DE69916960T2 - Im Wärmeverfahren arbeitendes Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Druckplatten, welche kein Anfeuchtwasser benötigen - Google Patents

Im Wärmeverfahren arbeitendes Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Druckplatten, welche kein Anfeuchtwasser benötigen Download PDF

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C2210/00Preparation or type or constituents of the imaging layers, in relation to lithographic printing forme preparation
    • B41C2210/16Waterless working, i.e. ink repelling exposed (imaged) or non-exposed (non-imaged) areas, not requiring fountain solution or water, e.g. dry lithography or driography

Landscapes

  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
  • Manufacture Or Reproduction Of Printing Formes (AREA)

Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein als driografischer Druckmaster einsetzbares wärmeempfindliches Bilderzeugungsmaterial.
  • ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
  • Bei Rotationsdruckpressen verwendet man einen sogenannten Master wie eine auf eine Trommel der Druckpresse aufgespannte Druckplatte. Der Master trägt ein durch die farbanziehenden Bereiche der Druckoberfläche definiertes Bild und ein Abzug wird erhalten, indem Druckfarbe auf die Druckoberfläche aufgetragen und die Farbe dann vom Master auf ein Substrat, in der Regel ein Papiersubstrat, übertragen wird. Bei herkömmlichem lithografischem Druck werden sowohl Druckfarbe als auch Feuchtwasser auf die Druckoberfläche des Masters, die aus oleophilen (d. h. farbanziehenden) Bereichen und hydrophilen (d. h. wasseranziehenden) Bereichen aufgebaut ist, angebracht. Bei driografischem Druck wird nur Druckfarbe auf die aus farbanziehenden und farbabstoßenden Bereichen bestehende Druckoberfläche des Masters angebracht. Diese farbabstoßenden Bereiche werden oft als oleophobe oder farbabweisende Bereiche bezeichnet. Driografische Platten werden manchmal einfach als Trockenplatten bezeichnet und dadurch von herkömmlichen Nassplatten unterschieden.
  • Druckmaster werden in der Regel nach dem sogenannten Computer-to-Film-Verfahren erhalten, wo verschiedene Druckvorstufen wie die Wahl der Schrifttype, Abtasten, Herstellung von Farbauszügen, Aufrastern, Überfüllen, Layout und Ausschießen digital erfolgen und jeder Farbauszug über einen Belichter auf einen grafischen Film aufbelichtet wird. Nach Entwicklung kann der Film als Maske für die Belichtung eines bilderzeugenden Materials, als Druckplattenvorstufe bezeichnet, benutzt werden und nach der Entwicklung der Platte wird eine Druckplatte erhalten, die als Druckmaster einsetzbar ist.
  • In den letzten Jahren hat das sogenannte Computer-to-Plate-Verfahren in merklichem Maße an Bedeutung gewonnen. Bei diesem Verfahren, ebenfalls als direkte digitale Druckplattenbebilderung (Direct-to-Plate-Verfahren) bezeichnet, wird auf die Herstellung eines Films verzichtet und zwar weil das digitale Dokument über einen sogenannten Plattenbelichter direkt auf eine Druckplattenvorstufe übertragen wird. Bei einem besonderen Typ eines Computer-to-Plate-Verfahrens wird eine auf eine Plattentrommel einer Druckpresse aufgespannte Druckplattenvorstufe über einen in der Presse eingebauten Belichter belichtet. Dieses Verfahren kann als "Computer-to-Press"-Verfahren bezeichnet werden und Druckpressen mit eingebautem Belichter werden manchmal Digitalpressen genannt. Ein Überblick von Digitalpressen findet sich in "Proceedings of the Imaging Science & Technology's 1997 International Conference on Digital Printing Technologies (Non-Impact Printing 13)".
  • Bei den obengenannten Computer-to-Press-Verfahren werden vorzugsweise sogenannte thermische oder wärmeempfindliche Bilderzeugungsmaterialien verwendet, d. h. Druckplattenvorstufen oder auf der Presse auftragbare Zusammensetzungen, die eine Verbindung, die absorbiertes Licht in Wärme umwandelt, enthalten, wobei die Wärme den bilderzeugenden Mechanismus der Plattenvorstufe auslöst. Thermoplatten beinhalten als mögliche Vorteile eine Tageslichthandhabung und das Entfallen einer Verarbeitung nach Belichtung. Die meist bekannten wärmeempfindlichen driografischen Materialien basieren auf Ablation, wie die z. B. in EP-A 580 393, EP-A 684 133, US 5 540 150 , US 5 551 341 und US 5 379 698 beschriebenen Platten.
  • All diese Platten arbeiten nach einem ähnlichen Mechanismus: durch ablative Absorption einer Aufzeichnungsschicht wird eine farbabweisende Oberflächenschicht entfernt und kommt eine unterliegende farbanziehende Oberfläche freizuliegen. Die Aufzeichnungsschicht ist in der Regel eine dünne metallische Schicht, die beim Belichten aufgeschmolzen oder aufgedampft wird. Im Allgemeinen werden als farbabweisende Deckschicht Silikonbeschichtungen verwendet. Mit den obenbeschriebenen ablativen Trockenplatten sind verschiedene Probleme verbunden, insbesondere bei deren Verwendung in Computer-to-Press-Verfahren:
    • (i) der sich wieder abgesetzte Abfall der Deckschicht ist schwierig zu entfernen und zwar dadurch, dass die Silikone vernetzt sind, um eine verschleißfeste, für Hochauflagen geeignete Oberflächenschicht zu erhalten. Zum Erhalten hochqualitativer Abzüge muss aber das Silikon in druckenden Bereichen völlig entfernt werden. Eigentlich widersprechen sich die Forderungen Verschleißfestigkeit und leichte Entfernung und sind sie somit schwierig zu verwirklichen.
    • (ii) der bei Belichtung anfallende Abfall kann den Druckvorgang stören oder die Belichtungsoptik des eingebauten Belichters verschmutzen. Gelöst wird dieses Problem zum Teil durch Verwendung "semiablativer" Platten, bei denen nur die Verankerung zwischen der farbabweisenden Deckschicht und der Aufzeichnungsschicht während der Belichtung unterbrochen wird, anstatt, dass eine vollständige Entfernung der Schichten ausgelöst wird. Solche Materialien enthalten aber noch immer eine entfernbare Silikondeckschicht und fordern einen mechanischen Verarbeitungsschritt mit einer speziellen, ein Silikon-Lösungsmittel enthaltenden Reinigungsflüssigkeit, wie beschrieben in EP-A 830 942.
    • (iii) die bekannten driografischen Thermomaterialien sind geeignet für eine Belichtung mit sowohl einem Innentrommelbelichter (d. h. in der Regel ein Hochleistungslaserbelichter mit kurzer Belichtungszeit) als einem Außentrommelbelichter (d. h. ein Laserbelichter mit relativ niedriger Leistung und langer Belichtungszeit). Dem Erfordernis eines universalen Materials, dessen Belichtung mit befriedigenden Ergebnissen auf diesen beiden Typen der aus dem grafischen Bereich bekannten Einrichtungen vorgenommen werden kann, ist nicht einfach entgegenzukommen.
  • Im Besonderen die Patentanmeldung EP-A 580 393 beansprucht eine lithografische Druckplatte, die mittels Laserentladung direkt bebildert werden kann, wobei die Platte eine erste Deckschicht und eine unter der ersten Schicht liegende zweite Schicht enthält, wobei die erste Schicht durch eine zweckmäßige Absorption von Infrarotstrahlung gekennzeichnet ist und die erste und die zweite Schicht unterschiedliche Affinitäten zu zumindest einer Druckflüssigkeit aus der Gruppe bestehend aus Druckfarbe und einer farbabweisenden Flüssigkeit für Druckfarbe aufweisen. Trotz der umfassenden Beanspruchung, die sowohl Nassplatten als auch Trockenplatten einschließt, erlaubt diese Patentanmeldung nur die Herstellung einer driografischen Platte, bei der eine Silikonschicht durch ablative Absorption und Reinigung entfernt wird. Demnach unterliegen die in EP-A 580 393 beschriebenen driografischen Platten den gleichen Nachteilen wie oben beschrieben.
  • In DE 15 71 890 wird eine fotolithografische Druckplatte offenbart, die aus farbabstoßenden, aus einem Silikonharz bestehenden Nicht-Bildbereichen und farbanziehenden Bildbereichen aufgebaut ist. Das Bild wird durch eine bildmäßige Belichtungsstufe und anschließende Nassentwicklungsstufe erzeugt.
  • In WO 98/07837 wird ein Verfahren beschrieben, wobei ein Druckelement mit einer ersten und zweiten Schicht mit unterschiedlichen Affinitäten zu einer Druckflüssigkeit, d. h. einer Druckfarbe und einer farbabweisenden Flüssigkeit, bereitgestellt wird und die erste Schicht nach bildmäßiger Beaufschlagung mit Wärme abgelöst ist und anschließend von der zweiten Schicht entfernt wird, ohne dass dabei die zweite Schicht ablatiert wird.
  • In WO 99/16621 wird ein Verfahren zur Herstellung einer driografischen Druckplatte offenbart, wobei eine farbanziehende Zusammensetzung, die vorzugsweise weniger als 25 Gew.-% einer lichtabsorbierenden Verbindung enthält, auf einen farbabweisenden Träger aufgetragen ist.
  • KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein zur Herstellung eines driografischen Druckmasters geeignetes wärmeempfindliches Bilderzeugungsmaterial bereitzustellen, das nicht auf Entfernung einer Silikonschicht basiert und dadurch den damit verbundenen oberbeschriebenen Problemen nicht unterliegt. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Materialien bereitzustellen, die keine Verarbeitung erfordern oder durch den Druckprozess selbst entwickelt werden. Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein universales Material, das für eine Belichtung mit sowohl einem Innentrommelbelichter als Außentrommelbelichter geeignet ist, bereitzustellen. Gelöst werden die obigen Aufgaben durch das in Anspruch 1 definierte Material. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Materials sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines durch die obigen Vorteile gekennzeichneten driografischen Druckmasters bereitzustellen. Gelöst wird diese Aufgabe durch das in den Ansprüchen 7 und 8 definierte Verfahren, wobei bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens in den Unteransprüchen beschrieben sind.
  • Weitere Vorteile und Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
  • Die in den Ansprüchen erwähnten Kennzeichen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden definiert. Der Begriff "Bild" wird in der vorliegenden Erfindung im Kontext von driografischem Druck benutzt, d. h. ein aus farbanziehenden und farbabweisenden Bereichen bestehendes Muster. Das erfindungsgemäße Material ist negativarbeitend, d. h. die Bereiche, die belichtet worden sind, sind farbanziehend, während die nicht-belichteten Bereiche farbabweisend sind. Das Material ist ein „wärmeempfindliches" Material, d. h. der Bilderzeugungsmechanismus wird unter Einwirkung von Wärme ausgelöst, die bei Belichtung über Absorption mittels einer lichtabsorbierenden Verbindung erzeugt wird. Das erfindungsgemäße Material kann direkt nach Belichtung ohne Verarbeitungsstufe als driografischer Druckmaster eingesetzt werden und zwar wegen der Anwesenheit im Material einer als die „erste Schicht" definierten lichtabsorbierenden Schicht, die in den nicht-belichteten Bereichen durch Starten eines Druckzyklus entfernt wird. Durch Entfernung der ersten Schicht kommt eine unter der ersten Schicht liegende, als „zweite Schicht" definierte Schicht mit farbabweisender Oberfläche freizuliegen. Beim Beaufschlagen mit Wärme oder beim Druckanlauf muss kein Material der zweiten Schicht entfernt werden, so dass die zweite Schicht sehr verschleißfest gemacht werden kann und Hochauflagen möglich werden.
  • Der Bilderzeugungsmechanismus der erfindungsgemäßen Materialien ist zwar nicht bekannt, scheint aber eine Umwandlung der Oberfläche des Materials in eine farbanziehende Phase zu bewirken, die nicht durch einen Druckprozess entfernt werden kann, d. h. die beständig gegen mechanische Reinigung und unlöslich in Druckfarbe ist. Wenngleich eine Teilablation der ersten Schicht während der Beaufschlagung mit Wärme nicht auszuschließen ist, wird jedoch eine erhebliche Menge der lichtabsorbierenden Verbindung beim Belichten nicht entfernt und scheint sie sich in eine einen Druckbereich auf der Platte definierende farbanziehende Substanz umzuwandeln. Diese Umwandlung kann zwar eine chemische Reaktion der lichtabsorbierenden Verbindung selbst sein, doch auch andere im Material enthaltene Verbindungen können an der Umwandlung beteiligt sein. In gewissen Ausführungsformen kann die lichtabsorbierende Verbindung nur als Licht in Wärme umwandelnde Substanz wirken, die die Umwandlung einer anderen Verbindung in eine farbanziehende Phase auslöst. Die andere Verbindung kann in der ersten Schicht oder zweiten Schicht enthalten sein.
  • Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Material enthält einen Träger und eine darüber vergossene Silikonbeschichtung als zweite Schicht und eine Deckschicht auf Kohlenstoffbasis als erste Schicht. Andere geeignete Ausführungsformen werden im Nachstehenden detailliert erörtert.
  • Die farbabweisende zweite Schicht kann eine selbsttragende, als Träger der ersten Schicht dienende Schicht sein. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der ersten und zweiten Schicht um trägergestützte Schichten. Dadurch, dass der Träger nicht als Druckoberfläche dient, ist dessen Affinität zu Druckfarbe nicht relevant. Der Träger kann lichtundurchlässig oder lichtdurchlässig sein, wobei ein lichtdurchlässiger Träger eine Rückseitenbelichtung erlaubt. Bevorzugt als Träger wird eine Kunststofffolie oder ein Metallträger. Geeignete Beispiele für eine solche Kunststofffolie sind Celluloseester wie Celluloseacetat, Cellulosepropionat und Cellulosebutyrat, Polyester wie Poly(ethylenterephthalat) und Poly(ethylennaphtalincarboxylat), Poly(vinylacetale), Polystyrol, Polycarbonat, Poly(vinylchlorid) oder Poly-α-olefine wie Polyethylen oder Polypropylen. Bevorzugte Beispiele für einen Metallträger sind Stahl, insbesondere polierter rostfreier Stahl, und insbesondere Aluminium. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform kann der Träger ebenfalls die Oberfläche eines Zylinders einer Druckpresse, ein endloses Band oder eine Metallhülse sein, die vor oder nach ihrer Beschichtung mit der ersten und zweiten Schicht auf einem Druckpressenzylinder angeordnet werden kann.
  • Die zweite Schicht enthält eine farbabweisende Verbindung, z. B. ein Fluorpolymer oder, besonders bevorzugt, ein Silikon. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Schicht eine Silikonbeschichtung, die einen oder mehrere Bestandteile, von denen einer in der Regel ein lineares Silikonpolymer mit an beiden Enden einer chemisch reaktiven Endgruppe ist, und eine mehrfunktionelle Komponente als Härter enthält. Die Silikonbeschichtung ist vorzugsweise vernetzt, z. B. durch Kondensationshärtung, Additionshärtung oder Strahlungshärtung.
  • Die Kondensationshärtung kann mit einem Polysiloxan mit Hydroxylendgruppen, das mit einem mehrfunktionellen Silan gehärtet werden kann, vorgenommen werden. Geeignete Silane sind z. B. Acetoxysilane, Alkoxysilane und Oximfunktionsgruppen enthaltende Silane. In der Regel erfolgt die Kondensationshärtung in Gegenwart von einem oder mehreren Katalysatoren wie z. B. Zinnsalzen oder Titanaten. Polysiloxane mit Hydroxylendgruppen können ebenfalls mit einem Polyhydrosiloxanpolymer in Gegenwart eines Katalysators, z. B. Dibutylzinndiacetat, gehärtet werden.
  • Die Additionshärtung basiert auf der Zugabe von Si-H in einer Doppelbindung in Gegenwart eines Platinkatalysators. Silikonschichten, die nach dem Additionshärtungsverfahren ausgehärtet werden können, enthalten also ein Polymer mit Vinylgruppen, einen Platinkatalysator, z. B. Chlorplatinsäurekomplexe, und ein Polyhydrosiloxan, z. B. Polymethylhydrosiloxan. Geeignete vinylgruppenhaltige Polymere sind z. B. Polydimethylsiloxane mit Vinyldimethylendgruppen und Dimethylsiloxan-Vinylmethylsiloxan-Copolymere.
  • Erfindungsgemäß nutzbare strahlungshärtbare Schichten sind z. B. UV-härtbare oder durch Elektronenstrahlung härtbare Polysiloxanpolymere. Letztere Schichten enthalten vorzugsweise mehrfunktionelle (Meth)acrylatmonomere.
  • Die zweite Schicht kann ebenfalls zusätzliche Substanzen wie z. B. Weichmacher, Pigmente, Farbstoffe usw. enthalten. Zwischen der ersten Schicht und zweiten Schicht können eine oder mehrere Zwischenschichten angebracht werden, mit der Maßgabe jedoch, dass diese Schicht(en) während des Druckzyklus oder der eventuellen Verarbeitungsstufen enternt werden kann (können). Zwischen der zweiten Schicht und dem Träger können ebenfalls eine oder mehrere Zwischenschichten angeordnet werden, z. B. eine Schicht, die die Haftung der zweiten Schicht am Träger fördert oder einfallendes Licht in die erste Schicht zurückstrahlt. Auf die erste Schicht kann eine Oberflächenschicht, die die erste Schicht vor Feuchtigkeit, Chemikalien, Sauerstoff, mechanischen Stößen usw. schützt, angebracht werden.
  • Die erste Schicht, die die lichtabsorbierende Verbindung enthält, ist vorzugsweise sehr dünn, d. h. weist eine Trockenschichtstärke unter 1 μm, vorzugsweise unter 0,5 μm und besonders bevorzugt unter 0,1 μm auf. Auch eine Schichtstärke von 0,01 μm sichert noch befriedigende Ergebnisse.
  • Die erfindungsgemäß verwendete lichtabsorbierende Verbindung ist eine Verbindung, die Licht in Wärme umzuwandeln vermag, und ist vorzugsweise eine Verbindung auf Kohlenstoffbasis oder eine organische Verbindung. Bevorzugt wird eine nahes Infrarotlicht absorbierende Verbindung. Nutzbare Verbindungen sind zum Beispiel organische Farbstoffe, Russ oder Grafit. Es kann gleichfalls eine Dispersion eines lichtabsorbierenden Polymers wie eine Dispersion eines Polymers auf der Basis von Polypyrrol, Polyethylendioxythiophen oder Polyanilin benutzt werden. Die erste Schicht enthält die lichtabsorbierende Verbindung als Hauptverbindung, d. h. in einer Mindestmenge von 50 Gew.-%. In besonders bevorzugten Ausführungsformen beträgt der Anteil der lichtabsorbierenden Verbindung in der ersten Schicht zumindest 70 Gew.-% oder sogar zumindest 90 Gew.-%. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erste Schicht im Wesentlichen aus einer lichtabsorbierenden Verbindung zusammengesetzt.
  • Die erfindungsgemäße erste Schicht kann ein Bindemittel enthalten, z. B. Gelatine, Cellulose, Celluloseester, z. B. Celluloseacetat, Nitrocellulose, Poly(vinylalkohol), Poly(vinylpyrrolidon), ein Copolymer aus Vinylidenchlorid und Acrylnitril, Poly(meth)acrylate, oder Poly(vinylchlorid). Die erste Schicht kann ferner zusätzliche inerte Verbindungen enthalten, wie ein Pigment, ein Mattiermittel, einen Füllstoff, Netzmittel oder Antioxidationsmittel. Der Begriff "inert" ist deshalb nicht im Sinne von „nicht-funktionell" zu verstehen, weil diese inerten Verbindungen der Schicht zugesetzt werden können, um gewisse physikalische Eigenschaften einzustellen, wie z. B. die Oberflächenrauheit und den Reibungskoeffizienten der aufgetragenen Schicht. Unter dem Begriff "inert" ist vielmehr "nicht von wesentlicher Bedeutung für den Bilderzeugungsprozess" zu verstehen, obgleich gewisse inerte Verbindungen einen (geringen) Einfluss auf die Empfindlichkeit und die Bildqualität des Materials haben können.
  • Obgleich die erste Schicht außer der lichtabsorbierenden Verbindung andere Verbindungen enthalten kann, kommt die Menge dieser anderen Verbindungen außer der lichtabsorbierenden Verbindung aber vorzugsweise nicht über 20 Gew.-% hinaus. Unter dem Merkmal "reaktive Verbindung" ist eine Verbindung zu verstehen, die unter Einwirkung der bei der bildmäßigen Belichtung erzeugten Wärme einer (physikalisch)-chemischen Reaktion unterzogen wird. Beispiele für solche reaktiven Verbindungen sind thermoplastische polymere Latices, Diazoharze, Naphthochinondiazide, Fotopolymere, Resol- und Novolakharze oder modifizierte Poly(vinylbutyral)-Bindemittel. Weitere Beispiele finden sich in J. Prakt. Chem., Band 336 (1994), S. 377–389.
  • Besonders bevorzugt beträgt die Menge der anderen reaktiven Verbindungen in der ersten Schicht weniger als 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt ist die erste Schicht wesentlich frei von reaktiven Verbindungen außer der Licht absorbierenden Verbindung. Unter dem Begriff "wesentlich frei" ist zu verstehen, dass das Material außer der Licht absorbierenden Verbindung eine geringe nicht-wirksame Menge solcher reaktiven Verbindungen enthalten darf. Die geringe nicht-wirksame Menge ist von keiner Bedeutung für oder trägt nicht in merklichem Maße zum Bilderzeugungsvorgang des erfindungsgemäß hergestellten Materials bei. Dies lässt sich einfach überprüfen, indem ein Material ohne die geringe Menge reaktiver Verbindungen hergestellt und dann ermittelt wird, ob das so erhaltene Material noch zur Herstellung eines Druckmasters nutzbar ist. Der Schwellenwert, unter dem die Menge der anderen reaktiven Verbindungen außer der lichtabsorbierenden Verbindung als "nicht-wirksam" betrachtet werden kann, hängt von der Art der reaktiven Verbindungen ab.
  • Die erste Schicht kann durch Vergießen einer Lösung oder Dispersion der lichtabsorbierenden Verbindung nach den bekannten Beschichtungstechniken angebracht werden. Der Auftrag einer Kohlenstoffdispersion oder einer Lösung eines organischen Farbstoffes oder von Gemischen derselben sind ganz besonders bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Als alternative Beschichtungstechnik kommen Spritzverfahren in Frage, wobei entweder eine Schicht der lichtabsorbierenden Verbindung gleichmäßig auf die zweite Schicht gespritzt und anschließend bildmäßig belichtet wird oder wobei die lichtabsorbierende Verbindung bildmäßig auf die zweite Schicht angebracht und anschließend durch intensive Erhitzung, z. B. Infrarotlaserbelichtung, farbanziehend gemacht wird.
  • Die erste Schicht kann ebenfalls in Form von trockenem Pulver, dessen Hauptbestandteil die lichtabsorbierende Verbindung ist, d. h. in einer Mindestmenge von 50 Gew.-% enthalten ist, angebracht werden. In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform besteht das trockene Pulver aus oder enthält Russ als lichtabsorbierende Verbindung, d. h. der Russ, der aus der unvollständigen Verbrennung von organischen Materialien wie Ölen, Holz, Erdgas, Butan, Acetylen, Kohle, Wachs oder Kork erhalten wird. Der Russ kann sogar auf den Träger angebracht werden, indem der die zweite Schicht tragende Träger mit einer durch Verbrennung des organischen Materials erhaltenen Flammenquelle in Kontakt gebracht wird, vorzugsweise mit dem kälteren Teil der Flammenquelle, d. h. an der Stelle, wo die Verbrennung unvollständig ist, d. h. am gelben Ende der Flamme einer Kerze. Elektronenmikroskopische Bilder von in dieser Weise hergestellten Materialien weise eine Beschichtung mit Russteilchen von der Submikrongröße auf.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zum Auftrag der ersten Schicht besteht darin, den die zweite Schicht tragenden Träger mit einem trockenen Pulver, das die lichtabsorbierende Verbindung, z. B. Russ oder einen organischen Farbstoff in Pulverform, enthält, oder sogar mit unvollständig verbrannten organischen Materialien wie Holzkohle, halbverbranntem Kork usw., einzureiben. Es kommen noch andere Trockenbeschichtungsverfahren in Frage, z. B. Zerstäubung von Kohlenstoff oder direkter elektrostatischer Druck (Tonerstrahl). Letztere Technik kann ebenfalls zum bildmäßigen Auftrag des trockenen Pulvers angewandt werden, wobei anschließend nach intensiver Erhitzung, z. B. durch Infrarotlaserbelichtung, ein Druckmaster erhalten wird. Der Infrarotlaser kann auf dem gleichen Schlitten wie der direkte elektrostatische Druckkopf befestigt werden.
  • Je nach Stärke der ersten Schicht und dem zum Auftrag der ersten Schicht angewandten Verfahren kann die erste Schicht eine benachbarte oder nicht-benachbarte Schicht sein. Insbesondere beim Auftrag einer dünnen Russschicht durch unvollständige Verbrennung ergibt sich aus elektronenmikroskopischen Bildern, dass bestimmte Bereiche der Submikrongröße nicht mit den Russteilchen belegt sind. Es soll dabei bemerkt werden, dass das Kennzeichen „erste Schicht„ ebenfalls eine nicht-benachbarte Schicht umfasst, unabhängig von der Größe der nicht-belegten Bereiche, die sogar makroskopisch sein kann, z. B. im Falle eines wie oben beschrieben bildmäßigen Auftrags einer ersten Schicht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl für einen Computer-to-Plate-Prozess (Off-Press-Belichtung) als einen Computer-to-Press-Prozess (On-Press-Belichtung) angewandt werden. Das Verfahren kann auch On-Press-Beschichtung umfassen, d. h. den Auftrag einer ersten erfindungsgemäßen Schicht auf eine zweite Schicht, die durch einen auf einen Zylinder der Druckpresse angeordneten Träger getragen wird. Die On-Press-Beschichtung kann ebenfalls direkt auf dem dann als Träger dienenden Zylinder einer Druckpresse vorgenommen werden.
  • Der Auftrag der ersten Schicht kann ebenfalls mit Hilfe eines Übertragungsmaterials, das einen Träger und eine eine lichtabsorbierende Verbindung enthaltende Übertragungsschicht enthält, vorgenommen werden. In einem bevorzugten Verfahren wird die zweite Schicht vorzugsweise unter Erwärmung und/oder Anwendung von Druck mit der Übertragungsschicht in Kontakt gebracht, wobei zumindest ein Teil der Übertragungsschicht übertragen wird, um eine erste erfindungsgemäße Schicht zu bilden.
  • Das Verfahren der letztgenannten Ausführungsform kann problemlos automatisiert werden, z. B. durch Einbau einer Vorratsrolle eines solchen Übertragungsmaterials, wie ein mit der lichtabsorbierenden Verbindung imprägniertes Band, in einer Druckeinheit einer Digitalpresse, wobei diese Anordnung der in EP-A 698 488 beschriebenen Konfiguration ähnlich ist. Das Übertragungsmaterial kann von der Vorratsrolle abgewickelt werden, wonach die die lichtabsorbierende Verbindung enthaltende Schicht mittels einer oder mehrerer Kontaktwalzen in direktem Kontakt mit der Oberfläche eines Plattenzylinders oder eines auf dem Plattenzylinder angeordneten Trägers gebracht wird. Nach dem Übertragungsschritt kann das benutzte Übertragungsmaterial wieder auf eine Aufwickelrolle aufgewickelt werden. In letzterer Ausführungsform kann die Übertragung so vorgenommen werden, dass eine gleichmäßige Schicht erhalten wird, die sodann bildmäßig belichtet werden kann. Als Alternative kann der Druck und/oder die Erwärmung während des Übertragungsschritts bildmäßig durchgeführt werden, wodurch die erste Schicht mustermäßig übertragen wird. An diesen Schritt kann dann eine intensive Erhitzung anschließen, z. B. durch Infrarotlaserbelichtung. Bei hinreichender Erwärmung während der bildmäßigen Übertragung jedoch ist direkt, d. h. ohne intensive Erhitzung, ein geeigneter Druckmaster erhältlich.
  • Die erfindungsgemäßen Materialien können mit von einer lichtemittierenden Diode oder einem Laser wie einem He/Ne-Laser oder einem Ar-Laser herrührendem Licht belichtet werden. Bevorzugt wird ein nahes Infrarotlicht mit einer Wellenlänge zwischen etwa 700 und etwa 1500 nm emittierender Laser, z. B. eine Halbleiterlaserdiode, ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YLF-Laser. Die erforderliche Laserleistung ist abhängig von der Pixelverweilzeit des Laserstrahls, die durch die Strahlbreite (dieser Wert liegt bei modernen Belichtern bei 1/e2 der maximalen Leistung in der Regel zwischen 10 und 25 μm), die Abtastgeschwindigkeit und die Auflösung (d. h. die Anzahl adressierbarer Bildelemente pro Längeneinheit, oft in Punkte pro Zoll oder dpi, d. h. "Dots per Inch", ausgedrückt/ein typischer Wert liegt zwischen 1.000 und 4.000 dpi) bestimmt wird. Ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Materialien besteht darin, dass sie als universales Bilderzeugungsmaterial nutzbar sind, das für Belichtung mit sowohl Innentrommelbelichtern (ITD) als auch Außentrommelbelichtern (XTD) geeignet ist. ITD-Belichter kennzeichnen sich in der Regel durch sehr hohe Abtastgeschwindigkeiten bis 500 m/s und benötigen manchmal eine Laserleistung von mehreren Watt. Befriedigende Ergebnisse sind ebenfalls mit XTD-Belichtern mit einer typischen Laserleistung zwischen etwa 200 mW und etwa 1 W bei einer niedrigeren Abtastgeschwindigkeit zwischen z. B. 0,1 und 10 m/s erzielbar.
  • Die nicht-belichteten Bereiche der ersten Schicht können in der Anlaufstufe des Druckzyklus entfernt werden, z. B. infolge der mechanischen Reibung zwischen der Platte und einem damit in Berührung stehenden Zylinder oder durch Auflösung der ersten Schicht in der auf die Platte angebrachten Druckfarbe. Die nicht-belichtete Schicht wird in der Regel während der ersten wenigen Trommelumdrehungen des Druckauftrags entfernt. Enthält die erste Schicht ein Pigment oder einen Farbstoff, das bzw. der sichtbares Licht absorbiert, so erscheint deren Entfernung oft als Schleier in den nicht-druckenden Bereichen der ersten gedruckten Abzüge. Wahlweise, z. B. wenn man die Anzahl verschleierter Kopien vorzugsweise auf ein Minimum reduzieren will, kann das Material ebenfalls vor Druckanfang z. B. mit einem trockenen Tuch, einem Baumwolltupfer oder einer Drehbürste gewischt werden. Es kann ebenfalls ein mit Leitungswasser oder einer Flüssigkeit außer einem Lösungsmittel, d. h. einer Flüssigkeit, die keine übermäßige Auflösung der zweiten Schicht bewirkt, z. B. Alkohole wie Ethanol, n-Propanol, Isopropanol oder Butanol, angefeuchtetes Tuch verwendet werden. Alkane wie Heptan oder Isooctan kommen ebenfalls in Frage, mit der Maßgabe, dass sie keine übermäßige Auflösung der zweiten Schicht bewirken, was durch Verwendung einer hochvernetzten Schicht, z. B. einer gehärteten Silikonschicht, verhütet werden kann. Die eventuelle Verarbeitungsstufe kann auf der Presse vorgenommen werden, d. h. nach Aufspannen der belichteten Platte auf den Plattenzylinder einer Druckpresse.
  • BEISPIELE
  • Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen beschrieben, jedoch soll es bemerkt werden, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt wird.
  • Beispiele 1–2
  • Auf einen PET-Träger wird eine Schicht, die mit Tetramethoxysilan gehärteten Poly(vinylalkohol) und Titandioxid enthält, aufgetragen. Zur Bildung einer zweiten Schicht mit einer Trockenschichtstärke von 10 μm wird auf diese Schicht ein Gemisch aus 12,5 g Silicone Dehesive 520, 1 g Vernetzer V03 und 0,5 g Katalysator C09, die alle Warenzeichen von Wacker-Chemie GmbH (München, Deutschland) sind, aufgetragen (Beispiel 1). Das mittlere Molekulargewicht von Silicone Dehesive 520 beträgt etwa 5.000. In Beispiel 2 wird letztere Gießzusammensetzung mit Isooctan auf das 4-fache verdünnt und sodann zur Bildung einer zweiten Schicht mit einer Trockenschichtstärke von 2,5 μm auf einen ähnlichen Träger wie in Beispiel 1 aufgetragen. Beide Muster werden 40 s lang bei 90°C gehärtet und dann mit einem halbverbrannten Kork eingerieben. Die so erhaltene Schicht wird mit einem Baumwolltupfer zugestopft, um eine relativ homogene erste Russschicht zu erhalten.
  • Für die Aufbelichtung eines Testmusters verwendet man einen Nd:YAG-XTD-Thermobelichter (Strahlbreite bei 1/e2: 23 μm) bei einer Abtastgeschwindigkeit von 1 und 2 m/s und einer Leistung von 350, 400 und 450 mW (sechs unterschiedliche Belichtungen auf unterschiedlichen Bereichen jedes Musters). Das Bildmuster ist sofort nach Belichtung sichtbar. Anschließend werden die Muster durch Wischen mit einem mit Wasser befeuchteten Baumwolltupfer entwickelt. Die Muster werden in eine AB Dick 9860-Druckpresse eingespannt und ein Druckzyklus von 100 Kopien wird gestartet, wobei als Druckfarbe Reflecta Dry Magenta, Warenzeichen von Hostmann-Steinberg (Celle, Deutschland) und kein Feuchtwasser verwendet wird. Die belichteten Bereiche der Muster sind farbanziehend, was darauf hindeutet, dass die Russschicht nicht ganz ablatiert, aber in eine farbanziehende Substanz umgewandelt ist.
  • Beispiel 3–4
  • 50 g Silicone Dehesive 520, 2 g Vernetzer V03 und 1 g Katalysator C09, wie in Beispiel 1 definiert, werden vermischt, zur Bildung einer zweiten Schicht mit einer Trockenschichtstärke von 2 g/m2 auf einen ähnlichen Träger wie in Beispiel 1 aufgetragen und dann 40 s lang bei 90°C gehärtet. In Beispiel 3 wird eine erste Schicht aus Grafit auf die obengenannte zweite Schicht aufgetragen und zwar durch Einreiben mit Hilfe eines Baumwolltupfers von Grafitpulver, das aus "Graphite Naturel" (Teilchengröße < 20 μm), Warenzeichen von Carbone Lorraine, besteht. In Beispiel 4 wird "Graphite Artificiel" mit einer Teilchengröße von < 56 μm verwendet.
  • Für die Belichtung der Muster wird ein ITD-Belichter des Typs Crescent 42T von Gerber, USA, bei einer Abtastgeschwindigkeit von 367 m/s, einer Strahlbreite von 24 μm und einer Leistung von 4,25, 5,25 und 6,25 W verwendet (drei unterschiedliche Belichtungen auf unterschiedlichen Bereichen jedes Musters). Nach Belichtung ist sofort ein Bild deutlich sichtbar. Ein erster Teil jedes Musters wird durch Wischen mit einem mit Wasser befeuchteten Baumwolltupfer entwickelt (Teile 3A und 4A), während ein zweiter Teil durch Wischen mit einem mit Isooctan befeuchteten Baumwolltupfer (Teile 3B und 4B) und ein dritter Teil (Teile 3C und 4C) gar nicht entwickelt wird. Die Russschicht ist völlig ablatiert in den Bereichen 3A, 3B, 4A und 4B.
  • Es wird ein Druckzyklus auf einer GTO 52-Druckpresse von Heidelberg, Deutschland, gestartet, wobei als Druckfarbe das obendefinierte Reflecta Dry Magenta und kein Feuchtwasser verwendet wird. Mit den Bereichen 3C und 4C wird ein klares Bild gedruckt.
  • Beispiel 5
  • In Beispiel 5 wird die gleiche Silikonzusammensetzung wie in den Beispielen 3 und 4 auf einen Aluminiumträger aufgetragen, wonach die so erhaltene zweite Schicht mit einer Russschicht versehen wird, indem man die zweite Schicht in das gelbe Ende einer Butanflamme bewegt. Für die Belichtung dieses Musters wird der gleiche ITD-Belichter wie in den Beispielen 3 und 4 bei einer Leistung von 6,25 W verwendet. Ein erster Teil des Musters wird durch Wischen mit einem mit Isooctan befeuchteten Baumwolltupfer entwickelt (Teil 5A), ein zweiter Teil durch Wischen mit einem trockenen Baumwolltupfer (Teil 5B), ein dritter Teil (Teil 5C) wird gar nicht entwickelt und ein vierter Teil wird zunächst mit einem mit "Reinigungskonzentrat 1124", Warenzeichen von Heidelberg (Deutschland), befeuchteten Baumwolltupfer und dann mit einem mit Isooctan befeuchteten Baumwolltupfer (Teil 5D) entwickelt. Es wird ein ähnlicher Druckzyklus wie in den Beispielen 3–4 gestartet. Die Teile 5A und 5C ergeben ein geeignetes Druckbild.
  • Beispiel 6–7
  • Die gleichen Muster wie in den Beispielen 3 und 4 werden mittels eines Nd:YAG-XTD-Belichters bei einer Abtastgeschwindigkeit von 3,2 m/s, einer Strahlbreite von 23 μm und einer Leistung von 263 und 292 mW belichtet (zwei unterschiedliche Belichtungen auf unterschiedlichen Bereichen jedes Musters). Die Muster werden zunächst mit einem mit dem obendefinierten "Reinigungskonzentrat 1124" befeuchteten Baumwolltupfer und anschließend mit einem mit Wasser befeuchteten Baumwolltupfer gewischt. Dadurch, dass durch diese Vorgehensweise nicht die Gesamtmenge Grafit entfernt werden kann, werden die Muster zusätzlich durch Wischen mit einem mit Isooctan befeuchteten Baumwolltupfer entwickelt. In den belichteten Bereichen macht sich dann ein schwaches graues Bild sichtbar, das im Vergleich zu den nicht-belichteten Bereichen wie eine aufgerauhte Phase aussieht. Es wird ein ähnlicher Druckzyklus wie in den Beispielen 3–4 gestartet. Mit beiden Mustern werden gute Abzüge erhalten. Nach 25 Kopien verschwindet ein schwacher Schleier vollständig.
  • Beispiel 8–9
  • Das gleiche Muster wie in Beispiel 5 wird mit einer bei 830 nm emittierenden XTD-Laserdiode bei einer Abtastgeschwindigkeit von 3,2 m/s, einer Strahlbreite von 11 μm und einer Leistung von 220 und 292 mW (zwei unterschiedliche Belichtungen auf unterschiedlichen Bereichen von Muster 8) oder einem Nd:YAG-XTD-Belichter bei einer Abtastgeschwindigkeit von 3,2 m/s, einer Pixelgröße von 23 μm und einer Leistung von 751 und 1.040 mW (ebenfalls zwei unterschiedliche Belichtungen auf unterschiedlichen Bereichen von Muster 9) belichtet. Jedes Muster wird in 4 verschiedenen Weisen in unterschiedlichen, unten angegebenen Bereichen entwickelt (alle Flüssigkeiten werden durch Wischen mit einem Baumwolltupfer angebracht):
    Teile 8A und 9A: Isooctan,
    Teile 8B und 9B: zunächst Isooctan, dann Wischen mit einem trockenen Baumwolltupfer bis zur vollständigen Entfernung des Russes,
    Teile 8C und 9C: keine Entwicklung,
    Teile 8D und 9D: zunächst "Reinigungskonzentrat 1124" (oben definiert), dann Isooctan.
  • Jedes Muster wird als Druckplatte in eine GTO 46-Druckpresse von Heidelberg (Deutschland) eingespannt, wobei als Druckfarbe das obendefinierte Reflecta Dry Magenta und kein Feuchtwasser verwendet wird. Nur die Teile 8A, 9A, 8C und 9C ergeben gute Kopien.
  • Beispiel 10
  • Der gleiche, mit einer Silikonschicht versehene Träger wie in den Beispielen 3–4 wird mit einem feinen Pulver des Infrarotlicht absorbierenden Farbstoffes folgender Formel eingerieben:
  • Figure 00170001
  • Die so erhaltene Farbstoffschicht wird dann mit einem Baumwolltupfer zugestopft. Das Material kann mit einer bei 830 nm emittierenden XTD-Laserdiode bei einer Abtastgeschwindigkeit von 3,2 m/s, einer Strahlbreite von 11 μm und einer Leistung von 150 und 300 mW oder einem Nd:YAG-XTD-Belichter bei einer Abtastgeschwindigkeit von 3,2 m/s, einer Pixelgröße von 23 μm und einer Leistung von 550 bis 975 mW belichtet werden. Ein Teil der Platte wird mit einem mit Isooctan befeuchteten Baumwolltupfer gewischt, ein anderer Teil wird gar nicht entwickelt. Unter den gleichen Druckpressenbedingungen wie in den Beispielen 3–4 werden mit dem nicht-entwickelten Teil gute Kopien erhalten. Der mit Isooctan gewischte Bereich weist weder auf der Platte noch auf den gedruckten Kopien ein Bild auf.
  • Nach der detaillierten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dürfte es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier zahlreiche Modifikationen möglich sind, ohne dass vom Geltungsbereich der Erfindung wie in den folgenden Ansprüchen dargelegt abgewichen wird.

Claims (13)

  1. Ein zur Herstellung eines driografischen, in den belichteten Bereichen Druckfarbe anziehenden Druckmasters geeignetes wärmeempfindliches Bilderzeugungsmaterial, das folgende Elemente enthält: (i) eine erste Schicht, die mehr als 50 Gew.-% Kohlenstoff oder einer organischen lichtabsorbierenden Verbindung enthält, und (ii) eine unter der ersten Schicht liegende farbabweisende zweite Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht in den nicht belichteten Bereichen durch Starten eines Druckzyklus ohne übermäßige Entfernung der zweiten Schicht entfernt werden kann.
  2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht weniger als 20 Gew.-% anderer reaktiver Verbindungen außer der lichtabsorbierenden Verbindung enthält.
  3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht im Wesentlichen aus Kohlenstoff, Russ oder Grafit besteht.
  4. Material nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht eine vernetzte Silikonverbindung enthält.
  5. Material nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Schicht trägergestützte Schichten sind.
  6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Zylinder einer Druckpresse oder eine Metallhülse ist.
  7. Ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren zur Herstellung eines driografischen Druckmasters: (i) Auftrag einer ersten Schicht auf eine farbabweisende zweite Schicht, wobei die erste Schicht mehr als 50 Gew.-% Kohlenstoff oder einer organischen lichtabsorbierenden Verbindung enthält, (ii) bildmäßige Beaufschlagung mit Wärme der ersten Schicht, und (iii) Entfernung der ersten Schicht in den nicht belichteten Bereichen durch Starten eines Druckzyklus ohne übermäßige Entfernung der zweiten Schicht, wobei der Druckmaster in den belichteten Bereichen farbanziehend ist.
  8. Ein durch die nachstehenden Schritte gekennzeichnetes Verfahren zur Herstellung eines driografischen Druckmasters: (i) bildmäßiger Auftrag einer ersten Schicht auf eine farbabweisende zweite Schicht, wobei die erste Schicht mehr als 50 Gew.-% Kohlenstoff oder einer organischen lichtabsorbierenden Verbindung enthält, und (ii) wahlweise Beaufschlagung mit Wärme der ersten Schicht, wobei der Druckmaster in den mit der ersten Schicht versehenen Bereichen farbanziehend ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht als trockenes Pulver aufgebracht wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht durch unvollständige Verbrennung organischen Materials aufgebracht wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht durch Verwendung eines Übertragungsmaterials aufgebracht wird, wobei das Übertragungsmaterial einen Träger und eine eine lichtabsorbierende Verbindung enthaltende Übertragungsschicht enthält.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Schicht trägergestützte Schichten sind und zumindest ein Schritt des Verfahrens mit dem auf einen Zylinder einer Druckpresse aufgespannten Träger durchgeführt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Schicht durch einen Zylinder einer Druckpresse getragen werden.
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