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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Prostatakrebs
mit Anti-ErbB2-Antikörpern.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
ErbB-Familie von Rezeptor-Tyrosinkinasen sind wichtige Vermittler
von Zellwachstum, Differenzierung und Überleben. Die Rezeptorfamilie
umfasst vier gesonderte Mitglieder, einschließlich Epidermis-Wachstumsfaktor-Rezeptor
(EGFR oder ErbB1), HER2 (ErbB2 oder p185neu),
HER3 (ErbB3) und HER4 (ErbB4 oder tyro2).
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EGFR,
kodiert durch das erbB1-Gen, ist kausal mit humaner Malignität in Zusammenhang
gebracht worden. Im Besonderen ist erhöhte Expression von EGFR bei
Brust-, Blasen-, Lungen-, Kopf-, Hals- und Magenkrebs wie auch in
Glio-Blastomen beobachtet worden. Erhöhte EGFR-Rezeptorexpression
in denselben Tumorzellen ist oft mit erhöhter Produktion des EGFR-Liganden,
dem transformierenden Wachstumsfaktor Alpha (TGF-α), assoziiert
und führt über einen
autokrinen Stimulations-Stoffwechselweg
zu Rezeptoraktivierung. Baselga und Mendelsohn, Pharmac. Ther. 64,
127-154 (1994). Monoklonale Antikörper gegen EGFR oder dessen
Liganden, TGF-α und
EGF, sind als therapeutische Mittel zur Behandlung solcher Malignitäten evaluiert
worden. Siehe z.B. Baselga und Mendelsohn (s.o.); Masui et al.,
Cancer Research 44, 1002-1007 (1984); und Wu et al., J. Clin. Invest.
95, 1897-1905 (1995).
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Das
zweite Mitglied der ErbB-Familie, p185neu,
ist ursprünglich
als das Produkt des transformierenden Gens aus Neuroblasten chemisch
behandelter Ratten identifiziert worden. Die aktivierte Form des
neu-Proto-Oncogens resultiert aus einer Punktmutation (Valin zu
Glutaminsäure)
in der Transmembran-Region des kodierten Proteins. Amplifizierung
des humanen Analogons von neu wird bei Brust- und Eierstockkrebs
beobachtet und korreliert mit einer schlechten Prognose (Slamon
et al., Science 235, 177-182 (1987); Slamon et al., Science 244,
707-712 (1989); und US Patent Nr. 4.968.603). Bis heute ist für humane
Tumoren von keiner Punktmutation analog zu der im neu-Proto-Oncogen
berichtet worden. Überexpression
von ErbB2 (häufig
aber nicht einheitlich auf Gen-Amplifizierung zurückzuführen) ist
auch bei anderen Karzinomen, einschließlich Karzinomen von Magen,
Endometrium, Speicheldrüse,
Lunge, Niere, Dickdarm, Schilddrüse,
Pankreas und Blase, beobachtet worden. Siehe unter anderem King
et al., Science 229, 974 (1985); Yokota et al., Lancer 1, 765-767
(1986); Fukushigi et al., Mol. Cell. Biol. 6, 955-958 (1986); Geurin
et al., Oncogene Res. 3, 21-31 (1988); Cohen et al., Oncogene 4,
81-88 (1989); Yonemura et al., Cancer Res. 51, 1034 (1991); Borst
et al., Gynecol. Oncol. 38, 364 (1990); Weiner et al., Cancer Res.
49, 6605 (1989); Kern et al., Cancer Res. 50, 5184 (1990); Park
et al., Cancer Res. 49, 6005 (1989); Zhau et al., Mol. Carcinog.
3, 354-357 (1990); Aasland et al., Br. J. Cancer 57, 358-363 (1988);
Williams et al., Pathiobiology 59, 46-52 (1991); und McCann et al., Cancer 65,
88-92 (1990). ErbB2 kann bei Prostatakrebs überexprimiert werden (Gu et
al., Cancer Lett. 99, 185-9 (1996); Ross et al., Hum. Pathol. 28,
827-33 (1997); Ross et al., Cancer 79, 2162-70 (1997); und Sadasivan et
al., J. Urol. 150, 126-31 (1993)). Antikörper gegen das Ratten-p185neu und Human-ErbB2-Protein-Produkte sind
beschrieben worden. Drebin und Mitarbeiter haben Antikörper gegen
das Ratten-neu-Genprodukt, p185neu, hergestellt.
Siehe z.B. Drebin et al., Cell 41, 695-706 (1985); Myers et al.,
Meth. Enzym. 198, 277-290 (1991); und WO 94/22478. Drebin et al.,
Oncogene 2, 273-277 (1988), berichten, dass gegen zwei gesonderte p185neu-Regionen reaktive Antikörpermischungen
zu synergistischen Anti-Tumor-Effekten auf neu-transformierte, in
nackte Mäuse
implantierte NIH-3T3-Zellen führen.
Siehe auch US-Patent 5.824.311, erteilt am 20. Oktober 1998.
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Hudziak
et al., Mol. Cell. Biol. 9(3), 1165-1172 (1989), beschreiben die
Bildung eines Panels von Anti-ErbB2-Antikörpern, die unter Verwendung
der Human-Brusttumor-Zelllinie
SKBR3 charakterisiert wurden. Relative Zellproliferation der SKBR3-Zellen
nach Einwirken der Antikörper
wurde mittels Kristallviolett-Färbung der
Monoschichten nach 72 Stunden bestimmt. Mit diesem Assay wurde maximale
Inhibierung mit dem als 4D5 bezeichneten Antikörper erhalten, der die Zellproliferation
um 56% in hibierte. Andere Antikörper
dieser Liste verminderten in diesem Assay die Zellproliferation
in einem geringeren Ausmaß.
Weiters wurde gefunden, dass der Antikörper 4D5 ErbB2-überexprimierende
Brusttumor-Zelllinien für
die zytotoxischen Effekte von TNF-α sensibilisiert. Siehe auch
US-Patent Nr. 5.677.171, erteilt am 14. Oktober 1997. Die bei Hudziak
et al. diskutierten Anti-ErbB2-Antikörper werden weiter charakterisiert
von Fendly et al., Cancer Research 50, 1550-1558 (1990); Kotts et
al., In Vitro 26(3), 59A (1990); Sarup et al., Growth Regulation
1, 72.82 (1991); Shepard et al., Clin. Immunol. 11(3), 117-127 (1991);
Kumar et al., Mol. Cell. Biol. 11(2), 979-986 (1991); Lewis et al.,
Cancer Immunol. Immunother. 37, 255-263 (1993); Pietras et al.,
Oncogene 9, 1829-1838 (1994); Vitetta et al., Cancer Research 54,
5301-5309 (1994); Sliwkowski et al., J. Biol. Chem. 269(20), 14661-14665 (1994); Scott
et al., J. Biol. Chem. 266, 14300-5 (1991); D'souza et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
91, 7202-7206 (1994); Lewis et al., Cancer Research 56, 1457-1465
(1996); und Schaefer et al., Oncogene 15, 1385-1394 (1997).
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Eine
rekombinante, humanisierte Version des murinen Anti-ErbB2-Antikörpers 4D5
(huMAb4D5-8, rhuMAb HER2 oder HERCEPTIN®; US-Patent
Nr. 5.821.337) ist in Patienten mit ErbB2-überexprimierenden metastasierenden
Brustkrebsen, die eine umfassende Vor-Anti-Krebstherapie erhalten
haben, klinisch aktiv (Baselga et al., J. Clin. Oncol. 14, 737-744
(1996)). HERCEPTIN® erhielt die Marktzulassung
von der Food and Drug Administration am 25. September 1998 für die Behandlung
von Patienten mit metastasierendem Brustkrebs, deren Tumoren das
ErbB2-Protein überexprimieren.
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WO
99/31140 betrifft die Behandlung von durch Überexpression von ErbB2 charakterisierten
Leiden. Genauer gesagt die Behandlung von menschlichen Patienten,
die für
Krebs anfällig
sind oder an einem solchen leiden, bei dem ErbB2 überexprimiert
wird, und zwar mit einer Kombination aus einem Anti-ErbB2-Antikörper und
einem Chemotherapeutikum, das kein Anthracyclin ist, z.B. Doxorubicin
oder Epirubicin.
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Andere
Anti-ErbB2-Antikörper
mit verschiedensten Eigenschaften wurden beschrieben von Tagliabue et
al., Int. J. Cancer 47, 933-937 (1991); McKenzie et al., Oncogene
4, 543-548 (1989); Maier et al., Cancer Res. 51, 5361-5369 (1991);
Bacus et al., Molecular Carcinogenesis 3, 350-362 (1990); Stancovski
et al., PNAS (USA) 88, 8691-8695 (1991); Bacus et al., Cancer Research
52, 2580-2589 (1992); Xu et al., Int. J. Cancer 53, 401-408 (1993);
WO 94/00136; Kasprzyk et al., Cancer Research 52, 2771-2776 (1992);
Hancock et al., Cancer Res. 51, 4575-4580 (1991); Shawver et al.,
Cancer Res. 54, 1367-1373 (1994); Arteaga et al., Cancer Res. 54,
3758-3765 (1994); Harwerth et al., J. Biol. Chem. 267, 15160-15167
(1992); US-Patent Nr. 5.783.186; und Klapper et al., Oncogene 14,
2099-2109 (1997).
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Ein
gegen ErbB2 gerichteter intrazellulärer scFv-Antikörper wurde
verwendet, um die Membranexpression dieses Rezeptors in den Zelllinien
DU145, LNCaP und PC3 herabzuregulieren (Myers et al., Proceedings
of the American Association for Cancer Research Annual Meeting 37(0),
342, Nr. 2334 (1996)).
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In
Skrepnik et al., J. Urology 161, 984-989 (1999), wurden subkutane
Xenotransplantate in Mäusen, die
aus den Zelllinien DU145 und PC3 gezüchtet worden waren, unter Einsatz
eines Oncotoxins behandelt. Das Oncotoxin umfasste einen Anti-ErbB2-Antikörper, der
innerhalb einer einkettigen Antikörperdomäne enthalten war, die an einen
Teil des Pseudomonas-Exotoxins A gebunden war, wodurch Proteinsynthese
in Target-Zellen gehemmt wurde.
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Ein
bispezifischer Antikörper
(MDX-H210), der eine Erkennungsstelle für ErbB2 in Kombination mit GM-CSF
enthielt, wurde in einem klinischen Phase-II-Test zur Behandlung
von Prostatakrebs eingesetzt (James et al., Brit. J. Cancer 78(2),
19, 056 (1998)).
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Homologie-Screening
führte
zur Identifizierung von zwei anderen Mitgliedern der ErbB-Rezeptor-Familie;
ErbB3 (US-Pat. Nr. 5.183.884 und 5.480.968; wie auch Kraus et al.,
PNAS (USA) 86, 9193-9197 (1989)) und ErbB4 (europäische Patentanmeldung
Nr. 599.274; Plowman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 1746-1750 (1993);
und Plowman et al., Nature 366, 473-475 (1993)). Beide dieser Rezeptoren
zeigen erhöhte Expression
bei zumindest einigen Brustkrebs-Zelllinien.
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Die
ErbB-Rezeptoren werden im Allgemeinen in verschiedensten Kombinationen
in Zellen gefunden, und es wird angenommen, dass Hetero-Dimerisierung
die Diversität
zellulärer
Antworten auf eine Vielzahl von ErbB-Liganden steigert (Earp et
al., Breast Cancer Research and Treatment 35, 115-132 (1995)). EGFR
wird von sechs verschiedenen Liganden gebunden: Epidermis-Wachstumsfaktor
(EGF), transformierendem Wachstumsfaktor Alpha (TGF-α), Amphiregulin,
Heparin-bindendem Epidermis-Wachstumsfaktor (HB-EGF), Betacellulin
und Epiregulin (Groenen et al., Growth Factors 11, 235-257 (1994)).
Eine Familie von Heregulin-Proteinen, resultierend vom alternativen
Spleißen
eines einzelnen Gens, sind Liganden für ErbB3 und ErbB4. Die Heregulin-Familie
umfasst Alpha-, Beta- und Gamma-Hereguline (Holmes et al., Science
256, 1205-1210 (1992); US-Patent Nr. 5.641.869; und Schaefer et
al., Oncogene 15, 1385-1394 (1994)); neu-Differenzierungsfaktoren
(NDFs), Glia-Wachstumsfaktoren
(GGFs); Acetylcholin-Rezeptor-induzierende Aktivität (ARIA);
und sensorischer und motorischer Neuron-abgeleiteter Faktor (SMDF).
Für einen Überblick
siehe Groenen et al., Growth Factors 11, 235-257 (1994); G. Lemke,
Molec. & Cell.
Neurosci. 7, 247-262 (1996) und Lee et al., Pharm. Rev. 47, 51-85
(1995). Kürzlich
wurden drei zusätzliche
ErbB-Liganden identifiziert; Neuregulin-2 (NRG-2), der entweder
ErbB3 oder ErbB4 binden soll (Chang et al., Nature 387, 509-512
(1997); und Carraway et al., Nature 387, 512-516 (1997)); Neuregulin-3,
das ErbB4 bindet (Zhang et al., PNAS (USA) 94(18), 9562-7 (1997);
und Neuregulin-4,
das ErbB4 bindet (Harari et al., Oncogene 18, 2681-89 (1999)). HB-EGF,
Betacellulin und Epiregulin binden ebenfalls an ErbB4.
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Während EGF
und TGF-α nicht
an ErbB2 binden, stimuliert EGF EGFR und ErbB2, um ein Heterodimer
zu bilden, das EGFR aktiviert und zu Transphosphorylierung von ErbB2
im Heterodimer führt.
Dimerisierung und/oder Transphosphorylierung scheinen die ErbB2-Tyrosinkinase
zu aktivieren. Siehe Earp et al. (s.o.). Ebenso wird ein aktiver
Signal-Komplex gebildet, wenn ErbB3 mit ErbB2 co-exprimiert wird,
und Anti körper
gegen ErbB2 sind in der Lage, diesen Komplex zu zerstören (Sliwkowski
et al., J. Biol. Chem. 269(20), 14661-14665 (1996)). Zusätzlich dazu
wird die Affinität
von ErbB3 für
Heregulin (HRG) auf einen höheren
Affinitätszustand
gesteigert, wenn es mit ErbB2 co-exprimiert wird. Siehe auch Levi
et al., Journal of Neuroscience 15, 1329-1340 (1995); Morrissey
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 1431-1435 (1995); und Lewis
et al., Cancer Res. 56, 1457-1465 (1996), bezüglich des ErbB2-ErbB3-Proteinkomplexes.
ErbB4 bildet wie ErbB3 einen aktiven Signalkomplex mit ErbB2 (Carraway
und Cantley, Cell 78, 5-8 (1994)).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Antikörpers,
der ErbB2 bindet und Ligandenaktivierung eines ErbB-Rezeptors 50–100% wirksamer
blockiert als ein humanisierter monoklonaler Antikörper huMAb4D5-8,
wie im US-Patent 5.821.337 offenbart ist, zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Prostatakrebs (z.B. androgenunabhängigem Prostatakrebs)
beim Menschen bereit. Der Antikörper
blockiert die Bindung eines monoklonalen Antikörpers 2C4 an ErbB2 und vorzugsweise auch
die TGF-α-Aktivierung
von mitogenaktivierter Proteinkinase (MAPK).
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Die
Erfindung stellt weiters die Verwendung eines Chemotherapeutikums
(z.B. eines Taxans) und eines Antikörpers, der ErbB2 bindet und
Ligandenaktivierung eines ErbB-Rezeptors 50–100% wirksamer blockiert als
ein humanisierter monoklonaler Antikörper huMAb4D5-8, wie im US-Patent
5.821.337 offenbart ist, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Prostatakrebs beim Menschen bereit. Der Antikörper blockiert
die Bindung eines monoklonalen Antikörpers 2C4, der bei der ATCC
unter der Hinterlegungsnummer HB12697 erhältlich ist, an ErbB2.
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Die
Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines Antikörpers, der
ErbB2 bindet, kann verwendet werden, um androgenabhängigen Prostatakrebs
bei einem Menschen zu behandeln, und führt gegebenenfalls zu einem
erhöhten
prosta taspezfischen Antigen-(PSA-) Index im Menschen. Der Antikörper blockiert
wie der monoklonale Antikörper
2C4 (z.B. humanisierter 2C4) die Ligandenaktivierung eines ErbB2-Rezeptors.
Dem Menschen kann außerdem
ein Chemotherapeutikum, vorzugsweise ein Taxan, verabreicht werden.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Fabrikat bereit,
das einen Behälter
und eine darin enthaltene Zusammensetzung umfasst, worin die Zusammensetzung
einen Antikörper
umfasst, der ErbB2 bindet und Ligandenaktivierung eines ErbB-Rezeptors 50–100% wirksamer
blockiert als ein humanisierter monoklonaler Antikörper huMAb4D5-8,
wie im US-Patent 5.821.337 offenbart ist, und weiters eine Packungsbeilage umfasst,
in der angegeben ist, dass die Zusammensetzung zur Behandlung von
Prostatakrebs, z.B. androgenabhängigem
Prostatakrebs, eingesetzt werden kann, worin der Antikörper die
Bindung eines monoklonalen Antikörpers
2C4, der bei der ATCC unter der Hinterlegungsnummer HB12697 erhältlich ist,
an ErbB2 blockiert. Gegebenenfalls gibt die Packungsbeilage weiters
die Behandlung des Patienten mit einem Chemotherapeutikum, wie z.B.
Taxan, an.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die 1A und 1B beschreiben
die Epitop-Kartierung der Reste 22-645 innerhalb der extrazellulären Domäne (ECD)
von ErbB2 (Aminosäuresequenz,
einschließlich
Signalsequenz, gezeigt in 1A; Seq.-ID
Nr. 13), wie bestimmt mittels Trunkations-Mutanten-Analyse und ortsgerichteter
Mutagenese (Nakamura et al., J. of Virology 67(10), 6179-6191 (1991);
und Renz. et al., J. Cell. Biol. 125(6), 1395-1406 (1994)). Die
verschiedenen ErbB2-ECD-Trunkationen oder -Punktmutationen wurden
unter Verwendung von Polymerkasekettenreaktionstechnologie aus cDNA
hergestellt. Die ErbB2-Mutanten wurden als gD-Fusionsproteine in einem
Säugetier-Expressionsplasmid
exprimiert. Dieses Expressionsplasmid verwendet den Cytomegalievirus-Promotor/Enhancer
mit SV40-Terminations- und -Polyadenylierungs-Signalen, die stromabwärts der
insertierten cDNA lokalisiert ist. Plasmid-DNA wurde in 293-Zellen
transfiziert. Einen Tag nach der Transfektion wurden die Zellen über Nacht
metabolisch markiert, und zwar in Methionin- und Cystein-freiem,
Glucosearmem DMEM, enthaltend 1% dialysiertes Fetal-Rinderserum
und jeweils 25 μCi 35S-Methionin und 35S-Cystein. Überstände wurden
gesammelt, und es wurden entweder die monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper oder
Kontroll-Antikörper
zu dem Überstand
zugesetzt und 2–4
Stunden lang bei 4°C
inkubiert. Die Komplexe wurden präzipitiert, auf ein 10–20% Tricin-SDS-Gradientengel
aufgetragen und Elektrophorese bei 100 V unterworfen. Das Gel wurde
auf eine Membran elektrogeblottet und mittels Autoradiographie analysiert.
Wie in 1B gezeigt, binden die Antikörper 7C2,
7F3, 2C4, 7D3, 3E8, 4D5, 2H11 und 3H4 verschiedenste ErbB2-ECD-Epitope.
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Die 2A und 2B zeigen
den Effekt der monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper 2C4 und 7F3 auf die rHRGβ1-Aktivierung
von MCF7-Zellen. 2A zeigt Dosis-Antwort-Kurven von 2C4- oder
7F3-Inhibierung von HRG-Stimulation der Tyrosin-Phosphorylierung. 2B zeigt Dosis-Antwort-Kurven für die Inhibierung von 125I-markiertem rHRGβ1177-244-Bindung
and MCF7-Zellen durch 2C4 und 7F3.
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3 beschreibt
die Inhibierung der spezifischen Bindung von 125I-markiertem
rHRGβ1177-244 an ein Panel von humanen Tumor-Ziellinien
durch die monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper 2C4 oder 7F3. Monoklonale
Antikörper-Kontrollen
sind Isotypen-übereinstimmende,
murine monoklonale Antikörper,
die die rHRG-Bindung nicht blockieren. Unspezifische Bindung von 125I-markiertem rHRGβ1177-244 wurde
aus parallelen Inkubationen, durchgeführt in Gegenwart von 100 nM
rHRGβ1,
bestimmt. Werte für
unspezifische Bindung von 125I-markiertem
rHRGβ1177-244 waren unter 1% für alle getesteten Ziellinien.
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Die 4A und 4B zeigen
den Effekt der monoklonalen Antikörper 2C4 und 4D5 auf die Proliferation
von MDA-MB-175-(4A) und SK-BR-3-(4B) Zellen. MDA-MB-175- und SK-BR-3-Zellen wurden in
96-Napf-Platten geimpft und 2 Stunden lang anhaften gelassen. Das
Experiment wurde in 1% Serum enthaltendem Medium durchgeführt. Anti-ErbB2-Antikörper oder
Medium alleine wurden zu den Zellen zugesetzt und 2 Stunden lang
bei 37°C
inkubiert. Anschließend
wurde rHRGβ1
(1 nM) oder Medium alleine zugesetzt, und die Zellen wurden 4 Tage
lang inkubiert. Monoschichten wurde gewaschen und mit 0,5% Kristallviolett
gefärbt/fixiert.
Zur Bestimmung der Zellproliferation wurde die Absorption bei 540
nm gemessen.
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Die 5A und 5B zeigen
den Effekt von monoklonalem Antikörper 2C4, HERCEP-TIN®-Antikörper oder
einem Anti-EGFR-Antikörper
auf die Heregulin-(HRG-) abhängige
Assoziierung von ErbB2 mit ErbB3 in niedrige/normale ErbB2-Ausmaße (5A) exprimierenden MCF7-Zellen und hohe Ausmaße von ErbB2 (5B) exprimierenden SK-BR-3-Zellen; siehe Beispiel
2 unten.
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Die 6A und 6B vergleichen
die Aktivitäten
von intaktem murinem monoklonalem Antikörper 2C4 (mu-2C4) und einem
chimären
2C4-Fab-Fragment. 6A zeigt die Inhibierung der 125I-HRG-Bindung an MCF7-Zellen durch den
chimären
2C4-Fab- oder intakten
murinen monoklonalen Antikörper
2C4. MCF7-Zellen wurden in 24-Napf-Platten
(1 × 105 Zellen/Napf) inokuliert und 2 Tage lang
auf ungefähr
85% Konfluenz gezüchtet.
Bindungsexperimente wurden wie in Lewis et al., Cancer Research
56, 1457-1465 (1996), beschrieben durchgeführt. 6B beschreibt
die Inhibierung der rHRGβ1-Aktivierung
der p180-Tyrosin-Phosphorylierung in MCF7-Zellen, die wie in Lewis
et al., Cancer Research 56, 1457-1465 (1996), durchgeführt wurde.
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Die 7A und 7B beschreiben
Anordnungen der Aminosäure-Sequenzen
von variablen Leicht-(VL) (7A) und variablen Schwerketten-Domänen (VH) (7B)
des murinen monoklonalen Antikörpers
2C4 (Seq.-ID Nr. 1 bzw. 2); VL- und VH-Domänen der
humanisierten Fab-Version 574 (Seq.-ID Nr. 3 bzw. 4) und humanen
VL- und VH-Konsensus-Gerüsten (hum-κ1, leichte
Kappa-Untergruppe I; humIII, schwere Untergruppe III) (Seq.-ID Nr.
5 bzw. 6). Sternchen identifizieren Unterschiede zwischen der humanisierter Fab-Version
574 und dem murinen monoklonalen Antikörper 2C4 oder zwischen der
humanisierten Fab-Version 574 und dem Humangerüst. Komplementarität bestimmende
Regionen (CDRs) sind in eckigen Klammern gezeigt.
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Die 8A bis C zeigen die Bindung von chimären Fab-2C4
(Fab.v1) und mehreren humanisierten 2C4-Varianten an die extrazelluläre ErbB2-Domäne (ErbB2-ECD),
wie bestimmt mittels ELISA in Beispiel 3.
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9 ist
eine Bandgrafik der VL- und VH-Domänen des
monoklonalen Antikörpers
2C4 mit markiertem weißem
CDR-Grundgerüst
(L1, L2, L3, H1, H2, H3). VH-Seitenketten, mittels
Mutagenese während
Humanisierung evaluiert (siehe Beispiel 3, Tabelle 2), sind ebenfalls
gezeigt.
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10 beschreibt den Effekt von monoklonalem Antikörper 2C4
oder HERCEPTIN® auf
EGF-, TGF-α- oder
HRG-vermittelte Aktivierung von Mitogen-aktivierter Proteinkinase
(MAPK).
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11A bis H zeigen die Reaktion von Xenotransplantat-Tumoren
auf eine Behandlung mit HERCEPTIN
® (H, ∎),
einer Kontrolle (C, O), TAXOL
® (T,
)
und einer Kombination aus HERCEPTIN
®/TAXOL
® (H/T, ♢). Die
Reaktion der anodrogenunabhängigen
Tumoren CWR22R und CWRSA6 (
11A bzw.
B) und der androgenabhängigen
Tumoren CWR22 und LNCaP (
11C bzw.
D) auf HERCEPTIN
® und auf eine Kontrolle sind
dargestellt. Die Reaktion der Tumoren auf HERCEPTIN
®, TAXOL
®,
HERCEPTIN
®/TAXOL
® und
eine Kontrolle sind in
11E (CWR22);
11F (LNCaP);
11G (CWR22R);
und
11H (CWRSA6) dargestellt. Die
Ergebnisse sind als Mittelwerte +/– SF angegeben.
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12A und 12B zeigen
die relative prostataspezifische Antigen-(PSA-) Index-Reaktion von Tieren
mit androgenabhängigen
Prostatakrebs-Xenotransplantaten, die mit HERCEPTIN® behandelt
wurden. In 12A wurde der PSA-Index vor
der Behandlung und 9 bzw. 21 Tage nach Beginn der Behandlung im
LNCaP-Xenotransplantatmodell
gemessen und in Bezug auf die Werte vor der Behandlung ausgedrückt. In 12B wurde der PSA-Index vor der Behandlung und
9 bzw. 21 Tage nach Beginn der Behandlung im CWR22-Xenotransplantatmodell
gemessen und in Bezug auf die Werte vor der Behandlung ausgedrückt. Die Ergebnisse
sind als mittleres relatives PSA +/– SF angegeben.
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13 zeigt die Reaktion des androgenabhängigen Tumors
CWR22 auf eine Therapie mit einem Kontrollantikörper (C,
,
HERCEPTIN
® (H,
O) oder einem monoklonalen Antikörper
2C4 (2, ∎). Die Verabreichung von 2C4 ist durch * gekennzeichnet;
die Verabreichung von HERCEPTIN
® durch
+.
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14 zeigt die Reaktion des androgenabhängigen Tumors
CWR22 auf eine Therapie mit TAXOL
® alleine
(T, O), einem monoklonalen Antikörper
2C4 alleine (2, ∎) oder einer Kombination aus einem monoklonalen
Antikörper
2C4 und TAXOL
® (2/T,
).
Die Verabreichung von 2C4 ist durch * gekennzeichnet; die Verabreichung
von TAXOL
® (6,25
mg/kg) durch +.
-
15 zeigt die Reaktion des androgenunabhängigen Tumors
CWR22R auf eine Therapie mit einem Kontrollantikörper (C,
),
HERCEPTIN
® (H,
O) oder einem monoklonalen Antikörper
2C4 (2, ∎). Die Verabreichung eines monoklonalen Antikörpers 2C4
ist durch + gekennzeichnet; die Verabreichung von HERCEPTIN
® durch
+.
-
16 zeigt die Reaktion des androgenunabhängigen Tumors
CWR22R auf eine Therapie mit TAXOL
® alleine
(T, O), einem monoklonalen Antikörper
2C4 alleine (2, ∎) oder einer Kombination aus einem monoklonalen
Antikörper
2C4 und TAXOL
® (2/T,
).
Die Verabreichung von 2C4 ist durch * gekennzeichnet; die Verabreichung
von TAXOL
® (6,25
mg/kg) durch +.
-
17 zeigt die Reaktion des androgenunabhängigen Tumors
CWRSA6 auf eine Therapie mit einem Kontrollantikörper (C,
,
HERCEPTIN
® (H,
O) oder einem monoklonalen Antikörper
2C4 (2, ∎). Die Verabreichung eines monoklonalen Antikörpers 2C4
ist durch + gekennzeichnet; die Verabreichung von HERCEPTIN
® durch
+.
-
18 zeigt die Reaktion des androgenunabhängigen Tumors
CWRSA6 auf eine Therapie mit TAXOL
® alleine
(T, O), einem monoklonalen Antikörper
2C4 alleine (2, ∎) oder einer Kombination aus einem monoklonalen
Antikörper
2C4 und TAXOL
® (2/T,
).
Die Verabreichung von 2C4 ist durch * gekennzeichnet; die Verabreichung
von TAXOL
® (6,25
mg/kg) durch +.
-
19 zeigt die relative TGF-α-mRNA-Expression durch CWR22R-
oder CWR22-Zellen,
bestimmt durch quantitative Echtzeit-PCR.
-
20 zeigt die relative HB-EGF-mRNA-Expression durch
CWR22R- oder CWR22-Zellen,
bestimmt durch quantitative Echtzeit-PCR.
-
21 zeigt die Wirkung der Behandlung mit einem
monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper auf
das Wachstum von Prostatakrebs-Xenotransplantaten. Das Tumorwachstum
wurde am Ende der einzelnen Experimente in Bezug auf Kontrolltumoren
normalisiert, als Kontrolltiere getötet wurden. Die für CWR22
angeführten
Werte entsprechen Tag 23 nach der Bildung eines fühlbaren
Tumors; für
LNCaP Tag 51; für
CWR22R Tag 22; für
CWR22SA6 Tag 33.
-
22 zeigt die Wirkung der Behandlung mit
einem monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper auf
den PSA-Index. Der PSA-Index ist definiert als die Menge von Serum-PSA, in Bezug auf
das Tumorvolumen normalisiert.
-
23 bewertet die Aktivität eines rekombinanten humanisierten
monoklonalen Antikörpers
(rhuMAb 2C4), eines pegylierten Fab-Fragments davon und eines murinen
2C4 auf das androgenunabhängige CWR22R-Prostata-Xenotransplantat.
-
24 zeigt die Dosiswirkung von rhuMAb 2C4 auf das
androgenunabhängige
CWR22R-Prostata-Xenotransplantat.
-
25 zeigt die Dosiswirkung von rhuMAb 2C4 auf das
androgenunabhängige
MSKPC6-Prostata-Xenotransplantat.
-
26 zeigt die 2C4- und 7C2-Dosiswirkung in einem
androgenabhängigen
Prostata-Xenotransplantat (CWR22).
-
27 zeigt das Tumorvolumen in CWR22R-Xenotransplantaten,
die mit TAXOL® und
Anti-ErbB2-Antikörpern
2C4 und 7C2 behandelt wurden.
-
Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
-
I. Definitionen
-
Ein "ErbB-Rezeptor" ist eine Rezeptorprotein-Tyrosinkinase,
die zur ErbB-Rezeptorfamilie gehört
und EGFR-, ErbB2-, ErbB3- und ErbB4-Rezeptoren umfasst sowie in
Zukunft zu identifizierende, andere Mitglieder dieser Familie. Der
ErbB-Rezeptor wird im Allgemeinen umfassen: eine extrazelluläre Domäne, die
an einen ErbB-Liganden binden kann; eine lipophile Transmembran-Domäne; eine
konservierte intrazelluläre
Tyrosinkinase-Domäne;
und eine carboxylterminale, mehrere phosphorylierbare Tyrosinreste
tragende Signaldomäne.
Der ErbB-Rezeptor kann ein "Nativsequenz"-ErbB-Rezeptor oder eine "Aminosäuresequenz-Variante" davon sein. Vorzugsweise
ist der ErbB-Rezeptor der humane Nativsequenz-ErbB-Rezeptor.
-
Die
Begriffe "ErbB1", "Epidermis-Wachstumsfaktor-Rezeptor" und "EGFR" werden hierin austauschbar
verwendet und betreffen EGFR, wie offenbart z.B. in Carpenter et
al., Ann. Rev. Biochem. 56, 881-914 (1987), umfassend deren natürlich auftretenden
Mutantenformen (z.B. eine Deletionsmutante EGFR, wie bei Humphrey
et al., PNAS (USA) 87, 4207-4211 (1990)). erbB1 betrifft das Gen,
das für
das EGFR-Protein-Produkt
kodiert.
-
Die
Ausdrücke "ErbB2" und "HER2" werden hierin austauschbar
verwendet und betreffen das humane HER2-Protein, beschrieben z.B.
in Semba et al., PNAS (USA) 82, 6497-6501 (1985); und Yamamoto et
al., Nature 319, 230-234 (1986) (Genbank-Zugangsnummer X03363). Der Begriff "erbB2" betrifft das Gen,
welches für
humanes ErbB2 kodiert, und "neu" betrifft das Gen,
welches für
Ratten-p185neu kodiert. Bevorzugtes ErbB2
ist humanes Nativsequenz-ErbB2.
-
"ErbB3" und "HER3" betreffen das Rezeptor-Polypeptid,
wie offenbart in z.B. US-Patent Nr. 5.183.884 und 5.480.968 sowie
auch Kraus et al., PNAS (USA) 86, 9193-9197 (1989).
-
Die
Begriffe "ErbB4" und "HER4" betreffen hierin
das Rezeptor-Polypeptid wie offenbart in z.B. der EP-Patentanmeldung
Nr. 559.274; Plowman et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 90, 1746-1750
(1993); und Plowman et al., Nature 366, 473-475 (1993), einschließlich dessen
Isoformen, wie z.B. offenbart in WO 99/19488, publiziert am 22.
April 1999.
-
Mit "ErbB-Ligand" ist ein Polypeptid
gemeint, das an den ErbB-Rezeptor bindet und/oder diesen aktiviert.
Das der hierin speziell interessierende ErbB-Ligand ist ein humaner
Nativsequenz-ErbB-Ligand, wie z.B. Epidermis-Wachstumsfaktor (EGF)
(Savage et al., J. Biol. Chem. 247, 7612-7621 (1992)); transformierender Wachstumsfaktor
Alpha (TGF-α)
(Marquardt et al., Science 223, 1079-1082 (1984)); Amphiregulin,
auch bekannt als Schwanoma- oder autokriner Keratinocyten-Wachstumsfaktor
(Shoyab et al., Science 243, 1074-1076 (1989); Kimura et al., Nature
348, 257-260 (1990); und Cook et al., Mol. Cell. Biol. 11, 2547-2557 (1991));
Betacellulin (Shing et al., Science 259, 1604-1607 (1993); und Sasada
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 190, 1173 (1993)); Heparin-bindender
Epidermis-Wachstumsfaktor (HB-EGF) (Higashiyama et al., Science
251, 936-939 (1991)); Epiregulin (Toyoda et al., J. Biol. Chem.
270, 7495-7500 (1995); und Komurasaki et al., Oncogene 15, 2841-2848
(1997)); ein Heregulin (siehe unten); Neuregulin-2 (NRG-2) (Carraway
et al., Nature 387, 512-516 (1997)); Neuregulin-3 (NRG-3) (Zhang
et al., Proc. Natl.
-
Acad.
Sci. 94, 9562-9567 (1997)); Neuregulin-4 (NRG-4) (Harari et al.,
Oncogene 18, 2681-89 (1999)) oder Cripto (CR-1) (Kannan et al.,
J. Biol. Chem. 272(6), 3330-3335 (1997). ErbB-Liganden, die EGFR
binden, umfassen EGF, TGF-α,
Amphiregulin, Betacellulin, HB-EGF und Epiregulin. ErbB-Liganden,
die ErbB3 binden, umfassen Hereguline. ErbB-Liganden, die in der
Lage sind, ErbB4 zu binden, umfassen Betacellulin, Epiregulin, HB-EGF,
NRG-2, NRG-3, NRG-4 und Hereguline.
-
"Heregulin" (HRG), wenn hierin
verwendet, betrifft ein Polypeptid, das durch das Heregulin-Genprodukt
kodiert wird, wie offenbart in US-Patent Nr. 5.641.869 oder Marchionni
et al., Nature 362, 312-318 (1993). Beispiele für Hereguline umfassen Heregulin-α, Heregulin-β1, Heregulin-β2 und Heregulin-β3 (Holmes
et al., Science 256, 1205-1210 (1992); und US-Patent Nr. 5, 641,869);
neu-Differenzierungsfaktor (NDF) (Peles et al., Cell 69, 205-216
(1992)); Acetylcholin-Rezeptor-induzierende Aktivität (ARIA)
(Falls et al., Cell 72, 801-815 (1993)); Glia-Wachstumsfaktoren
(GGFs) (Marchionni et al., Nature 362, 312-318 (1993)); sensorisches
und motorisches Neuronabgeleiteter Faktor (SMDF) (Ho et al., J.
Biol. Chem. 270, 14523-14532 (1995)); γ-Heregulin (Schaefer et al., Oncogene
15, 1385-1394 (1997)). Der Begriff inkludiert biologisch aktive
Fragmente und/oder Aminosäuresequenz-Varianten
eines Nativsequenz-HRG-Polypeptids, wie z.B. ein EGF-artiges Domänen-Fragment
davon (z.B. HRGβ1177-244)
-
Ein "ErbB-Hetero-Oligomer" ist hierin ein nicht-kovalent
assoziiertes Oligomer, umfassend mindestens zwei verschiedene ErbB-Rezeptoren.
Solche Komplexe können
gebildet werden, wenn eine Zelle, die zwei oder mehrere ErbB-Rezeptoren
exprimiert, einem ErbB-Liganden ausgesetzt wird, und kann mittels
Immunpräzipitation
isoliert und mittels SDS-PAGE analysiert werden, wie z.B. in Sliwkowski
et al., J. Biol. Chem. 269(20), 14661-14665 (1994), beschrieben
ist. Beispiele solcher ErbB-Hetero-Oligomere
umfassen EGFR-ErbB2-, ErbB2-ErbB3- und ErbB3-ErbB4-Komplexe. Überdies
können
die ErbB-Hetero-Oligomere zwei oder mehrere ErbB2-Rezeptoren, kombiniert
mit einem verschiedenen ErbB-Rezeptor, wie z.B. ErbB3, ErbB4 oder
EGFR, beinhalten. Andere Proteine, wie z.B. eine Cytokin-Rezeptor-Untereinheit (z.B.
pg130), können
im Hetero-Oligomer umfasst sein.
-
Mit "Liganden-Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors" ist
Signalübertragung
gemeint (z.B. jene, die von einer intrazellulären Kinase-Domäne eines
ErbB-Rezeptors verursacht wird, die Tyrosin-Reste im ErbB-Rezeptor
oder ein Substrat-Polypeptid phosphoryliert), vermittelt durch ErbB-Ligandenbindung
an ein ErbB-Hetero-Oligomer, umfassend den ErbB-Rezeptor von Interesse.
Im Allgemeinen wird dies die Bindung eines ErbB-Liganden an ein
ErbB-Hetero-Oligomer beinhalten, was eine Kinase-Domäne von einer
oder mehrerer der ErbB-Rezeptoren im Hetero-Oligomer aktiviert und
so zur Phosphorylierung von Tyrosin-Resten in einem oder mehreren
der ErbB-Rezeptoren und/oder zur Phosphorylierung von Tyrosin-Resten
in (einem) zusätzlichen
Substrat-Polypeptid(en) führt.
ErbB-Rezeptor-Aktivierung kann mittels verschiedener Phosphorylierungs-Tests
quantifiziert werden.
-
Ein "Nativsequenz"-Polypeptid ist eines,
das dieselbe Aminosäuresequenz
wie ein von der Natur hergeleitetes Polypeptid (z.B. ErbB-Rezeptor
oder ErbB-Ligand) besitzt. Solche Nativsequenz-Polypeptide können aus
der Natur isoliert oder auf rekombinante oder synthetische Weise
hergestellt werden. Folglich kann ein Nativsequenz-Polypeptid die Aminosäuresequenz
eines natürlich
auftretenden humanen Polypeptids, eines murinen Polypeptids oder
eines Polypeptids von jeder anderen Säugetier-Spezies besitzen.
-
Der
Begriff "Aminosäuresequenz-Variante" betrifft Polypeptide
mit Aminosäuresequenzen,
die sich in einem gewissen Ausmaß von einem Nativsequenz-Polypeptid
unterscheiden. Normalerweise werden Aminosäuresequenz-Varianten zumindest
70% Homologie mit zumindest einer Rezeptor-Bindungsdomäne eines
nativen ErbB-Liganden oder mit zumindest einer Liganden-Bindungsdomäne eines
nativen ErbB-Rezeptors aufweisen, und vorzugsweise werden sie zumindest
zu 80%, stärker
bevorzugt zumindest zu 85%, homolog zu solchen Rezeptor- oder Liganden-Bindungsdomänen sein.
Die Aminosäuresequenz-Varianten
besitzen an bestimmten Stellen Substitutionen, Deletionen und/oder
Insertionen innerhalb der Aminosäuresequenz
der nativen Aminosäuresequenz.
-
"Homologie" wird definiert als
der Prozentanteil von identischen Resten in der Aminosäuresequenz-Variante,
nach gegebenenfalls erforderlicher Ausrichtung der Sequenzen und
Einführung
von Leerstellen, um die maximalen %-Homologie zu erzielen. Verfahren
und Computerprogramme für
die Ausrichtung sind gut fachbekannt. Ein solches Computerprogramm
ist "Align 2", verfasst von Genentech,
Inc., das mit Benutzer-Dokumentation im United States Copyright
Office, Washington, DC 20559, am 10. Dezember 1991 hinterlegt wurde.
-
Der
Begriff "Antikörper" wird hierin im weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen monoklonale Antikörper, polyklonale
Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z.B. bispezifische Antikörper),
die aus mindestens zwei intakten Antikörpern gebildet werden, und
Antikörperfragmente,
solange sie die gewünschte biologische
Aktivität
aufweisen.
-
Der
Begriff "monoklonaler
Antikörper", wie er hierin verwendet
wird, betrifft einen Antikörper,
der aus einer Population im Wesentlichen homogener Antikörper erhalten
wird, d.h. die einzelnen in der Population enthaltenen Antikörper sind
identisch, abgesehen von natürlich
auftretenden Mutationen, die in geringem Ausmaß vorhanden sein können. Monoklonale
Antikörper
sind höchst
spezifisch und sind gegen eine einzelne Antigen-Stelle gerichtet.
Weiters ist jeder monoklonale Antikörper, im Gegensatz zu polyklonalen
Antikörper-Präparaten,
die verschiedene Antikörper
gegen verschiedene Determinanten (Epitope) beinhalten, gegen eine einzelne
Determinante am Antigen gerichtet. Zusätzlich zu ihrer Spezifität sind monoklonale
Antikörper
in der Weise vorteilhaft, dass sie unkontaminiert durch andere Antikörper synthetisiert
werden können.
Die nähere Bestimmung "monoklonal" bezeichnet den Charakter
des Antikörpers
als von einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörpern herstammend
und ist nicht dahingehend auszulegen, dass die Produktion des Antikörpers ein
bestimmtes Verfahren erfordert. Beispielsweise können die gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden monoklonalen Antikörper mit dem erstmals von Kohler
et al., Nature 256, 495 (1975), beschriebenen Hybridom-Verfahren oder mittels
DNA-Rekombinationsverfahren (siehe z.B. US-Patent Nr. 4.816.567)
hergestellt werden. Die "monoklonalen
Antikörper" können beispielsweise
auch von Phagen-Antikörperbibliotheken
unter Verwendung der in Clackson et al., Nature 352, 624-628 (1991),
und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991), beschriebenen
Techniken isoliert werden.
-
Die
monoklonalen Antikörper
umfassen hierin insbesondere "chimäre" Antikörper, in
denen ein Teil der schweren und/oder leichten Kette identisch mit
oder homolog zu entsprechenden Sequenzen in Antikörpern sind,
die von einer bestimmten Spezies hergeleitet sind oder zu einer
bestimmten Antikörper-Klasse
oder -Unterklasse gehören,
während
die verbleibende(n) Ketten(n) identisch mit oder homolog zu entsprechenden
Antikörper-Sequenzen
ist/sind, die von einer anderen Spezies hergeleitet sind oder zu
einer anderen Antikörper-Klasse
oder -Unterklasse gehören,
sowie Fragmente solcher Antikörper,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
aufweisen (US-Patent Nr. 4.816.567; und Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81, 6851-6855 (1984)). Chimäre Antikörper von Interesse umfassen
hierin "primatisierte" Antikörper, beinhaltend antigenbindende
Sequenzen variabler Domänen,
die von einem nichthumanen Primaten (z.B. Altwelt-Affen, Menschenaffen)
herrühren,
und humane Konstantregion-Sequenzen.
-
"Antikörperfragmente" umfassen einen Teil
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise dessen antigenbindende oder variable Region. Beispiele
von Antikörperfragmenten
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2-,
und Fv-Fragmente; Diakörper;
lineare Antikörper;
Einzelketten-Antikörper-Moleküle und multispezifische,
aus Antikörperfragment(en)
gebildete Antikörper.
-
Ein "intakter" Antikörper ist
einer, der sowohl ein antigenbindende variable Region als auch eine
konstante Leichtketten-Domäne
(CL) und konstante Schwerketten-Domänen CH1, CH2, und CH3 umfasst. Die konstanten Domänen können konstante
Nativsequenz-Domänen
(z.B. humane konstante Nativsequenz-Domänen) oder deren Aminosäuresequenz-Varianten
sein. Vorzugsweise hat der intakte Antikörper eine oder mehrere Effektorfunktionen.
-
Antikörper-"Effektorfunktionen" betreffen jene biologischen
Aktivitäten,
die der Fc-Region
(einer Nativsequenz-Fc-Region oder Aminosäuresequenz-Varianten-Fc-Region) eines Antikörpers zuzuordnen
sind. Beispiele von Antikörper-Effektorfunktionen
umfassen C1q-Bindung; komplementabhängige Zytotoxizität; Fc-Rezeptorbindung;
Antikörper-abhängige, zellvermittelte
Zytotoxizität
(ADCC); Phagozytose; Down-Regulierung von Oberflächen-Rezeptoren (z.B. B-Zellen-Rezeptor;
BCR) usw.
-
In
Abhängigkeit
von der Aminsäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer schweren Ketten können intakte
Antikörper
verschiedenen "Klassen" zugeordnet werden.
Es gibt fünf
Hauptklassen intakter Antikörper: IgA,
IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere von diesen können in "Unterklassen" (Isotypen) unterteilt werden, z.B. IgG1,
IgG2, IgG3, IgG4, IgA und IgA2. Die konstanten Schwerkettendomänen, die
den verschiedenen Antikörperklassen
entsprechen, heißen α, δ, ε, γ bzw. μ. Die Strukturen
der Untereinheiten und dreidimensionale Konfigurationen der verschiedenen
Immunglobulin-Klassen sind gut bekannt.
-
"Antikörper-abhängige, zellvermittelte
Zytotoxizität" und "ADCC" betreffen eine zellvermittelte
Reaktion, in der unspezifische zytotoxische Zellen, die Fc-Rezeptoren
(FcRs) (z.B. natürliche
Killerzellen (NK), Neutrophile und Makrophagen) exprimieren, an
eine Zielzelle gebundene Antikörper
erkennen und darauf folgend Lyse der Zielzelle verursachen. Die
primären
ADCC-vermittelnden Zellen, NK-Zellen, exprimieren ausschließlich FcγRIII, wogegen
Monozyten FcγRI,
FcγRII und
FcγRIII
exprimieren. FcR-Expression an hämapoetischen Zellen
ist in Tabelle 3 auf Seite 464 in Ravetch and Kinet, Annu. Rev.
Immunol. 9, 457-92 (1991), zusammengefasst. Um die ADCC-Aktivität eines
Moleküls
von Interesse zu bewerten, kann ein In-vitro-ADCC-Assay, wie z.B.
der in US-Patent Nr. 5.500.362 oder 5.821.337 beschriebene, ausgeführt werden.
Nützliche
Effektorzellen für
solche Tests umfassen mononucleare Peripherblutzellen (PBMC) und
natürliche
Killerzellen (NK). Alternativ oder zusätzlich dazu kann ADCC-Aktivität des Moleküls von Interesse
in vivo beurteilt werden, z.B. in einem Tiermodell wie dem offenbart
in Clynes et al., PNAS (USA) 95, 652-656 (1998).
-
"Human-Effektorzellen" sind Leukozyten,
die eine oder mehrere FcRs exprimieren und Effektorfunktionen ausführen. Vorzugsweise
exprimieren die Zellen zumindest FcγRIII und verrichten die ADCC-Effektorfunktion.
Beispiele humaner Leukozyten, die ADCC vermitteln, umfassen mononucleare
Peripherblutzellen (PBMC), natürliche
Killerzellen (NK), Monozyten, zytotoxische T-Zellen und Neutrophile;
wobei PBMCs und NK-Zellen bevorzugt werden. Die Effektorzellen können aus
einer ihrer natürlichen
Quellen, z.B. aus Blut oder PBMCs, wie hierin beschrieben isoliert
werden.
-
Die
Begriffe "Fc-Rezeptor" oder "FcR" werden verwendet,
um einen Rezeptor zu beschreiben, der an die Fc-Region eines Antikörpers bindet.
Der bevorzugte FcR ist ein humaner Nativsequenz-FcR. Außerdem ist ein
bevorzugter FcR einer, der an IgG-Antikörper (ein Gamma-Rezeptor) bindet,
und umfasst Rezeptoren der FcγRI-,
FcγRII-
und FcγRIII-Unterklassen,
einschließlich
allelischer Varianten und alternativ gespleißter Formen dieser Rezeptoren.
FcγRII-Rezeptoren
umfassen FcγRIIA
(ein "aktivierender
Rezeptor") und FcγRIIB (ein "inhibierender Rezeptor"), die ähnliche
Aminosäure-Sequenzen
besitzen, die sich primär
in deren Cytoplasma-Domänen
unterscheiden. Aktivierender Rezeptor FcγRIIA enthält ein Immunrezeptor-Tyrosinbasierendes-Aktivierungsmotiv
(ITAM) in dessen Cytoplasma-Domäne.
Inhibierender Rezeptor FcγRIIB
enthält
ein Immunrezeptor-Tyrosin-basierendes-Inhibierungsmotiv (ITIM) in
dessen Cytoplasma-Domäne
(siehe Übersichtsartikel
M. in Daeron, Annu. Rev. Immunol. 15, 203-234 (1997)). Übersichtsartikel über FcRs
sind Ravetch and Kinet, Annu. Rev. Immunol. 9, 457-92 (1991); Capel
et al., Immunoemethods 4, 25-34
(1994); und de Haas et al., J. Lab. Clin. Med. 126, 330-41 (1995).
Andere FcRs, einschließlich
jene in Zukunft zu identifizierende, werden hierin durch den Begriff "FcR" umfasst. Der Begriff
umfasst auch den neonatalen Rezeptor, FcRn, der für den Transfer
maternaler IgGs in den Fetus verantwortlich ist (Guyer et al., J.
Immunol. 117, 587 (1976) und Kim et al., J. Immunol. 24, 249 (1994)).
-
"Komplement-abhängige Zytotoxizität" oder "CDC" betrifft die Fähigkeit
eines Moleküls,
in Gegenwart von Komplement ein Ziel zu lysieren. Der Stoffwechselweg
der Komplement-Aktivierung wird durch die Bindung der ersten Komponente
der Komplementsystems (C1q) an ein Molekül (z.B. einen Antikörper), komplexiert
mit einem zugehörigen
Antigen, initiiert. Zur Beurteilung von Komplement-Aktivierung kann
ein CDC-Assay, wie z.B. in Gazzano-Santoro et al., J. Immunol. Methods
202, 163 (1996) beschrieben, durchgeführt werden.
-
"Native Antikörper" sind gewöhnlich heterotetramere
Glykoproteine von ungefähr
150.000 Dalton, zusammengesetzt aus zwei identischen leichten (L)
Ketten und zwei identischen schweren (H) Ketten. Jede leichte Kette
ist über
eine kovalente Disulfidbindung an eine schwere Kette gebunden, während die
Anzahl von Disulfidbrücken
unter den schweren Ketten verschiedener Immunglobulin-Isotypen variiert.
Jede schwere und leichte Kette besitzt in regelmäßigen Abständen auch Interketten-Disulfidbrücken. Jede
schwere Kette hat an einem Ende eine variable Domäne (VH), gefolgt einer Anzahl konstanter Domänen. Jede
leichte Kette hat an einem Ende eine variable Domäne (VL) und eine konstante Domäne am anderen Ende. Die konstante
Domäne der
leichten Kette ist mit der ersten konstanten Domäne der schweren Kette ausgerichtet,
und die variable Leichtketten-Domäne ist mit der variablen Domäne der schweren
Kette ausgerichtet. Es wird angenommen, dass bestimmte Aminosäurereste
eine Schnittstelle zwischen den Domänen der leichten Kette und
schweren Kette bildet.
-
Der
Begriff "variabel" betrifft die Tatsache,
dass sich bestimmte Teile der variablen Domänen von Antikörpern in
ihrer Sequenz stark unterscheiden und für die Bindung und Spezifität jedes
einzelnen Antikörpers für ihr spezielles
Antigen gebraucht werden. Die Variabilität ist jedoch über die
variablen Domänen
von Antikörpern
nicht gleichmäßig verteilt.
Sie ist in drei Segmenten der variablen Domänen, genannt hypervariable Regionen,
von sowohl leichter als auch schwerer Kette konzentriert. Die stärker konservierten
Teile der variablen Domänen
heißen
Gerüst-Regionen
(FRs). Jede der variablen Domänen
von nativen schweren und leichten Ketten beinhalten vier FRs, die
größtenteils
eine β-Faltblattkonfiguration
einnehmen, durch drei hypervariable Regionen verbunden sind, die
Schleifen bilden, die die β-Faltblattstruktur
verbinden und in manchen Fällen
bilden. Die hypervariablen Regionen in jeder Kette werden durch
die FRs in unmittelbarer Nähe
zusammengehalten und tragen mit den hypervariablen Regionen der
anderen Kette zur Bildung der Antigen-bindenden Stelle von Antikörpern bei
(siehe Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunological Interest,
5. Auflage, Public Health Service, National Institutes of Health,
Bethesda, M. D., USA (1991)). Die konstanten Domänen sind nicht direkt an der
Bindung eines Antikörpers
an ein Antigen beteiligt, zeigen jedoch verschiedene Effektorfunktionen,
wie z.B. Beteiligung des Antikörpers
in Antikörper-abhängiger Zellzytotoxizität (ADCC).
-
Der
Begriff "hypervariable
Region", wenn hierin
verwendet, betrifft die Aminosäurereste
eines Antikörpers,
die für
die Antigenbindung verantwortlich sind. Die hypervariable Region
umfasst im Allgemeinen Aminosäurereste
einer Komplementarität
bestimmenden Region oder "CDR" (z.B. Reste 24-34
(L1), 50-56 (L2) und 89-97 (L3) in der variablen Domäne der leichten
Kette und 31-35 (H1), 50-65 (H2) und 95-102 (H3) in der variablen
Domäne
der schweren Kette; Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunological
Interest, 5. Auflage, Public Health Service, National Institutes
of Health, Bethesda, M. D., USA (1991)) und/oder jene Reste einer "hypervariablen Schleife" (z.B. Reste 26-32
(L1), 50-52 (L2) und 91-96 (L3) in der variablen Domäne der leichten
Kette und 26-32 (H1), 53-55 (H2) und 96-101 (H3) in der variablen
Domäne
der schweren Kette; Chothia und Lesk, J. Mol. Biol. 196, 901-917
(1987)). "Gerüst-Regionen" oder "FR"-Reste sind jene
Reste der variablen Domäne,
die nicht die Reste der hierin definierten hypervariablen Domänen sind.
-
Papain-Verdau
von Antikörpern
führt zu
zwei identischen Antigen-bindenden Fragmenten, genannt "Fab"-Fragmente, jedes
mit einer einzelnen Antigen-bindenden Stelle, und ein Rest-"Fc"-Fragment, dessen Name
die Fähigkeit
widerspiegelt, leicht zu kristallisieren. Pepsin-Behandlung führt zu einem
F(ab)'2-Fragment,
das zwei Antigen-bindende Stellen besitzt und immer noch in der
Lage ist, Antigen zu vernetzen.
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"Fv" ist das minimale
Antikörper-Fragment,
welches eine vollständige
Antigen-Erkennungs- und Antigen-Bindungsstelle enthält. Diese
Region besteht aus einem Dimer von variabler Domäne einer schweren Kette und
einer leichten Kette in enger, nicht-kovalenter Assoziierung. Es ist diese
Konfiguration, bei der die drei hypervariablen Regionen jeder variablen
Domäne
interagieren, um eine Antigen-Bindungsstelle an der Oberfläche des
VH-VL-Dimers zu
definieren. Gemeinsam verleihen die sechs hypervariablen Regionen
dem Antikörper
seine Antigen-bindende Spezifität.
Jedoch hat sogar eine einzelne variable Domäne (oder die Hälfte eines Fv,
nur drei für
ein Antigen spezifische hypervariable Regionen umfassend) die Fähigkeit,
Antigen zu erkennen und zu binden, wenn auch mit einer niedrigeren
Affinität
als die gesamte Bindungsstelle.
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Das
Fab-Fragment enthält
auch die konstante Domäne
der leichten Kette und die erste konstante Domäne (CH1) der schweren Kette.
Fab'-Fragmente unterscheiden
sich von Fab-Fragmenten durch den Zusatz einiger Reste am Carboxy-Terminus
der CH1-Domäne
der schweren Kette und enthalten eine oder mehrere Cysteine der
Antikörper-Hinge-Region.
Fab'-SH ist hierin
die Bezeichnung für
Fab', in dem der/die
Cystein-Rest(e) der konstanten Domänen zumindest eine freie Thiolgruppe
trägt/tragen.
F(ab)'2-Antikörper-Fragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten produziert,
die Hinge-Cysteine zwischen ihnen besitzen. Andere chemische Bindungen
von Antikörper-Fragmenten
sind auch bekannt.
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Die "leichten Ketten" von Antikörpern jeglicher
Wirbeltier-Spezies können
einer von zwei klar unterscheidbaren, genannt Kappa (κ) und Lambda
(λ), basierend
auf den Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Regionen zugeordnet werden.
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"Einzelketten-Fv"- oder "scFv"-Antikörper-Fragmente
umfassen die VH- und VL-
Domänen
von Antikörpern,
worin diese Domänen
in einer einzelnen Polypeptidkette vorhanden sind. Vorzugsweise
beinhaltet das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptid-Linker zwischen
den VH- und VL-
Domänen,
die es scFv ermöglichen, die
gewünschte
Struktur für
Antigen-Bindung zu bilden. Für
einen Überblick über scFv
sie he Plückthun, "The Pharmacology
of Monoclonal Antibodies",
Bd. 13, Rosenburg und Moore (Hrsg.), Springer-Verlag, New York, Seiten
269-315 (1994). Anti-ErbB2-Antikörper-scFv-Fragmente
werden beschrieben in WO 93/16185; US-Patent Nr. 5.571.894 und US-Patent
Nr. 5.587.458.
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Der
Begriff "Diakörper" betrifft kleine
Antikörper-Fragmente
mit zwei Antigen-bindenden Stellen, wobei die Fragmente eine variable
schwere Domäne
(VH), verbunden mit einer variablen leichten
Domäne
(VL) in derselben Polypeptidkette (VH-VL), umfassen.
Bei Verwendung eines Linkers, der zu klein ist, um die Paarung der beiden
Domänen
an derselben Kette zu erlauben, sind die Domänen gezwungen, mit komplementären Domänen einer
anderen Kette zu paaren, um zwei Antigen-Bindungsstellen zu erzeugen. Diakörper werden
vollständiger
beschrieben in z.B. der EP-A-404.097; WO 93/11161; und bei Hollinger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444-6448 (1993).
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"Humanisierte" Formen nicht-humaner
(z.B. Nagetier-) Antikörper
sind chimäre
Antikörper,
die von nicht-humanem Immunglobulin hergeleitete Minimal-Sequenz
enthalten. Humanisierte Antikörper
sind überwiegend
Human-Immunglobuline (Empfänger-Antikörper), in
denen Reste einer hypervariablen Region des Empfängers durch Reste einer hypervariablen
Region einer nicht-humanen Spezies (Spender-Antikörper), wie z.B.
Maus, Ratte, Kaninchen oder nicht-humaner Primat, mit der gewünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt ist. In einigen Fällen
werden Gerüst-Region-Reste (FR) des Human-Immunglobulins
durch entsprechende nicht-humane Reste ersetzt. Weiters können humanisierte
Antikörper
Reste umfassen, die im Empfänger-Antikörper oder
im Spender-Antikörper
nicht vorhanden sind. Diese Modifizierungen werden durchgeführt, um
die Leistungsfähigkeit
der Antikörper
weiter zu verfeinern. Im Allgemeinen wird der humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von mindestens einer und typischerweise zwei variablen
Domänen
umfassen, in denen alle oder im Wesentlichen alle der hypervariablen
Schleifen denen eines nicht-humanen Immunglobulins entsprechen und
alle oder im Wesentlichen alle FRs jene einer Human-Immunglobulin-Sequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
wird optional auch zumindest einen Teil einer konstanten Immunglobulin-Region
(Fc), typischerweise den eines Human-Immunglobulins, umfassen. Für weitere
Details siehe Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann
et al., Nature 332, 323-329 (1988); und Presta, Curr. Op. Struct.
Biol. 2, 593-596 (1992).
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Humanisierte
Anti-ErbB2-Antikörper
umfassen huMAb4D5-1, huMAb4D5-2, huMAb-4D5-3, huMAb4D5-4, huMAb4D5-5, huMAb4D5-6,
huMAb4D5-7 und huMAb4D5-8 (HERCEPTIN®) wie
beschrieben in Tabelle 3 von US-Patent Nr. 5.821.337; humanisiertes
520C9 (WO 93/21319) und humanisiertes 2C4 wie hierin unten beschrieben.
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Ein "isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einem Bestandteil seiner natürlichen Umgebung identifiziert und
getrennt und/oder gewonnen worden ist. Kontaminierende Bestandteile
seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die diagnostische oder therapeutische
Anwendungen des Antikörpers
stören
würden,
und können Enzyme,
Hormone und andere proteinhaltige und nicht-proteinhaltige Lösungen umfassen.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird der Antikörper
gereinigt, und zwar (1) zu mehr als 95 Gewichts-% von Antikörper, wie mittels
Lowry-Methode bestimmt, und insbesondere zu mehr als 99 Gewichts-%,
(2) in einem Ausmaß,
das ausreicht, um mittels Verwendung eines Rotierbecher-Sequenzierers
zumindest 15 Reste der N-terminalen oder
internen Aminosäuresequenz
zu erhalten, oder (3) zu Homogenität mittels SDS-PAGE unter reduzierenden
oder nicht-reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von Coomassie-Blau
oder, vorzugsweise, Silberfärbung.
Isolierter Antikörper
umfasst den Antikörper
in situ innerhalb rekombinanter Zellen, da zumindest eine Komponente
der natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden sein wird. Gewöhnlich
wird isolierter Antikörper
mittels zumindest eines Reinigungsschritts hergestellt.
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Ein
Antikörper,
der an ein Antigen von Interesse "bindet", z.B. ErbB2-Antigen, ist in der Lage,
das Antigen mit ausreichender Affinität zu binden, so dass der Antikörper nützlich ist
als therapeutisches Mittel zum Angriff auf eine Antigen-exprimierende
Zelle. Wenn der Antikörper
einer ist, der ErbB2 bindet, wird er gewöhnlich, im Gegensatz zu anderen
ErbB-Rezeptoren, ErbB2 bevorzugt binden und kann einer sein, der
nicht signifikant mit anderen Proteinen, wie z.B. EGFR, ErbB3 oder
ErbB4, kreuzreagiert. In solchen Ausführungsformen wird das Ausmaß der Bindung
des Antikörpers
an diese Nicht-ErbB2-Proteine (z.B. Zelloberflächen-Bindung an endogenen Rezeptor)
weniger als 10% betragen, wie bestimmt mittels Fluoreszenzaktivierter
Zellsortierungs-Analyse (FACS) oder Radioimmunpräzipitation (RIA). Manchmal
wird der Anti-ErbB2-Antikörper
mit dem Ratten-neu-Protein nicht signifikant kreuzreagieren, wie
z.B. beschrieben in Schaefer et al., Nature 312, 513 (1984), und
Drebin et al., Nature 312, 545-548 (1984).
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Ein
Antikörper,
der Liganden-Aktivierung eines ErB-Rezeptors "blockiert", ist einer, der eine solche, wie hierin
oben definierte Aktivierung herabsetzt oder verhindert, wobei der
Antikörper
in der Lage ist, die Liganden-Aktivierung des ErbB-Rezeptors im
Wesentlichen effizienter zu blockieren als der monoklonale Antikörper 4D5,
z.B. ungefähr
genauso effektiv wie die monoklonalen Antikörper 7F3 oder 2C4 oder deren Fab-Fragemente,
und vorzugsweise ungefähr
genauso effektiv wie die monoklonalen Antikörper 2C4 oder ein Fab-Fragment
davon. Beispielsweise kann der Antikörper, der die Liganden-Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors blockiert, einer sein, der in der Blockierung
einer ErbB-Hetero-Oligomer-Bildung ungefähr 50–100% effektiver ist als 4D5.
Die Blockierung der Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors kann
auf jegliche Weise erfolgen, z.B. durch Interferieren mit: Liganden-Bindung
an einen ErbB-Rezeptor, ErbB-Komplexbildung, Tyrosinkinase-Aktivität eines
ErbB-Rezeptors in einem ErbB-Komplex und/oder Phosphorylierung von
Tyrosinkinase-Reste(n) in einem oder durch einen ErbB-Rezeptor.
Beispiele solcher Antikörper,
die die Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockieren, umfassen
monoklonale Antikörper
2C4 und 7F3 (welche die HRG-Aktivierung von ErbB2/ErbB3- und ErbB2/ErbB4-Hetero-Oligomeren
blockieren; und EGF, TGF-α,
Amphiregulin, HB-EGF und/oder Epiregulin-Aktivierung eines EGFR/ErbB2-Hetero-Oligomers);
und L26-, L96- und L288-Antikörper (Klapper
et al., Oncogene 14, 2099-2109 (1997)), welche EGF- und NDF-Bindung
an T47D-Zellen, die EGFR, ErbB2, ErbB3 und ErbB4 exprimieren, blockieren.
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Ein
Antikörper
mit einem "biologischen
Charakteristikum" eines
bezeichneten Antikörpers,
wie z.B. der als 2C4 bezeichnete monoklonale Antikörper, ist
einer, der eine oder mehrere der biologischen Charakteristika jenes
Antikörpers
besitzt, der ihn von anderen Antikörpern, die an dasselbe Antigen
binden (z.B. ErbB2), unterscheiden. Beispielsweise kann ein Antikörper mit
einem biologischen Charakteristikum von 2C4 die HRG-Aktivierung
eines ErbB-Hetero-Oligomers, umfassend ErbB2 und ErbB3 oder ErbB4,
blockieren; kann EGF-, TGF-α-,
HB-EGF-, Epiregulin- und/oder Amphiregulin-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors,
umfassend EGFR und ErbB2, blockieren; kann EGF-, TGF-α- und/oder
HRG-vermittelte Aktivierung von MAPK blockieren; und/oder kann dasselbe
Epitop in der extrazellulären
Domäne
von ErbB2 binden, wie jenes, das von 2C4 gebunden wird (z.B. der
die Bindung von monoklonalem Antikörper 2C4 an ErbB2 blockiert).
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Wenn
nicht anders angegeben betrifft der Ausdruck "monoklonaler Antikörper 2C4" einen Antikörper, der Antigen-bindende
Reste des murinen 2C4-Antikörpers
oder davon hergeleitete Antigen-bindende Reste der untenstehenden
Beispiele besitzt. Beispielsweise kann der monoklonale Antikörper 2C4
der murine monoklonale Antikörper
2C4 oder eine Variante davon sein, wie z.B. humanisierter Antikörper 2C4,
der Antigen-bindende Aminosäurereste
des murinen monoklonalen Antikörpers
2C4 besitzt. Beispiele humanisierter 2C4-Antikörper werden im untenstehenden
Beispiel 3 bereitgestellt. Wenn nicht anders bezeichnet betrifft
der Ausdruck "rhuMAb2C4", wenn hierin verwendet,
einen Antikörper,
umfassend die variablen leichten (VL) und variablen schweren (VH) Sequenzen der Seq.-ID Nummern 3 bzw. 4,
fusioniert an Sequenzen humaner konstanter leichter und schwerer
Regionen von IgG1 (Nicht-A-Allotyp),
optional exprimiert durch eine Chinahamster-Eierstock-(CHO-) Zelle.
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Wenn
nicht anders angegeben betrifft der Begriff "monoklonaler Antikörper 4D5" einen Antikörper, der Antigen-bindende
Reste von murinem Antikörper
4D5 (ATCC CRL 10463) oder davon abgeleitete Antigen-bindende Reste
besitzt. Beispielsweise kann der monoklonale Antikörper 4D5
eine muriner monoklonaler Antikörper
4D5 oder eine Variante davon sein, wie z.B. ein humanisiertes 4D5,
besitzend Antigen bindende Reste von murinem monoklonalem Antikörper 4D5.
Beispiele humanisierter 4D5-Antikörper umfassen huMAb4D5-1, huMAb4D5-2,
huMAb4D5-3, hu-MAb4D5-4,
huMAb4D5-5, huMAb4D5-6, huMAb4D5-7 und huMAb4D5-8 (HERCEPTIN®)
wie in US-Patent Nr. 5.821.337, wobei huMAb4D5-8 (HERCEPTIN®)
ein bevorzugter humanisierter 4D5-Antikörper ist.
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Ein "wachstumshemmendes
Mittel", wenn hierin
verwendet, betrifft eine Verbindung oder Zusammensetzung, die das
Wachstum einer Zelle inhibiert, im Besonderen einer ErbB-exprimierenden
Krebszelle in vitro oder in vivo. Folglich kann das wachstumshemmende
Mittel eines sein, das den Prozentsatz an ErbB-exprimierenden Zellen
in der S-Phase signifikant reduziert. Beispiele von wachstumshemmenden
Mitteln umfassen Mittel, die die Zellzyklus-Progression blockieren
(an einer anderen Stelle als die S-Phase), wie z.B. Mittel, die G1-Stillstand
oder M-Phasen-Stillstand induzieren. Klassische M-Phasen-Blocker
umfassen Vincas-(Vincristin und Vinblastin), Taxan- und Topo-II-Inhibitoren,
wie z.B. Doxorubicin, Epirubicin, Daunorubicin, Etoposid und Bleomycin.
Jene Mittel, die G1 hemmen, ergießen sich auch in den S-Phasen-Stillstand,
z.B. DNA-alkylierende Mittel wie z.B. Tamoxifen, Prednison, Dacarbazin,
Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil und ara-C.
Weiterführende
Informationen finden sich in "The
Molecular Basis of Cancer",
Mendelsohn und Israel (Hrsg.), Kapitel 1, betitelt "Cell cycle regulation,
oncogeneses, and antineoplastic drugs" von Murakami et al. (WB Saunders, Philadelphia
(1995)), speziell Seite 13.
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Beispiele
von "wachstumshemmenden" Antikörpern sind
jene, die an ErbB2 binden und das Wachstum von ErbB2-überexprimierenden
Krebszellen inhibieren. Bevorzugte wachstumshemmende Anti-ErbB2-Antikörper inhibieren
das Wachstum von SK-BR-3-Brusttumorzellen in Zellkultur zu mehr
als 20% und bevorzugt zu mehr als 50% (z.B. von ungefähr 50% bis
zu ungefähr
100%) bei einer Antikörper-Konzentration von
ungefähr
0,5 bis 30 μg/ml,
wobei die Wachstumshemmung bestimmt wird, nachdem die SK-BR-3-Zellen sechs
Tage den Antikörpern
ausgesetzt worden sind (siehe US-Patent Nr. 5.677.171, erteilt am
14. Oktober 1997). Der SK- BR-3-Zellen-Wachstumshemmungs-Assay
wird in diesem Patent und hierin unten näher im Detail beschrieben.
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Ein
Antikörper,
der "Zelltod induziert", ist einer, der
eine lebensfähige
Zelle zu einer lebensunfähigen Zelle
macht. Die Zelle ist im Allgemeinen eine, die den ErbB2-Rezeptor
exprimiert, besonders wenn die Zelle den ErbB2-Rezeptor überexprimiert.
Vorzugsweise ist die Zelle eine Krebszelle, z.B. Brust-, Eierstock-,
Magen-, Endometrium-, Speicheldrüsen-,
Lungen-, Nieren-, Dickdarm-, Schilddrüsen-, Pankreas- oder Blasen-Zelle.
In vitro kann die Zelle eine SK-BR-3-, BT474-, Calu 3-, MDA-MB-453-,
MDA-MB-361 oder SKOV3-Zelle sein. In-vitro-Zelltod kann in Abwesenheit
von Komplement und Immuneffektor-Zellen bestimmt werden, um Zelltod,
induziert durch Antikörper-abhängige, zellvermittelte
Zytotoxizität
(ADCC) oder Komplement-abhängige
Zytotoxizität
(CDC), zu unterscheiden. Folglich kann der Zelltod-Assay unter Verwendung
von hitzeinaktiviertem Serum (d.h. in Abwesenheit von Komplement)
und in Abwesenheit von Immuneffektor-Zellen durchgeführt werden.
Um zu bestimmen, ob der Antikörper
fähig ist,
Zelltod zu induzieren, kann der Verlust von Membran-Integrität, beurteilt
durch Aufnahme von Propidium-Iodid (PI), Trypanblau (siehe Moore
et al., Cytotechnology 17, 1-11 (1995)) oder 7ADD, in Relation zu
unbehandelten Zellen bewertet werden. Bevorzugte Zelltod-induzierende
Antikörper
sind jene, die im PI-Aufnahme-Assay
die Aufnahme von PI in BT474-Zellen induzieren (siehe unten).
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Ein
Antikörper,
der "Apoptose induziert", ist einer, der
programmierten Zelltod induziert, wie bestimmt durch Bindung von
Annexin V, Fragmentierung von DNA, Zellschrumpfung, Erweiterung
des endoplasmatischen Retikulums, Zellfragmentierung und/oder Bildung
von Membran-Vesikeln (genannt Apoptosekörper). Die Zelle ist gewöhnlich eine,
die den ErbB2-Rezeptor überexprimiert.
Vorzugsweise ist die Zelle eine Tumorzelle, z.B. Brust-, Eierstock-,
Magen-, Endometrium-, Speicheldrüsen-,
Lungen-, Nieren-, Dickdarm-, Schilddrüsen-, Pankreas- oder Blasen-Zelle.
In vitro kann die Zelle eine SK-BR-3-, BT474-, Calu 3-Zelle, MDA-MB-453-,
MDA-MB-361 oder SKOV3-Zelle sein. Verschiedene Methoden stehen zur
Evaluierung von zellulären
Ereignissen, die mit Apoptosen assoziiert sind, zur Verfügung. Beispielsweise
kann Phosphatidylserin-(PS-) Translokation mittels Annexin-Bindung
gemessen werden; DNA-Fragmentierung kann über DNA-Laddering evaluiert
werden; und Nucleo-/Chromatin-Kondensation zusammen mit DNA-Fragmentierung kann
durch jede Zunahme hypodiploider Zellen evaluiert werden. Vorzugsweise
ist der Antikörper,
der Apoptose induziert, einer, der in einem Annexin-Bindungs-Assay,
unter Verwendung von BT474-Zellen (siehe unten), relativ zu unbehandelten
Zellen zu ungefähr
2- bis 50facher, bevorzugt ungefähr
5- bis 50facher und insbesondere ungefähr 10- bis 50-facher, Induktion
von Annexin-Bindung führt.
Gelegentlich wird der Pro-apoptotische Antikörper einer sein, der die ErbB-Liganden-Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors (z.B. 7F3-Antikörper) weitergehend blockiert;
d.h. der Antikörper
teilt ein biologisches Charakteristikum mit monoklonalem Antikörper 2C4.
In anderen Situationen ist der Antikörper einer, der die ErbB-Liganden-Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors (z.B. 7C2) nicht signifikant blockiert. Weiters
kann der Antikörper
einer wie 7C2 sein, der, während
er Apoptose induziert, eine starke Abnahme des Prozentanteils von
S-Phasen-Zellen
nicht induziert (z.B. einer, der den Prozentsatz dieser Zellen im
Vergleich zur Kontrolle um nur ungefähr 0–10% herabsetzt).
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Das "Epitop 2C4" ist diejenige Region
in der extrazellulären
Domäne
von ErbB2, an die der Antikörper 2C4
bindet. Um Antikörper
zu screenen, die an das 2C4-Epitop binden, kann ein Cross-Blocking-Routine-Assay
durchgeführt
werden, wie er in "Antibodies,
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, Ed Harlow und David Lane (1988),
beschrieben wird. Alternativ dazu kann Epitop-Kartierung durchgeführt werden, um
zu beurteilen, ob der Antikörper
an das 2C4-Epitop von ErbB2 bindet (z.B. ein beliebiger oder mehrere Rest(e)
in der Region von ungefähr
Rest 22 bis inklusive ungefähr
Rest 584 von ErbB2; siehe die 1A–B).
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Das "Epitop 4D5" ist diejenige Region
in der extrazellulären
Domäne
von ErbB2, an die der Antikörper 4D5
(ATCC CRL 10463) bindet. Dieses Epitop ist nahe der Transmembrandomäne von ErbB2.
Um Antikörper zu
screenen, die an das 4D5-Epitop binden, kann ein Cross-Blocking-Routine-Assay
durchgeführt
werden, wie er in "Antibodies,
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, Ed Harlow und David Lane (1988), beschrieben
wird. Alternativ dazu kann Epitop-Kartierung durchgeführt werden,
um zu beurteilen, ob der Antikörper
an das 4D5-Epitop von ErbB2 bindet (z.B. ein beliebiger oder mehrere
Rest(e) in der Region von ungefähr
Rest 529 bis inklusive ungefähr
Rest 625 von ErbB2; siehe die 1A–B).
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Das "Epitop 3H4" ist diejenige Region
in der extrazellulären
Domäne
von ErbB2, an die der Antikörper 3H4
bindet. Dieses Epitop umfasst die Reste von ungefähr 541 bis
inklusive ungefähr
599 in der Aminosäuresequenz
der extrazellulären
ErbB2-Domäne;
siehe die 1A–B.
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Das "Epitop 7C2/7F3" ist die Region am
N-Terminus der extrazellulären
Domäne
von ErbB2, an die die 7C2- und/oder 7F3-Antikörper (beide bei der ATCC hinterlegt,
siehe unten) binden. Um Antikörper
zu screenen, die an das 7C2/7F3-Epitop binden, kann ein Cross-Blocking-Routine-Assay
durchgeführt
werden, wie er in "Antibodies,
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, Ed Harlow und David Lane (1988), beschrieben
wird. Alternativ dazu kann Epitop-Kartierung durchgeführt werden,
um herauszufinden, ob der Antikörper
an das 7C2/7F3-Epitop von ErbB2 bindet (z.B. ein beliebiger oder
mehrere Rest(e) in der Region von ungefähr Rest 22 bis ungefähr Rest
53 von ErbB2; siehe die 1A–B).
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"Behandlung" betrifft sowohl
therapeutische Behandlung als auch prophylaktische und präventive Maßnahmen.
Jene, die eine Behandlung benötigen,
umfassen jene, bei denen die Störung
schon vorliegt, wie auch jene, bei denen die Störung verhindert werden soll.
Daher kann das hierin zu behandelnde Säugetier mit der Störung diagnostiziert
worden sein oder kann für
die Störung
prädisponiert
oder anfällig
sein.
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"Säugetier" zum Zwecke von Behandlung betrifft
jedes Tier, das als Säugetier
klassifiziert ist, einschließlich
Menschen, Haus- und Nutztiere, Tiergarten-, Sport- und Haustiere,
wie z.B. Hunde, Pferde, Katzen, Kühe, usw. Bevorzugt ist das
Säugetier
der Mensch.
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Der
Begriff "therapeutisch
wirksame Menge" betrifft
eine Menge eines Medikaments, die zur Behandlung einer Krankheit
oder Störung
in einem Säugetier
effektiv ist. Im Falle von Krebs kann die therapeutisch wirksame
Menge des Medikaments die An zahl von Krebszellen herabsetzen; die
Tumorgröße herabsetzen; die
Infiltration von Krebszellen in periphere Organe inhibieren (d.h.
in gewissem Ausmaß verlangsamen
und bevorzugt stoppen); das Tumor-Wachstum in gewissem Ausmaß inhibieren;
und/oder in gewissem Ausmaß ein
oder mehrere mit dem Krebs assoziierte Symptome erleichtern. In
dem Ausmaß,
in dem das Medikament das Wachstum verhindert und/oder vorhandene
Krebszellen abtötet,
kann es zytostatisch und/oder zytotoxisch sein. Zur Krebstherapie
kann die Effizienz beispielsweise gemessen werden, indem die Zeit
zur Krankheits-Progression (TTP) beurteilt und/oder die Reaktionsrate
(RR) bestimmt wird.
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Die
Begriffe "Krebs" und "krebsartig" betreffen oder beschreiben
den physiologischen Zustand in Säugetieren,
der typischerweise durch unkontrolliertes Zellwachstum charakterisiert
ist. Beispiele für
Krebs umfassen (sind aber nicht beschränkt auf) Karzinome, Lymphome,
Blastome, Sarcome und Leukämie
oder lymphatische Malignitäten.
Speziellere Beispiele für
solche Krebsformen umfassen Plattenepithelkarzinom, Lungenkrebs,
Plattenepithelkarzinom der Lunge, Krebs des Peritoneum, Leberzellenkrebs,
Magenkrebs einschließlich
Magen-Darm-Krebs, Pankreaskrebs, Glioblastom, Zervikalkrebs, Eierstockkrebs,
Leberkrebs, Blasenkrebs, Hepatom, Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Rektalkrebs,
Kolon-Rektum-Krebs, Endometrium- oder Uterus-Karzinom, Speicheldrüsenkrebs,
Nieren- oder Renalkrebs, Prostatakrebs, Vulvakrebs, Schilddrüsenkrebs, Leberkarzinom,
Analkrebs, Peniskrebs sowie Kopf- und Halskrebs.
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Ein "ErbB-exprimierender
Krebs" ist einer,
der Zellen beinhaltet, an deren Oberfläche ErbB-Proteine vorhanden
sind. Ein "ErbB2-exprimierender
Krebs" ist einer,
der ausreichende Ausmaße
von ErbB2 an der Oberfläche
seiner Zellen produziert, so dass ein Anti-ErbB2-Antikörper daran
binden und in Bezug auf den Krebs einen therapeutischen Effekt haben
kann.
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Ein
Krebs, der durch "durch übermäßige Aktivierung" eines ErbB-Rezeptors
charakterisiert ist, ist einer, bei dem das Ausmaß der ErbB-Rezeptor-Aktivierung
in Krebszellen das Ausmaß der
Aktivierung dieses Rezeptors in nicht-krebsartigen Zellen desselben
Gewebes signifikant übersteigt.
Solch übermäßige Aktivierung
kann aus der Überexpression
des ErbB-Rezeptors und/oder höher
als normale, für
die Aktivierung des ErbB-Rezeptors in den Krebszellen verfügbare Ausmaße eines
ErbB-Liganden resultieren.
Solche übermäßigen Aktivierungen
können
verursachen und/oder verursacht werden durch den malignen Zustand
einer Krebszelle. In einigen Ausführungsformen wird der Krebs
diagnostischen oder prognostischen Tests unterworfen, um zu bestimmen,
ob eine Amplifizierung und/oder Überexpression
eines ErbB-Rezeptors auftritt, die zu einer solch übermäßigen Aktivierung
des ErbB-Rezeptors
führt.
Alternativ oder zusätzlich
dazu kann der Krebs einem diagnostischen oder prognostischen Test
unterzogen werden, um festzustellen, ob eine Amplifizierung und/oder Überexpression
eines ErbB-Rezeptors im Krebs auftritt, die zur übermäßigen Aktivierung des ErbB-Rezeptors
beiträgt.
In einer Untergruppe solcher Krebsformen könnte die übermäßige Aktivierung des Rezeptors
von einem autokrinen Stimulations-Stoffwechselweg herrühren.
-
In
einem "autokrinen" Stimulationsweg
tritt Selbst-Stimulation auf, und zwar weil Krebszellen sowohl den
ErbB-Liganden als auch seinen zugehörigen ErbB-Rezeptor produzieren.
Beispielsweise kann der Krebs EGFR und auch einen EGFR-Liganden
(z.B. EGF, TGF-α oder
HB-EGF) exprimieren oder überexprimieren.
In einer anderen Ausführungsform
kann der Krebs ErbB2 exprimieren oder überexprimieren und auch ein
Heregulin (z.B. γ-HRG)
exprimieren oder überexprimieren.
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Ein
Krebs, der einen ErbB-Rezeptor "überexprimiert", ist einer, der
an seiner Oberfläche,
im Vergleich zu nicht-krebsartigen Zellen desselben Gewebetyps,
signifikant höhere
Mengen eines ErbB-Rezeptors, wie z.B. ErbB2, aufweist. Eine solche Überexpression
kann durch Genamplifikation oder erhöhte Transkription oder Translation
verursacht sein. ErbB-Rezeptor-Überexpression
kann in einem diagnostischen oder prognostischen Test bestimmt werden,
indem erhöhte
Ausmaße
eines an der Oberfläche
einen Zelle vorhandenen ErbB-Proteins evaluiert wird (z.B. über einen
Immunhistochemie-Assay; IHC). Alternativ oder zusätzlich dazu kann
man das Ausmaß von
ErbB-kodierender Nucleinsäure
in der Zelle messen, z.B. über
In-situ-Fluoreszenz- Hybridisierung
(FISH; siehe WO 98/45479, publiziert im Oktober 1998), Southern-Blotting, oder Polymerase-Kettenreaktions-(PCR-)
Techniken, wie z.B. quantitative Echtzeit-PCR (RT-PCR). Man kann
ErbB-Rezeptor-Überexpression
auch untersuchen, indem man abgeworfenes Antigen (z.B. extrazelluläre ErbB-Domäne) in einer
biologischen Flüssigkeit
wie z.B. Serum misst (siehe z.B. US-Patent Nr. 5.933.294, erteilt
am 12. Juni 1990; WO 91/05264, publiziert am 18. April 1991; US-Patent
Nr. 5.401.638, erteilt am 28. März
1995; und Sias et al., J. Immunol. Methods 132, 73-80 (1990)). Abgesehen
von den obigen Tests stehen dem erfahrenen Praktiker verschiedene
In-vivo-Tests zur Verfügung.
Beispielsweise kann man Zellen innerhalb des Körpers eines Patienten einem
Antikörper
aussetzen, der optional mit einem detektierbaren Marker, z.B. einem
Radioisotop, markiert ist, und die Bindung des Antikörpers an
Zellen im Patienten kann z.B. mittels externem Scanning der Radioaktivität oder mittels
Analyse einer nach Antikörper-Exposition
des Patienten entnommenen Biopsie evaluiert werden.
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Umgekehrt
ist ein Krebs, der "nicht
durch Überexpression
eines ErbB2-Rezeptors" charakterisiert
ist, einer, der in einem diagnostischen Test, im Vergleich zu einer
nicht-krebsartigen Zelle desselben Gewebetyps, keine höheren als
die normalen Ausmaße
von ErbB-Rezeptor exprimiert.
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Ein
Krebs, der einen ErbB-Liganden "überexprimiert", ist einer, der
im Vergleich zu einer nicht-krebsartigen Zelle desselben Gewebetyps
signifikant höhere
Ausmaße
dieses Liganden exprimiert. Eine solche Überexpression kann durch Genamplifikation
oder erhöhte
Transkription oder Translation verursacht sein. Überexpression des ErbB-Liganden
kann diagnostisch mittels Evaluierung des Liganden-Levels (oder
der kodierenden Nucleinsäure)
in Patienten, z.B. in einer Tumor-Biopsie, oder mittels verschiedener
diagnostischer Tests, wie z.B. die oben beschriebenen IHC-, FISH-,
Southern-Blotting-, PCR- oder In-vitro-Tests, bestimmt werden.
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Ein "Hormon-unabhängiger" Krebs ist einer,
bei dem seine Proliferation von der Anwesenheit eines Hormons, das
an einen durch Krebszellen exprimierten Rezeptor bindet, unabhängig ist.
Solche Krebsformen untergehen keine klinische Rückbildung bei Anwendung pharmakologischer
oder operativer Strategien, die die Hormonkonzentration im oder
in der Nähe
des Tumors herabsetzen. Beispiele Hormon-unabhängiger Krebsformen umfassen
androgenunabhängigen
Prostatakrebs, Östrogen-unabhängigen Brustkrebs,
Endometrium-Krebs und Eierstock-Krebs. Solche Krebsformen können als
Hormon-abhängige
Tumoren beginnen und im Anschluss an Anti-Hormon-Therapie von einem Hormon-empfindlichen
Stadium zu einem Hormon-resistenten
Tumor fortschreiten.
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Der
Begriff "zytotoxisches
Mittel", wie hierin
verwendet, betrifft eine Substanz, die die Funktion von Zellen inhibiert
oder verhindert und/oder die Zerstörung von Zellen verursacht.
Der Begriff intendiert die Umfassung von radioaktiven Isotopen (z.B.
At211, I131, I125, Y90, Re186, Re188, Sm153, Bi212, P32 und radioaktiven Lu-Isotopen), chemotherapeutischen
Mitteln und Toxinen, wie z.B. Kleinmolekül-Toxine oder enzymatisch aktive
Toxine bakterieller, pilzlicher, pflanzlicher oder tierischer Herkunft,
einschließlich
derer Fragmente und/oder Varianten.
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Ein "chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die zur Behandlung von Krebs zweckdienlich
ist. Beispiele chemotherapeutischer Mittel umfassen Alkylierungsmittel
wie z.B. Thiotepa und Cyclophosphamid (CYTOXANTM);
Alkylsulfonate wie z.B. Busulfan, Improsulfan und Piposulfan; Aziridine
wie z.B. Benzodopa, Carboquon, Meturedopa und Uredopa; Ethylenimine
und Methylamelamine einschließlich
Altretamin, Triethylenmelamin, Triethylenphosphoramid, Triethylenthiophosphoramid
und Trimethylolomelamin; Stickstofflosts wie z.B. Chlorambucil,
Chlornaphazin, Cholophosphamid, Estramustin, Ifosfamid, Mechlorethamin,
Mechlorethaminoxid-Hydrochlorid, Melphalan, Novembichin, Phenesterin,
Prednimustin, Trofosfamid, Uracil-Lost; Nitrosoharnstoffe wie z.B.
Carmustin, Chlorozotocin, Fotemustin, Lomustin, Nimustin, Ranimustin; Antibiotika
wie z.B. Aclacinomysin, Actinomycin, Authramycin, Azaserin, Bleomycine,
Cactinomycin, Calicheamicin, Carabicin, Carminomycin, Carzinophilin,
Chromomycin, Dactionmycin, Daunorubicin, Detorubicin, 6-Diazo-5-oxo-L-norleucin,
Doxorubicin, Epirubicin, Esorubicin, Idarubicin, Marcellomycin,
Mitomycin, Mycophenolsäure,
Nogalamycin, Olivomycine, Peplomycin, Potfiromycin, Puromycin, Quelamycin,
Rodorubicin, Streptonigrin, Streptozocin, Tu bercidin, Ubenimex,
Zinostatin, Zorubicin; Anti-Metaboliten wie z.B. Methotrexat und
5-Fluoruracil (5-FU); Folsäure-Analoga
wie z.B. Denopterin, Methotrexat, Pteropterin, Trimetrexat; Purin-Analoga
wie z.B. Fludarabin, 6-Mercaptopurin, Thiamiprin, Thioguanin; Pyrimidin-Analoga
wie z.B. Ancitabin, Azacitidin, 6-Azauridin, Carmofur, Cytarabin,
Didesoxyuridin, Doxifluridin, Enocitabin, Floxuridin, 5-FU; Androgene
wie z.B. Calusteron, Dromostanolon-Propionat, Epitiostanol, Mepitiostan,
Testolacton; Anti-Adrenale wie z.B. Aminoglutethimid, Mitotan, Trilostan;
Folsäure-Ergänzer wie
z.B. Frolinsäure;
Aceglaton; Aldophosphamidglykosid; Aminolevulinsäure; Amsacrin; Bestrabucil;
Bisantren; Edatraxat; Defofamin; Demecolcin; Diaziquon; Elfornithin;
Elliptiniumacetat; Etoglucid; Galliumnitrat; Hydroxyharnstoff; Lentinan;
Lonidamin; Mitoguazon; Mitoxantron; Mopidamol; Nitracrin; Pentostatin;
Phenamet; Pirarubicin; Podophyllinsäure; 2-Ethylhydrazid; Procarbazin;
PSK®;
Razoxan; Sizofiran; Spirogermanium Tenuazonsäure; Triaziquon; 2,2',2''-Trichlortriethylamin; Urethan; Vindesin;
Dacarbazin; Mannomustin; Mitobronitol; Mitolactol; Pipobroman; Gacytosin;
Arabinosid ("Ara-C"); Cyclophosphamid;
Thiotepa; Taxane, z.B. Paclitaxel (TAXOL®, Bristol-Myers
Squibb Oncology, Princeton, NJ) und Docetaxel (TAXOTERE®, Rhone-Poulene Rorer, Antony,
France); Chlorambucil; Gemcitabin; 6-Thioguanin; Mercaptopurin;
Methotrexat; Platin-Analoga wie z.B. Cisplatin und Carboplatin;
Vinblastin; Platin; Etoposid (VP-16); Ifosfamid; Mitomycin C; Mitoxantron;
Vincrisitin, Vinorelbin; Navelbin; Novantron; Teniposid; Daunomycin;
Aminopterin; Xeloda; Ibandronat; CPT-11; Topoisomerase-Inhibitor
RFS 2000; Difluormethylorthinin (DMFO); Retinsäure; Esperamicin; Capecitabin
und pharmazeutisch vertretbare Salze, Säuren oder Derivate aller obenstehenden
Substanzen. Ebenso sind in dieser Definition Anti-Hormon-Mittel eingeschlossen,
die die Hormonwirkung auf Tumoren regulieren oder inhibieren, wie
z.B. Anti-Östrogene,
einschließlich
z.B. Tamoxifen, Raloxifen, Aromatase-inhibierende 4(5)-Imidazole,
4-Hydroxytamoxifen, Trioxifen, Keoxifen, LY117018, Onapriston und
Toremifen (Fareston); und Anti-Androgene wie z.B. Flutamid, Nilutamid, Bicalutamid,
Leuprolid und Goserelin; und pharmazeutisch vertretbare Salze, Säuren oder
Derivate alter obigen Substanzen.
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Der
Begriff "Cytokin" ist ein allgemeiner
Begriff für
Proteine, die von einer Zellpopulation freigesetzt werden und als
intrazelluläre
Mediatoren auf andere Zellen einwirken.
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Beispiele
für solche
Cytokine sind Wachstumshormone, wie z.B. humanes Wachstumshormon,
humanes N-Methionyl-Wachstumshormon und Rinder-Wachstumshormon;
Parathormon; Thyroxin; Insulin; Proinsulin; Relaxin; Prorelaxin;
Glykoproteinhormone wie z.B. follikelstimulierendes Hormon (FSH);
Schilddrüsen-stimulierendes
Hormon (TSH), Luteinisierungshormon (LH); Leber-Wachstumsfaktor;
Fibroblasten-Wachstumsfaktor; Prolactin; Plazentalaktogen; Tumornekrosefaktor-α und -β; Mullerian-inhibierende
Substanz; Maus-Gonadotropin-assoziiertes Peptid; Inhibin; Activin;
Gefäßendothel-Wachstumsfaktor;
Integrin; Thrombopoietin (TPO); Nerven-Wachstumsfaktoren wie z.B. NGF-β; Blutplättchen-Wachstumsfaktor;
transformierende Wachstumsfaktoren (TGFs) wie z.B. TGF-α und TGF-β; insulinartiger
Wachstumsfaktor-I und -II; Erythropoietin (EPO); osteoinduzierende
Faktoren; Interferone wie z.B. Interferon-α, -β und -γ; koloniestimulierende Faktoren (CSFs)
wie z.B. Makrophagen-CSF (M-CSF); Granulocyten-Makrophagen-CSF (GM-CSF);
und Granulocyten-CSF (G-CSF); Interleukine (ILs) wie z.B. IL-1,
IL-1α, IL-2,
IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12; ein
Tumornekrosefaktor wie z.B. TNF-α oder
TNF-β und
andere Polypeptidfaktoren, einschließlich LIF und Kit-Ligand (KL).
Wie hierin verwendet, umfasst der Begriff Cytokine Proteine natürlicher
Quellen oder von rekombinanten Zellkulturen und biologisch aktive Äquivalente
der Nativsequenz-Cytokine.
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Wie
hierin verwendet, betrifft der Begriff "auf EGFR-abzielendes Medikament" eine therapeutische Verbindung,
die an einen EGFR-Rezeptor bindet und optional EGFR-Rezeptor-Aktivierung
inhibiert. Beispiele für
solche Mittel umfassen Antikörper
und kleine Moleküle,
die an EGFR binden. Beispiele von Antikörpern, die an EGFR binden,
umfassen MAb579 (ATCC CRL HB 8506), MAb 455 (ATCC CRL HB8507), MAb
225 (ATCC CRL 8508), MAb 528 (ATCC CRL 8509) (siehe US-Patent Nr.
4.943.533, Mendelsohn et al.) und deren Varianten, wie z.B. chimärisiertes
225 (C225) und neugeformtes Human-225 (H225) (siehe WO96/40210,
Imclone Systems Inc.); Antikörper,
die Typ-II-Mutanten-EGFR binden (US-Patent Nr. 5.212.290); humanisierte
und chimäre
Antikörper,
die EGFR binden, wie beschrieben in US-Patent Nr. 5.891.996; und
humane Antikörper,
die EGFR binden (siehe WO98/50433, Ab genix). Der Anti-EGFR-Antikörper kann
mit einem zytotoxischen Mittel konjugiert werden und so ein Immunkonjugat
bilden (siehe
EP 659.439
A2 , Merck Patent GmbH). Beispiele kleiner Moleküle, die
EGFR binden, umfassen ZD1839 (Astra Zeneca), CP-358774 (OSI/Pfizer)
und AG1478.
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Ein "anti-angiogenes Mittel" betrifft eine Verbindung,
die die Entwicklung von Blutgefäßen blockiert oder
in gewissem Ausmaß damit
interferiert. Der anti-angiogene Faktor kann beispielsweise ein
kleines Molekül
oder Antikörper
sein, das an einen Wachstumsfaktor oder Wachstumsfaktor-Rezeptor,
beteiligt an der Förderung
von Angiogenese, bindet. Der hierin bevorzugte angiogene Faktor
ist ein Antikörper,
der an den Gefäßendothel-Wachstumsfaktor
(VEGF) bindet.
-
Der
Begriff "Prodrug" wie in dieser Anmeldung
verwendet betrifft einen Vorläufer
oder eine derivatisierte Form einer pharmazeutisch aktiven Substanz,
die auf Tumorzellen weniger toxisch wirkt als das Stamm-Medikament
und enzymatisch aktiviert oder zur aktiveren Stammform umgesetzt
werden kann. Siehe z.B. Wilman, "Prodrugs
in Cancer Chemotherapy",
Biochemical Society Transactions 14, Seiten 375-382, 615th Meeting Belfast (1986), und
Stella et al., "Prodrugs:
A Chemical Approach to Targeted Drug Delivery," Directed Drug Delivery, Borchardt et
al. (Hrsg.), Seiten 247-267, Humana Press (1985). Die Prodrugs dieser
Erfindung umfassen (sind aber nicht beschränkt auf) Phosphat-enthaltende
Prodrugs, Thiophosphatenthaltende Prodrugs, Sulfat-enthaltende Prodrugs,
Peptid-enthaltende Prodrugs, D-Aminosäure-modifizierte
Prodrugs, glykosylierte Prodrugs, β-Lactam-enthaltende Prodrugs,
optional substituierte Phenoxyacetamid-enthaltende Prodrugs oder
optional substituierte Phenylacetamid-enthaltende Prodrugs, 5-Fluorcytosin-
und andere 5-Fluoruridin-Prodrugs, die zu dem aktiveren freien zytotoxischen
Medikament umgesetzt werden können.
Beispiele für zytotoxische
Medikamente, die zu einer Prodrug-Form zur Verwendung in dieser
Erfindung derivatisiert werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, jene oben beschriebenen chemotherapeutischen Mittel.
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Ein "Liposom" ist ein kleines
Vesikel, zusammengesetzt aus verschiedenen Arten von Lipiden, Phospholipiden
und/oder Tensid, das für
die Zufuhr des Medikaments (z.B. die hierin offenbarten Anti-ErbB2-Antikörper und,
optional, ein chemotherapeutisches Mittel) in ein Säugetier
zweckmäßig ist.
Die Verbindungen der Liposomen sind gewöhnlich als Doppelschicht angeordnet, ähnlich der
Lipidanordnung in biologischen Membranen.
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Der
Begriff "Packungsbeilage" wird verwendet in
Bezug auf Anweisungen, die üblicherweise
den Handelsverpackungen therapeutischer Produkte beiliegen und die
Informationen über
Indikationen, Verwendung, Dosierung, Verabreichung, Gegenindikationen
und/oder Warnungen über
die Verwendung solcher therapeutischen Produkte enthalten.
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Ein "Kardioprotektor" ist eine Verbindung
oder Zusammensetzung, die Myokard-Dysfunktion (d.h. Kardiomyopathie
und/oder kongestive Herzinsuffizienz) verhindert oder herabsetzt,
die mit der Verabreichung eines Medikaments, wie z.B. Anthracyclin
Antibiotikum und/oder eines Anti-ErbB2-Antikörpers, an einen Patienten assoziiert
ist. Der Kardioprotektor kann beispielsweise Radikal-vermittelte
kardiotoxische Effekte blockieren oder herabsetzen und/oder Schäden durch
oxidativen Stress verhindern oder herabsetzen. In der vorliegenden
Definition umfasste Beispiele von Kardioprotektor sind das Eisen-chelatierende
Mittel Dexrazoxan (ICRF-187) (Seifert et al., Annals of Pharmacology
28, 1063-1072 (1994)); ein Lipid-herabsetzendes Mittel und/oder
Antioxidans wie z.B. Probucol (Singal et al., J. Mol. Cell. Cardiol.
27, 1055-1063 (1995));
Amifostin (Aminothiol-2-[(3-aminopropyl)amino]ethanthiol-dihydrogenphosphatester,
auch WR-2721 genannt, und dessen dephosphorylierte Zellaufnahmeform,
genannt WR-1065) und S-3-(3-Methylaminopropylamino)thiophosphorsäure (WR-151327),
siehe Green et al., Cancer Research 54, 738-741 (1994); Digoxin
(M.R. Bristow, In: M.R. Bristow (Hrsg.), Drug Induced Heart Disease,
New York, Elsevier, Seiten 191-215 (1980)); Beta-Blocker wie z.B.
Metoprolol (Hjalmarson et al., Drugs 47, Suppl 4, 31-9 (1994), und
Shaddy et al., Am. Heart J. 129, 197-9 (1995)); Vitamin E; Ascorbinsäure (Vitamin
C); Radikalfänger
wie z.B. Oleanolsäure,
Ursol säure
und N-Acetylcystein (NAC); Spin-Trapping-Verbindungen wie z.B. α-Phenyltert-butylnitron
(PBN); (Paracchini et al., Anticancer Res. 13, 1607-1612 (1993));
Seleno-organische Verbindungen wie z.B. P251 (Elbesen); und ähnliche.
-
II. Herstellung von Anti-ErbB2-Antikörpern
-
Es
folgt eine Beschreibung beispielhafter Verfahren zur Herstellung
von Antikörpern
gemäß vorliegender
Erfindung. Das zur Herstellung von Antikörpern zu verwendende ErbB2-Antigen
kann z.B. eine lösliche Form
der extrazellulären
Domäne
von ErbB2 oder ein das gewünschte
Epitop enthaltender Teil davon sein. Alternativ dazu können Zellen,
die an ihrer Zelloberfläche
ErbB2 exprimieren (z.B. NIH-3T3-Zellen, transformiert zur Überexpression
von ErbB2; oder eine Karzinom-Zelllinie wie z.B. SK-BR-3-Zellen,
siehe Stancovski et al., PNAS (USA) 88, 8691-8695 (1991)), verwendet
werden, um Antikörper
zu generieren. Andere zur Generierung von Antikörpern geeignete ErbB2-Formen
sind für
den Fachkundigen offensichtlich.
-
(i) Polyklonale Antikörper
-
Polyklonale
Antikörper
werden bevorzugt in Tieren durch subkutane (sc) oder intraperitoneale
(ip) Injektionen des relevanten Antigens und eines Adjuvans hergestellt.
Es kann zweckmäßig sein,
das relevante Antigen an ein Protein zu koppeln, das in der zu immunisierenden
Spezies immunogen wirkt, z.B. Keyhole-Limpet-Hämocyanin, Serumalbumin, Rinderthyroglobulin
oder Sojabohnen-Trypsininhibitor, unter Verwendung eines bifunktionellen
oder derivatisierenden Mittels, beispielsweise Maleinimidobenzoylsulfosuccinimidester (Konjugation über Cystein-Reste),
N-Hydroxysuccinimid (über
Lysin-Reste), Glutaraldehyd, Bernsteinsäureanhydrid, SOCl2 oder
R1N=C=NR, wobei R und R1 verschiedene
Alkylgruppen sind.
-
Tiere
werden gegen das Antigen, Immunogen-Konjugate oder Derivate immunisiert,
indem z.B. 100 μg
oder 5 μg
(für Kaninchen
bzw. Mäuse)
des Proteins oder Konjugats mit 3 Volumina Freundschem komplettem
Adjuvans kombiniert werden und die Lösung intradermal an mehreren
Stellen injiziert wird. Einen Monat später werden die Tiere mit 1/5
bis 1/10 der ursprünglichen
Menge Peptid oder Konjugat in Freundschem komplettem Adjuvans durch
subkutane Injektion an mehreren Stellen geboostet. Sieben bis 14
Tage später
wird den Tieren Blut abgenommen und das Serum auf Antikörper-Titer
getestet. Die Tiere werden bis zum Erreichen des Titer-Plateaus geboostet.
Vorzugsweise wird das Tier mit dem Konjugat desselben Antigens geboostet, jedoch
konjugiert an ein anderes Protein und/oder über ein anderes vernetzendes
Reagens. Konjugate können auch
in rekombinater Zellkultur als Fusionsproteine hergestellt werden.
Ebenso sind aggregierende Mittel wie Alaun zur Verstärkung der
Immunantwort in geeigneter Weise verwendbar.
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(ii) Monoklonale Antikörper
-
Monoklonale
Antikörper
werden aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern erhalten,
d.h. die in der Population enthaltenen, einzelnen Antikörper sind
bis auf mögliche,
natürlich
auftretende Mutationen, die in geringer Menge vorhanden sein können, identisch.
Folglich weist die nähere
Bestimmung "monoklonal" auf den Charakter
des Antikörpers
als nicht aus einer Mischung getrennter Antikörper bestehend hin.
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Beispielsweise
können
monoklonale Antikörper
mit dem Hybridom-Verfahren, das zuerst von Kohler et al., Nature
256, 495 (1995), beschrieben worden ist, oder mittels DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt werden (US-Patent Nr. 4.816.567).
-
In
der Hybridom-Methode wird eine Maus oder ein anderes geeignetes
Wirtstier, wie z.B. Hamster, wie hierin oben beschrieben immunisiert,
um Lymphozyten hervorzurufen, die Antikörper produzieren oder dazu fähig sind,
die spezifisch an das für
die Immunisierung verwendete Protein binden. Alternativ dazu können Lymphozyten
in vitro immunisiert werden. Lymphozyten werden unter Verwendung
eines geeigneten Fusionsmittels, wie z.B. Polyethylenglykol, mit
Myelom-Zellen fusioniert, um die Hybridom-Zelle zu bilden (Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Seiten 59-103, Academic
Press (1986)).
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Die
so hergestellten Hybridomzellen werden in eine geeignetes Kulturmedium,
das vorzugsweise eine oder mehrere Substanzen enthält, die
das Wachstum oder Überleben
von nicht-fusionierten Myelom-Elternzellen inhibieren, inokuliert
und gezüchtet.
Beispielsweise wird das Medium für
die HybridomE, wenn der parentalen Myelomzelle das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin
und Thymidin (HAT-Medium) enthalten. Diese Substanzen verhindern
das Wachstum von HGPRT-defizienten Zellen.
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Bevorzugte
Myelomzellen sind jene, die effizient fusionieren, stabile High-Level-Produktion
von Antikörper
durch selektierte Antikörper-produzierende
Zellen unterstützen
und für
ein Medium wie z.B. HAT-Medium empfindlich sind. Unter diesen bevorzugten
Myelom-Zelllinien sind murine Myelom-Linien, wie z.B. jene, die
von MOPC-21- und
MPC-11-Maustumoren hergeleitet sind und vom Salk Institute Cell
Distribution Center, San Diego, California USA, erhältlich sind,
und SP-2- oder X63-Ag8-653-Zellen,
die von der American Type Culture Collection, Rockville, Maryland,
USA, erhältlich
sind. Human-Myelom- und Maus-Human-Heteromyelom-Zelllinien sind
ebenfalls für
die Produktion humaner monoklonaler Antikörper beschrieben worden (Kozbor,
J. Immunol. 133, 3001 (1984); und Brodeur et al., Monoclonal Antibody
Production Techniques and Applications, Seiten 51-63, Marcel Dekker,
Inc., New York (1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen wachsen, wird auf die Produktion
monoklonaler Antikörper
gegen das Antigen getestet. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der durch
Hybridomzellen produzierten monoklonalen Antikörper mittels Immunpräzipitation
oder einem In-vitro-Bindungstest, wie z.B. Radioimmunassay (RIA)
oder Enzym-gebundenen Immunadsorptions-Assay (ELISA), bestimmt.
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Die
Bindungsaffinität
monoklonaler Antikörper
kann beispielsweise mittels der Scatchard-Analyse von Munson et
al., Anal. Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nach
der Identifizierung von Hybridomzellen, die Antikörper der
gewünschten
Spezifität,
Affinität und/oder
Aktivität
produzieren, können
die Klone mittels Grenzverdünnungs-Verfahren
subkloniert und mittels Standardmethoden gezüchtet werden (Goding, "Monoclonal Antibodies:
Principles and Practice",
Seiten 59-103, Academic Press (1986)). Geeignete Kulturmedien zu
diesem Zweck umfassen z.B. D-MEModer RPMI-1640-Medium. Zusätzlich dazu
können
die Hybridomzellen in vivo als Ascites-Tumoren in einem Tier gezüchtet werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper werden
in geeigneter Weise von Kulturmedium, Ascites-Flüssigkeit oder Serum getrennt,
und zwar mittels konventioneller Antikörper-Reinigungsprozeduren,
wie z.B. Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatit-Chromatographie, Gelelektrophorese,
Dialyse oder Affinitätschromatographie.
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DNA,
die für
monoklonale Antikörper
kodiert, kann mittels konventioneller Verfahren (z.B. unter Verwendung
von Oligonucleotid-Sonden, die in der Lage sind, spezifisch an Gene
zu binden, die für
leichte und schwere Ketten von murinen Antikörpern kodieren) leicht isoliert
und sequenziert werden. Die Hybridomzellen dienen als bevorzugte
Quelle solcher DNA. Einmal isoliert, kann die DNA in Expressionsvektoren
gesetzt werden, die dann in Wirtszellen, wie z.B. E. coli-Zellen,
Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock (CHO-) Zellen oder Myelomzellen,
die keine Antikörperproteine
produzieren, transfiziert werden, um die Synthese monoklonaler Antikörper in
der rekombinanten Wirtszelle zu erhalten. Übersichtsartikel über rekombinante
Expression von DNA, die für
den Antikörper
kodiert, in Bakterien umfassen Skerra et al., Curr. Opinion in Immunol.
5, 256-262 (1993), und Plückthun,
Immunol. Revs. 130, 151-188 (1992).
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
monoklonale Antikörper
oder Antikörper-Fragmente unter Verwendung
der in McCafferty et al., Nature 348, 552-554 (1990), beschriebenen
Techniken aus Antikörper-Phagen-Bibliotheken
isoliert werden. Clackson et al., Nature 352, 624-628 (1991), und
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991), beschreiben die Isolierung
von murinen bzw. humanen Antikörpern
unter Verwendung von Phagen-Bibliotheken. Nachfolgende Publikationen
beschreiben die Produktion humaner Antikörper hoher Affinität (nM-Bereich)
mittels Ketten-Shuffling (Marks et al., Bio/ Technology 10, 779-783
(1992)) wie auch kombinatorische Infektion und In-vivo-Rekombination
als Strategie zur Konstruktion großer Phagen-Bibliotheken (Waterhouse
et al., Nuc. Acids. Res. 21, 2265-2266 (1993)). Folglich sind diese
Techniken entwicklungsfähige
Alternativen zu traditionellen Hybridom-Techniken für monoklonale Antikörper zur
Isolierung von monoklonalen Antikörpern.
-
Die
DNA kann auch modifiziert werden, beispielsweise durch Substitution
der kodierenden Sequenz humaner Schwerketten- und Leichtketten-Konstantdomänen anstelle
der homologen murinen Sequenzen (US-Patent Nr. 4.816.567 und Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851 (1994)) oder durch kovalente
Verbindung der gesamten oder eines Teils der für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
kodierenden Sequenz mit der für
Immunglobulin kodierenden Sequenz.
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Typischerweise
werden die konstanten Domänen
eines Antikörpers
durch solche Nicht-Immunglobulin-Peptide substituiert, oder sie
substituieren die variable Domäne
einer Antigen-bindenden Stelle eines Antikörpers, um einen chimären, bivalenten
Antikörper
zu erzeugen, der eine antigenbindende Stelle mit Spezifität für ein Antigen
und eine andere antigenbindende Stelle mit Spezifität für eine anderes
Antigen beinhaltet.
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(iii) Humanisierte Antikörper
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht-humaner Antikörper sind im Fach beschrieben
worden. Bevorzugt besitzt ein humanisierter Antikörper eine
oder mehrere eingeführte
Aminosäurereste,
die von einer nicht-humanen Quelle herrühren. Diese nichthumanen Aminosäurereste
werden oft als "Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise von einer variablen "Import"-Domäne
genommen sind. Humanisierung kann im Wesentlichen nach der Methode
von Winter und Mitarbeiter (Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986);
Riechmann et al., Nature 332, 323-327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science 239, 1534-1536 (1988)) durchgeführt werden, und zwar durch
Substitu tion der hypervariablen Sequenzen für die entsprechenden Sequenzen
eines humanen Antikörpers.
Demgemäß sind solche "humanisierten" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin wesentlich weniger als eine intakte humane
variable Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nicht-humanen Spezies
substituiert worden ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
humane Antikörper
mit einigen Resten in der hypervariablen Region, und möglicherweise
sind einige FR-Reste durch Reste analoger Stellen von Nager-Antikörpern substituiert.
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Die
Auswahl der für
die Herstellung humanisierter Antikörper zu verwendenden humanen
variablen Domänen,
sowohl leicht als auch schwer, ist sehr wichtig, um die Antigenität zu vermindern.
Gemäß der so genannten "Best-Fit"-Methode wird die
Sequenz der variablen Domäne
eines Nager-Antikörpers
gegen die gesamte Bibliothek bekannter Sequenzen humaner variabler
Domänen
gescreent. Die humane Sequenz, die der des Nagers am ähnlichsten
ist, wird dann als die humane Gerüstregion (FR) für den humanisierten
Antikörper akzeptiert
(Sims et al., J. Immunol. 151, 2296 (1993); Chothia et al., J. Mol.
Biol. 196, 901 (1987)). Ein weiteres Verfahren verwendet eine bestimmte
Gerüstregion,
hergeleitet von der Konsensus-Sequenz aller humaner Antikörper oder
einer bestimmten Untergruppe leichter und schwerer Ketten. Dasselbe
Gerüst
kann für
mehrere verschiedene humanisierte Antikörper verwendet werden (Carter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992); Presta et al.,
J. Immunol. 151, 2623 (1993)).
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Weiters
ist wichtig, dass die Antikörper
unter Beibehaltung hoher Affinität
für das
Antigen und anderer günstiger
biologischer Eigenschaften humanisiert werden. Um dieses Ziel zu
erreichen, werden humanisierte Antikörper gemäß einer bevorzugten Methode
durch einen Prozess von Analyse parentaler Sequenzen und verschiedener
konzeptueller, humanisierter Produkte, unter Verwendung dreidimensionaler
Modelle der parentalen und humanisierten Sequenzen, hergestellt.
Dreidimensionale Immunglobulin-Modelle sind allgemein erhältlich und
dem Fachkundigen geläufig.
Computerprogramme sind erhältlich,
die wahrscheinliche dreidimensionale Konfomationen ausgesuchter
Immunglobulin-Kandidatsequenzen veranschaulichen und darstellen.
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Die
Prüfung
dieser Darstellungen erlaubt die Analyse der wahrscheinlichen Rolle
von Resten, die die Fähigkeit
des Immunglobulin-Kandidaten beeinflussen, an sein Antigen zu binden.
Auf diese Weise können FR-Reste
aus den Rezipienten- und Import-Sequenzen
ausgewählt
und kombiniert werden, so dass das gewünschte Antikörper-Charakteristikum,
wie z.B. erhöhte
Affinität
für das/die
Zielantigen(e), erzielt werden kann. Im Allgemeinen sind die Reste
der hypervariablen Regionen direkt und höchst signifikant an der Beeinflussung
der Antigenbindung beteiligt.
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Unten
angeführtes
Beispiel 3 beschreibt die Produktion von exemplarischen humanisierten
Anti-ErbB2-Antikörpern,
die ErbB2 binden und Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockieren.
Der humanisierte Antikörper
von besonderem Interesse hierin blockiert EGF-, TGF-α- und/oder
HRG-vermittelte Aktivierung von MAPK genauso effektiv wie muriner
monoklonaler Antikörper
2C4 (oder ein Fab-Fragment davon) und/oder bindet ErbB2 im Wesentlichen
genauso effektiv wie muriner monoklonaler Antikörper 2C4 (oder ein Fab-Fragment
davon). Der humanisierte Antikörper
hierin kann beispielsweise Reste der nicht-humanen hypervariablen
Region, eingebaut in eine humane variable schwere Domäne, enthalten
und kann weiters eine Gerüstregion-(FR-)
Substitution an einer Position enthalten, ausgesucht aus einer Gruppe
bestehend aus 69H, 71H und 73H, unter Verwendung des Nummerierungs-Systems variabler
Domänen
von Kabat et al., "Sequences
of Proteins of Immunological Interest", 5. Auflage, Public Health Service,
National Institutes of Health, Bethesda, MD, USA (1991). In einer
Ausführungsform
beinhaltet der humanisierte Antikörper FR-Substitutionen an zwei
oder allen der Positionen 69H, 71H und 73H.
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Ein
exemplarischer humanisierter Antikörper hierin von Interesse beinhaltet
die Komplementaritäts-bestimmenden
Reste GFTFTDYTMX der variablen schweren Domäne, wobei X bevorzugt D oder
S (Seq.-ID Nr. 7) ist; DVNPNSGGSIYNQRFKG (Seq.-ID Nr. 8) und/oder NLGPSFYFDY (Seq.-ID
Nr. 9), optional beinhaltend Aminosäuremodifikationen dieser CDR-Reste,
z.B. wo die Modifikationen die Affinität des Antikörpers im Wesentlichen erhalten
oder verbessern. Beispielsweise besitzt die Antikörper-Variante
von Interesse ungefähr
eine bis ungefähr
sieben oder ungefähr
fünf Aminosäuresubstitutionen
in den obigen variablen schweren CDR-Sequenzen. Solche Antikörper-Varianten
können
durch Affinitäts-Reifung,
z.B. wie unten beschrieben, hergestellt werden. Der insbesondere
bevorzugte humanisierte Antikörper
beinhaltet die variable Schwerketten-Domänen-Aminosäuresequenz der Seq.-ID Nr.
4.
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Der
humanisierte Antikörper
kann die Komplementaritäts-bestimmenden
Reste KASQDVSIGVA (Seq.-ID Nr. 10) der variablen leichten Domäne beinhalten;
weiters SASYX1X2X3, wobei X1 bevorzugt
R oder L ist, X2 bevorzugt Y oder E ist
und X3 bevorzugt T oder S ist (Seq.-ID Nr.
11); und QQYYIYPYT (Seq.-ID Nr. 12), z.B. zusätzlich zu jenen CDR-Resten
der variablen schweren Domäne
im vorangegangenen Absatz. Solche humanisierte Antikörper können optional
Aminosäuremodifikationen
der obigen CDR-Reste beinhalten, z.B. wo die Modifikationen die
Affinität
des Antikörpers
im Wesentlichen erhalten oder verbessern. Beispielsweise kann die
Antikörper-Variante
von Interesse ungefähr
eine bis ungefähr
sieben oder ungefähr
fünf Aminosäuresubstitutionen
in den obigen variablen leichten CDR-Sequenzen besitzen. Solche
Antikörper-Varianten
können
durch Affinitäts-Reifung,
z.B. wie unten beschrieben, hergestellt werden. Der insbesondere
bevorzugte humanisierte Antikörper
beinhaltet die variable Leichtketten-Domänen-Aminosäuresequenz der Seq.-ID Nr.
3.
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Die
vorliegende Anmeldung erwägt
auch affinitätsgereifte
Antikörper,
die ErbB2 binden und Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockieren.
Der parentale Antikörper
kann ein humaner Antikörper
oder ein humanisierter Antikörper
sein, z.B. einer, der die variablen leichten und/oder schweren Sequenzen
der Seq.-ID Nr. 3 bzw. 4 umfasst (d.h. Variante 574). Der aftinitätsgereifte
Antikörper
bindet bevorzugt an den ErbB2-Rezeptor mit einer Affinität, die jene
von murinem 2C4 oder Variante 574 übertrifft (z.B. von ungefähr zwei-
bis ungefähr
fünffach,
bis ungefähr
100fach oder ungefähr
1000fach verbesserter Affinität,
wie z.B. bewertet mittels einem ErbB2-Extrazellulär-Domänen-(ECD-)
ELISA). Beispielhafte variable schwere CDR-Reste für Substitution
umfassen H28, H30, H34, H35, H64, H96, H99 oder Kombinationen von
zwei oder mehreren davon (z.B. zwei, drei, vier, fünf, sechs
oder sieben dieser Reste). Beispiele von variablen leichten CDR-Resten
für Veränderung
umfassen L28, L50, L53, L56, L91, L92, L93, L94, L96, L97 oder Kombinationen
von zwei oder mehreren davon (z.B. zwei, drei, vier, fünf, oder
bis zu ungefähr
zehn dieser Reste).
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Verschiedene
Formen des humanisierten oder affinitätsgereiften Antikörpers werden
erwogen. Beispielsweise kann der humanisierte Antikörper oder
affinitätsgereifte
Antikörper
ein Antikörperfragment
sein, wie z.B. Fab, das optional mit einem oder mehreren zytotoxischen
Mittel konjugiert ist, um ein Immunkonjugat zu generieren. Alternativ
dazu kann der humanisierte Antikörper
oder affinitätsgereifte
Antikörper
ein intakter Antikörper
sein, wie z.B. ein intakter IgG1-Antikörper.
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(iv) Humane Antikörper
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Als
Alternative zur Humanisierung können
humane Antikörper
generiert werden. Beispielsweise ist es nun möglich, transgene Tiere (z.B.
Mäuse)
zu produzieren, die in der Lage sind, bei Immunisierung ein volles Repertoire
humaner Antikörper
in Abwesenheit von endogener Immunglobulin-Produktion zu produzieren.
Beispielsweise ist beschrieben worden, dass die homozygote Deletion
der Schwerketten-verbindenden Region (Jtt)
von Antikörpern
in chimären
und Keimbahn-Mutantenmäusen
zur vollständigen
Inhibierung endogener Antikörper-Produktion
führt.
Transfer der humanen Keimbahn-Immunglobulin-Genreihe in solche Keimbahn-Mutanten-Mäuse wird
bei Antigen-Exposition zur Produktion von humanen Antikörpern führen. Siehe
z.B. Jakobovits et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2551 (1993);
Jakobovits et al., Nature 362, 255-258 (1993); Bruggermann et al.,
Year in Immuno. 7, 33 (1993); und die US-Patente Nr. 5.591.669, 5.589.369 und
5.545.807.
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Alternativ
dazu kann Phagen-Display-Technologie (McCafferty et al., Nature
348, 552-553 (1990)) verwendet werden, um humane Antikörper und
Antikörper-Fragmente
aus dem Repertoire von Genen der variablen (V) Immunglobulin-Domänen nicht-immunisierter
Spender in vitro herzustellen. Gemäß dieser Technik werden Antikörper-V-Domänen-Gene
im Raster kloniert, und zwar entweder in ein bedeutendes oder in
ein untergeordnetes Hüllprotein-Gen
eines filamentösen
Bakteriophagen, wie z.B. M13 oder fd, und zeigen sich als funktionelle
Antikörper-Fragmente
an der O berfläche
des Phagen-Partikels. Da das filamentöse Phagen-Partikel eine Einzelstrang-DNA-Kopie
des Phagen-Genoms enthält,
führen
die auf den funktionellen Eigenschaften des Antikörpers basierenden
Selektionen auch zur Selektion des Gens, das für den Antikörper kodiert, der diese Eigenschaften
aufweist. Folglich ahmt der Phage einige der Eigenschafen der B-Zelle
nach. Phagen-Display kann in verschiedensten Formaten durchgeführt werden;
für einen Überblick
siehe z.B. Kevin S. Johnson und David J. Chriswell, Current Opinion
in Structural Biology 3, 564-571 (1993). Mehrere Quellen von V-Gen-Segmenten
können
für Phagen-Display
verwendet werden. Clackson et al., Nature 352, 624-628 (1991), isolierten
mannigfaltige Reihen von Anti-Oxyzolon-Antikörper aus einer kleinen Zufalls-kombinatorischen
Bibliothek von V-Genen, hergeleitet von der Milz immunisierter Mäuse. Ein
Repertoire von V-Genen kann aus nicht-immunisierten humanen Spendern
konstruiert werden, und es können
Antikörper
gegen eine mannigfaltige Reihe von Antigenen isoliert werden, im
Wesentlichen unter Befolgung der von Marks et al., J. Mol. Biol.
222, 581-597 (1991), oder Griffith et al., EMBO J. 12, 725-734 (1993),
beschriebenen Techniken. Siehe auch die US-Patente Nr. 5.565.332
und 5.573.905.
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Wie
oben diskutiert können
humane Antikörper
auch durch in-vitro-aktivierte B-Zellen generiert werden (siehe
die US-Patente Nr. 5.567.610 und 5.229.275).
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Humane
Anti-ErbB2-Antikörper
werden beschrieben in US-Patent Nr. 5.772.997, erteilt am 30. Juni 1998,
und in der WO97/00271, publiziert am 3. Jänner 1997.
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(v) Antikörper-Fragmente
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Verschiedenste
Techniken sind zur Produktion von Antikörper-Fragmenten entwickelt
worden. Traditionell sind diese Fragmente vom proteolytischen Verdau
intakter Antikörper
hergeleitet (siehe z.B. Morimoto et al., Journal of Biochemical
and Biophysical Methods 24, 107-117 (1992), und Brennan et al.,
Science 229, 81 (1985)). Diese Fragmente können jedoch heute direkt durch
rekombinante Wirtszellen produziert werden. Beispielsweise können die
Antikörper-Fragmente
aus den oben diskutierten Phagen-Bibliotheken isoliert werden. Alternativ
dazu können
Fab'-SH- Fragmente direkt
aus E. coli gewonnen und chemisch gekoppelt werden, um F(ab')2-Fragmente zu liefern
(Carter et al., Bio/Technology 10, 163-167 (1992)). Gemäß einem
anderen Ansatz können
F(ab')2-Fragemente
direkt aus rekombinanten Wirtszellenkulturen isoliert werden. Andere
Techniken für
die Produktion von Antikörper-Fragmenten werden
dem fachkundigen Praktiker offensichtlich sein. In anderen Ausführungsformen
ist der Antikörper
der Wahl ein Einzelketten-Fv-Fragment (scFv). Siehe WO 93/16185;
US-Patent Nr. 5.571.894 und US-Patent Nr. 5.587.458. Das Antikörper-Fragment
kann auch ein "linearer
Antikörper" sein, z.B. wie beispielsweise
beschrieben in US-Patent Nr. 5,641,870. Solche lineare Antikörper können monospezifisch
oder bispezifisch sein.
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(vi) Bispezifische Antikörper
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Bispezifische
Antikörper
sind Antikörper,
die Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Epitope besitzen. Exemplarische bispezifische
Antikörper
könnten
an zwei verschiedene Epitope des ErbB2-Proteins binden. In anderen
solcher Antikörper
kann eine ErbB2-Bindungsstelle mit Bindungsstelle(n) für EGFR,
ErbB3 und/oder ErbB4 kombiniert sein. Alternativ dazu kann ein Anti-ErbB2-Arm
kombiniert sein mit einem Arm, der an ein auslösendes Molekül auf einem
Leukozyten bindet, wie z.B. ein T-Zellen-Rezeptormolekül (z.B.
CD2 oder CD3), oder Fc-Rezeptoren für IgG (FcγR), wie z.B. FcγRI (CD64),
FcγRII (CD32)
und FcγRIII
(CD16), um die zellulären
Abwehrmechanismen auf die ErbB2-exprimierende Zelle zu konzentrieren.
Bispezifische Antikörper
können
auch verwendet werden, um zytotoxische Mittel gegen ErbB2-exprimierende
Zellen zu lokalisieren. Diese Antikörper besitzen einen ErbB2-bindenden Arm und
einen Arm, der ein zytotoxisches Mittel bindet (z.B. Saporin, Anti-Interferon-α, Vinca-Alkaloid,
Ricin-A-Kette, Methotrexat oder Radioisotop-Hapten). Bispezifische
Antikörper
können
als Volllängen-Antikörper oder
Antikörper-Fragmente
(z.B. bispezifischer F(ab')2-Antikörper)
produziert werden.
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WO
96/16673 beschreibt einen bispezifischen Anti-ErbB2/Anti-FcγRIII-Antikörper, und
US-Patent Nr. 5.837.234 offenbart einen bispezifischen Anti-ErbB2/Anti-FcγRI- Antikörper. Ein
bispezifischer Anti-ErbB2/Fca-Antikörper wird in WO98/02463 gezeigt.
US-Patent Nr. 5.821.337 unterrichtet von einem bispezifischen Anti-ErbB2/Anti-CD3-Antikörper.
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Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind fachbekannt. Traditionelle
Produktion von bispezifischen Volllängen-Antikörpern basiert auf die Co-Expression
von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren, wobei die
beiden Ketten verschiedene Spezifitäten besitzen (Millstein et
al., Nature 305, 537-539 (1983)). Wegen der Zufallsverteilung von
schweren und leichten Immunglobulin-Ketten produzieren diese Hybridome
(Quadrome) eine mögliche
Mischung von 10 verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eine die
korrekte bispezifische Struktur besitzt. Die Reinigung des korrekten
Moleküls,
die gewöhnlich
mittels affinitätschromatographischen
Schritten durchgeführt
wird, ist eher beschwerlich, und die Produktausbeuten sind niedrig. Ähnliche
Prozeduren werden offenbart in WO 93/08829 und in Traunecker et
al., EMBO J. 10, 3655-3659 (1991).
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Gemäß einem
anderen Ansatz werden variable Antikörper-Domänen mit den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Bindungsstellen)
an Sequenzen der konstanten Immunglobulin-Domäne fusioniert. Die Fusionierung
erfolgt bevorzugt mit einer konstanten Schwerketten-Immunglobulin-Domäne, die
zumindest einen Teil der Hinge-, CH2- und CH3-Regionen beinhaltet.
Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerketten-Region
(CH1), enthaltend die für
Leichtketten-Bindung notwendige Stelle, in zumindest einer der Fusionen
vorhanden ist. DNAs, die für
die Immunglobulin-Schwerketten-Fusionen und, falls erwünscht, für die Immunglobulin-Leichtkette kodieren,
werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und in einen
geeigneten Wirtsorganismus co-transfiziert. Dies führt zu hoher
Flexibilität
der Einstellung der wechselseitigen Anteile der drei Polypeptidfragmente
in Ausführungsformen,
wenn ungleiche Verhältnisse
der drei zur Konstruktion verwendeten Polypeptidketten zu den optimalen
Ausbeuten führen.
Es ist jedoch möglich,
die kodierenden Sequenzen für
zwei oder alle Polypeptidketten in einem Expressionsvektor zu insertieren,
wenn die Expression von zumindest zwei Polypeptidketten in gleichen Verhältnissen
zu hohen Ausbeuten führt
oder wenn die Verhältnisse
von keiner besonderen Signifikanz sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Ansatzes sind die bispezifischen Antikörper aus einer Hybrid-Immunglobulin-Schwerkette
mit einer ersten Bindungsspezifität in einem Arm und einem Hybrid-Immunglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paar
(eine zweite Bindungsspezifität
bereitstellend) im anderen Arm zusammengesetzt. Es wurde gefunden,
dass diese asymmetrische Struktur die Trennung der gewünschten bispezifischen
Verbindung von unerwünschten
Immunglobulin-Kettenkombinationen erleichtert, da das Vorhandensein
einer Immunglobulin-Leichtkette in nur der Hälfte der bispezifischen Moleküle eine
einfache Möglichkeit
zur Trennung bereitstellt. Dieser Ansatz ist in WO 94/04690 offenbart.
Für weitere
Details zur Generierung bispezifischer Antikörper siehe z.B. Suresh et al.,
Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
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Gemäß einem
weiteren Ansatz, beschrieben im US-Patent Nr. 5.731.168, kann die
Schnittstelle zwischen einem Paar von Antikörpermolekülen so konstruiert werden,
dass der Prozentanteil von Heterodimeren, die aus rekombinanter
Zellkultur gewonnen wird, maximiert wird. Die bevorzugte Schnittstelle
beinhaltet zumindest einen Teil der CH3-Domäne einer
konstanten Antikörper-Domäne. In diesem
Verfahren werden eine oder mehrere kleine Aminosäure-Seitenketten der Schnittstelle
des ersten Antikörpers
durch größere Seitenketten
ersetzt (z.B. Tyrosin oder Tryptophan). Kompensierende "Zellen" mit einer den größeren Seitenkette(n) identischen
oder ähnlichen
Größe werden
an der Schnittstelle des zweiten Antikörpers erzeugt, indem große Aminosäure-Seitenketten
durch kleinere (z.B. Alanin oder Threonin) ersetzt werden. Dies
stellt einen Mechanismus zur Steigerung der Ausbeute von Heterodimer
gegenüber
anderen, unerwünschten
Endprodukten, wie z.B. Homodimeren, bereit.
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Bispezifische
Antikörper
umfassen vernetzte oder "Heterokonjugat"-Antikörper. Beispielsweise
kann einer der Antikörper
im Heterokonjugat an Avidin, der andere an Biotin gekoppelt werden.
Solche Antikörper sind
beispielsweise vorgeschlagen wor den, um Immunsystem-Zellen auf ungewünschte Zellen
zu zielen (US-Patent Nr. 4.676.980), und zur Behandlung von HIV-Infektion
(WO 91/00360, WO 92/200373 und EP-A-03089). Heterokonjugat-Antikörper können mit
jeglicher passenden Vernetzungsmethode hergestellt werden. Geeignete
Vernetzer sind gut fachbekannt und in US-Patent Nr. 4.676.980, gemeinsam
mit einer Anzahl von Vernetzungstechniken, offenbart.
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Verfahren
zur Generierung bispezifischer Antikörper aus Antikörper-Fragmenten
sind in der Literatur ebenfalls beschrieben worden. Beispielsweise
können
bispezifische Antikörper
mittels chemischer Verknüpfung
hergestellt werden. Brennan et al., Science 229, 81 (1985), beschreiben
eine Prozedur, worin intakte Antikörper proteolytisch gespalten
werden, um F(ab')2-Fragemente zu generieren. Diese Fragmente
werden in Gegenwart des Dithiol-komplexierenden Mittel Natriumarsenit
reduziert, um benachbarte Dithiole zu stabilisieren und intramolekulare
Disulfid-Bildung zu verhindern. Die generierten Fab'-Fragmente werden
dann zu den Thionitrobenzoat(TNB-) Derivaten umgesetzt. Eines der
Fab'-TNB-Fragmente
wird dann mittels Reduktion mit Mercaptoethylamin zum Fab'-Thiol rückgebildet
und mit einer äquimolaren
Menge des anderen Fab'-TNB-Derivats
vermischt, um den bispezifischen Antikörper zu erhalten. Die hergestellten
bispezifischen Antikörper können als
Mittel zur selektiven Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.
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Kürzliche
Fortschritte haben die direkte Gewinnung von Fab'-SH-Fragmenten aus E. coli vereinfacht, die
zur Bildung bispezifischer Antikörper
chemisch gekoppelt werden können.
Shylaby et al., J. Exp. Med. 175, 217-225 (1992), beschreiben die
Produktion eines vollständig
humanisierten, bispezifischen Antikörper-F(ab')z-Moleküls. Jedes Fab'-Fragment wurde getrennt
aus E. coli sekretiert und gerichteter chemischer In-vitro-Kopplung
unterworfen, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Der so gebildete
bispezifische Antikörper
war in der Lage, an ErbB2-Rezeptor-überexprimierende Zellen und
normale Human-T-Zellen zu binden sowie die lytische Aktivität humaner,
cytotoxischer Lymphozyten gegen humane Brusttumor-Targets auszulösen.
-
Verschiedene
Techniken zur Herstellung und Isolierung bispezifischer Antikörper-Fragmente direkt aus
rekombinanten Zellkulturen sind ebenfalls beschrieben worden. Beispielsweise
sind bispezifische Antikörper
mittels Verwendung von Leucin-Zippern
hergestellt worden. Kostelny et al., J. Immunol. 148(5), 1547-1553 (1992).
Die Leucin-Zipper-Peptide von Fos- und Jun-Proteinen wurden mittels
Genfusion an die Fab'-Teile
von zwei verschiedenen Antikörpern
gebunden. Die Antikörper-Homodimere wurden
an der Hinge-Region reduziert, um Monomere zu bilden, und dann reoxidiert,
um die Antikörper-Heterodimere
zu bilden. Dieses Verfahren kann auch zur Produktion von Antikörper-Homodimeren
genützt
werden. Die von Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
6444-6448 (1992), beschriebene "Diakörper"-Technologie lieferte einen alternativen Mechanismus
zur Herstellung bispezifischer Antikörperfragmente. Die Fragmente
umfassen eine variable Schwerketten-Domäne (VH),
gebunden an eine variable Leichtketten-Domäne (VL) über einen
Linker, der zu kurz ist, um Paarung der beiden Domänen an derselben
Kette zu erlauben. Demgemäß sind die
VH- und VL-Domänen eines
Fragments gezwungen, sich den komplementären VL-
und VH-Domänen des anderen Fragments zu
paaren und so zwei Antigen-bindende Stellen zu bilden. Eine weitere
Strategie zur Herstellung bispezifischer Antikörperfragmente mittels Einzelketten-Fv-(sFv-)
Dimeren ist ebenfalls berichtet worden. Siehe Gruber et al., J.
Immunol. 152, 5368 (1994).
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Antikörper mit
mehr als zwei Wertigkeiten werden erwogen. Beispielsweise können trispezifische
Antikörper
hergestellt werden. Tutt et al., J. Immunol. 147, 60 (1991).
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(vii) Andere Aminosäuresequenz-Modifikationen
-
Aminosäuresequenz-Modifikation(en)
des hierin beschriebenen Anti-ErbB2-Antikörpers wird/werden erwogen.
Beispielsweise kann es wünschenswert
sein, die Bindungsaffinität
und/oder andere biologische Eigenschaften des Antikörpers zu
verbessern. Aminosäuresequenz-Varianten
des Anti-ErbB2-Antikörpers
werden durch Einführung
geeigneter Nucleotid-Änderungen
in die Nucleinsäure
des Anti-ErbB2-Antikörpers oder durch
Peptidsynthese hergestellt. Solche Modifikationen umfassen beispielsweise
Deletionen aus und/oder Insertionen in und/oder Substitutionen von Resten
innerhalb der Aminosäuresequenzen
des Anti-ErbB2-Antikörpers.
Jede Kombination von Deletion, Insertion und Substitution wird durchgeführt, um
zum endgültigen
Konstrukt zu gelangen, sofern das endgültige Konstrukt die gewünschten
Charakteristika besitzt. Die Aminosäure-Änderungen kann auch den posttranslationellen
Prozess des Anti-ErbB2-Antikörpers
verändern,
wie z.B. die Änderung
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen.
-
Ein
nützliches
Verfahren zur Identifizierung gewisser Reste oder Regionen des Anti-ErbB2-Antikörpers, die
bevorzugte Stellen für
Mutagenese sind, wird "Alanin-Scanning-Mutagenese" genannt, wie beschrieben
von Cunningham und Wells, Science 244, 1081-1085 (1989). Hier wird
ein Rest oder eine Gruppe von Ziel-Resten identifiziert (z.B. geladene
Reste wie z.B. arg, asp, his, lys und glu) und durch neutrale oder
negativ geladene Aminosäuren
(insbesondere bevorzugt Alanin und Polyalanin) ersetzt, um die Interaktion
der Aminosäuren
mit ErbB2-Antigen zu beeinflussen. Jene Aminosäure-Stellen, die funktionelle
Sensibilität
auf Substitutionen zeigen, werden dann durch Einführung weiterer
oder anderer Varianten, an oder anstelle der Substitutionsstellen,
verfeinert. Folglich muss die Natur der Mutation per se nicht vorbestimmt
sein, während
die Stelle für
die Einführung
einer Aminosäuresequenz-Variation
vorbestimmt ist. Beispielsweise wird am Target-Codon oder der Target-Region,
um die Leistung einer Mutation an einer gegebenen Stelle zu analysieren, Ala-Scanning
oder Zufallsmutagenese durchgeführt
und die exprimierten Anti-ErbB2-Antikörper-Varianten auf die gewünschte Aktivität gescreent.
-
Aminosäuresequenz-Insertionen
umfassen amino- und/oder carboxyterminale Fusionen im Längenbereich
von einem Rest bis zu Polypeptiden mit hundert oder mehr Resten
sowie Intrasequenz-Insertionen von einzelnen oder mehreren Aminosäureresten.
Beispiele terminaler Insertionen umfassen einen Anti-ErbB2-Antikörper mit
einem N-terminalen Methionyl-Rest oder den mit einem zytotoxischen
Polypeptid fusionierten Antikörper.
Andere Insertions-Varianten des Anti-ErbB2-Antikörper-Moleküls umfassen die Fusion des
N- oder C-Terminus des Anti-ErbB2-Antikörpers an ein Enzym (z.B. ADEPT)
oder ein Polypeptid, das die Serum-Halbwertszeit des Antikörpers erhöht.
-
Ein
anderer Variantentyp ist eine Aminosäuresubstitutions-Variante.
Bei diesen Varianten ist zumindest ein Aminosäurerest im Anti-ErbB2-Antikörper-Molekül durch
einen unterschiedlichen Rest ersetzt. Die Stellen von größtem Interesse
für substitutionelle
Mutagenese umfassen die hypervariablen Regionen, jedoch werden FR-Veränderungen
auch erwogen. Konservative Substitutionen sind in Tabelle 1 unter
der Überschrift "bevorzugte Substitutionen" gezeigt. Wenn solche
Substitutionen zu einer Veränderung
der biologischen Aktivität
führen,
können
substantiellere Änderungen,
in Tabelle 1 als "beispielhafte
Substitutionen" bezeichnet, oder
wie weiter unten in Bezug auf Aminosäureklassen beschrieben, eingeführt und
die Produkte gescreent werden. Tabelle
1
-
Wesentliche
Modifikationen der biologischen Eigenschaften des Antikörpers werden
erzielt, indem Substitutionen ausgewählt werden, die sich signifikant
unterscheiden, und zwar in ihrer Wirkung auf die Erhaltung (a) der
Struktur des Polypeptid-Gerüsts
im Bereich der Substitution, z.B. als Faltblatt- oder Helix-Konformation,
(b) der Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der Zielstelle oder (c)
des Hauptteils der Seitenkette. Natürlich auftretende Reste werden,
basierend auf gemeinsame Eigenschaften der Seitenketten, in Gruppen
unterteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin, Met,
Ala, Val, Leu, Ile;
- (2) neutral hydrophil: Cys, Ser, Thr;
- (3) sauer: Asp, Glu;
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg;
- (5) Kettenorientierung-beeinflussende Reste: Gly, Pro; und
- (6) aromatisch: Trp, Tyr, Phe.
-
Nicht-konservative
Substitutionen erfordern den Austausch eines Mitglieds einer dieser
Klassen gegen eine andere Klasse.
-
Jeglicher
Cystein-Rest, der nicht an der Erhaltung der richtigen Konformation
des Anti-ErbB2-Antikörpers
beteiligt ist, kann ebenfalls substituiert werden, im Allgemeinen
mit Serin, um die oxidative Stabilität des Moleküls zu verbessern und abweichende
Vernetzung zu verhindern. Umgekehrt können/kann Cystein-Bindung(en)
dem Antikörper
hinzugefügt
werden, um seine Stabilität
zu verbessern (besonders wenn der Antikörper ein Antikörperfragment,
wie z.B. ein Fv-Fragment, ist).
-
Eine
besonders bevorzugter Typ von Substitutionsvarianten umfasst die
Substitution von einem oder mehreren Resten der hypervariablen Region
eines parentalen Antikörpers
(z.B. ein humanisierter oder humaner Antikörper). Im Allgemeinen werden
die resultierenden, für
weitere Entwicklung selektierten Varianten im Vergleich mit dem
parentalen Antikörper,
aus dem sie generiert wurden, verbesserte biologische Eigenschaften
aufweisen. Eine günstige
Art und Weise für
die Generierung solcher substitutioneller Varianten involviert Reifung
mittels Phagen-Display. Kurz gefasst, werden mehrere Stellen der
hypervariablen Region (z.B. 6-7 Stellen) mutiert, um alle möglichen
Aminosubstitutionen an jeder Stelle zu erzeugen. Die so generierten
Antikörper-Varianten
werden in monovalenter Weise von filamentösen Phagenpartikeln präsentiert,
und zwar als Fusionen an das Gen-III-Produkt von M13, eingeschlossen
innerhalb eines jeden Partikels. Die Phagen-Display-Varianten werden
dann, wie hierin offenbart, auf ihre biologische Aktivität (z.B.
Bindungsaffinität)
gescreent. Um die Kandidaten der Stellen hypervariabler Regionen
für die
Modifizierung zu identifizieren, kann Alanin-Scanning-Mutagenese
durchgeführt
werden, um Reste hypervariabler Regionen zu identifizieren, die signifikant
zur Antigenbindung beitragen. Alternativ oder zusätzlich dazu
kann es von Vorteil sein, die Kristallstruktur des Antigen-Antikörper-Komplexes
zu analysieren, um die Kontaktpunkte zwischen dem Antikörper und
humanem ErbB2 zu identifizieren. Solche Kontaktreste und benachbarte
Reste sind Kandidaten zur Substitution gemäß der hierin ausgearbeiteten
Techniken. Wenn solche Varianten einmal erzeugt sind, wird die Reihe
von Varianten, wie hierin beschrieben, einem Screening unterworfen,
und Antikörper
mit überlegenen Eigenschaften
in einem oder mehreren der Tests können für die weitere Entwicklung selektiert
werden.
-
Ein
weiterer Typus der Aminosäure-Variante
des Antikörpers
verändert
das ursprüngliche
Glykosylierungsmuster des Antikörpers.
Mit Veränderung
ist gemeint, dass eine oder mehrere im Antikörper gefundenen Kohlenhydrat-Bestandteile
deletiert werden oder dass eine oder mehrere Glykosylierungsstellen,
die im Antikörper
nicht vorhanden sind, hinzugefügt
werden.
-
Glykosylierung
in Antikörpern
ist typischerweise entweder N-verknüpft oder O-verknüpft. N-verknüpft betrifft
die Anbindung des Kohlenhydrat-Bestandteils an die Seitenkette eines
Asparaginrests. Die Tripeptidsequenzen Asparagin-X-Serin und Asparagin-X-Threonin,
worin X jegliche Aminosäure
außer
Prolin ist, sind die Erkennungssequenzen für die enzymatische Anbindung
des Kohlenhydrat-Bestandteils an die Aparagin-Seitenkette. Folglich
erzeugt die Anwesenheit irgendeiner dieser Tripeptid-Sequenzen in
einem Polypeptid eine potentielle Glykosylierungsstelle. Overknüpfte Glykosylierung
betrifft die Anbindung einer der Zucker N-Acetylgalac tosamin, Galactose
oder Xylose an eine Hydroxyaminosäure, am häufigsten Serin oder Threonin,
obwohl 5-Hydroxyprolin und 5-Hydroxylysin auch verwendet werden
können.
-
Die
Anfügung
von Glykosylierungsstellen an den Antikörper wird bequem erzielt, indem
die Aminosäuresequenz
so verändert
wird, dass sie eine oder mehrere der oben beschriebenen Tripeptidsequenzen
(für N-verknüpfte Glykosylierungsstellen)
enthält.
Die Veränderung
kann auch mittels Addition von, oder Substitution durch, einem oder
mehreren Serin- oder Threonin-Resten an die Sequenz des ursprünglichen
Antikörpers (für O-verknüpfte Glykosylierungsstellen)
herbeigeführt
werden.
-
Nucleinsäuremoleküle, die
für Aminosäure-Varianten
des Anti-ErbB2-Antikörpers
kodieren, werden mittels einer Vielzahl fachbekannter Verfahren
hergestellt. Diese Verfahren umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf,
die Isolierung aus einer natürlichen
Quelle (im Falle von natürlich
auftretenden Aminosäuresequenz-Varianten)
oder die Herstellung mittels Oligonucleotid-vermittelter (oder ortsspezifischer)
Mutagenese, PCR-Mutagenese und Kassetten-Mutagenese einer vorher
hergestellten Varianten- oder Nicht-Varianten-Version des Anti-ErbB2-Antikörpers.
-
Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung bezüglich
der Effektorfunktion zu modifizieren, z.B. um die Antigen-abhängige, zellvermittelte
Zytotoxizität
(ADCC) und/oder die Komplement-abhängige Zytotoxizität (CDC)
des Antikörpers
zu steigern. Die kann erreicht werden, indem eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen
in die Fc-Region des Antikörpers
eingeführt
werden. Alternativ oder zusätzlich
dazu können
Cystein-Rest(e) in die Fc-Region eingeführt werden, um so die Bildung
von Interketten-Disulfidbindung in dieser Region zu ermöglichen.
Der so erzeugte homodimere Antikörper
könnte
verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder erhöhte
Komplement-vermittelte Zellabtötung
und Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC)
besitzen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191-1195 (1992);
und B. Shopes, J. Immunol. 148, 2918-2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
verstärkter
Anti-Tumor-Aktivität
können
auch hergestellt werden, indem heterobifunktionelle Vernetzer verwendet
werden, wie beschrieben von Wolff et al., Cancer Re search 53, 2560-2565
(1993). Alternativ dazu kann ein Antikörper konstruiert werden, der
duale Fc-Regionen besitzt und so verstärkte Komplement-Lyse- und ADCC-Fähigkeiten aufweist. Siehe Stevenson
et al., Anti-Cancer Drug Design 3, 219-230 (1989).
-
Um
die Serum-Halbwertszeit des Antikörpers zu steigern, kann man
ein Salvage-Rezeptor-bindendes Epitop in den Antikörper (besonders
in ein Antikörperfragment)
einbauen, wie beispielsweise beschrieben im US-Patent Nr. 5,739,277.
Wie hierin verwendet betrifft der Ausdruck "Salvage-Rezeptor-bindendes Epitop" ein Epitop der Fc-Region
eines IgG-Moleküls
(z.B. IgG1, IgG2,
IgG3 oder IgG4),
das für
die Erhöhung
der In-vivo-Halbwertszeit des IgG-Moleküls im Serum verantwortlich
ist.
-
(viii) Screening auf Antikörper mit
den gewünschten
Eigenschaften
-
Techniken
zur Erzeugung von Antikörpern
sind oben beschrieben worden. Man kann Antikörper mit bestimmten biologischen
Charakteristika wie gewünscht
weiter selektieren.
-
Um
einen Antikörper
zu identifizieren, der Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockiert,
kann die Fähigkeit
des Antikörpers,
die Bindung des ErbB-Liganden
an ErbB-Rezeptor-exprimierende Zellen zu blockieren (z.B. bei Konjugation
mit einem anderen ErbB-Rezeptor, mit dem der ErbB-Rezeptor von Interesse
ein ErbB-Hetero-Oligomer bildet), bestimmt werden. Beispielsweise
können
Zellen, die ErbB-Rezeptoren des ErbB-Hetero-Oligomers natürlich exprimieren
oder nach Transfektion exprimieren, mit dem Antikörper inkubiert
und dann markiertem ErbB-Liganden
ausgesetzt werden. Die Fähigkeit
des Anti-ErbB2-Antikörpers,
die Liganden-Bindung an den ErbB-Rezeptor im ErbB-Hetero-Oligomer
zu blockieren, kann dann bewertet werden.
-
Beispielsweise
kann die Inhibierung der HRG-Bindung an MCF7-Brusttumor-Zelllinien mittels
Anti-ErbB2-Antikörper
durchgeführt
werden, indem Monolayer-MCF7-Kulturen
auf Eis im 24-Napf-Platten-Format verwendet werden, wie im We sentlichen
unten in Beispiel 1 beschrieben wird. Monoklonale Anti-ErbB2-Antikörper können zu
jedem Napf zugesetzt und 30 Minuten lang inkubiert werden. 125I-markiertes
rHRGβ1177-224 (25 pm) kann dann zugesetzt und die
Inkubation 4 bis 16 Stundenlang fortgesetzt werden. Dosis-Antwort-Kurven
können
erstellt und ein IC50-Wert für den Antikörper von Interesse berechnet
werden. In einer Ausführungsform
wird der Antikörper,
der Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockiert, für die Inhibierung
von HRG-Bindung an MCF7-Zellen in diesem Test einen IC50 von
ungefähr
50 nM oder weniger, stärker
bevorzugt 10 nM oder weniger, aufweisen. Wenn der Antikörper ein
Antikörperfragment
ist, wie z.B. ein Fab-Fragment, kann der IC50 für die Inhibierung
von HRG-Bindung an MCF7-Zellen in diesem Test z.B. ungefähr 100 nM
oder weniger, stärker
bevorzugt 50 nM oder weniger, sein.
-
Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann die Fähigkeit
des Anti-ErbB2-Antikörpers,
die ErbB-Liganden-stimulierte Tyrosin-Phosphorylierung eines im
ErbB-Hetero-Oligomer vorhandenen ErbB-Rezeptors zu blockieren, bestimmt
werden. Beispielsweise können
Zellen, die ErbB-Rezeptoren endogen exprimieren oder nach Transfektion
exprimieren, mit dem Antikörper
inkubiert und dann auf ErbB-Liganden-abhängige Tyrosin-Phosphorylierungs-Aktivität, unter
Verwendung eines monoklonalen Anti-Phosphotyrosin-Antikörpers (der optional mit einem
detektierbaren Marker konjugiert ist), getestet werden. Der Kinase-Rezeptor-Aktivierungstest,
beschrieben in U.S Patent Nr. 5,766,863, ist auch verfügbar für die Bestimmung
von ErbB-Rezeptor-Aktivierung und
Blockierung dieser Aktivität
durch einen Antikörper.
-
In
einer Ausführungsform
kann man auf einen Antikörper
screenen, der die HRG-Stimulation von p180-Tyrosin-Phosphorylierung
in MCF7-Zellen inhibiert, und ist im Wesentlichen unten in Beispiel
1 beschrieben. Beispielsweise können
die MCF7-Zellen
in 24-Napf-Platten ausplattiert werden, und monoklonale Antikörper gegen
ErbB2 können
jedem Napf zugesetzt und 30 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert
werden; dann kann rHRGβ1177-224 jedem Napf in einer Endkonzentration
von 0,2 nM zugesetzt und die Inkubation für weitere 8 Minuten fortgesetzt
werden. Das Medium kann aus jedem Napf abgesaugt werden, und die
Reaktion kann durch Zu satz von 100 μl SDS-Probenpuffer (5% SDS,
25 mM DTT und 25 mM Tris-HCI, pH 6,8) gestoppt werden. Jede Probe
(25 μl)
kann in einem 4–12%igen
Gradientengel (Novex) elektrophoretisch getrennt und dann elektrophoretisch
auf eine Polyvinylidendifluorid-Membran transferiert werden. Antiphosphotyrosin-(1 μg/ml) Immunblots
können
entwickelt und die Intensität
der reaktiven Hauptbande bei MW ~ 180.000 reflexionsdensitometrisch
quantifiziert werden. Der selektierte Antikörper wird in diesem Test die
HRG-Stimulation der p180-Tyrosin-Phosphorylierung bevorzugt signifikant
zu etwa 0-35% der Kontrolle inhibieren. Eine Dosisantwort-Kurve
für die
Inhibierung der HRG-Stimulation der p180-Tyrosin-Phosphorylierung,
wie bestimmt mittels Reflexionsdensitometrie, kann angefertigt und
ein IC50 für den Antikörper von Interesse berechnet
werden. In einer Ausführungsform
wird der Antikörper,
der Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors blockiert, für die Inhibierung
der HRG-Stimulation
der p180-Tyrosin-Phosphorylierung in diesem Test einen IC50 von ungefähr 50 nM oder weniger, stärker bevorzugt
10 nM oder weniger, aufweisen. Wenn der Antikörper ein Antikörperfragment
ist, wie z.B. ein Fab-Fragment, kann der IC50 für die Inhibierung
von HRG-Stimulation der p180-Tyrosin-Phosphorylierung in diesem
Test z.B. ungefähr
100 nM oder weniger, stärker
bevorzugt 50 nM oder weniger, sein.
-
Man
kann auch die wachstumshemmenden Effekte des Antikörpers auf
MDA-MB-175-Zellen
bestimmen, im Wesentlichen wie beschrieben von Schaefer et al.,
Oncogene 15, 1385-1394 (1997). Gemäß diesem Test können MDA-MB-175-Zellen
mit einem monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörper (10 μg/ml) 4 Tage lang behandelt
und mit Kristallviolett gefärbt
werden. Inkubation mit einem Anti-ErbB2-Antikörper könnte einen wachstumshemmenden
Effekt auf diese Zelllinie zeigen, ähnlich wie er vom monoklonalen
Antikörper
C24 gezeigt wird. In einer weiteren Anusführungsform wird exogenes HRG
diese Inhibierung nicht signifikant umkehren. Bevorzugt wird der
Antikörper
auch die Zellproliferation von MDA-MB-175-Zellen in einem größeren Ausmaß inhibieren
als der monoklonale Antikörper
4D5 (und optional in einem größeren Ausmaß als monoklonaler
Antikörper
7F3), und zwar sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit von
exogenem HRG.
-
In
einer Ausführungsform
kann der Anti-ErbB2-Antikörper
von Interesse die Heregulin-abhängige
Assoziierung von ErbB2 mit ErbB3 sowohl in MCF7- als auch in SK-BR-3-Zellen blockieren,
wie bestimmt in einem Co-Immunpräzipitations-Experiment,
wie z.B. dem in Beispiel 2 beschrieben, und zwar effektiver als
monoklonaler Antikörper
4D5 und bevorzugt wesentlich effektiver als monoklonaler Antikörper 7F3.
-
Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann die Fähigkeit
des Antikörpers
bestimmt werden, EGF-, TGF-α- und/oder
HRG-vermittelte Aktivierung von mitogenaktivierter Proteinkinase
(MAPK) zu blockieren, z.B. wie im nachstehenden Beispiel 4 gezeigt.
Ein Antikörper,
der EGF,- TGF-α-
und/oder HRG-vermittelte Aktivierung von mitogenaktivierter Proteinkinase
(MAPK) stärker
blockiert als HERCEPTIN® oder ein monoklonaler
Antikörper 4D5,
kann selektiert werden. Außerdem
kann der Antikörper
von Interesse EGF-, TGF-α-
und/oder HRG-vermittelte Aktivierung von mitogenaktivierter Proteinkinase
(MAPK) stärker
blockieren als ein monoklonaler Antikörper 7F3.
-
Um
wachstumshemmende Anti-ErbB2-Antikörper zu identifizieren, kann
man auf Antikörper
screenen, die das Wachstum von Krebszellen, die ErbB2 exprimieren,
inhibieren. In einer Ausführungsform
ist der Antikörper
der Wahl fähig,
das Wachstum von SK-BR-3-Zellen in Zellkultur zu ungefähr 20–100% und
bevorzugt zu 50–100%
bei einer Antikörper-Konzentration
von ungefähr
0,5 bis 30 μg/ml
zu inhibieren. Um solche Antikörper
zu identifizieren, kann der im US-Patent Nr. 5.677.171 beschriebene
SK-BR-3-Test durchgeführt
werden. Gemäß diesem
Test werden SK-BR-3-Zellen
in einer 1:1-Mischung von F12- und DMEM-Medium, ergänzt mit
10% fetalem Rinderserum, Glutamin und Penicillin-Streptomycin, gezüchtet. 20.000
SK-BR-3-Zellen werden
in eine 35-mm-Zellkulturplatte (2 ml/35-mm-Platte) ausplattiert.
0,5 bis 30 μg
des Anti-ErbB2-Antikörpers
werden pro Platte zugesetzt. Nach sechs Tagen wird die Anzahl von
Zellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen mit einem elektronischen
COULTERTM-Zellzähler gezählt. Jene Antikörper, die
das Wachstum der SK-BR-3-Zellen
zu ungefähr
20–100%
oder zu 50–100%
inhibieren, können
als wachstumshemmende Antikörper
selektiert werden.
-
Zur
Selektion von Antikörpern,
die Zelltod, Verlust vom Membranintegrität, wie z.B. angezeigt durch PI,
induzieren, kann Trypanblau- oder 7AAD-Aufnahme relativ zur Kontrolle
bestimmt werden. Der bevorzugte Test ist der PI-Aufnahme-Test unter
Verwendung von BT474-Zellen. Gemäß diesem
Test werden BT474-Zellen (die von der American Type Culture Collection
(Rockville, MD) beziehbar sind) in Dubelco's Modified Eagle Medium (D-MEM); Ham's F12 (50:50), ergänzt mit
10% hitzeinaktiviertem FBS (Hyclone) und 2 mM L-Glutamin, kultiviert.
(Folglich wird dieser Test in Abwesenheit von Komplement und Immuneffektor-Zellen
durchgeführt.) Die
BT474-Zellen werden in einer Dichte von 3 × 106 pro
Platte in 100 × 20
mm Platten inokuliert und über Nacht
anhaften gelassen. Das Medium wird dann entfernt und durch frisches
Medium alleine oder Medium, das 10 μg/ml des geeigneten monoklonalen
Antikörpers
enthält,
ersetzt. Die Zellen werden für
eine Zeitspanne von drei Tagen inkubiert. Nach jeder Behandlung
werden die Monolayers mit PBS gewaschen und mittels Trypsinbehandlung
abgelöst.
Die Zellen werden bei 1200 U/min für 5 Minuten bei 4 °C zentrifugiert,
das Pellet in 3 ml eiskaltem Ca2+-bindendem
Puffer (10 mM Hepes, pH 7,4, 140 mM NaCl, 2,5 mM CaCl2)
resuspendiert und zur Entfernung von Zellklumpen in 35 mm, filterbedeckten
12-×-75-mm-Röhrchen aliquotiert
(1 ml pro Röhrchen,
3 Röhrchen
pro Behandlungsgruppe). Die Röhrchen
erhalten dann PI (10 μg/ml).
Die Proben können mittels
FACSCANTM-Durchflusszytometer und FACCONVERTTM-CeIIQuest-Software (Becton Dickinson)
analysiert werden. Jene Antikörper,
die statistisch signifikante Levels von Zelltod, wie bestimmt mittels
PI-Aufnahme, induzieren,
können
als Zelltod-induzierende Antikörper
selektiert werden.
-
Zur
Selektion von Antikörpern,
die Apoptose induzieren, ist ein Annexin-Bindungstest unter Verwendung
von BT474-Zellen erhältlich.
Die BT474-Zellen werden kultiviert und, wie im vorangegangenen Absatz diskutiert,
in Platten inokuliert. Das Medium wird dann entfernt und durch frisches
Medium alleine oder Medium, das 10 μg/ml des monoklonalen Antikörpers enthält, ersetzt.
Nach einer dreitägigen
Inkubationsperiode werden die Monolayers mit PBS gewaschen und durch
Trypsinbehandlung abgelöst.
Die Zellen werden dann zentrifugiert, in Ca2+-bindendem
Puffer resuspendiert und wie oben diskutiert für den Zelltod-Test in Röhrchen aliquotiert.
Die Röhrchen
erhalten dann markiertes Annexin (z.B. Annexin-V-FITC). Die Proben
können mittels FACSCANTM-Druchflusszytometer und FACCONVERTTM-CeIIQuest-Software (Becton Dickinson)
analysiert werden. Jene Antikörper,
die im Vergleich zu Kontrollen statistisch signifikante Levels von
Annexin-Bindung induzieren, können
als Apoptose-induzierende Antikörper
selektiert werden.
-
Zusätzlich zum
Annexin-Bindungstest ist ein DNA-Färbetest unter Verwendung von
BT474-Zellen verfügbar.
Um diesen Test auszuführen,
werden BT474-Zellen, die mit den in den vorangegangenen zwei Absätzen beschriebenen
Antikörpern
von Interesse behandelt worden sind, mit 9 μg/ml HOECHST 33342TM 2
Stunden lang bei 37 °C
inkubiert und dann in einem EPICS-ELITETM-Durchflusszytometer
(Coulter Corporation) mittels MODFIT-LTTM-Software
(Verity Software House) analysiert. Antikörper, die eine Änderung
des Prozentanteils apoptotischer Zellen induzieren, die 2-mal oder
mehr (und bevorzugt 3-mal oder mehr) ist als die von unbehandelten
Zellen (bis zu 100% apoptotische Zellen), können als pro-apoptotische Antikörper unter
Verwendung dieses Tests selektiert werden.
-
Um
auf Antikörper
zu screenen, die an ein Epitop von ErbB2, das an einen Antikörper von
Interesse gebundenen ist, binden, kann eine Routine-Cross-Blocking-Test,
wie er z.B. in "Antibodies,
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory, Ed Harlow und David Lane (1988),
beschrieben ist, durchgeführt
werden. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann Epitop-Kartierung mittels fachbekannten Methoden (siehe
z.B. die 1A und 1B hierin)
durchgeführt
werden.
-
(ix) Immunkonjugate
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Therapie mit Immunkonjugaten, umfassend
einen Antikörper,
der an ein zytotoxisches Mittel, wie z.B. ein therapeutisches Mittel,
Toxin (z.B. ein kleinmolekulares Toxin oder ein enzymatisch aktives
Toxin bakterieller, pilzlicher oder tierischer Herkunft, einschließlich deren
Fragmente und/oder Varianten) oder ein radioaktives Isotop (z.B.
ein Radiokonjugat) konjugiert ist.
-
Zur
Erzeugung solcher Immunkonjugate zweckdienliche chemotherapeutische
Mittel sind oben beschrieben worden.
-
Konjugate
eines Antikörpers
mit einem oder mehreren kleinmolekularen Toxinen, wie z.B. ein Calicheamicin,
ein Maytansin (US-Patent Nr. 5.208.020), ein Trichothen und CC1065,
werden hierin auch ins Auge gefasst.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Antikörper
an ein oder mehrere Maytansin-Moleküle konjugiert (z.B. ungefähr 1 bis
ungefähr
10 Maytansin-Moleküle pro Antikörper-Molekül). Maytansin
kann beispielsweise zu May-SS-Me umgesetzt werden, das zu May-SH3
reduziert und mit modifiziertem Antikörper umgesetzt werden kann
(Chari et al., Cancer Research 52, 127-131 (1992)), um ein Maytansin-Antikörper-Immunkonjugat
zu erzeugen.
-
Ein
weiteres Immunkonjugat von Interesse umfasst einen Anti-ErbB2-Antikörper, der
an ein oder mehrere Calicheamicin-Moleküle konjugiert ist. Die Calicheamicin-Familie von Antikörpern ist
in der Lage, bei sub-picomolaren Konzentrationen Doppelstrang-DNA-Brüche zu produzieren.
Struktur-Analoga von Calicheamicin, die verwendet werden können, umfassen,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, γ1 I, α2 I, α3 I, N-Acetyl-γ1 I, PSAG und θI 1 (Hinman et al., Cancer Research 53, 3336-3342
(1993); und Lode et al., Cancer Research 58, 2925-2928 (1998)).
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Enzymatisch
aktive Toxine und deren Fragmente, die verwendet werden können, umfassen
Diphtherie-A-Kette, nicht-bindende aktive Fragmente von Diphtherie-Toxin, Exotoxin-A-Kette
(von Pseudomonas aeruginosa), Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette,
Alpha-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine, Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine
(PAPI, PAPII und PAP-S), Mormordica-charantina-Inhibitor, Curcin, Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor,
Gelonin, Mitogellin, Restrictocin, Phenomycin, Enomycin und die
Tricothecene. Siehe z.B. WO 93/21232, publiziert am 28. Oktober
1993.
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Die
vorliegende Erfindung erwägt
weiters ein Immunkonjugat, das zwischen einem Antikörper und
einer Verbindung mit nucleolytischer Aktivität (z.B. eine Ribonuclease oder
eine DNA-Endonuclease wie z.B. Desoxyribonuclease; DNase) gebildet
wird.
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Eine
Reihe von radioaktiven Isotopen sind für die Produktion von radiokonjugierten
Anti-ErbB2-Antikörpern
verfügbar.
Beispiele umfassen At211, I131,
I125, Y90, Re186, Re188, Sm153, Bi212, P32 und radioaktive Lu-Isotope.
-
Konjugate
des Antikörpers
mit zytotoxischem Mittel können
unter Verwendung einer Vielzahl von bifunktionellen Protein-Kopplungs-Mitteln
hergestellt werden, wie z.B. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyidithiol)propionat
(SPDP), Succinimidyl-4-(N-maleinimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat,
Iminothiolan (IT), bifunktionelle Derivate von Imidoestern (wie
z.B. Dimethyiadipimidat-HCl), aktive Ester (wie z.B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyde (wie. z.B. Glutaraldehyd), Bisazido-Verbindungen (wie z.B.
Bis-(pazidobenzoyl)hexandiamin), Bisdiazonium-Derivate (wie z.B.
Bis-(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin), Diisocyanate (wie z.B. Tolyen-2,6-diisocyanat)
und bis-aktive Fluorverbindungen (wie z.B. 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol).
Beispielsweise kann ein Ricin-Immuntoxin wie in Vitetta et al.,
Science 238, 1098 (1987), beschrieben hergestellt werden. Kohlenstoff-14-markierte
1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein exemplarischer Chelatbildner für die Konjugation von Radionucleotid
an den Antikörper.
Siehe WO 94/11026. Der Linker kann ein "abspaltbarer Linker" sein, um die Freisetzung des zytotoxischen
Medikaments in der Zelle zu erleichtern. Beispielsweise kann ein
säurelabiler
Linker, Peptidasesensitiver Linker, Dimethyl-Linker oder Disulfid-enthaltender
Linker (Chari et al., Cancer Research 52, 127-131 (1992)) verwendet
werden.
-
Alternativ
dazu kann ein Fusionsprotein, umfassend den Anti-ErbB2-Antikörper und
zytotoxisches Mittel, hergestellt werden, z.B. mittels Rekombinationsverfahren
oder Peptidsynthese.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann der Antikörper
zur Verwendung in Tumor-Vor-Targeting an einen "Rezeptor" (wie z.B. Streptavidin) konjugiert
werden, worin das Antikörper-Rezeptor-Konjugat
an den Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung nichtgebundenen
Konjugats aus dem Kreislauf mittels eines Clearing-Mittels und nachfolgender
Verabreichung eines "Liganden" (z.B. Avidin), der
an ein zytotoxisches Mittel (z.B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
-
(x) Antikörper-abhängige, Enzym-vermittelte
Prodrug-Therapie (ADEPT)
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch für
ADEPT verwendet werden, indem der Antikörper an ein Prodrug-aktivierendes
Enzym konjugiert wird, das ein Prodrug (z.B. ein Peptidyl-Chemotherapeutikum,
siehe WO 81/01145) zu einem aktiven Anti-Krebs-Medikament umsetzt.
Siehe beispielsweise WO 88/07378 und US-Patent Nr. 4.975.278.
-
Die
Enzymkomponente in dem für
ADEPT zweckmäßigen Immunkonjugat
umfasst jegliches Enzym, das fähig
ist, auf das Prodrug zu wirken und es so zu der aktiveren, zytotoxischen
Form umzusetzen.
-
Für das Verfahren
dieser Erfindung zweckdienliche Enzyme umfassen, sind aber nicht
eingeschränkt auf,
alkalische Phosphatase, die für
die Umsetzung Phosphatenthaltender Prodrugs zu freien Medikamenten zweckdienlich
ist; Arylsulfatase, die für
die Umsetzung Sulfat-enthaltender Prodrugs zu freien Medikamenten zweckdienlich
ist; Cytosin-Deaminase, die für
die Umsetzung von nicht-toxischem 5-Fluorcytosin zum Anti-Krebs-Medikament
5-Fluoruracil zweckdienlich ist; Proteasen wie z.B. Serratia-Protease,
Thermolysin, Subtilisin, Carboxypeptidasen und Cathepsine (wie z.B.
Capthesine B und L), die für
die Umsetzung Peptid-enthaltender Prodrugs zu freien Medikamenten
zweckdienlich sind; D-Alanylcarboxypeptidasen, die für die Umsetzung
von Prodrugs, die D-Aminosäure-Substituenten
enthalten, zweckdienlich sind; Kohlenhydrat-spaltende Enzyme, wie
z.B. β-Galactosidase
und Neuraminidase, die für
die Umsetzung glykosylierter Prodrugs zu freien Medikamenten zweckdienlich
sind; β-Lactamase,
die für
die Umsetzung β-Lactam-derivatiserter
Medikamente zu freien Medikamenten zweckdienlich ist; und Penicillinamidasen,
wie z.B. Penicillin-V- Amidase oder
Penicillin-G-Amidase, die für
die Umsetzung von Medikamenten, die an ihren Amin-Stickstoffen mit
Phenoxyacetyl- bzw. Phenylacetyl-Gruppen derivatisiert sind, zu
den freien Medikamente zweckdienlich sind. Alternativ dazu können Antikörper mit
enzymatischer Aktivität,
auch als "Abzyme" fachbekannt, verwendet
werden, um die Prodrugs der Erfindung zu freien, aktiven Medikamenten
umzusetzen (siehe z.B. Massey, Nature 328, 457-458 (1987)). Antikörper-Abzym-Konjugate
können
wie hierin beschrieben für
die Zufuhr des Abzyms zu einer Tumorzellen-Population hergestellt werden.
-
Die
Enzyme dieser Erfindung können
kovalent an die Anti-ErbB2-Antikörper
gebunden werden, und zwar durch gut fachbekannte Techniken, wie
z.B. die Verwendung der oben diskutierten, heterobifunktionellen Vernetzungsreagenzien.
Alternativ dazu können
Fusionsproteine, die zumindest die Antigen-bindende Region eines
Antikörpers
der Erfindung, gebunden an zumindest einen funktionell aktiven Teil
eines Enzyms der Erfindung, umfassen, unter Verwendung gut fachbekannter
DNA-Rekombinationsverfahren
konstruiert werden (siehe z.B. Neuberger et al., Nature 312, 604-608
(1984)).
-
(xi) Andere Antikörper-Modifikationen
-
Andere
Modifikationen des Antikörpers
werden hierin erwogen. Beispielsweise kann der Antikörper an eines
von vielen nicht-proteinartigen Polymeren gebunden werden, z.B.
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol, Polyoxyalkylene oder Co-Polymere
von Polyethylenglykol und Polypropylenglykol. Der Antikörper kann
auch in Mikrokapseln eingeschlossen werden, z.B. mittels Coazervations-Techniken
und Grenzflächen-Polymerisation (zum
Beispiel Hydroxymethylcellulose oder Gelatine-Mikrokapseln bzw.
Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln), und zwar in kolloidalen Medikament-Zufuhrsystemen (zum
Beispiel Liposomen, Albumin-Mikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nano-Partikel
und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen. Solche Techniken sind
in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 16. Auflage,
A. Oslo (Hrsg.) (1980), offenbart.
-
Die
hierin offenbarten Anti-ErbB2-Antikörper können auch in Immunliposomen
formuliert sein. Antikörper
enthaltende Liposomen werden nach fachbekannten Verfahren hergestellt,
wie z.B. beschrieben in Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030
(1980); US-Patente Nr. 4.485.045 und 4.544.545; und WO 97/38731,
publiziert am 23. Oktober 1997. Liposomen mit erhöhter Zirkulationszeit
sind in US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
-
Insbesondere
zweckdienliche Liposomen können
mittels Umkehrphasen-Verdampfungs-Verfahren erzeugt werden, und
zwar mit einer Lipid-Zusammensetzung, die Phosphatidylcholin, Cholesterin
und PEG-derivatisierte Phosphatidylethanolamine (PEG-PE) umfasst.
Die Liposomen werden durch Filter definierter Porengröße extrudiert,
um Liposomen mit gewünschtem
Durchmesser zu erhalten. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können über eine
Disulfid-Austauschreaktion,
wie von Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286-288 (1982), beschrieben,
an die Liposomen konjugiert werden. Innerhalb des Liposoms befindet
sich optional ein Chemotherapeutikum. Siehe Gabizon et al., J. National
Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
-
III. Pharmazeutische Formulierungen
-
Therapeutische
Formulierungen der gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Antikörper
werden für
die Lagerung hergestellt, indem ein Antikörper mit dem gewünschten
Reinheitsgrad mit optionalen pharmazeutisch vertretbaren Trägern, Füllstoffen
oder Stabilisatoren ("Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Auflage, A. Osol (Hrsg.) (1980)) in Form von lyophilisierten
Formulierungen oder wässrigen
Lösungen
gemischt werden. Vertretbare Träger,
Füllstoffe
oder Stabilisatoren sind für
den Empfänger
bei den angewendeten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch
und umfassen Puffer, wie z.B. Phosphat, Citrat und andere organische
Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure
und Methionin; Konservierungsmittel (wie z.B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid;
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid; Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylpa rabene, wie z.B. Methyl-
oder Propylparaben; Brenzcatechin; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol
und m-Kresol); niedermolekulare (weniger als 10 Reste) Polypeptide;
Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide
und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Chelatbildner, wie z.B. EDTA; Zucker, wie z.B. Saccharose,
Mannit, Trehalose und Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B.
Natrium; Metallkomplexe (z.B. Zn-Protein-Komplexe) und/oder nichtionische
Tenside, wie z.B. TWEENTM, PLURONICSTM oder Polyethylenglykol (PEG). Bevorzugte
Anti-ErbB2-Antikörper-Formulierungen
werden in der WO 97/04801 beschrieben und sind hierin ausdrücklich durch
Verweis aufgenommen.
-
Die
Formulierungen hierin können
für die
einzelnen zu behandelnden Indikationen auch mehr als eine aktive
Verbindung enthalten, vorzugsweise jene mit komplementären Aktivitäten, die
sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen. Beispielsweise kann
es wünschenswert
sein, weitere Antikörper,
die an EGFR, ErbB2 (z.B. ein Antikörper, der ein anderes Epitop
von ErbB2 bindet), ErbB3, ErbB4 oder Gefäßendothel-Wachstumsfaktor (VEGF)
binden, in dieser einen Formulierung vorzusehen. Alternativ oder
zusätzlich
dazu kann die Zusammensetzung weiters ein Chemotherapeutikum, ein
zytotoxisches Mittel, Cytokin, einen Wachstumshemmer, ein antihormonelles
Mittel und/oder einen Kardioprotektor enthalten. Solche Moleküle sind
in geeigneter Weise in Kombination vorhanden und in Mengen, die
für den
beabsichtigten Zweck effektiv sind.
-
Die
aktiven Bestandteile können
auch in hergestellte Mikrokapseln eingeschlossen sein, z.B. mittels Coazervations-Techniken
und Grenzflächen-Polymerisation,
zum Beispiel Hydroxymethylcellulose oder Gelatine-Mikrokapseln bzw.
Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln, und zwar in kolloidalen Medikament-Zufuhrsystemen
(zum Beispiel Liposomen, Albumin-Mikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nano-Partikel
und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen. Solche Techniken sind
in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 16. Auflage,
A. Osol (Hrsg.) (1980), offenbart.
-
Retard-Präparate können hergestellt
werden. Geeignete Beispiele für
Retard-Präparate
umfassen semipermeable Matrices von festen, hydrophoben, den Antikörper enthaltenden
Polymeren, wobei die Matrices als Formteile, z.B. Filme oder Mikrokapseln,
bestehen. Beispiele für
Retard-Matrices umfassen Polyester, Hydrogele (zum Beispiel Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (US-Patent Nr. 3.773.919),
Copolymere von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht-abbaubares Ethylen-Vinylacetat, abbaubares Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer,
wie z.B. das LUPRON DEPOTTM (injizierbare
Mikrokügelchen,
bestehend aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolid-Acetat), und Poly-D-(-)-3-Hydroxybuttersäure.
-
Die
für In-vivo-Verabreichung
zu verwendenden Formulierungen müssen
steril sein. Dies kann leicht durch Filtration durch Sterilfiltrationsmembranen
erreicht werden.
-
IV. Behandlung mit den
Anti-ErbB2-Antikörpern
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird der Anti-ErbB2-Antikörper zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Prostatakrebs, wie beispielsweise
androgenunabhängigem
Prostatakrebs oder androgenabhängigem
Prostatakrebs, verwendet. Wenn der zu behandelnde Krebs androgenunabhängiger oder -abhängiger Prostatakrebs
ist, kann die Expression des Androgens (z.B. Andosteron oder Testosteron) und/oder
seines zugehörigen
Rezeptors im Tumor unter Einsatz verschiedener verfügbarer Tests
bewertet werden, wie sie z.B. oben beschrieben sind. Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann bei einem Patienten androgenunabhängiger Prostatakrebs diagnostiziert
werden, wenn er nicht länger
auf eine Anti-Androgen-Therapie anspricht, und androgenabhängiger Prostatakrebs,
wenn er auf eine Anti-Androgen-Therapie
anspricht. Der Krebs wird im Allgemeinen ErbB2-exprimierende Zellen
umfassen, sodass der Anti-ErbB2-Antikörper daran binden kann. Während der
Krebs durch Überexpression
des ErbB2-Rezeptors charakterisiert sein kann, liefert die vorliegende
Anwendung weiters ein Verfahren zur Behandlung von Krebs, der nicht
als ErbB2-überexprimierender
Krebs anzusehen ist. Zur Bestimmung der ErbB2- Expression im Krebs steht eine Reihe
von diagnostischen/prognostischen Tests zur Verfügung. In einer Ausführungsform
kann die ErbB2-Überexpression mittels
IHC analysiert werden, z.B. unter Verwendung des HERCEPTEST® (Dako).
Paraffineingebettete Gewebeschnitte aus einer Tumorbiopsie können dem
IHC-Test unterzogen und die ErbB2-Proteinfärbungsintensität gemäß den folgenden
Kriterien eingeordnet werden:
-
Bewertung 0.
-
Keine
Färbung
wird beobachtet, oder Membranfärbung
wird bei weniger als 10% der Tumorzellen beobachtet.
-
Bewertung 1+
-
Eine
schwache/kaum merkliche Membranfärbung
wird bei mehr als 10% der Tumorzellen detektiert. Nur in ein Teil
der Membranen der Zellen ist gefärbt.
-
Bewertung 2+
-
Eine
schwache bis mäßige vollständige Membranfärbung wird
bei mehr als 10% der Tumorzellen beobachtet.
-
Bewertung 3+
-
Mäßig bis
starke vollständige
Membranfärbung
wird bei mehr als 10% der Tumorzellen beobachtet.
-
Jene
Tumoren mit den Bewertungen 0 und 1+ bei der Abschätzung der
ErbB2-Überexpression
können als
nicht ErbB2-überexprimierend
charakterisiert werden, während
jene Tumoren mit Bewertungen 2+ oder 3+ als ErbB2-überexprimierend
charakterisiert werden können.
-
Alternativ
dazu oder zusätzlich
können
FISH-Tests, wie z.B. INFORMTM (angeboten
von Ventana, Arizona, USA) oder PATHVISIONTM (Vysis,
Illinois, USA), an formalinfixiertem, paraffineingebettetem Tumorgewebe
durchgeführt
werden, um das Aus maß (falls überhaupt
vorhanden) von ErbB2-Überexpression
im Tumor zu bestimmen.
-
Der
hierin zu behandelnde Prostatakrebs kann einer sein, der durch übermäßige Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors, z.B. EGFR, charakterisiert ist. Eine solch übermäßige Aktivierung
kann auf Überexpression oder
gesteigerte Produktion des ErbB-Rezeptors
oder eines ErbB-Liganden zurückgeführt werden.
In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein diagnostischer oder prognostischer Test durchgeführt, um
zu bestimmen, ob der Krebs des Patienten durch übermäßige Aktivierung eines ErbB2-Rezeptors
charakterisiert ist. Beispielsweise kann ErbB-Genamplifizierung
und/oder Überexpression
eines ErbB-Rezeptors im Krebs bestimmt werden. Verschiedene Tests
zur Bestimmung einer solchen Amplifizierung/Überexpression sind im Fachgebiet verfügbar und
umfassen die oben beschriebenen IHC-, FISH- und Shed-Antigen-Tests.
Alternativ oder zusätzlich
dazu können
die Level eines ErbB-Liganden,
wie z.B. TGF-α,
im oder assoziiert mit dem Tumor gemäß bekannter Verfahren bestimmt
werden. Solche Tests können
Proteine und/oder Nucleinsäuren,
die für
diese kodieren, in der zu testenden Probe detektieren. In einer
Ausführungsform
können
die ErbB-Liganden-Level im Tumor mittels Immunhistochemie (IHC)
bestimmt werden; siehe zum Beispiel Scher et al., Clin. Cancer Research
1, 545-550 (1995). Alternativ oder zusätzlich dazu kann man den Level
der ErbB-Liganden-kodierenden
Nucleinsäure
in der zu testenden Probe evaluieren; z.B. mittels FISH, Southern-Blotting
oder PCR-Techniken.
-
Darüber hinaus
kann ErbB-Rezeptor- oder ErbB-Liganden-Überexpression oder -Amplifikation
evaluiert werden, indem ein diagnostischer In-vivo-Test verwendet
wird, z.B. durch Verabreichung eines Moleküls (wie z.B. eines Antikörpers),
das an das zu detektierende Molekül bindet und mit einem detektierbaren
Marker (z.B. einem radioaktiven Isotop) markiert ist, und äußerliches
Scanning des Patienten zur Lokalisierung des Markers.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
wird dem Patienten ein Immunkonjugat, umfassend den mit einem zytotoxischen
Mittel konjugierten Anti-ErbB2-Antikörper, verabreicht. Vorzugsweise
werden das Immunkonjugat und/oder das ErbB2-Protein, an das es gebunden
ist, von der Zelle aufgenommen und führt zu erhöhter therapeutischer Effizienz
des Immunkonjugats bei der Abtötung
der Krebszelle, an die es bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform
zielt das zytotoxische Mittel auf oder interferiert mit Nucleinsäure in der
Krebszelle. Beispiele für
solche zytotoxische Mittel umfassen Maytansinoide, Calicheamicine,
Ribonucleasen und DNA-Endonucleasen.
-
Die
Anti-ErbB2-Antikörper
oder -Immunkonjugate werden gemäß bekannter
Verfahren an einen menschlichen Patienten verabreicht, wie z.B.
durch intravenöse
Verabreichung, z.B. als Bolusinjektion oder durch kontinuierliche
Infusion über
einen Zeitraum, durch intramuskuläre, intraperitoneale, intracerebrospinale,
subkutane, intraartikuläre,
intrasynoviale, intrathekale, orale, topische oder Inhalations-Wege.
Intravenöse oder
subkutane Verabreichung des Antikörpers wird bevorzugt.
-
Andere
therapeutische Vorgehensweisen können
mit der Verabreichung des Anti-ErbB2-Antikörpers kombiniert
werden. Die kombinierte Verabreichung umfasst Co-Verabreichung, unter Verwendung von
getrennten Formulierungen oder einer einzelnen pharmazeutischen
Formulierung, und konsekutive Verabreichung in jeder Reihenfolge,
worin bevorzugt eine Zeitspanne besteht, während der beide (oder alle)
aktiven Mittel ihre biologischen Aktivitäten gleichzeitig ausüben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Patient mit zwei verschiedenen Anti-ErbB2-Antikörpern behandelt. Beispielsweise
kann der Patient mit einem ersten Anti-ErbB2-Antikörper, der die Liganden-Aktivierung
eines ErbB-Rezeptors 50–100%
wirksamer blockiert als ein humanisierter monoklonaler Antikörper huMAb4D5-8,
wie im US-Patent 5.821.337 offenbart ist, oder einem Antikörper, der
die biologische Charakteristik von monoklonalem Antikörper 2C4
besitzt, sowie mit einem zweiten Anti-ErbB2-Antikörper, der
wachstumshemmend ist (z.B. HERCEPTIN®),
oder einem Anti-ErbB2-Antikörper,
der Apoptose einer ErbB2-überexprimierenden
Zelle (z.B. 7C2, 7F3 oder deren humanisierte Varianten) induziert,
behandelt werden. Vor zugsweise führt
eine solche kombinierte Behandlung zu einem synergistischen therapeutischen
Effekt.
-
Es
kann auch wünschenswert
sein, die Verabreichung des/der Anti-ErbB2-Antikörpers oder -Antikörper mit
der Verabreichung eines Antikörpers
gegen ein anderes tumorassoziiertes Antigen zu kombinieren. Der andere
Antikörper
kann in diesem Fall zum Beispiel an EGFR, ErbB2, ErbB4 oder den
Gefäßendothel-Wachstumsfaktor
(VEGF) binden.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst die vorliegende die Verwendung eines oder mehrerer Anti-ErbB2-Antikörper und
eines oder mehrerer Chemotherapeutika oder Wachstumshemmer, einschließlich die Co-Verabreichung
von Cocktails verschiedener Chemotherapeutika. Bevorzugte Chemotherapeutika
umfassen Texane (wie z.B. Paclitaxel und Docetaxel) und/oder Anthracyclin-Antibiotika.
Herstellung und Dosierungsschemata für solche Chemotherapeutika
können
gemäß den Anweisungen
des Herstellers oder wie von einem qualifizierten Praktiker empirisch
bestimmt verwendet werden. Herstellung und Dosierungsschemata für solche
Chemotherapie werden auch beschrieben in "Chemotherapy Service", M.C. Perry (Hrsg.), Williams & Wilkins, Baltimore,
MD, USA (1992).
-
Der
Antikörper
kann mit einer anti-hormonellen Verbindung kombiniert werden; z.B.
einer Anti-Östrogen-Verbindung,
wie z.B. Tamoxifen; einem Anti-Progesteron, wie z.B. Onapriston
(siehe EP-A-616.812), oder einem Anti-Androgen, wie z.B. Flutamid,
in für
solche Moleküle
bekannten Dosierungen. Wenn der zu behandelnde Krebs ein hormonunabhängiger Krebs
ist, kann der Patient vorher der Anti-Hormontherapie unterzogen worden
sein, und es kann, sobald der Krebs hormonunabhängig wird, der Anti-ErbB2-Antikörper (oder
optional andere hierin beschriebene Mittel) an den Patienten verabreicht
werden.
-
Manchmal
kann auch die Co-Verabreichung eines Kardioprotektors (um mit Therapie
assoziierte Myokard-Fehlfunktion zu verhindern oder zu vermindern)
oder eines oder mehrerer Cytokine an den Patienten von Vorteil sein.
Zusätzlich
zu den obigen the rapeutischen Maßnahmen kann der Patient der
operativen Entfernung von Krebszellen und/oder Strahlentherapie
unterzogen werden. Geeignete Dosierungen für jedes der obigen co-verabreichten
Mittel sind jene, die zur Zeit verwendet werden, und könnten aufgrund
der kombinierten Wirkung (Synergismus) des Mittels mit dem Anti-ErbB2-Antikörper verringert
werden.
-
Die
geeignete Dosierung von Antikörper
zur Verhinderung und Behandlung von Krankheit hängt von der Art der zu behandelnden
Krankheit, wie sie oben definiert wurden, ist, von der Schwere und
dem Verlauf der Krankheit, davon, ob der Antikörper für präventive oder therapeutische
Zwecke verabreicht wird, der vorangegangenen Therapie, der Krankengeschichte
des Patienten und dem Ansprechen auf den Antikörper und dem Ermessen des behandelnden
Arztes ab. Der Antikörper
wird passend zu einem Zeitpunkt oder in einer Serie von Behandlungen
verabreicht. In Abhängigkeit
von Art und Schweregrad der Krankheit ist ungefähr 1 μg/kg bis 15 mg/kg (z.B. 0,1–20 mg/kg)
Antikörper
eine mögliche
Ausgangsdosis für
die Verabreichung an den Patienten, ob beispielsweise als eine oder
mehrere getrennte Verabreichungen oder als kontinuierliche Infusion.
Eine typische Dosierung kann im Bereich von ungefähr 1 μg/kg bis
100 mg/kg oder mehr liegen, abhängig von
den oben erwähnten
Faktoren. Für
wiederholte Verabreichung über
mehrere Tage oder länger,
in Abhängigkeit
vom Zustand, wird die Behandlung aufrechterhalten, bis eine gewünschte Unterdrückung der
Krankheitssymptome auftritt. Eine bevorzugte Dosisvorgabe umfasst
die Verabreichung einer anfänglichen
Belastungsdosis von ungefähr
4 mg/kg, gefolgt von einer wöchentlichen
Erhaltungsdosis von ungefähr
2 mg/kg des Anti-ErbB2-Antikörpers.
Jedoch können
auch andere Dosisvorgaben zweckmäßig sein.
Der Fortschritt dieser Therapie kann mittels konventioneller Techniken
und Tests leicht überwacht
werden.
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Ein
Antikörperprotein
kann dem Patienten verabreicht werden, oder der Antikörper kann
durch Gentherapie verabreicht werden. Siehe z.B. WO 96/07321, publiziert
am 14. März
1996, betreffend die Anwendung von Gentherapie zur Erzeugung intrazellulärer Antikörper.
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Es
bestehen zwei hauptsächliche
Ansätze,
die Nucleinsäure
(optional in einem Vektor enthalten) in die Zellen des Patienten
zu bringen; in vivo und ex vivo. Zur In-vivo-Zufuhr wird die Nucleinsäure direkt
in den Patienten injiziert, gewöhnlich
an der Stelle, wo der Antikörper
benötigt
wird. Zur Ex-vivo-Behandlung werden die Zellen des Patienten entfernt
und die Nucleinsäure
in diese isolierten Zellen eingeführt, und die modifizierten Zellen
werden dem Patienten entweder direkt verabreicht oder beispielsweise
innerhalb poröser
Membranen eingeschlossen, die in den Patienten implantiert werden
(siehe z.B. die US-Patente Nr. 4.892.538 und 5.283.187). Es besteht
eine Reihe von verfügbaren
Techniken zur Einführung
von Nucleinsäuren
in lebensfähige
Zellen. Die Techniken variieren in Abhängigkeit davon, ob die Nucleinsäure in vitro
in kultivierte Zellen oder in vivo in die Zellen des bestimmten
Wirtes eingeführt
wird. Geeignete Techniken für
den In-vitro-Transfer von Nucleinsäuren in Säugetierzellen umfassen die
Verwendung von Liposomen, Elektroporation, Mikroinjektion, Zellfusion,
DEAE-Dextran, die Calciumphosphat-Präzipitationsmethode usw. Ein
gewöhnlich
verwendeter Vektor für
In-vivo-Zufuhr des Gens ist ein Retrovirus.
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Die
zur Zeit bevorzugten In-vivo-Nucleinsäure-Transfertechniken umfassen
Transfektion mit Virusvektoren (wie z.B. Adenovirus, Herpes-Simplex-I-Virus
oder Adenoassoziiertes Virus) und Lipid-basierende Systeme (zweckmäßige Lipide
für Lipid-vermittelten Transfer
des Gens sind beispielsweise DOTMA, DOPE und DC-Chol). In einigen
Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäurequelle
mit einem Mittel, das an eine Target-Zelle adressiert ist, bereitzustellen,
wie z.B. einem Antikörper,
der für
ein Oberflächen-Membranprotein an
der Target-Zelle spezifisch ist, einem Liganden für einen
Rezeptor an der Target-Zelle usw. Wenn Liposomen angewendet werden,
können
Proteine, die an ein Endozytose-assoziiertes Zelloberflächen-Membranprotein
binden, zur Adressierung und/oder zur Erleichterung der Aufnahme
verwendet werden, z.B. für
einen bestimmten Zelltyp typische Capsid-Proteine und deren Fragmente,
Antikörper
gegen Proteine, die im Kreislauf Internalisierung erfahren, und
Proteine, die intrazelluläre
Lokalisierung adressieren und intrazelluläre Halbwertszeit erhöhen. Die
Technik Rezeptor-vermittelter Endozytose wird z.B. beschrieben von
Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429-4432 (1987); und Wagner et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3410-3414 (1990). Für einen Überblick
gegenwärtig
be kannter Genmarkierungs- und Gentherapie-Protokolle siehe Anderson
et al., Science 256, 808-813 (1992). Siehe auch WO 93/25673 und
darin zitierte Literatur.
-
V. Fabrikate
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Fabrikat bereitgestellt, das für die Behandlung
von Prostatakrebs zweckmäßige Materialien
enthält.
Das Fabrikat umfasst einen Behälter
und ein Etikett oder eine Packungsbeilage auf dem oder gebunden
an den Behälter.
Geeignete Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Fläschchen, Spritzen usw. Die
Behälter
können
aus einer Vielzahl von Materialien bestehen, wie z.B. Glas oder
Kunststoff. Der Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Behandlung des Zustands wirksam ist,
und kann eine sterile Zugangsöffnung
besitzen (z.B. kann der Behälter
ein Infusionsbeutel oder ein Fläschchen
mit einem von einer Subkutankanüle
durchstechbaren Stopfen sein). Zumindest ein aktives Mittel in der
Zusammensetzung ist ein Anti-ErbB2-Antikörper. Das Etikett oder die
Packungsbeilage weist darauf hin, dass die Zusammensetzung zur Behandlung
von Prostatakrebs, androgenunabhängigem
Prostatakrebs oder androgenabhängigem
Prostatakrebs verwendet wird. Weiters kann das Fabrikat umfassen:
(a) einen ersten Behälter
mit einer darin enthaltenen Zusammensetzung, wobei die Zusammensetzung
einen ersten Antikörper
umfasst, der ErbB2 bindet und das Wachstum ErbB2-überexprimierender
Krebszellen inhibiert, und (b) einen zweiten Behälter mit einer darin enthaltenen
Zusammensetzung, wobei die Zusammensetzung einen zweiten Antikörper umfasst,
der ErbB2 bindet und die Liganden-Aktivierung eines ErbB-Rezeptors 50–100% wirksamer
blockiert als humanisierter monoklonaler Antikörper huMAb4D5-8, wie im US-Patent
5.821.337 offenbart. Das Fabrikat in dieser Ausführungsform der Erfindung kann
weiters eine Packungsbeilage beinhalten, die darauf hinweist, dass
die erste und zweite Antikörper-Zusammensetzungen
zur Behandlung von Prostatakrebs verwendet werden können. Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann das Fabrikat weiters einen zweiten (oder dritten) Behälter umfassen,
der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer enthält, wie z.B. bakteriostatisches
Wasser zur Injektion (BWFI), Phosphat-gepufferte Kochsalzlösung, Rin gersche
Lösung
und Dextrose-Lösung.
Er kann weiters andere Materialien enthalten, die vom geschäftlichen
oder Anwenderstandpunkt wünschenswert
sind, einschließlich
von anderen Puffern, Verdünnern,
Filtern, Nadeln und Injektionsspritzen.
-
VI. Hinterlegung von Materialien
-
Die
folgenden Hybridom-Zelllinien sind bei der American Type Culture
Collection, 10801 University Boulevard, Manassas, VA 20110-2209,
USA (ATCC), hinterlegt worden:
-
Weitere
Details der Erfindung sind durch die folgenden, nichteinschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
-
Beispiel 1
-
Produktion und Charakterisierung
des monoklonalen Antikörpers
2C4
-
Die
murinen monoklonalen Antikörper
2C4, 7F3 und 4D5, die spezifisch an die extrazelluläre Domäne von ErbB2
binden, wurden wie in Fendly et al., Cancer Research 50, 1550-1558
(1990), beschrieben produziert. Kurz gefasst wurden NIH-3T3/HER2-3400-Zellen
(ungefähr
1 × 105 ErbB2-Moleküle/Zelle exprimierend), produziert
wie in Hudziak et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 84, 7158-7163
(1987), beschrieben, mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS),
enthaltend 25 mM EDTA, geerntet und zur Immunisierung von BALB/c-Mäusen verwendet.
Den Mäusen
wurden i.p. Injektionen von 107 Zellen in
0,5 ml PBS verabreicht, und zwar in den Wochen 0, 2, 5 und 7. Den
Mäusen
mit Antisera, die 32P-markiertes ErbB2 immunpräzipitierten, wurden an
Wochen 9 und 13 i.p. Injektionen eines Wheat-Germ-Agglutinin-Sepharose-(WGA-) gereinigten ErbB2-Membran-Extrakts
verabreicht. Dies war gefolgt von einer i.v. Injektion von 0,1 ml
des ErbB2-Präparats, und
die Splenozyten wurden mit Maus-Myelom-Linie
X63-Ag8.653 fusioniert. Hybridom-Überstände wurden mittels Radioimmunpräzipitation
und ELISA auf ErbB2-Bindung gescreent.
-
Die
von den monoklonalen Antikörpern
4D5, 7F3 und 2C4 gebundenen ErbB2-Epitope wurden mittels kompetitiver
Bindungsanalyse bestimmt (Fendly et al., Cancer Research 50, 1550-1558
(1990)). Cross-Blocking-Studien wurden an Antikörpern durch direkte Fluoreszenz
an intakten Zellen unter Verwendung der PANDEXTM-Screen-Machine zur Quantifizierung der
Fluoreszenz durchgeführt.
Unter Verwendung etablierter Prozeduren (Wofsy et al., "Selected Methods
in Cellular Immunology",
S. 287, Mishel und Schügi
(Hrsg.), San Francisco, W. J. Freeman Co. (1980)) wurde jeder monoklonale
Antikörper
mit Fluorescein-Isothiocyanat (FITC) konjugiert. Konfluente Monoschichten
von NIH-3T3/HER2-3400-Zellen wurden mit
Trypsin behandelt, einmal gewaschen und bei 1,75 × 106 Zellen/ml in kaltem PBS, enthaltend 0,5%
Rinderserumalbumin (BSA) und 0,1% NaN3,
resuspendiert. Eine Endkonzentration von 1% Latex-Partikeln (IDC,
Portland, OR, USA) wurde zugesetzt, um Verstopfung der PANDEXTM-Platten-Membranen zu reduzieren. Zellen
in Suspension, 20 μl, und
20 μl gereinigter
Antikörper
(100 μg/ml
bis 0,1 μg/ml)
wurden zu den PANDEXTM-Platten-Näpfen zugegeben
und 30 Minuten lang auf Eis inkubiert. Eine vorbestimmte Verdünnung FITC-markierter
monoklonaler Antikörper
in 20 μl
wurden jedem Napf zugegeben, 30 Minuten lang inkubiert, gewaschen
und die Fluoreszenz mit dem PANDEXTM quantifiziert.
Monoklonale Antikörper
wurden als ein gemeinsames Epitop besitzend betrachtet, wenn jeder
die Bindung des anderen im Vergleich zu einer irrelevanten monoklonalen
Antikörperkontrolle
zu 50% oder mehr blockierte. In diesem Test wurden den monoklonalen
Antikörpern
4D5, 7F3 und 2C4 die Epitope I, G/F bzw. F zugeordnet.
-
Die
wachstumshemmenden Charakteristika der monoklonalen Antikörper 2C4,
7F3 und 4D5 wurden unter Verwendung der Brusttumor-Zelllinie SK-BR-3
(siehe Hudziak et al., Molec. Cell Biol. 9(3), 1165-1172 (1989))
evaluiert. Kurz gefasst wurden SK- BR-3-Zellen mittels 0,25 Vol.-% Trypsin
abgelöst
und in komplettem Medium mit einer Dichte von 4 × 105 Zellen
pro ml suspendiert. Aliquoten von 100 μl (4 × 104 Zellen)
wurden in 96-Napf-Mikroverdünnungsplatten
plattiert, die Zellen wurden anhaften gelassen und dann mit 100 μl Medium
alleine oder monoklonalen Antikörper
enthaltendes Medium (Endkonzentration 5 μl/ml) versetzt. Nach 72 Stunden
wurden die Platten zweimal mit PBS (pH 7,5) gewaschen, mit Kristallviolett
(0,5% in Methanol) gefärbt und
auf relative Zellproliferation analysiert, wie beschrieben in Sugarman
et al., Science 230, 943-945 (1985). Monoklonale Antikörper 2C4
und 7F3 inhibierten die relative SK-BR-3-Zellenproliferation um
ungefähr
20% bzw. ungefähr
38% im Vergleich zu ungefähr
56% Inhibierung mit monoklonalem Antikörper 4D5.
-
Die
monoklonalen Antikörper
2C4, 4D5 und 7F3 wurden auf ihre Fähigkeit hin evaluiert, HRG-stimulierte
Tyrosinphosphorylierung von Proteinen im MG-Bereich 180.000 aus
Ganz-Zellen-Lysaten von MCF7-Zellen zu inhibieren (Lewis et al.,
Cancer Research 56, 1457-1465 (1996)). Es wurde berichtet, dass MCF-Zellen
alle bekannten ErbB-Rezeptoren exprimieren, jedoch in relativ niedrigen
Mengen. Da ErbB2, ErbB3 und ErbB4 nahezu identische Molekülgröße besitzen,
ist es nicht möglich
festzustellen, welches Protein tyrosinphosphoryliert wird, wenn
Ganz-Zellen-Lysate
mittels Western-Blot-Analyse evaluiert werden. Jedoch sind diese
Zellen ideal für
HRG-Tyrosinphosphorylierungs-Tests, da sie unter den verwendeten
Testbedingungen, in Abwesenheit von exogen zugesetztem HRG, niedrige
bis nicht nachweisbare Mengen von tyrosinphosphorylierten Proteinen
im MG-180.000-Bereich aufweisen.
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MCF7-Zellen
wurden in 24-Napf-Platten ausplattiert und monoklonale Antikörper gegen
ErbB2 jedem Napf zugesetzt und 30 Minuten lang bei 30°C inkubiert;
dann wurde jedem Napf rHRGβ1177-244 in einer Endkonzentration von 0,2
nM zugesetzt und die Inkubation 8 Minuten lang fortgesetzt. Medium
wurde vorsichtig aus jedem Napf abgesaugt und die Reaktion durch
Zusatz von 100 μl
SDS-Probenpuffer (5% SDS, 25 mM DTT und 25 mM Tris-HCI, pH 6,8)
gestoppt. Jede Probe (25 μl)
wurde in einem 4–12%
Gradientengel (Novex) elektrophoretisch getrennt und dann e lektrophoretisch
auf Polyvinylidendifluorid-Membran transferiert. Antiphosphotyrosin(4G10
von UBI, verwendet in 1 μg/ml)
Immunblots wurden entwickelt und die Intensität der vorwiegenden reaktiven
Bande bei MG ~ 180.000 mittels Reflexions-Densitometrie, wie früher beschrieben
(Holmes et al., Science 256, 1205-1210 (1992); Sliwkowski et al.,
J. Biol. Chem. 269, 14661-14665), quantifiziert.
-
Monoklonale
Antikörper
2C4, 7F3 und 4D5 inhibierten signifikant die Bildung eines HRG-induzierten Tyrosinphosphorylierungs-Signals
im MG-180.000-Bereich. Diese Antikörper kreuzreagierten auch nicht
mit EGFR (Fendly et al., Cancer Research 50, 1550-1558 (1990)),
ErbB3 oder ErbB4. Antikörper
2C4 und 7F3 inhibierten signifikant die HRG-Stimulation von p180-Tyrosinphosphorylierung
um ~50%. 2A zeigt Dosis-Antwort-Kurven
für 2C4-
oder 7F3-Inhibierung von HRG-Stimulation von p180-Tyrosinphosphorylierung, wie
bestimmt mittels Reflexions-Densitometrie. Evaluierung dieser Inhibierungskurven
mittels einer 4-Parameter-Anpassung ergab ein IC50 von
2,8 +/– 0,7
nM und 29,0 +/– 4,1
nM für
2C4 bzw. 7F3.
-
Inhibierung
der HRG-Bindung an MCF7-Brusttumor-Zelllinien durch Anti-ErbB2-Antikörper wurde
im 24-Napf-Format mit Monoschicht-Kulturen auf Eis durchgeführt (Lewis
et al., Cancer Research 56, 1457-1465 (1996)). Monoklonale Anti-ErbB2-Antikörper wurden
jedem Napf zugesetzt und 30 Minuten lang inkubiert. 125I-markiertes rHRGβ1177-224(25 pm) wurde zugesetzt und die Inkubation
4 bis 16 Stunden lang fortgesetzt. 2B zeigt
Dosis-Antwort-Kurven für
2C4- oder 7F3-Inhibierung
von HRG-Bindung an MCF7-Zellen. Variierende Konzentrationen von
2C4 oder 7F3 wurden mit MCF-Zellen in Gegenwart von 125I-markiertem
rHRGβ1 inkubiert,
und die Inhibierungskurven sind in 2B gezeigt.
Die Analyse dieser Daten ergab ein IC50 von
2,4 +/– 0,3
nM und 19,0 +/– 7,3
nM für
2C4 bzw. 7F3. Eine maximale Inhibierung von ~74% für 2C4 und
7F3 war in Übereinstimmung
mit den Tyrosinphosphorylierungs-Daten.
-
Um
zu bestimmen, ob der beobachtete Effekt der Anti-ErbB2-Antikörper ein
generelles Phänomen war,
wurden humane Tumor-Zelllinien mit 2C4 oder 7F3 inkubiert und der
Grad an spezifischer Bindung von 125I-markiertem
rHRGβ1 bestimmt
(Lewis et al., Cancer Research 56, 1457-1465 (1996)). Die Ergebnisse
dieser Studie sind in 3 gezeigt. Bindung von 125I-markiertem rHRGβ1 konnte sowohl durch 2C4 als
auch 7F3 in allen Zelllinien signifikant inhibiert werden, mit Ausnahme
der Brusttumor-Krebszelllinie MDA-MB-468, von der berichtet wurde,
dass sie wenig oder kein ErbB2 exprimiert. Von den verbleibenden
Zelllinien wurde berichtet, dass sie ErbB2 exprimieren, wobei das
Ausmaß von
ErbB2-Expression unter diesen Zelllinien in einem weiten Bereich
variiert. Tatsächlich
variiert der Bereich von ErbB2-Expression in den getesteten Zelllinien
um mehr als 2 Größenordnungen.
Beispielsweise exprimieren BT-20, MCF7 und Caov-3 ~104 ErbB2-Rezeptoren/Zelle,
wogegen BT-474 und SK-BR-3 ~106 ErbB2-Rezeptoren/Zellen
exprimieren. Aus dem gegebenen, weiten Bereich der ErbB2-Expression
in diesen Zellen und den obigen Daten wurde geschlossen, dass die Wechselwirkung
zwischen ErbB2, ErbB3 und ErbB4 selbst eine hochaffine Wechselwirkung
war, die an der Oberfläche
der Plasmamembran stattfindet.
-
Die
wachstumshemmenden Effekte der monoklonalen Antikörper 2C4
und 4D5 auf MDA-MB-175- und SK-BR-3-Zellen in An- und Abwesenheit
von exogenem rHRGβ1
wurden bestimmt (Schaefer et al., Oncogene 15, 1385-1394 (1997)).
ErbB2-Level in MDA-MB-175-Zellen sind 4- bis 6-mal höher als
die in normalen Brust-Epithelzellen gefundenen Level, und der ErbB2-ErbB4-Rezeptor
ist in MDA-MB-175-Zellen konstitutiv tyrosinphosphoryliert. MDA-MB-175-Zellen
wurden mit den monoklonalen Anti-ErbB2-Antikörpern 2C4
und 4D5 (10 μg/ml)
4 Tage lang behandelt. In einem Kristallviolett-Färbungstest
zeigte die Inkubation mit 2C4 einen starken inhibierenden Effekt
auf diese Zelllinie (4A). Exogenes HRG kehrt diese
Inhibierung nicht signifikant um. Andererseits zeigte 2C4 keinen
inhibierenden Effekt auf die ErbB2-überexprimierende
Zelllinie SK-BR-3 (4B). Der monoklonale Antikörper 2C4
war in der Lage, die Zellproliferation von MDA-MB-175-Zellen in einem
stärkeren
Ausmaß zu
inhibieren als der monoklonale Antikörper 4D5, sowohl bei Anwesenheit
als auch bei Abwesenheit von exogenem HRG. Inhibierung von Zellproliferation
durch 4D5 ist abhängig
vom ErbB2-Expressions-Level (Lewis et al., Cancer Immunol. Im munother.
37, 255-263 (1993)). Eine maximale Inhibierung von 66% in SK-BR-3-Zellen konnte detektiert
werden (4B). Dieser Effekt konnte jedoch
durch exogenes HRG überwunden
werden.
-
Beispiel 2
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HRG-abhängige Assoziierung
von ErbB2 mit ErbB2 wird durch den monoklonalen Antikörper 2C4
blockiert
-
Die
Fähigkeit
von ErbB3, mit ErbB2 zu assoziieren, wurde in einem Co-Immunpräzipitations-Experiment
getestet. 1,0 × 106 MCF7- oder SK-BR-Zellen wurden in Sechs-Napf-Gewebekulturplatten
in 50:50 DMEM/Ham's
F12-Medium, enthaltend 10% Fetal-Rinderserum (FBS) und 10 mM HEPES,
pH 7,2 (Wachstumsmedium), inokuliert und über Nacht anhaften gelassen.
Die Zellen wurden vor Beginn des Experiments für zwei Stunden in Wachstumsmedium
ohne Serum ausgehungert.
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Die
Zellen wurden kurz mit phosphatgepuffertem Kochsalz (PBS) gewaschen
und dann entweder mit 100 nM des bezeichneten Antikörpers, verdünnt in 0,2%
(Gew./Vol.) Rinderserumalbumin (BSA), RPMI-Medium, mit 10 mM HEPES,
pH 7,2 (Bindungspuffer), oder mit Bindungspuffer alleine (Kontrolle)
inkubiert. Nach einer Stunde bei Raumtemperatur wurde HRG auf eine
Endkonzentration von 5 nM einer Hälfte der Näpfe (+) zugesetzt. Ein ähnliches
Volumen von Bindungspuffer wurde den anderen Näpfen (-) zugesetzt. Die Inkubation wurde
ungefähr
10 Minuten lang fortgesetzt.
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Überstände wurden
durch Absaugung entfernt und die Zellen in RPMI, 10 mM HEPES, pH
7,2, 1,0 Vol.-% Triton X-100TM, 1,0% (Gew./Vol.)
CHAPS (Lysepuffer), enthaltend 0,2 mM PMSF, 10 μg/ml Leupeptin und 10 TU/ml
Aprotinin, lysiert. Die Lysate wurden durch Zentrifugation von unlöslichem
Material befreit.
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ErbB2
wurde unter Verwendung eines an ein Affinitätsgel (Affi-Prep, Bio-Rad)
konjugierten monoklonalen Antikörpers
immunpräzipitiert.
Dieser Antikörper
(Ab-3, Onco gene Sciences) erkennt ein Epitop der zytoplasmatischen
Domäne.
Immunpräzipitation
wurde durch Zusatz von 10 μl
Gel-Brei, enthaltend ungefähr
8,5 μg des
immobilisierten Antikörpers,
zu jedem Lysat durchgeführt,
und die Proben wurden bei Raumtemperatur zwei Stunden lang mischen
gelassen. Die Gele wurden dann durch Zentrifugation gesammelt. Die
Gele wurden chargenweise drei Mal mit Lysepuffer gewaschen, um ungebundenes
Material zu entfernen. SDS-Probenpuffer wurde dann zugesetzt und
die Proben in einem siedenden Wasserbad kurz erhitzt.
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Überstände wurden
in 4–12%
Polyacrylamid-Gelen getrennt und auf Nitrocellulose-Membranen elektrogeblottet.
Die Anwesenheit von ErbB3 wurde bestimmt, indem die Blots mit einem
polyklonalen Antikörper gegen
eines von dessen Epitopen der Cytoplasma-Domäne (c-17, Santa Cruz Biotech)
sondiert wurden. Die Blots wurden mit einem chemolumineszenten Substrat
(ECL, Amersham) visualisiert.
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Wie
in den Kontroll-Spuren in den 5A und 5B für MCF7-
bzw. SK-BR-3-Zellen gezeigt war ErbB3 in einem ErbB2-Immunpräzipitat
nur dann anwesend, wenn die Zellen mit HRG stimuliert waren. Wenn die
Zellen zuerst mit monoklonalem Antikörper 2C4 inkubiert wurden,
war das ErbB3-Signal in MCF7-Zellen abwesend (5A, Spur 2C4 +) oder in SK-BR-3-Zellen wesentlich
reduziert (5B, Spur 2C4 +). Wie in den 5A–B
gezeigt blockiert monoklonaler Antikörper 2C4 die Heregulinabhängige Assoziierung
von ErbB3 mit ErbB2 in sowohl MCF7- als auch SK-BR-3-Zellen wesentlich
effektiver als HERCEPTIN®. Vorinkubation mit HERCEPTIN® erniedrigte
das ErbB3-Siganl in MCF7-Lysaten, hatte jedoch einen geringen oder
keinen Effekt auf die aus SK-BR-3-Lysaten co-präzipitierte ErbB3-Menge. Vorinkubation
mit einem Antikörper
gegen den EGF-Rezeptor (Ab-1, Oncogene Sciences) hatte keinen Effekt
auf die Fähigkeit
von ErbB3, mit ErbB2 der beiden Zelllinien zu coimmunpräzipitieren.
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Beispiel 3
-
Humanisierte 2C4-Antikörper und
affinitätsgereifte
2C4-Antikörpervarianten
-
Die
variablen Domänen
des murinen monoklonalen Antikörpers
2C4 wurden zuerst in einen Vektor kloniert, der die Produktion eines
Maus/Mensch-chimären
Fab-Fragments erlaubt. Gesamt-RNA wurde mittels eines Stratagene-RNA-Extraktionssets,
unter Befolgung der Vorschriften des Herstellers, aus Hybridomzellen isoliert.
Die variablen Domänen
wurden durch RT-PCR amplifiziert, Gel-gereinigt und in ein Derivat
eines pUC119-basierten Plasmids insertiert, das eine humane Kappa-Konstantdomäne und humane
CH1-Domäne enthält, und
zwar wie früher
beschrieben (Carter et al., PNAS (USA) 89, 4285 (1992); und US-Patent
Nr. 5.821.337). Das resultierende Plasmid wurde zur Expression des
Fab-Fragments in den E.-coli-Stamm
16C9 transformiert. Wachstum der Kulturen, Induktion von Proteinexpression
und Reinigung von Fab-Fragment wurden wie früher beschrieben (Werther et
al., J. Immunol. 157, 4986-4995 (1996); Presta et al., Cancer Research 57,
4593-4599 (1997)) durchgeführt.
Das gereinigte chimäre
2C4-Fab-Fragment wurde mit dem parentalen, murinen Antikörper 2C4
bezüglich
dessen Fähigkeit
verglichen, 125I-HRG-Bindung an MCF7-Zellen zu inhibieren
und rHRG-Aktivierung von p180-Tyrosinphosphorylierung
in MCF7-Zellen zu inhibieren. Wie in 6A gezeigt
ist das chimäre
2C4-Fab-Fragment sehr effektiv in der Störung der Bildung der hoch-affinen ErbB2-ErbB3-Bindungsstelle
an der humanen Brustkrebs-Zelllinie MCF7. Der berechnete, relative
IC50-Wert für intaktes, murines 2C4 beträgt 4,0 +/– 0,4 nM,
wogegen der Wert für
das Fab-Fragment 7,7 +/– 1,1
nM beträgt.
Wie in 6B illustriert ist das monovalente,
chimäre
2C4-Fragment sehr effektiv in der Störung HRGabhängiger ErbB2-ErbB3-Aktivierung.
Der berechnete IC50-Wert für intakten
monoklonalen Antikörper
2C4 beträgt
6,0 +/– 2
nM, wogegen der Wert für
das Fab-Fragment 15,0 +/– 2
nM beträgt.
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Die
DNA-Sequenzierung des chimären
Klons erlaubte die Identifizierung von CDR-Resten (Kabat et al., "Sequences of Proteins
of Immunological Interest",
5. Auflage, Public Health Service, National Institutes of Health,
Bethesda, MD (1991)) (7A und B). Unter Verwendung
von Oligonucleotid-ortsgerichteter Mutagenese wurden alle dieser
CDR-Regionen in ein vollständiges
Human-Gerüst
(VL-Kappa-Untergruppe I und VH-Untergruppe
III), enthalten auf Plasmid VX4, wie früher beschrieben (Presta et
al., Cancer Research 57, 4593-4599 (1997)) eingeführt. Proteine
des resultierenden "CDR-Tauschs" wurden wie oben
exprimiert und gereinigt. Bindungsstudien wurden durchgeführt, um
die beiden Versionen zu vergleichen. Kurz gefasst wurde eine NUNC-MAXISORPTM-Platte mit 1 Mikrogramm pro ml an extrazellulärer ErbB2-Domäne (ECD;
produziert wie beschrieben in WO 90/14357) in 50 mM Carbonatpuffer,
pH 9,6, über
Nacht bei 4°C
beschichtet und dann mit ELISA-Verdünner (0,5% BSA, 0,05% Polysorbat
20, PBS) bei Raumtemperatur für
1 Stunde blockiert. Verdünnungsreihen
in ELISA-Verdünner
wurden an den Platten 2 Stunden lang inkubiert. Nach dem Waschen wurde
gebundenes Fab-Fragment mit biotinyliertem, murinem Anti-Human-Kappa-Antikörper (ICN
634771) gefolgt von Streptavidin-konjugierter Meerrettich-Peroxidase
(Sigma) und mittels 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin (Kirkegaard & Perry Laboratories,
Gaithersburg, MD) als Substrat detektiert. Die Absorption bei 450
nm wurde abgelesen. Wie in 8A gezeigt
ging durch Konstruktion von CDR-Tausch-Human-Fab-Fragment die gesamte
Bindung verloren.
-
Um
die Bindung des humanisierten Fab wieder herzustellen, wurden unter
Verwendung von DNA des CDR-Tauschs als Templat Mutanten hergestellt.
Unter Verwendung eines Computer-generierten Modells (9)
wurden diese Mutationen so konstruiert, dass sie humane Gerüstregion-Reste
zu ihren murinen Gegenstücken
veränderten,
und zwar an Positionen, wo die Veränderung CDR-Konformationen
oder die Antikörper-Antigen-Schnittstelle
beeinflussen könnte.
Mutanten sind in Tabelle 2 angeführt.
-
Tabelle
2 Bezeichnungen
von humanisierten 2C4-FR-Mutationen
-
Bindungskurven
für die
verschiedenen Mutanten sind in den 8A–C gezeigt.
Bei der humanisierten Fab-Version 574 mit den Veränderungen
ArgH71Val, AspH73Arg und IleH69Leu scheint die Bindung des ursprünglichen,
chimären
2C4-Fab-Fragments
wiederhergestellt zu sein. Zusätzliche
FR- und/oder CDR-Reste, wie z.B. L2, L54, L55, L56, H35 und/oder
H48, können
modifiziert werden (z.B. modifiziert wie folgt – IleL2Thr; ArgL54Leu; TyrL55Glu;
ThrL56Ser; AspH35Ser und ValH48Ile), um die Bindung des humanisierten
Antikörpers
weiter zu verfeinern oder zu verstärken. Alternativ oder zusätzlich dazu
kann der humanisierte Antikörper affinitätsgereift
werden (siehe oben), um seine Affinität und/oder andere biologische
Aktivitäten
zu verfeinern oder zu verbessern.
-
Die
humanisierte 2C4-Version 574 wurde mittels Phagen-Display-Verfahren
affinitätsgereift.
Kurz gesagt wurde humanisiertes 2C4.574-Fab als Genlll-Fusion in
einen Phagen-Display-Vektor kloniert. Wenn Phagen-Partikel durch
Infektion mit M13KO7-Helferphagen
induziert werden, erlaubt diese Fusion, dass das Fab am N-Terminus des
Phagen-Schwanzfaser-Proteins GenIII präsentiert wird (Baca et al.,
J. Biol. Chem. 272, 10678 (1997)).
-
Individuelle
Bibliotheken wurden für
jedes der 6 oben identifizierten CDRs konstruiert. In diesen Bibliotheken
wurden die Aminosäuren
in den CDRs, die mit Hilfe eines Computer-generierten Modells (9)
als potentiell an ErbB2-bindend identifiziert wurden, unter Verwendung
von Oligomeren, die "NNS" als ihre Codons
enthielten, randomisiert. Die Bibliotheken wurden dann gegen ErbB2-ECD,
beschichtet auf NUNC-MAXISORPTM-Platten
mit 3% Trockenmilch in PBS mit 0,2% TWEEN 20® (MPBST)
anstelle aller Block-Lösungen, Panning
unterzogen. Um auf Phagen mit höheren
Affinitäten
als 2C4.574 zu selektieren, wurde in den Panningzyklen 3, 4 und
5 in den Wachschritten lösliches
ErbB2-ECD oder lösliches
Fab-2C4.574 als Konkurrent zugesetzt. Waschzeiten wurden auf 1 Stunde
bei Raumtemperatur ausgedehnt.
-
Nach
5 Panningzyklen wurden die einzelnen Klone wiederum mittels Phagen-ELISA
analysiert. Einzelne Klone wurden in U-Boden-Costar-96-Napf-Gewebekulturplatten
gezüchtet
und die Phagen durch Zusatz von Helferphagen induziert. Nach Züchtung über Nacht
wurden E.-coli-Zellen pelletiert und die Phagen-enthaltenden Überstände in 96-Napf-Platten
transfiziert, worin der Phage mit MPBST 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
blockiert wurde. Mit ErbB2-ECD beschichtete NUNC-MAXISORPTM-Platten
wurden ebenso wie oben beschrieben mit MPBST blockiert. Blockierte
Phagen wurden an den Platten 2 Stunden lang inkubiert. Nach dem
Waschen wurden gebundene Phagen mittels Meerrettich-Peroxidase-konjugiertem,
monoklonalem Anti-M13-Antikörper
(Amersham Pharmacia Biotech, Inc. 27-9421-01), 1:5000 in MPBST verdünnt, gefolgt
von 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
als Substrat, detektiert. Die Absorption wurde bei 450 nm abgelesen.
-
Diejenigen
48 Klone jeder Bibliothek, die die stärksten Signale lieferten, wurden
DNA-sequenziert. Jene Klone, deren Sequenzen am häufigsten
auftraten, wurden in den oben beschriebenen Vektor subkloniert, der
die Expression löslicher
Fabs erlaubt. Diese Fabs wurden induziert, die Proteine gereinigt,
und die gereinigten Fabs wurden mittels ELISA, wie oben beschrieben,
auf Bindung analysiert und die Bindung mit der der ursprünglichen
humanisierten 2C4.574-Version verglichen.
-
Nach
Identifizierung interessanter Mutationen in einzelnen CDRs wurden
zusätzliche
Mutationen, die verschiedene Kombinationen davon waren, konstruiert
und wie oben getestet. Mutanten, die relativ zu 574 verbesserte
Bindung ergaben, sind in Tabelle 3 beschrieben. Tabelle
3 Bezeichnungen
von durch Affinitätsreifung
von 2C4.574 abgeleiteten Mutanten
- *Verhältnis
zwischen der zur Erreichung der mittleren optischen Dichte (OD)
der Standardkurve benötigten Menge
an Mutante und der zur Erreichung der mittleren OD der Standardkurve
in einem Erb2-ECD-ELISA
benötigten
Menge an 574. Eine Zahl kleiner als 1,0 weist darauf hin, dass die
Mutante Erb2 besser bindet als 574.
-
Die
folgenden Mutanten wurden ebenfalls konstruiert und werden zurzeit
evaluiert:
659.L3.G6 serL50trp, metH34ser, tyrL92pro, ileL93lys
659.L3.G11
serL50trp, metH34ser, tyrL92ser, ileL93arg, tyrL94gly
659.L3.29
serL50trp, metH34ser, tyrL92phe, tyrL96asn
659.L3.36 serL50trp,
metH34ser, tyrL92phe, tyrL94leu, tyrL96pro
L2F5.L3G6 serL50trp,
tyrL53gly, metH34leu, tyrL92pro, ileL93lys
L2F5.L3G11 serL50trp,
tyrL53gly, metH34leu, tyrL92ser, ileL93arg, tyrL94gly
L2F5.L29
serL50trp, tyrL53gly, metH34leu, tyrL92phe, tyrL96asn
L2F5.L36
serL50trp, tyrL53gly, metH34leu, tyrL92phe, tyrL94leu, tyrL96pro
L2F5.L3G6.655
serL50trp, tyrL53gly, metH35ser, tyrL92pro, ileL93lys
L2F5.L3G11.655
serL50trp, tyrL53gly, metH34ser, tyrL92ser, ileL93arg, tyrL94gly
L2F5.L29.655
serL50trp, tyrL53gly, metH34ser, tyrL92phe, tyrL96asn
L2F5.L36.655
serL50trp, tyrL53gly, metH34ser, tyrL92phe, tyrL94leu, tyrL96pro
-
Die
folgenden Mutanten, nahe gelegt durch einen Homologie-Scan, werden
zurzeit konstruiert:
678 | thrH30ala |
679 | thrH30ser |
680 | lysH64arg |
681 | leuH96val |
682 | thrL97ala |
683 | thrL97ser |
684 | tyrL96phe |
685 | tyrL96ala |
686 | tyrL91
phe |
687 | thrL56ala |
688 | gInL28ala |
689 | gInL28glu |
-
Die
bevorzugte Aminosäure
bei H34 wäre
Methionin. Ein Wechsel zu Leucin könnte vorgenommen werden, falls
Oxidation an dieser Position aufträte.
-
AsnH52
und asnH53 wurden als stark bevorzugt für die Bindung erkannt. Änderung
dieser Reste zu Alanin und Asparaginsäure setzte die Bindung dramatisch
herab.
-
Ein
intakter Antikörper,
umfassend die humanisierte Fab-Version 574 mit einer Schwerketten-Konstantregion
von Human-IgG1, ist hergestellt worden (siehe US-Patent Nr. 5.821.337). Der intakte Antikörper wird durch
Chinahamster-Eierstock(CHO-) Zellen produziert.
-
Beispiel 4
-
Monoklonaler Antikörper 2C4
blockiert die EGF-, TGF-α-
oder HRG-vermittelte Aktivierung von MAPK
-
Viele
Wachstumsfaktor-Rezeptoren signalisieren über den Mitogen-aktivierten
Proteinkinase-(MAPK-) Stoffwechselweg. Diese Doppelspezifitäts-Kinasen
sind eine der Schlüssel-Endpunkte
in Signalübertragungs-Stoffwechselwegen,
die letztlich die Teilung der Krebszellen auslösen. Die Fähigkeit von monoklonalem Antikörper 2C4
oder HERCEPTIN®,
die EGF-, TGF-α-
oder HRG-Aktivierung von MAPK zu inhibieren, wurde in der folgenden
Weise bestimmt.
-
MCF7-Zellen
(105 Zellen/Napf) wurden in Serum-enthaltenden
12-Napf-Kulturplatten ausplattiert. Am nächsten Tag wurden die Zellmedien
entfernt und jedem Napf frisches, 0,1% Serum enthaltendes Medium
zugesetzt. Dieser Vorgang wurde dann am nächsten Tag wiederholt, und
vor dem Test wurde das Medium durch serum freien Bindungspuffer ersetzt
(Jones et al., J. Biol. Chem. 273, 11667-74 (1998); und Schaefer
et al., J. Biol. Chem. 274, 859-66 (1999)). Zellen wurden bei Raumtemperatur äquilibriert
und dann 30 Minuten lang mit 0,5 ml von 200 nM HERCEPTIN® oder
monoklonalem Antikörper
2C4 inkubiert. Die Zellen wurden dann 15 Minuten lang mit 1 nM EGF,
1 nM TGF-α oder
0,2 nM HRG behandelt. Die Reaktion wurde gestoppt, indem das Medium
abgesaugt und dann 0,2 ml 1% DTT enthaltender SDS-Probenpuffer zugesetzt
wurde. MAPK-Aktivierung wurde mittels Western-Blotting bestimmt, unter Verwendung
eines Anti-Aktiv-MAPK-Antikörpers
(Promega), wie früher
beschrieben (Jones et al., J. Biol. Chem. 273, 11667-74 (1998)).
-
Wie
in 10 gezeigt ist, blockiert der monoklonale Antikörper 2C4
signifikant EGF-, TGF-α-
und HRG-vermittelte Aktivierung von MAPK in einem stärkeren Ausmaß als HERCEPTIN®.
Diese Daten weisen darauf hin, dass der monoklonale Antikörper 2C4
an eine Oberfläche
von ErbB2 bindet, die für
dessen Assoziierung mit entweder EGFR oder ErbB3 verwendet wird,
und so die Bildung des Signal-Rezeptor-Komplexes verhindert.
-
Beispiel 5
-
Wirkung von HERCEPTIN® auf
das Wachstum von androgenabhängigem
und androgenunabhängigem menschlichem
Prostatakrebs
-
Die
Wirkung einer HERCEPTIN®-Monotherapie auf androgenabhängige Prostatakrebs-Xenotransplantatmodelle
und die Kombination von HERCEPTIN® mit
Paclitaxel wurden in präklinischen
Modellen von menschlichem Prostatakrebs untersucht. Die androgenabhängigen CWR22-
und LNCaP-Human-Prostatakrebs-Xenotransplantatmodelle und androgenunabhängigen Sublinien
von CWR22 wurden eingesetzt (Nagabhushan et al., Cancer Res. 56,
3042-3046 (1996); Wainstein et al., Cancer Res. 54, 6049-6052 (1994);
und Stearns et al., Prostate 36, 56-58 (1998)).
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
Untersuchungen
an Tieren. Vier bis sechs Wochen alte, männliche und weibliche athymische BALB/c-Nacktmäuse wurden
vom National Cancer Institute-Frederick Cancer Center erhalten und
am Sloan-Kettering Institute in überdruckbelüfteten Käfigen gehalten
wurden. Den männlichen
Tieren wurden s.c. 1 × 106 LNCaP-Zellen oder zerkleinertes Tumorgewebe
vom androgenabhängigen
CWR22 inokuliert, und die Weibchen erhielten die androgenunabhängigen Sublinien
CWR22R oder CWR22SA1, CWRSA4, CWRSA6, die durch die Selektion von
Tumoren für
eine Nachzüchtung
erhalten wurden, und erhöhtes
Serum-PSA nach Androgenentzug. Alle Linien wurden gemeinsam mit
einer rekonstituierten Basalmembran injiziert (Matrigel; Collaborative
Research, Bedford, MA, USA), wie schon beschrieben wurde (Nagabhushan
et al., Cancer Res. 56, 3042-3046 (1996); Wainstein et al., Cancer
Res. 54, 6049-6052 (1994), und Sato et al., Cancer Res. 57, 1584-1589
(1997)). Um die Serum-Testosteronwerte aufrechtzuerhalten, wurden
männlichen
Mäusen 12,5-mg-Retard-Testosteronpellets
s.c. implantiert (Innovative Research of America, Sarasota, FL,
USA), bevor sie die Tumorzellinokulation erhielten. Behandlungen
bestanden aus zweimal wöchentlichen
i.p. Injektionen von 20 mg/kg HERCEPTIN® in
PBS über
nicht mehr als 3 Wochen und/oder einer niedrigen Dosis (6,25 mg/kg
s.c., 5 ×/Woche × 3 Wochen)
oder hohen Dosis (12,5 mg/kg s.c., 5 ×/Woche × 2 Wochen) Paclitaxel (TAXOL®,
Bristol Myers-Squibb Company, Princeton, NJ, USA) in einer sterilen
Kochsalzlösung.
Kontrollmäusen
wurde ein Vehikel alleine verabreicht. Tumoren wurden alle 3–4 Tage
mit Schublehren gemessen, und die Tumorvolumina wurden mithilfe
der folgenden Formel berechnet: p/6 × größerer Durchmesser × (kleinerer Durchmesser)2. Tiere mit fühlbaren Tumoren mit einem Volumen
von zumindest 65 mm3 wurden Behandlungsgruppen
zugeordnet.
-
Bestimmung
des ErbB2-Status der Xenotransplantate. Xenotransplantate wurden
durch Immunhistochemie unter Einsatz des DAKO-ErbB2-Sets (HERCEPTEST®,
DAKO Corporation, Carpinteria, CA, USA) auf ErbB2-Expression untersucht.
Die Proben wurden wie folgt durch einen Vergleich mit herkömmlichen
Kontrollen in den DAKO-Set-Standards blind untersucht und wie folgt
bewertet: 0 (keine Färbung
oder Membranfärbung
bei weniger als 10% der Tumorzellen), 1+ (schwache
Membranfärbung
wird bei mehr als 10% der Tumorzellen), 2+ (schwache
bis mäßige vollständige Membranfärbung bei > 10% der Zellen) oder
3+ (mäßig bis
starke vollständige
Membranfärbung
bei > 10% der Zellen).
Eine Bewertung von 0 oder 1+ wurde als negativ
in Bezug auf ErbB2-Überexpression
betrachtet, während
2+ oder 3+ auf eine
ErbB2-Überexpression
hinwiesen. Eine FISH-Analyse wurde unter Einsatz des ONCOR-Sets
(INFORM®-ErbB2-Gendetektionssystern,
Oncor Inc., Gaithersburg, MD, USA) durchgeführt. Mindestens 100 Tumorzellen
pro Tumor wurden auf die nucleäre ErbB2-Genkopienzahl
beurteilt (Ross et al., Hum. Pathol. 28, 827-833 (1997)).
-
Bestimmung
von Serum-PSA-Werten. Blutproben (~50 ml) von männlichen Mäusen, die durch einen Einschnitt
in die dorsale Schwanzvene in Mikrotainer-Serumtrennröhrchen (Becton
Dickinson, Franklin Lakes, NJ, USA) gesammelt worden waren, wurden
vor der Therapie und am Tag 9 und 21 der Therapie entnommen. Dann
wurden PSA-Werte des Serums unter Einsatz des Tandem-R-PSA-Immunoradiometrietests
(Hybritech, San Diego, CA, USA) bestimmt.
-
Statistische
Analyse. Paarweise Unterschiede zwischen den Tumorvolumina der Behandlungsgruppen
im Laufe der Zeit wurden mithilfe eines Permutationstests verglichen.
Die Nullhypothese für
diesen Test ist, dass eine Behandlung keine erkennbare Wirkung auf
die Tumorvolumina im Laufe der Zeit hat. Die Statistik, mit der
diese Hypothese getestet wurde, war die Summe des Quadrats der Differenz
des mittleren Tumorvolumens, zusammengefasst über alle Zeitpunkte.
-
-
SS_Dev
wurde verwendet, um die mittleren Differenzen zwischen Behandlungsgruppen
zu den einzelnen Zeitpunkten zu erhalten. Diese Statistik spiegelt
die Menge wi der, um die sich der Verlauf des mittleren Tumorvolumens
zwischen zwei Behandlungsgruppen unterscheidet.
-
ERGEBNISSE
-
ErbB2-Immunhistochemische
Färbung
und ErbB2-Genkopienzahl der Prostata-Xenotransplantate. Die ErbB2-Expressionsmuster
der androgenabhängigen
und androgenunabhängigen
Prostata-Xenotransplantate wurden durch Immunhistochemie (IHC) und
FISH untersucht. Die parentalen androgenabhängigen CWR22-Tumoren wiesen 2+-ErbB2-Färbung
auf und die LNCaP-Tumoren 3+-ErbB2-Färbung. Die
androgenunabhängigen
Sublinien von CWR22 zeigen 2+-(CWRSA1),
3+-(CWRSA4),
2+-(CWRSA6) und 1+-(CWR22R) Färbung für ErbB2.
Alle Tumoren wiesen in FISH eine 2-4-ErbB2-Genkopienzahl (normaler
Bereich) auf.
-
Wirkungen
von HERCEPTIN® auf
etablierte Prostatakrebs Xenotransplantate. Tierversuche wurden durchgeführt, um
die Wirksamkeit von HERCEPTIN in gut etablierten androgenabhängigen und
androgenunabhängigen
Prostatakrebs-Xenotransplantaten zu beurteilen. Das CWR22-, LNCaP-,CWR22R-
und CWRSA6-Modell wurden für
diese Versuche verwendet, weil sie reproduzierbare Wachstumskurven
bereitstellen. HERCEPTIN® wurde nach der Etablierung
des Xenotransplantats intraperitoneal (i.p.) in einer Dosis von 20
mg/kg zweimal wöchentlich
verabreicht. Bei einem Vergleich mit Kontrollen (CWR22R, p = 0,60,
n = 10, 11A; CWRSA6, p = 0,63, n =
10, 11B) war bei keinem der androgenabhängigen Tumoren
eine Wirkung von HERCEPTIN® auf das Tumorwachstum
erkennbar. Der murine Anti-ErbB2-Antikörper 4D5
wies ebenfalls keine Wirkung auf das Tumorwachstum in der androgenunabhängigen CWR22R-Linie
auf (p = 0,21, n = 10). Im Gegensatz dazu führte HERCEPTIN® zu
einer deutlichen Hemmung in den beiden androgenabhängigen Xenotransplantat-Modellen
CWR22 (68% Wachstumshemmung; p < 0,03,
n = 12, 11C) und LNCaP (89% Wachstumshemmung;
p = 0,002, n = 12, 11D).
-
Wirkungen
von HERCEPTIN® kombiniert
mit TAXOL® auf
etablierte Tumor Xenotransplantate. Als Paclitaxel und HERCEPTIN® gemeinsam
an Tiere verabreicht wurden, kam es zu einer deutlichen Reduktion
des Tumorvolumens im Vergleich zu Kontrollen, und das sowohl bei
androgenabhängigen
als auch bei androgenunabhängigen
Tumoren (CWR22 98% Wachstumshemmung, p < 0,01, 11E,
CWR22R, 92% Wachstumshemmung, p < 0,01, 11G; LNCaP 94% Wachstumshemmung, p = 0,006, 11F; CWRSA6 77% Wachstumshemmung, p < 0,01, 1H). Bei der Kombination von HERCEPTIN® mit
Paclitaxel war am Ende des Behandlungszeitraums bei den Tieren mit
androgenabhängigen
Xenotransplantaten (11E–H) eine gesteigerte Wachstumshemmung
im Vergleich zu beiden Wirkstoffen alleine zu beobachten: die CWR22-Gruppe (mittlere
Tumorvolumina, n = 6 in jeder Gruppe, Paclitaxel 408 mm3,
HERCEPTIN® 520
mm3, Paclitaxel und HERCEPTIN® 76
mm3; p < 0,03
Paclitaxel versus Paclitaxel und HERCPETIN®) und
die LNCaP-Gruppe (mittlere Tumorvolumina, n = 6 in jeder Gruppe,
Paclitaxel 233 mm3, HERCEPTIN® 163
mm3, Paclitaxel und HERCEPTIN® 82
mm3; p < 0,03
Paclitaxel versus Paclitaxel und HERCPETIN®).
Außerdem
war bei der Kombination von HERCEPTIN® und
Paclitaxel im Vergleich zu den Wirkstoffen alleine am Ende der Behandlungsdauer bei
Tieren mit androgenunabhängigen
Xenotransplantaten (11E–H) ebenfalls eine gesteigerte
Wachstumshemmung zu beobachten: die CWRSA6-Gruppe (mittlere Tumorvolumina,
n = 5 in jeder Gruppe, Paclitaxel 1.496 mm3,
HERCEPTIN® 2.941
mm3, Paclitaxel und HERCEPTIN® 687
mm3; p < 0,001
Paclitaxel versus Paclitaxel und HERCEPTIN®) und
die CWR22R-Gruppe (mittlere Tumorvolumina, n = 5 in jeder Gruppe,
Paclitaxel 1.273 mm3, HERCEPTIN® 3.811
mm3, Paclitaxel und HERCEPTIN® 592
mm3; p = 0,095 Paclitaxel versus Paclitaxel
und HERCEPTIN®).
-
Wirkungen
von HERCEPTIN® auf
den PSA-Index in behandelten Tieren mit androgenabhängigen Xenotransplantaten.
Wie in 12A und B zu sehen gab es eine
deutliche Steigerung des prostataspezfischen Antigen-(PSA-) Index
(ng PSA/ml Serum/mm3 Tumor) in mit HERCEPTIN® behandelten
androgenabhängigen Gruppen
im Vergleich mit einer Kontrolle (CWR22, 1864% versus –4%, p < 0,0001, 12A; LNCaP, 232% versus –68%, p < 0,0001, 12B).
Außerdem
gab es eine Steigerung des PSA-Index nach einer Kombinationsbehandlung
mit HERCEPTIN® und
Paclitaxel im Vergleich mit Werten vor der Behandlung.
-
SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
In
diesen Prostatakrebs-Modellsystemen wies HERCEPTIN® alleine
nur bei den androgenabhängigen Tumoren
Aktivität
auf und hatte zumindest eine additive Wirkung auf das Wachstum,
und zwar in Kombination mit Paclitaxel, und dies sowohl bei androgenabhängigen als
auch androgenunabhängigen
Tumoren. Die Reaktion auf HERCEPTIN® korrelierte
nicht mit den PSA-Werten, und der PSA-Index stieg in der mit HERCEPTIN® behandelten
Gruppe deutlich an, während
er in der Kontrollgruppe konstant blieb.
-
Beispiel 6
-
Wirkung von monoklonalem
Antikörper
2C4 auf das Wachstum von androgenabhängigem und androgenunabhängigem menschlichem
Prostatakrebs
-
Die
Wirkung eines Antikörpers,
der Ligandenaktivierung eines ErbB-Rezeptors blockiert, auf menschlichen
Prostatakrebs wurde beurteilt. Vor allem die Reaktion von Xenotransplantat-Tumoren
auf HERCEPTIN®, monoklonalen
Antikörper
2C4, Paclitaxel und eine 2C4/Paclitaxel-Kombinationsbehandlung wurde
mithilfe des androgenabhängigen
Tumors CWR22 und der androgenunabhängigen Tumoren CWR22R und CWRSA6
wie oben in Beispiel 5 beschrieben bestimmt. Die Antikörper und
Paclitaxel wurden wie in Beispiel 5 beschrieben verabreicht.
-
Die
Reaktion des androgenabhängigen
Tumors CWR22 auf die Therapie ist in 13 und 14 dargestellt.
Die Ergebnisse sind als mittleres Tumorvolumen ± SF angegeben. Die in 13 dargestellten Tumorvolumina der Tiere zeigen,
dass HERCEPTIN® klinische
Aktivität
in diesem androgenabhängigen
Modell aufweist, wie auch der monoklonale Antikörper 2C4. Die Kombination des
monoklonalen Anti körpers
2C4 mit TAXOL® ergibt
erhöhte
Wachstumshemmung im Vergleich mit entweder 2C4 oder TAXOL® alleine
(14; p = 0,003).
-
Die
Reaktion der androgenabhängigen
Tumoren CWR22R und CWRSA6 auf eine Therapie mit HERCEPTIN®,
monoklonalem Antikörper
2C4, Paclitaxel oder eine 2C4/Paclitaxel-Kombinationsbehandlung
ist in 15–18 dargestellt.
Die Ergebnisse sind als mittleres Tumorvolumen ± SF angegeben. Die in 15 und 17 dargestellten
Tumorvolumina der Tiere zeigen, dass HERCEPTIN® wenig
oder keine klinische Aktivität
in diesen androgenunabhängigen
Modellen aufweist, während
der monoklonale Antikörper
2C4 klinische Aktivität
in diesen Modellen aufweist. Die Kombination des monoklonalen Antikörpers 2C4
mit TAXOL® ergibt erhöhte Wachstumshemmung
im Vergleich mit entweder 2C4 oder TAXOL® alleine
(16 und 18;
p = 0,002).
-
Ein
Fab'-Fragment von
rhuMAb 2C4 wurde in E. coli exprimiert und wie in WO 98/37200 beschrieben an
ein verzweigtes 20-kD-Polyethylenglykol (PEG) konjugiert. Die Fähigkeit
des murinen 2C4-Antikörpers
(20 mg/kg), von rhuMAb 2C4 (20 mg/kg) und des pegylierten Fab-Fragments
(PEG-Fab, 20 oder 40 mg/kg), androgenunabhängigen Prostatakrebs in vivo
zu behandeln, wurde mithilfe des obigen CWR22R-Xenotransplantats
beurteilt. Alle Injektionen erfolgen IP (N = 5). Die Ergebnisse
dieser Untersuchungen sind in 23 dargestellt.
Die Daten zeigen, dass die Tumorhemmung mit 2C4 im CWR22R-Modell
keinen intakten, zweiwertigen Antikörper erfordert. Da diese Fab-Fragmente
kein Fc enthalten, kann ein immunologischer Mechanismus wie ADCC
mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Diese Ergebnisse
stimmten mit den in 6 gezeigten überein,
wo ein In-vitro-System
und chimäre
Versionen von 2C4-Fab verwendet wurden. Die Beobachtung, dass 2C4
Tumorwachstum als einwertiges Fragment hemmt, unterstützt die
Ansicht, dass diese Hemmung das Ergebnis einer Blockade der Fähigkeit
von ErbB2 ist, mit anderen ErbB-Familienmitgliedern ein Heterodimer
zu bilden, und so die Initüerung
von Downstream-Signalvorgängen
hemmt.
-
Dosis-Wirkungs-Untersuchungen
wurden unter Einsatz von rhuMAb 4D5 in den androgenunabhängigen CWR22R-
und MSKPC6-Prostata-Xenotransplantaten durchgeführt (Agus et al., Cancer Research
59, 4761-4764 (1999)). Tieren wurde Folgendes IP verabreicht: Kontrolle;
6 mg/kg Belastungsdosis, dann 3 mg/kg zweimal wöchentlich; 20 mg/kg Bealstungsdosis,
dann 20 mg/kg zweimal wöchentlich;
oder 60 mg/kg Belastungsdosis, dann 40 mg/kg zweimal wöchentlich.
Die Ergebnisse dieser Studien sind in 24 und 25 dargestellt.
Diese Daten zeigen, dass 2C4 das Wachstum von androgenunabhängigen Tumor-Xenotransplantaten
auf dosisabhängige
Weise unterdrückt.
Außerdem
bestätigten
diese Ergebnisse erneut, dass diese Hemmung von Tumorwachstum auf
die 2C4-Behandlung und nicht auf einen Versuchseffekt zurückzuführen ist.
-
Eine
Zusammenfassung typischer Ergebnisse aus den Untersuchungen aus
Beispiel 5 und 6 ist in 21 zu
sehen.
-
Beispiel 7
-
TGF-α- und HB-EGF-Werte
bei androgenabhängigem
und androgenunabhängigem
menschlichem Prostatakrebs
-
In
diesem Beispiel wurden die TGF-α-
und HB-EGF-mRNA-Werte in CWR22-Zellen (androgenabhängig) und
CWR22R-Zellen (androgenunabhängig)
bewertet.
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
mRNA-Herstellung.
Gefrorenes Tumorgewebe wurde laut der Qiagen-Arbeitsvorschrift (Qiagen
Maxi Set Nr. 57163) bearbeitet. Kurz gesagt wurde eine Homogenisierung
von Gewebe mit einem Brinkman-Polytron-Homogenisator (Pt-3000) erreicht,
der mit dem PT-DA-3012/2-TS-Generator ausgestattet war, wobei 15-Sekunden-Impulse
und 30-Sekunden-Pausen eingesetzt wurden. Dieser Vorgang wurde dreimal
wiederholt, und das Extrakt wurde auf eine Qiagen-Säule gegeben
und gemäß den Anleitungen
des Herstellers gewaschen. Die Säulen
wurden mit 1 ml RNAse-freiem Wasser eluiert, und der RNA-Gehalt
wurde durch die Absorption bei 260 nm bestimmt. Da TGF-α und HB-EGF
in der Zelllinie MDA-MB-231 exprimiert werden, wurde die Gesamt-RNA
aus diesen Zellen als Standard für
die TGF-α-
und HB-EGF-Quantifizierung verwendet.
-
Quantitative
Echtzeit-PCR. TGF-α-
und HB-EGF-mRNA wurde unter Verwendung von quantitativer Echtzeit-PCR
oder des TagMan-Verfahrens wie schon beschrieben quantifiziert (Gibson
et al., Genome Research 6, 986-994 (1996); und Heid et al., Genomic
Research 6, 986-994 (1996)). Die Sequenz der Primer/Sonden-Sätze, die
für diese
Analyse verwendet wurden, ist nachstehend dargestellt:
-
TGF-α
-
- F 5'-GGACAGCACTGCCAGAGA-3' (Seq.-ID Nr. 14)
- R 5'-CAGGTGATTACAGGCCAAGTAG-3' (Seq.-ID Nr. 15)
- P 5'FAM-CCTGGGTGTGCCACAGACCTTCA-TAMRA-p-3' (Seq.-ID Nr. 16)
-
HB-EGF:
-
- F 5'-TGAAGTTACCTCCAGGTTGGT-3' (Seq.-ID Nr. 17)
- R 5'-AGACACATTCTGTCCATTTTCAA-3' (Seq.-ID Nr. 18)
- P 5'-FAM-CAAGCTGCAAAGTGCCTTGCTCAT-TAMRA-p-3' (Seq.-ID Nr. 19)
worin F und R Vorwärts-
bzw. Rückwärts-Primer
sind und P die fluoreszierend markierte Sonde ist. β-Actin wurde
als konstitutives Gen verwendet. Primer/Sonden-Sätze
für β-Actin sind:
-
β-Actin
-
- F 5'-ATGTATCACAGCCTGTACCTG-3' (Seq.-ID Nr. 20)
- R 5'-TTCTTGGTCTCTTCCTCCTTG-3' (Seq.-ID Nr. 21)
- P 5'FAM-AGGTCTAAGACCAAGGAAGCACGCAA-TAMRA-p-3' (Seq.-ID Nr. 22)
-
Eine
TaqMan-Analyse wurde in einem Standard-96-Napf-Plattenformat durchgeführt. Standardkurven wurden
unter Verwendung von 0,6-150 ng mRNA für die TGF-α und HB-EGF-Analyse und 9,5–150 ng
für β-Actin konstruiert.
Jede Verdünnung
wurde doppelt laufen gelassen. Als Tumorproben wurden für alle analysierten Gene
100 ng verwendet.
-
ERGEBNISSE
-
Wie
in 19–20 dargestellt
exprimierte die androgenunabhängige
Prostatatumorlinie CWR22R deutlich höhere Werte von EGFR-Liganden-TGF-α und -HB-EGF
als die androgenabhängige
Zelllinie CWR22. Im Detail wurde TGF-α 8- bis 9-mal stärker im
CWR22R-Tumor exprimiert als im CWR22-Tumor. Auf ähnliche Weise wurde HG-EGF
in CWR22R ~ 19-mal stärker
exprimiert als in CWR22.
-
Beispiel 8
-
Wirkung von 2C4 oder HERCEPTIN® auf
den PSA-Index in Tieren mit androgenabhängigen Xenotransplantaten
-
Wie
in 22 dargestellt wurde der PSA-Index
(definiert als ng PSA/ml Serum/mm3 Tumor)
in androgenabhängigen
Tieren am Tag 21, also gegen Ende der Behandlung, gemessen. Es gab
eine deutliche Steigerung des PSA-Index bei mit HERCEPTIN® behandelten,
androgenabhängigen
Tieren, während
die Kontrolltiere eine Verringerung des PSA-Index aufwiesen (LNCaP:Kontrolle
= 0,6 in Bezug zum Wert vor der Behandlung, HERCEPTIN®-Gruppe
= 2,35 in Bezug zum Vorbehandlungswert am Tag 21; CWR22:Kontrolle
= 1,0 in Bezug zum Vorbehandlungswert, HERCEPTIN®-Gruppe
= 18 in Bezug zum Vorbehandlungswert am Tag 21). Der relative PSA-Index
nahm in der LNCaP-unbehandelten Gruppe ab, wahrscheinlich sekundär zu einer
gesteigerten Nekrose mit wachsender Tumorgröße. Im Gegensatz dazu hatte
2C4 keine erkennbare Auswirkung auf den PSA-Index von behandelten
Tumoren im Vergleich mit Kontrollen. Ohne sich auf eine bestimmte
Theorie festlegen zu wollen, könnte
eine mögliche
Erklärung
für dieses
Phänomen
mit dem Grad der ErbB2-Aktivierung in Prostatakrebszellen zusammenhängen. ErbB2-Aktivierung
kann androgenunabhängiges
Wachstum durch eine Überschneidung
mit dem An drogenrezeptor-Signalstoff-Stoffwechselweg verursachen
(Craft et al., Nature Med. 5, 280-285 (1999)). In den Modellsystemen
der Erfindung führte
an ErbB2 bindendes HERCEPTIN® zu erhöhter zellulärer Sekretion
von PSA auf androgenunabhängige
Weise (Agus et al., Cancer Res. 59, 4761-4764 (1999)). Dieses Ergebnis
unterstützt
die Annahme einer Überschneidung
zwischen dem ErbB2- und dem Androgenrezeptor-Signalstoff-Stoffwechselweg.
-
Beispiel 9
-
Wirkung von 7C2-Anti-ErbB2-Antikörper auf
androgenabhängige
und -unabhängige
Xenotransplantate
-
Die
Wirkung eines monoklonalen Antikörpers
7C2 (ATCC HB-12215), der Apoptose von ErbB2 überexprimierenden Zellen verursacht,
wurde im androgenabhängigen
CWR22-Xenotransplantat mit der eines monoklonalen Antikörpers 2C4
verglichen. Beide Antikörper
wurden zweimal wöchentlich
in einer Dosis von 20 mg/kg verabreicht. Wie in 26 dargestellt ist 7C2, genauso wie 2C4 und HERCEPTIN®,
wirksam bei der Behandlung von androgenabhängigem Prostatakrebs. Die Wirkung
von 7C2 auf androgenunabhängigen
Prostatakrebs wurde ebenfalls unter Einsatz des CWR22R-Xenotransplantats
beurteilt. 27 zeigt, dass 7C2 alleine
in diesem Modell nicht wirksam, in Kombination mit TAXOL® jedoch wirksam
war.
-
Beispiel 10
-
Therapie von
rezidiv oder refraktär
matastatischem Prostatakrebs
-
RhuMAb-2C4
ist ein humanisierter, monoklonaler Volllängen-Antikörper (produziert in CHO-Zellen) gegen
ErbB2. RhuMAb-2C4 blockiert die Assoziierung von ErbB2 mit anderen
Mitgliedern der ErbB-Familie und inhibiert so die intrazelluläre Signalisierung über den
ErbB-Stoffwechselweg. Im Gegensatz zu HERCEPTIN®, inhibiert
rhuMAb-2C4 nicht nur das Wachstum von ErbB2-überexprimierenden Tumoren,
sondern blockiert auch das Wachstum von Tumoren, die ErbB-Liganden-abhängige Signalisierung
erfordern.
-
RhuMAb-2C4
ist als ein einzelnes Mittel für
die Behandlung von Hormon-refraktären (Androgen-unabhängigen)
Prostatakrebs-Patienten indiziert. Primäre Endpunkte der Effizienz
umfassen Gesamt-Überleben
im Vergleich zur bestmöglichen
Behandlung (Mitoxanthron/Prednison), wenn als Einzelmittel verwendet,
und Sicherheit. Sekundäre
Effizienz-Endpunkte umfassen: Zeit zur Krankheitsfortschreitung,
Ansprechrate, Lebensqualität,
Schmerz und/oder Dauer der Reaktion. RhuMAb-2C4 wird intravenös (IV) wöchentlich
oder alle drei Wochen mit 2 bzw. 4 mg/kg bis zur Krankheits-Progression verabreicht.
Der Antikörper
wird als eine flüssige Multi-Dosis-Formulierung (20-ml-Füllung mit
einer Endkonzentration von 20 mg/ml oder höherer Konzentration) bereitgestellt.
-
RhuMAb-2C4
ist auch indiziert in Kombination mit Chemotherapie zur Behandlung
von Hormon-refraktären
(Androgen-unabhängigen)
Prostatakrebs-Patienten. Primäre
Endpunkte für
Effizienz umfassen Gesamt-Überleben
im Vergleich mit Chemotherapie und Sicherheit. Sekundäre Effizienz-Endpunkte
umfassen: Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit, Ansprechrate,
Lebensqualität,
Schmerz und/oder Dauer der Reaktion. RhuMAb-2C4 wird intravenös (IV) wöchentlich
oder alle drei Wochen mit 2 bzw. 4 mg/kg bis zur Krankheits-Progression
verabreicht. Der Antikörper
wird als eine flüssige
Multi-Dosis-Formulierung (20-ml-Füllung mit einer Endkonzentration
von 20 mg/ml oder höherer
Konzentration) bereitgestellt.
-
Beispiele
für Medikamente,
die mit dem Anti-ErbB2-Antikörper
(der die Liganden-Aktivierung des ErbB2-Rezeptors blockiert) kombiniert
werden können,
um Prostatakrebs (z.B. Androgen-unabhängigen Prostatakrebs) zu behandeln,
umfassen einen Farnesyl-Transferase-Inhibitor; ein Anti-Angiogenese-Mittel
(z.B. einen Anti-VEGF-Antikörper); ein
EGFR-Target-Medikament (z.B. C225 oder ZDI1839); einen weiteren
Anti-ErbB2-Antikörper
(z.B. einen wachstumshemmenden Anti-ErbB2-Antikörper, wie z.B. HERCEPTIN
®,
oder einen Anti-ErbB2-Antikörper,
der Apoptose induziert, wie z.B. 7C2 oder 7F3, einschließlich humanisierte und/oder
affinitätsgereifte
Varianten davon); ein Cytokin (z.B. IL-2, IL-12, G-CSF oder GM-CSF);
ein Anti-Androgen (wie z.B. Flutamid oder Cyproteron-Acetat); Leuprolid;
Suramin; ein chemotherapeutisches Mittel, wie z.B. Vinblastin, Estramustin,
Mitoxanthron, Liarozol (ein Retinolsäu re-Metabolismus-blockierendes
Mittel), Cyclophosphamid, Anthracyclin-Antibiotika, wie z.B. Doxorubicin,
ein Taxan (z.B. Paclitaxel oder Docetaxel), oder Methotrexat oder
jede andere Kombination von obigem, wie z.B. Vinblastin/Estramustin
oder Cyclophosphamid/Doxorubicin/Methotrexat; Prednison; Hydrocortison
oder eine Kombination davon. Standard-Dosierungen für diese
verschiedenen Medikamente können
verabreicht werden, z.B. 40 mg/m
2/Woche
Docetaxel (TAXOTERE
®); 6(AUC)-Carboplatin und 200
mg/m
2 Paclitaxel (TAXOL
®). Sequenzprotokoll