-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines verzehrsgeeigneten
wässrigen Extrakts
aus einem festen Rohmaterial, insbesondere Verfahren zur Konzentration
solcher verzehrgeeigneter Extrakte mittels Filtration. Besondere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung arbeiten mit Verfahren zur Herstellung konzentrierter
wässriger
Extrakte aus geröstetem
Kaffee in Nahrungs-, Duftstoff- und Getränkeprodukten.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Unterschiedliche
feste Rohmaterialien werden normalerweise mit wässrigen Lösemitteln – etwa mit heißem Wasser – extrahiert,
um verzehrgeeignete wässrige
Extrakte zur Verwendung in Nahrungsmitteln, Duftstoffen oder Getränken herzustellen.
Gebräuchliche
Materialien umfassen gerösteten
gemahlenen Kaffee, Tee, und Kakao, um nur einige zu nennen. Typisch
und repräsentativ
für aktuell
angewendete Verfahren und Systeme zur Durchführung solcher Extraktionen
sind die für
das Brauen und Extrahieren von geröstetem Kaffee angewendeten.
Allgemein lassen sich die Vorrichtungen auf dem Stand der Technik
in zwei Hauptkategorien einteilen: einerseits kleine Haushalts-
und gewerbliche Brauausrüstungen
zur Herstellung von Getränken;
und anderseits große
Industrie-Extraktoren zur Herstellung konzentrierter Extrakte zur
Verwendung als Geschmackstoffe oder als Rohmaterialien für die Produktion
von Instant-Kaffeeprodukten.
Bei der Verwendung für
die Herstellung von Instant-Kaffeeprodukten wird das wässrige Lösemittel
in der Regel aus den gelösten
Kaffeefestkörpern
in Verfahren wie Gefriertrocknen oder Sprühtrocknung entfernt.
-
Typische
große
Kaffee-Extraktoren nach dem Stand der Technik und entsprechende
Extraktionsverfahren – insbesondere
in der Verwendung zur Herstellung von Kaffee-Extrakten für die anschließende Produktion
von Instant-Kaffee – sind
so konzipiert, dass sie eine bestimmte Menge von gemahlenem und
geröstetem
Kaffee erschöpfend
extrahieren und die Zellulose des gerösteten Kaffees hydrolysieren.
Dies erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen: je mehr lösliche Kaffeefestkörper aus
einer gegebenen Menge geröstetem
Kaffee-Rohmaterial extrahiert werden, desto größer die Menge des Instant-Kaffeeprodukts,
das nach der Entfernung des Wassers durch Trocknung gewonnen wird.
Zu diesem Zweck werden typische große Kaffee-Extraktoren nach
dem Stand der Technik für
die erschöpfende
Extraktion und Hydrolyse von geringwertigem gemahlenen Kaffee konzipiert,
und nicht für
die Herstellung eines hochwertigen, geschmackvollen duftenden Extrakts oder
für die
Herstellung unterschiedlicher Extraktstufen aus einer bestimmten
Menge gemahlenen, gerösteten
Kaffees. Viele typische Extraktorvorrichtungen dieses Typs nach
dem Stand der Technik funktionieren mit einer oder mehreren Säulen mit
festen Betten aus gemahlenem geröstetem
Kaffee. Repräsentativ
für solche
Vorrichtungen ist die in U.S.-Patent Nr. 3,830,940 an Sivetz beschriebene.
Zwar sind solche Vorrichtungen und Verfahren nützlich für die erschöpfende Extraktion mit Hydrolyse,
aber nicht ideal geeignet für
die Produktion hochwertiger Kaffee-Extrakte mit den erwünschten
Süße- und
Aroma-Eigenschaften oder für
die Produktion unterschiedlicher Extraktsorten aus einer bestimmten Auswahl
von gemahlenem, geröstetem
Kaffee. Die relativ langen Extraktionszeiten (beispielsweise länger als
eine Stunde), die hohen Wassertemperaturen und Verdünnungsgrade
in einigen Extraktionsverfahren nach dem Stand der Technik können Extrakte
mit schlechten Aroma- oder Dufteigenschaften zur Folge haben, die
oft an die getrockneten Instant-Kaffeeprodukte weiter gegeben werden,
die aus solchen Extrakten hergestellt werden. Ferner kann das Verfahren
der Entwässerung
der Extrakte durch typische Verfahren nach dem Stand der Technik,
etwa durch Sprühtrocknen
oder Gefriertrocknen, bei der Herstellung der Instant-Kaffeeprodukte
den Verlust oder die Verschlechterung erwünschter sortentypischer Aroma-
und Duftkomponenten des gemahlenen, gerösteten Kaffees mit sich bringen.
Viele der konzentrierten Kaffee-Extrakte, die in der Lebensmittelindustrie gewöhnlich als
Aromakomponenten verwendet werden (z.B. als Geschmacksstoffe für Kaffeeeiscreme, Eiskaffeegetränke und
Kaffeesirupe), werden durch die Wiederherstellung (Rekonstituierung)
solcher geringwertiger Instant-Kaffeeprodukte mit Wasser oder anderen
Materialien produziert.
-
Es
ist zu beachten, dass in der Nähe
des Anfangs eines Extraktionszyklus süßerer und geschmackvollerer
Kaffee-Extrakt hergestellt werden kann, wenn der frisch gemahlene
Kaffee relativ kurze Zeit mit einer nur relativ kleinen Menge Wasser
in Kontakt war, als dies später
im Extraktionsverfahren der Fall ist, nachdem der Kaffee zusätzlichen
Wassermengen und weiter gehender Extraktion ausgesetzt war. Es gab
Versuche, die Qualität
und das Aroma von Kaffee-Extrakten
und Instant-Kaffeeprodukten, die in den großen Extraktionsverfahren erzeugt werden,
zu verbessern. Ein solches Verfahren, das in U.S.-Patent Nr. 4,534,985
an Gasau ('985)
beschrieben ist, offenbart ein kontinuierliches Extraktionsverfahren
im Industriemaßstab
und eine Vorrichtung für die
Extraktion von Kaffee oder Tee. Die Vorrichtung beruht auf einem
komplexen System mit mehreren Extraktionsmittelbetten und Extraktionszonen,
wobei die Betten zwischen den Zonen per Rotation der Vorrichtung
beweglich sind. Das Verfahren verringert die gesamte Dauer des Extraktionsverfahrens
im Vergleich zu konventionelleren Extraktionsverfahren nach dem
Stand der Technik. Das '985
Patent offenbart auch die Verwendung von Druckluft oder eines Inertgases
in einer "Rückgewinnungsstation" der Vorrichtung,
um die Rückgewinnung
der restlichen Flüssigkeit
in den verbrauchten Sätzen
nach der Extraktion zu maximieren.
-
Unterschiedliche
kleinere Brau-/Extraktionsverfahren für den Heimgebrauch oder die
gewerbliche Nutzung sind nach dem Stand der Technik für die Herstellung
von Getränken
aus festen Rohmaterialien bekannt, wie Kaffee, Tee und Kakao. Bekannte Verfahren
umfassen Quellen oder Infusionen in ein statisches Volumen von heißem Wasser
(d.h. Quellen eines Teebeutels in einer Tasse heißem Wasser), dampfbetriebenes
Perkolieren und Extraktion über einen
kontinuierlichen Strom von heißem
Wasser unter Einwirkung der Schwerkraft durch ein Bett von festem,
extrahierfähigem
Material, normalerweise Kaffee. Das letztere beschriebene Verfahren
wird für gewöhnlich bei
Heimkaffeemachern nach der "Tropfmethode" angewendet. Alle
diese Verfahren produzieren typischerweise ein relativ verdünntes Getränke-Extrakt
(normalerweise ergibt 0,45 kg gemahlener, gerösteter Kaffee etwa 9,461 Extrakt
in Getränkestärke). Aufgrund
der kontinuierlichen Zugabe von Wasser zum Betreiben des Extrakt-Stroms durch das Bett
können
die produzierten Getränke
Aromen und/oder Düfte
mit unerwünschten
Mengen bestimmter Bitterkomponenten enthalten, die für einige
Anwendungen unerwünscht
sein können.
Und weil diese Verfahren nach dem Stand der Technik in Anwesenheit
von Sauerstoff durchgeführt
werden, können die
Aromen und Düfte
des entstehenden Extrakts durch unerwünschte Oxidation beeinträchtigt sein.
-
Eine
Verbesserung gegenüber
den meisten oben beschriebenen Verfahren für Anwendungen, bei denen die
Herstellung eines konzentrierteren Kaffeegetränks mit einem süßeren Aroma
und Duft erwünscht
ist, ist die Espressomethode der Kaffee-Extraktion. Die Espressomethode
der Extraktion verwendet in der Regel eine kleine Heim- oder Gewerbe-Brauvorrichtung mit
einer weniger erschöpfenden Extraktionsmethode
zur Produktion eines relativ süßen, konzentrierteren
Getränks.
Typischerweise wird ein höheres
Verhältnis
von gemahlenem Kaffee zu heißem
Wasser verwendet, beispielsweise etwa 0,45 kg gemahlener, gerösteter Kaffee
kann typischerweise etwa 1,89–3,781
l Kaffeegetränk
ergeben. Um eine ausreichende Kontaktzeit zwischen Wasser und dem
gemahlenen Kaffee zu erlauben, benützt das Verfahren typischerweise
einen fein gemahlenen Kaffee (z.B. 14 Gramm Gewicht), wobei heißes Wasser
durch das Satz-Bett in der Braukammer durch zusätzliches, unter Druck gesetztes
heißes
Wasser gepresst wird. Die meisten, derzeit verwendeten Espresso-Extraktionsvorrichtungen
können
in einem Extraktionszyklus nur relativ kleine Mengen an Extrakt
erzeugen. Außerdem
kann die Qualität
des Getränks
stark von der Mahlung und der Packungsdichte des Kaffees abhängen, welche
den vom fließenden
Wasser während
der Extraktion erzeugten Rückdruck
bestimmt, und von der Extraktionszeit für ein bestimmtes Gesamtvolumen
eines Getränks.
Eine mangelnde Kontrolle dieser Variablen kann eine schlechte oder
ungleichmäßige Extraktqualität bedingen.
Und da in der Regel heißes
Wasser dazu verwendet wird, während
des gesamten Extraktionszyklus das Extrakt vom Bett aus gemahlenem
Kaffee zu pressen, kann es noch immer zu einem Extraktionsniveau
kommen, das für
bestimmte Anwendungen unerwünscht
ist und ein Extrakt erbringt, das für bestimmte Anwendungen zu
verdünnt
sein kann und möglicherweise
für eine
Verwendung als Nahrungsmittel- oder Aromazusatz nicht ideal geeignet
ist.
-
Unterschiedliche
kleine Espresso-Kaffeebrauer wurden beschrieben, die den Versuch
unternehmen, die Leistung konventioneller Espressobrauvorrichtungen
zu verbessern. U.S.-Patent
Nr. 5,127,318 an Selby ('318)
und U.S.-Patent Nr.5,473,973 an Cortese ('973) offenbaren beide eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Extraktion von Espresso-Kaffee, in dem der
Druck innerhalb des Extraktionsbereichs durch eine Vorspannventilanordnung
auf der Auslassleitung stromabwärts
des Kaffeebetts reguliert wird. Die Ventile sind so beschaffen,
dass sie während
der anfänglichen
Unterdrucksetzung der Extraktionskammer durch heißes Wasser
geschlossen bleiben, bis ein eingestellter Druck erreicht ist, der
die Vorspannung des Regelventils überwindet. Wenn ein solcher
Druck erreicht ist, öffnet
sich das Ventil für
die Strömung
und erhält
in der Extraktionskammer während
des restlichen Extraktionsverfahrens einen relativ konstanten Druck
aufrecht, relativ unabhängig
von der Mahlung oder Packungsdichte des Kaffees. In den offenbarten
Systemen steigt der Druck konstant an, bis ein bestimmter Druck
erreicht ist, an welchem Punkt die Strömung sofort einsetzt.
-
In
U.S.-Patent Nr. 5,267,506 an Cai ('506) wird eine Vorrichtung für das automatische
Brauen von Espressokaffee offenbart; es enthält ein Ausführungsbeispiel, wo der unter
Druck gesetzte Dampf, der von einer Heizeinheit erzeugt wird, durch
den Kaffeesatz geführt
wird, um die Flüssigkeit
abzuführen,
so dass der Satz nicht tropft, wenn die Braukammer entfernt wird.
-
U.S.-Patent
Nr. 5,337,652 an Fischer et al. ('652) offenbart eine Espressomaschine
und ein Verfahren zur Nutzung eines vorgespannten Überdruckventils
stromabwärts
der Braukammer ähnlich
dem U.S.-Patent Nr. 5,127,318 ('318)
und U.S.-Patent Nr. 5,473,973 ('973)
wie oben beschrieben. Das Vorspannventil hindert die Strömung daran,
die Abführungsleitung
zu verlassen, ehe der Druck in der Kammer auf einen eingestellten
Pegel angestiegen ist; unmittelbar danach öffnet sich das Ventil und hält während der
restlichen Extraktion in der Braukammer einen relativ konstanten
Druck aufrecht. Das '652 System
umfasst auch eine Luftpumpe mit einer Auslassleitung in Fluidverbindung
mit der Wasserheizkammer. Die Luftpumpe wird am Ende des Brauzyklus
dazu verwendet, Luft durch den Kaffeesatz zu pumpen, um den Kaffee
zu trocknen und eine Schaumkrone zu bilden. Die Luft von der Pumpe
wird von der Heißwasserabteilung über einen
relativ komplexen, automatisierten Ventil/Schaltmechanismus auf
einem in der Wasserheizkammer untergebrachten Strömungsverteiler
in die Braukammer geleitet. Die im System '652 in die Braukammer geführte Luft geht
durch die Wasserheizkammer, bevor sie in die Braukammer eindringt
und damit dem Gas Hitze und Feuchtigkeit zuführt. Zwar stellen einige der
oben genannten Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung verzehrgeeignet
Extrakte aus festen Rohmaterialien in einigen Fällen nützliche Beiträge zur Wissenschaft
der Herstellung verzehrfähiger
Extrakte dar, bestehen Volumina verzehrgeeigneter Extrakte, einschließlich hochkonzentrierter
Extrakte, aus festen Rohmaterialien, wobei die Extrakte eine wünschenswerte
Kombination von Süße-, Aroma-
und Dufteigenschaften aufweisen.
-
Die
unter der Veröffentlichungsnummer 0256567
veröffentlichte
Europäische
Patentanmeldung offenbart Verfahren zur Zubereitung eines gefriergetrockneten
Lebensmittelprodukts, in dem ein flüssiges Lebensmittel in einer
dünnen
Schicht über einer
rotierenden Trommel gefroren und dann zu Flocken zerrissen wird.
Konzentrierte Kaffee-Extrakte, die mit bekannten Verfahren von gemahlenem,
geröstetem
Kaffee gewonnen wurden, können
mit diesem Verfahren gefriergetrocknet werden.
-
In
US Patent Nr. 5,204,136 werden Verfahren zur Zubereitung eines Extrakts
aus gemahlenem, geröstetem
Kaffee offenbart. Ein Primärextrakt
wird mittels einer erschöpfenden
Primärextraktion
unter Anwendung einer wässrigen
Lösung
und mindestens einer Zelle mit frisch gemahlenem, geröstetem Kaffee
zubereitet, und ein Sekundärextrakt
wird durch Sekundärextraktion
unter Anwendung einer wässrigen
Lösung
und mindestens einer Zelle mit gemahlenem Kaffee zubereitet, der
bereits einer erschöpfenden
Primärextraktion
unterzogen wurde. Die Primär- und
Sekundärextrakte
können
weiter konzentriert werden und werden gemischt.
-
In
der niederländischen
Patentanmeldung unter der Veröffentlichungsnummer
NL 6803767 werden Verfahren zur Konzentration wasserbasierter Lösungen per
Umkehrosmose offenbart, die verdünnte, feste
Kaffeesubstanzen enthalten.
-
In
der japanischen Patentanmeldung Nr. H02-138938 werden Verfahren
zur Zubereitung von lösbarem
Instant-Kaffee durch Exponierung einer wässrigen Lösung von Extrakten von gemahlenen, gerösteten Kaffeebohnen
an Druck, der den osmotischen Druck übersteigt, offenbart, um eine
Menge des Wassers durch Filtern mit einer semipermeablen Membran
zu trennen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung kann demnach in einigen Ausführungsbeispielen
verbesserte Verfahren schaffen, die geeignet sind, hoch konzentrierte oder
weniger hoch konzentrierte verzehrgeeignete Kaffee-Extrakte mit
ausgezeichneten und erwünschten
Süße-, Aroma-
und Dufteigenschaften aus festen Rohmaterialien kontrollierbar herzustellen.
In anderen Ausführungsbeispielen
werden Verfahren und Vorrichtungen geschaffen, die sich Filtrationsverfahren
bedienen, etwa der Umkehrosmose und/oder der Nanofiltration, um überschüssige Lösemittel
aus verzehrsgeeigneten Kaffee-Extrakten zu entfernen, um konzentriertere
Kaffee-Extrakte mit minimalem Verlust erwünschter Aroma- und Duftqualitäten zu produzieren.
-
In
einem Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung eines konzentrierten
Kaffee-Extrakts geschaffen, das folgende Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen einer Menge eines ungemahlenen,
gerösteten
Kaffees;
- (b) Zuführen
eines Volumens eines verzehrsgeeigneten Lösemittels zu der Menge des
ungemahlenen, gerösteten
Kaffees;
- (c) Ausbildung eines verzehrsgeeigneten Kaffee-Extrakts, welches
das verzehrsgeeignete Lösemittel
und gelöste
Kaffeefeststoffe enthält,
indem die Menge des ungemahlenen, gerösteten Kaffees dem verzehrsgeeigneten
Lösemittel
ausgesetzt wird, wobei das Extrakt durch Exponierung an geröstetem Kaffee
hergestellt wird, welcher aus ungemahlenem, geröstetem Kaffee besteht;
- (d) Zuführen
des Extrakts zu einer Retentatseite eines Filters;
- (e) Hindurchführen
mindestens eines Teiles der verzehrsgeeigneten Lösemittelkomponente des Extrakts
durch ein Filtermedium zur Bildung eines Permeats an einer Permeatseite
des Filters, während
mindestens ein Teil der Kaffeefeststoffe an der Retentatseite des
Filters zurückgehalten
wird, wodurch an der Retentatseite des Filters ein an Lösemittelgehalt
verringertes, verzehrsgeeignetes Kaffee-Extrakt gebildet und das
an Lösemittelmittelgehalt
verringerte, verzehrsgeeignete Kaffee-Extrakt in den Kaffeefeststoffen
höher konzentriert
wird; und
- (f) Abnehmen des an Lösemittelgehalt
verringerten Extrakts.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
umfasst das Verfahren die Zuführung
von Extrakt zur Retentatseite eines Filters und das Hindurchführen von
mindestens einem Teil der Lösemittelkomponente
des Extrakts durch ein Filtriermedium zur Ausbildung eines Permeats
auf der Permeatseite des Filters, während mindestens ein Teil des
verzehrsgeeigneten Materials auf der Retentatseite des Filters bleibt,
wodurch ein lösemittelreduziertes,
verzehrsgeeignetes Extrakt entsteht. Dieses lösemittelreduzierte, verzehrsgeeignete
Extrakt ist im verzehrsgeeigneten Material konzentrierter und wird
von der Retentatseite des Filters abgenommen.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
wird ein Verfahren zur Herstellung eines gemischten Kaffee-Extrakts
offenbart. Das Verfahren umfasst die Extraktion einer Menge aus
geröstetem
Kaffee mit einer Menge aus wässrigem
Lösemittel
zur Ausbildung eines ersten Kaffee-Extrakts mit einer ersten Konzentration
gelöster
Kaffeefeststoffe. Das Verfahren umfasst ferner die Extraktion der
selben Menge aus geröstetem
Kaffee wie im vorangehenden Schritt extrahiert mit einer zusätzlichen
Menge aus wässrigem Lösemittel
zur Ausbildung eines zweiten Kaffee-Extrakts mit einer zweiten Konzentration
gelöster
Kaffeefeststoffe darin, die geringer ist als die erste Konzentration.
Das Verfahren umfasst ferner die Erhöhung der Konzentration gelöster Kaffeefeststoffe
im zweiten Kaffee-Extrakt durch Entfernung einer Menge wässrigen
Lösemittels
aus dem zweiten Extrakt. Das Verfahren umfasst des Weiteren das
Mischen einer Menge des ersten Extrakts mit einer Menge des zweiten
Extrakts, das im obenstehenden Schritt konzentriert wurde, zur Ausbildung
eines gemischten Extrakts.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein wässriges Kaffee-Extrakt
offenbart. Das Extrakt ist durch ein Extraktionsverfahren gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung erreichbar. Vorzugsweise enthält das Extrakt
mindestens etwa 15 Gewichtsprozent gelöste Kaffeefeststoffe und behält eine
effektive Menge der sortenspezifischen Aroma- und Duftkomponenten,
welche die mindestens eine gewählte Sorte
gerösteter
Kaffee von anderen Sorten gerösteter
Kaffee unterscheiden.
-
Andere
Vorteile, Neuheiten und Ziele der Erfindung gehen aus der nachstehenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung hervor, wenn diese in Verbindung
mit den begleitenden Zeichnungen betrachtet wird, die schematisch
sind und keine Maßstabstreue
beanspruchen. In den Figuren werden identische oder gleichartige
Komponenten in den unterschiedlichen Figuren durch ein einziges
Bezugszeichen markiert. Aus Gründen
der Klarheit ist nicht jede Komponente in jeder Figur bezeichnet.
-
Um
Zweifel auszuräumen,
wird darauf hingewiesen, dass die beanspruchte Erfindung Verfahren betrifft,
die ungemahlenen, gerösteten
Kaffee verwenden, und Extrakte, die aus solchen gewonnen werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 ist
eine schematische Illustration einer Vorrichtung zur Herstellung
eines verzehrsgeeigneten Kaffee-Extrakts aus ungemahlenem, geröstetem Kaffee
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
2 ist
eine schematische Illustration der Vorrichtung in 1 von
oben gesehen;
-
3 ist
eine Querschnittansicht der Vorrichtung in 1 von oben
gesehen, in der ein Ausführungsbeispiel
eines Filterelements mit einem Porensieb dargestellt ist;
-
4 ist
eine Querschnittansicht der Vorrichtung der 1, von der
Seite gesehen, in der das eingeschlossene Innenvolumen und die internen Komponenten
des Behälters
dargestellt sind;
-
5 ist
eine schematische Illustration eines Teils eines Filtersystems zur
Konzentration eines verzehrsgeeigneten Extrakts gemäß einigen
Ausführungsbeispielen
der Erfindung; und
-
6 ist
ein schematisches Prozessfließdiagramm
einer filtrationsbasierten Extrakt-Konzentrationsvorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
-
7 ist
ein schematisches Prozessfließdiagramm
einer filtrationsbasierten Extrakt-Konzentrationsvorrichtung gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
8 ist
ein schematisches Prozessfließdiagramm
einer filtrationsbasierten Extrakt-Konzentrationsvorrichtung gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung verzehrsgeeigneter
Kaffee-Extrakte, die
von ausgezeichneter Qualität
hinsichtlich Aroma und Duft im Vergleich zu ähnlichen Extrakten sein können, die
nach einem der typischen Verfahren nach dem Stand der Technik hergestellt
wurden. Einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung beziehen sich auch auf neuartige Verfahren zur Entfernung überschüssiger Lösemittel
von verzehrsgeeigneten Kaffee-Extrakten, um ein stärker konzentriertes
Kaffee-Extrakt herzustellen, ohne die Aroma- und Dufteigenschaften
des Extrakts wesentlich zu beeinträchtigen. Der Ausdruck "verzehrsgeeignetes
Kaffee-Extrakt" bezeichnet
hier eine Lösung,
die ein gelöstes oder
suspendiertes verzehrsgeeignetes Kaffeematerial in einem verzehrsgeeigneten
Lösemittel
enthält. Ein "verzehrsgeeignetes
Lösemittel" bezeichnet eine im
Wesentlichen nicht-toxische, genießbare Flüssigkeit, die die Eigenschaft
hat, eine Nicht-Null-Menge des ungemahlenen, gerösteten Kaffeematerials zu lösen oder
zu suspendieren. Bevorzugte verzehrgeeignete Lösemittel zur Verwendung in
der Erfindung sind wässrige
Lösemittel.
Ein "wässriges
Lösemittel" gemäß der Erfindung
umfasst Wasser und kann zusätzlich
andere Komponenten umfassen, die in Wasser löslich oder mit Wasser mischbar
sind. Solche Komponenten sind möglicherweise
für bestimmte Anwendungen
nützlich
oder wünschenswert.
Wenn in der Erfindung ein wässriges
Lösemittel
verwendet wird, sind die hergestellten verzehrgeeigneten Extrakte
wässrige
Extrakte.
-
Zum
Unterschied von typischen Verfahren nach dem Stand der Technik zur
Herstellung wässriger
Extrakte aus geröstetem
Kaffee (Kaffee-Extrakte), ermöglicht
die aktuelle Erfindung die Herstellung relativ konzentrierter Kaffee-Extrakte,
die ein hohes Maß an
Süße und Aromaqualität aufweisen
und die Sortenmerkmale besitzen, die spezifisch für die jeweils
extrahierte Kaffeesorte sind. Im Unterschied zu Verfahren nach dem
Stand der Technik zur Herstellung konzentrierter Kaffee-Extrakte,
z.B. zur Verwendung in der Produktion von Instant-Kaffee, vermeiden die
Verfahren der Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen die erschöpfende Extraktion
des gerösteten
Kaffees mit hohen Wassertemperaturen, die zu einer Hydrolyse (typischerweise über dem
Siedepunkt des Wassers bei atmosphärischem Druck) führen kann,
woraus sich ein Duftverlust und die Extraktion einer unerwünschten
Menge Bitterstoffe und Säuren
ergeben kann, die das Aroma und den Duft des Extrakts nachteilig
beeinflussen können.
In einigen Ausführungsbeispielen
kann aus einer vorhandenen Menge gemahlenen, gerösteten Kaffees mehr als eine
Extraktstufe produziert werden, wobei jedes Extrakt auf einem anderen
Erschöpfungsniveau
des Kaffees erzeugt wird. Wie nachstehend detaillierter beschrieben,
können
diese Extrakte auf unterschiedliche Arten konzentriert und kombiniert
werden, um kombinierte Extrakte mit unterschiedlichen Aroma-/Dufteigenschaften
zu ergeben.
-
Die
süßesten Aromen
des Kaffees werden bei typischen Verfahren nach dem Stand der Technik in
der Regel im ersten Teil eines Brauzyklus (Extraktionszyklus) produziert.
Reichhaltige Geschmäcker, Zucker
und Aromen werden zuerst extrahiert. Öle, Säuren und bitterere Aromakomponenten
werden in der späteren
Brauphase ausgebraut, nachdem es zu einer weitergehenderen Extraktion
gekommen ist. Das ist der Grund dafür, dass beispielsweise einige perkolierte
Kaffeegetränke
und Kaffee-Extrakte, die mit erschöpfender Extraktion hergestellt
wurden, oft bitter im Geschmack sind, ein schwaches Aroma haben
und auf der Oberfläche Öle aufweisen.
-
Bei
Anwendungen, bei denen Kaffee-Extrakte mit guten Duft- und Aromaeigenschaften
normalerweise nicht als ausschlaggebend erachtet werden, beispielsweise
in der Produktion von Instant-Kaffeeprodukten, wurde die erschöpfende Extraktion
mit Hydrolyse in einem Versuch angewendet, die Gesamtausbeute des
verzehrsgeeigneten Materials (lösliche
Kaffeefeststoffe), das sich aus einer bestimmten Menge aus festem
Rohmaterial (geröstetem
Kaffee) gewinnen lässt,
zu maximieren. Aufgrund widriger Extraktionsbedingungen und Lösemittelentfernungsbedingungen,
wie sie in diesen Verfahren nach dem Stand der Technik oft zur Anwendung kommen,
wenn mit Wasser oder einem anderen Lösemittel rekonstituiert wird,
um ein Kaffee-Getränk oder
Kaffee-Extrakt zur Verwendung als Lebensmittel, Geschmacks- oder
Duftstoff zu erzeugen, haben solche Produkte nach dem Stand der
Technik typischerweise nicht die Aroma- und/oder Duftmerkmale, wie
sie von den Konsumenten verlangt werden, die erstklassigen Kaffee
schätzen.
Insbesondere produzieren diese erschöpfenden Extraktionsverfahren nach
dem Stand der Technik Kaffee-Extrakte, die nicht die wünschenswerten
sortenspezifischen Aroma- und Duftkomponenten aufweisen, die eine
Unterscheidung der Extrakte ermöglichen,
die von Kaffee erzeugt werden, der in einer bestimmten Region oder
einem bestimmten Land angebaut wurde, oder von Mischungen zweier
oder mehrerer solcher Kaffees im Vergleich mit anderen Sorten. Die
nach der vorliegenden Erfindung erzeugten Extrakte können Aroma-
und Dufteigenschaften schaffen, die ihnen die Nutzung in "Spezialitäten"-Kaffeeanwendungen ermöglichen,
und behalten für
die Ausführungsbeispiele,
die für
solche Spezialitäten-Kaffeeanwendungen
konzipiert wurden, eine wirksame Menge der sortenspezifischen Aroma-
und Duftkomponenten, welche die einzelnen Sorten aus geröstetem Kaffee charakterisieren,
aus denen das Extrakt produziert wurde. Die sortenspezifischen Aroma-
und Duftkomponenten, die vorteilhafter Weise in Kaffee-Extrakten enthalten
sind, die nach den Ausführungsbeispielen der
Erfindung produziert wurden, sind relativ flüchtige extrahierbare chemische
Verbindungen oder Kombinationen chemischer Verbindungen, die im
gerösteten
Kaffee vorhanden sind. Unterschiedliche Kaffeesorten (z.B. Costa
Rican Tarrazu vs. Sumatran Mandheling) oder definierte Mixturen
oder Mischungen solcher Sorten besitzen normalerweise unterschiedliche relative
Mengen und/oder Typen dieser sortenspezifischen Aroma- und Duftkomponenten,
welche der Unterscheidung von Aromen und Düften der verschiedenen gebrauten
Kaffees zugrunde liegen. Die Anwesenheit dieser sortenspezifischen
Aroma- und Duftkomponenten wird üblicher
Weise von Fachleuten durch Verkosten (Geschmacks- und Geruchstests)
festgestellt. Im Unterschied zu typischen Verfahren nach dem Stand
der Technik, bei denen relativ konzentrierte Kaffee-Extrakte hergestellt
werden, die keine wirksamen Mengen dieser sortenspezifischen Komponenten
enthalten, kann die vorliegende Erfindung relativ konzentrierte
Kaffee-Extrakte bereitstellen, die sehr wohl wirksame Mengen enthalten.
-
Der
Ausdruck "Relativ
konzentriertes Kaffee-Extrakt" bezieht
sich hier auf ein Kaffee-Extrakt, das
konzentrierter ist als Kaffee-Getränkextrakt (typischerweise etwa
1–4 Gewichtsprozent
gelöste
Kaffeefeststoffe) und mindestens etwa 6 Gewichtsprozent gelöste Kaffeefeststoffe
enthält.
Eine "wirksame Menge", wie hier mit Bezug
auf die Menge der sortenspezifischen Komponenten in einem Kaffee-Extrakt gebraucht,
betrifft eine Konzentration solcher Komponenten im Extrakt, die
ausreicht, im konzentrierten Extrakt selbst oder in einem durch
Verdünnen
des Extrakts zu einem Getränk
mit zusätzlichem
Wasser gewonnenen Kaffeegetränk
festgestellt zu werden, wenn eine Fachperson in einer Verkostung
(Probetests) davon kostet und/oder daran riecht. "Festgestellt" bezieht sich wie
oben gebraucht auf die Fähigkeit
eines solchen Probetesters, aufgrund der Anwesenheit sortenspezifischer
Komponenten Extrakte zu unterscheiden, die im gleichen Verfahren,
aber aus unterschiedlichen Sorten gerösteten Kaffees produziert wurden.
Alternativ kann die Anwesenheit einer wirksamen Menge sortenspezifischer
Komponenten in chemischen Standardanalysen der Kaffee-Extrakte festgestellt
und definiert werden. Solche Analysen können in unterschiedlichen Verfahren
durchgeführt werden,
die für
Fachleute auf der Hand liegen, beispielsweise durch Gaschromatographie,
Flüssigchromatographie,
Massenspektrometrie usw.. Eine "wirksame
Menge" sortenspezifischer
Komponenten, wie in solchen Verfahren gemessen, kann durch Vergleich
der Analysen eines in einer typischen Getränkbraumethode (etwa das Tropfverfahren
oder das Espressoverfahren, die beide hier detailliert erörtert werden)
nach dem Stand der Technik produzierten Getränk-Extrakts mit einem konzentrierten
Extrakt definiert werden, das mit zusätzlichem Wasser verdünnt wurde,
um die gleiche Gesamtmenge gelöster Feststoffe
zu haben wie das Getränke-Extrakt,
mit dem es verglichen wird. Ein auf diese Weise analysiertes, verdünntes, konzentriertes
Extrakt mit einer "wirksamen
Menge" sortenspezifischer
Komponenten enthält
etwa die gleiche oder eine höhere
Konzentration solcher Komponenten wie das Getränk-Extrakt, das im typischen Getränkebrauverfahren
nach dem Stand der Technik produziert wurde.
-
Da
außerdem
die Verfahren der Erfindung Flexibilität in der Herstellung von Kaffee-Extrakten mit einer
breiten Vielfalt von Lösemittelkonzentrationen
bieten, einschließlich
hoch konzentrierter Extrakte, können
viele der nach der Erfindung produzierten Extrakte in einigen Ausführungsbeispielen
unmittelbar für
Anwendungen verwendet werden, in denen hoch konzentrierte Kaffee-Extrakte
wünschenswert sind,
ohne Notwendigkeit zusätzlicher
Konzentration durch Lösemittelentfernung.
Beispielsweise können konzentrierte
Kaffee-Extrakte, die nach einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung
produziert werden, zur Herstellung von Kaffeesirupen, Kaffee-Eiscremen,
Eiscafegetränken,
Kaffeeparfüm
usw. verwendet werden, die sämtlich
ausgezeichnete Aroma-, Süße- und/oder
Duftqualitäten
besitzen können
und die sortenspezifischen Eigenschaften des Kaffees bewahrt haben,
von denen die Produkte hergestellt wurden. Für andere Ausführungsbeispiele,
bei denen eine noch weiter gehenden Konzentration der per Extraktion
des gemahlenen, gerösteten
Kaffees erzeugten Extrakte wünschenswert
sein mag, schafft die Erfindung neuartige, filtrationsbasierte Verfahren,
beispielsweise Umkehrosmose-Verfahren, um überschüssige Lösemittel aus dem Extrakt zu
entfernen (z.B. Entwässerung),
vorzugsweise ohne die Aroma- und Dufteigenschaften des verdünnten Extrakts
ungebührlich
zu beeinträchtigen.
Solche Lösemittelentternungsverfahren
können
besonders zur Ausbildung konzentrierter Extrakte in Ausführungsbeispielen
eingesetzt werden, die erschöpfende
oder relativ hohe Extraktionsgrade des gemahlenen, gerösteten Kaffees
mit relativ großen
Mengen an Extraktionslösemitteln
verwenden.
-
Die
aktuelle Erfindung schafft auch Verfahren und Vorrichtungen, die
flexibel genug sind, um die Produktion einer großen Vielfalt an Extrakten mit unterschiedlichen
Konzentrationen und Extraktionsgraden zu erlauben, um unterschiedlichen
Zwecken und Anwendungen gerecht zu werden. Die Verfahren und Vorrichtungen
der Erfindung sind zudem leicht skalierbar, um ein Mittel zur Herstellung
jeder benötigten
Menge an Extrakten abzugeben. Klein dimensionierte Versionen der
Vorrichtung gemäß der Erfindung
könnten
für den
Privatgebrauch oder für
den Gebrauch im Einzelhandel oder gewerblichen Bereich verwendet
werden, während
groß dimensionierte
Versionen, die hier insbesondere beschrieben werden, in der industriellen
Produktion von Kaffee-Extrakten zum Einsatz kommen.
-
Die
aktuellen Verfahren zur Herstellung von Extrakten und für die Entwässerung
von Extrakten gemäß der Erfindung
erlauben eine präzisere
Kontrolle des Extraktionsgrads und der Konzentration des Kaffee-Extrakts
als dies bei typischen Vorrichtungen und Verfahren nach dem Stand
der Technik der Fall ist. So produzieren die typischen Tropf-Kaffeebraugeräte, wie
sie für
gewöhnlich
im Heim- und gewerblichen Gebrauch zur Anwendung kommen, etwa 9,46
l Kaffeegetränk
pro 0,45 kg gemahlenem, geröstetem
Kaffee, was eine typische Konzentration gelöster Feststoffe von etwa 1–1,5 Gewichtsprozent
ergibt. Eine weitere beliebte Methode zur Herstellung eines Kaffeegetränks ist
das sogenannte "Espressoverfahren," bei dem normalerweise
heißes
Wasser in kurzer Zeit unter Druck (in der Regel etwa 928,70-1066,59 kPa (120–140 psig),
je nach Mahlungsfeinheit und Wasserdurchflussrate) durch fein gemahlenen,
gerösteten
Kaffee hindurch geführt
wird, um ein "Espressogetränk" herzustellen. Solche
Verfahren schaffen typischerweise etwa 3,78 l Kaffeegetränk von etwa
0,45 kg Kaffee und produzieren ein Getränk, das bis zu etwa 4 Gewichtsprozent
gelöste Kaffeefeststoffe
enthält.
Im Allgemeinen produziert das "Espressoverfahren" typischerweise ein
süßeres, höher konzentriertes
Getränk
als das Tropfverfahren, weil es ein höheres Kaffee-Wasser-Verhältnis anwendet
und auch den Extraktionsgrad des Rohmaterials (gemahlener Kaffee)
reduziert. Geräte
zur Herstellung von Kaffeegetränken
nach dem Espressoverfahren sind für gewöhnlich auf Kleingeräte mit einer
Maximalkapazität
von etwa 14 Gramm trockenem, gemahlenem und geröstetem Kaffee beschränkt. Im
Unterschied dazu schafft die vorliegende Erfindung in bestimmten
Ausführungsbeispielen Verfahren
und Vorrichtungen zur Herstellung von Kaffee-Extrakten aus großen Mengen, in einigen Ausführungsbeispielen
136,08–589,67
kg gerösteten Kaffee.
Die Erfindung ermöglicht
zudem, dass eine Sorte von Kaffee-Extrakten bestimmte Aroma/Dufteigenschaften
aufweist, und/oder dass Konzentrationen gemäß den Bedürfnissen des Benutzers produziert
werden, der das Verhältnis
des produzierten Extrakts zum verwendeten gerösteten Kaffee bedarfsgerecht
anzupassen vermag. Beispielsweise können die gemäß der Erfindung
produzierten Extrakte von Tropfkaffeestärke (0,45kg trockener Kaffee
pro 9,46 l Extrakt) oder weniger bis zu hoch konzentrierten Extrakten
reichen, beispielsweise unter Verwendung von 1,13, 2,27, 3,17, 4,53,
6,80, 9,07, 11,34, 13,61 oder 18,14 kg Trockenkaffee oder mehr pro
3,78 l produziertes Extrakt, was Konzentrationen gelöster Kaffeefeststoffe
ergibt, die mehr als 10, 15, 20, 25, 30 oder 40 Gewichtsprozent
ausmachen können.
Die Aroma- und Dufteigenschaften der nach der Erfindung hergestellten
Extrakte variieren nach dem Ausmaß der Verdünnung und Extraktion während des Extraktionsverfahrens,
wobei Extrakte, die bei geringeren Extraktionsstufen des gerösteten Kaffees
hergestellt werden, typischerweise die größte Süße aufweisen, und Extrakte,
die bei höheren
Extraktionsstufen und höherer
Lösemittelverdünnung produziert werden,
die anschließend
durch Filtration/Umkehrosmose wie oben detaillierter beschrieben
konzentriert werden können,
mehr bittere und saure Aromakomponenten besitzen. Wie nachstehend
näher beschrieben,
können
für bestimmte
Anwendungen Extrakte, die bei relativ geringen Extraktionsstufen
produziert wurden, wahlweise mit Extrakten kombiniert werden, die
bei höheren
Extraktionsstufen produziert wurden, um auf diese Weise kombinierte
Extrakte mit einer erwünschten
Relation von Süße- und
Aroma/Dufteigenschaften zu schaffen. Solche Extrakte können selektiv
formuliert werden, um ein Aroma-/Duftverhältnis für bestimmte Anwendungen zu erzielen;
beispielsweise kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Menge aus
sehr süßem Extrakt,
das auf niedriger Extraktionsstufe hergestellt wurde, mit einem
Extrakt kombiniert werden, das auf einer höheren Extraktionsstufe produziert
wurde, und anschließend
auf eine Lösestoffkonzentration
entwässert
werden, die jener des sehr süßen Extrakts ähnelt, um
ein konzentriertes Extrakt zu gewinnen, das nach der Rekonstituierung
des Extrakts mit ausreichend Wasser für ein Kaffeegetränk einen
ausgeglichenen, geschmackvollen Kaffee in Getränkequalität ergibt.
-
Die
wichtigsten Merkmale der Verfahren der Erfindung zur Herstellung
verzehrsgeeigneter Extrakte aus festen Rohmaterialien werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die Ausbildung von Kaffee-Extrakten erklärt. Nach
einer grundlegenden Beschreibung folgt eine detailliertere Beschreibung
der einzelnen Schritte unter Bezugnahme auf ein illustratives Ausführungsbeispiel
einer in 1-4 dargestellten
Extraktionsvorrichtung.
-
Die
Extraktionsverfahren der Erfindung sind in einigen Ausführungsbeispielen
in einigen Hinsichten ähnlich
dem oben beschriebenen "Espressoverfahren" der Kaffee-Extraktion.
Das Verfahren der Erfindung verwendet einen Extraktionsbehälter, eine Extraktionskammer
oder eine Einfassung mit einem umschlossenen Innenvolumen, das ausreicht,
eine gewünschte
Menge an festem Rohmaterial aufzunehmen, z.B. gerösteten Kaffee.
Für die
unterschiedlichen Anwendungen kann eine große Vielfalt von Extraktionsbehältergrößen und
Konfigurationen verwendet werden, wie für Fachleute ohne weiteres einsehbar.
Der Behälter
muss verschließbar
sein, so dass das Innenvolumen auf ein gewünschtes Niveau unter Druck
gesetzt werden kann, ohne dass es zu unerwünschten Austritten kommt, und
er benötigt mindestens
eine Einlassleitung und mindestens eine Auslassleitung für den Fluidstrom
durch ihn hindurch, damit ein kontinuierlicher Lösemittelfluss durch das feste
Rohmaterial (z.B. Kaffee) im Innenvolumen des Behälters möglich ist.
Der Behälter
benötigt
auch Mittel zum Befüllen
des Innenvolumens mit geröstetem Kaffee;
beispielsweise kann der Behälter
zwei oder mehr trennbare Teile umfassen, die getrennt werden können, um
das Innenvolumen zum Befüllen
freizugeben, und/oder er kann eine oder mehrere Leitungen besitzen,
die durch eine Wand des Behälters
gehen und in Verbindung mit dem Innenvolumen stehen, durch die gerösteter Kaffee
in das Innenvolumen eingeführt
werden kann. Die Einlass- und Auslassleitungen für den Fluidstrom befinden sich
vorzugsweise auf dem Behälter
auf gegenüber
liegenden Seiten des Innenvolumens, das den Kaffee enthält, so dass
im Wesentlichen das gesamte durch die Einlassleitung in den Behälter einströmende und
den Behälter
durch die Auslassleitung verlassende Fluid durch praktisch die gesamte
Menge Kaffee geht, wenn es durch den Behälter fließt. Eine bevorzugte Konfiguration
des Behälters
hat eine oder mehrere Einlassleitungen, die auf oder nahe einer
Deckfläche des
Behälters
angeordnet sind, und eine oder mehrere Extrakt-Auslassleitungen,
die auf oder nahe einer Bodenfläche
des Behälters
angeordnet sind und damit in bevorzugten Ausführungsbeispielen einem Strom
wässriger
Lösemittel
durch den Kaffee ermöglichen,
von oberhalb des Pegels des Kaffees im Innenvolumen und durch die
Menge Kaffee im Innenvolumen in Schwerkraftrichtung weiter zu gehen.
Ein solcher Strom durch den Kaffee in Richtung der Schwerkraft dient
dazu, den Kaffee während
der Durchfluss-Extraktion zu komprimieren und den Kontakt zwischen
dem Lösemittel
und dem Kaffee zu verbessern, wodurch sich auch die Qualität des Extraktionsverfahrens
im Vergleich zu einem Lösemittelstrom
gegen die Schwerkraftrichtung oder senkrecht zur Schwerkraftrichtung
verbessert.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zur Herstellung eines Kaffee-Extrakts gemäß der Erfindung
umfasst mindestens teilweise – und
vorzugsweise im Wesentlichen ganz – das Befüllen des Innenvolumens des
Behälters
mit geröstetem
Kaffee. Wenn bestimmte Leitungen geschlossen sind und mindestens
ein Ventil auf einer Leitung in Fluidverbindung mit dem Innenvolumen
des Behälters
offen ist, wird der Behälter
mindestens teilweise mit einem wässrigen
Lösemittel
befüllt.
Das wässrige
Lösemittel
kann in einigen Ausführungsbeispielen
durch eine oder mehrere Einlassleitung(en) an der Oberseite des
Behälters
eingefüllt
werden, oder, mehr bevorzugt, mindestens ein Teil der ersten Befüllung des Behälters mit
wässrigem
Lösemittel
kann durchgeführt
werden, indem das wässrige
Lösemittel
in den Behälter
durch eine oder mehrere Leitungen eingeführt wird, die in der Nähe des Behälterbodens – beispielsweise
unter dem verwendeten Filtersieb – angeordnet sind und die in
anderen Schritten des Extraktionsverfahrens als Extraktauslassleitungen
oder Waschleitungen dienen. Dieses letztere Befüllungsverfahren kann dazu beitragen,
ein potenzielles Verstopfen des Filtersiebs (vgl. 3 und
nachstehende Erörterung)
mit Feinstoffen des gerösteten
Kaffees durch Rückspülung des
Siebes während
der Erstbefüllung
mit wässrigem
Lösemittel
zu verhindern.
-
Vorzugsweise
wird ausreichend wässriges Lösemittel
hinzugefügt,
um das Porenvolumen der Menge an geröstetem Kaffee im Behälter zu
befüllen und
den gerösteten
Kaffee komplett abzudecken und zu benetzen. Die Auslassleitungen
werden vorzugsweise mit Mitteln mindestens eines regelbaren Ventils
geschlossen. Ein "regelbares
Ventil" bezeichnet für unsere
Zwecke ein Ventil, das manuell oder automatisch betätigt werden
kann, beispielsweise durch Drehen von Hand oder Computersteuerung
und Betätigung
nach Bedarf durch eine Bedienperson, um das Ventil zu jedem gewünschten
Zeitpunkt und bei unterschiedlichen erwünschten Betriebsbedingungen
zu öffnen,
schließen
und/oder teilweise zu öffnen oder
schließen.
Solche Ventils können
Schieberventile, Kugelventile oder Kugelschieber, Nadelventile usw.
sein, wie einschlägig
bewanderten Fachleuten ohne weiteres klar ist. Sie unterscheiden
sich von Ventilen, die sich bei einer festgelegten Bedingung ohne
Regelung durch eine Bedienperson öffnen und schließen, wie
beispielsweise Überdruckventile
mit Vorspanndruck. In bevorzugten Ausführungsbeispielen liegt die
Temperatur des wässrigen
Lösemittels
in Kontakt mit dem Kaffee über
der Umgebungstemperatur, mehr bevorzugt beträgt sie zwischen 87,8 und 100°C.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
des Extraktionsverfahrens im Anschluss an die oben skizzierten Befüllungsschritte
setzen den gerösteten
Kaffee als nächstes
einem neuartigen "Druckbehandlungs"-Schritt aus, der
eine gründliche
Durchnässung des
Kaffees und die Elimination von Lufttaschen oder Kanälen sowie
die Penetration der wässrigen
Lösemittel
in die Kaffeepartikel selbst zur Steigerung der Extraktionseffizienz
ermöglicht.
Der Druckbehandlungsschritt wird durch Steigerung des statischen Drucks
im Behälter
mit dem Kaffee und wässrigen Lösemitteln
auf einen festgelegten und regelbaren Druck über dem atmosphärischen
Druck ausgeführt, während die
Auslassventile in einer geschlossenen Konfiguration gehalten werden,
um einen Extraktfluss vom Behälter
zu verhindern. Der Behälter
kann durch Zugabe eines zusätzlichen
unter Druck stehenden wässrigen
Lösemittels
unter Druck gesetzt werden, oder alternativ durch Zugabe eines unter Druck
stehenden Gases zum Behälter
von einer Außenquelle
für unter
Druck stehendes Gas durch eine Einlassleitung in den Behälter. Der
Druck wird eine gewünschte
Dauer lang aufrecht erhalten, bevor der Extraktfluss hergestellt
ist. Der optimale Druckpegel zur Anwendung in diesem "Druckbehandlungs"-Schritt ist vom
Kaffeetyp, dem Röstgrad
usw. abhängig
und sollte von der Bedienperson unter Anwendung von Routine-Experimenten
und/oder Optimierungen für
eine bestimmte Gruppe von Bedingungen zur Herstellung eines Extrakts
mit erwünschten Eigenschaften
festgelegt werden. Für
Ganzbohnenkaffee ist der Druck während
des Druckbehandlungsschritts vorzugsweise höher als mindestens etwa 377,11–446,06
kPa (40–50
psig), beispielsweise 1135,54–6996,08
kPa (150–1000
psig) oder mehr. Zur Vermeidung von Zweifeln sei festgestellt, dass die
beanspruchte Erfindung Verfahren betrifft, die Extrakte verwendet,
welche von ungemahlenem, geröstetem
Kaffee gewonnen werden. Der Druck wird über eine bestimmte und regelbare
Zeitdauer vor dem Strömungsbeginn
bei Bedingungen einer Nicht-Strömung
aufrecht erhalten. Die Behandlungsdauer kann von einigen Sekunden
bis zu mehreren Minuten variieren, wobei eine typische statische
Druckbehandlung etwa 10–30
Minuten dauert.
-
Nach
Abschluss des statischen Druckbehandlungsschritts wird ein Auslassventil
mindestens teilweise geöffnet,
um einen Extraktstrom vom Behälter
herzustellen, und für
einige Ausführungsbeispiele wird
gleichzeitig zusätzliches
wässriges
Lösemittel durch
eine Einlassleitung in den Behälter
gefüllt.
Das Ventil auf der Auslassleitung kann so geregelt werden, dass
es im Behälter
während
der Durchflussextraktion einen erwünschten Druckpegel aufrecht
erhält.
Die Fähigkeit
der Bedienperson, den Druck im Behälter über die Kontrolle eines Auslassventils
zu wählen
und zu regeln, ermöglicht
somit die Einstellung und Regelung des Drucks im Behälter während der
Extraktion, unabhängig
vom eingelassenen Lösemittel
und/oder von der Gasströmungsrate.
Für Ausführungsbeispiele,
in denen ein stark konzentriertes Extrakt erwünscht ist, wird während der
Strömung des
Extrakts vom Behälter
wenig oder kein zusätzliches
wässriges
Lösemittel
zugeführt.
Für andere Ausführungsbeispiele
wird eine abgemessene erwünschte
Menge zusätzliches
wässriges
Lösemittel zugeführt, um
ein erwünschtes
Extraktionsniveau und abschließende
Extraktkonzentration zu ergeben.
-
Nach
Zuführung
einer erwünschten
Menge zusätzliches
Lösemittel
wird der Lösemittelstrom
unterbrochen und das Extrakt wird durch die Auslassleitung gesammelt,
normalerweise so lange, bis der Behälter mit atmosphärischem
Druck ausgeglichen ist. An dieser Stelle wird in bevorzugten Ausführungsbeispielen
des Verfahrens Restextrakt, das im Porenvolumen des gemahlenen Kaffees
vorhanden ist, entfernt und gewonnen, indem der Behälter mit
einem Fluidstrom durch eine Einlassleitung in den Behälter, der
in direkter Fluidverbindung mit dem eingeschlossenen Innenvolumen
steht, von einer Druckgasquelle außerhalb des Behälters mit
einem Gasfluidstrom (bei Standardtemperatur und -druck) beschickt
wird. Der Gasstrom in den Behälter
verdrängt
das Extrakt vom nassen Kaffee, welches Extrakt von der Auslassleitung
genommen und dem Extrakt zugefügt wird,
das während
des vorhergehenden Schritts gewonnen wurde. Die Austreibung des
nassen Kaffees mit einem Gas ermöglicht
dem konzentrierten Extrakt im Porenvolumen, das durch Zwischenräume zwischen
und innerhalb der nassen Kaffeepartikel definiert ist, gewonnen
zu werden, anstatt verloren zu gehen, wie bei typischen Kaffee-Extraktoren
vom Espressotyp. Sie ermöglicht
zudem einem bestimmten Extraktvolumen, mit geringerer Verdünnung und
einer niedrigeren Extraktionsstufe gewonnen zu werden, verglichen
mit Verfahren nach dem Stand der Technik, bei denen alle gewonnenen
Extrakte vom Kaffee mit zusätzlichem
Lösemittel
heraus gepresst werden. Das zum Austreiben des Kaffees verwendete
Gas wirkt in bevorzugten Ausführungsbeispielen nicht
als Lösemittel
und bewirkt folglich keine weitere Extraktion oder Verdünnung des
gewonnenen Kaffee-Extrakts. Bevorzugte Gase zur Verwendung in der
Erfindung sind relativ inert mit Bezug auf das Lösemittel, das Extrakt und das
feste Rohmaterial. In diesem Zusammenhang kann Druckluft verwendet werden,
wenngleich besonders bevorzugte Gase sauerstofffreie Inertgase sind,
wie beispielsweise Stickstoff, oder Edelgase wie Argon, Helium usw.. Der
Ausdruck "Inertgas" bezieht sich hier
auf Gase, die mit dem festen Rohmaterial, dem wässrigen Lösemittel und dem wässriger
Extrakt nicht reagieren und die die Aroma- oder Dufteigenschaften
des wässrigen
Extrakt nicht signifikant beeinträchtigen. Bevorzugte Gase, also
solche, die das Aroma des Extrakts nicht nachteilig beeinflussen,
sind auch im Wesentlichen im wässrigen
Lösemittel
unlöslich, kaum
löslich
oder nicht sehr löslich.
Beispielsweise Gase wie Kohlendioxid, das im wässrigen Lösemittel stark löslich ist
und deren "Carbonierung" bewirkt, sind allgemein
nicht bevorzugt zur Verwendung in der Erfindung. Es ist auch vorteilhaft,
das Gas dem Behälter
bei Umgebungs- oder unter der Umgebungstemperatur zuzuführen, um
das feste Rohmaterial vorteilhafter Weise abzukühlen und die Abgabe von atypischen
Aromen und Düften
in das Extrakt zu verhindern.
-
Die
oben skizzierten Schritte des Verfahrens der Erfindung können modifiziert
werden, oder einzelne Schritte können
ausgelassen bzw. zusätzliche Schritte
eingefügt
werden, je nach den Bedürfnissen und
Ansprüchen
der Bedienperson. In einigen Ausführungsbeispielen des Verfahrens
kann beispielsweise der statische Druckbehandlungs-Schritt weggelassen
werden. In einem solchen Ausführungsbeispiel
kann nach dem Befüllen
des Innenvolumens des Behälters
mit trockenem, geröstetem
Kaffee ein kontinuierlicher Strom wässriger Lösemittel durch den Kaffee hergestellt
werden, dessen dynamischer Druckabfall durch Einstellung des regelbaren
Auslassventils auf der Auslassleitung kontrolliert werden kann,
durch die das Extrakt gesammelt wird, und/oder durch Kontrolle der
Einlassströmungsgeschwindigkeit
des wässrigen
Lösemittels.
Nach Zuführung
eines bestimmten gewünschten
Volumens wässriger
Lösemittel
zur Extraktion wird der Lösemittelstrom
unterbrochen, und das im nassen Kaffee verbliebene Extrakt wird
mit einem Gas ausgetrieben, wie oben beschrieben. In einigen Ausführungsbeispielen,
in denen ein besonders konzentriertes Extrakt gewünscht ist,
ist das bestimmte Volumen wässriger
Lösemittel,
die wie oben beschrieben zugeführt
werden, im Wesentlichen gleich dem Porenvolumen des Betts von trockenem,
geröstetem
Kaffee im Behälter.
-
Die
oben skizzierten Verfahren der Erfindung sind auch flexibel und
können
dazu verwendet werden, eine Vielfalt von Extrakten unterschiedlicher Konzentrationen
und Extraktionsgrade aus einer einzelnen Menge von ungemahlenem,
geröstetem
Kaffeematerial zu schaffen. Beispielsweise kann die gleiche Menge
aus festem Rohmaterial einer mehrfachen, wiederholten Anwendung
der oben beschriebenen Verfahren unterzogen werden, um unterschiedliche
Extrakte aus der selben gegebenen Menge festen Rohmaterials zu erzeugen,
wobei jedes Extrakt eine andere Konzentration und andere Aroma-/Dufteigenschaften
hat, die auf den Extraktionsgrad verweisen, wobei die Extrakte,
die im ersten Extraktionsdurchgang hergestellt wurden, die am höchsten konzentrierten
sind und die süßesten Aroma/Dufteigenschaften
besitzen und die nachfolgenden Extrakte zunehmend schwächer werden
und mehr bittere und saure Geschmacks-/Aromakomponenten besitzen.
Die Anwendung eines solchen Mehrzyklusverfahrens zur Durchführung mehrerer Extraktionen
kann die maßgeschneiderte
Produktion unterschiedlicher Extrakte für unterschiedliche Zwecke ermöglichen,
wobei durch selektive Kombinationen zweier oder mehrerer der oben
genannten Extrakte sogar noch mehr Extrakte erreichbar sind, während gleichzeitig
die Nutzung und der Ertrag aus einer bestimmten Rohmaterialcharge
gesteigert werden. Das hier beschriebene, modifizierte Mehrzyklusverfahren
kann in einigen Ausführungsbeispielen analog
zu der Produktion von Olivenölen
unterschiedlicher Qualität
(z.B. Extra vergine, Vergine usw.) aus mehreren Pressungen derselben
Oliven sein. Im vorliegenden Fall können Kaffee-Extrakte unterschiedlicher
Qualität
aus mehreren Zyklen unter Verwendung derselben Charge gerösteten Kaffees hergestellt
werden. Zusätzlich
kann auf Wunsch das aus einem Extraktionszyklus produzierte Extrakt
rezykliert und als wässriges
Lösemittel
für einen
nachfolgenden Extraktionszyklus verwendet werden – entweder
mit der selben Charge festen Rohmaterials oder einer frischen Ladung
aus festem Rohmaterial.
-
Wie
weiter unten detaillierter beschrieben, können die Extrakte, die mit
höheren
Extraktionsgraden des gerösteten
Kaffees produziert wurden und die typischerweise stärker mit
wässrigem
Lösemittel verdünnt sind,
in einigen Ausführungsbeispielen zweckmäßiger Weise
in Kaffeefeststoffen konzentriert werden, indem ein Teil des wässrigen
Lösemittels
unter Anwendung der Filtrationsverfahren der Erfindung aus dem Extrakt
als Permeat entfernt wird, so dass sie eine Feststoffkonzentration ähnlich der
oder über
der des im ersten Extraktionsdurchgang hergestellten Extrakts aufweisen.
Danach können
durch selektives Mischen der Extrakte des ersten Durchgangs mit
nachfolgenden Extrakten, die ohne Verdünnung in der Gesamt-Feststoffkonzentration
konzentriert wurden, gemischte Extrakte mit ausgeglicheneren Süß/bitter-Aroma/Dufteigenschaften
hergestellt werden. Alternativ können
die Extrakte nach der Extraktion und vor der Entwässerung
zusammengemischt werden und das kombinierte Extrakt dann der Entwässerung
auf eine gewünschte
endgültige Kaffeefeststoffkonzentration
ausgesetzt werden. Ferner kann das wässrige Lösemittel, das mit Hilfe bestimmter
Filtrationsverfahren der Erfindung – etwa Umkehrosmose oder Nanofiltration – aus den
Extrakten entfernt wurde, Substanzen (z.B. Koffein) enthalten, die
es als Produkt kommerziell verwertbar machen. Das als Permeat mittels
bestimmter Filtrationsverfahren der Erfindung – etwa Umkehrosmose – vom Extrakt
entfernte wässrige
Lösemittel
kann auch eine erhöhte
Lösekraft
zur Durchführung
nachfolgender Kaffee-Extraktionen besitzen, da das Lösemittel eine
geringere mineralische Härte
aufweist. Ein solches Permeat kann in einigen Ausführungsbeispielen als
wässriges
Lösemittel
(oder eine Komponente davon) wiederverwendet werden, um auf einer
vorher extrahierten Menge gerösteten
Kaffees nachfolgende Extraktionszyklen vorzunehmen, oder es kann
als wässriges
Lösemittel
oder eine Komponente davon verwendet werden, um an einer frischen
Ladung gerösteter
Kaffee eine neue Erstextraktion vorzunehmen.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
einer industriellen Extraktionsvorrichtung und eines Systems 10 zur Durchführung der
Verfahren gemäß der Erfindung
ist schematisch in 1-4 dargestellt.
Es ist zu beachten, dass einige Komponenten, die durchschnittlich
bewanderten Fachleuten offensichtlich erscheinen müssen, in
den Figuren nicht notwendigerweise dargestellt sind, und dass die
besondere Anordnung der Komponenten nur illustrativen Charakter
hat, die Komponenten also anders positioniert oder sonstwie verbunden,
ersetzt oder kombiniert werden können, wie
dies einschlägig
bewanderten Fachleuten geboten erscheint. Zunächst auf 1 Bezug
nehmend, umfasst die Vorrichtung einen zylindrischen Druckbehälter 11 mit
einer abnehmbaren Deckplatte 12 und einer abnehmbaren Bodenplatte 13.
Die Vorrichtung kann auseinandergenommen werden, um eine Inspektion,
eine Reinigung und/oder einen Austausch innerer Bauteile vorzunehmen.
In anderen Ausführungsbeispielen
kann der Behälter – insbesondere
in klein dimensionierten Vorrichtungen – eine Einzelkomponente sein,
die sich nicht auseinander nehmen lässt. Die Deckplatte 12 und
Bodenplatte 13 sind mit einer Mehrzahl von Befestigungselementen 14 an
integrierten Flanschen auf dem Hauptzylinderkörper 11 befestigt,
die vom Schrauben-Mutter-Typ sein können. Normalerweise ist zwischen
den Platten 12 oder 14 und den Flanschen auf dem
Körper 11 ein
Dichtungsring oder eine Beilegescheibe eingebracht, um eine druckbeständige Abdichtung
herzustellen. Während
die Deck- und Bodenplatten im illustrierten Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen
flache, plattenähnliche
Konfiguration besitzen, können
in anderen Ausführungsbeispielen,
insbesondere für
Extraktoren mir sehr großer
Kapazität,
beispielsweise solchen mit einem Fassungsvermögen für festes Rohmaterial von 453,59
kg (1000 Ibs) oder mehr, eine oder beide der Deck- und Bodenplatten
kuppel- oder halbkugelförmig
sein, um bei einer bestimmten Querschnittstärke höheren Drücken widerstehen zu können. In
einigen Ausführungsbeispielen,
in denen das Auseinandernehmen des Behälters keine große Bedeutung
hat, können
die Deck- oder Bodenplatten einstückig in den Hauptzylinderkörper integriert
ausgebildet oder an diesem mit Hilfe eines permanenten Befestigungsmittels – etwa durch
Schweißen – angebracht
sein, um die Leckbeständigkeit
des Behälters zu
erhöhen
und/oder die Notwendigkeit von Dichtungen und Befestigungselementen
zu beseitigen. Der Behälter
und andere Komponenten in Kontakt mit dem wässrigen Extrakt oder wässrigen
Lösemittel sind
vorzugsweise aus einer Substanz hergestellt, die relativ inert und
nicht-reaktiv ist,
wie beispielsweise Edelstahl. Der Druckbehälter 11 ist so konstruiert und
angeordnet, dass er die maximal vorhersehbaren Betriebsdrücke aushält. In einem
bestimmten Ausführungsbeispiel
kann der Behälter 11,
wie gezeigt, so dimensioniert sein, dass er etwa 136,08 kg (300
Ib) ungemahlenen, gerösteten
Kaffee auffasst. Das Innenvolumen 75 des Behälters 11,
das in Querschnittansicht in 4 dargestellt
ist, kann einen Innendurchmesser von etwa 609,6 mm (24 Inch), eine Höhe von etwa
1219,2 mm (48 Inch) und ein Fassungsvermögen von etwa 353,961 (12,5
Kubikfuß, d.s.
etwa 90 Gallons) aufweisen. Der Behälter steht auf einer festen,
stabilen Fläche 16 auf
einer Mehrzahl von Standbeinen 15. In einem weiteren exemplarischen
Ausführungsbeispiel
kann der Behälter
so dimensioniert sein, dass er etwa 589,67 kg (1300 Ibs) ungemahlenen,
gerösteten
Kaffee aufnimmt, einen Innendurchmesser von etwa 965,2 mm (38 Inch), eine
Höhe von
etwa 2438,4 mm (96 Inch) und ein Fassungsvermögen von etwa 1769.80 l (62,5
Kubikfuß)
aufweist.
-
Bezug
nehmend auf 1, wird Kaffee oder ein anderes
festes Rohmaterial durch eine oder beide Rohmaterialleitungen 17 und 19,
die mit einer Öffnung
durch die Deckplatte 12 in Verbindung stehen, in den Behälter 11 eingebracht.
Jede Rohmaterialleitung umfasst ein Ventil 18 auf der Leitung 17 und 20 auf
der Leitung 19, das geöffnet
werden kann, um Kaffee einzufüllen,
und anschließend
geschlossen, um den Behälter 11 abzudichten.
Beim Einfüllen
von Kaffee in den Behälter 11 wird
der Kaffee typischerweise durch mindestens ein Ventil eingebracht,
während
mindestens ein weiteres Ventil auf der Vorrichtung in die Atmosphäre offen
ist, damit die verdrängte Luft
entweichen kann. In anderen Ausführungsbeispielen
kann der Extraktor anstatt mit zwei Rohmaterialleitungen auch mit
nur einer Rohmaterialleitung ausgestattet sein, die vorzugsweise
in der Deckplatte zentriert ist. In einigen Ausführungsbeispielen, insbesondere
für sehr
große
Extraktoren, kann der geröstete
Kaffee in den Behälter
durch Einspeisen des gerösteten
Kaffees in die Rohmaterialleitung(en) mit einer Förderschnecke
oder einer anderen Art von (nicht dargestellten) Zuführung eingebracht
werden, die an einem Ventil (z.B. 18 und/oder 20) montiert sein
kann, das in der Rohmaterialspeiseleitung enthalten ist. In bestimmten
Ausführungsbeispielen kann
die Förderschnecke
oder die andere Zuführung automatisch
betrieben werden, um den Behälter
zu füllen
und die Zuführung
zu unterbrechen, wenn der Behälter
auf ein gewünschtes,
vorher festgelegtes Niveau gefüllt
ist. In einem solchen Ausführungsbeispiel
kann der Behälter
auch eine (nicht dargestellte) Pegelsonde umfassen, wie sie für gewöhnlich in
der Lebensmittel- und Milchverarbeitungsindustrie zum Feststellen
von Pegelständen
in Tanks verwendet wird, die möglicherweise
elektrisch mit einer Steuerung verbunden sind, die so programmierf/konfiguriert
ist, dass die Zuführung
ausgeschaltet wird, wenn ein gewünschter,
vorher eingestellter Materialpegel im Extraktor erreicht ist.
-
Die
Positionierung der Rohmaterialleitungen ist in der Draufsicht in 2 besser
zu sehen. In anderen Ausführungsbeispielen
können
die Leitungen anders als dargestellt positioniert sein, oder die
Vorrichtung kann mehr, weniger oder keine Rohmaterial-Einlassleitungen
aufweisen. Bei einigen sehr großen
Extraktoren kann es beispielsweise zweckmäßig sein, vier oder mehr Rohmaterial-Einlassleitungen bereitzustellen,
um die Dauer der Behälterbefüllung zu
verkürzen.
Wie oben erörtert,
kann für
einige Extraktoren eine einzelne Rohmaterial-Einlassleitung bereit gestellt werden,
oder bei klein dimensionierten Extraktoren kann der Behälter auch
keine Rohmaterial-Einlassleitungen aufweisen, in welchem Fall der Behälter zum
Befüllen
mit festem Rohmaterial auseinandergenommen werden muss.
-
Während der
Behälter 11 mit
dem festen Rohmaterial befüllt
wird, kann in einigen Ausführungsbeispielen
der Behälter
gerüttelt
werden, um das Absetzen des Materials im Innenvolumen 75 des Behälters zu
fördern.
Für das
in 1 dargestellt Ausführungsbeispiel erfolgt das
Rütteln
mit Hilfe eines gasbetriebenen Silorüttlers 70, der über eine
Leitung 72 und ein Ventil 71 mit einer externen
Gaszuführung 41 verbunden
ist. Für
Ausführungsbeispiele, die
einen Silorüttler
verwenden, sollte sich dieser vorzugsweise an einer Stelle befinden,
die von der Bodenplatte 13 etwa ein Drittel der Höhe des Behälters entfernt
ist. Andere Ausführungsbeispiele
der Vorrichtung 10 schließen den Silorüttler nicht
ein. In solchen Ausführungsbeispielen
kann das Rütteln
nach Wunsch beispielsweise durch Anschlagen des Behälters 11 mit
einem Gummi- oder Holzhammer erfolgen, oder indem die Vorrichtung
auf eine vibrierende Plattform gestellt wird. Anstatt das feste
Rohmaterial mittels Rüttelns
zu verteilen und abzusetzen, könnte auch
ein Verteilerelement im Innenvolumen 75 des Behälters 11 installiert
werden, um den selben Zweck zu erreichen.
-
Wie
in 1, 2 und 4 dargestellt, umfasst
die Vorrichtung 10 auch eine Einlassleitung 46 für das wässrige Lösemittel
(vgl. 2 und 4) in Fluidverbindung mit einer
externen Heißwasserquelle 32 über die
Leitung 49 und das Ventil 47. Integriert in die
Leitung 46 ist ein Temperaturlesegerät 48 zum Messen der
Temperatur des Fluids in der Leitung 46 und/oder der Temperatur
des Innenvolumens 75 des Behälters 11. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
wird die Temperatur des Innenvolumens 75 des Behälters 11 durch
Regeln der Temperatur der Heißwasserversorgung 32 kontrolliert.
In alternativen Ausführungsbeispielen,
insbesondere solchen, die relativ klein dimensionierte Extraktoren
haben, kann der Behälter 11 direkt
erhitzt werden, beispielsweise mit einem Dampfmantel oder Heißwassermantel
oder durch eine integrierte elektrische Widerstandsheizung oder
andere Heizverfahren, die für durchschnittlich
bewanderte Fachleute auf der Hand liegen. Wie in 4 dargestellt,
ist die Einlassleitung 46 für das wässrige Lösemittel in Fluidverbindung
mit einem Sprühkopf 63,
der sich im Innenvolumen 75 des Behälters 11 befindet.
Der Sprühkopf
ist so konstruiert und angeordnet, dass das heiße Wasser relativ gleichmäßig über dem
Bett aus festem Rohmaterial verteilt wird, das im Innenvolumen 75 ausgebildet ist.
Eine Vielzahl unterschiedlicher Industriesprühköpfe kann für diesen Zweck verwendet werden, etwa
eine Mehrstrom-Feststoffwaschdüse
(Lechler, St. Charles, EL). Die Auslässe des Sprühkopfes sind vorzugsweise über der
typischen Befüllungsleitung 65 des
Betts aus festem Rohmaterial angeordnet.
-
In
die Deckplatte 12 des Behälters 11 ist auch
eine Gaseinlass-/entlüftungsleitung 33 integriert
(vgl. 1), einschließlich
eines T-Verbinders 34. Der T-Verbinder 34 ist über die
Leitungen 39 und 40 und das Ventil 38 in
Fluidverbindung mit einer externen Druckgas-Quelle 41 und über das
Ventil 35 und die Entlüftungsleitung 36 auch
mit der Atmosphäre.
In alternativen Ausführungsbeispielen
könnte der
Behälter
anstatt einer einzelnen Einlassleitung in Fluidverbindung mit einer
Druckgasquelle und einer Entlüftungsleitung über einen
T-Verbinder mit zwei getrennten Leitungen ausgestattet sein, die
direkt mit dem Innenvolumen 75 des Behälters kommunizieren. Das Vorhandensein
einer einzelnen Einlassleitung in Fluidverbindung mit zwei externen
Leitungen, die – wie
dargestellt – nicht
gleichzeitig verwendet werden, reduziert die Anzahl an Perforierungen,
die in den Platten 12 und 13 des Behälters 11 vorgenommen
werden müssen.
Während
das Innenvolumen 75 des Behälters 11 mit wässrigem
Lösemittel über die
Leitung 46 in der Deckplatte 12 und/oder die Leitung 23 in
der Bodenplatte 13 und/oder über tangential geführte Leitung(en) 42 und/oder 55 befüllt wird, kann
die Leitung 33 dazu verwendet werden, verdrängte Luft
aus dem Behälter
zu entlüften
oder "auszustoßen", indem das Ventil 38 geöffnet und
das Ventil 35 geschlossen wird. In Ausführungsbeispielen, die – wie oben
erwähnt – eine automatische
Pegelfeststellung im Behälter
einschließen,
kann eine Pegelsonde im Behälter
so konfiguriert werden, dass sie den Flüssigkeitsstand im Behälter erfasst
und das Ausstoßventil 35 und
das/die Ventile) auf der/den Zuführungsleitung(en)
für das
wässrige
Lösemittel
kontrolliert, durch die das wässrige
Lösemittel
in den Behälter
eingespeist wird, um das oben beschriebene Befüllungs-/Ausstoßungsverfahren
unter automatischer Kontrolle durchzuführen. Während der Unterdrucksetzung
des Innenvolumens 75 des Behälters im Druckbehandlungsschritt
oder während
dem Austreiben des Restextrakts aus dem Bett nach der Extraktion
kann die Leitung 33 durch Schließen des Ventils 35 und Öffnen des
Ventils 35 als Gaseinlassleitung agieren. Die Leitung 39 umfasst
eine Druckmessvorrichtung 37, die dazu dient, den Druck
des Innenvolumen 75 des Behälters 11 im Betrieb
zu messen.
-
Wie
in 1 dargestellt, ist in die Bodenplatte 13 eine
Extrakt-Auslassleitung 23 in Fluidverbindung mit dem Innenvolumen 75 des
Behälters 11 über ein
Ablassloch in der Bodenplatte 13 integriert. Das wässrige Extrakt
tritt aus dem Behälter 11 über die
Leitung 23 aus, geht durch den T-Verbinder 24, das
Reglerventil 25 und die Leitung 27 in ein Kühlelement 28,
das die Temperatur des Extrakts auf eine Temperatur unter Raumtemperatur
herabsenkt, um eine Verschlechterung des Aromas und/oder einen Duftverlust
zu verhindern. Das gekühlte
Extrakt verlässt
das Kühlelement 28 über die
Leitung 29 und kann in einem Tank 30 gesammelt
werden. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist der Tank 30 ein verschließbarer Tank, dessen Leerraum
mit einem Inertgas, etwa Stickstoff, gefüllt und/oder gespült wird,
um eine Exponierung des Extrakts am atmosphärischen Sauerstoff zu verhindern.
Wie unten im Kontext der 6–8 detaillierter
beschrieben, kann der Tank 30 in einigen Ausführungsbeispielen auch
als Zuführungstank
in das in der Erfindung benützte
Lösemittelentfernungs-Filtrationssystem
zur Konzentration des Kaffee-Extrakts dienen. Ebenfalls in Fluidverbindung
mit dem T-Verbinder 24 und der Leitung 23 über das
Ventil 26 und die Leitung 31 ist die Heißwasserzuführung 32;
die Heißwasserzuführungsleitung 31 kann
in bestimmten Ausführungsbeispielen
dazu dienen, den Behälter
durch die Leitung 23 mit wässrigem Lösemittel zu befüllen, nachdem der
Behälter
mit geröstetem
Kaffee befüllt
wurde, wie oben beschrieben, und zusätzlich werden diese Leitungen
in Verbindung mit dem neuartigen Ausspülverfahren für verbrauchtes
Material benützt,
wie unten näher
beschrieben.
-
Um
das feste Rohmaterial am Verlassen des Behälters über die Leitung 23 während der
Durchflussextraktion zu hindern, ist im Behälter 11 stromaufwärts der
Leitung 23 ein Filterelement integriert. Eine bevorzugte
Anordnung des Filterelements ist in 3 und, in
Querschnittansicht, in 4 dargestellt. Das bevorzugte
Filterelement enthält
ein Porensieb 58 mit zwei Öffnungen, die ausreichend klein sind,
um im Wesentlichen das gesamte feste Rohmaterial zu enthalten. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst das Porensieb ein im Handel käufliches (z.B. bei U.S. Filter,
Johnson Screen Division, St. Paul, MN, Model 63V, mit einer Spaltgröße von 0,508
mm (0.020")) Keilspaltsieb
mit einer dem Bett aus festem Rohmaterial zugewandten Oberfläche und
etwa 25% offenem Raum. Wie in 4 deutlicher
dargestellt, wird das Porensieb 58 von der Bodenplatte 13 getragen,
die eine Mehrzahl von Kanälen
und Nuten 59 aufweist, die so konstruiert und angeordnet
sind, dass sie den Strom des wässrigen
Extrakts, der durch das Porensieb 58 geht, zur Auslassleitung 23 des
wässrigen
Extrakts leiten. Das Porensieb 58 besitzt eine Auflage
und Rückhaltemittel
für das
Bett aus festem Rohmaterial und weist einen Durchmesser auf, der
vorzugsweise im Wesentlichen gleich dem Innendurchmesser des Behälters 11 ist. Das
Porensieb 58 kann mit den Schrauben 67 oder anderen
geeigneten Befestigungsmitteln an der Bodenplatte 13 befestigt
werden. In einigen anderen Ausführungsbeispielen
kann das Filterelement an anderer Stelle im Innenvolumen 75 positioniert
sein. In anderen Ausführungsbeispielen
könnte
das Filterelement ein kleineres Sieb oder Filter sein, das oder der
unmittelbar stromaufwärts
der – oder
sogar innerhalb der – Extraktauslassleitung 23 positioniert
ist. Wie für
durchschnittlich bewanderten Fachleute augenscheinlich, ist eine
große
Vielfalt an Anordnungen des Filterelements möglich, die alle im Geltungsbereich
der Erfindung eingeschlossen sind.
-
Wie
erwähnt,
umfasst die Extraktionsvorrichtung 10 auch eine neuartige
Anordnung von Komponenten zum Ausspülen verbrauchter fester Rohmaterialien
aus dem Innenvolumen 75 des Behälters 11 und zum Reinigen
des Behälters
nach einer Extraktion und vor einer nachfolgenden Extraktion. Die
illustrierte Anordnung der Komponenten ermöglicht das Ausspülen des
verbrauchten Rohmaterials aus der Extraktionsvorrichtung 10 und
ermöglicht
eine Reinigung ohne die Notwendigkeit, die Vorrichtung auseinander
zu nehmen. In dem illustrierten Ausführungsbeispiel gemäß Darstellung
in 1 umfasst die Auswaschvorrichtung eine Auslassleitung 21 für verbrauchtes
Material mit einem Ventil 22, das in Fluidverbindung mit
einer Abfallsammelvorrichtung steht, etwa einem Kanal. Wie in 4 dargestellt,
ist die Auslassöffnung 60,
die von der Leitung 21 in das Innenvolumen 75 des
Behälters 11 geht,
vorzugsweise unmittelbar über
dem Porensieb 58 positioniert. In (nicht dargestellten)
alternativen Ausführungsbeispielen
kann die Auslassöffnung 60 mit
einem Durchlass durch die Seitenwand des Behälters 11 anstatt oberhalb
des Siebes in der Bodenplatte angeordnet sein und mit dem Innenvolumen
des Behälters
kommunizieren, um das verbrauchte feste Rohmaterial durch ein Loch
im Porensieb auszuspülen,
das angrenzend an und in Fluidverbindung mit der Auslassöffnung in
der Bodenplatte angeordnet ist. Für solche alternative Ausführungsbeispiele
kann ein Dichtungsring oder ein anderes Abdichtmittel vorgesehen sein,
um die Auslassöffnung
für verbrauchtes
Material von der stromabwärtigen
Seite des Porensiebs, wo sich das Extrakt ansammelt und aus dem
Extraktor fließt,
fluidal zu isolieren, um eine Kontaminierung des gesammelten Extrakts
mit verbrauchtem, festem Rohmaterial zu verhindern, wie für durchschnittlich bewanderte
Fachleute ohne weiteres einsehbar.
-
Eine
bevorzugte Auswaschkonfiguration umfasst eine Fluidzuführungsleitung,
die so konstruiert und angeordnet ist, dass sie das Filterelement
rückspült. In dem
illustriertem Ausführungsbeispiel
wird die Rückspülung durch
die Leitung 23 durchgeführt, indem
zuerst das Ventil 25 geschlossen und dann das Ventil 26 geöffnet wird,
so dass ein Fluid, in dem illustrierten Ausführungsbeispiel heißes Wasser
von der Heißdruckwasserzuführung 32, über die
Leitung 23, die jetzt als Einlassspülleitung dient, in den Behälter 11 eintritt
und damit das Porensieb 58 rückspült. Typischerweise ist das
Ventil 22 während
des Spülverfahrens
offen, um das Entfernen des verbrauchten Materials aus dem Behälter 11 zu
ermöglichen;
obwohl in einigen Ausführungsbeispielen
das Ventil 22 mindestens während eines Teils des Ausspülverfahrens
geschlossen sein kann, um eine zumindest teilweise Befüllung des
Innenvolumens 75 des Behälters 11 mit Flüssigkeit
zu ermöglichen,
damit das verbrauchte Material verteilt und fluidiert wird. In alternativen
Ausführungsbeispielen
kann die Leitung 31 auch in Fluidverbindung mit einer Druckgasquelle
stehen. In solchen Ausführungsbeispielen kann
Gas, Flüssigkeit
oder ein Zweiphasen-Gas-Flüssigkeits-Fluid
dazu verwendet werden, das Filterelement rückzuspülen und das verbrauchte feste
Rohmaterial auszuwaschen.
-
Ebenfalls
im bevorzugten Ausführungsbeispiel
enthalten sind zusätzliche
tangentiale Spülleitungen 42 und 55 (vgl. 1 und 3),
die über das
Ventil 43 und die Leitung 44 für die Spülleitung 42 und das
Ventil 56 und die Leitung 57 für die Spülleitung 55 in Fluidverbindung
mit einer Kaltdruckwasserquelle 45 und über eine Verbindung zu den
Leitungen 44 und 57 mit der Heißwasserzuführung 32 sind, beispielsweise
durch die Anschlussleitungen 44a und das Dreiwegventil 43a.
Wie oben erörtert,
können
diese tangentialen Spülleitungen
zweckmäßiger Weise
auch als Befüllungsleitungen
für heißes, wässriges
Lösemittel
während
der Erstbefüllung
des Behälters
mit wässrigem
Lösemittel
nach Befüllen
mit festem Rohmaterial zu Beginn des Extraktionsprozesses verwendet
werden. Beide Leitungen 42 und 55 sind so positioniert,
dass sie annähernd
tangential zur Zylinderwand des Behälters 11 sind, wobei
die Öffnungen
(z.B. vgl. 4 für Öffnung 61 der Leitung 55)
in das Innenvolumen 75 des Behälters 11 senkrecht über dem
Porensieb 58 in dem illustrierten Ausführungsbeispiel in etwa der
selben Höhe
positioniert sind wie die Auslassöffnung 60 zur Auslassleitung 21 für verbrauchtes
Material. Die tangentiale Ausrichtung der Spülleitungen 42 und 55 bezüglich der
Behälterwände erzeugt
tendenziell ein wirbelndes, strudelartiges Waschfluidmuster im Behälter, das
dazu beiträgt,
das verbrauchte Material über
die Leitung 21 gründlich
aus dem Behälter 11 zu
entfernen. Außerdem
ist mindestens eine der tangentialen Spülleitungen (im illustrierten
Ausführungsbeispiel
die Leitung 55) vorzugsweise so positioniert, dass die Öffnung 61 der
Leitung in der Behälterwand
einen Strom von Spülfluid
schräg
auf die Auslassöffnung 60 hinleitet, durch
die das verbrauchte Material aus dem Behälter 11 austritt,
um das verschlammte Material durch die Leitung 21 zum Abfall
zu befördern
und ein Verstopfen der Auslassöffnung 60 zu
verhindern. In anderen Ausführungsbeispielen
können
auch mehr als zwei tangentiale Spülleitungen verwendet werden,
um die Entfernung des verbrauchten Materials zu verbessern, beispielsweise
für sehr
große
Extraktoren; alternativ kann auch nur eine einzige Leitung verwendet
werden. Für
kleine Extraktoren sind tangentiale Spülleitungen in der Regel nicht
erforderlich, um das verbrauchte Material wirksam vom Behälter zu
entfernen.
-
Ebenfalls
im illustrierten Ausführungsbeispiel enthalten
und am besten in 2 und 4 zu sehen
ist eine optionale Abspritzleitung 62 durch die Deckplatte 12.
Die Abspritzleitung 62 ist über den T-Verbinder 50 und
das Ventil 51 und die Leitung 53 (kaltes Wasser)
oder das Ventil 52 und die Leitung 54 (heißes Wasser)
in Fluidverbindung mit einer Zuführung
des unter Druck gesetzten kalten und heißen Wassers. Die Abspritzleitung 62 ist
vorzugsweise mit einer rotierenden Sprühdüse 64 verbunden, die
im Innenvolumen 75 des Behälters 11 positioniert
ist. Die rotierende Sprühdüse 64 rotiert,
wenn sie mit unter Druck gesetztem Fluid versorgt wird, und sprüht Fluid,
um die Wände
und Innenfläche
der Deckplatte 12 und des Behälters 11 wirksam abzuspritzen.
Unterschiedliche im Handel erhältliche
rotierende Sprühdüsen können für diesen
Zweck verwendet werden. Im illustrierten Ausführungsbeispiel kommt eine Wirbeltankdüse (Lechler,
St. Charles, IL) zum Einsatz. In anderen Ausführungsbeispielen können zusätzliche Abspritzleitungen
und rotierende Sprühdüsen verwendet
werden, und in wieder anderen Ausführungsbeispielen kann die Abspritzleitung 62 auch
weggelassen werden und das Abspritzen unter Anwendung der Leitung 46 und
des Sprühkopfes 63 allein
erfolgen. In einigen Ausführungsbeispielen
kann das für Waschzwecke
verwendete Wasser ein oder mehrere in der Branche bekannte Reinigungs-
und/oder Rostschutzmittel enthalten.
-
Betätigung
der Extraktionsvorrichtung
-
Bezug
nehmend auf die in 1–4 illustrierte
Vorrichtung kann ein beispielhaftes Kaffee-Extraktionsverfahren
unter Anwendung der oben beschriebenen Vorrichtung wie folgt vor
sich gehen. Zu Beginn des Verfahrens sind alle Ventile in geschlossener
Stellung. Der Behälter 11 wird
sodann durch Öffnen
des Ventils 52 vorgeheizt, um durch Rotation der Sprühdüse 64 einen
Strom von unter Druck stehendem heißem Wasser in den Behälter auszulösen. Wenn
der Druck im Behälter
gemäß Druckmessvorrichtung 37 annähernd dem
des Heißwasserversorgungsdrucks
entspricht, wird das Ventil 25 stromabwärts der Extrakt-Auslassleitung 23 geöffnet, um
einen Heißwasserstrom
zum Abfluss oder zur Kühlung 28 herzustellen;
dann wird das Ventil 52 geschlossen. Danach wird das Ventil 38 geöffnet, um
dem Behälter über die
Leitung 33 unter Druck stehendes Gas zuzuführen, vorzugsweise
ein Inertgas wie Stickstoff. Der Gasstrom wird so lange aufrecht
erhalten, bis keine Flüssigkeit
mehr beim Austritt aus dem Behälter
beobachtet wird. Der Gasstrom wird dann durch Schließen des
Ventils 38 unterbrochen, und der Behälter wird zum atmosphärischen
Druck ausgeglichen. Das Ventil 25 stromabwärts der
Extrakt-Auslassleitung 23 wird offen gelassen.
-
Als
nächstes
wird dem Behälter
eine gewünschte
Menge Trockenkaffee hinzugefügt,
indem die Ventile 18 und 20 auf den Rohmaterialleitungen 17 und 19 geöffnet und
Kaffee durch die Leitungen 17 und 19 in den Behälter geleert
oder eingespeist wird, bis der Behälter im Wesentlichen voll ist.
Der Trockenkaffee kann dann durch Öffnen des Ventils 71 zur
Zuführung
eines Gasstroms zum Silorüttler 70 abgesetzt
werden, oder alternativ durch Anschlagen des Behälters mit einem Hammer, wenn
gewünscht. Alternativ
kann der Kaffee ohne Rütteln
des Behälters
durch kurzes Öffnen
des Ventils 52 und/oder 47 und/oder 26 und/oder 43 und/oder 56 ausgefällt werden,
um heißes
Wasser in einem oder mehreren Intervallen während der Zugabe von Trockenkaffee oder
nach Zugabe des Kaffees am Kaffee aufzubringen, um den Kaffee zu
befeuchten und abzusetzen. Wenn gewünscht, kann nun weiterer Kaffee
hinzugefügt
werden, um den Behälter
noch vollständiger
zu befüllen,
bevor die Ventile 18 und 20 geschlossen werden.
Danach wird das Ventil 47 teilweise geöffnet, um unter Druck stehendes
Heißwasser über die
Einlassleitung 46 für
wässrige
Lösemittel
in den Behälter zu
leiten. Nach dem ersten Anzeichen einer Extraktausgabe aus der Leitung 29 wird
das Ventil 25 stromabwärts
der Extrakt-Auslassleitung 23 geschlossen und
der Behälter
mit einer gewünschten
Menge heißes
Wasser gefüllt.
Das Ventil 35 auf der Entlüftungsleitung 36 wird
mindestens teilweise manuell oder über automatische Regelung an
einem Punkt im Prozess der Befüllung
des Behälters
mit Wasser zum Ausstoßen
von Gas geöffnet;
das Ventil 35 wird geschlossen, wenn Extrakt beobachtet
wird, das von der Leitung 36 fließt. Das Volumen von heißem Wasser,
das dem Kaffee hinzugefügt
wird, ist vorzugsweise größer oder
gleich dem Porenvolumen des Kaffeebetts, so dass der gesamte Kaffee
durchfeuchtet wird. In einigen Ausführungsbeispielen ist das Volumen
im Wesentlichen gleich dem Porenvolumen im Bett. Wie oben erörtert, kann
der Behälter
in dieser Phase auch über
eine oder mehrere Leitungen 46, 23, 42 und 55 mit
heißem
wässrigem
Lösemittel
befüllt werden.
Der Behälter
wird dann entweder mit unter Druck stehendem heißen Wasser durch Öffnen des
Ventils 47 oder mit unter Druck stehendem Gas durch Öffnen des
Ventils 38 unter einen gewünschten Druck gesetzt (typischerweise
etwa 377,11–1011,43 kPa
(40–132
psig)), um den statischen Druckbehandlungsschritt durchzuführen. Der
Druck wird im Behälter
ohne Strömung über eine
bestimmte Dauer (typischerweise etwa 10–30 Min.) aufrecht erhalten.
Als nächstes
wird das Ventil 25 stromabwärts der Extrakt-Auslassleitung 23 regelbar
geöffnet,
um eine erwünschte
Strömungsrate
des Extrakts durch die Leitung 27 und das Kühlelement 28 in
den Sammeltank 30 auszulösen. Für einige Ausführungsbeispiele
in diesem Schritt kann – je
nach der gewünschten
Stärke
des Extrakts und dem Extraktionsgrad das Ventil 47 geöffnet und
eine abgemessene Menge heißes Wasser
in den Behälter
hinzugefügt
werden, um den Kaffee in einem Durchflussextraktionsschritt weiter im
Behälter
zu extrahieren. Während
einer solchen Durchflussextraktion kann der Druck im Behälter durch
Einstellen des Ventils 25 in der Extrakt-Auslassleitung 23 und/oder
des Ventils 47 in der Einlassleitung 46 für heißes Wasser
geregelt werden. Bei Ausführungsbeispielen,
in denen nach dem Druckbehandlungsschritt zusätzliches heißes Wasser
hinzugefügt
wurde, nachdem die gewünschte
Menge zusätzliches
Lösemittelwasser
während
der Durchflussextraktion zugeführt
wurde, wird das Ventil 47 geschlossen, um die Strömung von
der Heißwasserversorgung
zu unterbrechen. Das Ventil 38 wird dann geöffnet, so
dass Druckgas über
die Leitung 33 in den Behälter eindringt, um das restliche
Extrakt aus dem Porenvolumen des Kaffeebetts zu reinigen. Das Ventil 47 wird
geschlossen, wenn aus der Extraktsammelleitung 29 ein Gasstrom
festgestellt wird. An diesem Punkt ist die Extraktion abgeschlossen,
und der Behälter
kann für
eine nachfolgende Extraktion mit der selben Kaffeecharge wiederverwendet
werden, um ein Extrakt mit stärker
bitteren/sauren Aroma-/Dufteigenschaften eines erschöpfender
extrahierten, gerösteten
Kaffees herzustellen, oder der verbrauchte Kaffee kann aus dem Behälter entfernt werden.
Bei Ausführungsbeispielen,
in denen ein Extrakt maximaler Stärke verlangt ist, kann das
Extrakt mit dem Gasstrom unmittelbar nach dem Druckbehandlungsschritt
aus dem Bett ausgetrieben werden, ohne dass zusätzliches heißes Lösemittelwasser
für einen
Durchfluss-Extraktionsschritt zugeführt wird.
-
Um
den verbrauchten Satz aus dem Behälter zu entfernen, wird das
Ventil 25 auf der Extrakt-Auslassleitung 23 geschlossen,
und das Ventil 22 auf der Leitung 21 für verbrauchten
Materialabfall wird geöffnet.
Das Ventil 26 wird dann geöffnet, um das Porensieb 58 mit
unter Druck stehendem Wasser durch die Leitung 23 rückzuspülen; die
Ventile 43 und 56 werden geöffnet, um den tangentialen
Spülleitungen 42 bzw. 55 einen
Druckwasserstrom zuzuführen,
und das Ventil 51 oder 52 wird geöffnet, um
der rotierenden Sprühdüse 64 über die
Leitung 62 kaltes oder heißes Druckwasser zuzuführen. Nachdem
der Flüssigkeitsstrom,
der durch die Abfallleitung 21 austritt, als klar und rein
beobachtet wird, werden die Ventile, die die unterschiedlichen Ausspülleitungen
mit Druckwasser versorgen, geschlossen; das Ventil 22 auf
der Abfallleitung 21 wird geschlossen, und das Verfahren
ist abgeschlossen. Die Extraktausgangsleitung 27, das Kühlelement 28 und
die Extraktsammelleitung 29 können ebenfalls durch Öffnen des Ventils 25 gespült werden,
gefolgt vom Ventil 26 zur Leitung des Druckwassers von
der Quelle 32 durch die Leitung 31, das Ventil 26,
den T-Verbinder 24, das Ventil 25, die Leitung 27,
das Kühlelement 28 und
die Leitung 29.
-
Wie
oben erörtert,
schafft die Erfindung auch Verfahren zum Entfernen überschüssiger Lösemittel von
verzehrsgeeigneten Extrakten, um die Extrakte bezüglich eines
gelösten
oder suspendierten, verzehrsgeeigneten Materials zu konzentrieren.
Es ist dabei zu beachten, dass die hier beschriebenen filtrationsbasierten
Konzentrationsverfahren zur Konzentration vieler unterschiedlicher
verzehrsgeeigneter Extrakte verwendet werden können, die aus der Extraktion
zahlreicher unterschiedlicher fester Rohmaterialien gewonnen werden,
wie den oben im Zusammenhang mit den Extraktionsverfahren der Erfindung
diskutierten. Es ist zudem zu beachten, dass in einigen bevorzugten
Ausführungsbeispielen
die Konzentrationsverfahren der Erfindung zwar zum Konzentrieren
der Extrakte verwendet werden, die unter Anwendung der oben beschriebenen
Extraktionsverfahren und Vorrichtungen der Erfindung hergestellt werden,
die hier beschriebenen neuartigen Konzentrationsverfahren jedoch
in anderen Ausführungsbeispielen
auch zur Konzentration verzehrsgeeigneter Extrakte verwendet werden
können,
die mit einer Vielzahl unterschiedlicher, in der Fachwelt nach Stand
der Technik bekannter anderer Extraktionsverfahren zur Herstellung
verzehrsgeeigneter Extrakte produziert wurden. Was die oben erörterten
Extraktionsverfahren betrifft, werden die Extraktkonzentrationsverfahren
der Erfindung nachstehend mit Bezug auf ein bestimmtes Ausführungsbeispiel
beschrieben, das die Konzentration eines wässrigen Extrakts aus geröstetem Kaffee
einschließt;
es ist jedoch zu beachten, dass die hier beschriebenen Verfahren und
Vorrichtungen nicht darauf beschränkt sind und dass die Verfahren
und Vorrichtungen mit zahlreichen unterschiedlichen anderen verzehrsgeeigneten Extrakten
angewendet werden können,
die mit zahlreichen unterschiedlichen Extraktionsverfahren im Geltungsbereich
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden.
-
5 ist
ein Konzeptdiagramm eines Teils der filtrationsbasierten Vorrichtung
zur Konzentration eines verzehrsgeeigneten Extrakts, beispielsweise eines
Kaffee-Extrakts gemäß den oben
beschriebenen Extraktionsverfahren. In 5 ist ein
Querschnitt eines Filters 100 mit einem Filtermedium 102 dargestellt,
welches den Filter in eine Retentatseite 104 und eine Permeatseite 106 teilt.
Der Ausdruck "Filter" bezieht sich für unsere
Zwecke im großen
und ganzen auf eine Vorrichtung oder ein System, das ein Filtriermedium
enthält
und geeignet ist, die Filtration einer Flüssigkeit durchzuführen. Der
Ausdruck "Filtriermedium" bezieht sich hier
auf jedes Medium, Material oder jeden Gegenstand mit ausreichender
hydraulischer Permeabilität,
um mindestens einer Komponente, beispielsweise einem Lösemittel,
einer flüssigen
Lösung
oder Suspension, beispielsweise einem Kaffee-Extrakt, das Durchdringen
des Mediums zu ermöglichen,
während
gleichzeitig mindestens eine andere Komponente der Lösung oder
Suspension, beispielsweise ein gelöster Stoff, zurückbehalten und
am Durchdringen gehindert wird. Eine Vielzahl unterschiedlicher
Filter und Filtermedien kann gemäß der Erfindung
verwendet werden, um verzehrsgeeignete Extrakte zu konzentrieren,
beispielsweise Kaffee-Extrakte.
-
Filter,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
können
eine Vielzahl unterschiedlicher, in der Fachwelt bekannter Konfigurationen
umfassen, beispielsweise Gelpermeationsfilter und Filter auf Membranbasis
in den unterschiedlichsten Konfigurationen, etwa Flachfolienfilter,
Hohlfaserfilter, Spiralfilter, Rohrmembranfilter und andere für durchschnittlich
bewanderte Fachleute offensichtliche Konfigurationen. Bevorzugte
Filter verwenden ein Filtriermedium mit einer oder mehreren semipermeablen
Membrane(en). Solche Membranen können aus
unterschiedlichen Materialien bestehen, etwa aus Keramik und anderen
anorganischen Materialien oder organischen Materialien, etwa aus
Polymeren. Bestimmte bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
nützen
ein Filtriermedium, das eine (mehrere) semipermeable Polymermembran(e)
umfasst. Solche Polymermembrane können aus den unterschiedlichsten
Polymermaterialien gefertigt und so konstruiert sein, dass sie eine
große
Vielfalt an Porositäten
und Molekulargrößenausscheidungs-Eigenschaften
besitzen. Solche Membranen sind in der Filtertechnik gut bekannt
und allgemein im Handel erhältlich.
Polymermembrane können
potenziell beispielsweise aus Polymeren hergestellt sein, zu denen
beispielsweise – aber
nicht ausschließlich – Polyamide,
Cellulose und/oder Celluloseester, Polysulfone, Polycarbonate, Polyester,
Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, Polyvinylidenfluorid, Poly(tetrafluorethylen),
Poly(acrylate) und andere gehören,
aus Co-Polymeren und/oder Kombinationen, wie sie in den Fachbereichen
Filtration und Membrantrennung bekannt sind.
-
Bezug
nehmend auf 5, können die Grundschritte des
Konzentrationsverfahrens der Erfindung die Zuführung eines zu konzentrierenden
Extrakts zur Retentatseite 104 des Filters 100,
das Durchführen
eines Permeats, das mindestens einen Teil der Lösemittelkomponente des Extrakts
umfasst, durch das Filtriermedium 102, wie mit dem Pfeil 108 gezeigt,
und das Abnehmen des konzentrierten und lösemittelreduzierfen Extrakts
von der Retentatseite 104 des Filters und optional das
Abnehmen des Permeats von der Permeatseite 106 des Filters
umfassen. Der Filter 100 kann in einigen Ausführungsbeispielen
in einem Sackgassenmodus betätigt
werden, wobei im Wesentlichen keine oder eine sehr geringe Strömung des
Retentats tangential zum Filtermedium 102 geleitet wird,
oder, in bevorzugteren Ausführungsbeispielen,
kann der Filter wie dargestellt in einem Querstrommodus betätigt werden,
wobei eine Komponente des Retentatstroms (Pfeile 109) tangential
zum Filtriermedium gerichtet ist, um eine Verschmutzung zu verhindern
und die Filtriereffizienz des Filters zu steigern.
-
Das
Filtermedium 102 wird vorzugsweise so ausgewählt, dass
es eine Porosität
und ein Molekulargewichttrennung besitzt, die ein Durchgehen einer Lösemittelkomponente
des Extrakts, zum Beispiel Wasser, ermöglicht, während auf der Retentatseite des
Filters aufgelöste
oder suspendierte gelöste Stoffe
zurückbehalten
werden, die Aroma- und/oder Duft-Komponenten des Extrakts bilden.
In Ausführungsbeispielen,
wo das Verfahren zur Entwässerung
eines Kaffee-Extrakts
dient, ist die Filtermembran 102 vorzugsweise so ausgewählt, dass
ein freies Durchlassen von Wasser möglich ist, während gleichzeitig
auf der Retentatseite ein wesentlicher Anteil der gelösten Kaffeefeststoffe
im Extrakt zurück behalten
wird. Unter einem "wesentlichen
Anteil" verstehen
wir in der vorliegenden Erfindung einen Anteil an den Kaffeefeststoffen,
der erforderlich ist, um dem zurück
behaltenen Extrakt eine "wirksame
Menge" sortenspezifischer
Komponenten zu vermitteln, wie oben definiert. In einigen bevorzugten
Ausführungsbeispielen
werden mindestens 90% der Kaffeefeststoffe zurück behalten, und in noch bevorzugteren Ausführungsbeispielen
werden im Wesentlichen alle gelösten
Feststoffe, die Aroma- und/oder Duftkomponenten enthalten, mittels
der Filtriermembran auf der Retentatseite des Filters zurück gehalten.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen,
die eine Entwässerung
der Kaffee-Extrakte einschließen,
umfasst die Filtermembran 102 eine Umkehrosmosemembran oder
eine Nanofiltriermembran. Eine "Umkehrosmosemembran" bezeichnet hier
eine Membran mit einer durchschnittlichen Porengröße von weniger
als etwa 0,003 μm
und einer Molekulargewichttrennung von weniger als etwa 1.000 Da.
Eine "Nanofiltriermembran" bezeichnet hier
eine Membran mit einer durchschnittlichen Porengröße im Bereich
zwischen etwa 0,001 μm
und etwa 0,01 μm,
mit einer Molekulargewichttrennung im Bereich von etwa 300 Da bis
etwa 20.000 Da. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die
Filtermembran 102 eine Polyamid-Nanofiltermembran, in einem
anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst die Filtermembran eine spiralförmige, mehrlagige Dünnfilm-Verbundmaterial-Umkehrosmosemembran,
wie beispielsweise die FILMTEC® Umkehrosmose-Membranen
der Dow Chemical Company.
-
Das
Konzentrationsverfahren gemäß der Erfindung
zur Herstellung eines konzentrierten Kaffee-Extrakts per Entwässerung
eines stärker
verdünnten
Vorläuferextrakts
kann fortgesetzt werden, indem das relativ verdünnte Kaffee-Extrakt an die Retentatseite 104 des
Filters 100 unter einem Druck P1 zugeführt wird,
der ausreichend weit über
dem Druck P2 auf der Permeatseite 106 des
Filters liegt, um Lösemittel
durch die Membrane 102 zu drücken, während ein wesentlicher Anteil
der Kaffee-Lösemittel
auf der Retentatseite 104 gehalten wird und damit die Konzentration
C1 der gelösten Kaffeefeststoffe im Retentat über die
Konzentration im Vorläufer-Kaffee-Extrakt angehoben
wird. Der Filtrierprozess kann so lange fortgesetzt werden, bis
eine gewünschte Konzentration
C1 erreicht ist. Die Vorrichtung kann beispielsweise
durch Messen des von der Permeatseite 106 des Filters abgenommenen
Permeatvolumens und Vergleichen des abgenommenen Permeatvolumens
mit dem Ausgangsvolumen von Kaffee-Extrakt vor Beginn des Filtrierprozesses und/oder
durch Messen der Leitfähigkeit
des Retentats und Feststellung der Konzentration gelöster Feststoffe
durch Vergleich mit einer Kalibrierkurve kontrolliert werden. Beispielsweise
in Ausführungsbeispielen,
in denen eine Reduzierung des Lösemittelvolumens
im Ausgangs-Kaffee-Extrakt um einen Faktor 2 gewünscht ist, und folglich eine
Steigerung der Konzentration der Kaffeefeststoffe im konzentrierten
Extrakt um annähernd
den Faktor 2, kann der Filtrierprozess so lange fortgesetzt werden,
bis ein Permeatvolumen annähernd
gleich der Hälfte
des der Retentatseite des Filters zugeführten Ausgangs-Extraktvolumens
gewonnen wird.
-
Die
Filtergröße, beispielsweise
gemessen nach der Gesamtfläche
der ebenen Oberfläche 110 der
für die
Filtrierung verfügbaren
Membran 102, der aufgebrachte Differentialdruck (P2-P1), die Strömungsraten
und andere Betriebsparameter des Filters sowie die Molekulargewichttrennung
und Porengröße der Filtermembran
müssen
gemäß den Bedürfnissen
der jeweils gewünschten
Anwendung ausgewählt
werden. Die Auswahl dieser Betriebsparameter kann am Gesamtvolumen
des in einer bestimmten Zeit zu konzentrierenden Extrakts, der Konzentration
und Größe der gelösten und/oder
suspendierten Komponenten im Extrakt, die zurück gehalten werden sollen,
der speziellen Konfiguration des Filters und an anderen Faktoren ausgerichtet
sein, wie durchschnittlich bewanderten Fachleuten in der Filtrierbranche
wohlbekannt und in vielen Standardtexten beschrieben ist, z.B. in
Perry's Chemical
Engineers' Handbook
(Sixth Edition, Robert H. Perry, Don W. Green, and James O. Maloney,
Eds., 1984, Chapter 17), das diesem Dokument durch Bezugnahme einverleibt
sei. Wie nachstehend unter Bezugnahme auf 6-8 beschrieben,
sind zahlreiche Filtriervorrichtungen zur Durchführung der Umkehrosmose oder
Nanofiltrierung im Handel erhältlich
und für
die unterschiedlichsten Mengen flüssiger Lösungen/Suspensionen dimensioniert
und konzipiert.
-
Die
spezielle Wahl der Betriebsparameter muss für eine besondere Anwendung
in Routine-Experimenten und Optimierungen getroffen werden. So können beispielsweise
Screening-Tests zur Auswahl geeigneter Arten von Filtermembranen
und Molekulargewichtstrennungen mittels einer Versuchsfiltrierung
eines verdünnten,
beispielsweise in Getränkstärke vorliegenden
Kaffee-Extrakts mit einer bestimmten Membran durchgeführt werden,
bis ein erwünschter
Entwässerungsgrad
erreicht ist, gefolgt von der Abnahme des konzentrierten Extrakts
von der Retentatseite des Filters, der Rekonstitution des konzentrierten
Extrakts mit einem Volumen frischen Lösemittelwassers gleich dem
Volumen des bei der Filtrierung entfernten Permeats und Vergleich
der Geschmacks- und/oder Aromaeigenschaften des wiederhergestellten
Extrakts mit denen des ursprünglichen
Extrakts in Getränkstärke, beispielsweise
in einer wie oben beschriebenen Testverkostung. Die Betriebsdrücke, Filtergrößen, Strömungsraten und
anderen Betriebsparameter können
auf der Grundlage wohlbekannter Prinzipien der Membranfiltrierung/Trennung
ausgewählt
werden, wie sie in vielen bekannten und gut erreichbaren Texten
beschrieben sind, in denen es um Filtration/Umkehrosmose geht, beispielsweise
im oben zitierten Perry's
Chemical Engineers' Handbook
und in McCabe, Smith, and Harriott, Unit Operations of Chemical
Engineering, Fourth Edition, Kiran Verma and Madelaine Eichberg, Eds.,
1985, die dieser Schrift durch Bezugnahme einverleibt seien, verknüpft mit
Routineexperimenten und Optimierungen. Typischerweise wird für eine bestimmte
Filtermembran mit einer wie oben beschrieben ausgewählten Molekulargewichttrennung
und Porosität
die Gesamtmembranfläche
gewählt,
um im Rahmen eines akzeptablen Differentialdrucks, wie von den Materialbeschränkungen
des Filtriermediums und den Filtersystemkomponenten vorgegeben, einen
gewünschten
Bereich des Permeatdurchsatzes (also des gefilterten Volumens/Zeiteinheit)
zu erreichen.
-
Wie
in 5 dargestellt, kann eine Schicht von Kaffeefeststoffen 112 nach
der Filtrierung eines Kaffee-Extrakts zur Herstellung eines höher konzentrierten
Kaffee-Extrakts mit der Zeit die Neigung entwickeln, sich an der
Retentatseite 110 der Filtermembran 102 anzusammeln.
Dies kann sowohl vom Standpunkt der Herabsetzung der Filtrierrate
durch die Membran 102 bei einem bestimmten Differentialdruck
als vom Standpunkt eines Verlusts an Kaffeefeststoff-Konzentration
C1 in dem von der Retentatseite 104 des
Filters abgenommenen Retentat unerwünscht sein. In einigen bevorzugten
Ausführungsbeispielen
kann die Membran 102 an einer oder mehreren Punkten im
Filtrierprozess rückgespült werden, indem über kurze
Zeit ein relativ kleines Volumen eines Rückspüllösemittels (das in einigen Ausführungsbeispielen
Permeat umfassen kann, welches im Filtrierprozess gewonnen wurde)
an die Permeatseite 114 der Membran 102 zugeführt und
das Rückspül-Lösemittel
durch die Membran 102 von der Permeatseite 106 des
Filters zur Retentatseite 104 des Filters in Richtung des
Pfeils 116 gedrückt
wird, indem auf der Permeatseite ein Druck P2 geschaffen wird,
der den Druck P1 auf der Retentatseite des
Filters übersteigt.
Auf diese Weise können
Kaffeefeststoffe, die auf der Membran 102 eine Schicht 112 bilden,
von der Membran weg gebracht werden, um deren Gesamtfiltrierrate
nach anschließender
Filtrierung zu steigern, und um die Kaffeefeststoffe 112 in dem
auf der Retentatseite 104 des Filters vorhandenen konzentrierten
Kaffee-Extrakt zu resuspendieren. Die Anwendung eines solchen Rückspülverfahrens
kann folglich die Gesamtausbeute und Konzentration der Kaffeefeststoffe
im entwässerten
Extrakt erhöhen,
und das kann zur Entstehung eines wertvolleren entwässerten
Extraktprodukts mit verbesserter Rückbehaltung der Aroma-/Dufteigenschaften
des ursprünglichen
Vorläufer-Kaffee-Extrakts
vor der Konzentration führen.
Es wird auch in Erwägung
gezogen, dass das von der Permeatseite 106 des Filters
während
der Entwässerung
des Kaffee-Extrakts abgenommene Permeat in bestimmten Ausführungsbeispielen
kommerziell wertvolle Komponenten enthalten kann, wie beispielsweise
Koffein. Für
solche Ausführungsbeispiele
kann dieses Permeat abgenommen werden und als Komponente oder Ingredienz
in anderen Nahrungsmittel- oder Pharmaprodukten Verwendung finden.
-
Ein
beispielhaftes Ausführungsbeispiel
eines Filtriersystems zur Anwendung gemäß der Erfindung für die Entwässerung
und Konzentration eines Kaffee-Extrakts ist in 6 dargestellt.
Das Filtriersystem 150 ist, wie dargestellt, repräsentativ
für unterschiedliche
im Handel erhältliche
Umkehrosmose-/Nanofiltriersysteme, beispielsweise von der PROSYS
Corporation (Chelmsford, MA). In einem bestimmten Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst das Filtriersystem 150 ein modifiziertes
Umkehrosmosesystem PROSYS Model Serie 400 mit einer nominellen
Permeatdurchflussrate von 1 Gal./Min. gemäß Werksdesign. Das System ist
gemäß Konfiguration
im illustrierten Ausführungsbeispiel
aus Materialien mit Zulassung für
den Lebensmittel/Pharmagebrauch gefertigt. Das System kann neben
den dargestellten Komponenten in einigen Ausführungsbeispielen ferner eine
Vielzahl zusätzlicher
Ventile, Schalter, Druckmesser, Messerwertgeber, Temperatursonden,
elektronischer/mikroprozessorgestützter Kontroll/Prozesssteuerungs-Hardware und
Software usw. umfassen, wie durchschnittlich bewanderten Fachleuten
auf den Gebieten der Umkehrosmose und der Nanofiltration bekannt
ist. Das System 150 umfasst so wie im illustrierten Ausführungsbeispiel
konfiguriert vier Filterpatronen 152, 154, 156 und 158,
die in Parallelkonfiguration angeordnet sind. Jede der Filterpatronen
gemäß Illustration
umfasst ein Modell Nr. TFC®-4921S Spiral-Wound Filter
Cartridge (Koch Membrane Systems, Wilmington, MA). Die Filterpatronen
umfassen jeweils etwa 7,5 m2 Filtermembranfläche. Die
Filtermembran ist spiralförmig
mit einem Glasfasermantel konfiguriert, die semi-permeable Membran
umfasst eine Polyamidmembran des Nanofiltriertyps. Der maximale
Betriebsdruck für
die Membranpatronen beträgt
etwa 2413,16 kPa (350 psi), ein typischer Betriebsdruck wäre etwa
551,58 kPa (80 psi). Das System 150 umfasst ferner einen
5 μm Patronenvorfilter 160 stromaufwärts der
Filterpatronen 152, 154, 156 und 158. Im
illustrierten Ausführungsbeispiel
wird das Extrakt unter Druck gesetzt und mittels einer Pumpe 162 den Filterpatronen
zugeführt,
wobei es sich bei der Pumpe im illustrierten Ausführungsbeispiel
um eine mehrstufige Zentrifugalpumpe mit befeuchteten Edelstahlkomponenten
handelt. In anderen Ausführungsbeispielen
kann die Pumpe 162 von einem System zur Unter-Druck-Setzung
des Tanks/Behälters
mit dem zu konzentrierenden Extrakt 164 ergänzt bzw.
ersetzt werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann ein solches
Extrakt-Druckerzeugungssystem eine Quelle für Druckgas 166 in
Verbindung mit einem Tank 30 über die Leitung 168 und
das Ventil 170 umfassen, das so konfiguriert ist, dass
es Druckgas mit ausreichend Druck liefert, um das Extrakt durch das
Filtriersystem 150 zu pressen. In Ausführungsbeispielen, in denen
das Extrakt 164 mit einer externen Quelle für Druckgas
unter Druck gesetzt wird, ist bevorzugt, dass das Druckgas ein Inertgas
umfasst, beispielsweise Stickstoff. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
wird das Extrakt 164 im Tank 30 in Kontakt mit
und ummantelt von einem Inertgas gehalten, das von der Quelle 166 während der
Verarbeitung zugeführt
wird, um seine Exponierung an Sauerstoff zu minimieren. Das Inertgas
von der Quelle 166 kann in einigen Ausführungsbeispielen auch am Ende
der Verarbeitung verwendet werden, nach Abnahme des konzentrierten
Extraktprodukts von der Vorrichtung, um restliches Retentat aus
den Leitungen des Systems und den Filtrierpatronen zur Abnahme "auszublasen".
-
Das
System 150 kann gemäß der Erfindung wie
folgt zur Entwässerung
und Konzentration eines Kaffee-Extrakts funktionieren. Unkonzentriertes
Extrakt 164 im Tank 30 kann beispielsweise wie
oben beschrieben durch Nutzung der Extraktionsverfahren und Vorrichtungen
der Erfindung hergestellt werden. "Unkonzentriertes" Extrakt bezeichnet für unsere Zwecke
insbesondere ein Extrakt, das einen Einspeisungsstrom zur Retentatseite
der im System enthaltenen Filter schafft. Es ist zu beachten, dass
solche "unkonzentrierten" Extrakte in vielen
Fällen,
zumal sie mit Hilfe der Extraktionsverfahren und Vorrichtungen der
Erfindung hergestellt wurden, bereits einen Grad der Kaffeefeststoffkonzentration
erreicht haben, der das für
typische Extrakte in Getränkstärke gewöhnliche
Ausmaß übersteigt.
Umgekehrt bezeichnet ein "konzentriertes" Extrakt gemäß Verwendung in
der nachstehenden Beschreibung ein Extrakt, das ein wasserreduziertes
(also entwässertes)
Retentatprodukt umfasst, das von der Retentatseite der im System
enthaltenen Filter gewonnen wird. Wie oben beschrieben, kann in
einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen
unkonzentriertes Extrakt 164 ein Extrakt umfassen, das
von einem zweiten oder nachfolgenden Extraktionsschritt einer bestimmten
Charge gerösteter
Kaffee hergestellt wurde. In Ausführungsbeispielen, in denen
das Extrakt 164 aus einem zweiten oder nachfolgenden Extraktionsschritt
einer bestimmten Charge gerösteten
Kaffees hergestellt wird, ist die Konzentration der Kaffeefeststoffe
im Extrakt normalerweise geringer, und der Grad der Verdünnung mit
Wasser höher
als bei Extrakten, die im ersten Extraktionsdurchgang des gerösteten Kaffees produziert
wurden. Es ist deshalb manchmal wünschenswert, das Extrakt des
zweiten oder nachfolgenden Durchgangs so zu konzentrieren, dass
es eine Konzentration der Kaffeefeststoffe und einen Verdünnungsgrad
aufweist, der dem Extrakt des ersten Durchgangs entspricht. Auf
diese Weise können, wie
nachstehend näher
ausgeführt,
die gemäß der Erfindung
im ersten Durchgang hergestellten Extrakte mit solchen gemischt
werden, die in einer zweiten oder nachfolgenden Extraktionsphase
produziert und entwässert
wurden, um eine Gesamtkonzentration ähnlich jener des Extrakts des
ersten Durchgangs aufzuweisen und gemischte Kaffee-Extrakte zu bilden,
ohne die Gesamtkonzentration der Kaffeefeststoffe im Extrakt des
ersten Durchgangs wesentlich zu verdünnen.
-
Das
Extrakt 164 kann – beispielsweise
unter Einsatz der Schwerkraft – durch
das Ventil 172 und die Leitung 176 in die Pumpe 162 eingespeist
werden, wo es unter Druck gesetzt wird, um den Betriebsdruck der
Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158 zu
erreichen. Das Extrakt geht dann von der Pumpe 162 durch
die Leitung 178 und durch den Vorfilter 160 zum
Verteiler 180, der einen Druckmesser oder Messwandler 182 zur
Kontrolle des retentatseitigen Drucks der Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158 besitzt.
In anderen Ausführungsbeispielen
können
zusätzliche
Druckmesser/Messwandler unmittelbar auf den einzelnen Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158 angeordnet
sein. Und während
im illustrierten Ausführungsbeispiel
die Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158 parallel
mit einem Verteiler 180 verbunden sind, können in
anderen Ausführungsbeispielen
die Filtrierpatronen stattdessen in Serie zueinander angeordnet
sein. Vom Verteiler 180 geht das Extrakt 164 über die
Leitung 184 und das Ventil 186 bzw. die Leitung 188 und
das Ventil 190, die Leitung 192 und das Ventil 194 bzw.
Leitung 196 und das Ventil 198 durch die einzelnen
Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158.
Unkonzentriertes Extrakt 164 wird der Retentatseite der
Filtrierpatronen zugeführt. Während es
durch die Retentatseite der Filtrierpatronen strömt, geht mindestens ein Teil
der Lösemittelkomponente
des Extrakts durch die Filtriermembran zur Permeatseite der Filtrierpatronen
und bildet somit ein stärker
konzentriertes Kaffee-Extrakt auf der Retentatseite der Filterpatronen
und ein relativ verdünntes
oder Kaffeefeststoff-freies Permeat auf der Permeatseite der Filterpatronen.
Das konzentrierte Kaffee-Extrakt-Retentat strömt dann aus den Filterpatronen über die
Leitung 200 und das Ventil 202, die Leitung 204 und
das Ventil 206, die Leitung 208 und das Ventil 210 und
die Leitung 210 und das Ventil 214 für die Filtrierpatronen 152, 154, 156 bzw. 158 in
einen Verteiler 199 für
konzentriertes Extrakt. Der Verteiler 199 für konzentriertes
Extrakt kann einen Druckmesser/Messwandler 216 zur Kontrolle
des Drucks auf den Retentatseiten der Filtrierpatronen enthalten. Das
konzentrierte Kaffee-Extrakt im Verteiler 199 fließt über eine
Leitung 218 und eine Ventil 220 in den Sammeltank 222,
wo das konzentrierte Extrakt 224 aufbewahrt wird.
-
In
einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen
zur Betätigung
der Filtriervorrichtung 150 geht unkonzentriertes Extrakt 164 nur
ein einziges Mal durch die Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158,
um ein konzentriertes Extrakt 224 in einem einzigen Durchgang
durch das System zu schaffen. In anderen Ausführungsbeispielen kann das System 150 als
Mehrdurchgangssystem betrieben werden, wobei in solchen Ausführungsbeispielen
das konzentrierte Extrakt über
die Leitung 226 und das Ventil 228 zurück in den
Tank 30 geführt
wird. Bei solchen Ausführungsbeispielen
würde das
Extrakt weiterhin vom Tank 30 durch die Filtrierpatronen
gepumpt und in den Tank 30 rezykliert werden, bis eine
gewünschte Menge
Lösemittel
als Permeat entfernt und ein gewünschter
Konzentrationsgrad des im Tank 30 enthaltenen Extrakts
erreicht worden ist.
-
Das
Permeat wird von den Filterpatronen über die Leitungen 230, 232, 234 und 236 gewonnen und
fließt
in den Verteiler 238, der mit einem Druckmesser/Messwandler 240 ausgestattet
sein kann, und in den Permeatsammeltank 242. Wie oben erörtert, kann
das Permeat 244 gewonnen und als Ingredienz für andere
Lebensmittel- oder Pharmaprodukte verwendet oder aber entsorgt werden.
In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel, insbesondere
wenn das Permeat 244 enthaltende Lösemittelwasser umfassende Permeat 244 durch
die Passage durch die Filtrierpatronen 152, 154, 156 bzw. 158 im Wesentlichen
demineralisiert wurde, kann wässriges Permeat 244 vorteilhaft
als Extraktionslösemittel
zur Durchführung
einer Extraktion von frischem oder zuvor extrahiertem, geröstetem Kaffee
verwendet werden, und kann für
solche Zwecke in die Leitung 46 auf dem Extraktionssystem 10 rezykliert
werden, wie bereits in 1 und 2 dargestellt.
Die Menge des vom Extrakt während
des Konzentrationsverfahrens entfernten Permeats ist – wie oben
diskutiert – von
der gewünschten
Endkonzentration des konzentrierten Extrakts abhängig. In einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen,
in denen ein Betriebsmodus mit einem einfachen Durchgang ausgeführt wird
und wo ein hoch konzentriertes Extrakt gewünscht wird, werden mindestens
etwa 50% der Lösemittelkomponente
des der Retentatseite der Filtrierpatronen zugeführten Extrakts auf die Permeatseite
der Filtrierpatronen geführt,
oder bei Mehrdurchgang-/Mehrzyklus-Ausführungsbeispielen
werden mindestens 50% der Lösemittelkomponente
des ursprünglichen
unkonzentrierten Vorläuferextrakts
vom System während
des Mehrdurchgangs-Filtrierverfahrens entfernt. Wie oben bereits
diskutiert, können
in einigen Ausführungsbeispielen
die Filtrierpatronen 152, 154, 156 und 158 kurz
rückgepulst
oder rückgespült werden, beispielsweise
durch Umkehren der Pumpe 162 und/oder Zuführung einer
unter Druck stehenden Menge Permeat oder anderer Rückspül-Lösemittel zum
Verteiler 238. Bei solchen Ausführungsbeispielen können die
Filtriermedien in den Filtrierpatronen mindestens teilweise gereinigt
und regeneriert werden, und zusätzliche
Kaffeefeststoffe können
von der Retentatseite der Filtrierpatronen abgenommen werden, um
während
des Rückspülverfahrens
dem konzentrierten Extrakt 224 hinzugefügt zu werden.
-
Ein
zweites illustratives Ausführungsbeispiel eines
Filtriersystems zur Verwendung gemäß der Erfindung für die Entwässerung
und Konzentration eines Kaffee-Extrakts ist in 7 dargestellt.
Das Filtriersystem 300 umfasst in einem bestimmten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein modifiziertes Fluid Solutions Model No. 10037
Reverse Osmosis System (Fluid Solutions, Inc. Lowell, MA) mit einer
nominellen Permeatdurchflussrate von etwa 7,5708 × 10–4 – 9,4635 × 10–4 m3/s (12–15
Gal./Min). Das System ist, so wie im illustrierten Ausführungsbeispiel
konfiguriert, aus Materialien mit Eignung für Lebensmittel- und Pharmaprodukte
gefertigt. Das System kann ferner zusätzlich zu den illustrierten
Komponenten in einigen Ausführungsbeispielen
unterschiedliche zusätzliche
Ventile, Schalter, Druckmesser, Messerwertgeber, Temperatursonden,
elektronische/mikroprozessorgestützte
Kontroll-/Prozesssteuerungs-Hardware
und Software usw. umfassen, wie durchschnittlich bewanderten Fachleuten
auf den Gebieten der Umkehrosmose und der Nanofiltration bekannt
ist. Das System 300 umfasst so wie im illustrierten Ausführungsbeispiel
konfiguriert fünf
Filterpatronen 302, 304, 306, 308 und 310.
-
Die
Patronen 302, 304 und 306 sind parallel angeordnet
und in Serie mit den Patronen 308 und 310 verbunden,
die miteinander parallel verbunden sind. Jede der Filterpatronen
gemäß Illustration
umfasst drei FILMTEC® Model No. TFC®-4921S
Spiral-Wound Filtermembranelemente. Die Filtermembranelemente umfassen
jeweils etwa 6,5 m2 Filtermembranfläche. Der
maximale Betriebsdruck für
die Filtermembranelemente beträgt
etwa 4136,85 kPa (600 psi), ein typischer Betriebsdruck wäre etwa
zwischen 1723,69 und 2757,90 kPa (250–400 psi). Das System 300 umfasst
ferner einen 5 μm
Patronenvortilter 312 stromaufwärts der Filterpatronen 302–310. Im
illustrierten Ausführungsbeispiel
wird das Extrakt unter Druck gesetzt und mittels einer Verstärkerpumpe 314 und
einer R/O-Pumpe 316 den Filterpatronen zugeführt. In
anderen Ausführungsbeispielen
kann die Pumpe 314 und/oder die Pumpe 316 von
einem System zur Unter-Druck-Setzung des Tanks/Behälters 30 mit
dem zu konzentrierenden Extrakt 164 ergänzt bzw. ersetzt werden. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann ein solches Extrakt-Druckerzeugungssystem eine Quelle für Druckgas 166 in
Verbindung mit einem Tank 30 über die Leitung 168 und
das Ventil 170 umfassen, das so konfiguriert ist, dass
es Druckgas mit ausreichend Druck liefert, um das Extrakt durch
das Filtriersystem 300 zu pressen. In Ausführungsbeispielen,
in denen das Extrakt 164 mit einer externen Quelle für Druckgas
unter Druck gesetzt wird, ist bevorzugt, dass das Druckgas ein Inertgas
umfasst, beispielsweise Stickstoff. Der Tank 30 enthält, so wie
dargestellt, auch eine Einlassleitung 318, die über ein
Ventil 320 und eine Auslassleitung 322 zum Entleeren
des Tanks über
ein Ventil 324 mit einer kommunalen Wasserversorgung verbunden
ist. In bevorzugten Ausführungsbeispielen wird
das Extrakt 164 im Tank 30 in Kontakt mit und ummantelt
von einem Inertgas gehalten, das von der Quelle 166 während der
Verarbeitung zugeführt
wird, um seine Exponierung an Sauerstoff zu minimieren. Das Inertgas
von der Quelle 166 kann in einigen Ausführungsbeispielen auch am Ende
der Verarbeitung verwendet werden, nach Abnahme des konzentrierten
Extraktprodukts von der Vorrichtung, um restliches Retentat aus
den Leitungen des Systems und der Filtrierpatronen zur Abnahme "auszublasen".
-
Das
System 300 kann gemäß der Erfindung wie
folgt zur Entwässerung
und Konzentration eines Kaffee-Extrakts funktionieren. Unkonzentriertes
Extrakt 164 im Tank 30 kann beispielsweise wie
oben beschrieben durch Nutzung der Extraktionsverfahren und Vorrichtungen
der Erfindung hergestellt werden. Das Extrakt 164 kann – beispielsweise
unter Einsatz der Schwerkraft – durch
das Ventil 326 und die Leitung 328 in die Verstärkerpumpe 314 eingespeist werden.
Alternativ oder gleichzeitig kann das Extrakt in das System direkt
von der Auslassleitung des Extraktors über die Leitung 330 und
das Ventil 332 eingespeist werden. Das Extrakt wird von
der Verstärkerpumpe
auf einen – vom
Druckmesser 334 gemessenen – Druck gebracht, der ausreicht,
das Extrakt durch den Vorfilter 312 zu drücken. Der
Druckabfall im Vorfilter kann durch Vergleich des Drucks festgestellt
werden, der stromabwärts
des Vorfilters per Druckmesser 336 gemessen wurde, mit
dem Druck, der vom Druckmesser 334 stromaufwärts gemessen wurde.
Ein Leitfähigkeitsmesser 338 ist
integriert, um die Feststellung der Feststoffkonzentration im Extrakt vor
der Entwässerung
in den Patronen 302, 304, 306, 308 und 310 zu
ermöglichen,
wie oben diskutiert.
-
Das
Extrakt wird dann von der R/O-Pumpe 316 auf den Betriebsdruck
der Filtrierpatronen 302, 304, 306, 308 und 310 gebracht.
Es geht dann von der Pumpe 316 durch die Leitung 340 und
durch das Drosselventil 342, einschließlich der stromaufwärtigen und
stromabwärtigen
Druckmesser 344 bzw. 346, zum Verteiler 348.
In anderen Ausführungsbeispielen
können
Druckmesser/Messwandler auf dem Verteiler oder unmittelbar auf den
einzelnen Filtrierpatronen 302, 304 und 306 angeordnet
sein. Vom Verteiler 348 geht das Extrakt 164 über die
Leitung 350, Leitung 352 bzw. Leitung 354 durch
die einzelnen Filtrierpatronen 302, 304 und 306.
Unkonzentriertes Extrakt 164 wird der Retentatseite der
Filtrierpatronen zugeführt.
Während
es durch die Retentatseite der Filtrierpatronen strömt, geht
mindestens ein Teil der Lösemittelkomponente
des Extrakts durch die Filtriermembran zur Permeatseite der Filtrierpatronen
und bildet somit ein stärker
konzentriertes Kaffee-Extrakt auf der Retentatseite der Filterpatronen und
ein relativ verdünntes
oder Kaffeefeststoff-freies Permeat auf der Permeatseite der Filterpatronen. Das
konzentrierte Kaffee-Extrakt-Retentat strömt dann aus den Filterpatronen
und in einen Verteiler 356 für konzentriertes Extrakt über die
Leitung 358, Leitung 360 und Leitung 362 für die Filtrierpatronen 302, 304 bzw. 306.
Das konzentrierte Kaffee-Extrakt im Verteiler 356 fließt über eine
Leitung 364 zum Einlassverteiler 366, der über die
Leitungen 368 bzw. 370 die Filtrierpatronen 308 und 310 speist.
Das Extrakt wird dann von den Filtrierpatronen 308 und 310 weiter
konzentriert, um ein konzentriertes Kaffee-Extrakt-Retentat zu schaffen,
das über
die Leitungen 374 und 376 aus den Filtrierpatronen 308 und 310 in einen
Verteiler 372 für
konzentriertes Extrakt strömt. Das
konzentrierte Extrakt strömt über eine
Leitung, die den Druckmesser 380 enthält, durch das Drosselventil 382 zum
Kühlelement 384.
In der Leitung 378 stromabwärts des Drosselventils 382 ist
ein Durchflussmesser 386 zum Messen des volumetrischen Fluid-Durchflusses
des Retentats und ein Leitfähigkeitsmesser 388 zur
Feststellung des Feststoffgehalts des konzentrierten Extrakts. Wenn
die Feststoffkonzentration des Retentatstroms gemäß Ermittlung
durch die Leitfähigkeitsmessung
oder sonstwie den gewünschten
Produktwert erfüllt,
kann das konzentrierte Extrakt als Endprodukt von der Leitung 390 durch Öffnen des
Ventils 392 gewonnen werden; ansonsten kann das Extrakt über das Öffnen des
Ventils 394 auf der Leitung 396 zur weiteren Verarbeitung
in den Tank 30 rezykliert werden.
-
Das
Permeat wird von den Filterpatronen über die Leitungen 398, 400, 402 und 404 abgenommen
und fließt
in den Verteiler 408. Der Verteiler 408 speist
seinerseits die Permeatleitung 410, die mit einem Durchflussmesser 412 versehen
ist. Das Permeat kann über
das Öffnen
des Ventils 414 auf der Leitung zum Abfluss oder zur Sammlung
gesendet werden, oder, wenn gewünscht,
durch Öffnen
des Ventils 418 auf der Leitung 420 in den Tank 30 rezykliert
werden. Wie oben erörtert,
können
die Filtrierpatronen 302, 304, 306, 308, 310 für einige
Ausführungsbeispiele
kurz rückgepulst
oder rückgespült werden,
beispielsweise durch Umkehren der Pumpe 316 und/oder Zuführen einer
unter Druck stehenden Menge Permeat oder eines anderen Rückspülungs-Lösemittels
in den Verteiler 408. Für
solche Ausführungsbeispiele
können
die Filtriermedien in den Filtrierpatronen mindestens teilweise
gereinigt und regeneriert werden, und zusätzliche Kaffeefeststoffe können aus
der Retentatseite der Filtrierpatronen genommen werden, um während der
Rückspülprozedur
dem konzentrierten Extraktprodukt hinzugefügt zu werden.
-
Ein
drittes illustratives Ausführungsbeispiel eines
Filtriersystems zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
für Entwässerung
und Konzentration eines Kaffee-Extrakts ist in 8 dargestellt.
Das Filtriersystem 500 ist in Konstruktion und Betrieb ähnlich dem
oben in 7 illustrierten System 300,
ausgenommen die Größe und Kapazität der Vorrichtung
und die Anordnung der Filtrierpatronen. Die Komponenten des Systems 500,
die in Design und Funktion den entsprechenden Komponenten des oben
diskutierten Systems 300 gleichen (trotz der potenziellen
Unterschied in der Größe und Ausführung zur
Anpassung an die größere Dimension
und Kapazität
des Systems 500, wie für
einschlägig
bewanderte Fachleute offensichtlich), erhalten die gleichen Bezugszeichen
wie in 7 und werden hier nicht eigens besprochen. Das
Filtriersystem 500 umfasst in einem bestimmten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein modifiziertes Fluid Solutions Model No. FSRO-600-10VS
Reverse Osmosis System (Fluid Solutions, Inc. Lowell, MA) mit einer
nominalen Permeatdurchflussrate von etwa 1,8927 × 10–3 – 2,5236 × 10–3 m3/s (30–40
Gal./Min). Das System ist, so wie im illustrierten Ausführungsbeispiel
konfiguriert, aus Materialien mit Zulassung für Lebensmittel-/Pharmaprodukte
gefertigt. Das System kann ferner zusätzlich zu den illustrierten
Komponenten in einigen Ausführungsbeispielen
unterschiedliche zusätzliche
Ventile, Schalter, Druckmesser, Messerwertgeber, Temperatursonden,
elektronische/mikroprozessorgestützte Kontroll-/Prozesssteuerungs-Hardware und Software
usw. umfassen, wie durchschnittlich bewanderten Fachleuten auf den
Gebieten der Umkehrosmose und der Nanofiltration bekannt ist. Das
System 500 umfasst so wie im illustrierten Ausführungsbeispiel konfiguriert
fünf Filterpatronen 502, 504, 506, 508 und 510.
Die Patronen 502 und 504 sind parallel angeordnet
und in Serie mit den Patronen 506, 508 und 510 verbunden,
die miteinander seriell verbunden sind. Die parallelen Patronen 502 und 504 werden vom
Einlassverteiler 512 gespeist, der mit den Patronen 502 und 504 über die
Leitungen 514 bzw. 516 verbunden ist. Die Retentat-Ausgabe
von den Patronen 502 und 504 fließt über die
Leitungen 520 bzw. 522 in den Auslassverteiler 518 und
vom Verteiler 518 über
die Leitung 524 in die Patrone 506. Die Retentat-Ausgabe
von der Patrone 506 wird über die Leitung 526 in
die Patrone 508 zugeführt,
und das Retentat von der Patrone 508 wie über die
Leitung 528 der Patrone 510 zugeführt. Das
von der abschließenden
Filtrierpatrone 510 hergestellte, konzentrierte Rententat
fließt
von der Patrone über
die Leitung 530 zur Sammlung oder Rezyklierung. Jede der
Filterpatronen 502, 504, 506, 508 und 510 gemäß Illustration
umfasst zwei FILMTEC® Model No. SW30-8040 Spiral-Wound
Filtermembranelemente. Die Filtermembranelemente umfassen jeweils
etwa 28 m2 Filtermembranfläche. Der
maximale Betriebsdruck für
die Filtermembranelemente beträgt
etwa 6998,18 kPa (1015 psi), ein typischer Betriebsdruck wäre etwa
zwischen 4136,85 und 6205,28 kPa (600–900 psi).
-
Wie
oben diskutiert, schaffen die Verfahren zur Lösemittelreduzierung und Entwässerung
gemäß der Erfindung
zur Herstellung konzentrierter, verzehrsgeeigneter Kaffee-Extrakte
eine Vielzahl günstiger
Funktionen und Vorteile für
die Extraktherstellungsverfahren der Erfindung. In einigen Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Herstellung von Kaffee-Extrakten kann beispielsweise
ein Entwässerungsverfahren
eingesetzt werden, wie das oben hinsichtlich 6 beschriebene,
um die mit den beschriebenen Extraktionsverfahren der Erfindung
hergestellten Kaffee-Extrakte zu konzentrieren und zu entwässern und
damit noch höher
konzentrierte Kaffee-Extrakte
zu schaffen, beispielsweise solche, die mindestens etwa 6 Gewichtsprozent
Kaffeefeststoffe, in einigen Ausführungsbeispielen mindestens
etwa 10 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe, in einigen Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 12 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe, in einigen
Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 15 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe, in einigen
Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 20 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe, in einigen
Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 25 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe, in einigen
Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 30 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe und in einigen
Ausführungsbeispielen
mindestens etwa 40 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe enthalten. Ferner
können
die hoch konzentrierten Extrakte, die mit den hier beschriebenen
Extraktions- und Entwässerungsverfahren
der Erfindung hergestellt werden, vorteilhafter Weise eine wirksame
Menge der sortenspezifischen Aroma- und Duftkomponenten des gerösteten Kaffees
beibehalten, aus dem sie zubereitet werden. Solche hoch konzentrierten
Extrakte können
zweckmäßiger Weise
für Anwendungen
verwendet werden, die Kaffeegeschmacksprodukte mit geringem Wassergehalt benötigen. Eine
derartige Anwendung involviert die Nutzung der hoch konzentrierten
Kaffee-Extrakte der Erfindung als Geschmacksingredienz für die Herstellung
von Kaffee-Eiscreme, wobei zu viel Wasser eine nachteilige Vereisung
und Texturverschlechterung des Eiscreme-Endprodukts zur Folge haben
könnte. Zudem
können
die Konzentration und Entwässerung von
Kaffee-Extrakten durch die hier beschriebenen Konzentrationsverfahren
der Erfindung vorteilhafter Weise konzentrierte Kaffee-Extraktprodukte schaffen,
die eine bestimmte Menge Kaffeefeststoffe enthalten, einschließlich einer
wirksamen Menge sortenspezifischer Aroma- und Duftkomponenten, die
ein relativ geringes Gesamtproduktgewicht und Volumen aufweisen.
Beispielsweise kann durch Erhöhen
der Konzentration eines Extrakts um den Faktor 2 bei einer bestimmten
Menge Kaffeeduft und Aroma (proportional zu der Menge der vorhandenen
Kaffeefeststoffe) das Volumen eines Kaffee-Extraktprodukts gleicherweise um einen
Faktor 2 und das Gewicht des Produkts um nahezu diese Menge reduziert
werden, wodurch erhebliche Einsparungen bei Versand und Verpackung
erzielbar sind; gleichermaßen
lassen sich für
noch höhere
Konzentrationsgrade, die durch die Anwendung der vorliegenden Erfindung
erzielbar sind, beispielsweise bei Steigerungen der Konzentration
um einen Faktor 5, 10, 20, 30, 40, 50 oder 60, noch größere Reduktionen
der Kosten für den
Versand, die Verpackung und die Lagerung erzielen.
-
Auch
ermöglichen,
wie oben diskutiert, die Extraktions- und Konzentrationsverfahren
der Erfindung die Herstellung konzentrierter Kaffee-Extrakte mit
einer Vielzahl unterschiedlicher Duft- und Aroma-Eigenschaften, die durch
die Extraktion einer bestimmten Charge gerösteten Kaffees zu produzieren sind.
Die Besonderheit der hier beschriebenen Extraktionsverfahren der
Erfindung besteht darin, dass, je weniger Wasser für eine Kaffee-Extraktion
verwendet wird, desto höher
der Konzentrationsgrad der Kaffeefeststoffe im produzierten Extrakt,
aber auch um so mehr Aroma- und
extrahierbare Kaffeefeststoffe werden tendenziell in den nichterschöpfend extrahierten Feststoffen
zurückbleiben,
die im Extraktor verbleiben. Unter Anwendung des Konzentrationsverfahrens
der Erfindung kann ein hoch konzentriertes Kaffee-Extrakt ersten
Durchgangs hergestellt werden, indem eine frische Charge gerösteter Kaffee mit
einer relativ kleinen Menge Wasser extrahiert und als "Extra Virgin" Kaffeekonzentrat
ausgesondert wird. Der geröstete
Kaffee im Extraktor kann dann einer oder mehreren zusätzlichen
Extraktionszyklen unter Anwendung einer erhöhten Menge Wasser während der
Extraktion unterzogen werden, um den gerösteten Kaffee erschöpfender
zu extrahieren und die Extraktionseffizienz zu steigern. Die aus
diesen sekundären
und nachfolgenden Extraktionszyklen gewonnenen Extrakte können dann
unter Anwendung eines oben beschriebenen Konzentrationsverfahrens
der Erfindung entwässert
werden, um in einigen Ausführungsbeispielen
eine Gesamt-Kaffeefeststoffkonzentration ähnlich der des "Extra Virgin"-Konzentrats aufzuweisen.
Das "Extra Virgin"-Konzentrat und die
entwässerten
Konzentrate aus nachfolgenden Extraktionszyklen können dann
gemischt werden, um ein Extrakt zu bilden, das sich durch ein ausgeglichenes
Verhältnis
relativ süßer Aroma/Duftattribute
auszeichnet, die durch das "Extra
Virgin"-Extrakt
vermittelt wurden, und durch eher bittere/saure Aroma/Duftattribute,
die durch die in den sekundären und
nachfolgenden Extraktionen des gerösteten Kaffees hergestellten
Extrakte vermittelt wurden. Diese gemischten Extrakte besitzen oft
ein Gesamtaroma/Duft, der typischer für Kaffee in Getränkqualität ist, wie
er in zahlreichen Kaffeegetränkherstellungsverfahren
nach dem Stand der Technik produziert wird. Ein solches kombiniertes
Extrakt kann dann als Geschmacksstoff verwendet oder durch Verdünnung mit
Wasser zu einer gelösten
Kaffeefeststoffkonzentration rekonstituiert werden, wie sie typisch
für ein Getränkextrakt
ist, das beispielsweise zwischen etwa 1 Gewichtsprozent gelöste Kaffeefeststoffe
und etwa 4 Gewichtsprozent Kaffeefeststoffe enthält, um daraus ein geschmackvolles
und ausgeglichenes Kaffeegetränk
zu machen. Der spezifische Ausgleich zwischen Süße und Bitterkeit/Säure kann
einfach und nach Wunsch eingestellt werden, beispielsweise indem
die relativen Anteile des "Extra
Virgin"-Extrakts
und der Extrakte aus nachfolgenden Extraktionen und Konzentrationen
im gemischten Extrakt angepasst werden. In Ausführungsbeispielen, wo die Gesamt-Kaffeefeststoffkonzentration
der "Extra Virgin"-Extrakte und der
in nachfolgenden Extraktionen des gerösteten Kaffees hergestellten
Extrakte, gefolgt von der Konzentration des Extrakts durch Entwässerung,
etwa gleich ist, sollte, wenn ein reichhaltigeres, süßeres Extrakt/Getränk gewünscht wird,
die Menge des zur Mischung zugefügten "Extra Virgin"-Extrakts größer sein
als die Menge des durch nachfolgende Extraktion und Konzentration
hergestellten Extrakts, und für
Ausführungsbeispiele,
in denen ein herbes, bittereres Extrakt/Getränk gewünscht ist, sollte die Menge
des der Mischung hinzugefügten "Extra Virgin"-Extrakts geringer
sein als die Extraktmenge, die durch nachfolgende Extraktion und
Konzentration produziert wird, und für Ausführungsbeispiele, wo ein ausgeglicheneres
Extrakt/Getränk
gewünscht
ist, sollte die Menge des "Extra
Virgin"-Extrakts
in der Mischung etwa gleich der Menge des in nachfolgenden Extraktionen
und Konzentrationen produzierten Extrakts sein.
-
Allgemein
bieten die Extraktions- und Entwässerungsverfahren
der Erfindung große
Flexibilität zur
Herstellung von "Extra
Virgin"-Extrakten
und anderen Extrakten, die in einer gründlicheren Extraktion eines
gerösteten
Kaffees produziert werden und jeweils einen hohen Konzentrationsgrad
an gelösten Kaffeefeststoffen
aufweisen, beispielsweise mindestens etwa 6 Gewichtsprozent gelöste Kaffeefeststoffe,
die in unterschiedlichen Anteilen kombiniert werden können, um
Extrakte mit maßgeschneiderten Aroma-/Duftprofilen
zu erzeugen, oder solche, die auf unterschiedlichen Märkten angeboten
werden können.
-
In
anderen Ausführungsbeispielen
kann alternativ dazu eine einzelne Charge gerösteter Kaffee erschöpfend in
einer einzelnen Extraktion extrahiert werden, um ein Extrakt in
Getränkestärke oder
unterhalb der Getränkestärke zu produzieren,
das Aromaeigenschaften aufweist, die typisch für herkömmlich gebraute Kaffees sind,
und dieses Extrakt kann anschließend wie oben beschrieben entwässert und konzentriert
werden, um ein konzentriertes Extrakt mit reduziertem Volumen und
Gewicht herzustellen, das anschließend mit Wasser rekonstituiert
werden kann, um ein Kaffeegetränk
mit den gleichen Aromaeigenschaften herzustellen, wie sie für konventionell gebrauten
Kaffee typisch sind. Da das Aroma, die Qualität und die Haltbarkeit von Kaffee-Extrakten durch
längere
Exponierung an Sauerstoff leiden können, wird in bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung die Exponierung des Extrakts während Extraktion, Entwässerung
und allen anschließenden Behandlungen
und Verpackungsmaßnahmen
an atmosphärischer
Luft auf ein Minimum beschränkt,
beispielsweise durch Verwendung von Inertgasen, etwa Stickstoff,
als Mantel-/Reinigungsgase zur Kontaktierung des Extrakts während der
oben beschriebenen Produktions- und Verarbeitungsvorgänge.