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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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A. DAS IMMUNSYSTEM UND KREBS
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Das
Immunsystem der Säugetiere
benützt
zwei generelle adaptive Mechanismen, um den Körper gegen pathogene Umwelteinflüsse zu schützen. Der
eine ist die nicht-spezifische (oder angeborene) Immunantwort. Der
andere ist die spezifische oder erworbene (oder adaptive) Immunantwort.
Angeborene Antworten sind grundsätzlich
für jede
Verletzung gleich. Im Gegensatz dazu sind adaptive Immunantworten
auf das jeweilige Pathogen zugeschnitten.
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Das
Immunsystem erkennt und antwortet auf strukturelle Unterschiede
zwischen eigenen und nicht eigenen Proteinen. Proteine, die das
Immunsystem als nichteigene erkennt, werden "Antigene" genannt. Pathogene exprimieren große Anzahlen
von hochkomplexen Antigenen. Das adaptive Immunsystem hat ein spezielles "Gedächtnis" für antigene
Strukturen und wiederholtes Auftreten desselben Antigens erhöht die Antwort, welche
das Level des induzierten Schuztes gegen dieses spezielle Pathogen
erhöht.
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Die
adaptive Immunantwort wird durch spezialisierte Immunzellen, die
B- und T-Lymphozyten
vermittelt. B-Lymphozyten produzieren und führen ihre Funktion durch die
Wirkungen von Antikörpern
aus. Von B-Lymphozyten abhängige
Immunantworten werden "humorale
Immunität" genannt, da Antikörper in
Körperflüssigkeiten
detektiert werden können.
Von T-Lymphozyten abhängige
Immunantworten werden "zellvermittelte
Immunität" genannt, da Effektoraktivitäten direkt
mit dem lokalen Auftreten von Effektor-T-Lymphozyten in Zusammenhang
steht. Die lokalen Wirkungen von Effektor-T-Lymphozyten werden durch
synergetische Wechselwirkungen zwischen T-Lymphozyten und sekundären Effektorzellen,
wie zum Beispiel aktivierten Makrophagen, verstärkt. Als Folge wird das Pathogen
abgetötet
und dadurch davon abgehalten, Krankheiten zu verursachen.
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Krebsimmunität wird ausschließlich durch
T-Lymphozyten vermittelt, was bedeutet, dass hier zellvermittelte
adaptive Immunität
eine Rolle spielt, aber nicht B-Lymphozyten
oder Antikörper.
Eine aktivierte zellvermittelte Immunantwort tötet Krebszellen und stößt Krebs
ab.
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Medizinische
Eingriffe machen sich oft die Tatsache zu Nutze, dass die adaptive
Immunantwort künstlich
manipuliert werden kann. Individuen einem geschwäch ten Pathogen auszusetzen,
induziert eine adaptive Immunantwort, ohne Krankheiten zu verursachen
und beschützt
das Individuum vor späterer
Aussetzung durch dasselbe Pathogen. Der generelle Prozess künstlich
protektive Immunantworten hervorzuführen, wird Impfung genannt.
Protektive Immunität
zu einem bestimmten pathogenen Wirkstoff kann von einem Individuum
zu einem anderen durch T-Lymphozyten übertragen werden. Obwohl auch
Krebsimmunität
zwischen Individuen durch T-Lymphozyten übertragen werden kann, gibt
es im Moment noch keinen akzeptierten medizinischen Eingriff, der Übertragung
von T-Lymphozyten
zwischen Individuen erlaubt.
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Impfungen
sind hauptsächlich
zur Krankheitsvorbeugung sinnvoll. Impfungen wurden benutzt, um
einen Schutz gegen eine große
Bandbreite von Pathogenen aus der Umwelt, hauptsächlich Viren, zu induzieren. Der
dramatische Erfolg, der mit Impfungen erzielt wurde, führte zu
einer Suche nach therapeutischen Applikationen. Die Suche nach einer
therapeutischen Aids-Impfung ist ein sehr bekanntes Beispiel. Unglücklicherweise
stellte sich heraus, dass das Manipulieren des Immunsystems, um
schon vorher vorhandene Krankheiten zu behandeln, viel schwieriger
ist, als durch Manipulation des Immunsystems einen Schutz zu erzeugen.
Der einzig gut dokumentierte Erfolg gegen eine menschliche Krankheit
wurde bei Tollwut erzielt. Nach dem Kontakt mit dem Virus können mehrfache
Impfungen Tollwut von der Ausbreitung abhalten. Das gleiche Grundprinzip wurde
bei der Krebsbehandlung angewandt. Der Gedanke war, dass, da Krebs
im Gegensatz zu Viren relativ langsam wächst, es möglich sein könnte, Impfungen
zu verwenden, um das Wachstum zu verlangsamen, die Verbreitung oder
weiteres Wachstum zu verhindern. Leider konnte nur ein sehr limitierter
Erfolg mit Krebsimpfungen erzielt werden.
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Es
ist nicht nahe liegend, dass bösartige
Tumore für
Immunmanipulation empfänglich
sind. Bösartige Zellen
sind genetisch veränderte
normale Zellen und keine fremden Pathogene. Das Immunsystem muss
im Stande sein, bösartige
Zellen als nicht eigene zu erkennen und es muss möglich sein,
das Immunsystem so zu manipulieren, dass es Krebszellen, die möglicherweise über entfernte
Körperstellen
verteilt wurden, abzustoßen.
Obwohl bösartige
Zellen im eigentlichen Sinn keine fremden Pathogene sind, gibt es
die weit verbreitete Meinung, dass man bösartige Zellen als nicht körpereigene
Zellen ansehen kann. Krebsantigene werden erzeugt durch die genetischen
Veränderungen,
die die Krebszellen während
der bösartigen
Transformation und Progression durchlaufen. Siehe SRIVASTAVA, Do
Human Cancers Express Shared Protective Antigens? Or the Necessity
of Remembrance of Things Past, Semin. Immunol. 8:295–302 (1996).
Dennoch ist das Ausmaß,
in welchem das Immunsystem von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs
manipuliert werden kann, extrem umstritten. Siehe ELLEM et al.,
The Labyrinthine Ways of Cancer Immunotherapy – T Cell, Tumor Cell Encounter: "How do I Lose The?
Let me Count The Ways," Adv.Canc.Res.
75:203–249
(1998). Das ist hauptsächlich
auf die Tatsache zurückzuführen, dass,
wie die Versuche das Immunsystem zu benützen, um infektiöse Krankheiten
zu behandeln, Versuche das Immunsystem für einen therapeutischen Nutzen
für Krebspatienten
zu manipulieren, größtenteils
nicht erfolgreich waren. Kontroversen über das Potenzial der Empfänglichkeit
von menschlichem Krebs für
Manipulationen des Immunsystems beruhen auch auf der Tatsache, dass weithin
die Auffassung herrscht, dass menschliche bösartige Tumore schwach immunogen
sind. Dementsprechend hat es sehr wenige systematische Versuche
gegeben, die relative Immunogenizität von Tumoren zu bestimmen.
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Wie
legen Wissenschaftler fest, ob eine Substanz antigen ist oder dass
eine adaptive Immunantwort in einem Individuum induziert wurde,
das einem Antigen ausgesetzt wurde? Für die humorale Immunität gibt es
unzählige
in vitro Untersuchungen, um die Zunahme an Serum-Antikörper-Levels
zu messen. Es ist jedoch unendlich schwieriger festzustellen, dass
eine zellvermittelte Immunantwort induziert wurde. Im Laufe der
Jahre bewiesen sich in vivo Protektionsverfahren als die verlässlichsten
Indikatoren, wenn das Antigen ein Pathogen ist. Protektionsverfahren
funktionieren gut, wenn das fragliche Antigen Krankheiten verursacht
und wenn die Studien in Versuchsmodellen durchgeführt werden.
Ein Individuum wird mit dem fraglichen Antigen geimpft und dann
mit steigenden Mengen des pathogenen Wirkstoffes herausgefordert.
Demnach, im Fall von Krebs, wurden Mäuse einer Krebsimpfung ausgesetzt
und später
wurden ihnen lebende Krebszellen injiziert. Wenn die Krebszellen
nicht wachsen können,
ist das Tier immun und man kann ableiten, dass die Immunantwort
induziert wurde. Dieser Ansatz kann auch verwendet werden, um zu
quantifizieren und die Spezifität
der Antwort zu bestimmen.
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Protektionsexperimente
können
nicht verwendet werden, um Antikrebs-Immunantworten im Menschen
zu messen, da es unethisch wäre,
Patienten krebserzeugende Zellen zu injizieren. Da Krebsantigene noch
definiert werden müssen
und zellvermittelte Immunantworten gegen Krebs ein komplexes wenig
verstandenes Zusammenspiel zwischen verschiedenen T-Lymphozyten-Subpopulationen
beinhalten, gibt es keinen einfachen verlässlichen Weg, um solche Antworten
in vitro zu quantifizieren. Stattdessen wurden vor längerer Zeit
delayed type hypersensitivity ("DTH") Hauttestuntersuchungen,
das heißt
Hypersensitivitäts-Hautuntersuchungen
vom verzögerten
Typ entwickelt, als Alternative in vivo Untersuchung für zellvermittelte
Immunität. Die
DTH-Reaktion zieht Vorteile aus der Tatsache, dass ein immunes Tier
oder ein immuner Mensch eine adaptive zelluläre Immunreaktion entwickelt,
die durch Rötung
und Schwellung charakterisiert ist, die innerhalb von 24 Stunden
bis 48 Stunden nach der Injektion an dieser Stelle auftritt.
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Obwohl
es keine in vitro Abläufe
gibt, die in Zukunft routinemäßig benutzt
werden könnten,
ist die DTH-Reaktion die einzige Methode, die bis jetzt benutzt
wurde, um die Immunantwort gegen Krebsantigene im Menschen zu messen.
Siehe BERD et al., Treatment of Metastic Melanoma with Autologous
Tumor Cell Vaccine: Clinical and Immunologic Results in 64 Patients,
J. Clin. Oncol. 8:1858-1865
(1990); HOOVER & HANNA,
Active Immunotherapy in Colorectal Cancer, Smin. Surg. Oncol. 5:436-440
(1989); LEHNER et al., Postoperative Active Specific Immunization
in Curatively Resected Colorectal Cancer Patients with a Virus-Modified Autologous
Tumor Cell Vaccine, Cancer Immunol. Immunother. 32:173-178 (1990). Dafür gibt es vier
Gründe.
Zuerst wurde, obwohl bösartige
Zellen immunogen sind, bis jetzt kein humanes Krebsantigen identifiziert,
charakterisiert und von solchen Zellen aufgereinigt. Zweitens werden
DTH-Antworten, wie Tumor-Immunität,
lokal durch eine Kombination von aktivierten Th1-Lymphozyten und
nicht-cytotoxischen Th1-ähnlichen
CD8 T-Lymphozyten vermittelt. Siehe CHER & MOSMANN, Two Types of Murine Helper
T Cell Clone. I. Delayed-Type Hypersensitivity Is Mediated by TH1
Clones, J. Immunol. 138:3688-3694 (1987); MODY et al., CD8 Cells
Play a Critical Role in Delayed Type Hypersensitivity to Intact
Cryptococcus Neoformans, J. Immunol. 152:3970-3979 (1994). Drittens
wurde gezeigt, dass Tumorimmunität
mit DTH-Antworten auf Krebsantigene in Tiermodellen korreliert.
Siehe PUCCETTI et al., Use of a Skin Test Assay to Determine Tumor-Specific
CD8+ T Cell Reactivity, Europ. J. Immunol. 24:1446-1452 (1994); BARTH
et al., Interferon y and Tumor Necrosis Factor Have a Role in Tumor
Regressions Medaited by Murine CD8+ Tumor-Infiltrating Lymphocytes,
J. Exp. Med. 173:647-658 (1991). Schlussendlich, seit kurzem verfügbare in
vitro Verfahren für antigenspezifische
T-Lymphozytenfunktionen sind technisch schwierig und unverlässlich.
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B. KREBSIMMUNTHERAPIE: ANGEBORENE IMMUNANTWORT-STRATEGIEN
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Zwei
generelle Ansätze
wurden beim Versuch das Immunsystem zu stimulieren, um das Fortschreiten des
Krebses zu stoppen, verwendet. Der erste Ansatz war, angeborene
Immunantworten zu stimulieren. Generell werden Krebspatienten einem
Biomodulator ausgesetzt, wie zum Beispiel Bacillus Calmette Guerin ("BCG"), Interleukin 2
("IL-2"), Tumor Necrosis
Faktor ("TNF") oder Interferon
("IFN"), in der Hoffnung,
dass nicht-spezifizierte aktivierte Immunzellen ein weiteres Krebswachstum
inhibieren. Unglücklicherweise
zeigen diese Agenzien, mit wenigen Ausnahmen, eine bescheidene Antikrebsaktivität und, wie
andere chemotherapeutische Agenzien, sind sie bei effektiven Konzentrationen
hochtoxisch.
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Eine
Variation dieser angeborenen Immuntherapie-Thematik, die auch genügend evaluiert
wurde, war, den Vorteil zu nutzen, dass Biomodulatoren die Antikrebsaktivität von Immunzellen
(Makrophagen, Natural Killer ("NK") Zellen und Lymphozyten)
in vitro erhöhen.
Lymphozyten hohen Konzentration von Agenzien wie IL-2 auszusetzen,
produziert Lymphokin-aktivierte Killerzellen ("LAK"),
die Teil des angeborenen Immunsystems sind. Obwohl LAK-Zellen besser
als normale Zellen in der Lage sind, Krebszellen zu töten, zeigen
sie keine Spezifität
für Krebsantigene.
Das Grundprinzip für
therapeutische Studien, die LAK-Zellen verwendeten, war, dass dann,
wenn man die Tötungsfähigkeit
von Lymphozyten erhöhen
könnte,
diese gestärkten
Lymphozyten in der Lage sein würden,
fortschreitenden Krebs in vivo zu zerstören.
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Steven
ROSENBERG am National Cancer Institute führte den ersten Versuch am
Menschen mit autologen LAK-Zellen im Jahr 1985 durch. Die LAK-Zellen
wurden aus peripheren Blut-Leukozyten (BPL) von Tumorpatienten erzeugt.
Nach dem Züchten
der Zellen in hohen Konzentrationen von IL-2 wurden die LAK-Zellen zurück in den
Krebspatienten injiziert. Die Krebspatienten wurden auch hohen Konzentrationen
(≥ 18 MIU/Patient/Tag)
von IL-2 ausgesetzt, nachdem sie die LAK-Zellen erhalten haben.
Siehe ROSENBERG, U.S. Patent No. 4,690,915. Signifikante Tumor-Rückgänge wurden
primär
an Patienten mit Melanomen und Nierenkrebs beobachtet.
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Nachfolgende
Studien verwendeten LAK-Zellen in Bezug auf Melanome und Nierenkrebs.
In acht verschiedenen Studien erzielten 190 Melanompatienten eine
Gesamtantwortrate (total und partiell) von 16%. Bezüglich Nierenkrebs
zeigten 198 Patienten von acht verschiedenen Studien eine Gesamtantwortrate
von 22%. Siehe CHANG, Current Status of Adoptive Immunotherapy of
Cancer, Crit. Rev. Oncol. Hem. 22:213-228 (1996). Dennoch wird allgemein
geglaubt, dass die therapeutischen Effekte nicht auf den adaptiv
transferierten LAK-Zellen, sondern mehr auf der hohen Konzentration
(≥ 18 MIU/Patient/Tag)
von IL-2 beruhten, die die Patienten erhielten, folgend auf die
Infusion von aktivierten Lymphozyten. Spätere Studien an Tiermodellen
konnten keine signifikante in vivo Antitumoraktivität für LAK-Zellen
selbst dokumentieren.
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Eine
Variation des gleichen angeborenen Immuntherapie-Themas, das auch
von Steven ROSENBERG verfochten wird, ist der adoptive Transfer
von tumorinfiltrierenden Lymphozyten ("TIL").
TIL Immuntherapie umfasst das Benützen von hohen Konzentrationen
(≥ 1000 IU/ml)
von IL-2, um mononukleare Zellen, die ursprünglich von dem inflammatorischen
Infiltrat, das um solide Tumore herum anwesend ist, isoliert wurde, zu
stimulieren. Die Begründung
ist, dass TILs für
tumorspezifische, cytotoxische T-Lymphozyten und NK-Zellen angereichert
werden können.
Forscher stellten die Theorie auf, dass das lymphoide Infiltrat
in ei nem Tumor eine ausgewählte
Population von Immunzellen repräsentiert,
die vorzugsweise zum Tumor migriert sind. Ungleich den LAK-Zellen,
aber wie aktivierte T-Lymphozyten, sind TIL-Zellen manchmal fähig, autologe
Krebszellen in einer Art und Weise, die hoch spezifisch und begrenzt
durch die Major Histocompatibility Complex ("MHC")
Klasse I Moleküle
sind, zu lysieren. Wissenschaftler behaupten, dass TIL Immuntherapie
50 bis 100mal mehr effizient ist als die LAK-Immuntherapie. Siehe ROSENBERG U.S.
Patent No. 5,126,132; ROSENBERG et al., Use of Tumor-Infiltrating
Lymphocytes and Interleukin-2 in the Immunotherapy of Patients with
Metastatic Melanoma, New Engl. J. Med. 319:1676-80 (1988). Wie bei
den LAK-Zellstudien war es schwer, zwischen den in vivo Effekten
von TIL und den Antikrebseffekten von hohen Dosen von IL-2 zu unterscheiden.
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Eine
andere Variante dieses generellen Ansatzes, nicht-spezifische Effektorzellen
für den
adoptiven Transfer im Patienten zu generieren, ist PBL von Krebspatienten
mit Anti-CD3, einem nicht spezifischem Antigenrezeptor-Stimulus,
zu stimulieren. Siehe OCHOA et al., U.S. Patent No. 5,443,983; OCHOA
et al., U.S. Patent No. 5,725,855; BABBIT et al., U.S. Patent No.
5,766,920; TERMAN et al., U.S. Patent No. 5,728,388. Die Idee war,
dass Patienten zirkulierende krebsantigenspezifische T-Lymphozytenvorläufer haben
sollten, deren Krebsbekämpfungspotenzial
durch Stimulation mit Anti-CD3 in Kultur erhöht werden könnte. Solche nicht-speziell
aktivierten T-Lymphozyten haben auch keine signifikanten Tumor-Effekte in vivo,
obwohl sie von dem Blut von Krebspatienten generiert wurden.
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C. KREBSIMMUNTHERAPIE: ADAPTIVE IMMUNANTWORT
STRATEGIEN
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Der
zweite generelle immuntherapeutische Ansatz unterscheidet sich von
den vorherigen nichtspezifischen Strategien hauptsächlich dadurch,
dass er entwickelt wird, um eine adaptive Immunantwort gegen die patienteneigenen
Krebszellen zu induzieren und sie dann zu verstärken. Der Ansatz ist begründet auf
der gut dokumentierten Tatsache, dass das Immunsystem normalerweise
keine fortschreitenden bösartigen
Tumore erkennt und auf sie antwortet, aber dass es möglich ist,
Impfungen zu benützen,
um im Krebspatienten eine immunologische Antwort auf Moleküle, die
von bösartigen
Zellen aber nicht von normalen Zellen exprimiert werden, hervorzurufen.
Die einfache Begründung
ist, dass Krebs erfolgreich behandelt werden könnte, wenn man eine ausreichend
starke adaptive Immunantwort gegen Krebszellen, assoziiert mit Antigenen,
induzieren könnte.
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Die
erfolgreichsten Strategien, die in dieser Kategorie getestet wurden,
kombinieren die Tatsache, dass Impfungen eine protektive Immunantwort
induzieren und dass protektive Immunität mit aktivierten T-Lymphozyten
transferiert werden kann. Der Impfteil dieser Strategie wird oft
als aktive spezifische Immun therapie bezeichnet ("ASI"). Der Begriff "aktiv" wird benützt, weil
die Impfung aktiv eine Immunantwort induziert. Der Begriff "spezifisch" wird benützt, weil
die Strategie entwickelt wurde, um eine Immunantwort gegen Antigene zu
induzieren, die von den patienteneigenen Krebszellen exprimiert
werden. Der Zelltransferteil der Strategie ist allgemein bekannt
als adoptive zelluläre
Immuntherapie ("ACI"). Der Begriff "adoptiv" wird benützt, weil
die Strategie den Transfer von Immuneffektorzellen von einer Seite
auf die andere beinhaltet. Der Begriff "zellulär" wird verwendet, weil die Strategie
den Transfer von Immunzellen beinhaltet.
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1. Aktiv Spezifische Immuntherapie ("ASI")
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Die
Idee von ASI in Fachkreisen ist wohl bekannt und zahlreiche ASI-klinische
Versuche wurden mit einer großen
Anzahl von Quellen für
Krebsantigene durchgeführt.
Es gibt zwei grundlegende Gründe,
diesen Ansatz auszuwählen.
Trotz der weit verbreiteten Meinungsverschiedenheit über die
Immunogenizität.
von speziellen, menschlichen Krebsarten, induzieren Impfungen Krebsimmunität. Es gibt
keinen theoretischen Grund, warum eine starke Impfung nicht therapeutisch
gegen Krebs sein könnte.
Wenn eine Impfung protektive Immunität erzeugen kann, die ausreichend
stark ist, um therapeutisch zu sein, sollte es relativ einfach sein,
sie zum Rüstzeug
der Krebsbehandlung hinzuzufügen.
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Mehrere
generelle Impfstrategien werden derzeit erforscht. Die einfachste
von diesen ist es, die Patienten mit ihren eigenen Krebszellen zu
impfen. Die ganze Zellmethode wurde auf ihre therapeutische Effizienz in
verschiedenen Studien mit Menschen getestet. Eine dieser Studien
beinhaltete das Behandeln von Melanompatienten mit Impfungen mit
ihren eigenen chemisch veränderten
Krebszellen und BCG. Siehe BERD, U.S. Patent No. 5,290,551; BERD
et al., Treatment of Metastatic Melanoma with Autologous Tumor Cell
Vaccine: Clinical and Immunologic Results in 64 Patients, J. Clin.
Oncol. 8:1858-1865 (1990). Eine zweite Studie beinhaltete die Behandlung
von Dickdarmkrebspatienten mit Impfungen mit ihren eigenen Krebszellen
und BCG. Siehe HANNA, Jr. et al., U.S. Patent No. 5,484,596; VERMORKEN
et al., Active Specific Immunotherapy for Stage II and Stage III
Human Colon Cancer: a Randomized Trial, Lancet 353:345-350 (1999).
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Zwei
generelle Tatsachen wurden über
ASI deutlich. Erstens ist die Quelle des Krebsantigens entscheidend
für den
Erfolg. Gegenwärtig
bieten intakte lebensfähige
Zellen vom patienteneigenen Krebs die beste Quelle. Zweitens muss
das Krebsantigen mit einem immunologischen Adjuvans kombiniert werden,
um das Potenzial der Impfung zu erhöhen. BCG wurde bei den meisten
klinischen Versuchen mit Menschen und ASI als immunologisches Adjuvans
verwendet. Dennoch hat BCG einige Nachteile als Adjuvans, wie seine
relativ hohe Toxizität
und seine relativ niedrige Wirksamkeit. Aktuellere Ansätze, die
Wirksamkeit von autologen Krebszellenimpfungen zu erhöhen, beinhalten
das genetische Verändern
von Krebszellen, um sie immunogener zu machen. Ein erfolgreicher
Ansatz beinhaltete das Insertieren des Gens für das Cytokin, Granulocyte Macrophage
Colony Stimulating Factor ("GM-CSF"), in Tumorzellen.
Siehe BONNEN et al., U.S. Patent No. 5,679,356; DRANOFF et al.,
U.S. Patent No. 5,637,483; DRANOFF et al., Vaccination wich Irradiated
Tumor Cells Engineered to Secrete Murine GM-CSF Stimulates Potent,
Specific, Long-Lasting Anti-Tumor Immunity, PNAS (USA) 90:3539-3543
(1993). Sehr aktuelle Untersuchungen lassen jedoch vermuten, dass
das einfache Mischen von löslichem
GM-CSF mit autologen Krebszellen dem gleichen Zweck dient, d.h.,
dass GM-CSF alleine ein sehr effektives Adjuvans ist.
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In
Summe werden die wirksamsten derzeit verfügbaren Impfstrategien Immunantworten
in den meisten Patienten gegen ihren eigenen Krebs induzieren und
multiple Impfungen möglicherweise
das Fortschreiten der bösartigen
Zellen verlangsamen. Dennoch erzielt ASI alleine weder im Menschen
noch in Tiermodellen eine Heilung.
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2. Adoptive zelluläre Immuntherapie ("ACI")
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Auch
die Idee von ACI ist wohl bekannt in Fachkreisen. Die ersten dokumentierten
Experimente, die zellulären
Transfer von Immunität
beinhalten, traten im Jahr 1942 auf, als Wissenschaftler herausfanden,
dass DTH in einfachen chemischen Verbindungen von sensibilisierten
(immunen) Donoren zu naiven (nicht immunen) Empfängern mit Zellen von peritonealen
Exsudat transfertiert werden können.
Siehe LANDSTEINER et al., Experiments on Transfer of Cutaneous Sensitivity
to Simple Compounds, Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 49:688-690 (1942).
Dies ist wichtig für
die Krebstherapie, weil das Impfen von Patienten mit ihren eigenen Krebszellen
und einem immunologischen Adjuvans eine starke DTH-Antwort induzieren
wird. Siehe HOOVER & HANNA,
Active Immunotherapy in Colorectal Cancer; Semin Surg. Oncol. 5:436-440
(1989): LEHNER et al., Postoperative Active Specific Immunization
in Curatively Resected Colorectal Cancer Patients with a Virus-Modified
Autologous Tumor Cell Vaccine, Cancer Immunol. Immunother. 32:173-178
(1990). Seit 1954 hat sich die Phrase "adopitive Immuntherapie" eingeprägt, um den
Erwerb von Immunität
in einem normalen Subjekt durch die Übertragung von immunologisch
aktivierten Lymphzellen zu beschreiben. Siehe BILLINGHAM et al.,
Quantitative Studies on Tissue Transplantation, Proc. R. Sox. Exp.
Biol. 143:58-80 (1954). Vom adoptiven Transfer von Lymphknoten ("LN") Zellen in Mäuse wurde
ein Jahr später
berichtet. Siehe MICHISON, Studies on the Immunological Response
to Foreign Tumor Transplants on the Mouse, J. Exp. Med. 102:157-177 (1955).
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Der
adoptive Transfer der adaptiven Immunität ist extrem wichtig, weil
es eine Technik ist, die Immunologen erlaubte, die zelluläre Basis
des Immunsystems freizulegen. Es ist nicht unmittelbar naheliegend, dass
der adoptive Transfer von Immunzellen ein nützliches immuntherapeutisches
Werkzeug gegen Krankheiten darstellen würde. Tatsache ist, dass während der
adoptive Transfer von immunen T-Lymphozyten auf die gleiche Weise
Schutz überträgt, wie
Impfungen Schutz induzieren, bieten adoptiv transferierte Lymphozyten alleine
wenig oder keinen therapeutischen Vorteil. Sie werden fortschreitenden
Krebs nicht abstoßen.
Obwohl ACI in Fachkreisen wohl bekannt ist, ist es daher nicht offensichtlich,
dass ACI die Basis für
eine wirksame immuntherapeutische Strategie gegen Krebs bereitstellt.
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3. Krebsantigen Immuntherapie ("CAI")
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Die
Frage, die sich Wissenschaftler als nächstes stellten, war, ob ASI
und ACI, die beide beschützend wirken,
kombiniert werden könnten,
so dass ein additives Produkt produziert wird, das sowohl protektiv
als auch therapeutisch ist. Die immuntherapeutische Strategie muss
jedoch fähig
sein, eine vorher vorhandene Krankheit abzustoßen. Menschen haben bereits
Krebs, wenn Versuche begonnen werden, das Immunsystem zu manipulieren.
Vielmehr haben sie sogar schon bei der Diagnose normalerweise eine
fortgeschrittenere Krankheit als die Versuchstiere, die die Ziele
für immuntherapeutische
Versuche sind.
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Die
Begründung
für die
Kombination von ASI und ACI ist, dass, obwohl weder die Impfung
noch der adoptive Transfer von aktivierten Leukozyten von Krebspatienten
genügen,
um Krebs rückzubilden,
möglicherweise
die zwei synergetisch sein könnten.
Die immunologische Basis für
die Kombination der zwei Strategien ist, dass es essenziell ist,
im Immunsystem des Patienten die Erkennung und die Antwort auf Antigene,
die von bösartigen
Zellen exprimiert werden, zu induzieren. Eine Impfung erreicht dies.
Wurde einmal eine Immunantwort ausgelöst, könnten die T-Lymphozyten aus
dem immunen Individuum entfernt werden, ihre Anzahl und Wirksamkeit
könnte
im Labor erhöht
werden und sie könnten
in den Patienten zurückgebracht
werden, wo sie an die Orte des Krebswachstums wandern und den fortschreitenden
Krebs abstoßen
könnten.
Dies würde
zu einem Gesamtanstieg der Anzahl von Effektor-T-Lymphozyten führen, die
in den Tumor eindringen.
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Der
Beweis dieses Prinzips wurde in Tierstudien erstellt, in welchen
die Lymphozyten aus immunen Tieren entfernt wurden, mit Krebszellen
und kleinen Mengen (≤ 100
IU/ml) von IL-2 in Kultur stimuliert wurden und adoptiv in tumorbelastete
Tiere transferiert wurde. Diese kombinatorische Strategie war im
Stande, fortschreitenden Krebs permanent zu heilen. Siehe CHEEVER
et al., Specific Adoptive Therapy of Murine Leukemia with Cells
Secondarily Sensitized in vitro and Expanded in IL-2, Progr. Cancer
Res. Ther. 22:127-133 (1982); COU & SHU, Cellular Interactions and the
Role of Interleukin 2 in the Expression and Induction of Immunity
Against a Synergenetic Murine Sarcoma, J. Immunol. 139:2103-2109
(1987); HOLLADAY et al., Cytotoxic T lymphocytes, but not Lymphokine
Activated Killer Cells, Exhibit Anti-Tumor Activity Against Established Intracerebral
Gliomas, J. Neurosurg. 77:757-762 (1992). Diese Studien zeigten
klar, dass therapeutische Fehlschläge, assoziiert mit Impfungen
alleine mit der Unfähigkeit
von Impfungen eine hohe Anzahl von krebsantigenspezifischen Effektor-T-Lymphozyten
zu produzieren in Zusammenhang stand und dass dieses Defizit durch
eine vorherige Aktivierung der T-Lymphozyten ex vivo im Labor und
dann einen adoptiven Transfer der aktivierten Zellen in den Tumorträger behoben
werden konnte. So entwickelte sich durch die Kombination von ASI
und ACI eine effektive therapeutische Strategie.
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Spätere Studien
zeigten, dass immune krebsantigenspezifische T-Lymphozyten stimuliert
werden könnten,
um zu Effektor-T-Lymphozyten zu differenzieren, die nicht-spezifische
Antigen-Rezeptor-Stimuli wie Anti-CD3 benutzen. Der kritische Schritt
in diesen Studien war, dass Lymphozyten vorher mit dem Antigen geprägt werden
mussten, Bevor sie Anti-CD3 ausgesetzt wurden. Siehe YOSHIZAWA et
al., Specific Adoptive Immunotherapy Mediated by Tumor-Draining
Lymph Node Cells Sequentially Activated with Anti-CD3 Activated
CD4+ T Cells Plus Cyclophosphamide and Liposome Encapsulated Interleukin
2 Cure Murine MC-38 and 3LL Tumors and Establish Tumor Specific
Immunity, Blood 89:2529-2536 (1997); SHU et al., Stimulation of
Tumor-Draining Lymph Node Cells with Superantigenetic Staphylococcal
Toxin Leads to the Generation of Tumor-Specific Effector T cells,
J. Immunol. 152:1277-88 (1994); BALDWIN et al., Ex Vivo Expansion
of Tumor Draining Lymph Node Cells Using Compounds which Activate
Intracellular Signal Transduction, J. Neuro. Oncol. 32:19-28 (1997).
An einer großen
Vielfalt von experimentellen Krebsarten, wurde eine Empfänglichkeit
für diese
Strategien gezeigt.
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Die
Kombination von Krebsantigenimpfungen und adoptivem Transfer von
aktivierten T-Lymphozyten ist bekannt als Krebsantigen-Immuntherapie
("CAI"). Diese kombinatorische
Strategie sollte unterschieden werden von anderen Formen von ASI
und ACI, speziell von diesen, die nicht direkt eine induzierte adaptive Immunantwort
gegen die patienteneigenen Krebszellen beinhalten.
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CHANG
und seine Kollegen waren die ersten, die von der Anwendung einer
Form von CAI bei Menschen berichteten. Sie impften Melanom- und
Nierenzellkrebspatienten mit bestrahlten autologen Krebszellen und
BCG. Lymphozyten wurden dann vom Lymphknoten-Drainage-Impfort gewonnen,
in vitro mit autologen Krebszellen und niedrig dosiertem IL-2 stimuliert
und in den Patienten mit einer begleitenden intravenösen Verabreichung
von niedrig dosiertem IL-2 infundiert. Siehe CHANG et al., Clinical
Observations on Adoptive Immunotherapy With Vaccine-Primed Lymphocytes
Secondarily Sensitized with Tumor In Vitro, Canc. Res. 53:1043-1050
(1993). Es wurden keine klinisch signifikanten Ergebnisse beobachtet.
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HOLLADAY
und seine Kollegen führten
eine ähnliche
Studie bei Patienten mit fortgeschrittenem Hirnkrebs durch. Patienten
wurden geimpft mit ihren eigenen Krebszellen und BCG. Periphere
Blut-T-Lymphozyten wurden mit autologen Tumorzellen und niedrig
dosiertem IL-2 in vitro stimuliert und in die Patienten zurücküberführt. Siehe
HOLLADAY et al., Autologous Tumor Cell Vaccination Combined With
Adopotive Cellular Immunotherapy in Patients with Grad III/IV Astrocytoma,
J. Neuro-Oncol. 27:179-189 (1996). Wieder wurden keine klinisch
signifikanten Ergebnisse beobachtet.
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Kürzlich ersetzte
CHANG's Gruppe Tumorzellen
durch Anti-CD3 als den in vitro T-Lymphozyten Stimulus. Siehe CHANG et
al., Adoptive Immunotherapy with Vaccine Primed Lymph Node Cells
Secondarily Activated with Anti CD3 and Interleukin 2, J. Clin.
Oncol. 15.79-807 (1997). Es wurden dann die Lymphozyten aus den
Lymphknoten-Drainagen-Impforten gewonnen, in vitro mit Anti-CD3
und niedrig dosiertem IL-2 stimuliert und in die Patienten, begleitet
von IL-2, intravenös
infundiert. Einige der behandelten Tumore bildeten sich zurück, aber
das Überleben
der Patienten wurde nicht signifikant verlängert.
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Eine
andere Gruppe von Wissenschaftlern untersuchte die Umsetzbarkeit,
Toxizität
und den potenziellen therapeutischen Nutzen einer anderen Art von
CAI in Patienten mit bösartigen
Gehirntumoren. Siehe PLAUTZ et al., Systematic T Cell Adoptive Immunotherapy
of Malignant Gliomas, J. Neurosurg. 89:42-51 (1998). Lymphozyten
wurden aus Lymphknoten-Drainagen-Impforten gewonnen und in vitro
mit Staphylococcal Enterotoxin A, Anti-CD3 und IL-2 stimuliert und
in Patienten mit einer begleitenden intravenösen Verabreichung von IL-2
infundiert. Wieder wurden keine klinisch signifikanten Ergebnisse
beobachtet.
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Aufgrund
der beachtlichen Auswahl an immunologischen Krebsbehandlungsstrategien
sollte es klar sein, dass es keine unmittelbar offensichtliche CAI-Strategie
gibt. Es gibt auch keine Strategie, die sich als die beste immunologische
Behandlung für
menschlichen Krebs etabliert hat. Es gibt keinen FDA-geprüften immuntherapeutischen
Ansatz zur Krebsbehandlung. Selbst unter Immuntherapeuten ist es
ein weit verbreiteter Glaube, dass nur wenige Melanome und Nierenzellenkrebsarten
eine mäßige Immunogenizität exprimieren und
dass menschliche bösartige
Tumore, anders als Melanome und Nierenkrebs, nicht immunogen und daher nicht
empfänglich
für Immuntherapie
sind. Demnach gibt es wenige klinische Studien bezüglich Immuntherapie,
die die Behandlung von menschlichen Krebsarten behandeln, ausgenommen
Melanome oder Nierenkrebs, welche relativ seltene Krebsarten sind.
Es ist auch ein weit verbreiteter Glaube, dass selbst dann, wenn menschlicher
Krebs immunogen ist, antigenspezifische Toleranz und Immunsupression
die Generation einer produktiven Immunantwort verhindern würde. Siehe
ELLEM et al., The Labyrinthine Ways of Cancer Immunotherapy – T Cell,
Tumor Cell Encounter: "How
Do I Lose The? Let Me Count the Ways," Adv. Canc. Res. 75:203-249 (1998).
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Der
beachtlichte Erfolg der durch die Verwendung von CAI in präklinischen
Modellen erreicht wurde, sagt voraus, dass CAI wenigstens einen
mäßigen Erfolg
als Behandlung für
menschlichen Krebs erreichen sollte. Dennoch unterstützen die
klinischen Ergebnisse, die bis jetzt in der menschlichen Phase I/II
in den klinischen Versuchen erzielt wurden, diese Behauptung nicht.
Obwohl die Ungleichheit fundamentalen immunologischen Unterschieden
zwischen menschlichen und experimentellen bösartigen Tumoren zugeschrieben werden
könnte
oder der Tatsache, dass es technisch nicht möglich ist, CAI am Menschen
durchzuführen,
ist dies wahrscheinlich nicht die Erklärung. Die Ungleichheit ist
höchstwahrscheinlich
nicht aufgrund der konzeptuellen oder technischen Defizite in der Übersetzung
von CAI von Tieren auf die Menschen, aber vielmehr aufgrund von
unangemessenen Erwartungen gegeben. Es gab keinen stichhaltigen
Unterschied in den Impfstrategien, noch in den Auswirkungen der
Impfung in den Versuchstieren und in den Menschen. Die Menschen und
die Versuchstiere wurden beide erfolgreich mit ganzen Krebszellen
und einem immunologischen Adjuvans geimpft, um eine Immunantwort
gegen ihre eigenen bösartigen
Zellen hervorzurufen. Autologe krebsantigenspezifische T-Lymphozyten
wurden erfolgreich aus dem lymphoiden Gewebe erworben und diese
T-Lymphozyten wurden erfolgreich in vitro in Versuchstieren und
Menschen aktiviert. In beiden Fällen
wiesen diese T-Lymphozyten
die Fähigkeit
auf, einen Tumor in vitro zu zerstören. Es war möglich, aktivierte
T-Lymphozyten in den Blutstrom von Versuchstieren und menschliche
krebsbelastete Individuen zu infundieren. Die infundierten T-Lymphozyten
besaßen
die Fähigkeit,
einen Rückgang
von wachsendem Krebs in beiden, Versuchstieren und Menschen, auszulösen. Dennoch
war der Unterschied in den Ergebnissen tiefgreifend. 100% der behandelten
Tiere wurden in den meisten Modellsystemen geheilt, während signifikante
Antikrebs-Effekte nur in einem kleinen Teil von behandelten Krebspatienten
beobachtet und ein paar Heilungen dokumentiert wurden.
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Basierend
auf dem Vorangegangenen existiert ein klarer Bedarf, eine CAI-Strategie
zu entwickeln, die effektiv, nicht toxisch und in menschlichen Krebspatienten
durchführbar
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Effektor-Lymphozyten
gemäß Anspruch
1 und ein Präparat
gemäß Anspruch
10.
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Andere
Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt
eine Serie von CT-Scans von Patient HT-98-3, welche den Krebsrückgang im
Laufe der CAI darstellt. Der Patient erhielt eine hochdosierte Chemotherapie
im März
1998. CAI wurde am 29. Juni 1998 und am 25. August 1998 durchgeführt. Der
Pfeil kennzeichnet eine Parenchym-Verdichtung.
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2 zeigt
die Überlebenskurve
für Patienten,
die CAI erhielten, nachdem sie sich einer hochdosierten Chemotherapie
und der Verpflanzung von Stammzellen unterzogen haben.
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3 zeigt
eine Serie von Magnetresonanztomografien eines Astrocytom-Patienten,
der mit CAI behandelt wurde. Die Scans zeigen das Astrocytom des
Patienten am 16. Februar 1995, drei Monate nach der Operation und
direkt vor der Immuntherapie (oberste Reihe), am 15. März 1995,
zwei Monate später
nach der Immuntherapie (mittlere Reihe), am 20. November 1995, acht
Monate nach der Immuntherapie (unterste Reihe).
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4 zeigt
eine Serie von MRT-Scans eines anderen Astrocytom-Patienten, der
mit CAI behandelt wurde. Die Scans zeigen das Astrocytom des Patienten
am 4. Jänner
1996 direkt vor der Operation (oberste Reihe), am 27. März 1996,
drei Monate nach der Operation und direkt nach dem Abschluss der
Immuntherapie, und am 20. Oktober 1997, achtzehn Monate nach der
Immuntherapie.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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A. KREBSANTIGEN IMMUNTHERAPIE
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Schritt 1: Impfung
-
Der
erste Schritt in der vorliegenden Erfindung ist die Immunisierung
der Patienten mit Antigenen von ihrem eigenen bösartigen Tumor. In Patienten,
die ei nen festen bösartigen
Tumor haben, wird der Krebs operativ entfernt, um eine einzellige
Suspension von bösartigen
Zellen zu kreieren. Die chirurgische Probe wird enzymatisch verdaut
mit Enzymen, hergestellt von LIFE TECHNOLOGIES INC., mit dem Namen
Viacell. In Patienten, die hämatologische
bösartige
Tumore oder feste bösartige
Tumore mit freien Zellen in der Lunge haben, perikardial oder peritoneal
flüssig,
wurden die bösartigen
Zellen aus dem Blut, dem Rückenmark,
pleuralen oder perikardialen Ergüssen
oder der Ascites-Flüssigkeit
gewonnen. Die isolierten bösartigen
Zellen werden mit ca. 5000rads bestrahlt, um lokales Wachstum zu
vermeiden. Die Zellen werden eingefroren aufbewahrt, bis die Impfung
durchgeführt
wird.
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Zur
Zeit der Impfung werden die bösartigen
Zellen mit einem immunologischen Adjuvans kombiniert, vorzugsweise
löslichem,
rekombinantem, menschlichem GM-CSF, das von IMMUNER INC. unter dem
Namen Leukin hergestellt wird. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die Impfung intradermal, subkutan oder intramuskulär an verschiedenen
(annäherungsweise
3 bis 4) Körperstellen
verabreicht. Jeder Injektionsort erhält mindestens 5 × 106 bösartige
Zellen und mindestens 100 Mikrogramm GM-CSF. Da bestrahlte bösartige
Zellen nicht toxisch sind, könnte
eine höhere
Anzahl gefahrlos injiziert werden, um die Immunantwort zu verbessern.
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Dem
Patienten werden dann täglich
für mindestens
drei Tage ca. 100 Mikrogramm/Stelle GM-CSF an den ursprünglichen
Impfstellen injiziert. Andere Konzentrationen oder andere Impfrezepturen
von GM-CSF könnten
auch effektiv sein. Da bestrahlte bösartige Zellen nicht toxisch
sind, können
mehrere Impfungen gefahrlos durchgeführt werden, um die Immunantwort
zu verbessern.
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In
einer separaten Ausführungsform
enthält
die Impfung ein Antigen, das vom bösartigen Tumor des Patienten
selbst exprimiert wurde, so dass die primäre Aktivierung der T-Lymphozyten
des Patienten induziert wird. Zum Beispiel könnte das Antigen ein aufgereinigtes
Extrakt des Krebses, ein genetisch manipuliertes Antigen oder ein
antigenes Peptid, das von Krebsen geteilt wird, sein.
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Schritt 2: Produktion und Proliferation
von Effektor-T-Lymphozyten
-
Der
zweite Schritt bei CAI beinhaltet die Aktivierung von peripheren
Blut-T-Lymphozyten von immunisierten Patienten. Die lokale Immunisierung
führt zur
Produktion von geprägten
antigenspezifischen T-Lymphozyten in der lymphoiden Gewebsdrainage
an den Immunisierungsorten. Die geprägten T-Lymphozyten werden dann
vom lymphoiden Gewebe ins Blut entlassen, so dass sie zu den Orten
der Antigen-Exponierung getragen werden könnten. Da die geprägten T-Lymphozyten ins Blut
entlassen werden, sollte das periphere Blut die reichste Quelle
für krebsantigenspezifischen
T-Lymphozyten Effektorvorläufern
bilden. Das bevorzugte Verfahren, um periphere Blut-Lymphozyten
zu gewinnen, ist durch Leukapherese. Die bevorzugte Zeit um Leukapherese
durchzuführen,
ist innerhalb der zwei Wochen nach der zweiten Impfung.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
findet die Aktivierung und Proliferation von T-Lymphozyten in einer
in vitro Zellkultur statt, durch die kooperative Interaktion zwischen
adhärenten
Monozyten und nicht adhärenten
T-Lymphozyten. Rote Blutzellen ("RBCs") werden von den
Leukapheresenproben durch selektive Lyse mit Tris-Ammonium Chlorid
entfernt. Mononukleare Zellen aus dem peripheren Blut werden dann
in Plastikgewebekulturflaschen angezüchtet, die Zellanhaftung im
Gewebekulturmeduim, das Serum enthält, erlauben. Autologes Serum
wird verwendet, aber es kann durch andere Serumquellen ersetzt werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
werden die peripheren Blut-T-Lymphozyten in Kultur mit Maus-monoklonalem
Anti-CD3 stimuliert, das von ORTHO PHARMACEUTICALS unter dem Namen
OKT3 hergestellt wird. Es können
jedoch andere nichtspezifische T-Lymphozyten Stimuli, wie Staphylococcus
Enterotoxin oder Bryostatin-1, Anti-CD3 ersetzen. Obwohl der Stimulus
nicht fähig
sein muss, den Antigenrezeptor oder antigenrezeptorassoziierte Proteine
zu binden, muss der Stimulus fähig
sein, geprägte
T-Zellen zu stimulieren, um sie in Effektor-T-Lymphozyten zu differenzieren,
die Tumorantigenspezifität
und Effektoraktivität
besitzen. In der bevorzugten Ausführungsform ist die optimale
Konzentration von Anti-CD3 für
die Stimulation zur Differenziation von antigengeprägten T-Lymphozyten
in Effektor-T-Lymphozyten zwischen 0,01 und 100,0 Nanogramm/Milliliter.
In der bevorzugten Ausführungsform
sind die peripheren Blut-T-Lymphozyten Anti-CD3 für ca. 24
bis 48 Stunden ausgesetzt, danach wird IL-2 zu den Kulturen hinzugefügt. Interleukin-2
wird von CHIRON PHARMACEUTICAL INC. unter dem Proleukin hergestellt.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
werden die stimulierten Effektor-Zellen in Kultur unter Verwendung
von IL-2 vermehrt. Andere Cytokine, die im Stande sind, die Proliferation
von T-Lymphozyten, wie IL-15, zu stimulieren, könnten IL-2 ersetzen. In der bevorzugten Ausführungsform
liegt die optimale Konzentration von IL-2 zur Stimulierung der Proliferation
von aktivierten T-Lymphozyten zwischen ca. 10 und 100 IU/Milliliter.
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Schritt 3: Infusion der aktivierten T-Lymphozyten
-
Nachdem
die stimulierten Zellen von der Kultur geerntet wurden, werden die
Zellen intravenös
infundiert. Obwohl der Patient im Allgemeinen mit ca. 1010-1012 Lymphozyten
in einem Zeitraum von 1 bis 6 Stunden infundiert wird, hängt die Anzahl
der verabreichten mononuklearen Zellen ausschließlich von der Anzahl der gebildeten
Zellen während
dem Proliferationsschritt ab. Über
1012 autologe Lymphozyten wurden gefahrlos
in Krebspatienten infundiert.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiters durch die folgenden Beispiele
spezifischer erklärt.
Dennoch ist der Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht durch die
Beispiele limitiert.
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13. BEISPIEL BRUSTKREBS
-
Schritt 1: Impfung
-
An
diesem Beispiel hatten alle gewählten
Patienten ein funktionsfähiges
histopathologisch nachgewiesenes Stufe IV Karzinom in der Brust
und hatten keinen Erfolg mit einer Standard-Chemotherapie für Stufe
IV (metastasenbildenden) Brustkrebs.
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Frische
Tumorproben wurden steril bei einer operativen Ektomie entfernt.
Wie in Tabelle 1 gezeigt, wurden die Proben von verschiedenen Körperstellen
entnommen. Die Proben wurden in einer isotonischen Salzlösung bei
Raumtemperatur ins Labor transportiert. Das Gewebe wurde steril
bearbeitet. Einzellige Suspensionen wurden durch Rühren der
Gewebefragmente für
ca. zwei bis drei Stunden bei annäherungsweise 37°C in einem
Enzymmix in einer Trypsinisierungsflasche hergestellt. Die Zellen
wurden gezählt
und die Lebensfähigkeit
wurde durch Trypan Blue Exclusion festgelegt. Ein Teil der Zellen
wurde im Gewebekulturmedium, das mit ca. 20% fetalem Rinderserum
ergänzt
wurde, angezüchtet,
um Zelllinien der bösartigen
Zellen der Patienten zu entwickeln und die Sterilität zu testen.
Der Rest der Zellen wurde mit annäherungsweise 5000rads bestrahlt
und bei ca. –70°C im Gewebekulturmedium,
das mit Antibiotika ergänzt
wurde, ca. 10% Dimethylsulfoxid und ca. 20% humanem Serum, gefroren
aufbewahrt.
-
Unmittelbar
vor der Impfung der Patienten wurden die Zellen aufgetaut und im
Gewebekulturmedium, das mit 20% humanem AB
+-Serum
ergänzt
wurde, suspendiert. Annäherungsweise
10
7 Zellen von der ursprünglichen Krebsprobe wurden
sedimentiert und dann mit 1,0 ml von GM-CSF (500 Mikrogramm) gemischt. Tabelle
1. Tumor Charakteristika
- 1 Anzahl der Zellen, die von der chirurgischen
Probe gewonnen wurden. Zusätzliche
Zellen wurden für
die Impfung und für
Hauttests von wachsenden Zellen in Kultur gewonnen.
- 2 (+) – Kein mikrobielles Wachstum
- 3 (+) – Tumorzellen wuchsen aus der
chirurgischen Probe
-
Die
Tumorzellen wurden an drei oder vier intradermalen Stellen injiziert,
bilateral in den vorderen Oberschenkel und bilateral in die vordere
obere Brust. Patienten, die eine totale Mastektomie mit unilateraler
Entfernung von Lymphknotendrainagen hatten, wurden nur an drei Stellen
injiziert. Das Injektionsvolumen war annäherungsweise 0,25 ml/Injektionsort.
Die ursprünglichen
Injektionsorte wurden markiert und an jeder Stelle wurden ca. 100
Mikrogramm GM-CSF täglich
für weitere
vier Tage injiziert. Eine zweite Impfung die 107 Tumorzellen
und die gleiche Menge GM-CSF enthält, wurde zwei Wochen später am gleichen
allgemeinen Bereich genauso verabreicht.
-
An
den Patienten wurden Hauttests durchgeführt, um die Entwicklung einer
autologen krebsantigenspezifischen DTH-Antwort in der Zeit der zweiten
Impfung zu beurteilen. Die Theorie, der DTH-Hauttests unterliegen,
ist, dass eine DTH-Reaktion
stattfindet, weil einige geprägte
krebsantigenspezifische T-Lymphozyten das periphere Blut verlassen,
in die Haut eindringen und mit dem Krebsantigen und den antigenpräsentierenden
Zellen interagieren, um eine lokale Immunantwort hervorzurufen.
Die Intensität
der Antwort ist direkt proportional zu dem Durchmesser des Erythems
und der Induration, die lokal an der Injektionsstelle auftritt und zur
Anzahl von antigenspezifischen T-Lymphozyten, die an der Stelle eindringen.
In anderen Worten, die Intensität
der Antwort ist direkt proportional zu der Immunität, die das
Individuum zum Antigen, das für
die Hauttests verwendet wurde, besitzt. Folglich stellen Hauttests
eine einfache und verlässliche
in vivo Untersuchung für
Krebsimmunität
dar, die eine relativ kleine Anzahl von Krebszellen benötigt. Die
DTH-Antwort stellt eine gut etablierte Messung von zellvermittelter
Immunität
dar, die ausführlich
an Versuchstieren und Menschen geprüft wurde. Es wurde gezeigt,
dass die Intensität
der Antwort direkt mit der protektiven Immunität in unzähligen natürlichen und experimentellen
Modellsystemen korreliert. Es wurde auch gezeigt, dass die Intensität der Antwort
direkt mit den Ergebnissen von verschiedenen in vitro Immunfunktionsuntersuchungen
korreliert.
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Hauttests
wurden mit einer intradermalen Injektion von ca. 107 Krebszellen
in den linken vorderen Unterarm durchgeführt. Wenn verfügbar, wurden
gezüchtete
Krebszellen für
Hauttests benutzt. Gezüchtete Krebszellen
waren frei von Verdauungsenzymen und menschlichen Serumproteinen,
da die Zellen durch mehrere Zyklen im Medium, das fetales Rinderserum
enthielt, gewachsen waren. Ferner glaubt man, dass mehrfache Zyklen
in Kultur kontaminierende Bindegewebszellen, die sich nicht so schnell
wie bösartige
Zellen replizieren, eliminiert werden. Reaktionen gegen GM-CSF oder
verunreinigende Substanzen, die mit GM-CSF assoziiert sind, wurden
ausgeschlossen, da GM-CSF auch nicht in das Hauttestreagens inkludiert
war. Demnach waren autologe Krebszellen die einzigen potenziellen
antigenen Substanzen, die die ursprüngliche Impfung und das Hauttestreagenz
gemeinsam hatten. Falls die Anzahl der gezüchteten Zellen ungenügend für die Hauttests
war, wurden die Patienten entweder mit Zellen von der eigentlichen
Tumorprobe hautgetestet oder die Impfstelle wurde als Immunantwortindikator
verwendet. DTH-Reaktionen wurden an allen Hautteststellen ca. 24
und 48 Stunden nach der Injektion gemessen. Eine positive Antwort
wurde definiert als eine Wheal and Flare Reaktion mit einem Durchmesser ≥ 4 mm. Um
zu bestimmen, ob GM-CSF selbst die lokale Reaktion stimulierte,
wurden 100 Mikrogramm GM-CSF intradermal in den rechten vorderen
Unterarm injiziert und diese Orte wurden gleichwertig beurteilt.
-
Schritt 2: Produktion und Proliferation
von Effektor-T-Lymphozyten
-
Zwei
Wochen nach der zweiten Immunisierung wurden mononukleare weiße Blutzellen
("WBCs") vom nicht mobilisierten
peripheren Blut mit Hilfe eines Quinton Katheter in der Vene unter
dem Schlüsselbein
unter Verwendung eines Zellseparators isoliert. Die Gesamtzahl von
Leukozyten, die aus einer einzelnen Leukapherese gewonnen wurden,
variierten zwischen ca. 5 × 109 und 3 × 1010. An den Patienten wurden die Leukapheresen
zwei- oder dreimal an aufeinanderfolgenden Tagen für jede Behandlung
durchgeführt.
Verschiedene Anzahlen wur den aus allen Proben erhalten. Die Lymphozyten
betrugen zwischen 40% und 90% der gesamten Zellen. RBCs wurden von
allen Proben durch selektive Lyse mit Tris-Ammonium Chlorid vor
der Kultivierung entfernt. WBCs wurden im Gewebekulturmedium, ergänzt mit
Antibiotika und autologem Serum (Kulturmedium), suspendiert. Anti-CD3
("OKT3") wurde der Zellmischung
hinzugefügt
und die Zellen wurden in Gewebekulturflaschen platziert. Die Zellen
wurden bei annäherungsweise
37°C für ca. 48
Stunden inkubiert. IL-2 (100 IU/ml) wurde dann zu den Anti-CD3-stimulierten
Zellen hinzugefügt.
Dann wurden die Zellen drei bis fünf Tage wachsen gelassen und
nachdem sie die maximale Dichte erreicht hatten, wurden die Zellen
in IV Infusionsbeutel geerntet. Anzahl und Lebensfähigkeit
wurden festgestellt. Die morphologische Analyse wurde mit unterschiedlichen
Auszählungen
von cytozentrifugierten gefärbten
Zellen durchgeführt.
Die geernteten Zellen wurden auf Endotoxin, mikrobielle und Pilzkontamination
getestet.
-
Schritt 3: Infusion von aktivierten T-Lymphozyten
-
Die
Patienten erhielten Compazine® (10 mg IV push), Benadryl® (25-50
mg IV push) und Tylenol® (650 mg PO) vor der Infusion
der Zellen. Sterile endotoxinfreie Zellen wurden in die Patienten
infundiert, in einem Zeitraum von 1 bis 3 Stunden über eine
periphere Vene über
eine Ambulanz-IV-Infusionseinrichtung. Die Anzahl der Zellen, die
infundiert wurden, wird in Tabelle 3 detailliert dargestellt. Falls
die Patienten Schüttelfrost bekamen,
erhielten sie Demerol® (25 mg IV push), was
wiederholt wurde, wenn es benötigt
wurde. Die Patienten wurden in den 3 Stunden nach dem Abschluss
der Zellinfusion auf Toxizität
kontrolliert.
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Die
Patienten erhielten auch IL-2 durch die Bolus-Gabe einer IV-Infusion
einmal am Tag. Die Patienten erhielten ca. 3 × 106 IU
IL-2 pro Tag, an alternierenden Tagen für 10 Tage (5 Behandlungen).
Diese Menge an IL-2, die allgemein als niedrig dosiert angesehen
wird, wurde nicht mit klinischen Effekten assoziiert, wenn sie alleine
entweder in Tiermodellen oder im Menschen verwendet wurde.
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Ergebnisse: Impfung
-
Wie
oben diskutiert, wurde die DTH-Antwort ausschließlich gegen Brustkrebs zellassoziierte
Antigene gerichtet. Die DTH-Ergebnisse der Brustkrebs-Patienten
werden in Tabelle 2 genau beschrieben. Mit einer Ausnahme versagten
die DTH-Reaktionen
in der Entwicklung an den primären
Immunisierungsorten, was demonstriert, dass die Impfung nicht unspezifisch
die lokalen Entzündungsantworten
stimulierte. Positive DTH-Antworten wurden nach der ersten Impfung
an 14 von 15 Patienten ermittelt. Die physikalischen Charakteristika
und die Kinetik der Antworten waren typisch für klassische DTH-Reaktionen. Tabelle
2. Impfungsergebnisse
- 1 NA– keine
Angabe; ND – nicht
durchgeführt
-
Die
Ergebnisse zeigten zum ersten Mal klar, dass Brustkrebszellen im
ursprünglichen
Wirt immunogen sind und dass die meisten, wenn auch nicht alle,
Brustkrebspatienten immunogene Krebsarten haben. Das heißt, dass
Brustkrebs möglicherweise
empfänglich
für Immuntherapie
ist. Die Studie hat auch gezeigt, dass die Anwesenheit von einem
fortgeschrittenen, bösartigen
Brusttumor nicht die Bildung von autologen krebsantigenspezifischen
Immunantworten verhindert. Die Patienten erlangten keine immunologische
Toleranz gegen ihren eigenen Krebs. Es ist unwahrscheinlich, dass
systemisch spezifische oder nicht-spezifische Immunsupression die
Erklärung
für die
Unfähigkeit
von Krebspatienten ist, eine Immunität gegen ihre eigenen fortschreitenden
bösartigen
Tumore zu entwickeln. Die Ergebnisse zeigten auch, dass verschiedene
Formen von Standard- und experimenteller Chemotherapie, einschließlich hoch
dosierter Chemotherapie gefolgt von Stammzellwiedereinsetzung, die
routinemäßig benutzt
werden, um Brustkrebs zu behandeln, krebsantigenspezifische Immunantworten
nicht permanent davon abhalten, in vivo gebildet zu werden.
-
Ergebnisse: Wachstumscharakteristika von
OKT3-stimulierten Zellen
-
Wie
oben besprochen, regt eine Impfung mit autologen Krebszellen T-Lymphozyten
an und induziert Immunantworten, die geimpfte Tiere vor dem Entwickeln
von Tumoren beschützt.
Der adoptive Transfer von krebsantigenspezifischen Ef fektor-T-Lymphozyten
produziert eine Abstoßung
von fortschreitenden bösartigen Tumoren.
Das Stimulieren von T-Lymphozyten von immunisierten Tieren mit Anti-CD3
wandelt Lymphozytpopulationen, die eine hohe Anzahl von geprägten krebsantigenspezifischen
T-Lymphozyten enthalten, in Lymphozytpopulationen, die eine hohe
Anzahl von krebsantigenspezifischen Effektor-T-Lymphozyten beinhalten, um.
Anti-CD3 ist folglich eines der meist effektiven Verfahren von T-Lymphozytaktivierung
für die
Tumorbehandlung und hat den Vorteil, leicht anwendbar für die Entwicklung
von ähnlichen
Strategien für
Menschen zu sein. Trotz der Tatsache, dass Anti-CD3 ein nicht-spezifisches
T-Lymphozyt-Stimulans ist, sind die in vivo Antikrebseffekte der
Effektor-T-Lymphozyten krebsantigenspezifisch. Eine zweite Absicht
des gegenwärtigen Beispiels
war daher festzustellen, ob aktivierte T-Lymphozyten routinemäßig aus
dem peripherem Blut von immunisierten Brustkrebspatienten unter
Verwendung einer Anti-CD3/IL-2 Stimulationsstrategie produziert
werden könnten.
-
Wie
in Tabelle 3 zu sehen, zeigen alle Zellen der Patienten starkes
Wachstum als Antwort auf OKT3 und IL-2. Unterschiedliche allgemeine
Untersuchungen können
aus den Wachstumsmustern gemacht werden, die sich entwickelten,
als die Kulturen fortschritten. Monozyten hefteten sich an die Oberfläche der
Kulturflaschen innerhalb der ersten Stunde an. Nach 24 Stunden hatten
sich die Lymphozyten auf der Oberfläche von einigen der adhärenten Zellen
angeheftet und Monozyt/Lymphozyt-Cluster gebildet. Lymphozyten,
die an adhärenten
Zellen angeheftet waren, durchlebten auch morphologische Veränderungen,
hauptsächlich
gezeigt durch die Zunahme an Größe. Im Gegensatz
dazu zeigten Kulturen, die kein OKT3 (IL-2 Kontrolle) enthielten, keine
Lymphozytenanhaftung an adhärente
Zellen oder morphologische Veränderungen.
Die Lymphozyten verblieben klein und rund und frei in Lösung. Obwohl
die Anzahl der angehafteten Lymphozyten mit der Zeit zunahm und
das Verhältnis
der adhärenten
Zellen mit angehafteten Lymphozyten auch mit der Zeit zunahm, gab
es keinen Beweis für
Zellproliferation während
der OKT3-Phase. Es gab keinen Anstieg der Zellzahl, als die Zellzählungen,
an Kulturen, denen kein IL-2 zugefügt wurde (OKT3 Kontrolle),
durchgeführt
wurden. Tabelle
3. Wachstum von mononuklearen Zellen von Patienten nach der Anti-CD3/IL-2-Stimulation
- 1 Lymphozyten/Monozyten/Granulozyten erhalten
von nicht immunisierten Brustkrebspatienten
- 2 ND – nicht durchgeführt
-
Verschiedene
nennenswerte Veränderungen
fanden nach der Zugabe von IL-2 statt. Es gab eine dramatische Zunahme
in der Größe von Lymphozyten
in den adhärenten
Zellkomplexen. Die Anzahl der Zellen in den Komplexen nahm zu und
während
das Zellwachstum in den Komplexen fortschritt, lösten sich die Komplexe schrittweise
von der Oberfläche
der Flasche ab. Die Kultur bestand dann aus schwimmenden Zellkomplexen
und freien Lymphozyten. Morphologische Untersuchungen der Zellen
in den schwimmenden Komplexen enthüllten zahlreiche mitotische
Zellen. Während
sich die Lymphozyten vermehrten, wurden die Komplexe schrittweise
kleiner, bis bei den meisten Patienten die Endpopulation, die verabreicht
wurde, monodispersiv mit sehr wenigen offensichtlichen Lymphozytkomplexen
war. Fast alle Monozyten, die in den ursprünglichen Kulturen anwesend
waren, wurden in die Komplexe inkludiert, aber als die Kulturen
beendet wurden, blieben sehr wenige Monozyten/Makrophagen über. Wie
in Tabelle 3 gezeigt, bestehen die geernteten Kulturen fast immer
hauptsächlich
aus T-Lymphozyten. Die Anzahl von B-Lymphozyten (CD20+ Zellen) die
in Kultur verblieben, war vernachlässigbar (Werte nicht gezeigt).
Die Anzahl von zellexprimierenden NK oder oder aktivierten NK Markern
war vernachlässigbar.
-
Wachstumskontrollen
wurden durchgeführt,
um OKT3 und IL-2 stimulierte Differenzierung und Proliferation zu
kontrollieren. Mononukleare Zellen, die in Abwesenheit von OKT3
und bis zu 100 IU/ml IL-2 gezüchtet wurden,
verblieben lebensfähig
aber zeigten keine Anzeichen für
entweder Differenzierung oder Proliferation. Mononukleare Zellen,
die in Anwesenheit von OKT3 gezüchtet
wurden, aber während
dem Kultivierungszeitraum nie IL-2 erhielten, zeigten die OKT3 stimulierten
morphologischen Veränderungen,
aber konnten sich nicht in signifikantem Ausmaß proliferieren. Zellen, die
48 Stunden in Abwesenheit von OKT3 gezüchtet wurden und dann mit IL-2
stimuliert wurden, zeigten keine Komplexformation, morphologische
Veränderungen oder
Anzeichen für
Proliferation.
-
T-Lymphozyten,
die am Ende der Kultivierungsperiode geerntet wurden, exprimierten
ausnahmslos hohe Grade von T-Lymphozytaktivierungsmarkern einschließlich CD25,
CD69 und HLADr, wie in Tabelle 4 dargestellt. Unstimulierte zirkulierende
T-Lymphozyten exprimieren normalerweise keine signifikanten Grade
von diesen Markern, aber die Startpopulationen waren nicht komplett
negativ, da CD69 und HLADr positiv nicht-T-Lymphozyten auch anwesend
waren. Tabelle
4. Phänotypische
Veränderungen
in mononuklearen Zellen induziert durch Anti-CD3/IL-2
- 1 sind ausgedrückt als
Prozent von positiven Zellen vor und nach der Züchtung.
-
Es
gab mehrere Gründe
für die
Wahl des peripheren Blutes als T-Lymphozytenquelle. Erstens ist
es einfach zugänglich
und erneuerbar. Außerdem
ist das derzeitige Verständnis,
wie sich Immunantworten nach einer Impfung entwickeln, dass die
lokale Injektion von Antigen zu einer Produktion von geprägten antigenspezifischen
T-Lymphozyten in Lymphknotendrainagen-Immunisierungsorten führt. Die
geprägten
T-Lymphozyten werden dann vom Lymphknoten in die Zirkulation entlassen,
so dass sie zu den Orten des Antigenkontaktes gebracht werden können. Dies
muss während
der vorliegenden Studie stattgefunden haben, wie durch die Tatsache,
dass DTH-Reaktionen an Hautteststellen stattfanden, bewiesen wurde.
Einige der zirkulierenden geprägten
krebsantigenspezifischen T-Lymphozyten
verließen
das periphere Blut, gelangten in die Haut und interagierten mit
dem Krebsantigen und antigenpräsentierenden
Zellen, um eine lokale Immunantwort hervorzurufen. Deshalb enthält das periphere
Blut von geimpften Patienten geprägte krebsantigenspezifische
T-Lymphozyten, die in Effektor-Zellen durch eine Anti-CD3/IL-2 Stimulation
umgewandelt werden können.
Da alle antigengeprägten
T-Lymphozyten aus dem lymphoiden Gewebe in die Zirkulation entlassen
werden sollten, sollte das periphere Blut theoretisch die beste
Quelle für
Effektorvorläufer-Zellen
sein.
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Zusammengefasst
zeigte dieses Beispiel, dass die Kombination von OKT3 und IL-2 selektive Expansion
des peripheralen Blut T-Lymphozytenkompartements in Brustkrebspatienten,
die mit ihren eigenen Krebszellen immunisiert wurden, hervorruft.
Man kann von ähnlichen
Tierstudien ableiten, dass die Anzahl von krebsantigenspezifischen
Effektor-Zellen in Endpopulationen direkt proportional zu der Anzahl
von geprägten
krebsantigenspezifischen T-Lymphozyten, die am Anfang anwesend waren,
war.
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Ergebnisse: Toxizität
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Die
klinischen Versuche der Phase I haben die zusätzliche Absicht, es zu erlauben,
die relative Toxizität
zu bestimmen. Die Impfung unter Verwendung von GM-CSF als Adjuvans
rief nur die schwankende Klasse I/II Toxizität hervor. Schwankendes Fieber
war die häufigste
Nebenwirkung. Schwankende Wheal and Flare Reaktionen wurden an den
sekundären
Impforten beobachtet. Es gab keine lokale Gewebszerstörung. Kein lokales
Wachstum von bestrahlten Krebszellen fand statt. Es kann zusammengefasst
werden, dass Tumorzellen selbst keine signifikante Toxizität hervorgerufen
haben und dass die effektive Dosis GM-CSF keine signifikante Toxizität hervorgerufen
hat. Die Anzahl von Zellen, die in Tabelle 3 dargestellt wurden,
wurden mit keiner signifikant assoziierten Toxizität infundiert.
Es gab nur die schwankende Stufe I/II Toxizität mit Fieber als die häufigste
Nebenwirkung. Die Infusion von IL-2 hatte ähnliche Wirkungen. Zusammengefasst,
wurde CAI in dieser Gruppe von Brustkrebspatienten ohne signifikante
Toxizität
durchgeführt.
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Ergebnisse: Wirksamkeit
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Zwei
allgemeine Punkte können über die
klinischen Antworten, die während
der vorliegenden Studie über
CAI an Brustkrebspatienten untersucht wurden, gesagt werden. Erstens
rief CAI wirklich Antworten in den behandelten Brustkrebspatienten
hervor. Als Beispiel zeigt 1 das Verschwinden
eines metastasischen Lungenknötchens
in dem behandelten Patienten HT-98-3. HT-98-3 hatte eine fortgeschrittene
Brustwanderkrankung, genauso wie eine parenchymale Lungenerkrankung.
Die Brustwandverdickung, die in einem interkostalen Spalt lokalisiert
wurde, wurde von einem Herzchirurgen chirurgisch entfernt. Die Diagnose
Brust krebs wurde bestätigt
und das Gewebe wurde dem Immuntherapielabor zur Impfungsvorbereitung
geschickt. Der Patient unterzog sich dann einer hochdosierten Therapie
und einer Stammzellverpflanzung. Sechs bis zwölf Wochen nach der Transplantation
gab es beim Patienten noch immer den Hinweis auf einen 1 × 1 cm großen Tumor.
Der Patient wurde zu dieser Zeit mit CAI behandelt und die Läsion verschwand.
Diese Behandlung war vor mehr als 1,5 Jahren und der Patient erlebte
kein Wiederauftreten der Krankheit.
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Beim
zweiten Patienten, HT-98-18, wurde ein anfängliches CR gewonnen, nach
einer hochdosierten Chemotherapie und einer Stammzellverpflanzung
für einen
chemotherapieresistenten metastasischen Brustkrebs. Der Patient
zeigte dann bei einer routinemäßigen radiologischen
Nachfolgeuntersuchung die linke Achsellymphdrüse, genauso wie einige mediastinalen
Drüsen.
Die Achsellymphdrüse
wurde entfernt und beim Gewebe wurde festgestellt, dass es Brustkrebs
enthält
und wurde dann für
CAI verwendet. Die Lymphadenopathie zeigte eine Involution. Nach
mehreren Monaten wurden wieder bestimmte mediastinale Drüsen auffällig. Eine
Biopsie wurde vorgenommen, um weiteres Gewebe für die Immuntherapie zu gewinnen.
Es wurde jedoch gezeigt, dass keine der Drüsen bösartiges Gewebe enthielt. Der
Patient fährt
derzeit mit einer operativen CR fort.
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Ein
dritter Patient, HT-99-2, der mehrere Lebermetastasen hatte, wurde
vor kurzem behandelt. Ein kompletter Rückgang der Leberknoten wurde
bei einem CT-Scan
aufgezeigt. Zu diesem Zeitpunkt ist es zu früh, um zu wissen, ob dieses
CR mit einem erhöhten Überleben
korreliert.
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Zweitens
ist es in dieser Hinsicht hervorzuheben, dass alle Brustkrebspatienten,
die in diesem Beispiel enthalten sind, fortgeschrittenen chemoresistenten
Krebs hatten und die meisten bereits eine missglückte hochdosierte Chemotherapie
und Stammzellenverpflanzung hinter sich hatten. Die zwei Jahre-Überlebensrate für diese
Gruppe von Patienten ist sehr niedrig. Trotz allem überlebte
ein hoher Anteil von behandelten Patienten bis heute. Viele dieser
Patienten erhielten keine weitere Behandlung nach der Immuntherapie.
Aktuelle Überlebensergebnisse
sind in 2 zusammengefasst.
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Zusammengefasst
haben die Ergebnisse der klinischen Versuche der Phase I bewiesen,
dass Brustkrebs immunogen ist und dass starke Immunantworten durch
die Immunisierung der Patienten mit Brustkrebszellen und GM-CSF
hervorgerufen werden können.
Große
Anzahlen von aktivierten T-Lymphozyten können aus dem peripheren Blut
vom Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs erzeugt werden. Der
adoptive Transfer dieser aktivierten T-Lymphozyten in Patienten
kann gefahrlos ausgeführt
werden und wird wirklich klinische Antworten erzeu gen. Die Risiken
eines prognostizierten therapeutischen Erfolges einer Behandlungsmodalität von Phase
I-Daten sind wohl bekannt.
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C. BEISPIEL ASTROCYTOM
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Stufe 1: Impfung
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In
diesem Beispiel hatten neun ausgewählte Patienten alle ein operables
wiederkehrendes Grad III oder IV Astrocytom, einen Karnovsky score ≥ 60 und es
wurden allmählich
die Steroide abgesetzt. Alle Patienten hatten davor eine fehlgeschlagene
totale Ektomie, gefolgt von einer konventionellen Bestrahlung (55-60 Gy)
und einer Chemotherapie. Die wiederkehrenden Tumore wurden reseziert
und die histopathologische Diagnose wurde durch den wiederkehrenden
Tumor bestätigt.
Alle Patienten hatten den radiologischen Beweis für großflächigen,
fortschreitenden Krebs und wurden mit Steroiden behandelt, um die
Gehirnschwellung zur Zeit als ihre wiederkehrenden Tumore für die Immuntherapie
entfernt wurden, zu kontrollieren.
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Das
Krebsgewebe wurde mit Scheren zerkleinert und in einem Medium suspendiert,
das ein Enzymgemisch von Life Technologies enthielt. Der komplette
Verdau wurde innerhalb von 1,5 bis 2,0 Stunden bei ca. 37°C in einem
Trypsinierungs-Fläschchen
durchgeführt.
Die Zellen wurden in einem Medium, dem 20% humanes AB+ Serum zugefügt wurden,
suspendiert und gezählt.
Die Zellen wurden bei annäherungsweise
5000 rads bestrahlt und bei ca. –70°C gefroren aufbewahrt. Alle
Zellpräparationen
waren zu mehr als 80% lebensfähig
und steril.
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Zur
Zeit der Impfung wurden ca. 107 Krebszellen
mit einer einzelnen Ampulle BCG, die annäherungsweise 108 lebensfähige Bazillen
enthielt, gemischt. Das Gemisch wurde an vier intradermalen Stellen
(0,25 ml/Stelle) injiziert, eine jeweils in die linke und rechte
Achselhöhle
und in die linke und rechte Leiste, gewählt nach den maximalen Lymphdrainagen.
Alle Patienten wurden mindestens zweimal in zwei Wochenintervallen immunisiert.
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Schritt 2: Produktion und Proliferation
von Effektor-T-Lymphozyten
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Zwei
Wochen nach der zweiten Immunisierung wurden mononukleare weiße Blutkörperchen
vom peripheren Blut durch Leukapherese isoliert. Der Ertrag variierte
zwischen 5 × 109 und 2 × 1010 Zellen pro Leukapherese. An den Patienten
wurde dreimal an erfolgreichen Tagen für jede Behandlung Leukapherese
durchgeführt.
Die Lymphozyten betrugen zwischen 30% und 80% der Gesamtzellzahl.
Die weißen
Blutkörperchen wurden
in Gewebekulturmedium suspendiert, dem autologes Serum zugefügt wurde.
OKT3 wurde zu dem Zellgemisch hinzugefügt und die Zellen wurden in
Gewebekulturflaschen platziert. Die Zellen wurden bei ca. 37°C für ca. 48
Stunden inkubiert. 48 Stunden später
wurde die Zellmixtur im Kulturmedium, das IL-2 enthielt, suspendiert.
Nachdem die maximale Dichte erreicht wurde, wurden die Zellen gepoolt
und in einen IV Infusionsbeutel geerntet. Anzahl und Lebensfähigkeit
wurden festgestellt. Eine morphologische Analyse wurde durchgeführt durch
die verschiedene Anzahl von cytozentrifugierten gefärbten Zellen.
Die Zellen wurden immunphänotypisiert
durch fluoreszenzaktivierte Zellsortierungsanalyse mit Antikörpern nach
CD3, CD4, CD8, CD25, CD71 und HLADr. Die geernteten Zellen wurden
auch auf Endotoxin, mikrobielle und Pilzkontaminationen getestet.
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Schritt 3: Infusion von aktivierten T-Lymphozyten
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Sterile
endotoxinfreie Lymphozyten wurden in alle neun Patienten infundiert.
Die aktivierten Zellen wurden während
einer sechsstündigen
Periode in den Blutstrom infundiert, während die Patienten im Spital waren.
Die Patienten blieben für
mindestens 48 Stunden nach dem Erhalt der Zellen auf der Intensivstation des
Spitals zur Überwachung.
Die Patienten wurden neurologisch und durch eine komplette laboratorische Aufarbeitung
alle vier Stunden während
der ersten 48 Stunden überwacht.
Die Patienten wurden auf Toxizität überwacht,
unter Verwendung der NCI Common Toxicity Criteria.
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Ergebnisse: Astrocytom
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Kein
Patient erfuhr mehr als 1+ Toxizität, die eine milde, kurzlebige
Toxizität
ist. Die meisten Patienten entwickelten schwankendes Fieber, Schüttelfrost
und/oder Übelkeit
während
und direkt folgend auf die intravenöse Verabreichung der kultivierten
Zellen. Die Antwortrate, krankheitsfreies Überleben und gesamtes Überleben
wurde verwendet, um die Antwort auf die Behandlung zu messen. Das
Tumorwachstum wurde überwacht
unter Verwendung von Magnetresonanztomographie (MRI). Die Patienten
erhielten MRI-Scans vor der Behandlung, ein Monat nach der Behandlung
und drei Monate danach.
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Die
klinischen Antworten sind detailliert in
3,
5 und Tabelle 5 dargestellt. Patient #1
wurde drei Monate nach einer Operation am wiederkehrenden Tumor
behandelt, zu einer Zeit, als fortschreitendes Tumorwachstum klinisch
und am MRI dokumentiert wurde. Wie man in
3 sieht,
verkleinert sich der Krebs von Patient #1 fortlaufend nach zwei
Durchläufen
von Immuntherapie bis zu dem Punkt wo nur ein kleiner oder kein Krebs
detektiert wurde in dem letzten MRI. Der Patient ist derzeit am
Leben und gesund, obwohl die Hemiparese und Sprachschwierigkeiten,
die schon vor der Immuntherapie präsent waren, unverändert blieben.
Der Krebs von Patient #3 wies einen flüchtigen teilweisen Rückgang in
der Größe nach
einer einzigen Behandlung auf und setzte dann das Wachstum fort.
Es gab keinen Effekt aufs Überleben.
Wie in
4 gezeigt wird, verkleinerte sich der Krebs von
Patient #5 fortlaufend nach zwei Durchläufen von Immuntherapie bis
zum dem Punkt, wo ein kleiner Tumor im letzten MRI detektiert wurde.
Der Patient lebt und ist gesund mit keinen erwähnenswerten Symptomen. Er kehrte
zur Vollzeitbeschäftigung
zurück.
Kein Patient erhielt eine andere möglicherweise cytoreduktive
Behandlung als die Immuntherapie. Zu der Zeit, als ein Misserfolg
bei der Behandlung dokumentiert wurde, durch Post-Immuntherapie
Tumorfortschritt, erhielten die Patienten Steroide um das Anschwellen
des Gehirns zu kontrollieren, bis sie starben. Tabelle
5. Effekt der Immuntherapie auf das Überleben der Patienten
- 1 zwischen ursprünglicher
Entfernungsoperation und Entfernungsoperation für Immuntherapie.
- 2 T-Lymphozyten wurden entweder intravenös (IV) in
eine Armvene oder intraarteriell (IA) durch die Halsschlagader infundiert.
Einige Patienten erhielten die Zellen auf beide Wege, intraarteriell
und intravenös.
- 3 Zeit von operativer Entfernung des
wiederkehrenden Tumors bis zum Tod.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass CAI klinisch effektiv gegen Gehirnkrebs
ist. Adoptiv transferierte Lymphozyten produzierten tatsächliche
Rückgänge in drei
von neun behandelten Patienten und der Rückgang korrelierte mit dem
verbesserten klinischen Status von zwei dieser Patienten. Zur Zeit,
als die operative Ektomie und Immuntherapie initiiert wurden, hatten
alle Patienten in dieser Studie schnell fortschreitende Grad III/IV
Astrocytome, die Steroide benötigten,
um die Gehirnschwellung zu kontrollieren. Historisch schreitet dieser
Krebs ausnahmslos fort und die Patienten sterben innerhalb von wenigen
Monaten. Operative Ektomie alleine verlängert nicht dramatisch das Überleben
des Patienten. Keiner der antwortenden Patienten benötigte oder
erhielt eine zusätzliche
Behandlung. Die Tatsache, dass zwei der Patienten mehr als drei
Jahre später
immer noch am Leben sind, ohne dass der Tumor wieder wächst, ist
eine Neuheit, die nur CAI zugeschrieben werden kann.
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D. BEISPIEL NIERENZELLKARZINOM
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Ein
Schlüsselunterschied
zwischen der Anwendung von CAI auf experimentelle und humane Tumore war
das Timing und der Unterschied im Ergebnis könnte direkt in Zusammenhang
mit diesen Unterschieden stehen. In Tiermodellen hatten die behandelten
Individuen kleine homogene Krebsarten, die ein paar Tage davor durch
die Injektion von Krebszellen erzeugt wurden. Im Gegensatz dazu,
mit nur wenigen Ausnahmen, hatten die Krebspatienten die mit CAI
in Phase I Studien behandelt wurden, alle weit verbreiteten Stufe
IV Krebs, der verschiedenen nicht immunologischen Behandlungsstrategien
standgehalten hat. CAI hatte keinen offensichtlichen Effekt auf
das Fortschreiten der Krankheit, wenn es an Versuchstieren angewendet
wurde, die eine ausgedehnte Krankheit hatten. Deshalb wird ein einziger
Fall beschrieben werden, um ein mögliches CAI-Ergebnis zu veranschaulichen,
wenn CAI in frühem
Krankheitsfortschritt verabreicht wird, zu einer Zeit, als die Patienten
nur mikro-metastasische Krankheit haben.
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An
einem 34 Jahre alten Mann wurde Nierenkrebs diagnostiziert. Eine
exploratorische Laparotomie wurde durchgeführt und es wurde herausgefunden,
dass die linke Niere des Patienten eine große Anhäufung enthielt, die sich später als
Nierenzellkarzinom herausstellte. Die Niere wurde entfernt und der
Krebs wurde zur pathologischen Analyse verwendet. Der Krebs wog
ca. 2,2 kg (5 Ibs.), hatte eingedrungene Blutgefäße und wurde als Stufe IIIb
Nierenzellkarzinom diagnostiziert. Operative Entfernung des Krebs
ist die einzige effektive Behandlung für Nierenzellkarzinom. Nierenzellkarzinome
werden weitläufig
als resistent gegen alle Formen der Chemotherapie angesehen. Die
Prognose für
Patienten mit Stufe III Nierenzellkrebs ist sehr schlecht. Der Patient
meldete sich freiwillig für
meinen klinischen Versuch. Der Patient wurde zweimal geimpft mit
seinen eigenen Krebszellen und entwickelte eine positive DTH-Reaktion.
Dann wurde er mit ei nem einzigen Durchgang von CAI behandelt, bei
dem er ca. 4,8 × 1010 Anti-CD3 aktivierte autologe T-Lymphozyten
erhielt, gefolgt von einem 5-Tagesdurchlauf von IL-2 bei ca. 3 × 106 IU/Tag. Der Patient lebt und ist krankheitsfrei
für bis
jetzt mehr als 4 Jahre später.
Die Wahrscheinlichkeit einer operativen Heilung ist relativ niedrig
im Patienten bei dieser fortgeschrittenen Krankheit.
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Zwei
zusätzliche
Nierenzellkrebspatienten wurden erfolgreich mit CAI während der
letzten zwei Jahre behandelt. Beide Patienten hatten eine Stufe
IV Erkrankung zu dem Zeitpunkt der Behandlung, sie wurden zweimal
behandelt und verbleiben krankheitsfrei, mehr als eineinhalb Jahre
später.
Obwohl die Stichprobengröße klein
ist, lassen die Messwerte vermuten, dass CAI effektiv gegen Stufe
III und IV Nierenzellkrebs sein kann, und könnte tatsächlich in der Lage sein, Krebszellen
permanent von dem Körper
des Patienten zu entfernen.
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E. ZUSAMMENFASSUNG
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Die
Brustkrebsstudie zeigte, dass viele, wenn auch nicht alle, Brustkrebsarten
immunogen sind und dass starke Immunantworten hervorgerufen werden
können
durch die Immunisierung der Patienten mit Brustkrebszellen und GM-CSF.
Die Frage, die sich augenblicklich stellt, ist, ob diese Impfungsergebnisse
auf andere Typen von bösartigen
Tumoren zu verallgemeinern sind. Mit anderen Worten, heißt die Tatsache,
dass Brustkrebsarten immunogen sind, dass Gehirnkrebsarten, Darmkrebsarten,
Eierstockkrebsarten, Leukämiearten, Lungenkrebsarten,
Lymphome, Nierenkrebsarten, Prostatakrebsarten und andere übliche Typen
von Krebs gleichermaßen
immunogen sind? Die theoretische Antwort ist, dass alle Krebsarten
durch die gleichen generellen Typen von genetischen Veränderungen
zu bösartigen
Transformationen führen
und empfänglich
für zusätzliche
genetische Veränderungen
während
der folgenden bösartigen
Proliferation sind. Es sind diese genetischen Veränderungen,
die für
die Immunogenizität
von bösartigen
Zellen verantwortlich sind. Daher sollten andere bösartige
Tumore gleichermaßen
immunogen sein. Die experimentelle Antwort ist, dass bei Studien unter
Verwendung von autologen Krebszellen und BCG als Impfungen festgestellt
wurde, dass einige Hirnkrebsarten, Dickdarmkrebsarten, Eierstockkrebsarten,
Melanome und Nierenzellkrebsarten immunogen sind. Im Lauf meiner
Studien, die Verwendung von Impfungen mit autologen Krebszellen
und GM-CSF, wurden über 50
Patienten geimpft mit einer großen
Vielfalt von anderen fortgeschrittenen bösartigen Tumoren einschließlich Astrocytomen
(23), Neuroblastomen (2), Medulloblastomen (1), Eierstockkarzinome
(3), Nierenzellkarzinome (8), Melanome (16), Dickdarmkarzinome (6),
Lungenkarzinome (3). Die Antworten, die in diesen Patienten erhalten
wurden, von denen alle einen bösartigen
fortgeschrittenen Tumor hatten, waren qualitativ und quantitativ
gleich den Antworten, die oben für
Brustkrebspatienten detailliert aufgelistet sind. Die bedeutet,
dass die Patienten immunogene Neoplasmae hatten.
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Es
versteht sich, dass die Beispiele und Darstellungen, die hier erklärt wurden,
nur zu Darstellungszwecken dienen und, dass verschiedene Modifikationen
oder Abänderungen
in ihrem Licht für
den Fachmann naheliegend sind und innerhalb des Schutzbereiches
der beigefügten
Patentansprüche
liegen.