um den Isotyp der mAb zu bestimmen. Hybridomzellen aus
Antikörper-positiven
Vertiefungen werden durch eine Methode, wie die Weich-Agar-Methode,
von MacPherson, "Soft
Agar Techniques",
in Tissue Culture Methods and Applications, Kruse and Paterson (Hrsg.),
Academic Press (1973) kloniert. Siehe auch Harlow et al., Antibodies:
A Laboratory Manual, Cold Spring Laboratory (1988).
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Monoklonale
Antikörper
können
auch in vivo durch Injektion von etwa 2 × 106 bis
etwa 6 × 106 Hybridomzellen in Pristan-geprimte Balb/c-Mäuse, etwa
0,5 ml pro Maus, etwa 4 Tage nach dem Priming hergestellt werden.
Aszitesflüssigkeit
wird etwa 8–12
Tage nach dem Zelltransfer gesammelt, und die monoklonalen Antikörper werden
durch Methoden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, gereinigt.
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Die
in vitro-Herstellung der anti-LMP mAb wird durch Wachstum der Hybridomzelllinie
in DMEM durchgeführt,
das etwa 2% fötales
Kälberserum
enthält,
um ausreichende Mengen des spezifischen mAb zu erhalten. Die mAbs
werden durch Methoden gereinigt, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind.
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Die
Antikörpertiter
des Aszites oder der Hybridomkulturflüssigkeit werden durch verschiedene
serologische oder immunologische Assays bestimmt, die Präzipitation,
passive Agglutination, Enzym-verknüpftes immunbindendes Antikörperverfahren
(enzyme-linked immunosorbent
assay, ELISA) und Radioimmunoassay (RIA)-Verfahren beinhalten, aber
nicht darauf beschränkt
sind. Ähnliche
Assays werden verwendet, um die Gegenwart von LMP in Körperflüssigkeiten
oder Gewebe und Zellextrakten nachzuweisen.
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Es
ist für
die Fachleute auf dem Gebiet leicht zu erkennen, dass die oben beschriebenen
Verfahren der Herstellung monospezifischer Antikörper genutzt werden können, um
Antikörper
herzustellen, die für
Polypeptidfragmente von LMP, werdende (nascent) vollständig langes
LMP-Polypeptid oder Varianten oder Allele davon spezifisch sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Erfindung auf alternative Spleißvarianten von HLMP-1 gerichtet.
Eine PCR-Analyse humaner Herz-cDNA zeigte mRNA für zwei alternative HLMP-Spleißvarianten,
die als HLMP-2 und HLMP-3 bezeichnet werden, die sich von HLMP-1
in einer Region zwischen den Basenpaaren 325 und 444 in der hLMP-1-Sequenz unterscheiden.
Die HLMP-2-Sequenz hat eine Deletion von 119 Basenpaaren und eine
Insertion von 17 Basenpaaren in dieser Region. Diese Veränderungen
erhalten den Leserahmen, was ein Protein mit 423 Aminosäuren ergibt,
das verglichen mit HLMP-1 einen Nettoverlust von 34 Aminosäuren aufweist
(40 deletierte Aminosäuren
plus 6 insertierte Aminosäuren).
HLMP-2 enthält
die C-terminalen LIM-Domänen,
die in HLMP-1 vorhanden sind.
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Im
Vergleich zu HLMP-1 weist HLMP-3 keine Deletionen auf, aber es hat
die gleiche Insertion von 17 Basenpaaren an Position 444. Diese
Insertion verschiebt den Leserahmen und verursacht ein Stoppkodon
bei den Basenpaaren 459 bis 461. Als Ergebnis kodiert HLMP-3 ein
Protein mit 153 Aminosäuren.
Diesem Protein fehlen die C-terminalen
LIM-Domänen,
die in HLMP-1 und HLMP-2 vorhanden sind. Die vorhergesagte Größe der Proteine,
die durch HLMP-2 und HLMP-3 kodiert werden, wurde durch Westernblot-Analyse
bestätigt.
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Eine
PCR-Analyse der Gewebeverteilung der drei Spleißvarianten zeigte, dass diese
unterschiedlich exprimiert werden, wobei spezifische Isoformen in
verschiedenen Geweben dominieren. HLMP-1 ist offensichtlich die
vorherrschende Form, die in Leukozyten, Milz, Lunge, Plazenta und
fötaler
Leber exprimiert wird. HLMP-2 scheint die vorherrschende Isoform
in Skelettmuskel, Knochenmark und Herzgewebe zu sein. HLMP-3 war
jedoch keine vorherrschende Isoform in einem der untersuchten Gewebe.
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Die Überexpression
von HLMP-3 in sekundären
Osteoblastenkulturen der Ratte induzierte die Bildung von Knochenknötchen (287 ± 56) ähnlich dem
Effekt, der bei Glucokorticoiden (272 ± 7) und HLMP-1(232 ± 200)
beobachtet wurde. Da dem HLMP-3 die C-terminalen LIM-Domänen fehlen, werden diese Regionen
nicht für
die osteoinduktive Aktivität
benötigt.
Die Überexpression
von HLMP-2 hat jedoch keine Knötchenbildung induziert
(11 ± 3).
Diese Daten legen nahe, dass die Aminosäuren, die durch die deletierten
119 Basenpaare kodiert werden, für
die Osteoinduktion erforderlich sind. Die Daten legen außerdem nahe,
dass die Verteilung der HLMP-Spleißvarianten wichtig für die gewebsspezifische
Funktion sein kann. Überraschenderweise
haben wir gezeigt, dass HLMP-2 die Steroid-induzierte Bildung von
Osteoblasten in sekundären
Osteoblastenkulturen der Ratte inhibiert. Daher wird HLMP-2 therapeutischen
Nutzen in klinischen Situationen haben, in denen Knochenbildung
nicht erwünscht
ist.
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Am
22. Juli 1997 wurde ein Probe von 10-4/RLMP in einem Vektor mit
der Bezeichnung pCMV2/RLMP (wobei es sich um den Vektor pRc/CMV2
mit einem 10-4 Klon/RLMP-Insertion
handelt) bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, MD 20852, hinterlegt. Die Zugangsnummer
der Kultur für
diese Hinterlegung ist 209153. Am 19. März 1998 wurde eine Probe des
Vektors pHis-A mit einer HLPM-1s-Insertion bei der American Type
Culture Collection ("ATCC") hinterlegt. Die
Kultur-Zugangsnummer für
diese Hinterlegung ist 209698. Am 14. April 2000 wurden Proben der
Plasmide pHAhLMP-2 (Vektor pHisA mit einer cDNA-Insertion, die aus
hu maner Herzmuskel-cDNA stammt, mit HLMP-2) und pHAhLMP-3 (Vektor pHisA
mit einer cDNA-Insertion, die aus humaner Herzmuskel-cDNA stammt,
mit HLMP-3) bei der ATCC, 10801 University Blvd., Manassas, VA,
20110-2209, USA, unter den Bedingungen des Budapester Vertrages hinterlegt.
Die Zugangsnummern für
diese Hinterlegungen sind PTA-1698 bzw. PTA-1699. Diese Hinterlegungen
werden, wie es der Budapester Vertrag erfordert, bei der ATCC für mindestens
30 Jahre aufbewahrt und der Öffentlichkeit
nach Erteilung eines Patentes, das sie offenbart, zugänglich gemacht
werden. Es sollte klar sein, dass die Verfügbarkeit einer Hinterlegung
keine Lizenz darstellt, den Gegenstand der Erfindung unter Missachtung
der Patentrechte, die durch einen Verwaltungsakt erteilt wurden,
zu nutzen.
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Bei
der Bewertung der Nukleinsäuren,
Proteine oder Antikörper
gemäß der Erfindung
wurden Enzym-Assays, Proteinreinigung und andere konventionelle
biochemische Verfahren genutzt. DNA und RNA wurden durch Southernblotting-
bzw. Northernblotting-Methoden
untersucht. Üblicherweise
wurden die analysierten Proben durch Gelelektrophorese größenabhängig aufgetrennt.
Die DNA oder RNA in den Gelen wurde dann auf Nitrocellulose oder
Nylonmembranen transferiert. Die Blots, die Replikas der Probenmuster
in den Gelen darstellen, wurde dann mit Sonden hybridisiert. Typischerweise
wurden die Sonden radioaktiv-markiert, vorzugsweise mit 32P, obwohl man die Proben mit anderen Signal-erzeugenden
Molekülen
markieren könnte, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind. Spezifische Banden von Interesse
können
dann durch Detektionssysteme, wie Autoradiografie, sichtbar gemacht
werden.
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Um
die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darzustellen, sind die folgenden, nicht-beschränkenden
Beispiele eingeschlossen. Diese Ergebnisse demonstrieren die Durchführbarkeit
der Induktion oder Verbesserung der Knochenbildung unter Verwendung
der LIM Mineralisierungsproteine gemäß der Erfindung sowie die isolierten
Nukleinsäuremoleküle, die
solche Proteine kodieren.
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Beispiel 1: Kultur der
Zellen der Schädelkalotte
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Zellen
der Schädelkalotte
von Ratten, die auch als Osteoblasten der Ratte (rat osteoblasts, "ROB") bekannt sind, wurden
wie zuvor beschrieben aus Ratten gewonnen, die 20 Tage präpartal waren.
Boden et al., Endocrinology, 137 (8): 3401-07 (1996). Primäre Kulturen
wurden bis zur Konfluenz (7 Tage) wachsen gelassen, trypsinisiert
und in 6-Well-Platten
(1 × 105 Zellen/35 mm Vertiefung) als Zellen der
ersten Subkultur passagiert. Die Subkultur-Zellen, die an Tag 0
konfluent waren, wurden für
weitere 7 Tage wachsen gelassen. Beginnend an Tag 0 wurde das Medium
gewechselt, und unter einer Abzugshaube mit laminarem Fluss wurden Behandlungen
(Trm und/oder BMPs) alle 3 oder 4 Tage verabreicht. Das Standardkulturprotokoll
war wie folgt: Tage 1–7,
MEM, 10% FBS, 50 g/ml Ascorbinsäure, ± Stimulus;
Tage 8–14,
BGJb-Medium, 10% FBS, 5 mM-GlyP (als eine Quelle anorganischen Phosphates,
um die Mineralisierung zu ermöglichen).
Die Endpunktanalyse der Knochenknötchenbildung und Osteocalcinsekretion
wurde an Tag 14 durchgeführt.
Die Dosis des BMP wurde als 50 ng/ml gewählt, basierend auf Pilot-Experimenten
in diesem System, die einen mittleren Effekt auf die Dosis-Antwortkurve für alle untersuchten
BMPs zeigte.
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Beispiel 2: Antisense-Behandlung
und Zellkultur
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Um
die mögliche
funktionelle Rolle von LMP-1 während
der membranösen
Knochenbildung zu untersuchen, synthetisierten wir ein Antisense-Oligonukleotid,
um die LMP-1-mRNA-Translation
zu blockieren und behandelten sekundäre Osteoblastenkulturen, die
eine Differenzierung durchliefen, die durch Glucokorticoide initiiert
wurde. Eine Inhibition der RLMP-Expression wurde mit einem hochspezifischen
Antisense-Oligonukleotid (das keine signifikanten Homologien zu
bekannten Sequenzen der Ratte hatte) erreicht, das einer 25-Basenpaarsequenz,
die die mögliche
Translations-Startstelle (SEQ ID NR. 42) umfasst, entsprach. Kontrollkulturen
erhielten entweder kein Oligonukleotid oder sie erhielten ein Sense-Oligonukleotid.
Die Experimente wurden in Gegenwart (Präinkubation) und Abwesenheit
von Lipofectamin durchgeführt.
Kurz beschrieben wurden 22 g eines Sense- oder Antisense-RLMP-Oligonukleotides
in MEM für
45 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Im Anschluss an diese Inkubation
wurde entweder mehr MEM oder präinkubiertes
Lipofectamin/MEM (7% Vol./Vol.; inkubiert für 45 Minuten bei Raumtemperatur)
hinzugeben, um eine Oligonukleotidkonzentraton von 0,2 M zu erreichen.
Das resultierende Gemisch wurde für 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Oligonukleotid-Gemische
wurden dann mit dem geeigneten Medium gemischt, d. h. MEM/Ascorbat/± Trm,
um eine Endkonzentration des Oligonukleotids von 0,1 M zu erreichen.
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Die
Zellen wurden mit dem geeigneten Medium (± Stimulus) in Gegenwart oder
Abwesenheit der geeigneten Oligonukleotide inkubiert. Die Kulturen,
die ursprünglich
mit Lipofectamin inkubiert wurden, wurden nach 4 Stunden Inkubation
(37°C; 5%
CO2) erneut mit Medium, das weder Lipofectamin
noch Oligonukleotid enthielt, gefüttert. Alle Kulturen, insbesondere
die Kulturen, die ein Oligonukleotid enthielten, wurden alle 24 Stunden
erneut gefüttert,
um die Oligonukleotid-Konzentrationen aufrecht zu erhalten.
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Das
LMP-1-Antisense-Oligonukleotid inhibierte die Bildung mineralisierter
Knötchen
und die Osteocalcinsekretion in einer dosisabhängigen Weise, ähnlich dem
Effekt des BMP-6-Oligonukleotides.
Die Blockierung der Osteoblastendifferenzierung durch LMP-1-Antisense konnte
nicht durch Hinzufügen
von exogenem BMP-6 verhindert werden, während die Inhibition durch
das BMP-6-Antisense-Oligonukleotid durch die Zugabe von BMP6 aufgehoben
werden konnte. Dieses Experiment bestätigte weiter die relativ zu
BMP-6 stromaufwärts
liegende Position von LMP-1 im Osteoblasten-Differenzierungs-Pathway. Das LMP-1-Antisense-Oligonukleotid
inhibierte außerdem
die spontane Osteoblastendifferenzierung in primären Osteoblastenkulturen der Ratte.
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Beispiel 3: Quantifizierung
der Bildung der mineralisierten Knochenknötchen
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Kulturen
von ROBs, die entsprechend der Beispiele 1 und 2 hergestellt wurden,
wurden über
Nacht in 70% Ethanol fixiert und mit Kossa-Silberfärbung gefärbt. Ein
halbautomatisches computerisiertes Videobild-Analyse-System wurde
genutzt, um die Knötchenzahl
und die Knötchenfläche in jeder
Vertiefung zu quantifizieren. Boden et al., Endocrinology, 137 (8):
3401-07 (1996). Diese Werte wurden dann dividiert, um die Werte
für die
Fläche
pro Knötchen
zu berechnen. Dieses automatisierte Verfahren wurde gegen ein manuelles Zählverfahren
validiert und zeigte einen Korrelations-Koeffizienten von 0,92 (p < 0,000001). Alle
Daten wurden als Mittelwert ± Standardfehler
des Mittelwertes (standard error of the mean, S. E. M.) angegeben,
der aus 5 oder 6 Vertiefungen für
jede Bedingung berechnet wurde. Jedes Experiment wurde mindestens
zweimal unter Verwendung von Zellen verschiedener Schädelkalottenpräparationen
bestätigt.
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Beispiel 4: Quantifizierung
der Osteocalcinsekretion
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Die
Osteocalcinspiegel in dem Kulturmedium wurden unter Verwendung eines
kompetitiven Radioimmunoassays mit einem monospezifischen polyklonalen
Antikörper
(Pab), der in unserem Labor gegen das C-terminale Nonapeptid des
Rattenosteocalcins, wie in Nanes et al., Endocrinology, 127: 588
(1990) beschrieben, gezüchtet
wurde, gemessen. Kurz beschrieben wurde 1 g des Nonapeptids mit
1 mCi 125I-Na durch das Lactoperoxidase-Verfahren
iodiniert. Probenröhrchen,
die 200 l des Assay-Puffers (0,02 M Natriumphosphat, 1 mM EDTA,
0,001 % Thimerosal, 0,025% BSA) enthielten, erhielten Medium, das
von Zellkulturen oder Osteocalcinstandards (0 bis 12000 fmol) entnommen
wurde, mit 100 l/Probenröhrchen
in Assay-Puffer. Der Pab (1:40000; 100 l) wurde danach hinzugefügt, gefolgt
von dem iodinierten Peptid (12000 cpm;100 l). Die auf nicht- spezifische Bindung
getesteten Proben wurden ähnlich
vorbereitet, enthielten aber keinen Antikörper.
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Gebundene
und freie PAbs wurden durch Hinzufügen von 700 l Ziegen-anti-Kaninchen-IgG separiert, gefolgt
von einer Inkubation für
18 Stunden bei 4°C.
Nachdem die Proben bei 1200 Upm für 45 Minuten zentrifugiert
wurden, wurden die Überstände dekantiert
und die Präzipitate
in einem Gammazähler
gezählt.
Die Osteocalcin-Werte wurden in fmol/100 l angegeben, was anschließend durch
Division der Werte durch 100 in pmol/ml Medium (3-Tages-Produktion)
umgerechnet wurde. Die Werte wurden als Mittelwert ± S. E.
M. der dreifachen Bestimmung für
5–6 Vertiefungen
für jede
Bedingung angegeben. Jedes Experiment wurde mindestens zweimal unter
Verwendung von Zellen unterschiedlicher Schädelkalottenpräparationen
bestätigt.
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Beispiel 5: Effekt vom
Trm und RLMP auf die Mineralisierung in vitro
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Es
gab kaum einen offensichtlichen Effekt des Sense- oder des Antisense-Oligonukleotids auf
die Gesamt-Produktion von Knochenknötchen in dem nicht-stimulierten Zellkultursystem.
Wenn ROBs mit Trm stimuliert wurden, inhibierte das Antisense-Oligonukleotid
gegen RLMP jedoch die Mineralisierung von Knötchen um > 95%. Das Hinzufügen von exogenem BMP-6 zu den
Oligonukleotid-behandelten Kulturen konnte die Mineralisierung der
mit RLMP-Antisense behandelten Knötchen nicht wiederherstellen.
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Osteocalcin
war lange Zeit synonym mit Knochenmineralisierung, und Osteocalcinspiegel
wurden mit Knötchenbildung
und Mineralisierung korreliert. Das RLMP-Antisense-Oligonukleotid verringert
die Osteocalcinproduktion signifikant, aber die Anzahl der Knötchen in
den mit Antisense behandelten Kulturen ändert sich nicht signifikant.
In diesem Fall konnte das Hinzugeben von exogenem BMP-6 die Produktion
von Osteocalcin in mit RLMP-Antisense behandelten Kulturen nur um
10–15%
wiederherstellen. Dies legt nahe, dass die Wirkung von RLMP stromabwärts von
BMP-6 liegt und spezifischer als die von BMP-6 ist.
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Beispiel 6: Ernte und
Reinigung der RNA
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Zelluläre RNA aus
Vertiefungen in zweifacher Ausfertigung (Duplikat-Vertiefung) von
ROBs (hergestellt gemäß den Beispielen
1 und 2 in 6-Well-Kulturplatten) wurde unter Verwendung von 4 M
Guanidinisothiocyanat (GIT)-Lösung
geerntet, um statistische Triplikate zu erhalten. Kurz beschrieben
wurden die Überstände der
Kulturen aus den Vertiefungen aspiriert, die anschließend mit
0,6 ml der GIT-Lösung
pro Ernte einer Duplikat-Vertiefung bedeckt wurden. Nach Hinzufügen der
GIT-Lösung
wurden die Platten für
5–10 Sekunden (so
genau wie möglich)
geschüttelt.
Die Proben wurden bei –70°C für bis zu
7 Tage aufbewahrt, bevor sie weiterverarbeitet wurden.
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Die
RNA wurde durch eine leichte Modifikation der Standardverfahren
gemäß Sambrook
of al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2. Ed., Kapitel
7.19, Cold Spring Harbor Press (1989) gereinigt. Kurz beschrieben
erhielten die aufgetauten Proben 60 l 2,0 M Natriumacetat (pH 4,0),
550 l Phenol (in Wasser gesättigt)
und 150 l Chloroform:Isoamylalkohol (49:1). Nach dem Vortexen wurden
die Proben zentrifugiert (10000 × g; 20 Minuten; 4°C), die wässrige Phase
in ein neues Probenröhrchen
transferiert, 600 l Isopropanol hinzugefügt und die RNA über Nacht
bei –20°C präzipitiert.
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Im
Anschluss an die Übernacht-Inkubation
wurden die Proben zentrifugiert (10000 × g; 20 Minuten) und der Überstand
vorsichtig aspiriert. Die Pellets wurden in 400 l DEPC-behandeltem Wasser
resuspendiert, einmal mit Phenol:Chloroform (1:1) extrahiert, mit
Chloroform:Isoamyl-Alkohol (24:1) extrahiert und nach Hinzugabe
von 40 l Natriumacetat (3,0 M; pH 5,2) und 1,0 ml Absolutethanol über Nacht
bei –20°C präzipitiert. Um
die zelluläre
RNA wiederzugewinnen, wurden die Proben zentrifugiert (10000 × g; 20
min), einmal mit 70% Ethanol gewaschen, für 5–10 Minuten luftgetrocknet
und in 20 l DEPC-behandeltem Wasser resuspendiert. Die RNA-Konzentrationen
wurden aus den optischen Dichten, die mit einem Spektrofotometer
bestimmt wurden, berechnet.
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Beispiel 7: Reverse Transkription-Polymerasekettenreaktion
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Erhitzte
Gesamt-RNA (5 g in 10,5 l Gesamtvolumen DEPC-H2O
bei 65°C
für 5 Minuten)
wurde in Probenröhrchen
gegeben, die 4 l 5 × MMLV-RT-Puffer,
2 l dNTPs, 2 l dT17-Primer
(10 pmol/ml), 0,5 l RNAsin (40 U/ml) und 1 l MMLV-RT (200 Units/l)
enthielten. Die Proben wurden bei 37°C für 1 Stunde inkubiert und dann bei
95°C für 5 Minuten,
um die MMLV-RT zu inaktivieren. Die Proben wurden durch Hinzugeben
von 80 l Wasser verdünnt.
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Revers-transkribierte
Proben (5 l) wurden unter Verwendung der Standardverfahren einer
Polymerasekettenreaktion (50 l Gesamtvolumen) unterzogen. Kurz beschrieben
wurden die Proben in Probenröhrchen gegeben,
die Wasser und geeignete Mengen von PCR-Puffer, 25 mM MgCl2, dNTPs, Vorwärts- und Rückwärtsprimer für die Glycerinal dehyd-3-phosphatdehydrogenase
(GAPDH, ein Haushaltsgen, und/oder BMP-6), 32P-dCTP und Taq-Polymerase
enthielten. Wenn nicht anders angegeben, wurden die Primer standardisiert, um über 22 Zyklen
(94°C, 30''; 58°C,
30''; 72°C, 20'') zu laufen.
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Beispiel 8: Quantifizierung
der RT-PCR-Produkte durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) und Phosphorimager-Analyse
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Die
RT-PCR-Produkte erhielten 5 l Beladungsfarbstoff/Probenröhrchen,
wurden gemischt, auf 65°C für 10 min
erhitzt und zentrifugiert. Zehn l jeder Reaktion wurden einer PAGE
(12% Polyacrylamid:bis; 15 v/Vertiefung; konstanter Fluss) unter
Standardbedingungen unterzogen. Die Gele wurden anschließend in
Gelkonservierungspuffer (10% v/v Glycerol, 7% v/v Essigsäure, 40%
v/v Methanol, 43% deionisiertes Wasser) für 30 Minuten inkubiert, für 1–2 Stunden
in vacuo getrocknet (80°C)
und mit einem elektronisch verstärkten
Phosphoreszenzimaging-System für
6–24 Stunden
entwickelt. Die sichtbar gemachten Banden wurden analysiert. Die
Counts pro Bande wurden grafisch dargestellt.
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Beispiel 9: Differential
display PCR
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Die
RNA wurde aus Zellen extrahiert, die mit Glucokorticoid (Trm, 1
nM) stimuliert wurden e. Erhitzte, DNase-behandelte Gesamt-RNA (5
g in 10,5 l Gesamtvolumen in DEPC-H2O bei
65°C für 5 Minuten)
wurde revers-transkribiert, wie in Beispiel 7 beschrieben, jedoch
wurde H-T11 (SEQ ID. NR. 4) als der MMLV-RT-Primer
verwendet. Die resultierenden cDNAs wurden wie oben beschrieben
mittels PCR amplifiziert, jedoch mit verschiedenen kommerziellen
Primer-Sets (z.B. H-T11G (SEQ ID NR. 4)
und H-AP-10 (SEQ ID. NR. 5); GenHunter Corp., Nashville, TN). Radioaktiv-markierte
PCR-Produkte wurden durch Gelelektrophorese auf einem DNA-Sequenzierungsgel
aufgetrennt. Nach der Elektrophorese wurden die resultierenden Gele
in vacuo getrocknet und die Autoradiografien wurden über Nacht
belichtet. Banden, die differenziell-exprimierte cDNAs repräsentieren,
wurden aus dem Gel ausgeschnitten und durch PCR unter der Verwendung
des Verfahrens von Conner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88:
278 (1983) reamplifiziert. Die Produkte der PCR-Reamplifikation wurden
in den PCR-II-Vektor (TA-Klonierungskit;
InVitrogen, Carlsbad, CA) kloniert.
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Beispiel 10: Screenen
einer UMR 106-Osteosarkomzell cDNA-Bibliothek der Ratte
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Eine
UMR 106-Bibliothek (2,5 × 1010 pfu/ml) wurde auf 5 × 104 pfu/ml
auf Agarplatten (LB-Bottom-Agar) plattiert, und die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert.
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Filtermembranen
wurden für
zwei Minuten auf die Platten gelegt. Sobald sie entfernt wurden,
wurden die Filter denaturiert, gespült, getrocknet und UV-kreuzvernetzt.
Die Filter wurden dann in Prähybridisierungspuffer
(2 × PIPES
[pH 6,5), 5% Formamid, 1 % SDS und 100 g/ml denaturierte Lachssperma-DNA)
für 2 Stunden
bei 42°C
inkubiert. Eine radioaktiv-markierte 260 Basenpaar-Sonde (SEQ ID
NR. 3; 32P-markiert durch Zufalls-Priming)
wurde dem gesamten Hybridisationsmix/Filter zugegeben, gefolgt von
einer Hybridisierung für 18
Stunden bei 42°C.
Die Membranen wurden einmal bei Raumtemperatur gewaschen (10 min,
1 × SSC,
0,1% SDS) und dreimal bei 55°C
(15 min, 0,1 × SSC,
0,1 % SDS).
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Nachdem
sie gewaschen wurden, wurden die Membranen wie oben beschrieben
durch Autoradiografie analysiert. Positive Klone wurden Plaque-gereinigt.
Der Vorgang wurde mit einem zweiten Filter für fünf Minuten wiederholt, um Falsch-Positive
zu minimieren. Plaque-gereinigte Klone wurde als Lamda-SK(–)-Phagemide
gewonnen. Klonierte cDNAs wurden wie unten beschrieben sequenziert.
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Beispiel 11: Sequenzierung
der Klone
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Klonierte
cDNA-Insertionen wurden durch Standardverfahren sequenziert. Ausubel
et al., Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience
(1988). Kurz beschrieben, wurden geeignete Konzentrationen des Gemisches
zur Terminierung, des Templates und des Reaktionsgemisches einem
geeigneten Zyklus-Protokoll (95°C,
30 s; 68°C,
30 s; 72°C,
60 s; × 25)
unterzogen. Das Terminierungsgemisch wurde hinzugegeben, um die
Sequenzierungsreaktionen zu beenden. Nach dem Erhitzen auf 92°C für 3 Minuten
wurden die Proben auf ein denaturierendes 6% Polyacrylamid-Sequenzierungsgel
(29:1 Acrylamid:Bis-Acrylamid) geladen. Die Proben wurden für etwa 4
Stunden bei 60 Volt und konstantem Strom einer Elektrophorese unterzogen.
Nach der Elektrophorese wurden die Gele in vacuo getrocknet und
autoradiografiert.
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Die
Autoradiografien wurden manuell analysiert. Die resultierenden Sequenzen
wurden gegen eine Datenbank, die von dem National Center for Biotechnology
Information, NIH, Bethesda, MD; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/ betreut
wird, unter der Verwendung des BLASTn-Programmsets mit Standardparametern
gescreent. Basierend auf den Sequenz-Daten wurden neue Sequenzierungsprimer
hergestellt, und der Vorgang wurde wiederholt, bis das gesamte Gen
sequenziert wurde. Alle Sequenzen wurden mindestens dreimal in beiden
Richtungen bestätigt.
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Die
Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
wurden außerdem
unter Verwendung des PCGENE-Softwarepaketes (Version 16.0) analysiert.
Prozentuale Homologie-Werte für
Nukleotidsequenzen wurden mit dem Programm NALIGN unter Verwendung
der folgenden Parameter berechnet: Gewichtung der nicht passenden Nukleotide,
10; Gewichtung der nicht passenden Lücken (gaps), 10; maximale Anzahl
der berücksichtigten
Nukleotide, 50; und minimale Anzahl der berücksichtigten Nukleotide, 50.
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Für Aminosäuresequenzen
wurden die prozentualen Homologiewerte unter Verwendung von PALIGN berechnet.
Ein Wert von 10 wurde sowohl für
die open gap cost als auch für
unit gap cost gewählt.
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Beispiel 12: Klonierung
der RLMP-cDNA
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Die
Amplifikationsprodukte der differential display PCR, die in Beispiel
9 beschrieben wurde, enthielten eine Hauptbande von etwa 260 Basenpaaren.
Diese Sequenz wurde verwendet, um eine Osteosarkom (UMR 106)-cDNA-Bibliothek
der Ratte zu screenen. Positive Klone wurden einer Analyse mit nested
Primern unterzogen, um die Primersequenzen zu erhalten, die zur
Amplifikation der vollständig
langen cDNA notwendig sind (SEQ. ID NR. 11, 12, 29, 30 und 31).
Einer dieser positiven Klone, der für weitere Untersuchungen ausgewählt wurde,
wurde Klon 10-4 genannt.
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Die
Sequenzanalyse der vollständig
langen cDNA in Klon 10-4, die durch Analyse mit nested Primern bestimmt
wurde, zeigte, dass Klon 10-4 das originale 260 Basenpaar-Fragment enthielt,
das durch die differential display PCR identifiziert wurde. Klon
10-4 (1696 Basenpaare; SEQ ID NR. 2) enthält einen offenen Leserahmen
von 1371 Basenpaaren, die ein Protein kodieren, das 457 Aminosäuren hat
(SEQ ID NR. 1). Das Terminierungskodon, TGA, befindet sich bei den
Nukleotiden 1444-1446. Das Polyadenylierungssignal bei den Nukleotiden
1675-1680 und der angrenzende Poly(A)+-Schwanz
war in der 3'-nicht-kodierenden
Region vorhanden. Es gab zwei mögliche
N-Glycosylierungsstellen,
Asn-Lys-Thr und Asn-Arg-Thr bei den Aminosäurepositionen 113-116 bzw.
257-259 in der SEQ ID NR. 1. Zwei mögliche cAMP- und cGMP-abhängige Proteinkinase-Phosphorylierungsstellen,
Ser und Thr, wurden an den Amino säurepositionen 191 bzw. 349
gefunden. Es gab fünf
mögliche
Proteinkinase C-Phosphorylisierungsstellen,
Ser oder Thr, an den Aminosäurepositionen 3,
115, 166, 219, 442. Ein potenzielles ATP/GTP-Bindungsstellen-Motiv
A (P-Schleife), Gly-Gly-Ser-Asn-Asn-Gly-Lys-Thr,
wurde bei den Aminosäurepositionen
272-279 bestimmt.
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Zusätzlich wurden
zwei hoch-konservierte mutmaßliche
LIM-Domänen
bei den Aminosäurepositionen 341-391
und 400-451 gefunden. Die mutmaßlichen
LIM-Domänen
in diesem neu identifizierten Ratten-cDNA-Klon zeigten eine beträchtliche
Homologie zu den LIM-Domänen
anderer bekannter LIM-Proteine. Jedoch betrug die Gesamt-Homologie zu anderen
LIM-Proteinen der Ratte weniger als 25%. RLMP (auch als 10-4 bezeichnet)
weist eine Aminosäuren-Homologie
von 78,5% zu dem humanen Enigma-Protein
(siehe US-Patient Nr. 5,504,192) auf, aber nur 24,5 % und 22,7%
Aminosäurenhomologie
zu seinen nähesten
Homologen der Ratte, CLP-36 bzw. RIT-18.
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Beispiel 13: Northernblot-Analyse
der RLMP-Expression
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Dreißig g der
Gesamt-RNA von ROBs, die entsprechend den Beispielen 1 und 2 hergestellt
wurden, wurden durch Formaldehyd-Gelelektrophorese in 1 %igem Agaroseflachbettgelen
größenabhängig fraktioniert und
osmotisch auf Nylonmembranen geblottet. Der Blot wurde mit einem
600 Basenpaar EcoR1-Fragment der vollständig langen 10-4 cDNA, das
mit 32P-dCTP durch Zufallspriming markiert
war, sondiert.
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Die
Northernblotanalyse zeigte eine 1,7 kb mRNA-Spezies, die mit der
RLMP-Sonde hybridisiert. RLMP mRNA wurde in ROBs nach 24 Stunden
Exposition gegen BMP-6 etwa 3,7-fach hochreguliert. Keine Hochregulation
der RMLP-Expression wurde nach 24 Stunden in mit BMP-2 oder BMP-4
stimulierten ROBs beobachtet.
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Beispiel 14: Statistische
Verfahren
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Für jedes
berichtete Knötchen/Osteocalcinergebnis
wurden Daten von 5–6
Vertiefungen aus einem repräsentativen
Experiment genutzt, um den Mittelwert ± S.E.M. zu berechnen. Die
Grafiken können
mit Daten gezeigt werden, die auf die Maximalwerte für jeden
Parameter normalisiert sind, um die gleichzeitige Darstellung der
Knötchenanzahl,
der mineralisierten Fläche
und Osteocalcin zu erlauben.
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Für jede berichtete
RT-PCR, jeden RNaseprotektions-Assay oder jede Westernblot-Analyse wurden Daten
von Proben in dreifacher Ausfertigung aus repräsentativen Experimenten genutzt,
um den Mittelwert ± S.E.M.
zu bestimmen. Die Grafiken können
ent weder normalisiert auf Tag 0 oder auf negative Kontrollen gezeigt
werden und werden als Vielfaches des Anstiegs über den Kontrollwerten ausgedrückt.
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Die
Statistische Signifikanz wurde unter Verwendung einer Varianzanalyse
(one-way analysis of variance) mit Posthoc-Korrekturen des multiplen
Vergleichs nach Bonferroni wie geeignet bewertet. D. V. Huntsberger, "The Analyse of Variance," in Elements of Statistical
Variance, P. Billingsley (ed.), Seiten 298–330, Allyn & Bacon Inc., Boston,
MA (1977) und Sigmastat, Jandel Scientific, Corte Madera, CA. Die
Alpha-Level der Signifikanz wurden als p < 0,05 definiert.
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Beispiel 15: Detektion
des LIM Mineralisierungsproteins der Ratte mittels Westernblot-Analyse
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Polyklonale
Antikörper
wurden entsprechend den Verfahren von England et al., Biochim. Biophys.
Acta, 623: 171 (1980) und Timmer et al., J. Biol. Chem., 268: 24863
(1993) hergestellt.
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HeLa-Zellen
wurden mit pCMV2/RLMP transfiziert. Das Protein wurde entsprechend
dem Verfahren von Hair et al., Leukemia Research, 20: 1 (1996) aus
den transfizierten Zellen geerntet. Eine Westernblot-Analyse des
nativen RLMP wurde wie von Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 76: 4350 (1979) beschrieben durchgeführt.
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Beispiel 16: Synthese
des humanen PCR-Produktes, das von dem LMP-Unique der Rate (RLMPU)
abgeleitet wurde
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Auf
Grundlage der Sequenz der LMP-1 cDNA der Ratte wurden Vorwärts- und
Rückwärts-PCR-Primer (SEQ
ID NR. 15 und 16) synthetisiert, und eine einzigartige Sequenz mit
223 Basenpaaren wurde mittels PCR von der LMP-1 cDNA der Ratte amplifiziert.
Ein ähnliches
PCR-Produkt wurde mit den gleichen PCR-Primern aus humaner MG63-Osteosarkomzell-cDNA
isoliert.
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Die
RNA wurde aus MG63-Osteosarkomzellen geerntet, die in T-75-Flaschen
kultiviert wurden. Der Überstand
der Kultur wurde durch Aspiration entfernt, und die Flaschen wurden
mit 3,0 ml einer GIT-Lösung pro
Duplikat bedeckt, für
5–10 Sekunden
geschwenkt, und die resultierende Lösung wurde in 1,5 ml Eppendorf-Probenröhrchen (5
Probenröhrchen
mit 0,6 ml/Probenröhrchen)
transferiert. Die RNA wurde mittels einer geringfügigen Modifikation
des Standardverfahrens, z.B. siehe Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Kapitel 7, Seite 19, Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989) sowie Boden et al., Endocrinology, 138: 2820-28 (1997) gereinigt.
Kurz beschrieben erhielten die 0,6 ml Proben 60 l M Natriumacetat
(pH 4,0), 550 l Wasser-gesättigtes
Phenol und 150 l Chloroform:Isoamylalkohol (49:1). Nach Hinzufügen dieser Reagenzien
wurden die Proben gevortext, zentrifugiert (10000 × g; 20
min; 4°C),
und die wässrige
Phase wurde in ein frisches Probenröhrchen transferiert. Isopropanol
(600 l) wurde hinzugegeben, und die RNA über Nacht bei –20°C präzipitiert.
Die Proben wurden zentrifugiert (10000 × g; 20 Minuten), und der Überstand
wurde vorsichtig aspiriert. Die Pellets wurden in 400 l DEPC-behandeltem
Wasser resuspendiert, einmal mit Phenol:Chloroform (1:1) extrahiert,
mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1) extrahiert und über Nacht
bei –20°C in 40 l
Natriumacetat (3,0 M; pH 5,2) und 1,0 ml absolutem Ethanol präzipitiert.
Nach der Präzipitation
wurden die Proben zentrifugiert (10000 × g; 20 min), einmal mit 70%
Ethanol gewaschen, für
5–10 Minuten
luftgetrocknet und in 20 l von DEPC-behandeltem Wasser resuspendiert.
Die RNA-Konzentrationen wurden aus den optischen Dichten abgeleitet.
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Die
Gesamt-RNA (5 g in 10,5 l Gesamtvolumen in DEPC-H2O)
wurde für
5 Minuten auf 65°C
erhitzt und dann in Probenröhrchen
gegeben, die 4 l 5 × MMLV-RT-Puffer,
2 l dNTPs, 2 l dT17-Primer (10 pmol/ml), 0,5 l RNAsin (40 U/ml)
und 1 l MMLV-RT (200 Units/l) enthielten. Die Reaktionsgemische
wurden für
1 Stunden bei 37°C
inkubiert. Anschließend
wurde die MMLV-RT durch Erhitzen auf 95°C für 5 Minuten inaktiviert. Die Proben
wurden durch Hinzugeben von 80 l Wasser verdünnt.
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Die
transkribierten Proben (5 l) wurden einer Polymerasekettenreaktion
unter Verwendung von Standardverfahren (50 l Gesamtvolumen) zugeführt. Boden
et al., Endocrinology, 138: 2820-28 (1997); Ausubel et al., "Quantitation of rare
DNAs by the polymerase chain reaction", in Current Protocols in Molecular
Biology, Kapitel 15.31-1, Wiley & Sons,
Trenton, NJ (1990). Kurz beschrieben wurden die Proben in Probenröhrchen gegeben,
die Wasser und geeignete Mengen PCR-Puffer (25 mM MgCl2,
dNTPs, Vorwärts-
und Rückwärtsprimer
(für RLMPU;
SEQ ID NR. 15 und 16), 32P-dCTP und DNA-Polymerase
enthielten. Die Primer wurden entworfen, um gleichmäßig über 22 Zyklen
zur Detektion radioaktiver Banden und über 33 Zyklen zur Amplifikation
des PCR-Produktes für
die Verwendung als Screening-Sonde zu laufen (94°C, 30 s; 58°C, 30 s; 72°C, 20 s).
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Die
Sequenzierung des Agarosegel-gereinigten MG63-PCR-Produktes, das
aus Osteosarkom stammte, ergab eine Sequenz, die mehr als 95% homolog
zu dem RLMPU- PCR-Produkt
war. Diese Sequenz wird als einzigartige Region des humanen LIM-Proteins bezeichnet
(HLMP-Unique-Region, HLMPU; SEQ ID NR. 6).
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Beispiel 17: Screenen
der MG63-cDNA, die mittels reverser Transkriptase hergestellt wurde
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Das
Screening wurde mittels PCR unter Verwendung spezifischer Primer
(SEQ ID NR. 16 und 17) wie in Beispiel 7 beschrieben durchgeführt. Ein
717-Basenpaar-Produkt der MG63-PCR wurde mittels Agarose-Gel gereinigt
und mit den genannten Primern sequenziert (SEQ. ID NR. 12, 15, 16,
17, 18, 27 und 28). Die Sequenzen wurden mindestens zweimal in beiden
Richtungen bestätigt.
Die MG63-Sequenzen wurden miteinander aligned und anschließend mit
der vollständig
langen LMP cDNA-Sequenz der Ratte aligned, um eine partielle humane
LMP-cDNA-Sequenz zu erhalten (SEQ ID NR. 7).
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Beispiel 18: Screenen
einer humanen Herz-cDNA-Bibliothek
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Auf
Grundlage der Northernblot-Experimente wurde nachgewiesen, dass
LMP-1 in unterschiedlicher Konzentration von mehreren verschiedenen
Geweben einschließlich
dem humanen Herzmuskel exprimiert wird. Eine humane Herz-cDNA-Bibliothek
wurde daher untersucht. Die Bibliothek wurde mit 5 × 104 pfu/ml auf Agarplatten (LB-Bottom-Agar)
plattiert, und die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Filtermembranen wurden für
zwei Minuten auf die Platten gelegt. Anschließend wurden die Filter denaturiert,
gespült,
getrocknet, UV-kreuzvernetzt und in Prähybridisierungspuffer (2 × PIPES
[pH 6,5]; 5% Formamid, 1 % SDS, 100 g/ml denaturierte Lachssperma-DNA)
für 2 Stunden
bei 42°C
inkubiert. Eine radioaktiv-markierte LMP-Unique, 223 Basenpaar-Sonde
(32P, markiert durch Zufallspriming; SEQ
ID NR. 6) wurde hinzugegeben und für 18 Stunden bei 42°C hybridisiert.
Nach der Hybridisierung wurden die Membranen einmal bei Raumtemperatur
(10 min; 1 × SSC;
0,1% SDS) und dreimal bei 55°C
(15 min; 0,1 × SSC;
0,1% SDS) gewaschen. Doppelt positive Plaque-gereinigte Klone der
Herzbibliothek, die durch Autoradiografie identifiziert wurden,
wurden als Lambda-Phagemide entsprechend dem Protokoll des Herstellers
(Stratagene, La Jolla, CA) gewonnen.
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Restriktionsverdaue
der positiven Klone ergaben cDNA-Insertionen verschiedener Größe. Insertionen,
deren Länge
600 Basenpaare überschritt,
wurden für
ein initiales Screening durch Sequenzierung ausgewählt. Solche
Insertionen wurden durch Standardverfahren, wie in Beispiel 11 beschrieben,
sequenziert.
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Ein
Klon, Nummer 7, wurde außerdem
einer automatisierten Sequenzanalyse unter Verwendung von Primern
unterzogen, die den SEQ ID NR. 11–14, 16 und 27 entsprachen.
Die Sequenzen, die durch diese Verfahren erhalten wurden, waren
regelmäßig zu 97–100% homolog.
Der Klon 7 (partielle humane LMP-1 cDNA aus einer Herzbibliothek;
SEQ. ID NR. 8) enthielt eine Sequenz, die in der translatierten
Region mehr als 87% homolog zu der LMP-cDNA-Sequenz der Ratte war.
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Beispiel 19: Bestimmung
der vollständig
langen cDNA des humanen LMP-1
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Überlappende
Regionen der humanen MG63 Osteosarkomzell-cDNA-Sequenz und der humanen Herz-cDNA-Klon
7-Sequenz wurden verwendet, um diese beiden Sequenzen zu alignen
und eine vollständige humane
cDNA-Sequenz mit 1644 Basenpaaren abzuleiten. NALIGN, ein Programm
aus dem PCGENE-Softwarepaket, wurde verwendet, um die zwei Sequenzen
zu alignen. Die überlappenden
Regionen der zwei Sequenzen bildeten etwa 360 Basenpaare, die eine
vollständige
Homologie aufweisen, mit der Ausnahme einer einzelnen Nukleotidsubstitution
bei Nukleotid 672 in der MG63 cDNA (SEQ ID NR. 7), wobei Klon 7
ein "A" anstelle eines "G" an dem korrespondierenden Nukleotid
516 (SEQ ID NR. 8) hat.
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Die
beiden alignten Sequenzen wurden unter Verwendung von SEQIN, einem
weiteren Unterprogramm von PCGENE, unter Verwendung der "G"-Substitution des MG63-Osteosarkom-cDNA-Klons
zusammengefügt.
Die sich ergebende Sequenz ist in der SEQ ID NR. 9 gezeigt. Ein
Alignment der neuen Sequenz, die vom Menschen abgeleitet wurde,
mit der LMP-1 cDNA der Ratte wurde mit NALIGN durchgeführt. Die
vollständig
lange cDNA-Sequenz des humanen LMP-1 (SEQ. ID NR. 9) ist zu 87,3%
homolog zu dem translatierten Anteil der LMP-1 cDNA-Sequenz der
Ratte.
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Beispiel 20: Bestimmung
der Aminosäuresequenz
des humanen LMP-1
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Die
mutmaßliche
Aminosäuresequenz
des humanen LMP-1 wurde mit dem PCGENE-Unterprogramm TRANSL bestimmt. Der offene
Leserahmen in SEQ ID NR. 9 kodiert ein Protein, das 457 Aminosäuren umfasst (SEQ.
ID NR. 10). Unter Verwendung des PCGENE-Unterprogramms Palign wurde
festgestellt, dass die humane LMP-1-Aminosäuresequenz zu 94,1 % homolog
mit der Aminosäuresequenz
des LMP-1 der Ratte ist.
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Beispiel 21: Bestimmung
der 5-untranslatierten Region der humanen LMP cDNA
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Die
MG63 5'-cDNA wurde
durch nested-RT-PCR der Gesamt-RNA von MG63 unter Verwendung eines
Protokolls zur 5' raschen
Amplifikation der cDNA-Enden (5' RACE)
amplifiziert. Dieses Verfahren beinhaltete die Synthese eines ersten
cDNA-Stranges unter Verwendung eines Lock-Docking-Oligo (dT)-Primers
mit zwei degenerierten Nukleotidpositionen an dem 3'-Ende (Chenchik et
al., CLONTECHniques. X: 5 (1995); Borson et al., PC Methods Applic.,
2: 144 (1993)). Die Synthese des zweiten Stranges wird entsprechend
dem Verfahren von Gubler et al., Gene, 25: 263 (1983) mit einem
Gemisch aus DNA-Polymerase 1 von Escherichia coli, RNase H und DNA-Ligase
von E. coli durchgeführt.
Nach der Erzeugung stumpfer Enden mit der T4-DNA-Polymerase wurde
die doppelsträngige
cDNA mit dem Fragment (5'-CTAATACGACTCACTATAGGGGCTCGAGCGGCCGCCCGGGCAGGT-3') (SEQ. ID Nr. 19)
ligiert. Vor der RACE wurde die Adapter-ligierte cDNA auf eine Konzentration
verdünnt,
die für
Marathon-RACE-Reaktionen (1:50) geeignet ist. Die Adapter-ligierte
doppelsträngige
cDNA war dann bereit, spezifisch kloniert zu werden.
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Der
erste PCR-Durchgang wurde mit dem Adapter-spezifischen Oligonukleotid
5'-CCATCCTAATACGACTCACTATAGGGC-3' (AP1) (SEQ. ID NR.
20) als Sense-Primer
und einem Gen-spezifischen Primer (GSP) aus der einzigartigen Region,
die in Beispiel 16 beschrieben wurde (HLMPU), durchgeführt. Der
zweite PCR-Durchgang wurde unter Verwendung von nested-Primern GSP1-HLMPU
(Antisense/Rückwärtsprimer) (SEQ.
ID NR. 23) und GSP2-HLMPUF (SEQ. ID NR. 24) (siehe Beispiel 16;
Sense/Vorwärtsprimer)
durchgeführt.
Die PCR wurde unter Verwendung eines kommerziellen Kits durchgeführt (Advantage
cDNA PCR core kit; CloneTech Laboratories Inc., Palo Alto, CA),
das ein Antikörper-vermitteltes,
aber ansonsten standardisiertes, Hot-Start-Protokoll verwendet.
Die PCR-Bedingungen für
die MG63 cDNA beinhalten eine initiale Hot-Start-Denaturierung (94°C, 60 s),
gefolgt von: 94°C,
30 s; 60°C,
30 s; 68°C,
4 min; 30 Zyklen. Das Produkt des ersten PCR-Durchganges war etwa
750 Basenpaare lang, während
das Produkt der nested-PCR etwa 230 Basenpaare war. Das Produkt
des ersten PCR-Durchganges wurde in einen linearisierten pCR 2.1-Vektor (3,9
Kb) kloniert. Die Insertionen wurden unter Verwendung von M13-Vorwärts- und
Rückwärtsprimern
(SEQ ID NR. 11; SEQ. ID NR. 12) in beiden Richtungen sequenziert.
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Beispiel 22: Bestimmung
der vollständig
langen cDNA des humanen LMP-1 mit 5-UTR
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Die überlappende
humane MG63 Osteosarkom-Zell-cDNA-5'-UTR-Sequenz (SEQ ID NR. 21), die 717 Basenpaar-Sequenz
des MG63 (Beispiel 17; SEQ ID NR. 8) und die humane Herz-cDNA-Klon
7-Sequenz (Beispiel 18) wurden aligned, um eine neue humane cDNA-Sequenz
mit 1704 Basenpaaren abzuleiten (SEQ. ID NR. 22). Das Alignment
wurde mit NALIGN durchgeführt
(sowohl PCGENE als auch Omiga 1.0; Intelligenetics). Die überlappenden
Sequenzen bildeten fast die gesamte 717 Basenpaar-Region (Beispiel
17) mit 100%iger Homologie. Das Zusammenfügen der alignten Sequenzen
wurde mit SEQIN durchgeführt.
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Beispiel 23: Herstellung
eines LIM-Protein Expressionsvektors
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Die
Herstellung des pHIS-5ATG LMP-1s Expressionsvektors wurde mit den
Sequenzen durchgeführt, die
in den Beispielen 17 und 18 beschrieben wurden. Der 717 Basenpaarklon
(Beispiel 17; SEQ ID NR. 7) wurde mit ClaI und EcoRV verdaut. Ein
kleines Fragment (~ 250 Basenpaare) wurde über ein Gel gereinigt. Der Klon
7 (Beispiel 18; SEQ ID NR. 8) wurde mit ClaI und XbaI verdaut, und
ein 1400 Basenpaar-Fragment wurde über ein Gel gereinigt. Die
isolierten Restriktionsfragmente mit 250 Basenpaaren und 1400 Basenpaaren
wurden ligiert, um ein Fragment mit ~ 1650 Basenpaaren zu bilden.
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Aufgrund
der einzelnen Nukleotidsubstitution in Klon 7 (relativ zu der 717
Basenpaar-PCR-Sequenz und
der originalen Rattensequenz) ergab sich ein Stoppkodon an dem translatierten
Basenpaar 672. Wegen dieses Stoppkodons wurde ein trunkiertes (kurzes)
Protein kodiert, daher der Name LMP-1s. Dies war das Konstrukt,
das in dem Expressionsvektor verwendet wurde (SEQ ID NR. 32). Die
vollständig
lange cDNA-Sequenz mit einer 5'-UTR
(SEQ ID NR. 33) wurde durch Alignment der SEQ ID NR. 32 mit der
5' RACE-Sequenz (SEQ
ID NR. 21) hergestellt. Die Aminosäuresequenz von LMP-1s (SEQ
ID NR. 34) wurde dann aus einem Protein mit 223 Aminosäuren hergeleitet
und durch einen Westernblot wurde bestätigt (wie in Beispiel 15), dass
es mit dem vorhergesagten Molekulargewicht von ~ 23,7 kD läuft.
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Der
pHis-ATG-Vektor (InVitrogen, Carlsbad, CA) wurde mit EcoRV und XbaI
verdaut. Der Vektor wurde wiedergewonnen, und das Restriktionsfragment
mit 1650 Basenpaaren wurde dann in den linearisierten pHis-ATG ligiert.
Das ligierte Produkt wurde kloniert und amplifiziert. Der pHis-ATG-LMP-1s-Expressionsvektor,
der auch als pHIS-A mit Insertion HLMP-1s bezeichnet wird, wurde
mittels Standardverfahren gereinigt.
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Beispiel 24: Induktion
der Knochenknötchenbildung
und Mineralisierung in vitro mit dem LMP-Expressionsvektor
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Schädelkalotten-Zellen
der Ratte wurden isoliert und in Übereinstimmung mit dem Beispiel
1 in Sekundärkultur
gezüchtet.
Die Kulturen waren entweder unstimuliert oder mit Glucokorticoid
(GC) stimuliert wie in Beispiel 1 beschrieben. Eine Abwandlung des
Superfect Reagens (Qiagen, Valencia, CA)-Transfektionsprotokolls
wurde verwendet, um 3 g/Vertiefung von jedem Vektor in Sekundärkulturen
der Schädelkalotten-Osteoblasten
der Ratte entsprechend dem Beispiel 25 zu transfizieren.
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Mineralisierte
Knötchen
wurden, wie in Beispiel 3 beschrieben, durch Von Kossa-Färbung sichtbar
gemacht. Die Überexpression
des humanen LMP-1s Genproduktes allein induzierte eine Knochenknötchenbildung
in vitro (~ 203 Knötchen/Vertiefung).
Der Grad der Knötchen
betrug etwa 50% von solchen, die durch die GC-positive Kontrolle
induziert wurden (~ 412 Knötchen/Vertiefung).
Weitere positive Kontrollen beinhalteten den pHisA-LMP Expressionsvektor
der Ratte (~ 152 Knötchen/Vertiefung)
und den pCMV2/LMP Vorwärts-Expressionsvektor
der Ratte (~ 206 Knötchen/Vertiefung),
während
die negativen Kontrollen den pCMV2/LMP Rückwärts-Expressionsvektor der Ratte
(~ 2 Knötchen/Vertiefung)
und unbehandelte (NT)-Platten (~ 4 Knötchen/Vertiefung) beinhalteten.
Diese Daten zeigen, dass die humane cDNA mindestens ebenso osteoinduktiv war
wie die cDNA der Ratte. Dieser Effekt war geringer als der, der
bei der GC-Stimulation beobachtet wurde, am wahrscheinlichsten aufgrund
von suboptimalen Dosen des Expressionsvektors.
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Beispiel 25: LMP-induzierte
Zelldifferenzierung in vitro und in vivo
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Die
LMP cDNA der Ratte in Klon 10-4 (siehe Beispiel 12) wurde durch
Doppel-Verdau des Klones mit NotI und ApaI bei 37°C über Nacht
aus dem Vektor ausgeschnitten. Der Vektor pCMV2 MCS (InVitrogen, Carlsbad,
CA) wurde mit den gleichen Restriktionsenzymen verdaut. Sowohl das
lineare cDNA-Fragment aus dem Klon 10-4 als auch pCMV2 wurden über ein
Gel gereinigt, extrahiert und mit T4-Ligase ligiert. Die ligierte DNA
wurde über
ein Gel gereinigt, extrahiert und verwendet, um E. coli JM109-Zellen
zur Amplifikation zu transformieren. Positive Agarkolonien wurden
ausgewählt,
mit NotI und ApaI verdaut, und die Restriktionsverdaue wurden mittels
Gelelektrophorese untersucht. Aus positiven Klonen wurden Stammkulturen
hergestellt.
-
Ein
Rückwärtsvektor
wurde in analoger Weise hergestellt, außer dass die verwendeten Restriktionsenzyme
XbaI und HindIII waren. Da diese Restriktionsenzyme verwendet wurden,
wurde das LMP cDNA-Fragment aus dem Klon 10-4 in reverser (d. h.
nicht-translatierbarer)
Orientierung in den pRc/CMV2 insertiert. Der hergestellte rekombinante
Vektor wird als pCMV2/RLMP bezeichnet.
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Eine
geeignete Menge pCMV 10-4 (eine Endkonzentration von 60 nM [3 g]
ist optimal; für
dieses Experiment wird eine Endkonzentration in dem Bereich von
0–600
nM/Vertiefung [0–30
g/Vertiefung] bevorzugt) wurde in Minimal Eagle Media (MEM) auf
ein Endvolumen von 450 l resuspendiert und für 10 Sekunden gevortext. Superfect
wurde hinzugegeben (7,5 l/ml endgültige Lösung), die Lösung wurde
für 10
Sekunden gevortext und dann bei Raumtemperatur für 10 Minuten inkubiert. Nach
dieser Inkubation wurde MEM hinzugegeben, dem 10% FBS (1 ml/Vertiefung;
6 ml/Platte) zugesetzt wurde, und durch Pipettieren vermischt.
-
Die
resultierende Lösung
wurde dann sofort auf gewaschene ROB-Kulturen pipettiert (1 ml/Vertiefung).
Die Kulturen wurden für
2 Stunden bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre,
die 5% CO2 enthielt, inkubiert. Anschließend wurden
die Zellen einmal vorsichtig mit sterilem PBS gewaschen und das
geeignete normale Inkubationsmedium wurde zugegeben.
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Die
Ergebnisse zeigten eine signifikante Knochenknötchenbildung in allen Rattenzellkulturen,
die mit pCMV10-4 induziert wurden. Zum Beispiel produzierten mit
pCMV10-4 transfizierte Zellen 429 Knötchen/Vertiefung. Positive
Kontrollkulturen, die mit Trm exponiert wurden, produzierten 460
Knötchen/Vertiefung.
Im Gegensatz dazu produzierten negative Kontrollen, die keine Behandlung
erhielten, 1 Knötchen/Vertiefung. Ähnlich dazu
wurden, wenn Kulturen mit pCMV10-4 (rückwärts) transfiziert wurden, keine
Knötchen
beobachtet.
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Um
eine de novo-Knochenbildung in vivo nachzuweisen, wurde Mark aus
den hinteren Gliedmaßen von
4–5 Wochen
alten normalen Ratten (rnu/+; heterozygot für den rezessiven athymischen
Zustand) aspiriert. Die aspirierten Markzellen wurden in Alpha-MEM
gewaschen, zentrifugiert, und die RBCs wurden durch Resuspension
des Pellets in 0,83% NH4Cl in 10 mM Tris
(pH 7,4) lysiert. Die verbleibenden Markzellen wurden drei mal mit
MEM gewaschen und für
2 Stunden mit 9 g pCMV-LMP-1s (Vorwärts- oder Rückwärtsorientierung) pro 3 × 106 Zellen transfiziert. Die transfizierten
Zellen wurden danach zweimal mit MEM gewaschen und mit einer Konzentration
von 3 × 107 Zellen/ml resuspendiert.
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Die
Zellsuspension (100 l) wurde mittels einer sterilen Pipette auf
eine sterile 2 × 5
mm-Typ I-Kollagen-Scheibe
des Rindes gegeben (Sulzer Orthopaedics, Wheat Ridge, CO). Die Scheiben
wurden chirurgisch subkutan auf Schädel, Brust, Abdomen oder dorsale
Wirbelsäule
von 4–5
Wochen alten athymischen Ratten (rnu/rnu) implantiert. Die Tiere
wurden nach 3–4
Wochen getötet,
und zu diesem Zeitpunkt wurden die Scheiben oder chirurgischen Bereiche
ausgeschnitten und in 70% Ethanol fixiert. Die fixierten Proben
wurden mittels Radiografie analysiert und eine unentkalkte histologische
Untersuchung wurde auf 5 m dicken Schnitten durchgeführt, die
mit Goldner Trichrome gefärbt
waren. Die Experimente wurden außerdem mit devitalisierter
(Guanidin-extrahierter) demineralisierter Knochenmatrix (Osteotech,
Shrewsbury, NJ) anstelle von Kollagenscheiben durchgeführt.
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Die
Radiografie zeigte einen hohen Grad an mineralisierter Knochenbildung,
die der Form der ursprünglichen
Kollagenscheibe entsprach, die LMP-1s transfizierte Markzellen enthielt.
Keine mineralisierte Knochenbildung wurde in den negativen Kontrollen
(Zellen, die mit einer Rückwärts-orientierten
Version der LMP-1s cDNA, die nicht ein translatiertes Protein kodierte,
transfiziert waren) beobachtet, und die Absorption des Trägers schien
gut vonstatten zu gehen.
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Die
Histologie ergab neue Knochentrabeculae in den mit LMP-1s transfizierten
Implantaten, die mit Osteoblasten gesäumt waren. Kein Knochen wurde
zusammen mit partieller Resorption des Trägers in den negativen Kontrollen
gesehen.
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Die
Radiografie eines weiteren Experimentes, in dem 18 Sätze von
Implantaten (9 negative Kontrollen pCMV-LMP-Rückwärts- & 9 experimentelle pCMV-LMP-1s) an
wechselnden Stellen zwischen Lenden- und Brustwirbelsäule in athymischen
Ratten gegeben wurde, zeigte 0/9 negative Kontrollimplantate, die
Knochenbildung Wirbelsäulenfusion)
zwischen den Wirbelkörpern
zeigte. Alle neun der mit pCMV-LMP-1s behandelten Implantate zeigten
feste Knochenfusionen zwischen den Wirbelkörpern.
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Beispiel 26: Die Synthese
des pHIS-5' ATG
LMP-1s-Expressionsvektors von den Sequenzen, die in den Beispielen
2 und 3 gezeigt wurden
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Der
Klon mit 717 Basenpaaren (Beispiel 17) wurde mit ClaI und EcoRV
(New England Biologicals, City, MA) verdaut. Ein kleines Fragment
(~ 250 Basenpaare) wurde über
ein Gel gereinigt. Klon Nr. 7 (Beispiel 18) wurde mit ClaI und XbaI
verdaut. Ein Fragment mit 1400 Basenpaaren aus diesem Verdau wurde über ein
Gel gereinigt. Die isolierten cDNA-Fragmente mit 250 Basenpaaren
und 1400-Basenpaaren wurden mittels Standardverfahren ligiert, um
ein Fragment von ~ 1650 bp zu bilden. Der pHis-A-Vektor (In-Vitrogen) wurde mit EcoRV
und XbaI verdaut. Der linearisierte Vektor wurde wiedergewonnen
und mit dem chimären
1650-Basenpaar-cDNA-Fragment ligiert. Das ligierte Produkt wurde
durch Standardverfahren kloniert und amplifiziert, und der pHis-A-5' ATG LMP-1s-Expressionsvektor,
der auch als der Vektor pHis-A mit HLMP-1s-Insertion bezeichnet
wird, wurde wie zuvor beschrieben bei der ATCC hinterlegt.
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Beispiel 27: Die Induktion
der Knochenknötchenbildung
und -mineralisierung in vitro mit dem pHis-5' ATG LMP-1s Expressionsvektor
-
Schädelkalotten-Zellen
der Ratte wurden isoliert und in Sekundärkulturen gemäß dem Beispiel
1 gezüchtet.
Die Kulturen waren entweder unstimuliert oder mit Glucokorticoid
(GC) entsprechend dem Beispiel 1 stimuliert. Die Kulturen wurden
wie in Beispiel 25 beschrieben mit 3 g rekombinanter pHis-A Vektor-DNA/Vertiefung
transfiziert. Mineralisierte Knötchen
wurden entsprechend dem Beispiel 3 mittels Von Kossa-Färbung sichtbar
gemacht.
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Die Überexpression
des humanen LMP-1s Genproduktes (d. h. ohne GC-Stimulation) allein
induzierte eine signifikante Knochenknötchenbildung (~ 203 Knötchen/Vertiefung)
in vitro. Dies sind etwa 50% der Menge an Knötchen, die von Zellen produziert
werden, die mit der GC-positiven Kontrolle exponiert waren (~ 412 Knötchen/Vertiefung). Ähnliche
Ergebnisse wurden bei Kulturen erhalten, die mit pHisA-LMP der Ratte-Expressionsvektor
(~ 152 Knötchen/Vertiefung)
und pCMV2/LMP-Vorwärts
der Ratte (~ 206 Knötchen/Vertiefung)
transfiziert waren. Im Gegensatz dazu erzielte die negative Kontrolle
pCMV2/LMP-Rückwärts der
Ratte (~ 2 Knötchen/Vertiefung),
während
etwa 4 Knötchen/Vertiefung
bei den unbehandelten Platten beobachtet wurden. Diese Daten zeigen,
dass die humane LMP-1 cDNA in diesem Modellsystem mindestens ebenso
osteoinduktiv war wie die LMP-1 cDNA der Ratte. Der Effekt in diesem
Experiment war geringer als der, der bei GC-Stimulation beobachtet
wurde; aber in manchen war der Effekt vergleichbar.
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Beispiel 28: LMP induziert
die Sekretion eines löslichen
osteoinduktiven Faktors
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Die Überexpression
von RLMP-1 oder HLMP-1s in Kulturen von Osteoblasten der Ratte wie
in Beispiel 24 beschrieben resultierte in signifikant größerer Knötchenbildung
als die, die in der Negativkontrolle beobachtet wurde. Um den Wirkmechanismus
des LIM Mineralisierungsproteins zu untersuchen, wurde konditioniertes Medium
zu verschiedenen Zeitpunkten gewonnen, 10-fach konzentriert, steril
filtriert, in Medium, das frisches Serum enthält, auf die ursprüngliche
Konzentration verdünnt
und für
vier Tage auf untransfizierte Zellen gegeben.
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Konditionierte
Medien, die an Tag 4 von Zellen, die mit RLMP-1 oder HLMP-1s transfiziert
wurden, gewonnen wurden, waren etwa ebenso wirksam bei der Induktion
der Knötchenbildung
wie die direkte Überexpression
von RLMP-1 in transfizierten Zellen. Konditionierte Medien von Zellen,
die mit RLMP-1 oder HLMP-1 in der rückwärtigen Orientierung transfiziert
waren, hatten keinen offensichtlichen Effekt auf die Knötchenbildung.
Ebenso wenig konnten konditionierte Medien, die vor Tag 4 von LMP-1
transfizierten Kulturen gewonnen wurden, eine Knötchenbildung induzieren. Diese
Daten legen nahe, dass die Expression von LMP-1 die Synthese und/oder
Sekretion eines löslichen
Faktors verursacht, der in dem Kulturmedium bis 4 Tage nach der Transfektion
nicht in wirksamen Mengen auftritt.
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Da
die Überexpression
von rLMP-1 zu der Sekretion eines osteoinduktiven Faktors in das
Medium führte,
wurde eine Westernblot-Analyse verwendet, um zu bestimmen, ob das
LMP-1 Protein in dem Medium vorhanden war. Die Gegenwart des rLMP-1
Proteins wurde unter Verwendung von Antikörpern, die spezifisch für LMP-1
waren (QDPDEE), bewertet und durch konventionelle Mittel detektiert.
Das LMP-1 Protein wurde nur in der Zellschicht der Kultur gefunden
und nicht im Medium detektiert.
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Die
partielle Aufreinigung des osteoinduktiven löslichen Faktors wurde mittels
Standard-25%- und -100%-Ammoniumsulfatschnitte
gefolgt von DE-52-Anionaustauschsäulen-Chromatografie (100 mM oder 500 mM NaCl)
durchgeführt.
Die gesamte Aktivität
wurde in den Fraktionen mit hohen Konzentrationen Ammoniumsulfat
und hohen Konzentrationen NaCl beobachtet. Diese Lokalisation ist
in Übereinstimmung
mit der Möglichkeit,
dass ein einzelner Faktor für
die Konditionierung des Mediums verantwortlich ist.
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Beispiel 29: Gentherapie
bei der Fusion der Lendenwirbelsäule
mittels Adenovirus in geringer Dosierung
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Diese
Untersuchung bestimmte die optimale Dosis adenoviraler Lieferung
(adenoviral delivery) der LMP-1 cDNA (SEQ ID NR. 2), um die Wirbelsäulenfusion
in normalen, d. h. immunkompetenten, Kaninchen zu verbessern.
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Ein
Replikations-defizientes humanes rekombinantes Adenovirus, bei dem
die LMP-1 cDNA (SEQ ID NR. 2) durch einen CMV-Promotor gesteuert
wird, wurde unter Verwendung des Adeno-QuestTM Kit
hergestellt (Quantum Biotechnologies, Inc., Montreal). Ein kommerziell
erhältliches
(Quantum Biotechnologies, Inc., Montreal) rekombinantes Adenovirus,
das das Beta-Galactosidase-Gen enthielt, wurde als Kontrolle verwendet.
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Zunächst wurde
ein In vitro-Dosisantwort-Experiment durchgeführt, um die optimale Konzentration des
durch den Adenovirus gelieferten LMP-1 ("AdV-LMP-1") zu bestimmen, um Knochendifferenzierung
in Kulturen der Osteoblasten der Ratte zu induzieren, unter Verwendung
einer 60-minütigen
Transduktion mit einer Multiplizität der Infektion (multiplicity
of infection, "MOI") von 0,025; 0,25;
2,5 oder 25 Plaque-bildenden Einheiten (plaque-forming units, pfu)
des Virus pro Zelle. Positive Kontrollkulturen wurden durch eine
7 tägige
Exposition mit 109 M Glucokorticoid ("GC") differenziert.
Negative Kontrollkulturen wurden unbehandelt belassen. An Tag 14
wurde die Anzahl der mineralisierten Knochenknötchen nach einer Von Kossa-Färbung der
Kulturen gezählt,
und der Spiegel des Osteocalcins, das in das Medium sezerniert (pmol/ml)
wurde, wurde durch einen Radioimmunoassay gemessen (Mittelwert ± SEM).
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Die
Ergebnisse dieses Experiments sind in Tabelle I gezeigt. Im Wesentlichen
bildeten sich in den unbehandelten negativen Kontrollkulturen keine
spontanen Knötchen.
Die Daten zeigen, dass eine MOI entsprechend 0,25 pfu/Zelle am effektivsten
ist, um Knochenknötchen
zu osteoinduzieren und eine Konzentration zu erreichen, die mit
der positiven Kontrolle (GC) vergleichbar ist. Niedrigere und höhere Dosen
des Adenovirus waren weniger wirksam.
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Anschließend wurden
in vivo-Experimente durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die optimale in vitro-Dosis in der Lage war,
Fusionen der intertransversalen spinalen Fortsätze in skelettal ausgereiften
weißen Neuseelandkaninchen
zu fördern.
Neun Kaninchen wurden anästhesiert
und 3 cc des Knochenmarks wurde aus dem distalen Femur durch ein
interkondylares Loch unter Verwendung einer 18 Gauge-Nadel aspiriert.
Der Buffycoat wurde anschließend
isoliert, eine 10-minütige
Transduktion mit AdV-LMP-1 wurde durchgeführt, und die Zellen wurden
zur Implantation in den Operationssaal zurückgebracht. Eine posterolaterale
Athrodese in einer Ebene der Lendenwirbelsäule wurde mit Decortikation
der transversalen Fortsätze
und Insertion des Trägers
(entweder devitalisierte Knochenmatrix des Kaninchens oder ein Kollagenschwamm),
der 8–15
Millionen autologe kernhaltige Zellen des Buffycoat enthielt, die
entweder mit AdV-LMP-1 (MOI = 0,4) oder AdV-BGaI (MOI = 0,4) transduziert
waren, durchgeführt.
Die Kaninchen wurden nach 5 Wochen eingeschläfert und die Fusionen der Wirbelsäulen wurden
durch manuelle Palpation, Röntgen
in einer Ebene, CT-Untersuchungen und unentkalkte Histologie bewertet.
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Die
Stellen der Wirbelsäulenfusion,
die AdV-LMP-1 erhielten, induzierten feste, kontinuierliche Wirbelsäulenfusionsmassen
in allen neun Kaninchen. Im Gegensatz dazu bildeten die Stellen,
die AdV-BGaI oder geringere Dosen AdV-LMP-1 (MOI = 0,04) erhielten,
wenig oder keinen Knochen und zeigten in einer Rate eine Wirbelsäulenfusion,
die vergleichbar mit dem Träger
allein war (< 40%).
Diese Ergebnisse waren konsistent, wenn sie durch manuelle Palpation,
CT-Untersuchung und Histologie evaluiert wurden. Radiografien in
einer Ebene überschätzten jedoch
manchmal die Menge des Knochens, der vorhanden war, besonders in
den Kontrollstellen. Die LMP-1 cDNA-Lieferung und Knocheninduktion
war mit beiden getesteten Trägermaterialien
erfolgreich. Es gab keinen Anhalt für systemische oder lokale Immunantworten
auf den Adenovirusvektor.
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Diese
Daten zeigen eine konsistente Knocheninduktion in einem vorher validierten
Kaninchen-Wirbelsäulenfusions-Modell,
das recht herausfordernd ist. Außerdem ist das Protokoll unter
Verwendung autologer Knochenmark-Zellen mit intraoperativer ex vivo-Gentransduktion (10
Minuten) eine klinisch besser zu handhabende Methode als andere
Verfahren, die eine Transduktion über Nacht oder eine Zellexpansion über Wochen in
Kultur erfordern. Außerdem
war die wirksamste Dosis des rekombinanten Adenovirus (MOI = 0,25)
wesentlich geringer als Dosen, die von anderen Gentherapieanwendungen
(MOI-40-500) berichtet wurden. Wir denken, dass dies auf der Tatsache
beruht, dass LMP-1 ein intrazelluläres Signal-gebendes Molekül ist und
wirkungsvolle Signalamplifikationskaskaden haben kann. Darüber hinaus
war die Beobachtung ebenso erstaunlich, dass die gleiche Konzentration
AdV-LMP-1, die Knochen in der Zellkultur induzierte, in vivo wirksam
war angesichts der üblichen
erforderlichen Erhöhung
der Dosis von anderen Wachstumsfaktoren, wenn diese von der Zellkultur
auf Tierexperimente übertragen
werden. Zusammengenommen zeigen diese Beobachtungen, dass eine lokale
Gentherapie unter Verwendung eines Adenovirus, um LMP-1 cDNA zuzuführen, möglich ist, und
die geringe erforderliche Dosis wird wahrscheinlich die negativen
Wirkungen einer Immunantwort gegen den Adenovirusvektor minimieren.
-
Beispiel 30: Verwendung
kernhaltiger Zellen aus dem peripheren venösen Blut (Buffycoat) für die Gentherapie mit
LMP-1 cDNA, um Knochen zu bilden
-
Wir
führten
in vier Kaninchen die Wirbelsäulenchirurgie
wie oben (Beispiel 29) durch, außer dass die transduzierten
Zellen der Buffycoat aus venösem
Blut anstelle des Knochenmarks waren. Diese Zellen wurden mit Adeno-LMP-
oder pHIS-LMP-Plasmid transfiziert und zeigten vergleichbar erfolgreiche
Ergebnisse, wie wenn Knochenmarkzellen verwendet wurden. Diese Entdeckung
der Verwendung gewöhnlicher
venöser
Blutzellen zur Genlieferung macht die Gentherapie klinisch leichter
handhabbar, da sie eine schmerzhafte Markentnahme unter Vollnarkose
vermeidet und zweimal mehr Zellen pro ml Ausgangsmaterial erbringt.
-
Beispiel 31: Isolierung
humaner LMP-1 Spleißvarianten
-
Intron/Exon-mRNA-Transkript-Spleißvarianten
sind ein relativ gewöhnlicher
Regulationsmechanismus bei der Signaltransduktion und der Zellentwicklung/Gewebeentwicklung.
Es wurde gezeigt, dass Spleißvarianten
verschiedener Gene die Protein-Protein-, Protein-DNA-, Protein-RNA-
und Protein-Substrat-Interaktionen verändern. Spleißvarianten
können
außerdem
die Gewebespezifität
der Genexpression kontrollieren und so ermöglichen, dass verschiedene
Formen (und daher Funktionen) in verschiedenen Geweben exprimiert
werden. Spleißvarianten
sind ein gewöhnliches
Regulationsphänomen
in Zellen. Es ist möglich,
dass die LMP-Spleißvarianten
zu Effekten in anderen Geweben führen
können,
wie Nervenregeneration, Muskelregeneration oder Entwicklung anderen
Gewebes.
-
Um
die humane Herz-cDNA-Bibliothek auf Spleißvarianten der HLMP-1-Sequenz
zu untersuchen, wurde ein Paar PCR-Primer, die Abschnitten der SEQ
ID NR. 22 entsprachen, hergestellt. Der Vorwärts-PCR-Primer, der unter Verwendung
von Standardverfahren synthetisiert wurde, entspricht den Nukleotiden
35-54 der SEQ ID NR. 22. Er hat die folgende Sequenz:
5' GAGCCGGCATCATGGATTCC
3' (SEQ ID NR. 35)
-
Der
Rückwärts-PCR-Primer,
der das rückwärtige Komplement
der Nukleotide 820-839 der SEQ ID NR. 22 ist, hat die folgende Sequenz:
5' GCTGCCTGCACAATGGAGGT
3' (SEQ ID NR. 36)
-
Die
Vorwärts-
und Rückwärts-PCR-Primer
wurden verwendet, um die humane Herz-cDNA (ClonTech, Katalog-Nr. 7404-1)
auf Sequenzen, die ähnlich
zu HLMP-1 sind, mittels Standardverfahren unter Verwendung eines
Zyklusprotokolls von 94°C
für 30
Sekunden, 64°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 1 Minute,
30-mal wiederholt und gefolgt von einer 10-minütigen Inkubation bei 72°C zu screenen.
Die Amplifikations-cDNA-Sequenzen
wurden über
ein Gel gereinigt und bei der Emory DNA Sequence Core Facility zur
Sequenzierung eingereicht. Die Klone wurden unter Verwendung von
Standardmethoden sequenziert und die Sequenzen mit PCGENE untersucht
(Intelligenetics; Programme SEQUIN und NALIGN), um die Homologie
zur SEQ ID NR. 22 zu bestimmen. Zwei homologe Nukleotidsequenzen
mit mutmaßlichen
alternativen Spleißstellen
im Vergleich zur SEQ ID NR. 22 wurden dann mit Intelligenetics Programm
TRANSL in ihre jeweiligen Proteinprodukte translatiert.
-
Eine
dieser beiden neuen humanen cDNA-Sequenzen (SEQ ID NR. 37) umfasst
1456 bp:
-
Verschiebungen
des Leserahmens, die durch die Deletion eines 119 bp-Fragmentes
(zwischen *) und der Addition eines 117 bp-Fragmentes (unterstrichen)
verursacht wurden, führen
zu einem trunkierten Genprodukt, das die folgende abgeleitete Aminosäuresequenz
aufweist (SEQ ID NR. 38):
-
Dieses
Protein mit 423 Aminosäuren
zeigt 100% Homologie zu dem Protein, das in SEQ ID Nr. 10 gezeigt
ist, bis auf die Sequenz in dem hervorgehobenen Bereich (Aminosäuren 94-99),
die aufgrund der oben beschriebenen Nukleotidänderungen bestehen.
-
Die
zweite neue humane Herz-cDNA-Sequenz (SEQ ID NR. 39) umfasst 1575
bp:
-
Verschiebungen
des Leserahmens, die durch die Addition eines 17 bp-Fragmentes (fett,
kursiv und unterstrichen) verursacht werden, führen zu einem frühen Translations-Stoppkodon an der
Position 565-567 (unterstrichen).
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR. 40) besteht aus 153 Aminosäuren:
-
Dieses
Protein zeigt 100% Homologie zur SEQ ID NR. 10 bis zur Aminosäure 94,
wo die Addition des in der Nukleotidsequenz dargestellten Fragmentes
mit 17 Basenpaaren ist, die zu einer Verschiebung des Rahmens führt. Jenseits
der Aminosäuren
94-153 ist das Protein nicht homolog zur SEQ ID NR. 10. Die Aminosäuren 154-457
in SEQ ID NR. 10 sind wegen des frühen Stoppkodons, das in der
Nukleotidsequenz dargestellt ist, nicht vorhanden.
-
Beispiel 32: Genomische
HLMP-1 Nukleotidsequenz
-
Die
Anmelder haben die genomische DNA-Sequenz identifiziert, die HLMP-1
kodiert, einschließlich mutmaßlicher
regulatorischer Elemente, die mit der HLMP-1-Expression assoziiert
sind. Die gesamte genomische Sequenz ist in SEQ ID NR. 41 gezeigt.
Diese Sequenz wurde von AC023788 (Klon RP11-564G9), Genome Sequencing
Center, Washington University School of Medicine, St. Louis, MO,
abgeleitet.
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Die
mutmaßliche
Promotorregion für
HLMP-1 umfasst die Nukleotide 2660-8733 in der SEQ ID NR. 41. Diese
Region umfasst neben anderen Dingen mindestens zehn potenzielle „Glucokorticoidantwort-Elemente" (glucocorticoid
response elements, "GREs") (Nukleotide 6148-6153,
6226-6231, 6247-6252, 6336-6341, 6510-6515, 6552-6557, 6727-6732,
6752-6757, 7738-7743 und 8255-8260), zwölf potenzielle Sma-2-Homologe
zu Mothers against Drosophila decapentaplegic ("SMAD")-Bindungselement-Orte
(Nukleotide 3569-3575, 6228-6234, 6649-6655, 6725-6731, 6930-6936,
7379-7384, 7738-7742, 8073-8079 und 8378-8384) und drei TATA-Boxen
(Nukleotide 5910-5913, 6932-6935 und 7380-7383). Die drei TATA-Boxen, sämtliche
GREs und acht der SMAD-Bindungselemente
("SBEs") sind in der Region
gruppiert, die die Nukleotide 5841-8733 in der SEQ ID NR. 41 umfasst.
Diese regulatorischen Elemente können
z.B. genutzt werden, um die Expression von exogenen Nukleotidsequenzen,
die Proteine kodieren, die an dem Vorgang der Knochenbildung beteiligt
sind, zu regulieren. Dies würde
die systemische Verabreichung von therapeutischen Faktoren oder
Genen erlauben, die sich auf die Knochenbildung und -reparatur beziehen
ebenso wie von Faktoren oder Genen, die mit der Gewebedifferenzierung
und -entwicklung assoziiert sind.
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Zusätzlich zu
den mutmaßlichen
regulatorischen Elementen wurden 13 Exons identifiziert, die der
Nukleotidsequenz entsprachen, die HLMP-1 kodiert. Diese Exons umfassen
die folgenden Nukleotide in der SEQ ID NR. 41:
Exon
1 | 8733-8767 |
Exon
2 | 9790-9895 |
Exon
3 | 13635-13787 |
Exon
4 | 13877-13907 |
Exon
5 | 14387-14502 |
Exon
6 | 15161-15297 |
Exon
7 | 15401-15437 |
Exon
8 | 16483-16545 |
Exon
9 | 16689-16923 |
Exon
10 | 18068-18248 |
Exon
11 | 22117-22240 |
Exon
12 | 22323-22440 |
Exon
13 | 22575-22911 |
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In
HLMP-2 findet sich ein weiteres Exon (Exon 5A), das die Nukleotide
14887-14904 umfasst.
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