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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Offsetdruck und bezieht sich insbesondere
auf ein Verfahren für
plattenloses Drucken und auf die Zusammensetzung von für dieses
Verfahren eingesetzten Materialien.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
gibt zahlreiche bekannte Verfahren nach dem Stand der Technik zum
Herstellen einer Originaldruckplatte, auf die ein Bild geschrieben
wird und die danach als Druckplatte für die Reproduktion vielfacher Kopien
verwendet wird. Beispiele solcher Verfahren werden in „Chemistry
and Technology of Printing ad Imaging Systems", herausgegeben von P. Gregory, erschienen
bei Blackie Academic & Professional
im Jahre 1996, beschrieben. Typischerweise enthält die Platte eine Beschichtungsschicht
oder mehrere Beschichtungsschichten, die auf eine Metall- oder Kunststoff-Trägerschicht
aufgebracht wird oder werden.
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Die
Kosten für
die Herstellung einer Platte sind relativ hoch und im Allgemeinen
nur wirtschaftlich, wenn die Verwendung für das Drucken einer großen Anzahl
von Exemplaren erfolgt. Bei kleinen Druckaufträgen erhöhen die Kosten der Druckplatte
die Kosten pro gedrucktes Exemplar wesentlich. Die Plattenkosten setzen
sich aus zwei Kostenquellen zusammen:
- a. die
Kosten der Platte als solche,
- b. die Kosten für
die Vorbereitung der Platte zum Drucken, das heißt die Herstellung, die Belichtung
und die Verarbeitung des Films.
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Jüngste Entwicklungen
im Offsetdruck haben zum Einsatz von digital belichteten Druckplatten
geführt, wobei
Daten direkt von einem Computer auf die Druckplatte übertragen
werden. Wenngleich diese Druckplatten relativ problemlos herzustellen
und rasch zu be lichten und zu bearbeiten sind, sind ihre Kosten
sogar noch höher
als die herkömmlicher
Platten, so dass sie nach wie vor ein wesentliches Kostenelement
der Druckkosten darstellen.
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Ein
weiterer wesentlicher Kostenfaktor beim Drucken ergibt sich aus
dem, was allgemein als „Einrichten" bezeichnet wird.
Einrichten bezieht sich auf den Betriebszustand zwischen der Herstellung
des letzten Exemplars eines Druckauftrages und des ersten Exemplars
des nächstfolgenden
Druckauftrages. Das Verkürzen der
Einrichtzeiten verbessert die Leistung und ermöglicht eine bessere Auslastung
der Maschine und steigert die Maschinenleistung.
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Farbdruck
umfasst normalerweise das Trennen der Farbdaten in vier oder mehr
Farbkomponenten, jeweils auf einer separaten Druckplatte, und danach
das Übereinanderlegen
der von einer jeden Druckplatte gedruckten Bilder aufeinander auf
einem Stück
Substrat oder Bedruckstoff. Bei komplexem Farbdruck ergeben sich
zusätzliche
Probleme des Ausrichtens oder In-Linie-Bringens der Bilder auf Platten
und des Sicherstellens, dass die Farbbalance auf den gedruckten
Exemplaren richtig ist, was weiteren Zeitaufwand erfordern kann
und somit zu einer weiteren Erhöhung
der Druckkosten pro Exemplar führt.
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Ein
weiterer zeitaufwändiger
Schritt bei dem herkömmlichen
(„Nass"-)Offsetdruck ist
die Feineinstellung der Balance des Feuchtmittels mit der Druckfarbe.
Dieses Verfahren ist nicht nur zeitaufwändig, sondern erfordert auch
die Fertigkeiten und Fähigkeiten
eines Druckers. Zusätzlich
verursacht der Einsatz von Feuchtmittel auch andere Probleme, wie
zum Beispiel längere
Trockenzeiten und niedrigere optische Dichte. Ein wasserloses Druckverfahren
für Offsetdruck,
bei dem kein Feuchtmittel eingesetzt werden muss, wird in dem auf Curtin
erteilten US-Patent Nr. 3511178 beschrieben. Eine Schicht aus Silikon
wird verwendet, um die Druckfarbe anstelle des Feuchtmittels abzuweisen.
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Es
wurden Druckmaschinen entwickelt, um die Einrichtzeit durch direktes
Belichten auf der Maschine zu minimieren. Infrarotbelichtung ist
für diesen
Zweck verwendet worden, da es für
digitales Belichten geeignet ist und unter Tageslichtbedingungen
durchgeführt
werden kann. Zum Beispiel ist der Offsetdrucker 74 Karat, hergestellt
von Karat LP, 3, Hamada Street, Hazily, Israel, mit einem solchen
digitalen Infrarotbelichtungssystem der Plattenherstellung ausgestattet.
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Neben
dem Problem der Druckplattenherstellung für kleine Druckaufträge wie oben
genannt weist die Nutzung einer Druckplatte andere Nachteile auf.
Sie erfordert mechanische Einspannvorrichtungen an jedem Ende, wodurch
ein unbrauchbarer Bereich an dem Plattenzylinder entsteht und Ausrichtungsvorrichtungen
erforderlich werden.
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Verschiedene
nach dem Stand der Technik bekannte Verfahren sind für Drucken
eingeführt
worden, welche keinen Einsatz einer Druckplatte erfordern. Wie zum
Beispiel in „Chemistry
and Technology of Printing and Imaging Systems", herausgegeben von P. Gregory und veröffentlicht
bei Blackie Academic & Professional im
Jahre 1996, beschrieben wird, regeneriert ein Druckverfahren, das
als „Bild
eins – Druck
eins" bezeichnet werden
kann, ein Bild für
jeden Druck. Tintenstrahldruck, wobei ein Strahl von Druckfarbe
das Bild direkt auf die Platte aufspritzt, wobei die Daten digital
von einem Rechner bereitgestellt werden, ist ein Beispiel des Verfahrens „Bild eins – Druck
eins". Dieses Verfahren
ist nicht wettbewerbsfähig
gegenüber
hochqualitativen Farbdruckverfahren unter Verwendung einer Druckplatte,
wie zum Beispiel dem Offsetdruck, da es relativ langsam ist und
wesentliche Beschränkungen
bezüglich
des Substrats oder Bedruckstoftes aufweist.
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Xerographisches
Kopieren ist ein weiteres Beispiel für das Verfahren „Bild eins – Druck
eins". Nachteile
des genannten Verfahrens, das als ein Belichtungsverfahren an der
Maschine angesehen werden kann, ist kompliziert und die relativ
hohen Kosten pro Exemplar bleiben unabhängig von der Anzahl der hergestellten Exemplare
fast konstant. Weiterhin ist dieses Verfahren im Allgemeinen von
geringerer Qualität
als Lithografie.
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Zahlreiche
Versuche sind unternommen worden, um eine wiederverwendbare Belichtungsoberfläche für ein Druckverfahren
zu entwickeln, wofür
Beispiele in den US-Patenten
Nr. 5,206,102; 5,129,321; 5,188,033; 3,741,118; 4,718,340; 5,333,548
und 5,213,041 beschrieben werden. Im Allgemeinen erzeugen die oben
genannten Systeme eine Vorlage oder Folie, die danach für herkömmliches
Nassoffsetdrucken verwendet wird.
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Nunmehr
wird auf 1 Bezug genommen, welche eine
Querschnittansicht eines Druckelementes ist, das mit der Verweisziffer 300 bezeichnet
wird und das in vorhandenen herkömmlichen
digitalen Offsetdrucksystemen verwendet wird. Das Druckelement 300 wird
aus wenigstens drei Schichten ausgebildet. Eine erste Schicht oder
Substratschicht 310 bildet ein Trägermaterial oder ein Substrat
für das
Druckelement 300. Eine zweite strahlenabsorbierende Schicht 312,
die das zu druckende Bild trägt
(nachdem das Druckelement zum Beispiel durch Ablation belichtet
worden ist), liegt über
der ersten Schicht 310. Eine dritte Oberflächenbeschichtungsschicht 314 befindet
sich über
der zweiten Schicht 312. Im Allgemeinen umfasst die Belichtungsschicht 312 ein
infrarotstrahlenabsorbierendes Material zum Absorbieren von Infrarotstrahlung,
um Ablation zu bewirken. Das Substrat 310 hat eine oleophile
Oberfläche.
Die Oberflächenbeschichtungsschicht 314 besteht aus
einem Material mit einer Affinität
für die
Druckfarbe(n), die im Wesentlichen unterschiedlich gegenüber der Affinität für die Druckfarbe(n)
der Oberfläche
des Substrats 310 ist. Ablation bewirkt Lösen der
Bindung zwischen der Oberflächenbeschichtungsschicht 314 und
dem Substrat 310. Beim Reinigen – entweder trocken oder mit
einer Flüssigkeit – werden
die Materialien der Schichten 312 und 314 in den
druckenden Stellen entfernt, wodurch die Oberfläche von 310 freigelegt
wird.
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Es
wäre vorteilhaft,
ein Offset-Druckverfahren zu haben, das keine Druckplatte erfordert.
Insbesondere wäre
es weiterhin vorteilhaft, wenn ein solches Verfahren in einer wasserlosen
Anwendung verwendet werden könnte.
Die Belichtung würde
an der Druckmaschine erfolgen und vorzugsweise wären alle anderen Bearbeitungsschritte
nach der Belichtung relativ einfach. Die auf Williams et al. erteilten
US-Patente Nr. 5,440,987; 5,634,403 und 5,636,572 beschreiben nahtlose
Offset-Druckelemente. Die Druckelemente umfassen einen Hohlzylinder,
der mit dem Zylindermantel einer Offsetdruckmaschine verbunden ist.
Eine polymere Beschichtungsschicht ist auf dem Zylinder aufgebracht
und eine zweite polymere Oberflächenschicht
ist auf der ersten Schicht aufgebracht. Wenngleich diese Patente
das Problem des für
Spannplatten an einem Zylinder benötigten Leerraumes ansprechen,
erfordern ihre Erfindungen, dass ein oder mehrere Zylinder aus der Druckmaschine
ausgebaut wird oder werden und danach mit zwei oder mehr Schichten
versehen wird oder werden, bevor er oder sie erneut in die Druckmaschine
eingebaut wird oder werden.
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Das
auf D. Gelbart erteilte US-Patent Nr. 5,713,287 beschreibt ein plattenloses
Verfahren, bei dem eine polymere Beschichtungsschicht auf Lösungsmittelbasis
an der Maschine auf dem Zylinder abgeschieden wird. Nach dem Trocknen
wandelt die Belichtung wenigstens einen Teil der beschichteten Schicht
so um, dass er eine der Schicht entgegengerichtete chemische Eigenschaft
aufweist.
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WO-A-96/36266
beschreibt ein Druckelement, das einen Bildzylinder mit einer darauf
beschichteten einzelnen Belichtungsschicht umfasst, wobei bei gezielter
Ablation, Polymerisation oder Zersetzung der Belichtungsschicht
ausgewählte
Bereiche der Belichtungsschicht entfernt werden, wodurch der Zylinder
freigelegt wird; und wobei der Zylinder und die beschichtete Belichtungsschicht
ausgelegt sind, um entgegengesetzte chemische Affinitäten in Bezug
auf Wasser und/oder Druckfarbe aufzuweisen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Drucksystem bereit, das keine Druckplatte
erfordert.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Drucksystem
bereitzustellen, das ein auf einen Zylinder beschichtetes Einzelschicht-Druckelement
verwendet. Für
wasserlose Offsetanwendung besteht das Einzelschicht-Druckelement
aus einer oleophoben Belichtungsschicht, die ein oleophobes Harz enthält, das
auf einen oleophoben Zylinder beschichtet ist.
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Für Nassanwendung
kann die Einzelschicht entweder hydrophil, auf einen oleophilen
Zylinder beschichtet, sein oder aber umgekehrt.
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Das
Einzelschicht-Druckelement besteht aus einem Harz mit den geforderten
Eigenschaften (das heißt,
oleophob (wie zum Beispiel ein Silikon), hydrophil oder oleophil),
zu dem eine infrarotabsorbierende Komponente oder Komponenten hinzugegeben
werden kann oder können.
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Die
Erfindung stellt ein Druckelement bereit, das einen Zylinder mit
einer Zylinderoberfläche
umfasst, sowie eine darauf beschichtete einzelne Belichtungsschicht,
wobei das Druckelement so beschaffen und ausgelegt ist, dass bei
gezielter Ablation, Polymerisation oder Zersetzung der Belichtungsschicht
ausgewählte
Bereiche der Belichtungsschicht entfernt werden, wodurch die Zylinderoberfläche freigelegt
wird; wobei ein Zylin der und die einzelne Belichtungsschicht oleophil
sind und die andere oleophob ist, wobei die Belichtungsschicht aus
einem Gemisch aus 40 bis 80% (prozentualer Feststoffgehalt) an Polysiloxanemulsion,
0,01 bis 3% (prozentualer Feststoffgehalt) an Silikonkatalysator,
5 bis 15% (prozentualer Feststoffgehalt) an Silikon-Vernetzungsmittel,
4% bis 25% von wasserlöslichem
vernetzbarem Aminharz, 0,5% bis 5% Katalysator für das Aminharz, 0,5% bis 10%
an oberflächenaktivem
Zusatzstoff und 3% bis 40% Infrarotabsorber gebildet wird.
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Der
Zylinder kann oleophil sein, und die Einzelbelichtungsschicht kann
eine oleophobe Belichtungsschicht sein, die ein oleophobes Harz
enthält.
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Der
Zylinder kann oleophil sein und die Einzelbelichtungsschicht kann
eine hydrophile Belichtungsschicht sein.
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Der
Zylinder kann hydrophil sein und die Einzelbelichtungsschicht kann
eine oleophile Belichtungsschicht sein.
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Die
Belichtungsschicht kann auf dem Zylinder in Form eines lösungsmittelfreien
Gemisches, einer Emulsion oder einer Lösung abgeschieden werden.
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Das
infrarotabsorbierende Mittel kann Karbonfarbe oder ein Karbonfarbe
enthaltendes Gemisch sein.
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Die
Zylinderoberfläche
kann ein Material sein, das aus der Gruppe bestehend aus anodisiertem
Aluminium, Polyimid und Polyester ausgewählt wird.
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Die
Belichtungsschicht kann weiterhin Komponenten umfassen, die aus
der Gruppe bestehend aus Katalysatoren, Weichmachern, Benetzungsmitteln,
Infrarotempfindlichkeitsverstärkern,
Dispersionsmitteln, Adhäsionsbeschleunigern,
Polymeren und Kombinationen derselben ausgewählt werden.
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Die
Zylinderoberfläche
kann mit einem Substrat versehen werden, das mit dem Zylinder verbunden
ist.
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Das
Substrat kann nach einer Vielzahl von Druckaufträgen ausgewechselt werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Belichtungsschicht weiterhin so angesetzt, dass sie gute Trenneigenschaften
sowie hohe Kratzfestigkeit, hervorragende Substrathaftung aufweist,
ohne dass die Notwendigkeit besteht, eine Vorbeschichtung oder Grundierung
oder eine sonstige Oberflächenbehandlung
(zum Beispiel Koronabehandlung oder Beflammen) bereitzustellen,
um diese Funktionalität
zu erzielen. Diese Anforderungen stellen sicher, dass nach der Belichtung
die gesamte Plattenoberfläche
ohne Beschädigung
gereinigt werden kann (Kratzfestigkeit); der Hintergrund keine Farbe
annimmt (gute Trennung), gute Auflagenstabilität ohne Verschlechterung erzielt
werden kann (gute Substrathaftung) und das Verfahren nach Löschen ohne
mehrfache Beschichtung oder Oberflächenbehandlung wiederholt werden
kann.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass mit den von ihnen beanspruchten
Formulierungen alle genannten Anforderungen in einer Formulierung
und für
zahlreiche unterschiedliche Substrate erfüllt werden konnten.
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Des
Weiteren gelten die gleichen Anforderungen an Haftvermögen und
Kratzfestigkeit für
digitale (wasserlose) Infrarotdruckplatten, wie sie heute von verschiedenen
bildverarbeitenden (DI)-Offsetdruckmaschinen verwendet werden. Diese
Formulierungen können
zum Beschichten einer einschichtigen Druckplatte verwendet werden,
was kostengünstige
Druckplatten ermöglicht,
im Gegensatz zu den gegenwärtig
vorhandenen mehrschichtigen, kostspieligen Druckplatten.
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Weiterhin
wird gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Druckelement mit einer oleophoben einschichtigen
Belichtungsschicht bereitgestellt, die ein Silikonpolymer und ein
infrarotabsorbierendes Material enthält, sowie ein unter der Belichtungsschicht
liegendes oleophiles Substrat. Bei selektiver Ablation der Belichtungsschicht
werden ausgewählte
Bereiche der Belichtungsschicht entfernt, wodurch das Substrat freigelegt
wird.
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Weiterhin
werden gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Druckelement mit einem Zylinder, ein an dem Zylinder
befestigtes Bildsubstrat sowie eine einzelne Belichtungsschicht,
die auf dem Substrat auf einer Druckmaschine beschichtet ist, bereit gestellt.
Bei selektiver Ablation, Polymerisation oder Zersetzung der Belichtungsschicht
werden ausgewählte
Bereiche der Belichtungsschicht entfernt, wodurch der Zylinder freigelegt
wird. Das Substrat und die beschichtete Belichtungsschicht sind
beschaffen und ausgeführt,
um entgegengesetzte chemische Affinitäten in Bezug auf Wasser und/oder
Druckfarbe aufzuweisen.
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Weiterhin
ist gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung das Substrat ein Material, das aus einer Gruppe bestehend
aus anodisiertem Aluminium, Polyimid oder Polyester ausgewählt wird.
Darüber
hinaus kann das Substrat unbiegbar sein und in der Form eines bearbeiteten
Zylinders vorliegen. Alternativ dazu kann das Substrat die Oberfläche des
Zylinders sein. Das Substrat kann ein Material sein, das aus einer
Gruppe bestehend aus Metallen, verstärktem Kunststoff, Keramik und
Granit ausgewählt
wird. Der Zylinder kann nahtlos sein.
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Zusätzlich wird
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Drucksystem bereitgestellt, das das erfindungsgemäße Druckelement,
ein Belichtungssystem zum Platzieren eines Bildes auf dem Bildzylinder
und ein Farbauftragswerk zum Auftragen von Druckfarbe auf das belichtete
Druckelement umfasst.
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Das
Drucksystem kann weiterhin für
Nassoffsetdruck ein Feuchtwerk zum Auftragen des Feuchtmittels auf
das belichtete Druckelement umfassen; alternativ dazu kann ein einzelnes
Fluid aus emulgiertem Wasser in Druckfarbe durch das Farbwerk allein
aufgetragen werden.
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Weiterhin
umfasst das System gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung Vorrichtungen zum Vorbereiten der Belichtungsschicht,
Vorrichtungen zum Beschichten der Belichtungsschicht auf den Zylinder sowie
Vorrichtungen zum Trocknen, Verfestigen und Vernetzen der Belichtungsschicht.
Die Vorbereitungsvorrichtung umfasst Vorrichtungen zum Vermischen
von wenigstens zwei Komponenten, wobei eine der Komponenten ein
Filmbildner zum Beschichten der Beschichtungsschicht auf den Zylinder
ist.
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Das
System umfasst weiterhin Vorrichtungen zum Kühlen des beschichteten Zylinders
nach dem Trocknungs-/Aushärtungsschritt
während
des Druckschrittes sowie Vorrich tungen zum Schutz des Belichtungssystems
gegen Wärme,
die bei diesem Schritt entstehen kann.
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Das
System kann weiterhin Vorrichtungen zum Waschen der Misch- und Beschichtungssysteme
umfassen.
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Zusätzlich umfasst
das System gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ebenfalls wenigstens einen Gegendruckzylinder und
einen Gummituchzylinder, der zwischen dem Druckzylinder und dem
wenigstens einen Gegendruckzylinder angeordnet ist, so dass das
System als Offsetsystem arbeitet.
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Weiterhin
umfasst das System gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weiterhin wenigstens einen Gegendruckzylinder und
eine Steuerung zum Aktivieren des Belichtungssystems, um ein Bild
auf dem Bildzylinder zu platzieren und um das Auftragen von Druckfarbe
oder einer Farbe-/Wasser-Emulsion auf das belichtete Druckelement
zu steuern, so dass das System als Computer-to-Press-Drucksystem
(DI) arbeitet. Das Computer-to-Press-Drucksystem (DI) umfasst ein
digitales Rollenoffsetdruckmaschinensystem. Für Nassoffsetdruck kann zusätzlich ein
Feuchtwerk beinhaltet sein.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst das System weiterhin Vorrichtungen zum Reinigen
des belichteten Druckelementes sowie Vorrichtungen zum Entfernen
der Belichtungsschicht.
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Zusätzlich wird
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Verfahren zum Vorbereiten eines Druckelementes
mit einer einzelnen Belichtungsschicht bereitgestellt. Das Verfahren
umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen eines
Zylinders mit Affinität
für Druckfarbe;
- b) Ansetzen eines Gemisches, das ein farbtrennendes Polymer,
ein Vernetzungsmittel, einen Infrarotabsorber und andere geeignete
Bestandteile zum Herstellen einer Belichtungsschicht umfasst;
- c) Beschichten des angesetzten Gemisches auf den Zylinder; und
- d) Verfestigen des angesetzten Gemisches.
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Alternativ
dazu kann der Zylinder hydrophil sein, in welchem Fall das Gemisch
zum Beschichten der Belichtungsschicht aus einem oleophilen Polymer,
einem Vernetzungsmittel und einem Infrarotabsorber besteht; oder
alternativ dazu kann der Zylinder oleophil sein, in welchem Fall
das Gemisch zum Beschichten der Belichtungsschicht aus einem hydrophilen
Polymer, einem Vernetzungsmittel und einem Infrarotabsorber besteht.
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Schließlich wird
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Verfahren des Belichtens des erfindungsgemäßen Druckelementes
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- a) Bereitstellen eines Druckelementes, das einen Zylinder mit
Affinität
für Druckfarbe
und eine auf dem Zylinder beschichtete oleophobe Belichtungsschicht
umfasst; oder
Bereitstellen eines Druckelementes, das einen
Zylinder mit Affinität
für Druckfarbe
und eine auf dem Zylinder beschichtete hydrophile Belichtungsschicht
umfasst; oder
Bereitstellen eines Druckelementes, das einen
Zylinder mit Affinität
für Wasser
und eine auf dem Zylinder beschichtete oleophile Belichtungsschicht
umfasst; und
- b) Platzieren eines Bildes auf dem Druckelement.
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Weiterhin
umfasst gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung der Schritt von Bereitstellen die Schritte:
Ansetzen
eines Gemisches, das das geeignete Polymer und ein Vernetzungsmittel
umfasst;
Beschichten des angesetzten Gemisches auf den Zylinder;
und
Verfestigen des angesetzten Gemisches.
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Das
angesetzte Gemisch umfasst Lösungsmittel
und das Verfahren umfasst weiterhin den Schritt des Verdampfens
von auf der Oberfläche
des Gemisches vorhandenem Lösungsmittel.
Vorzugsweise ist das Gemisch eine wasserbasierte Lösung oder
eine Emulsion, und das Verfahren umfasst den Schritt des Verdampfens
des Wassers von der beschichteten Nassschicht.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist das Gemisch lösungsmittelfrei,
in welchem Fall ein Verdampfungsschritt nicht erforderlich ist.
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Zusätzlich umfasst
das Verfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wahlweise den Schritt des Reinigens des Bilds nach
dem Schritt des Platzierens eines Bildes und es umfasst ebenfalls
wahlweise den Schritt des Härtens
der druckenden Stellen oder des Hintergrundes der druckenden Stellen.
Der Schritt des Druckens eines Bildes umfasst die Schritte des Auftragens
einer Druckfarbe auf den Zylinder und des Kühlens des Zylinders.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin einen Schritt des Kühlens des
Zylinders und einen Schritt des Platzierens eines Bildes durch selektive
Ablation des Druckelementes mit Strahlung, die durch das Druckelement
absorbierbar ist.
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Alternativ
dazu umfasst der Schritt des Platzierens eines Bildes den Schritt
des Aufspaltens der chemischen Bindungen der beschichteten Belichtungsschicht
in kleinere Moleküle
beziehungsweise den Schritt des Polymerisierens der Belichtungsschicht.
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Schließlich wird
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Computer-to-Plate-System
bereitgestellt, das Vorrichtungen zum Wiederherstellen einer einschichtigen
Platte auf einem vorhandenen Substrat, ein Belichtungssystem zum
Platzieren eines Bildes auf dem Bildsubstrat und Vorrichtungen zum
Reinigen der belichteten Platte umfasst.
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Die
Wiederherstellungs-Vorrichtung umfasst Lösch-Vorrichtungen zum Entfernen
der verbrauchten belichteten Beschichtung von einem früheren Druckauftrag,
Misch-Vorrichtungen
zum Ansetzen des Gemisches, Beschichtungs-Vorrichtungen zum Beschichten
des angesetzten Gemisches auf dem gelöschten Substrat sowie Verfestigungs-Vorrichtungen
zum Verfestigen und Aushärten
der beschichteten Schicht.
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Die
beschichtete Schicht ist eine infrarotabsorbierende Schicht, die
chemische Affinität
in Bezug auf Wasser und/oder Druckfarbe entgegengesetzt zu der des
Substrates aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung in Verbindung mit den anhängenden Zeichnungen besser
und umfassender verständlich
werden.
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Kurze
Beschreibung der Zeichnungen:
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1 ist
eine Schnittansicht eines Druckelementes nach dem Stand der Technik.
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2 ist
eine schematische Darstellung eines plattenlosen Drucksystems, das
gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist und betrieben wird.
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3 ist
ein höheres
Fließschema
und veranschaulicht den Betrieb des plattenlosen Drucksystems aus 2.
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Die 4a bis 4g veranschaulichen
den Bildzylinder während
verschiedener Stufen des plattenlosen Druckens; und
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5 veranschaulicht
die Rollenoffset-Anwendung des plattenlosen Verfahrens.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Nunmehr
wird Bezug auf die 2 und 3 genommen. 2 ist
eine schematische Veranschaulichung eines plattenlosen Drucksystems,
das gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist und betrieben wird. 3 ist
ein höheres
Fließschema
und veranschaulicht den Betrieb des plattenlosen Drucksystems.
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Das
,plattenlose' Drucksystem 10 umfasst
vorzugsweise einen Bildzylinder 12, einen Gummituchzylinder 14,
ein Druckwerk (oder Farbwerk) 15 und ein Belichtungssystem 16.
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Ein
besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
im Gegensatz zu vorhandenen Druckwerken, die mit Druckplatten ausgerüstet sind,
wie zum Beispiel wasserlose ablatierbare IR-Druckelemente, ein Bildzylinder 12 nicht
mit einer Druckplatte ausgerüstet
ist. Anstelle dessen ist ein Bildzylinder 12 mit einer
im Allgemeinen mit 100 bezeichneten Belichtungsschicht ausgerüstet, die
direkt auf den Zylinder 12 beschichtet ist, wodurch ein
,plattenloses' Druckelement
erzeugt wird, wie weiter unten ausführlich beschrieben werden wird.
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In
einer alternativen Version des Ausführungsbeispiels kann der Zylinder
mit einem auswechselbaren Substrat entweder als Hülse oder
als Folie versehen sein, das nach einer großen Anzahl von Druckaufträgen ausgewechselt
werden kann. Dies bietet den Vorteil, dass der Zylinder gegen Verschleiß geschützt wird.
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Das
,plattenlose' Drucksystem 10 umfasst
weiterhin vorzugsweise ein Mischsystem 18 zum Ansetzen der
Belichtungsschicht 100, einen Beschichtungskopf 20 zum
Auftragen der Belichtungsschicht 100, ein Platten-Reinigungssystem 25 zum
Nachbelichtungs-Reinigen,
ein Löschsystem 22 sowie
einen Trockner/Härter 24.
Zusätzlich
umfasst das ,plattenlose' Drucksystem 10 ein
Kühlsystem 26 zum
Einsatz nach dem Erwärmungsschritt
und während
des Druckens, ein Farbwerk 15 und ein Belichtungssystem 16.
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Das
Mischsystem 18 umfasst eine Vorrichtung zum Mischen von
wenigstens zwei Komponenten, die allgemein mit A und B bezeichnet
werden, die über
ein Rohrleitungssystem 27 oder ähnliches in einen Mischbehälter 28 ausgetragen
werden, wo die Komponenten A und B miteinander vermischt werden,
um das Beschichtungsgemisch herzustellen, das sodann auf den Zylinder 12 beschichtet
wird, um eine Belichtungsschicht 100 auszubilden. Ein automatisches
Waschsystem kann hinzugefügt
werden, um das Misch- und Beschichtungssystem an der Druckmaschine
im Falle einer kurzen Verarbeitungszeit des Gemisches zu reinigen. Die
Einbeziehung der Schritte des Mischens (und erforderlichenfalls
des Waschens) in das Verfahren macht es möglich, Gemische, die eine kurze
Verarbeitungszeit oder Lagerungsfähigkeit aufweisen (wie zum
Beispiel Polymer und dessen Vernetzer), zu verwenden.
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Der
Zylinder 12 ist vorzugsweise eine oleophile Oberfläche und
kann ein beliebiges Material umfassen, das geeignet zum Aufnehmen
und für
Haftung der oleophoben Beschichtungsschicht 100 geeignet
ist. Nichteinschränkende
Beispiele von geeigneten Oberflächen
umfassen unter anderem Kunststoffe, verstärkte Kunststoffe, Metalle,
wie zum Beispiel Aluminium (oder anodisiertes Aluminium) und Kupfer,
Keramikwerkstoffe und Steine, wie zum Beispiel Granit. Im Gegensatz
zu dem herkömmlichen
Plattenverfahren kann die Oberfläche 12,
die als Substrat fungiert, somit aus einem nichtbiegsamen Material
bestehen beziehungsweise muss sie nicht zu einer Folie formbar sein.
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Für Nassoffsetdruck-Anwendung
kann der Zylinder hydrophil sein, wobei die Beschichtungsschicht oleophob
ist, oder umgekehrt.
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Der
Zylinder 12 kann vollständig
aus einem infrarotabsorbierenden Material bestehen, oder alternativ dazu
besteht nur die Außenfläche des
Zylinders aus einem festen infrarotabsorbierenden Material. Da bei
beiden dieser alternativen Ausführungsbeispiele
die Oberfläche
des Zylinders 12 (das heißt die Unterseite der oleophoben
Schicht 100) infrarotabsorbierend ist, muss die Beschichtungsschicht 100,
die auf den Zylinder 12 beschichtet wird, nicht selbst
infrarotabsorbierend sein, sondern kann sie durchsichtig sein.
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Alternativ
dazu können
die Außenfläche des
Zylinders oder der Zylinder selbst aus einem infrarotreflektierenden
Material bestehen, um die Empfindlichkeit der Belichtungsschicht
zu verbessern; in diesem Fall muss die beschichtete Schicht infrarotabsorbierend
sein.
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Indem
eine Belichtungsschicht 100 auf ein Trägermaterial mit entgegengesetzter
farb- oder wasserannehmender
Eigenschaft (Zylinder 12) beschichtet wird, wird ein einschichtiges
Druckelement hergestellt. Dieses steht im Gegensatz zu vorhandenen
Druckelementen, die in Bezug auf 1 oben beschrieben
werden, die im Allgemeinen eine Substrat-Trägerschicht umfassen, auf die
wenigstens zwei Schichten beschichtet werden.
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Vorzugsweise
umfassen die Komponenten A und B der Beschichtungsschicht 100 für wasserlosen Offsetdruck
einen Filmbildner, wie zum Beispiel Polysiloxan oder ein anderes
oleophobes polymeres Material (die Verbindung A), sowie eine getrennte
Komponente, wie zum Beispiel eine Verbindung aus Platin oder Zinn, als
Katalysator und/oder Vernetzer (die Verbindung B).
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Die
Beschichtungsschicht 100 kann entweder lösungsmittelfrei
sein oder aus Lösungsmitteln
abgeschieden sein. Vorzugsweise wird aufgrund von umweltschutzrechtlichen,
gesundheits- und arbeitsschutzrechtlichen Überlegungen heraus Wasser als
Lösungsmittel
verwendet. In diesem Fall kann das Harz in Form einer Emulsion oder
als gelöster
Stoff gehalten werden.
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Vorzugsweise
sollen die Komponenten A und/oder B eine infrarotabsorbierende (IR-absorbierende) Komponente,
wie zum Beispiel Karbonfarbe oder Nigrosin, beinhalten. Das Gemisch 100 kann
weiterhin Benetzungsmittel, Haftvermittler und Polymere zur Verbesserung
der Beschichtungs- und Bindungseigenschaften der Gemische enthalten.
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Es
wurde festgestellt, dass bei Verwendung von wasserbasierten Silikonemulsionen,
um gute Benetzung für
eine Vielzahl von Substraten sowie gute Haftung auf den Substraten
und gute Trenneigenschaften des gebildeten Filmes und gute Kratzfestigkeit
zu erzielen, die folgenden Komponenten in den folgenden Gewichtsteilen
vorliegen müssen:
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Beispiele
von geeigneten wasserbasierten Polysiloxanemulsionen sind folgende
(jedes Material wird mit geeigneten Katalysatoren und Vernetzungsmitteln
geliefert):
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Die
Erzeugnisse Dehesive und Crosslinker werden von der Wacker Chemie
GmbH, München, Deutschland,
hergestellt. Die Erzeugnisse Silcolease werden von Rhone-Poulenc Silicones
UK, Surrey, England, hergestellt. Die Erzeugnisse Syl-off werden
von der Dow Corning Europe, La Hulpe, Brüssel, Belgien, hergestellt.
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Beispiele
für geeignete
vernetzbare wasserlösliche
Aminharze sind:
- a) Cymels 350, 232, 327, 328,
373, 385, 1171, 1172 (Hersteller: Dyno-Cytec);
- b) Dynomis UM-15 (Hersteller: Dyno-Cytec); und
- c) BE 312 Beetle Resin (Hersteller: BIP Limited, Oldbury, West
Midlands, Großbritannien).
-
Es
wurde festgestellt, dass wenngleich Katalysatoren zum Vernetzen
von Harzen Sulfonsäuren
oder Carbonsäure
sein können,
aminblockierte Säuren
am besten geeignet sind.
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Ein
Beispiel eines bevorzugten Gemisches für eine wasserlose Offsetanwendung
ist ein auf Wasseremulsionen von Silikonen basiertes Gemisch, wie
zum Beispiel die handelsübliche
Emulsionsbeschichtung Syloff® 7920 und der Katalysator
Syloff® 7922
von dem Hersteller Dow Corning Europe, La Halpe, Brüssel, Belgien.
-
Ausreichend
Material, das zu dem Äquivalent
einer Platte ausgebildet werden soll, wird in dem Mischer 28 gemischt
und auf die Oberfläche
eines ,plattenlosen' Zylinders 12 beschichtet.
In Abhängigkeit
von der Verarbeitungszeit des Gemisches kann nach dem Mischen eine
Waschstufe des Misch- und Beschichtungssystems vorgesehen werden.
Wenngleich der Zylidner 12 keine Platte aufweist, wie dies
bei herkömmlichen
Plattenzylindersystemen der Fall wäre, führt die Beschichtungsschicht 100 (oder
die ,plattenlose' Platte)
die Funktionen der herkömmlichen
digitalen Platte aus.
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Die
Belichtungsschicht 100 wird unter Verwendung des Beschichtungskopfes 20 zum
Beispiel mit einem Farbschlitz auf den Zylinder 12 beschichtet.
Nach dem Verdampfen oder Vernetzen des Lösungsmittels kann die Trockenschichtdicke
als Gewicht von 1 bis 5 Gramm pro Quadratmeter ausgedrückt werden.
Alternativ dazukann ein Messstab oder ein anderes nach dem Stand
der Technik bekanntes Auftragssystem als der Beschichtungskopf 20 verwendet
werden.
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Der
Trockner/die Vernetzungsstation 24 kann auf verschiedene
Arten arbeiten. In den Ausführungsbeispielen,
in denen die Beschichtung 100 vor dem Belichten polymerisiert
oder vernetzt wird, wird sie verwendet, um nach dem anfänglichen
Beschichten vorliegendes Lösungsmittel
zu verdampfen und um danach möglicherweise
die polymerisierten druckenden Stellen auszuhärten, nachdem nicht polymerisiertes
Material durch Waschen entfernt worden ist. In den Ausführungsbeispielen,
in denen die druckende Stelle während
des Belichtens zerstört
werden soll, verdampft der Trockner/Vernetzer nach dem Beschichten
vorliegendes Lösungsmittel
und vernetzt oder polymerisiert sodann entweder vor dem Belichten
oder nach dem Belichten/Reinigen, um die Hintergrundflächen zu
härten
oder unlöslich
zu machen. Alternativ dazu kann die Station 24 eine Heizvorrichtung,
wie zum Beispiel einen Heizstrahler oder einen Ultravioletttrockner
(UV-Trockner) umfassen.
Der Schritt des Erwärmens/Trocknens
kann auch durch einen elektrischen Heizmantel unter der Oberfläche des Zylinder
oder durch Heißluft,
durch Kombination von Vorrichtungen oder durch beliebige andere
geeignete Heiz-/Trocknungsvorrichtungen
erreicht werden. Bei leistungsstarken Belichtungseinheiten können diese
auch genutzt werden, um die IR-absorbierende Beschichtungsschicht
zu trocknen.
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Das
Belichtungssystem 16 umfasst einen oder mehrere Infrarotlaser,
der oder die moduliert worden ist oder sind, um Energie entsprechend
einem digitalen Bild auszustrahlen. Ein solches geeignetes System
wird in der PCT-Patentanmeldung PCT/IL97/00525 (Veröffentlichung
Nr. WO97/27065) des vorliegenden Anmelders beschrieben, die per
Verweis hierin eingearbeitet wird.
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Infrarotbelichtung
des Systems kann wie folgt auf verschiedene Arten erfolgen: Belichtung
kann durch Ablation erfolgen, wenn Zerstörung von Material auftritt.
Im Gegensatz zu Systemen, bei denen die Unterschicht das infrarotabsorbierende
Material enthält,
ist das infrarotabsorbierende Material bei der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise in der Abschlussschicht oder, alternativ dazu, sowohl
in der Abschlussschicht als auch in dem darunter liegenden Zylinder
beinhaltet. Für
wasserlose Platten, die durch bindungsauflösende ablative Mechanismen
belichtet werden, wurde festgestellt, dass automatische Reinigung
in der Nachbelichtungsstufe schwierig ist. Ungebundener oleophober
Kautschuk, wie zum Beispiel Polysiloxane, die häufig verwendet werden, behält seine
elastomere Form und sammelt sich in großen, feste Ablagerungen, die
das Reinigungssystem und die Druckmaschine zusetzen, wenn an der
Druckmaschine belichtet wird. Es wurde festgestellt, dass wenn sich
das Infrarotmaterial in der oleophoben Schicht selbst befindet,
die Schicht thermisch abgebaut wird, wo Ablation auftritt, und das
oleophobe Harz seine elastomeren Eigenschaften verliert, und dies
unterstützt
automatisches Reinigen. Wo Ablation auftritt, müssen die zersetzten Bereiche
der oleophoben Beschichtungsschicht 100 durch Trocken-
oder Nassreinigen entfernt werden, so dass die freiliegenden Bereiche
des Zylinders 12 während
des Druckens oleophile Bereiche bereitstellen.
-
Es
ist möglich,
dass die Schicht 100, wenngleich sie vor dem Bild frei
von Lösungsmittel
ist, in dem unpolymerisierten Zustand bleiben kann, um Ablation
zu ermöglichen.
Dies kann in flüssiger
oder in halbfester Form erfolgen, im Gegensatz zu herkömmlichen
Platten, die vor der Verwendung verpackt und transportiert werden
müssen,
und somit können
herkömmliche
Platten keine nasse Oberfläche
haben.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass die durch das Thermografieverfahren erzeugte
Wärme die
chemischen Bindungen des Polymers aufbricht und dass die entstehenden
kleineren Moleküle
danach chemisch oder mechanisch weniger widerstandsfä hig werden
als die originale Schicht und danach als Teil einer Nachbelichtungsbehandlung
gereinigt und entfernt werden können.
-
Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass die beim Belichten erzeugte Wärme verwendet
wird, um die Beschichtungsschicht 100 zu polymerisieren
und dass die unpolymerisierte Beschichtung danach entfernt wird,
indem sie abgewaschen wird.
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Das
Reinigungssystem 25 umfasst ein beliebiges geeignetes trockenes
oder Lösungsmittel-Reinigungsverfahren.
Das Reinigungselement kann aus einer Bürste, einer Gummiwalze oder
einem anderen ähnlichen
Element bestehen. Vorzugsweise wird Vakuumabsaugung zusammen mit
dem Reinigungselement verwendet, um die Bebilderungsrückstände von
der Druckmaschine zu entfernen. Eine Flüssigkeit kann zusammen mit
der Reibwirkung des Reinigungselementes verwendet werden, um das
Entfernen loser Teilchen zu unterstützen (wenn das Ablationsverfahren
einbezogen wird) oder um vorpolymeres Material von den Hintergrundflächen oder
den druckenden Stellen mit zersetztem Material zu entfernen. Wenn
eine Flüssigkeit
oder ein Lösungsmittel
verwendet wird, kann eine weitere Drehung des Zylinders 12 ohne
Kontakt mit einer Flüssigkeit
durchgeführt
werden, um sicherzustellen, dass die Oberfläche trocken ist.
-
Das
Lösungsmittelreinigungssystem 22 wird
verwendet, um das eingewalzte Bild zu entfernen, nachdem die Eindrucke
gemacht worden sind. Reinigen kann durch ein beliebiges geeignetes
Verfahren erfolgen, wie zum Beispiel durch Abrieb oder mittels eines
Lösungsmittels,
um die Ablösung
der Harzschicht (Schicht 100) zu unterstützen, oder
durch eine Kombination aus beiden Verfahren. Ein geeignetes Lösungsmittel
kann ein normales Gummituchwaschmittel sein.
-
Eine
Koronabehandlung zur Zersetzung der Schicht und/oder zur Vakuumabsaugung,
um das gelöste Material
zu entfernen, kann ebenfalls angewendet werden.
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Das
Druckwerk (oder Farbwerk) 15 ist ein beliebiges geeignetes
Farbwerk, das nach dem Stand der Technik bekannt ist, um Druckfarbe
auf „Plattenzylinder" aufzutragen.
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Das
Kühlsystem 26,
das in dem Bildzylinder 12 angeordnet ist, steuert die
Temperatur des Zylinders, um diesen nach dem Erwärmungsschritt und während des
Druckens zu kühlen,
um Tonung zu vermeiden, die bei wasserlosen Druckfarben auftreten
kann, und um Druckstabilität
zu unterstützen.
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Offsetdruck
wird mit einem Gummituchzylinder 14 auf einen Bedruckstoff
durchgeführt,
der durch einen Druckzylinder (nicht gezeigt) gefördert wird.
Abdrücke
werden normalerweise auf Papier gemacht, jedoch kann ein beliebiger
geeigneter Bedruckstoff bedruckt werden.
-
Nunmehr
wird Bezug auf das Fließschema
von 3 genommen, um das plattenlose Drucksystem zu
beschreiben.
-
Das
Belichtungsschicht-Gemisch wird in dem Mischsystem 18 (Schritt 202)
angesetzt, indem wenigstens zwei Komponenten miteinander vermischt
werden, die einen Filmbildner und eine abgeschiedene Komponente
umfassen.
-
Das
Gemisch wird danach auf die Oberfläche des ,plattenlosen' Zylinders 12 beschichtet
(Schritt 204), wobei ein geeigneter Beschichtungskopf 20 verwendet
wird. Ein solcher Beschichtungskopf muss vorzugsweise leicht zu
reinigen sein und darf nicht empfindlich gegenüber dem Abstand des Beschichtungskopfes
zu dem Zylinder sein, zum Beispiel ein Farbschlitz-Lackierwerk.
-
In
Abhängigkeit
von der Verarbeitungszeit des Gemisches kann erforderlichenfalls
eine Waschstufe des Misch- und Beschichtungssystems angewendet werden.
-
Nach
dem Auftragen des Gemisches 100 (Schritt 204)
wird der Trockner/Vernetzer 24 verwendet entweder zum Trocknen
(das heißt
zum Verdampfen von auf der Drucktrommel 12 befindlichem
Lösungsmittel, das
aufgefangen und kondensiert werden kann (Schritt 208))
und/oder zum teilweisen Aushärten
und/oder zum vollständigen
Aushärten
(Schritt 206).
-
Nach
dem Schritt 206, während
dessen der Zylinder erwärmt
wird, und vor dem Belichten wird der Bildzylinder gekühlt (Schritt 209),
um Maßabweichungen
des Bedruckstoffes zwischen dem Belichtungsschritt und dem Druckschritt
zu vermeiden. Die Belich tungsschicht 100 wird danach während Mehrfachdrehung
des Zylinders (Schritt 210) durch das Belichtungssystem 16 selektiv
belichtet.
-
Während weiterer
Drehung des Zylinders wird das Nachbelichtungs-Reinigungssystem
betrieben (Schritt 212). In Abhängigkeit von dem Ausführungsbeispiel
entfernt das Reinigen entweder ablatierte Bebilderungsrückstände oder
unpolymerisiertes Harz von dem Hintergrund oder es wäscht zersetztes
Material von den druckenden Stellen aus. Wenn ein flüssiges Reinigungsmittel
verwendet wird, wird überschüssiges Lösungsmittel
entfernt.
-
Nachdem
das Reinigungsverfahren (Schritt 212) abgeschlossen ist,
kann das Trocknungs-/Vernetzungsmittel (wahlweise) wiederverwendet
werden, um die Hintergrundfläche
oder die druckenden Stellen auszuhärten, um dem Zylinder optimale
Stabilität
und optimales Haftvermögen
zu verleihen, die für
den Druckteil des Zyklus (Schritt 214) erforderlich sind.
Diese zweite Stufe des Erwärmens
wird von einem zweiten Kühlen des
Zylinders (Schritt 216) gefolgt.
-
Die
Betriebsparameter des Trockners/Vernetzers können im Prinzip getrennt für jeden
Druckauftrag geregelt werden, um die Einrichtzeit (da die Abbindezeit
die Empfindlichkeit und somit die Belichtungszeit sowie die Löschzeit
beeinflussen kann) gegen die erforderliche Auflagenstabilität (da das
Abbinden die Beschichtungsbeständigkeit
beeinflusst) zu optimieren.
-
Die
Bildzylinder-Oberfläche
ist nunmehr zum Drucken bereit (Schritt 218) und die geeignete
Offsetdruckfarbe (entweder wasserlos oder „nass") wird durch das Druckwerk (oder das
Farbwerk) 15 auf den Zylinder aufgetragen. Der Bildzylinder
wird (erforderlichenfalls) gekühlt,
um die Temperatur der Druckfarbe während des Druckens zu steuern.
-
Das
Offsetdruckverfahren erfolgt über
den Gummituchzylinder 14, indem eine Vielzahl von Abdrücken normalerweise
auf Papier angefertigt wird, jedoch können beliebige geeignete Bedruckstoffe
zum Drucken verwendet werden.
-
Der
zu bedruckende Bedruckstoff kann in der Form von Bögen oder
in der Form einer Bahn vorliegen. Nunmehr wird auf 5 Bezug
genommen, die ein Rollenoffset- Drucksystem
veranschaulicht. 5 ist ähnlich 1 und zeigt
zusätzlich
eine Bedruckstoffabwicklung 110 und eine Bedruckstoffaufwicklung 112.
Die Bedruckstoffrolle 115 wird über einen Presseur 114 zugeführt, um
den Druck von dem Gummituchzylinder 14 aufzunehmen, und
wird danach wieder auf die Rolle 112 aufgerollt. Alternativ
dazu können
Bögen bedruckt werden.
-
Die
Anwendung dieser Technologie für
Rollenoffsetdruck hat die folgenden Vorteile: da der Plattenzylinder
nahtlos gefertigt werden kann, kann er fortlaufenden Druck aufnehmen,
der nicht durch die Notwendigkeit von Plattenspannklemmen unterbrochen
wird, die normalerweise benötigt
werden, um die Platten zu halten.
-
Nachdem
die erforderliche Anzahl von Abdrücken gedruckt worden ist, werden
die verbleibende Harzschicht (Gemisch 100) sowie das eingewalzte
Bild durch das Lösungsmittel-Plattenlöschsystem 22 entfernt (Schritt 220).
Das Reinigen kann ein beliebiges geeignetes Verfahren sein, wie
zum Beispiel Abrieb oder lösungsmittelunterstütztes Ablösen oder
eine Kombination aus beidem. Unter bestimmten Bedingungen kann eine
Koronabehandlung zur Unterstützung
angewendet werden. Erforderlichenfalls wird der Zylinder 30 danach
getrocknet (Schritt 222). Der Zylinder 30 ist
danach bereit zum Auftragen des Gemisches wie bereits beschrieben,
und das Verfahren (Schritte 202 bis 222) kann
wiederholt werden.
-
Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass die vorliegende Erfindung
ebenso auf vorhandene Computer-to-Press-Druckmaschinen anwendbar
ist, die angepasst werden können,
um mit einem ,plattenlosen' Druckelement
eingesetzt werden zu können.
Eine typische Computer-to-Press-Druckmaschine wird in der auf den
Anmelder der vorliegenden Erfindung lautenden PCT-Patentanmeldung
PCT/US96/06207 (Veröffentlichung
Nr. WO96/34748) beschrieben.
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Es
wird weiterhin erkennbar sein, dass ein solches Beschichtungsmaterial
wie hierin beschrieben bei der Herstellung einer einschichtigen
infrarotbelichtbaren Offsetdruckplatte verwendet werden kann. Dies
kann bei vorhandenen Druckmaschinen hilfreich sein, die nicht für das plattenlose
Druckverfahren umgebaut werden können.
Eine einschichtige Platte wird kostengünstiger sein als vorhandene
Platten, da das Beschichten von mehreren Schichten die Kosten für die Platte
drastisch erhöht.
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Eine
weitere mögliche
Anwendung der hier vorliegenden Erfindung kann darin bestehen, einen
Computer-to-Plate-Recorder herzustellen, der für die Implementierung des gesamten
plattenlosen Verfahrens zum Aufbereiten der Platten verwendet wird.
Zu einem solchen Computer-to-Plate-Recorder werden die verwendeten
Platten zugeführt,
diese werden gelöscht,
beschichtet, getrocknet, belichtet und gereinigt; die fertigen Platten
werden in die Druckmaschine zugeführt. Nachdem sie ihre Aufgabe
erfüllt
haben, werden die Platten erneut zu dem Computer-to-Plate-Recorder
zugeführt
und erneut verwendet. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die
Plattenkosten gesenkt werden und dass Ansammlungen verbrauchten
Aluminiums vermieden werden.
-
Nunmehr
wird Bezug auf die 4a bis 4g genommen,
die den Bildzylinder während
des plattenlosen Druckablaufes veranschaulichen.
-
Die 4a bis 4g sind
Teilseitenaufrisse des Bildzylinders 12 (2). 4a zeigt
den Zylinder vor dem Auftragen der Beschichtung. Der Zylinder kann
aus einem einzigen Material bestehen. Alternativ dazu kann er aus
allen der folgenden Komponenten bestehen.
- 1.
ein internes Kühlsystem
(41),
- 2. ein Hohlzylinder (45),
- 3. unter der Oberfläche
befindliche Heizelemente (42),
- 4. eine Hülse
oder eine bogenförmige
obere Fläche,
die austauschbar ist (43).
-
Der
gesamte Zylinder oder lediglich die Oberfläche (43) kann entweder
infrarotabsorbierend oder infrarotreflektierend sein.
-
4b zeigt
den Zylinder, nach dem Auftragen, dem Trocknen und (möglicherweise)
dem Abbinden der Beschichtung (100). Die Beschichtung nach
dem Trocknen (und wahlweise dem Abbinden) wird auf der rechten Seite
gezeigt (Verweisnummer 101).
-
4c veranschaulicht
die Beschichtungsschicht nach erfolgter Belichtung. In diesem Fall
ablatiert beziehungsweise zersetzt die Belichtung die druckende
Stelle (102).
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4d veranschaulicht
den Fall, bei dem Belichten die Hintergrundfläche (Verweisziffer 103)
härtet.
-
Die 4-e zeigt den Zylinder nach erfolgter
Nachbelichtungs-Reinigung. Nach dem Reinigen (unabhängig davon,
ob die druckende Stelle oder die nichtdruckende Stelle entfernt
worden ist) wird die gehärtete Schicht
auf dem Zylinder auf der Hintergrundfläche (103) belassen.
Die Zylinder-Oberfläche
wirkt als die farbannehmende Schicht (43).
-
4-f zeigt den Zylinder, nachdem Druckfarbe
(106) nach dem Druckzyklus aufgetragen wird.
-
4-g zeigt den Zylinder nach dem Löschschritt,
vollständig
gereinigt, bereit für
den nächsten
Druckauftrag (das heißt
wie 4a).