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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine chirurgische Retraktoranordnung und insbesondere
eine Retraktoranordnung, die hilfreich bei chirurgischen Eingriffen
in Bezug auf Knochen oder harte Gewebestrukturen ist, wie beispielsweise
bei der Wirbelsäulen-
oder Gelenkchirurgie.
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Bei
vielen chirurgischen Eingriffen ist es üblich, eine Retraktorvorrichtung
zu verwenden, bei welcher ein Rahmen oder Befestigungsring über dem Bereich
der chirurgischen Öffnung
an dem Patienten verbleibt, und eine Reihe von Retraktoren kann
beweglich und flexibel an dem Rahmen mit zahlreichen Klammern oder
Positionierungsmechanismen befestigt werden, um in die chirurgische Öffnung hineinzureichen
und umgebendes oder behinderndes Gewebe oder Organe zu retraktieren,
oder um Gewebe oder Organe zu stabilisieren oder zu positionieren, damit
an dem Gewebe oder den Organen gearbeitet werden kann. Im Allgemeinen
können
solche Retraktoren eine Klinge oder ein löffelartiges Element oder zahlreiche
Greifelemente umfassen, die sich jeweils von einem verlängerten
Griff oder Schaft erstrecken, wobei sich der Schaft innerhalb eines
Klammermechanismus bewegt, der an dem Befestigungsring befestigt
ist und die Klinge oder das Greifelement in einer gewählten Position
hält. Der
Klammermechanismus selbst kann eine mechanische Struktur aufweisen,
welche ein oder mehrere zusätzliche
Bewegungsgrade bei der Rotation oder Verschiebung zuläßt derart,
daß sowohl
die Position als auch die Orientierung der Klinge rasch eingestellt
und fixiert werden können.
Zahlreiche übliche
Maschinenelemente wie beispielsweise Kugellagerhalterungen, bogenförmige Führungsschienenhalterung
oder Kipphalterungen, Einstellungs- und Fixiermechanismen für Einrast-
und Führungsschiene
oder Schraubenklammern können
in den Klammerstrukturen für
das Bereitstellen von Anordnungen, die von Hand in die gewünschte Position
bewegt und fixiert werden, enthalten sein.
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Anhand
eines Beispiels ist ein kommerziell erhältliches nützliches System in den zahlreichen
Patenten von John R. Bookwalter, et. al. wie beispielsweise in den
US-Patentschriften 4,424,724; 4,254,763; 4,421,108; 5,375,481 und
5,520,608 gezeigt. Hergestellt und vermarktet wird dieses System durch
Codman. In dem System von Bookwalter besteht das Rahmenelement aus
einem flachen Ring mit regelmäßigen Kerbstellen.
Gehalten wird der Ring durch einen Stab, der an dem seitlichen Holm des
Operationstisches festgeklemmt ist derart, daß der Ring in einer Ebene über der
Stelle für
den chirurgischen Einsatz gehalten wird. Die Ebene des Rings stellt
eine Begrenzung für
die Bewegung der Retraktoreinheiten dar und ermöglicht es, die zahlreichen
Retraktorklammeranordnungen mit einer Gleitbewegung, die bequem
mit der Hand ausführbar
ist, in die richtige Position zu bewegen und zu fixieren.
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Es
gibt auch viele andere Lieferanten für chirurgische Ausrüstung, die
ebenfalls chirurgische Retraktorsysteme herstellen, welche sich
zum Beispiel möglicherweise
durch eine oder mehrere neuartige Klingen, Klammern oder Rahmen,
einer Abmessung oder Form für
das Anpassen des Systems an eine spezielle Chirurgie oder durch
Merkmale, wie beispielsweise einen runden Klammerring oder miteinander
verbundene Ringsegmente zum Erreichen ihrer Positionierung und Retraktionsfähigkeiten
unterscheiden. In
DE 41 18 220 ist
ein solches Retraktorsystem dargestellt.
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Im
Allgemeinen sind solche Systeme dazu gedacht, wirksam ihre Funktion
für das
Retraktieren oder Positionieren von Gewebe in dem chirurgischen Bereich
auszuführen,
auf eine Weise, welche eine einfache Anpassung mit Hilfe weniger
Bewegungen seitens des Chirurgen während des Verlaufs der Operation
ermöglicht
und ohne dabei mit für
die Manipulation innerhalb des chirurgischen Bereichs notwendigen
Zugangsbereichen zu interferieren oder diese zu behindern. Tatsächlich muß ein chirurgisches
Retraktorsystem über
ein hohes Maß an
Flexibilität
verfügen,
damit verschiedene Gewebe oder Organe während des Operationsvorgangs
erreicht und retraktiert oder repositioniert werden können. Wenn
es nur darauf ankommt, Weichgewebestrukturen während chirurgischer Eingriffe
am Abdomen oder am Thorax zu retraktieren, können diese erforderlichen Aufgaben
weitestgehend mit einer Reihe von ein paar konturierten Klingen
durchgeführt
werden, welche verschiedene Längen
aufweisen, die sich bis in unmittelbare Nähe zur chirurgischen Öffnung,
wie in den zuvor erwähnten
Patenten dargestellt, erstrecken. Besteht aber das Gewebe nicht
aus weichen Organen oder Strukturen, die um eine große Öffnung herum
verteilt sind, sondern ist stattdessen die Retraktion von Muskel-
oder Bindegewebe aus knochenartigen Strukturen erforderlich, wird
es schwieriger, die Klinge mit dem Gewebe auszurichten, und es kann
heikel werden, die verfügbaren Klammerstrukturen
und Retraktionsklingen genau in das Zielgewebe einzuführen und
diese mit dem Gewebe auszurichten. Ganz besonders trifft dies für Operationen
zu, die in und um Knochen und Gelenke herum durchgeführt werden.
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Demgemäß wäre es wünschenswert,
eine verbesserte chirurgische Retraktorklinge zu entwickeln. Auch
wäre es
wünschenswert,
ein chirurgisches Retraktorsystem zu entwickeln, welches hilfreich
für chirurgische
Eingriffe an Knochen und Gelenken ist.
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Es
wäre auch
wünschenswert,
ein chirurgisches Retraktorsystem für die Wirbelsäulenchirurgie zu
entwickeln.
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Es
wäre ferner
wünschenswert,
eine solche Retraktorklinge zu entwickeln, welche auch mit bereits
vorhandenen Klammern und Ringen einsetzbar ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
wird eine Retraktoranordnung von dem Typ bereitgestellt, wie im
anhängigen
Anspruch 1 ausgeführt.
Weitere Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
ausgeführt.
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Eines
oder mehrere der oben gewünschten Merkmale
wird/werden mit einer grundlegenden Ausführungsform der Erfindung erhalten,
indem eine Retraktorklinge mit einem kontrollierten Maß an Selbstrotation
bereitgestellt wird derart, daß sich
die Klinge in der Nähe
eines Knochens oder einer harten Gewebestruktur selbsttätig ausrichtet.
Die Retraktorklinge umfaßt
einen Klingenabschnitt und einen Griffabschnitt, welche zum Beispiel
integral miteinander verbunden sind oder aufgrund modularer Bauweise zusammenpassen,
um so zu ermöglichen,
daß verschiedene
Klingen lösbar
und austauschbar manuell in die Griffanordnung eingeführt werden
können.
Die Griffanordnung ist wiederum so aufgebaut, daß ihr Schaft innerhalb einer
Einrastvorrichtung oder einem ähnlichen
Sperrmechanismus mit mehreren Positionen vor- und zurückschwingt,
um die Anpassung der Verlängerung
des Schafts entlang einer oder mehrerer Achsen zu ermöglichen,
und wobei die Griffanordnung abgerundet ist, um einen eingeschränkten Bereich
von Winkelrotation der Klinge um die Schaftachse zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Retraktorschaft einen runden Querschnitt von im Wesentlichen
kreisförmiger
Gestalt auf mit einem oder mehreren hervorstehenden Graten, die
sich entlang der Achsenrichtung erstrecken derart, daß die Dicke
des Schafts von Kante zu Kante mit der Winkelposition um die Achse
von einem frei beweglichen zu einem verhakten Zustand veränderlich
ist. Der Griff ist so aufgebaut, daß er innerhalb eines Einrastklammermechanismus
vor und zurück
bewegt werden kann und eine Oberfläche mit Führungsschiene oder Gewinde
oder eine andere Form von abgestufter Oberfläche aufweist derart, daß, wenn
der Griff durch den Klammermechanismus eingeführt wird, eine federbelastete
Sperre oder ein Verriegelungshebel den Griff in einer definierten
erweiterten Längenausdehnung
fixiert. Vorzugsweise sind die Grate des Griffs in einem gleichen
Abstand voneinander um seinen Umfang angeordnet und passen in einen
rechteckigen Durchgang derart, daß der Schaftdurchmesser von
Grat zu Grat größer ist
als die Breite des rechteckigen Kanals und kleiner ist als seine
Diagonale. Infolgedessen kann der Griff um weniger als π/4 frei um
seine Achse rotieren, bis zu einem Punkt, an dem die Grate aufgrund
der Wechselwirkung gegen die Wände
des Durchgangs verhaken. Vorzugsweise sind vier Grate im gleichen
Abstand von 90° voneinander
um den Umfang angeordnet und so angefertigt, daß der Griff, wenn er durch
einen konventionellen rechteckigen Durchgang passt, die Klammeranordnung
sich um bis zu 30° nach
jeder Seite dreht, bevor sie verhakt. Die Wechselwirkung zwischen Grate
und Wand schränkt
somit die Möglichkeit
für die
Klinge ein, sich seitwärts
um mehr als den begrenzten Spielraum zu bewegen, während dadurch aber
eine freie Bewegung, die erforderlich ist, damit die Oberfläche der
Klinge sich tangential nach unten an eine Position in der Nähe einer
harten Gewebestruktur oder eines Knochens bewegen kann, möglich ist,
und um Gewebe, wie beispielsweise Muskelgewebe oder Bindegewebe,
aus unmittelbarerer Nähe
genau zu erreichen und zu retraktieren. Am meisten bevorzugt weisen
die Grate einen asymmetrischen Kantenauslauf oder eine asymmetrische Kantenneigung
auf, welche einen abgestuften Anstieg mit einem scharfen Abfall
nach einem Scheitelpunkt umfaßt
und somit einen leichten Widerstand darstellt, bis zu dem Punkt,
an dem die Grate verhaken und wieder gut kontrolliert lösbar sind,
wenn es erforderlich ist, die Klinge zu entfernen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Retraktorklingenanordnung einen Griff und eine Klinge. Der Griff
weist einen Schaft auf mit einer montierten Blockanordnung für die Klinge,
die an dem Ende des Schafts befestigt ist. Der Schaft erstreckt
sich entlang einer Achse und der montierte Block für die Klinge
weist einen Kanal mit Schwalben schwanzform auf, der quer zu der
Achse verläuft.
Die Klinge wird als getrenntes Element gebildet und wird manuell
in den montierten Block eingeführt,
um den Retraktor zu vervollständigen.
Sowohl der Schaft als auch der Block sind aus Material, wie beispielsweise rostfreiem
Stahl, hergestellt, während
die Klinge aus einem Material hergestellt werden kann, wie beispielsweise
geeignetem Nylon, Polyethylen oder Polycarbonat, welches typischerweise
eine geringere Härte
oder Steifigkeit zeigt und welches sich als Wegwerfprodukt oder
für den
Einmalgebrauch eignet. Das proximale Ende der Klinge hat eine Form, die
zu der Schwalbenschwanzform des Kanals der Griffanordnung paßt und ist
derart aufgebaut, daß sie sich
manuell durch Preßpassung
in dem Kanal mit Schwalbenschwanzform sicher befestigen läßt. Klingen
mit unterschiedlicher Größe zwischen
etwa 5 und 15 Zentimeter Länge
werden in einem modularen Satz bereitgestellt, damit eine Retraktorklinge ausgewählt und
während
der Chirurgie eingebaut werden kann, um in den gewünschten
Bereich vorzudringen und den gewünschten
Anwendungsumfang in diesem Bereich für eine bestimmte Retraktion
zu erzielen. Vorzugsweise wird die Klinge aus einem ungefüllten Polymer
gebildet, welches durchlässig
ist für
die Strahlungsenergie bei Röntgenaufnahmen, wodurch
störungsfreie
Bilder mit dem Retraktor in Position aufgenommen werden können. Diese
Ausführungsform
ist besonders von Vorteil für
Operationen wie beispielsweise anteriores Vordringen zur Wirbelsäule oder
für Operationen
wie beispielsweise Gelenkchirurgie, wobei eine Sicht auf die Klinge
aus einem oder mehreren Blickwinkeln verdeckt ist.
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Die
Klinge kann mit einer konkaven oder in einer oder mehreren Richtungen
gebogenen Oberfläche
gebildet werden, oder sie kann mit einem Rand oder einer Ausbuchtung
versehen sein, um eine bestimmte Struktur zu durchdringen oder zu
retraktieren, wie beispielsweise Gewebe, welches mit der Wirbelsäule in Verbindung
steht. Die Zinke ist so aufgebaut, daß sich die Klinge selbsttätig in einer
Ebene, die im Wesentlichen quer oder senkrecht zu der Retraktorstange
verläuft,
befestigt. Durch die Rotation der Stange wird es dann möglich, die
Klinge in verschiedene Winkelausrichtungen innerhalb der Ebene der
Klinge zu bewegen, während
die Spitze der Klinge ihre vertikale Höheneinstellung zum Befestigungsring
verändert
oder zum Befestigungsring versetzt ist. Besonders vorteilhaft ist
dies, um die gebogene Spitze der Klinge in einer im Wesentlichen planaren
Vorgehensweise unter ein geschnittenes Gewebestück zu führen, um Gewebe von einem Knochen
zu retraktieren, in Situationen, bei denen die Klingenbewegung parallel
zu der Stangenachse durch den Knochen behindert würde.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 eine
allgemeine perspektivische Ansicht eines repräsentativen Retraktorsystems,
das entweder dem Stand der Technik oder der Erfindung entspricht;
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2 eine
Klammeranordnung des Systems aus 1 mit einer
Retraktorklinge der Erfindung;
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3 eine
vergrößerte Schnittdarstellung der
Stange aus 2, und
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4 eine
weitere Ausführungsform
einer Retraktorklinge der Erfindung, und 5 und 6 den
Klingenabschnitt der bevorzugten Ausführungsform aus 4.
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1 zeigt
eine chirurgische Retraktoranordnung, welche, zum Beispiel, ähnlich derjenigen sein
kann die in US-Patentschrift 5,375,481 dargestellt ist, wobei diese
Patentschrift als das dem Stand der Technik am nächsten kommende Dokument angesehen
wird. Eine vertikale Stützstange 10 wird
an dem seitlichen Holm 12 eines Operationstisches, auf welchem
der Patient liegt, festgeklammert. Ein Arm 14 erstreckt
sich horizontal über
den Patienten und hält
einen Stützring 16,
auf welchem eine Reihe von Retraktorklingen 18 durch den
jeweiligen Klammer- oder Einrastmechanismus 20 gehalten
werden. Jede Retraktorklinge 18 umfaßt eine lange Stange oder einen
langen Schaft 22 entlang einer Seite, auf welcher sich
eine Rastenführungsschiene
oder eine Einrastführungsschiene 24 befindet.
Die Retraktorklingen 18 erstrecken sich in die chirurgische Öffnung,
um das Gewebe zu retraktieren. Die Klammer- oder Einrastmechanismen 20 sind
so aufgebaut, daß sie
mit Hilfe einer oder mehreren einfachen Klammerbewegungen die Position
auf dem Ring 16 fixieren sowie auch die Verlängerung
und/oder den Winkel der Retraktorklingen 18. Gemäß dem Stand
der Technik umfassen solche Klammer- oder Einrastmechanismen diejenigen
mit einem rechteckigen Durchgang, um eine Stange einer Retraktorklinge
in einer fixierten Ausrichtung über
ihrer Stange aufzunehmen oder diejenigen mit einem runden Durchgang,
um gekerbte oder zylindrische Stangen mit Gewinde aufzunehmen, welche
die Rotation der Retraktorklinge in eine willkürliche Position erlauben. Die
detaillierte Bauweise mehrerer geeigneter Einrastmechanismen ist in
der US-Patentschrift 5,357,481 und in der US-Patentschrift 4,424,724
ausgeführt.
Diese Mechanismen ermöglichen
es dem Chirurgen, ein Organ zu retraktieren und anzuheben, während sie
gleichzeitig die natürliche
nach innen gerichtete oder die winklige, manuell erreichbare Retraktion
duplizieren.
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Die
Erfindung strebt danach, eine bequeme Retraktorklingenanordnung
bereitzustellen, welche vorzugsweise für den Einsatz mit den Einrastklammeranordnungen
der oben angeführten
Systeme gemäß dem Stand
der Technik angepaßt
ist, und welche effizient und bequem verwendet werden kann, um Gewebe
von Knochen bei verschiedenen operativen Eingriffen an Knochen,
Wirbelsäule
und Gelenken zu retraktieren. Wie in 2 ausführlicher
dargestellt, wird gemäß einer
wichtigen Ausführungsform der
Erfindung die Retraktorklingenanordnung 300 mit einer Stange
oder einem Griffabschnitt 310 bereitgestellt, wobei die
Stange oder der Griffabschnitt 310 in eine allgemein rechteckige
Bohrung 42 paßt
und so angepaßt
ist, um darin einzurasten oder sich in Position zu fixieren. Der
Einrastmechanismus mit mehreren Positionen 20 kann im Allgemeinen
mit denjenigen gemäß dem Stand
der Technik identisch sein und vorzugsweise, wie dargestellt, ein
Einrastführungsgehäuse 32 umfassen,
welcher drehbar mit Hilfe eines Stifts 34 befestigt ist,
und welcher sich durch die Bohrungen 36 und 38 in
eine Einrasthalterung 30 erstreckt sowie durch eine Bohrung 40 in
dem schwenkbaren Einrastführungsgehäuse 32.
Eine im Allgemeinen rechteckige Bohrung 42 erstreckt sich durchgehend
durch das schwenkbare Führungsgehäuse 32,
um die Retraktorklingenstange oder den Retraktorklingenschaft 310 aufzunehmen,
wie in den folgenden Figuren in weiteren Einzelheiten dargestellt.
Gemäß eines
prinzipiellen Aspektes der Ausführungsform
der Erfindung ist der Schaft selbst allerdings, anders als der Durchgang 42,
im Allgemeinen abgerundet oder zylindrisch und weist einen hervortretenden
Grat oder mehrere hervortretende Grate und vorzugsweise verschiedene
hervortretende Grate 311 auf, welche ihm eine teilweise
Rotation innerhalb der Bohrung oder dem Durchgang 42 ermöglichen.
Daher ist der Retraktorklingenschaft ein abgerundeter Schaft, der
angepaßt
ist, um in ein rechteckiges Loch zu passen.
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Wie
ferner in 2 dargestellt, weist die Stange 310 ferner
eine Reihe von Rasten auf, die sich entlang einer Seite der Stange
erstrecken und so angeordnet sind, daß sie eine Rastenführungsschiene 24 bilden,
welche an einer Seite der Retraktorklingenstange 310 angebracht
ist. Eine Retraktorsperre 44, welche eine Sperrklinge 46,
eine linke und eine rechte Seitenfläche 48, 50 und
eine druckauslösende Fläche oder
eine Daumendruckplatte 52 umfaßt, hält die Rastenführungsschiene 24.
Jede der Seitenflächen 48 und 50 weist
eine Bohrung 54 auf. Die Retraktorsperre 44 ist
an einem vorspringenden Teil 56, welches sich aus der Seite
des schwenkbaren Einrastführungsgehäuses 32 erstreckt,
mit Hilfe einer Schraube 58 befestigt, welche durch die
Bohrungen 54 und durch die Bohrung 60 in dem hervorspringenden
Teil 56 hindurchreicht. Das hervorspringende Teil 56 unterstützt ferner
eine vorgespannte Feder 64 auf einer vorstehenden Noppe
oder einem Stift 62, um die Retraktorsperrklinge 46 in
engen Kontakt mit der Rastenführungsschiene 24 an
der Seite der Retraktorklingenstange 310 zu bringen. Eine
Ecke 66 des schwenkbaren Einrastführungsgehäuses 32 ist aus dem
schwenkbaren Einrastführungsgehäuse 32 ausgefräst oder
ausgeschnitten, um Freiraum für
die Sperrklinge 46 zu schaffen, damit diese an den Rasten
der Rastenführungsschiene 24 vollständig einrasten
kann.
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In
der dargestellten Halteranordnung erstreckt sich eine gebogene Zahnführungsschiene 68 vom
Boden des schwenkbaren Einrastführungsgehäuses 32 in
Richtung zu der Einrasthalterung 30. Die hintere Oberfläche 114 der
Einrasthalterung 30 umfaßt einen vertikalen Schlitz 70,
welcher die gebogene Zahnführungsschiene 68 aufnimmt.
Die innere quer verlaufende Wand 72 des Schlitzes 70 ist
in gleichem Radius gebogen wie die sich neigende Zahnführungsschiene 68,
damit die Zahnführungsschiene 68 leichtgängig und
genau in den Schlitz 70 gleitet, wenn das schwenkbare Gehäuse 32 um
den Stift 34 gedreht wird.
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Wie
ferner in 2 dargestellt, umfaßt die Retraktorklingenanordnung
einen Klingenabschnitt 320, welcher sich quer verlaufend
zu der Stange 310 erstreckt und ein distales Ende mit einer
Harkenspitze 322, die sich nach unten und nach außen sowie nach
hinten in Richtung zu dem umgebenden Befestigungsring 16 erstreckt.
Diese Klinge ist speziell angepaßt, um Gewebe von Knochen zu
retraktieren. Die Länge
der Klinge kann unterschiedlich sein und ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
so aufgebaut, daß sie
Gewebe, zum Beispiel bei einer anterioren Vorgehensweise von der
Wirbelsäule
durch die Bauchhöhle
retraktieren kann, wobei die Klinge nach unten geführt werden
muß, um
Gewebe nahe am Knochen zu retraktieren sowie auf eine Tiefe nahe der
Schicht der chirurgischen Öffnung
herangeführt werden
muß.
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Der
untere Abschnitt der dargestellten Einrastklammeranordnung ist speziell
für den
zu befestigenden Systemring 16 angepaßt. Im Allgemeinen umfaßt die obere
Oberfläche 111 der
Einrasthalterung 30 linke und rechte Seitenwände 110 und 112, welche
sich entlang der Einrasthalterung 30 erstrecken. Die Seitenwände 110, 112 sind
in ausreichendem Abstand voneinander angeordnet, damit sich das
schwenkbare Einrastführungsgehäuse 32 zwischen
diesen innerhalb eines schmalen Freiraums bewegen kann, um so dem
schwenkbaren Einrastführungsgehäuse 32 laterale
Stabilität
zu verleihen. Die Seitenwände 110 und 112 erstrecken
sich entlang der oberen Oberfläche
der Einrasthalterung über
einen Abstand der gleich der Länge
des schwenkbaren Einrastführungsgehäuses 32 ist.
Die Halterung 30 umfaßt
einen quer verlaufenden Schlitz 120, welcher ermöglicht,
daß die
Einrasthalterung 30 auf den Stützring 16 gleitet,
wie in 1 gezeigt. Der Schlitz 120 erstreckt
sich von der vorderen Fläche der
Einrasthalterung 30 in Richtung zur hinteren Fläche über eine
Strecke, die kleiner ist als die Breite des Rings 16. Ein
Verbindungsstift 122 paßt mit einer Preßpassung
in eine Bohrung 124 derart, daß der umlaufende Rand des Verbindungsstifts 122 in
den Schlitz 120 hineinreicht. Wenn die Einrasthalterung 30 auf
dem Ring 16 positioniert ist, rastet der umlaufende Rand
des Verbindungsstifts 122 an einer der Einkerbungen 126 auf
der äußeren Kante
des Rings 16 ein, um die umlaufende Position der Einrasthalterung 30 auf
dem Ring zu fixieren. Alternativ dazu kann eine abgerundete Ausbuchtung,
welche in der hinteren Wand 121 des Schlitzes 120 geformt
oder gegossen wird, durch die Bohrung 124 und den Stift 122 ersetzt
werden. In jedem Fall wird durch die Spannung der Retraktorklinge
gegen das retraktierte Gewebe die Retraktorhalterung derart nach
vorne gezogen, daß die
Ausbuchtung oder der Rand des Verbindungsstifts 122 an
den Einkerbungen 126 auf dem Ring 16 einrastet,
um zu verhindern, daß die Einrasthalterung 30 an
der Peripherie herausrutscht und um zu verhindern, daß die Einrasthalterung 30 den
Ring 16 wegzieht. Ferner ist eine lösbare Schiene 80 an
der oberen Oberfläche
der dargestellten Einrasthalterung 30 in der Nähe des Schlitzes 70 befestigt.
Die lösbare
Schiene 80 der Einrastvorrichtung 30 wird durch
einen Stift 82 gehalten, welcher sich durch ein Loch 86 erstreckt
und welcher in einer Bohrung 84 in dem Körper der
Einrasthalterung 30 zurückgehalten
wird. Die lösbare
Schiene 80 der Einrastvorrichtung 30 weist eine
Daumendruckfläche 130 auf,
welche allgemein eine L-Form aufweist mit einem ausgeschnittenen
Abschnitt 88 an einer Seite der lösbaren Schiene 80 der
Einrastvorrichtung 30, um sich mit der Zahnführungsschiene 68 an
dem schwenkbaren Einrastführungsgehäuse 32 zu
verbinden. Wenn der ausgeschnittene Abschnitt 88 in die
Zähne der
gebogenen Zahnführungsschiene 68 eingreift,
wird das schwenkbare Einrastgehäuse
in seiner geneigten Ausrichtung fixiert. Die Bedienung der Einrasthalterung
und die schwenkbare Anordnung sind in den zuvor erwähnten Patenten
ausführlicher
beschrieben.
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3 zeigt
eine vergrößerte Schnittzeichnung
der Stange 310 der Retraktorklinge aus 2. Die
Stange ist ein lang gezogener Stab, wie dargestellt, von im Allgemeinen
zylindrischer Form, konkret dargestellt mit einem Durchmesser von
7,92 mm (.312 Inches), und weist vier gleichmäßig beabstandete Grate 311 auf,
die in Abständen
von 90° um
den Stangenumfang positioniert sind, wobei jeder der Grate um etwa
0,30 mm (.012 Inches) herausragt derart, daß der Durchmesser zwischen
sich gegenüber
liegenden Graten etwas größer ist
als z. B. 8,56 mm (.337 Inches) in der dargestellten Ausführungsform.
Jeder Grat 311 weist eine abgerundete Spitze auf und ist
mit einem sanften Anstieg 311a konzipiert, welcher zur
Veranschaulichung etwa 23° beträgt und an
einer Seite aufsteigt, gefolgt von einem relativ abrupten und abgestuften
oder spannungsarmen Abfall 311b, welcher an der anderen
Seite abfällt.
Die Stange kann hergestellt werden, indem ein Stabstahlmaterial
durch einen Ziehstein gezogen wird, welche eine Öffnung von entsprechender Form
besitzt, um die mit Graten versehene Stange in einer Länge von zum
Beispiel mehreren Metern herzustellen, gefolgt von Schleifen oder
anderweitiger Bearbeitung des Materials, um das angegebenen Profil
zu erhalten und anschließendem
Zuschneiden auf geeignete Längen.
Die Länge
des Stangenabschnitts für
jede Retraktorgriffanordnung kann etwa zwanzig Zentimeter (acht
Inches) betragen. Die Befestigung der Klinge kann durch Ausfräsen eines
Schlitzes in einem Ende der Stange und durch Hartlöten oder
Silberlöten
einer Klinge in dem Schlitz bewerkstelligt werden, oder es kann
eine Befestigung durch andere Mittel erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung bestehen die Klingen für die Anordnung aus einem Satz
von manuell einsetzbaren und untereinander austauschbaren Klingen
mit unterschiedlicher Länge
oder Form, wobei jede so angepaßt
ist, daß sie
sich an einer üblichen
einzelnen Griffanordnung befestigen läßt. Eine Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist in 4 dargestellt.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung umfaßt
die Retraktorklingenanordnung eine Stange 410 mit einem
Klingenhalter 420 an ihrem distalen Ende und eine einzelne
Klinge 430, die für
lösbares
Einsetzen in dem Halter 420 geeignet ist. Die Stange 410 ist
im Wesentlichen identisch zu Stange 310, welche oben beschrieben
ist, während
der Halter 420 aus einem festen Block besteht, welcher
dauerhaft durch zum Beispiel Elektronenstrahlschweißen an der
Stange 410 befestigt ist und eine quer verlaufende Schwalbenschwanznut 421 aufweist,
die sich durch die Stange hindurch erstreckt. Wie in der zuvor diskutierten
Ausführungsform
umfaßt
die Stange 410 heraustretende Grate, die so aufgebaut sind,
daß sie
bei der Rotation innerhalb der rechteckigen Bohrung der Klammeranordnung
leicht in Position verhaken, und eine Schiene 424, die
im Allgemeinen entlang einer Seite der Stange angeordnet ist, um
sich mit der einrastenden Sperranordnung der Klammer zu verbinden.
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Die
abnehmbare und austauschbare Klinge 430 wird vorzugsweise
aus einem strahlendurchlässigen
Polymer mit, geeigneter Dicke gebildet und kann, abgesehen von dieser
etwas verstärkten
Dicke, eine Kontur aufweisen, welche ähnlich derjenigen einer beliebigen
bekannten Metallretraktorklinge sein kann mit einer konkaven oder
konvexen Krümmung
unter Bezug auf eine oder mehrere Achsen, um eine allgemeine Oberflächenform
eines Schuhlöffels,
Löffels,
eine gewölbte
Oberfläche
oder eine Oberfläche
anderer Form zu bilden. Die Krümmung verleiht
ferner Steilheit gegen Verbiegen entlang der Längs- und/oder quer verlaufenden Achsen.
Wie bei der Ausführungsform,
welche oben beschrieben ist, umfaßt die Klinge 430 vorzugsweise
eine distale nach innen gebogene Spitze 432, welche unter
oder hinter Gewebe paßt
und ein Abrutschen des Gewebes verhindert.
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5 und 6 zeigen
jeweils einen Schnitt durch eine vertikale Ebene, welcher die Klinge 430 aus 4 zentral
halbiert sowie eine schematische Vorderansicht der Klinge. Die Klinge 430 besitzt,
wie dargestellt, eine im Allgemeinen breite Hauptvorderfläche und
einen Schaft mit einer verdickten Zinke 435, welche die
Klinge fest in der Nut 420a des montierten Blocks 420 des
Griffs fixiert. Die distale Spitze der Klinge 432 krümmt sich
im Allgemeinen nach innen und nach hinten mit einer löffelartigen
Biegung in schmaler Ausführung,
um größere Flexibilität und Manövrierfähigkeit
hinter oder unter einem Geweberand zu ermöglichen, für anfängliche Positionierung des
Retraktors und um zu verhindern, daß Gewebe, welches retraktiert
ist, zurückrutscht.
Wie dargestellt, ist das Profil gut geeignet, um die Klinge nach
unten unmittelbar an einen Knochen oder hartes Gewebe B (in 5 schematisch
dargestellt) entlang dem Bewegungsgrad, welcher die Stangenanordnung
erlaubt, wie oben beschrieben, gleiten zu lassen.
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Die
Erfindung wurde oben beschrieben unter Bezugnahme auf mehrere repräsentative
Ausführungsformen,
ist aber nicht auf diese offenbarten Ausführungen beschränkt. Basierend
auf den oben beschriebenen Ausführungsformen
wird ein Fachmann auf dem Gebiet weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung erkennen können
und rasch die Erfindung für
andere Retraktormechanismen und Komponenten davon anpassen können. Nachdem
grundlegende Ausführungsformen
und repräsentative
Ausführungen
der Erfindung beschrieben wurden, wird der Fachmann auf diesem Gebiet
Abweichungen und andere Ausführungsformen
erkennen, wobei alle Abweichungen und alle anderen Ausführungsformen, wie
in den anhängigen
Ansprüchen
definiert, innerhalb des Anwendungsbereichs der Erfindung liegen.