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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung steht in allgemeiner Beziehung zur Gewebetransplantation.
Speziell bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zur Steigerung
der Replikationskapazität
von normalen ruhenden Zellen, wie etwa normale Körperzellen, durch transiente
Immortalisation oder transiente Telomerisation, um Zellen herzustellen, die
für die
Zelltherapie geeignet sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Zelltherapie ist ein sich entwickelndes Gebiet zur Behandlung von
medizinischen Erkrankungen. Zellen aus verschiedenen Gewebequellen
werden zur Transplantation in Säugetierrezipienten,
einschließlich Menschen,
bei der Behandlung von Erkrankungen, Gewebe oder Organersatz, in
Betracht gezogen. Die Verwendung primärer Zellen zur Transplantation
erfordert eine kontinuierliche, fortwährende Verfügbarkeit von frischen Gewebequellen.
Dies ist jedoch problematisch, insbesondere dann, wenn humane Zellen
erwünscht sind.
Normale humane Körperzellen
zeigen eine begrenzte Replikationskapazität von 50–100 Populationsverdopplungen,
die trotz der Anwesenheit adäquater
Wachstumsfaktoren durch eine Beendigung der Proliferation charakterisiert
ist. Die Replikationskapazität
kann bedeutend niedriger sein (10–50 Populationsverdopplungen),
wenn die Zellen in Kultur in vitro gehalten werden. Diese Beendigung
der Replikation in vitro wird häufig als
zelluläres
Altern oder zelluläre
Seneszenz bezeichnet.
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Um
Zellen für
die therapeutische Verwendung in ausreichender Menge zu generieren,
werden gewöhnlich
Zellen immortalisiert, um eine unbegrenzte Replikationskapazität zu erzielen
und zelluläre
Seneszenz zu verhindern. Die Identifizierung von immortalisierenden
Genen und die Entwicklung von Gentransfer-Verfahren erlaubt die Generierung von
Zelllinien aus Zelltypen, die schwer in ausreichender Menge erhalten
werden oder in Kultur über
eine kurze Lebensdauer verfügen.
Diese immortalisierenden Gene werden typischerweise durch den Transfer
eines Virus oder eines Plasmids, das ein immortalisierndes Gen enthält, generiert. Die
Immortalisation einer Zelle steigert die Lebensspanne einer Zelle
(insbesondere in Kultur mit replikativen Wachstumsfaktoren), so
dass die resultierende Zelllinie weitaus öfter in der Lage ist, als die
ursprünglichen
Primärzellen
passagiert zu werden.
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Die
Publikationen ((1) KATAKURA Y ET AL.,: „Immortalization by gene transfection. „METHODS
CELL BIOL, vol. 57, 1998, Seiten 69–91; (2) JIANG XU-RONG ET AL: „Telomerase
expression in human somatic cells does not induce change associated
with transformed phenotype" NATURE
GENETICS, NATURE AMERICA, NEW YORK, US, vol. 21, no 1, January 1999
(1999-01), Seiten 111–114;
(3) J WANG ET AL: "MYC
ACTIVATES TELOMERASE" GENES
AND DEVELOPMENT, COLD SPRING HARBOR LABORATORY PRESS, NEW YORK,
US, vol. 12, 1998, Seiten 1769–1774)
beschreiben Polypeptide mit immortalisierender Aktivität (1), ein
Polypeptid mit der katalytischen Komponente der Telomerase (hTERT,
2), ein Polypeptid, das Telomerase aktivierende Aktivität besitzt
(myc, 3) und Verfahren, wobei die Gene der besagten Polypeptide
in Zellen transfiziert werden. Jedoch bezieht sich keine dieser
Veröffentlichungen
auf Fusionsproteine umfassend die Transportfunktion der Transportproteine
VP22 oder HIV TAT.
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Die
Anwendung von immortalisierten Zellen in der Zelltherapie kann jedoch
ernsthafte Risiken für
Patienten darstellen, weil immortalisierte Zellen auf mehreren Ebenen
tumorgen sind. Darüber
hinaus wird die exogene DNA, die für die Zelltransformation geeignete
Nukleinsäuren
enthält,
im allgemeinen in Zellen durch Insertion, durch die Verwendung von
infektiösen
Vektoren wie etwa retrovirale Vektoren, eingefügt. Virusinfizierte Zellen
stellen ebenfalls ernsthafte Risiken für Patienten dar, wie etwa die
Generierung von replikationskompetenten Viren während der Virus-Produktion;
die mögliche
Rekombination zwischen dem therapeutischen und den endogenen retroviralen
Genomen, eventuell die Generierung von infektiösen Agenzien mit neuen Zellspezifitäten, Wirtsbereichen
oder einer gesteigerten Virulenz und Zytotoxizität; und die mögliche unabhängige Integration
in eine große
Anzahl an Zellen steigern das Risiko für tumorgene insertionale Ereignisse.
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Annäherungen
zur Vermeidung dieser Risiken konzentrieren sich auf die Entfernung
des genetischen Elements, wenn die Differenzierung der Zielzellen
erwünscht
ist. Eine solche Annäherung
ist mit der Anwendung des Cre/IoxP Rekombinationssystems des Bakteriophagen
P1 verbunden. Im Cre/IoxP-Verfahren wird für die Insertion das immortalisierende
Gen oder das Onkogen mit Rekombinase Erkennungssequenzen (IoxP)
flankiert und anschließend
via Cre-vermittelter
Deletion das flankierende Gensegment entfernt. Die Abwesenheit von
verbleibendem immortalisierendem Gen lässt sich jedoch sehr schwer überprüfen. Jedes
verbleibende immortalisierende Gen stellt ein ernsthaftes Risiko
für den
Empfänger
der Zelltherapie dar, da es möglicherweise
diesen Zellen ermöglicht,
im Wirt nach der Transplantation ihre Proliferation fortzusetzen
und einen Tumor zu bilden. Dementsprechend ist Gewebe, welches auf
diese Art aus Zellen für
die Zelltherapie generiert wird, weniger erwünscht.
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Daher
besteht in diesem Fachgebiet der Bedarf für ein Verfahren zur Zellproliferation,
welches Risiken vermeidet, die mit der Inkorporation von exogenen
immortalisierenden Genen in Zellen, die für die Zelltherapie verwendet
werden, assoziiert sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen für die Generierung
von Zellen zur Verfügung, die
nicht in ausreichender Menge vorhanden sind, die schwer in reiner
Form in Primärkultur
erhalten werden können,
die wenig verfügbar
sind (z.B. humane Zellen) oder eine kurze Lebensdauer in Kultur
haben. Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur bedingten transienten
Zellproliferation, wobei die Immortalisation oder Telomerisation
durch die Wirkung von exogen bereitgestellten Molekülen initiiert
wird und durch das Entfernen der exogen bereitgestellten Molekülen terminiert
wird. Zellen werden in vitro zur Herstellung einer Zellbank vermehrt
und durch die Entfernung des exogenen immortalisierenden oder telomerisierenden
Fusionsproteins in ihren nicht-proliferativen Zustand zurückversetzt.
Die Zellen, die durch die Verfahren der Erfindung hergestellt werden,
sind für
die Transplantation und die Zelltherapie geeignet. Die Verfahren
der Erfindung können
zur Proliferation von jeglichen normalen ruhenden Zellen, die zur
Proliferation induziert werden können,
wie etwa normale Körperzellen,
angewendet werden.
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In
der Erfindung werden Fusionsproteine bereitgestellt, aufweisend
ein Transport-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz des herpesviralen
VP22 Proteins, des humanen Immundefizienz-Virus (HIV) TAT Proteins
oder von Homologen oder von Fragmenten davon, die an Aminosäuresequenzen
von Zellimmortalisationsproteinen gekoppelt sind. Beispiele für Proteine
oder Polypeptide für
Zellimmortalisationsaktivität
umfassen das 12S und 13S Produkt des Adenovirus E1A-Gens, die SV40
klein und groß T-Antigene
(Subfragmente und verkürzte
Versionen), Papilloma Viren E6 und E7, das Epstein-Barr Virus (EBV),
Epstein-Barr nuklear Antigen-2 (EBNA2), humanes T-Zell Leukämievirus-1
(HTLV-1), HTLV-1 tax, Herpesvirus Saimiri (HVS), mutantes p53 und
Proteine der Onkogene wie etwa myc, c-jun-, c-ras. C-Ha-ras, h-ras,
vsrc, c-fgr, myb, c-myc, n-myc und Mdm2. Ebenfalls werden in der
Erfindung Fusionsproteine bereitgestellt, aufweisend ein Transport-Polypeptid mit der
Aminosäuresequenz
des herpesviralen VP22, des HIV TAT oder von Homologen oder Fragmenten
davon, zusammen mit Aminosäuresequenzen
von Proteinen oder Fragmenten davon mit Telomerase spezifischer
Aktivität.
Beispiele von Proteinen oder Fragmenten mit Telomerase spezifischer
Aktivität
hiervon, umfassen Telomerase, p140, p105, p48 und p43.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden normale ruhende Zellen transient immortalisiert,
um diese Zellen zu vermehren. Zellen von Interesse werden in Anwesenheit
eines Fusionsproteins, enthaltend ein erstes Polypeptid mit der
Transportfunktion des herpesviralen VP22 Proteins oder HIV TAT Proteins
und einem zweiten Polypeptid mit Zellimmortalisationssaktivität, kultiviert.
Das Fusionsprotein wird in den Kern der Zellen transportiert und
immortalisiert die Zellen. Die immortalisierten Zellen expandieren
in Anwesenheit des Fusionsproteins. Sobald ausreichend Zellen erhalten
werden, wird das Fusionsprotein aus dem Wachstumsmedium entfernt
und die Zellen werden kultiviert bis sie in ihren ursprünglich differenzierten
nicht-immortalisierten Zustand zurückkehren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden normale ruhende Zellen durch transiente Telomerisierung
dieser Zellen proliferiert. Zellen von Interesse werden in Anwesenheit
eines Fusionsproteins, enthaltend ein erstes Polypeptid mit der
Transportfunktion des herpesviralen VP22-Proteins, des HIV TAT-Proteins und einem
zweiten Polypeptid mit Telomerase spezifischer Aktivität, kultiviert.
Das Fusionsprotein wird zum Kern dieser Zellen transportiert, wo
es telomerische DNA an chromosomale Enden synthetisiert und dabei die
replikative Seneszenz verhindert. Die telomerisierten Zellen expandieren
in Anwesenheit des Fusionsproteins. Sobald ausreichend Zellen erhalten
werden, wird das Fusionsprotein aus dem Wachstumsmedium entfernt
und die Zellen in einer standardisierten Art und Weise in der Abwesenheit
von exogenen immortalisierenden oder telomerisierenden Fusionsproteinen
kultiviert.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden das Transportprotein (wie etwa VP22 oder TAT)
und das immortalisierende Gen (wie etwa hTERT, SV40, etc.) miteinander
gemischt und auf die Zellen appliziert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung werden normale ruhende Zellen proliferiert, indem diese
Zellen transient telomerisiert werden. Zellen von Interesse werden
in Anwesenheit von zwei Fusionsproteinen kultiviert: (1) ein Fusionsprotein,
enthaltend ein erstes Polypeptid mit einer Transportfunktion des
herpesviralen VP22-Proteins oder HIV TAT-Proteins und einem zweiten
Polypeptid mit Zellimmortalisationsaktivität; (2) ein Fusionsprotein,
enthaltend ein erstes Polypeptid mit einer Transportfunktion des
herpesviralen VP22 Proteins oder des HIV TAT Proteins und einem
zweiten Polypeptid mit Telomerase spezifischer Aktivität. Die Zellen
können
in Anwesenheit von mehr als einem Fusions-Typ der VP22-Immortalisation
oder TAT-Immortalisation kultiviert werden. Die Zellen expandieren
in Anwesenheit der Fusionsproteine bis ausreichend Zellen mit erhöhter Lebensdauer
erhalten werden. Die Fusionsproteine werden daraufhin aus dem Wachstumsmedium
entfernt und die Zellen kultiviert bis sie in ihren ursprünglich differenzierten
nicht-immortalisierten Zustand zurückkehren.
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Die
Zellen, die durch die Verfahren der Erfindung hergestellt werden,
sind nicht permanent immortalisiert (und demzufolge nicht tumorgen
oder transformiert) und nicht viral infiziert. Dementsprechend sind
diese Zellen nach der Entfernung der exogen immortalisierenden oder
telomerisierenden Fusionsproteine für die Transplantation oder
für die
Anwendung in der Zelltherapie geeignet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die zelluläre
Immortalisation durch direkte transkriptionale Aktivierung der Telomerase
reversen Transkriptase erreicht, die durch die Zugabe des VP22-myc
Fusionsproteins vermittelt wird. Wang, et al., 12 Genes & Dev. 1769–1774 (1998).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird in einer Zelle ein spezifisches Gen transient
aktiviert, um spezifisch die Expression von einem endogenen Gen
von Interesse zu aktivieren und das korrespondierende Protein von
Interesse zu exprimieren. Die Proteine von Interesse schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf human growth hormone (hGH), Erythropoetin (EPO), Insulinotropin, Insulin,
Leptin, hGCSF, Faktor VIII, Faktor VII, Faktor IX, Faktor X und
tissue-type Plasminogen Aktivator (tPA).
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine Plasmidkarte von pVP22-hTERT-1901.
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2 ist
eine Reihe von Photographien, welche die Detektion von VP22-hTERT und VP22-cMyc
chimären
Proteinen durch Immunozytochemie (ICC) zeigen. Cos Zellen wurden
transient mit plasmidfreier DNA transfiziert (Panel A und B), pVP22-(cMyc-HIS-TAG)-1090
Kontrollvektor (Panel C und D), pVP22-hTERT-(cMy-HIS-TAG)-1095 Vektor
(Panel E und F) und pVP22-cMyc-(HIS-TAG9-1101
Vektor (Panel G und H). Der anti-cMyC Erst-Antikörper (c-Myc Ab) wurde hinzugefügt in Panel
A, C, E und G wobei kein anti-cMyc Erst-Antikörper hinzugefügt wurde
in Panel B, D, F und H.
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3 ist
eine Western-Blot-Analyse von VP22-basierten chimären Proteinen,
die in Cos Zellen exprimiert wurden. Das VP22-hTERT-(cMyc-HIS-TAG)Fusionsprotein
und die Kontrolle VP22-(cMyc-HIS-TAG)Protein wurden jeweils in p1101
und p1090 in transient tranfizierten COS Zellen exprimiert (Als
Antikörper
wurde der anti-cMyc Antikörper
von Invitrogen verwendet). Die Molekuralgewichte von VP22-hTERT-(cMyc-HIS-TAG),
VP22-eMyc-(HIS-TAG)
und TAG sind mit Pfeilen markiert.
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4 ist eine Reihe von Abbildungen. 4A zeigt
die Populationsverdopplungskurve für 1091-MDX01 (Kurve mit Rauten),
wie bestimmt durch wiederholte serielle Passage der VP22-hTERT Zelllinie. Ebenso
dargestellt sind die linearisierten Ergebnisse (durchgezogene Linie). 4B zeigt
die Populationsverdopplungskurve für mMLV-hTERT immortalisierte
MDX12(Kurve mit X)-Vs die parentale primäre MDX1 Zelle (Kurve mit Dreiecken),
bestimmt durch wiederholte Passage der VP22-hTERT Zelllinie.
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5 ist eine Reihe von Gelen, welche die
katalytische Telomeraseaktivität
von VP22-hTERT chimären
Proteinen zeigt, wie durch den TRAP-Assay dargestellt. In 5A wurde
der TRAP-Assay mit Zelllysaten von COS Zellen, die mit VP22,VP22-hTERT
und VP22-HTERT-(mMyc.HIS-TAG)Fusionsprodukten, transient in die
jeweiligen Expressionvektoren p1090, p1091 und p1095 transinfiziert
wurden durchgeführt.
293T wurde als Positivkontrolle für die katalytische Aktivität von hTERT
im TRAP-Assay einbezogen. In 5B, wurde
der TRAP-Assay mit stabilen polyklonalen p1091/MDX1 Zellen, MDX1
als Negativkontrolle und MDX12 als Positivkontrolle durchgeführt.
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6 ist eine Reihe von Photographien, welche
die Detektion der Anwesenheit der Telomerase in p1091/MDX1 durch
ICC zeigen. ICC wurde mit p1091/MDX12 stabilen Zellen mit anti-hTERT
Antikörpern
und α-hTERT
(C-20) Antikörper
durchgeführt,
während
MDX1 (6A und 6B) und
MDX12 (6C und 6D) Zellen
jeweils als H-TERT-Negativ- und Positivkontrolle verwendet wurden.
Der anti-hTERT Erst-Antikörper
wurde in 6A, 6C und 6E hinzugefügt, während der
anti-hTERT Erst-Antikörper
nicht in 6B, 6D und 6F hinzugefügt wurde.
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7 ist
eine Reihe von Gelen (mit zusätzlicher
Darstellung), welche die endogene hTERT und VP22-hTERT mRNA Expression,
gemessen durch RT-PCR
in MDX12 und 1091-MDX01 immortalisierten Zelllinien zeigen. RT-PCR
wurde mit aus MDX12 (hTERT immortalisiert) und 1091-MDX01 (VP22-hTERT immortalisierte)
Zelllinien isolierter mRNA, unter Verwendung von Oligonukleotiden,
die spezifisch für
die endogene hTERT mRNA Expression sind, durchgeführt (7A). RT-PCR wurde mit aus MDX12 (h-TERT
immortalisierte) und 1091-MDX01 (VP22-hTERT immortalisierte) Zelllinien
isolierter mRNA, unter Verwendung von Oligonukleotiden, die spezifisch
für VP22-hTERT
mRNA Expression sind, durchgeführt
(7B). +RT verweist auf die Zugabe
von reverse Transkriptase und –RT
verweist auf eine PCR ohne die Zugabe von reverse Transkriptase;
+RT* verweist auf die Verwendung einer reversen Transkriptase eines
anderen Herstellers.
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8 ist
eine Reihe von Gelen (mit zusätzlichen
Darstellungen), welche die endogene hTERT und VP22-hTERT mRNA Expression
zeigt, gemessen durch RT-PCR in MDX12 und 1091-MDX01 immortalisierten Zelllinien.
RT-PCR wurde mit
aus MDX12 (hTERT immortalisierte) und 1091-MDX01 (VP22-hTERT immortalisierte)
Zelllinien isolierter mRNA, unter Verwendung von Oligonukleotiden,
die spezifisch für
mMLV-hTERT mRNA Expression sind, durchgeführt (7A).
RT-PCR wurde mit aus MDX12 (hTERT immortalisierte) und 1091-MDX01
(VP22-hTERT immortalisierte) Zelllinien isolierter mRNA, unter Verwendung
von Oligonukleotiden, die spezifisch für VP22-hTERT mRNA Expression
sind, durchgeführt
(7B). +RT verweist auf die Zugabe
von reverse Transkriptase und –RT
verweist auf eine PCR ohne die Zugabe von reverse Transkriptase. +RT*
verweist auf die Verwendung einer reversen Transkriptase eines anderen
Herstellers.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Einführung: Die
Erfindung beschreibt Verfahren und Zusammensetzungen zur bedingten
Immortalisation von primären
Säugerzellen.
Die Erfindung stellt Verfahren für
die Kopplung von VP22 oder TAT an ein Onkogen oder ein immortalisierendes
Gen bereit, so dass eukaryotische oder prokaryotische Zellen effizient
das Fusionsprotein produzieren können.
Das humane Telomerasegen (hTERT) ist in der Lage primäre humane
Fibroplasten zu immortalisieren, ohne zu bewirken, dass die Zellen „transformiert" werden (Morales,
C. P. et al. Nature Genetics 21, pp. 115–118, 1999; Jiang, X. R. et
al. Nature Genetics 21, pp. 111–114,
1999). Wir nehmen an, dass das VP22 Protein möglicherweise dem gleichen Zwecke
dienen könnte,
indem es das humane Telomerase (hTERT) Protein durch die Zellmembran
von geeignet exponierten Zellen hindurch transportiert. In Analogie
könnte
man jedes immortalisierende Protein, wie etwa das SV40, cMyc, E1A,
E6, E7, ras, etc. an das C-terminale Ende des VP22 Proteins anheften
und diese Fusionsproteine würden
mit hoher Effizienz in die Zellkerne von exponierten primären Zellen
transportiert werden.
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In
einer Ausführungsform
ermöglicht
die Erfindung die bedingte Immortalisation von humanen Betazellen
(z.B. mit SV40 TAG, myc, ras, etc.) in einer transienten Art und
Weise (für
kurze Zeitabschnitte oder nur während
der Wachstumsphase und Expansion der Zellen), so lang wie das VP22-Fusions-
oder TAT-Fusionsprotein den Zellen bereit gestellt wird. Daher macht
die Erfindung die bedingte Immortalisation, ohne die direkte Verwendung
von DNA Transfektion oder viraler Transduktion möglich.
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Kulturüberstände, Extrakte
oder Kokulturen aus oder mit produzierenden Zellen können verwendet werden,
um der Zelle der Wahl das Onkogen, das immortalisierende Protein
oder ein anderes Protein von Interesse zu liefern. Alternativ können die
Fusionsproteine gereinigt werden und dem Kulturmedium als Mediumzusatz
hinzugefügt
werden. Um differenzierte Endzellen zu erhalten werden die Fusionsproteinzusätze einfach aus
dem Medium entfernt.
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Die
Vorteile dieser Ausführungsform
könnten
vielfältig
sein. Die Vorteile schließen
die Eliminierung der viralen Transduktion oder Plasmidtransfektion
humaner Zelllinien von Interesse ein. Man könnte einfach das VP22-Fusionsprotein
als Zusatz in das Wachtumsmedium der Kultur hinzufügen. Auf
diesem Weg würden
die Zellen in Kultur direkt den immortalisierenden Signalen ausgesetzt
werden, ohne Notwendigkeit einer permanenten genetischen Modifikation
der Zellen mit dem Onkogen oder immortalisierenden Gensequenzen.
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Ein
anderer Vorteil ist die Eliminierung von Gen-Switch- und Cre/Iox
Inaktivierung-basierten Systemen, beziehungsweise zur Deaktivierung
und Eliminierung der eingeführten
immortalisierenden Gensequenzen aus dem Genom von demgemäß immortalisierten
Säugerzellen.
Da keine immortalisierende Gensequenzen jemals in primäre humane
Zellen eingeführt
werden, ist es nicht notwendig einen komplexen Gen-Switch (tet,
Ecdyson etc.) hinzuzufügen,
um die Expression der immortalisierenden/transformierenden Onkogene
abzuschalten oder das immortalisierende Gen mit IoxP Seiten, für die spätere Excision
des Onkogens durch das Hinzufügen
von CRE Rekombinase zu flankieren. Mit dem VP22 oder TAT Fusionsproteinsystemen
kann man auf einfache Weise, die für die Zellexpansion verantwortlichen
Proteine aus dem Gewebekulturmedium entfernen und den zellulären Transport
des immortalisierenden Signals anhalten. In einer Sicherheitsbetrachtung
besteht aufgrund der Übertragung
von potentiell transformierten humanen Zellen in die Patientenpopulation
erheblich weniger Bedenken. Im Gegensatz dazu ist es mit klassischen
Transfektions-/Tranduktionsverfahren sehr
schwierig zu überprüfen, ob
die transformierte Gensequenz „komplett" eliminiert wurde
oder abgeschaltet wurde. Mit anderen Worten kann man niemals sicher
sein, dass bei den Ausführungsformen,
die aktuell die herkömmliche
Gentransformation anwendet, jedes immortalisierende Gen inaktiviert
wird, das ursprünglich
in die transplantierten Zellen eingefügt wurde.
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Ein
anderer Vorteil dieser Erfindung ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass
man nach der Entfernung des VP22 oder des TAT Fusionsproteins aus
dem expandierenden Zellkulturmedium, sich die Möglichkeit zur effizienteren
und schnelleren Umkehrung von expandierenden Zellen in einen völlig differenzierten
Phänotyp entwickeln
kann.
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Ein
anderer Vorteil der Erfindung ist, dass Proteine ohne die Notwendigkeit
den Zellen Gene bereitzustellen, direkt zum Zellkern transportiert
werden können.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für die bedingte Immortalisation
von primären
humanen Zellen, wie etwa Pankreas Betazellen, Hepatozyten, Knochenzellen, Knorpelzellen,
Fibroblasten, Muskelzellen, Gehirnzellen oder Fettzellen. Als Ergebnis
eines effizienten nukleären
Transports kann die Erfindung darüber hinaus zur transienten
Genaktivierung von bestimmten endogenen Genen in jeder Zelllinie
verwendet werden. Wenn das Fusionsprotein Polypeptidsequenzen enthält, welche
transkriptional die spezifische Genexpression von endogenen Proteinen
aktiviert, dann kann die Erfindung zusätzlich zur Produktion eines
jeden Proteins von Interesse ohne die Verwendung von kodierenden
Sequenzen dieses Gens oder Proteins verwendet werden. Beispiele
für Gene,
die endogen durch die Verwendung von VP22 oder TAT Fusionsproteinen
aktiviert werden können,
sind EPO, Faktor VIII, Leptin, hGH, Insulin usw. Folglich kann die
Erfindung verwendet werden, um transient in jeder primären oder
immortalisierten Zelle Gene zur Produktion von besagtem Protein
für jeden
Gebrauch zu aktivieren.
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Die
Verwendung der Erfindung kann transient sein; kann ausgeführt werden
mit jeder Zelle und erfordert keine DNA-Insertion in die Promoterregion
stromaufwärts
des Gens. Wir brauchen keine Sequenzinformation, eben nur spezifische
Gen-Aktivierungsproteine. Dies vermeidet den Gebrauch der Genaktivierung
von spezifischen Promotersequenzen. Vielmehr könnte es möglich sein ein Screening-Verfahren
für transkriptionelle
Aktivatoren zu entwickeln, die mit VP22 oder TAT verwendet werden,
um Aktivatoren eines jeden Proteins von Interesse zu screenen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird VP22 oder TAT an Telomerase gekoppelt. Das VP22-Telomerase-
oder TAT-Telomerase-Fusionsprotein wird transient Zellen von Interesse
zugeführt.
Nach Entfernung des Fusionsproteins aus dem Medium wird der Zuführungsprozeß unterbrochen – aber nur
nach der transienten „Telomerisierung" der Chromosomenenden
und der Erweiterung des replikativen Zelllebens für mehr als
50 Populationsverdopplungen oder mehr. Der Verabreichungsprozeß erfordert
nicht das Verbleiben der verabreichten Gensequenzen in irgendeines
unserer Endprodukte. Folglich verhindert die Erfindung das Verbleiben von
Viren, Cre/Iox, SV40 oder Telomerase in der endgültigen Zelle oder Produktvorrichtung.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird VP22 oder TAT an c-myc gekoppelt, welches spezifisch Telomeraseaktivität via transkriptionaler
Aktivierung induziert, so dass keine Notwendigkeit für das Telomerase
Fusionsprotein besteht (Wang, J. et al. Genes & Devel. 12, pp 1769–1774, 1998).
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Polypeptide
mit der Transportfunktion von VP22. VP22 ist ein Strukturprotein,
welches in Herpes simplex Typ 1 Virus (HSV) vorkommt. Das herpesvirale
HSV-1 Virion Protein VP22 verfügt über einen
außergewöhnlichen
interzellulären
Traffic/Transportmechanismus (Siehe PCT Internationale Patentanmeldung
WO 97/05265; Elliott & O'Hare, 88 Cell 223–233 (1997)).
Das Protein kann sich selbst effizient durch die Membran von Zellen über einen
nichtklassischen Golgi-unabhängigen
Mechanismus hindurch transportieren. Das VP22 Protein kann sich
selbst in umgebenden Zellen als ein Ergebnis einer endogenen Synthese
und Sekretion oder nach exogener Applikation gegenüber naiven
Zellen hinein transportieren. VP22 kann sich durch eine Monoschicht
einer nicht exprimierenden Zelle hinweg ausbreiten, wobei VP22 aus
dem Zytoplasma einer exprimierenden Zelle in Nachbarzellen transportiert
wird. Interessanterweise zielt das VP22 naturgemäß auf den Zellkern, wo es direkt
an Chromatin bindet und nach der Zellteilung auf die Tochterzellen
verteilt wird. Darüber
hinaus, falls an eine Vielfalt von anderen Proteinen fusioniert,
kann das VP22 Protein die fusionierten Proteine durch Zellmembranen
transportieren und so die gebundenen Proteine in den Zellkern befördern. Wichtiger
ist, dass gezeigt werden konnte, dass VP22 fusionierte Proteine
ihre biologische Aktivität
im chimären
Zustand beibehalten und diese Aktivität direkt in exponierten Zellen
in einer hocheffektiven Art und Weise ausüben können. Diese Transportfähigkeit
des VP22-Fusionsproteins wurde kürzlich
für eine
Vielzahl von verschiedenen Proteinen gezeigt, einschließlich Grünes Fluoreszenzprotein,
ein 27 kDa Fluoreszenz Markerprotein, (Elliott & O'Hare, 6 Gene Therapy 149–151, 1999);
P-53, ein 53 kDa Zellzyklus Regulatorprotein, (Phelean et al., 16
Nature Biotechnologie 440–443,
1998); Thymidinkinase, ein 52 kDa Enzym dienend als das konvertierende
Enzym in der pro-drug suicide protein Kombination routinemäßig angewendet
in Studien zur Gentherapie; (Dilber et al., 6 Gene Therapy 12–21 (1999))
und β-Galaktosidase,
das 116 kDa bakterielle Enzym breit eingesetzt als ein Reporterprotein
bei Gen Expressionsstudien (Invitrogen). In all diesen Studien wurden
die chimären VP22-Fusionsproteine
mit hoher Effizienz in Zellen, die dem Fusionsprotein ausgesetzt
sind, transportiert und wichtiger, zeigten die biologischen Wirkungen
mit jedem gekoppelten Protein, sowohl in vitro als auch in vivo für das VP22oTK
System.
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Eine
Vielzahl von anderen Proteinen haben die Fähigkeit die zelluläre Membran
durch die Addition von membrane-translocating (membrantranslozierende)
Sequenzen (MTS) (Rojas et al., 16 Nature Biotechnology 370–375 (1998))
zu durchdringen. Die MTS, eine hydrophobe Region (h-Region) wird
verwendet, um eine Vielzahl von Peptiden und Proteinen (Ladung)
auf nicht zerstörerische
Art durch die Zellmembran zu befördern. HIV-1TAT
(Ensolo et al., 67 J. Virol 277–287
(1993); Fawell et al., 91 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 664.669 (1994); Schwarze
et al., 285 Science 1569–1572
(1999)) und eine geringe Anzahl von anderen nicht viralen Proteinen (Jackson
et al., 89 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 10691–10695 (1995)) wurden außerdem Eigenschaften
zum interzellulären
Trafficing zugesprochen, aber keines scheint dieses Phänomen so
treffend wie etwa VP22, mit Ausnahme von denaturiertem/renaturiertem
TAT Protein zu demonstrieren. Eine weitere bedeutende Eigenschaft
von VP22 ist, dass wenn dem Medium eine Zellmonoschicht exogen hinzugefügt wird,
es durch eben jene transfizierten Zellen aufgenommen werden kann,
wo es im Zellkern angereichert wird.
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Die
Bezeichnung „VP22" bezieht sich auf
das Protein VP22 des HSV (Bsp. HSV1) und Transportaktive Fragmente
und Homologe davon, einschließlich
Transport-aktive Homologe von anderen Herpesviren, einschließlich Varizella
Zoster Virus, equines Herpesvirus EHV und bovines Herpesvirus BHV;
modifizierte mutierte Proteine, Fusionspolypeptide und Kopplungsprodukte,
die damit homolog sind und eine Transportfunktion haben, korrespondierend
mit der Transportfunktion von VP22 aus HSV4; und in diesem Zusammenhang, sich
ebenso bezieht auf Nukleinsäuresequenzen,
die für
irgendein der erwähnten,
sei es in der Form nackter DNA, RNA oder eines Vektors oder langer
Nukleinsäuresequenzen,
einschließlich
solcher Sequenzen als Subsequenzen, kodieren.
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Subsequenzen
von herpesviralen VP22 Proteinen mit einer Transportaktivität und Verfahren
zum Testen dieser, sind anderswo beschrieben worden. Siehe zum Beispiel
PCT Internationale Patentanmeldungen WO 97/05265, WO 98/04708 und
WO 98/32866, einzeln hiermit mittels Referenz eingeschlossen. Subsequenzen
des herpesviralen VP22 Proteins mit einer Transportaktivität umfassen
Polypeptide, die zu den Aminosäuren
60–301
und 159–301
der vollständigen
HSV1 VP22 Sequenz (1–301)
korrespondieren. Ein Polypeptid, das sich aus den Aminosäureresten
(„aa") 175–301 der
VP22 Sequenz zusammensetzt hat ausgesprochen geringe Transportaktivität und wird
in diesem Zusammenhang für
die Erfindung wenig bevorzugt. Demgemäß bezieht sich Erfindung in
einem Aspekt auf gekoppelte Proteine oder Fusionsproteine bestehend
aus einer Subsequenz von VP22, enthaltend eine Sequenz bevorzugt
startend bei etwa aa 159 (oder früher in Richtung N-terminal
der ursprünglichen
VP22 Sequenz) bis etwa aa 301 und aufweisend (relativ zu der vollen
VP22 Sequenz) wenigstens eine Deletion von wenigstens einem Teil
der VP22 Sequenz, welche sich erstrecken kann z.B. vom N-terminalen
bis zum bezeichneten Startpunkt, z.B. eine Deletion von der gesamten
oder Teilen der Sequenz von etwa aa 1–158. Weniger bevorzugt breitet
sich solch eine Deletion weiter in C-terminale Richtung aus, z.B.
bis etwa aa 175. Zum Beispiel sind Sequenzen im Rahmen von etwa
aa 60–301
bis hin zu etwa aa 159–301
bevorzugt.
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VP22
Sequenzen, die wie hierbei betrachtet, erstrecken sich auch auf
homologe Proteine und Fragmente, basierend auf Sequenzen von VP22
Protein-Homologen
aus anderen Herpesviren. Zum Beispiel korrespondierende Derivative
und homologe VP22 Sequenzen wurden aus VZV (z.B. alle oder homologe
Teile aus der Sequenz der aa 1–301),
aus MDV (z.B. alle oder homologe Teile aus der Sequenz der aa 1–149) und aus
BHV (z.B alle oder homologe Teile aus der Sequenz der aa 1–258) (Siehe
PCT Internationale Patentanmeldungen WO 97/05265, WO 98/04708 und
WO 98/32866) erhalten. Die Sequenzen der korrespondierenden Proteine
aus HSV2, VZV, BHV und MDV sind aus öffentlichen Protein/Nukleinsäuresequenz
Datenbanken verfügbar.
Demgemäß ist z.B
innerhalb der EMBL/Genbank (Datenbank) eine VP22 Sequenz aus HSV2
verfügbar,
als Gen-item UL49
unter der Zugangsnummer Z86099, enthaltend das komplette Genom des
HSV2 Strang HG52; das komplette Genom des VZV, welches das homologe
Gen/Protein umfasst, ist verfügbar
unter den Zugangsnummern X04370, M14891, M16612; die korrespondierende
Proteinsequenz des BHV ist verfügbar
als „bovines
Herpesvirus 1 Virion Tegument Protein" unter der Zugangsnummer U21237; und
die korrespondierende Sequenz des MDV ist verfügbar als Gen-Gegenstand UL49
unter Zugangsnummer LI0283 stehend für "gallid Herpesvirus Typ 1 homologe Sequenzen". In diesen Proteinen,
speziell diesen von HSV2 und VZV, können korrespondierende Deletionen,
z.B. von Sequenzen, die homolog zu den aa 1–159 des VP22 des HSV1 gesetzt
werden. Diese zitierten Sequenzen sind hiermit mittels Referenz
eingeschlossen. Homologien zwischen diesen, sind leicht durch die
Verwendung von standardisierten Algorithmen und Software, z.B. solchen,
die in PCT Internationale Patentanmeldung WO 95/12673, Seite 9 erwähnt werden
zugänglich.
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VP22
Sequenzen, wie hierbei betrachtet, erstrecken sich auf Sequenzen
von Proteinen mit ähnlichen Eigenschaften
zu VP22, solche etwa wie die MTS 12 Aminosäuren (membrantranslozierende
Sequenz) aus Karbosi Fibroblast Growth Factor und ähnlich wie
die 11 Aminosäureregionen
des HIV TAT Proteins (Schwarze et al., 285 Science 1569–1572 (1999)).
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Darüber hinaus
sind chimäre
VP22 Proteine und Proteinsequenzen geeignet im Kontext dieser Erfindung,
z.B. eine Proteinsequenz aus VP22 des HSV1, in welche teilweise
eine homologe Sequenz aus dem korrespondierendem homologen VP22
eines anderen Herpevirus substituiert wurde. Zum Beispiel könnte in die
Sequenz des Polypeptids 159–301
vom VP22 des HSV1 C-terminale Sequenzen vom VP22 des HSV2 oder vom
VP22 Homologen des BHV substituiert werden.
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Es
wurde berichtet, dass die Deletion der C-terminalen 34-Aminosäuresequenz
vom VP22 des HSV1, die Transportfähigkeit aufhebt (Siehe PCT
Internationale Patentanmeldung WO 97/05265, WO 98/04708 und WO 98/32866).
Folglich beinhaltet diese Sequenzregion wesentliche Elemente für die Transportaktivität. Dementsprechend
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gekoppelte und Fusionsproteine bereitgestellt, umfassend
die C-terminale 34-Aminosäure
Sequenz vom VP22 oder eine Variante davon zusammen mit einer Sequenz
aus: (a) ein Protein oder Polypeptid zur Zellimmortalisation; (b)
ein Protein oder Polypeptid, welches Telomerase spezifische Aktivität hat; oder
(c) ein Protein oder Polypeptid zur Aktivierung eines spezifischen
endogenen Gens. Diese werden bereitgestellt z.B. für den Gebrauch
zur Verabreichung in Form von Proteinen für Zellen, die sie aufnehmen
werden. Gekoppelte Produkte von modifizierten terminalen Fragmenten
mit zumindest einer Mutation, Insertion oder Deletion relativ zur
C-terminalen 34 Aminosäuresequenz des
HSV1VP22 werden ebenfalls bereitgestellt. Entsprechend zu einer
alternativen bevorzugten Ausführungsform betrifft
die Erfindung Fusionspolypeptide enthaltend C-terminale 34 Aminosäuresequenz
des HSV1VP22 oder eine Variante davon, zusammen mit einer Nukleinsäuresequenz
(DNA oder RNA) kodierend für:
(a) ein Protein oder Polypeptid zur Zellimmortalisation; (b) ein
Protein oder Polypeptid das spezifische Telomeraseaktivität hat; oder
(c) ein Protein oder Polypeptid zur Aktivierung eines spezifischen
Gen.
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Es
wurde berichtet, dass notwendige Sequenzen für die Transportaktivität, eine
oder eine Vielzahl von Aminosäuresequenz-Motiven
oder deren Homologen aus der C-terminalen Sequenz von VP22 des HSV1
oder anderen Herpesviren enthalten und ausgewählt werden können aus
RSASR, RTASR, RSRAR, ATATR und wobei der dritte oder vierte Rest
A dupliziert werden kann, wie z.B. in RSAASR.
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Fusionsproteine.
In der Anwendung können
viele der hier beschriebenen Zusammensetzungen als Fusionsproteine
im ersten Teil der Zielpopulation von Zellen exprimiert werden,
aus diesen exportiert werden und geerntet werden. Das Fusionsprotein
wird dann in ein Wachstumsmedium überführt, wo es vom zweiten Teil
der Zielpopulation von Zellen, die das Protein nicht direkt herstellen,
aufgenommen wird.
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Ein
Fusionspolypeptid kann, wie hier beschrieben in eine Zielpopulation
von Zellen durch die Einführung
eines Polynukleotids oder anderen Vektor, das für das Fusionspolypeptid kodiert
in eine erste Population von Zellen (z.B. durch Transfektion oder
Mikroinjektion) transportiert werden, welche die kodierenden Polynukleotide
exprimiert um das Fusionsprotein zu produzieren, dabei den Export
aus der ersten Population von Zellen bewirkt, geerntet wird und
in eine zweite Population von Zellen über das Wachstumsmedium eingeführt wird.
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VP22
oder TAT oder funktionelle Subsequenzen davon, wahlweise mit einer
zusätzlichen
Polypeptidflanke zur Kopplung, können
an andere Proteine oder Nukleinsäuren
durch chemische Kopplung auf jede bekannte standardisierte Art und
Weise gebunden werden. Die Kopplung oder die Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der Transportfunktion des VP22 Protein oder des TAT Proteins
kann ein nützliches
Konstrukt zur Lieferung von Proteinen der erwähnten Typen in die Zelle bereitstellen.
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Die
Bezeichnung „Fusionsprotein" schließt Ausdrücke ein
wie etwa „gekoppelte
Proteine", „Kopplungsprodukte" und „Fusionsprodukte". Vorzugsweise sind
die gekoppelten Proteine Fusionsproteine, die konventionell aus
annähernd
im Leseraster fusionierten Gen-kodierenden Sequenzen in bekannten,
geeigneten Wirtszellen exprimiert werden. Entsprechende Polynukleotidsequenzen
können
durch den Gebrauch von Elementen bekannter und standardisierter
rekombinanter DNA-Methoden und leicht verfügbarer Adaptierungen davon
präpariert
und manipuliert werden. Jedoch können,
falls erwünscht,
chemisch gekoppelte Produkte für bestimmte
Anwendungen verwendet werden und aus einzelnen Proteinkomponenten
entsprechend aus einer Vielfalt von in der Technik bekannten chemischen
Kopplungstechniken präpariert
werden.
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Fusionsproteine
können
im Wege entsprechend oder ohne weiteres adaptiert zu den herkömmlichen rekombinanten
DNA Techniken gebildet und verwendet werden. Die Polynukleotide
können
in einem offenen Leseraster enthalten sein, wirksam verbunden mit
einer geeigneten Promotersequenz und einen Teil eines Expressionsvektor
bilden, z.B. umfassend das Polynukleotid in einem tragenden Plasmid.
Der Expressionsvektor kann zum Beispiel ein rekombinanter Virusvektor
oder ein nicht-viraler Tranfektionsvektor sein. Die Vektoren können zum
Beispiel Analoga oder Beispiele jener Vektoren sein, die in der
PCT Internationalen Patentanmeldung WO 97/05265 genannt oder beschrieben
sind oder jene die in den PCT Internationalen Patentanmeldungen
WO 92/05263, WO 94/21807 oder WO 96/26267 genannt oder beschrieben
sind. Für
Nukleotidsequenzen, die fähig
sind transkribiert und translatiert zu werden um ein funktionelles
Polypeptid zu bilden, ergibt sich aus der Degeneration des genetischen
Codes eine Anzahl von Nukleotidsequenzen, die für das gleiche Polypeptid kodieren.
Diese Erfindung schließt
alle diese Sequenzen ein.
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Die
hierbei beschriebenen Produkte können,
entsprechend der Erfindung als transportierbare Proteine verwendet
werden, die zur Aufnahme durch eine Zielpopulation von Zellen geeignet
sind, z.B derart, dass korrespondierend zur VP22 gekoppelten Polypeptidsequenz,
gleichartig wie oben beschrieben eine Effektorfunktion innerhalb
der Zielzellen, die das Produkt aufgenommen haben stattfinden kann.
Somit können
zum Beispiel die Zielzellen auf eine Weise immortalisiert werden,
wobei das Polypeptid oder die Nukleotidsequenz aus einem immortalisierenden
Agenz stammt oder eine verlängerte
replikative Lebensdauer erhält,
wobei das Polypeptid oder die Nukleotidsequenz aus einer Telomerase
oder aus einem Telomeraseaktivator stammt. In der Anwendung können viele
der hierbei beschriebenen Produkte als Fusionsproteine in einem
ersten Teil der Zielpopulation von Zellen exprimiert werden, aus
diesen herausexportiert und geerntet werden. Das Fusionsprotein
wird daraufhin in ein Wachstumsmedium überführt, wo es durch einen zweiten
Teil der Zielpopulation von Zellen, die das Protein nicht direkt
herstellt, aufgenommen wird.
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Ein
Fusionsprotein, wie hier beschrieben, kann zu einer ersten Zellpopulation
transportiert werden; durch die Einführung eines Polynukleotids
oder anderen Vektors kodierend für
das Fusionspolypeptid in einem ersten Teil der Zielpopulation von
Zellen (z.B. durch Transfektion oder Mikroinjektion), exprimierend
das zur Produktion des Fusionsproteins kodierende Polynukleotid
und dabei bewirken, dass es aus dem besagten ersten Teil der besagten
Zielpopulation exportiert wird, geerntet wird und via Wachstumsmedium
in einem zweiten Teil der Zielpopulation von Zellen eingeführt wird.
Ein Fusionsprotein (einschließlich
chemisch gekoppelte Produkte) kann ebenso in eine Zielpopulation
von Zellen transportiert werden, indem die Zellen direkt einer Präparation
des Fusionsproteins ausgesetzt werden, um dabei deren Aufnahme in
den Zielzellen zu bewirken.
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Unter
den Derivaten des VP22, die entsprechend im Hinsicht der Erfindung
als transportaktive Substanzen verwendet werden können und
zur Kopplung mit zu transportierenden Materialien, zu Zwecken, wie an
anderer Stelle dargelegt, sind Peptide umfassend eine transportaktive
funktionelle Sequenz aus dem C-terminalen Bereich des VP22.
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Die
auf VP22 basierten Kopplungsprodukte oder Fusionsproteine können eine
Reihe von Molekuralgewichten haben. Die Produkte können in
der Praxis zum Beispiel etwa 70 kDa oder mehr haben, z.B. 90 kDa oder
100 kDa oder mehr unter Berücksichtigung
der Größe des Proteins,
welches an VP22 gekoppelt oder fusioniert wird. Die Ausführungsformen
der Erfindung umfassen Beispiele, wobei das Fusionspeptid zumindest 13
Aminosäurereste
lang oder mehr als 12 Aminosäurereste
lang ist. Die zu fusionierenden Proteine können manchmal auch mehr als
etwa 27 oder 32 kDa sein. Die gekoppelten Polypeptide oder Fusionsproteine,
umfassend die VP22 Komponente, können
Größen größer als
120 kDa haben, z.B. bis hin zu etwa 180 kDa oder 200 kDa.
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Es
ist gelegentlich bevorzugt, dass die VP22 Sequenz an ihrem N-Terminus an die Sequenz
des ausgewählten
anderen Proteins, eines von der Art wie hierbei erwähnt, fusioniert
wird. C-terminale Fusionen können
gelegentlich entsprechend bevorzugt sein.
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In
den Polypeptiden der Erfindung können
Mutationen in den zusammengesetzten Aminosäuresequenzen der Fusionspolypeptide
und anderen gekoppelten Proteinen eingebaut sein. Hier eingeschlossen sind
Proteine, die mutierte Sequenzen haben in der Art, dass sie homolog
bleiben, z.B. in Sequenz, Funktion; und antigenem Charakter oder
in einer anderen Funktion des Proteins, das die entsprechende parentale
Sequenz beinhaltet. Solche Mutationen können vorzugsweise z.B. Mutationen
sein, umfassend einen konservativen Aminosäureaustausch, z.B. Austausche
zwischen Aminosäuren
von weitgehend ähnlichen
molekularen Eigenschaften. Zum Beispiel, Austausche untereinander
innerhalb der aliphatischen Gruppe Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin
können
als konservativ betrachtet werden. Manchmal kann die Substitution
von Glycin für
eine von diesen ebenfalls als konservativ betrachtet werden. Austausche
innerhalb der aliphatischen Gruppe Aspartat und Glutamat können auch
als konservativ betrachtet werden. Austausche innerhalb der Amid-Gruppe
Asparagin und Glutamin können
auch als konservativ betrachtet werden. Austausche innerhalb der
Hydroxy-Gruppe Serin und Threonin können auch als konservativ betrachtet
werden Austausche innerhalb der aromatischen Gruppe Phenylalanin,
Tyrosin und Tryptophan können
auch als konservativ betrachtet werden. Austausche innerhalb der
basischen Gruppe Lysin, Arginin und Histidin können auch als konservativ betrachtet
werden Austausche innerhalb der Schwefel enthaltenden Gruppe Methionin
und Cystein können ebenfalls
als konservativ betrachtet werden. Manchmal kann die Substitution
innerhalb der Gruppe Methionin und Leucin auch als konservativ betrachtet
werden. Bevorzugte konservative Substituitionsgruppen sind Aspartat-Glutamat;
Asparagin-Glutamin;
Valin-Leucin-Isoleucin; Alanin-Valin; Phenylalanin-Tyrosin; und
Lysin-Arginin. In
anderer Hinsicht können
mutierte Sequenzen Insertionen beinhalten, solche dass die gesamte Aminosäuresequenz
verlängert
wird, während
das Protein Transporteigenschaften beibehält. Zusätzlich können mutierte Sequenzen zufällige oder
beabsichtigte interne Deletionen umfassen, welche die gesamte Aminosäuresequenz
verkürzen,
während
das Protein die Transporteigenschaften beibehält.
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Die
mutierte Proteinsequenz kann zusätzlich
oder alternativ durch Polynukleotide kodiert sein, die unter stringenten
Bedingungen mit dem geeigneten Strang des natürlich vorkommenden Polynukleotids,
kodierend für
das parentale Protein hybridisieren und können auf positive Ergebnisse
hin mittels für
das parentale Protein relevanten herkömmlichen funktionellen Tests,
getestet werden. „Stringente
Bedingungen" sind
Sequenz-abhängig
und werden unter unterschiedlichen Umständen unterschiedlich sein.
Im Allgemeinen können stringente
Bedingungen ausgewählt
werden, die um etwa 5°C
niedriger, als der thermale Schmelzpunkt (TM) der spezifischen Sequenz
bei definierter Ionenstärke
und pH, sind. Die TM ist die Temperatur (unter definierter Ionenstärke und
pH) bei der 50% der Zielsequenz zu einer genau passenden Probe hybridisiert.
Typischerweise sind stringente Bedingungen solche, bei welchen die
Salzkonzentration zumindest 0,02 Molar bei pH 7 liegt und die Temperatur
zumindest bei 60°C
liegt. Wie auch andere Faktoren die Stringenz der Hybridisierung
beeinflussen können
(umfassend unter anderem Basenzusammensetzung und Größe der komplementären Stränge), die
Anwesenheit von organischen Lösungsmitteln
und das Ausmass unpassender Basen, ist die Kombination von Parametern
weitaus wichtiger, als die exakte Messung eines jeden einzelnen.
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VP22-Fusions-
oder TAT-Fusionsproteine können
unter Verwendung eine Poly-His-Tag (poly-Histidin) einfach gereinigt
werden. Systeme zur Herstellung von Fusionsproteinen, umfassend
die Poly-His-Tags, sind kommerziell erhältlich (Xpress, Invitrogen,
San Diego CA; His Trap Kit, Pharmacia Biotech Inc., Piscataway, NJ).
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Kopplung
mit immortalisierenden Proteinen. Eine gemeinsame Annäherung,
um die Lebensdauer von einer Zelle zu verlängern, ist der Transfer eines
Virus oder Plasmids, das ein oder mehrere immortalisierende Gene
enthält.
Die Zellimortalisation steigert die Lebensdauer einer Zelle und
die resultierende Zelllinie ist in der Lage weitaus häufiger als
die Ursprungszellen passagiert zu werden. Jedoch bilden irreversibel
transformierte, tumorgene humane Zellen in weichem Agar Kolonien
und bilden darüber
hinaus Tumore in Nacktmäusen.
Diese Zellen sind für
die direkte Zelltherapie oder beliebigen Test mit vollständig differenzierten
Zellfunktionen unbrauchbar.
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In
einer nützlichen
Klasse von Ausführungsformen
der Erfindung, kann VP22 an bekannte Proteine oder Polypeptide,
die eine Zellimmortalisation bewirken gekoppelt werden. Immortalisierende
Gene sind in der Technik gut bekannt. Siehe Katakura et al., Methods
Cell Biol. 57: 69–91
(1998). Immortalisierende Proteine oder Polypeptide umfassen, sind
aber nicht begrenzt auf die 12S und 13S Produkte der Adenovirus
E1A Gene, SV40 kurze und lange T-Antigene, Papilloma Virus E6 und
E7, das Epstein Barr Virus (EBV), Epstein-Barr nukleäre Antigen-2
(EBNA2), humanes T-Zell Leukämie
Virus-1 (HTLV-1), HTLV-1 tax, Herpesvirus Saimiri (HVS), Mutant
p53 und die Proteine der Onkogene wie etwa myc, c-jun, c-ras, c-Ha-ras, h-ras, v-src,
cfgr, myb, c-myc, n-myc und Mdm2.
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In
einem Beispiel der Erfindung, betreffend die Zellimmortalisation,
ist VP22 mit dem Onkoprotein myc (v-myc oder c-myc) gekoppelt. Somit
wird, entsprechend einer Ausführungsform
der Erfindung ein Fusionsprotein bereitgestellt, aufweisend ein
Transport-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz des herpesviralen
Proteins und eine Sequenz mit der Immortalisationsfunktion von myc.
In einer bevorzugten Ausführungsform
beinhaltet das Fusionsprotein im Wesentlichen die vollständige Länge der
myc Sequenz und im Wesentlichen die vollständige Länge der VP22 Sequenz.
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Die
Fusion mit VP22 wird zur Bereitstellung eines Agenz, wie etwa myc
für die
Immortalisation verwendet. Wo die hierbei gegebene Beschreibung
sich auf myc und verwandte Peptide bezieht, ist es zu verstehen, dass
wo der Zusammenhang es erlaubt, alternative immortalisierende Agenzien,
solche wie z.B. die myc Analoga und andere immortalisierende Agenzien
hierbei genannt und hierin bezeichnet ebenfalls zu betrachten sind,
wie mehr allgemein die alternativen Fusion- oder Kopplungspartner für VP22 von
jedem der anderen genannten Typen hierin genannt. Sobald Exprimiert
in einer Subpopulation von exprimierenden Zellen, geerntet und dem
Wachstumsmedium zugefügt,
kann ein solches Fusionsprotein durch die VP22 Transportmechanismen
in einen Teil von signifikanten normalen somatischen Zielzellen
transportiert werden und das fremde angeheftete Polypeptid dann
diese normale Zellen immortalisieren.
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Durch
diesen Aspekt der Erfindung werden ebenfalls korrespondierende Polynukleotide
bereitgestellt, kodierend für
ein Fusionspolypeptid enthaltend eine Sequenz mit der Transportfunktion
des herpesviralen VP22 Proteins und eine Sequenz mit der humanen
oder anderen Säugern
Zellproliferationsfunktion von myc. Das Polypeptid kann in einem
offenen Rahmen enthalten sein, wirksam mit einer geeigneten Promotersequenz verbunden.
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Das
Polynukleotid kann, entsprechend zu Beispielen der Erfindung, einen
Teil eines Expressionsvektors bilden, z.B. umfassend das Polynukleotid
getragen in einem Plasmid. Der Expressionsvektor kann z.B. ein Virus
oder ein nicht-viraler Transfektionsvektor sein.
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Kopplung
mit Telomerase. Telomere sind spezielle Strukturen am Ende von eukaryotischen
Chromosomen und scheinen eine Funktion bei der Chromosomenstabilisierung,
Positionierung und Replikation zu haben (Blackburn & Szostak, 53 Ann.
Rev. Biochem. 163–194
(1984); Zakian, 23 Ann. Rev. Genetics 579–604 (1989); Blackburn, 350
Nature 569–573
(1991)). In allen Vertebraten verfügen Telomere über hunderte
bis tausende Tandem Wiederholungen der 5'-TTAGGG-3' Sequenz und assoziierter
Proteine (350 Nature 569–573 (1991);
Moyzis et al., 85 Proc. Acad. Sci. 6622–6626 (1988)). Southern-Blot
Analysen von terminalen chromosomalen Restriktionsfragmenten (chromosome
terminal restriction fragments (TRF)) stellen die vielfältigen Längen von
allen Telomerasen in einer Zellpopulation bereit (Harley et al.,
3445 Nature 458–460
(1990); Allsop et al., 89 Proc. Natl. Acad. Sci USA 10114–10118 (1992);
Vaziri et al., 52 Am. J. Human Genetics 661–667 (1993)). In allen normalen
somatischen Zellen, die bislang untersucht wurden, hat die TRF Analyse
gezeigt, dass die Chromosomen etwa 50–200 Nukleotide der telomerischen
Sequenz pro Zellteilung verlieren, was einhergeht mit der Unfähigkeit
der DNA Polymerase zur Replikation von linearer DNA zu den Enden
hin (Watson, 239 Nature New Biology 197–201 (1972)).
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Es
wurde vorgeschlagen, dass die Verkürzung der Telomere, die mitotische
Uhr ist, durch welche die Zellen ihre Teilungen zählen (Harley,
256 Mut. Res. 271–282
(1991) und dass ausreichend kurze Telomere das Signal für die replikative
Seneszenz in normalen Zellen sein könnten (Hastie et al., 346 Nature
866–868
(1990); Lindsey et al., 256 Mut. Res. 45–48 (1991); Wright & Shay, 8 Trends
Genetics 193–197
(1992)). Im Gegensatz hierzu, zeigen die weitgehende Mehrzahl von
unsterblichen Zellen, die bis heute untersucht wurden, keinen Nettoverlust
der Telomerlänge
oder der Sequenz mit Zellteilungen, so dass angenommen wird, dass
die Erhaltung der Telomerasen für
die Zellen erforderlich ist, um sie vor replikativer Seneszenz und
undefinierter Proliferation zu schützen (Counter et al., 11 EMBO
1921–1929
(1992); Counter et. al., 91 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2900–2940 (1994)).
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Telomerase,
eine einzigartige Ribonukleoprotein DNA Polymerase, ist das einzige
bekannte Enzym, das telomerische DNA an chromosomalen Enden synthetisiert,
indem als ein Template eine Sequenz genutzt wird, die innerhalb
der RNA Komponente des Enzyms enthalten ist (Greider & Blackburn, 43
Cell 405–413 (1985);
Greider & Blackburn,
337 Nature 331–337
(1989); Yu et al., 344 Nature 126–132 (1990); Blackburn, 61 Ann.
Rev. Biochem. 113–129
(1992)). Im Hinsicht auf humane Zellen und Gewebe wurde Telomeraseaktivität in immortalisierten
Zelllinien und Zellen des Ovarkarzinoms identifiziert, wurde aber
nicht detektiert in sterblichen Zelllinien oder in normalem Nicht-Keimbahn-Gewebe
(Morin, 59 Cell 521–529,
1989). Zusammen mit der TRF Analyse, lassen diese Ergebnisse die
Annahme zu, dass Telomeraseaktivität in der Erhaltung der Telomere
involviert ist und dieses Enzym mit der Zellimmortalität verbunden
ist.
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Die
Expression der humanen katalytischen Komponente der Telomerase (human
telomerace catalytic component hTERT) wurde kürzlich in humanen Körperzellen
untersucht (Jiang, et al., 21 Nature Genetics 111–114 (1999)).
Die Telomerase Expression in normalen somatischen Zellen scheint
nicht Veränderungen
zu induzieren, die mit einem malignen Phänotyp, wie etwa die abnormale
Wachtumskontrolle oder onkogene Transformation, assoziiert sind.
Die Abwesenheit von Krebs-assoziierten Veränderungen wurde auch in humanen
Fibroblasten beschrieben, die mit Telomerase immortalisiert wurden
(Morales, et al., 21 Nature Genetics 115–118 (1999)). Es wurde gezeigt,
dass die Einführung
der Telomerase in normalen humanen somatischen Zellen nicht zur
Transformation des Wachstums führt,
nicht Zellzyklus-induzierte Kontrollpunkte umgeht und nicht zur
genomischen Instabilität
dieser Zellen führt.
Verfahren zur Detektion der Telomeraseaktivität, sowie zur Identifizierung
von Komponenten oder Polypeptiden, die Telomeraseaktivität regulieren
oder beeinflussen, zusammen mit Verfahren zur Therapie oder Diagnose
zellulärer
Alterung und Immortalisation durch Kontrolle oder Messung der Telomerlänge und
Telomeraseaktivität
wurden auch beschrieben (Siehe PCT Internationale Patentanmeldung
WO 93/23572). Die Identifizierung von Komponenten, die Telomeraseaktivität beinflußen, stellen
bedeutende Vorteile bei den Bemühungen
zur Behandlung von humanen Erkrankungen dar. Komponenten, die die
Telomeraseaktivität
stimulieren oder aktivieren (solche wie myc), können mit VP22 oder TAT fusioniert
werden, um die Zellseneszenz zu hemmen und die Lebensdauer der Zellen
zu steigern.
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In
einer weiteren Klasse von Ausführungsformen
der Erfindung, können
VP22, TAT oder funktionelle Subsequenzen davon, zweckmäßig an Telomerase oder
andere Enzyme oder funktionelle Fragmente davon, von denen bekannt
ist, dass sie für
einen ähnlichen
Zweck geeignet sind, gekoppelt oder fusioniert werden. Das Kopplungsprodukt
kann in die Zellen, die behandelt werden sollen eindringen. Diese
VP22-Telomerase Kopplungsprodukte werden zur Verlängerung
der replikativen Lebensspanne der Zielzelle verwendet. Die Telomerase
fungiert zur Stabilisierung von Telomeren der Zelle und hält zelluläres Altern
an (Siehe z.B. United States Patent 5,837,857).
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Transiente
Immortalisation oder Telomerisierung von Zellen. Entsprechend einem
Aspekt der Erfindung werden normale ruhende Zellen transient immortalisiert,
um die Zellen zu proliferieren. Die Zellen von Interesse werden
in Anwesenheit eines Fusionsproteins, enthaltend ein erstes Polypeptid
mit Transportfunktion des herpesviralen VP22- oder HIV TAT Proteins
und ein zweites Polypeptid mit Zellimmortalisationsaktivität, kultiviert.
Das Fusionsprotein wird zum Nukleus der Zelle transportiert und
immortalisiert die Zellen. Die immortalisierten Zellen werden in
Anwesenheit des Fusionsproteins expandieren. Sobald ausreichend
Zellen erhalten werden, wird das Fusionsprotein aus dem Wachstumsmedium
entfernt und die Zellen werden, bis sie in ihren ursprünglichen
nicht immortalisierten Zustand zurückkehren, kultiviert. Mehr
als ein Onkogen oder immortalisierendes Fragment können benötigt werden.
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Entsprechend
einem anderen Aspekt der Erfindung, proliferieren normale ruhende
Zellen durch transiente Telomerisierung dieser Zellen. Zellen von
Interesse werden in Anwesenheit eines Fusionsproteins, enthaltend
ein erstes Polypeptid mit der Transportfunktion des herpesviralen
VP22 Proteins und ein zweites Polypeptid mit Telomerase-spezifischer
Aktivität,
kultiviert. Das Fusionsprotein wird zum Nukleus der Zellen transportiert,
wo es an chromosomalen Enden telomerische DNA synthetisiert und
dabei replikative Seneszenz verhindert. Sobald ausreichend Zellen
erhalten werden, wird das Fusionsprotein aus dem Wachstumsmedium entfernt
und die Zellen werden entsprechend Standardmethoden in Abwesenheit
des Fusionsproteins kultiviert.
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Entsprechend
noch einer Ausführungsform
der Erfindung, proliferieren normale ruhende Zellen durch transiente
Immortalisation und Telomerisierung dieser Zellen. Zellen von Interesse
werden in Anwesenheit von zwei Fusionsproteinen kultiviert: (1)
ein Fusionsprotein, enthaltend ein erstes Polypeptid mit Transportfunktion des
herpesviralen VP22 Proteins und ein zweites Polypeptid mit Zellimortalisierungsaktivität; und (2)
ein Fusionsprotein enthaltend ein erstes Polypeptid mit der Transportfunktion
des herpesviralen VP22 Proteins und ein zweites Polypeptid mit Telomerase-spezifischer
Aktivität
oder Telomerase Genaktivierungsaktivität. Die Zellen expandieren in
Anwesenheit der Fusionsproteine bis ausreichend Zellen erhalten
werden. Die Zellen werden anschließend entsprechend Standardmethoden
in Abwesenheit der Fusionsproteine kultiviert.
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Transiente
Genaktivierung. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, wird
ein spezifisches Gen in einer Zelle transient aktiviert, um spezifisch
die Expression eines endogenen Gens von Interesse zu aktivieren.
Die Gene von Interesse schließen
ein, sind aber nicht begrenzt auf hGH, Faktor VIII (FAC III), Faktor VII
(FAC II), Faktor IX (FAC IX), Faktor X (FAC X), EPO, Insulin und
TPA.
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Äquivalente.
Aus der vorstehenden detaillierten Beschreibung der spezifischen
Ausführungsformen dieser
Erfindung, sollte es offensichtlich sein, dass einzigartige Verfahren
zur Steigerung der replikativen Kapazität normaler ruhender Zellen
beschrieben wurden. Obwohl besondere Ausführungsformen hier in Detail offenbart
wurden, wurde dies als Beispiele nur zu Zwecken der Veranschaulichung
getan und es ist nicht beabsichtigt, dass dies beschränkend ist
in Hinsicht auf die Tragweite der gestellten Patentsansprüche, die
folgen. Im Besonderen hat der Erfinder hierbei betrachtet, dass
verschiedene Ersetzungen, Veränderungen
und Modifikationen der Erfindung gemacht werden können, ohne
den Geist und den Umfang der Erfindung, wie durch die Patentansprüche definiert,
zu verlassen. Zum Beispiel die Auswahl des bestimmten Polypeptids
aufweisend die Transportfunktion des herpesviralen VP22 Proteins
oder des bestimmten Polypeptids aufweisend die Zellimmortalisationsaktivität oder des
bestimmten Polypeptids aufweisend die Telomerase-spezifische Aktivität, ist für einen
Durchschnittsfachmann mit Kenntnissen zu den hier beschriebenen
Ausführungsformen eine
Routinetätigkeit.
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Die
Details einer oder mehreren Ausführungsformen
der Erfindung wurden in der begleitenden Beschreibung oben dargelegt.
Obwohl irgendwelche Verfahren und Materialien gleich oder gleichwertig
zu den hier beschrieben in der Praxis oder Testung der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
werden die bevorzugten Verfahren und Materialien nun beschrieben.
Andere Merkmale, Gegenstände
und Vorteile der Erfindung werden aus der Beschreibung und aus den
Patentansprüchen
ersichtlich. In der Beschreibung und den angefügten Patentansprüchen, beinhalten
die einzelnen Formen eine Vielzahl von Referenzen, es sei denn,
dass der Zusammenhang ausdrücklich
anderweitig ist. Falls nicht anderweitig definiert, haben alle hierbei
verwendeten Techniken und wissenschaftlichen Ausdrucksweisen, die
gleiche Bedeutung wie gewöhnlich durch
einen Durchschnittsfachmann verstanden werden. Alle in dieser Patentbeschreibung
zitierten Patente und Veröffentlichungen
sind mittels Referenzen eingeschlossen.
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Die
folgenden Beispiele werden dargestellt in der Absicht, um möglichst
vollständig
die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung zu illustrieren. Diese Beispiele dürfen in keiner Weise als Beschränkung der Reichweite
der Erfindung, wie durch die angefügten Patentansprüche definiert,
aufgefasst werden.
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BEISPIEL 1
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KONSTRUKTION DER VP22-hTERT
FUSION
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Materialien.
Taq-Polymerase und alle Restriktions- und Modifikationsenzyme wurden
bei Life-Technologies (Basel, Schweiz) erworben. Der Expressionsvektor
pCEP4, TA- und Klonierungs Kits wurden von Invitrogen Corporation
(Carlsbad, CA., U.S.A.) erworben. Die Quick-Klon cDNA aus humaner
Testis, Lymphoma und HeLa Zellen, GC-Melt Genomic und cDNA PCR Kits
wurde bei ClonTech (Basel, Schweiz) erworben. Der TRAPeze Assay
Kit wurde von Oncor (Basel, Schweiz) erworben.
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Oligonukleotide.
Die folgenden Oligonukleotide haben wir als Kunden zur Verwendung
als PCR Primer bei der Klonierung der hTERT DNA (Life-Technologies or Microsynth)
synthetisieren lassen:
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Durch
die RT-PCR Amplifikation der 293T cDNA mit der Taq-Polymerase wurde
unter Verwendung dieser Primer ein Produkt aus 3417 Basenpaaren
hergestellt. Die Muster im diagnostischen Restriktionsverdau bestätigten,
daß dieses
3417-bp RT-PCR-Produkt tatsächlich
aus der hTERT cDNA stammt. Das Produkt wurde anschließend in
pCR2.1 unter Verwendung des TOPO-TA
Kits (Invitrogen) subkloniert. Die Ermittlung der Nukleotidsequenz
des resultierenden Klons pCR2.1-hTERT-1007 zeigte, daß die klonierte
hTERT, beim Vergleich mit der publizierten hTERT Nukleotidsequenz,
eine fehlerfreie Nukleotidsequenz hat. Nakamura et al., 1997; GenBank
Accession Number AF015950.
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Konstruktion
des VP22-hTERT chimären
Fusionsgens. Bei einem A 3416-bp EcoRI Fragment mit unversehrter
hTERT cDNA wurde pCR2.1-hTERT herausgeschnitten und im Leseraster
an der EcoRI Schnittstelle in den Expressionsvektor pVP22-1090 subkloniert.
Der resultierende Klon wurde pVP22-hTERT-1091 genannt. 1
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Generierung
einer p1091/BHK stabilen Zelllinie. Der pVP22-hTERT-1091 Expressionsvektor
wurde stabil in BHK Zellen durch Verwendung von Lipofectamin Plus
(Gibco Life-Technology) transfiziert. Kurz beschrieben, wurde das
Selektionsmittel G418 24 Stunden nach der Transfektion zu den BHK
Zellen hinzugefügt. Stabil
transfizierte p1091/BHK Zellen wurden in Fibroblastenmedium (DMEM
plus 10% FBS) und 1 mg/ml des G418 über zwei Wochen kultiviert.
Eine Million p1091/BHK Zellen wurden in eine T-75 Kulturflasche
ausgesät und
zweimal mit 12 ml DMEM plus 10% FBS über 24 Stunden gepulst. Die
gesammelten, konditionierten Medien wurden durch einen Nunc 0,22 μm-Filter
sterilfiltriert und auf primäre
humane Fibroblasten, MDX1 (Modex therapeutiques SA), mit 50.000
Zellen pro well in einer 6-well-Platte aufgebracht. Die Endkonzentration
der Fibroblasten Wachstumsmedien lag entweder bei 25%, 50%, 75%
oder 100%. Nach der ersten 24-stündigen
Exposition in einem p1091/BHK konditionierten Medium, wurde die
Medien entfernt und mit einem zweiten Batch eines für 24 Stunden
gepulsten p1091/BHN konditionierten Mediums ersetzt. Nach der zweiten
24-stündigen Exposition
wurden die MDX1 Zellen durch Trypsinisierung und Zentrifugation
geerntet.
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Telomerase
Assay. Das Protokol zur telomerischen Wiederholungsamplifikation
(Telomeric Repeat Amplification Protocol (TRAP)) wurde entsprechend
der Herstelleranweisung (TRAPeze Telomerase Detection Kit, Oncor)
durchgeführt.
Kurz beschrieben, wurde ein Pellet von 50.000 Zellen in 50 μl des 1 × CHAP Lyse-Puffer
mit RnaseOut bei 200 U/ml (Gibco Life-Technology), resuspendiert.
Die Zellsuspension wurde für
30 Min auf Eis inkubiert und unmittelbar danach bei 15.000 U/Min
bei 4°C
für 10
Min zentrifugiert. Überstand
wurde unmittelbar danach in ein RNase-freies Eppendorf Tube transferiert.
Entsprechend dem Hersteller-Protokoll wurde der Zellextrakt 1:10
verdünnt,
so dass für
den TRAP Test ein Zellextrakt von 200 Zellen verwendet wurde. Zehn
Mikroliter des Reaktionsgemisches wurden mittels 12,5% nicht-denaturierendem
PAGE in 0,5 × TBE Puffer
bei 150 Volt für
2 Stunden aufgetrennt. Die DNA Leitern wurden durch Färbung in
SYBR Green Stain (Molekular Probe) sichtbar gemacht.
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Ergebnisse.
Wie durch den TRAP Test überprüft wurde,
besitzen MDX1 primäre
humane Fibroblasten keine detektierbare Telomerase Enzymaktivität. Somit
kann jede detektierte Telomerase Enzymaktivität aus MDX1 Zellen, die den
konditionierten Medien von pVP22-hTERT-1091/BHK ausgesetzt wurden,
auf die chimären
VP22-hTERT Proteine, die durch stabile pVP22-hTERT-1091/BHK Zellen
durch Sekretion ausgeschieden wurden und daraufhin durch die primären humanen
Fibroblasten MDX1 Zellen aufgenommen wurden, zurückgeführt werden. PAGE Ergebnisse
zeigten die Telomeraseaktivitäten
von MDX1 Zellen, die konditionierten Medien von pVP22-hTERT-1091/BHK
Zellen ausgesetzt wurden. Die Formung von positiven Leitern im 50%igen
Mediumgemisch, weist daraufhin, dass von pVP22-hTERT-1091/BHK Zellen ausgeschiedene
chimäre
VP22-hTERT, von den primären
humanen MDX1 Fibroblasten aufgenommen wurden.
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BEISPIEL 2
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TECHNOLOGIE
ZUR TRANSIENTEN IMMORTALISATION
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Ziel
dieses Beispiels ist es, die Durchführung von Translokationssystemen
chimärer
Proteine zur transienten Immortalisation von primären humanen
Zellen zu validieren.
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Konstruktion
von pVP22-hTERT Fusionskasetten und Expressionsvektoren: Der grundlegende
VP22 Expressionsvektor wurde von Invitrogen gekauft und in pVP22-(cMyc-HIS-TAG)-1090
umbenannt. c-Myc und HIS bezeichnen c-Myc-tags und HIS-tags, die
am C-terminalen Ende des VP22 fusioniert wurden. Es wurde beschlossen,
dass als erstes Gen zur Fusion an VP22 das hTERT, welches erfolgreich
zur Steigerung des proliferativen Potentials primärer humaner
Fibroblasten verwendet wurde, herangezogen wird. Aufgrund der Bedenken,
dass die C-terminalen Tags in die katalytische Aktivität von hTERT
eingreifen können,
wurde enschieden, dass zwei VP22 Fusionskassetten gemacht werden:
(1) VP22-hTERT beinhaltet im Leseraster eine Fusion zwischen VP22
und hTERT ohne cMyc und HIS Tags am C-terminalen Ende des Fusionsproteins
und (2) VP22-hTERT(cMyc.HIS-Tag) beinhaltet im Leseraster eine Fusion
zwischen VP22 und hTERT mit cMyc und HIS Tags am C-terminalen Ende
des Fusionsproteins. Die c-Myc und HIS Tags wurden am C-Terminus
eingeführt,
wegen der Notwendigkeit die Fusionsproteine innerhalb von Säugerzellen
identifizieren zu können
und die Fusionsproteine in großen
Mengen zu reinigen.
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Die
3,4-kb EcoRI Insertion, welche das hTERT beinhaltet, wurde aus p1007
herausgeschnitten und in pVP22-c-Myc-HIS-1090 an der EcoRI site
subkloniert, resultierend in einer im Leseraster gesetzten Fusion zwischen
dem N-terminalen
Ende von VP22 und dem C-terminalen Ende von hTERT. Dieses neue Konstrukt wurde
pVP22-hTERT-1091 genannt (Siehe Tabelle 1).
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Zur
Bildung des VP22-hTERT (cMyc-HIS-TAG) Fusionsproteins, haben wir
das Terminationscodon TGA an den Enden der hTERT-kodierenden Sequenz
entfernt. Kurz gesagt, wurde das 3'900 bp MluI/NotI Fragment in hTERT durch
PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden um ein 3'900 bp MluI/NotI
Fragment zu generieren, das kein TAG Terminationscodon enthält. Das
durch PCR hergestellte, kein TGA Terminationscodon enthaltende 3'900 bp MluI/NotI
hTERT, wurde direkt in den pCR2.1-TOPO Klonierungsvektor kloniert und
das resultierende Plasmid wurde pCR2.1-TOPO-hTERT(–)TGA-1093
genannt. Die 100%ige Genauigkeit der Insertion im p1093 wurde durch
Nukleotidsequenzierungsreaktionen bestätigt. Das 3'900 bp MluI/NotI Fragment in pVp22-hTERT-1091
wurde durch das aus p1093 substituiert, wodurch eine im Leseraster
gesetzte Fusion des VP22, hTERT, cMyc Epitop Tag und HIS Epitop
Tag resultierte. Der resultierende Expressionsvektor wurde pV22-hTERT-(cMyc-HIS-Tag)-1095
genannt.
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Konstruktion
der VP22-cMyc Fusionskassetten und Expressionsvektoren. Die VP22-cMyc
Fusionskassette enthält
nur HIS-Tag am C-terminalen
Ende des Fusionsproteins. Um VP22 und cMyc kodierende Sequenzen
leicht im Leseraster zu fusionieren, wurde die vollständige cMyc
kodierende Sequenz in einem 5'790-bp
und 3'549-bp Fragment
erneut hergestellt, resultierend in pCR2.1-cMyc-PCR1-1097 und beziehungsweise
-1099. Die 100%ige Genauigkeit der Insertion in p1097 und p1099
wurde durch Nukleotidsequenzierungsreaktionen bestätigt. Die
5'790-bp und 3'549-bp cMyc Fragmente
wurden durch die Subklonierung der 3'549 bp ClaI/BamHI aus p1099 in die ClaI/BamHI
Stelle in p1097 subkloniert, ein cMyc mit vollständiger Länge, ohne TGA Terminationscodon
generierend. Das Plasmid wurde pCR2.1-TOPO-c-Myc-(–)TGA-1100
genannt. Anschließend
wurde cMyc in vollständiger
Länge und
ohne Terminationscodon aus p1100 durch EcoRI und NotI Restriktionsverdau
in p1090 subkloniert, pV22-cMyc-HIS-1101
generierend.
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Detektion
von VP22-hTERT und VP22-cMyc Fusionsproteine durch ICC Analyse.
Um zu zeigen, dass die VP22-hTERT und Vp22Myc Fusionsgene richtig
konstruiert wurden, wurde eine immunzytochemische Analyse (immuncytochemistry
(ICC) in COS Zellen, die entweder mit p1095 oder p1101 transient
tranfiziert waren, durchgeführt.
Der VP22-Kontrollvektor pVP22-(cMyc-HIS-TAG)-1090 war einbezogen (Siehe 3A und 3B).
Da VP22, hTERT und cMyc nukleäre
Proteine sind, konnte durch ICC mit anti-myc-Antikörpern eindeutig
die nukleäre
Färbung
von transient transfizierten p1090, p1095 und p1101 gezeigt werden.
Diese Daten zeigten ebenfalls, dass die Fusion VP22-hTERT (Siehe 3E und 3F)
und VP22-cMyc (Siehe 3G und 3H) Fusionsgene korrekt konstruiert und
die entsprechenden Fusionsproteine, wie erwartet richtig synthetisiert
und zum Kern transportiert wurden.
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Detektion
von VP22-hTERT und VP22-cMyc Fusionsproteinen durch Western Blot
Analyse: Um zu zeigen, dass die VP22-hTERT und Vp22-cMyc Fusionsproteine
das korrekte Molekulargewicht haben, haben wir eine Western Blot
Analyse mit Gesamtzellysaten von COS Zellen, die entweder mit p1095
oder mit p1101 transient transfiziert wurden, durchgeführt. Die
Fusionsproteine mit den erwarteten Molekulargewichten wurden deutlich
durch anti-Myc Antikörpern
detektiert, somit weiterhin validierend, dass die VP22-hTERT (Siehe 3A) und VP22-cMyc (Siehe 3B)
Fusionsgene korrekt konstruiert wurden.
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Darstellung
der gesteigerten Proliferationskapazität: Die VP22-hTERT stabil transfizierte
Zelllinie zeigt einen vollständig
immortalisierten Phänotyp,
wie dargestellt durch die gesteigerte Populations Verdopplungskurve
in 4. Normale nicht immortalisierte
primäre
MDX01 Zellen zeigen 13–20
Populationsverdopplungen unter den gleichen Kulturbedingungen.
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Darstellung
der katalytischen Enzymaktivität
durch VP22-hTERT Fusionsproteine. Um zu zeigen, dass die N-terminalen
VP22 Fusionsproteine nicht die katalytische Aktivität der C-terminal
fusionierten hTERT Enzyme beeinflussen, wurden TRAP Enzym Tests
mit Gesamtzellextrakten von Telomerase-negativen MDX1 Zellen, die
transient mit p1091 oder p1095 transfiziert waren, durchgeführt. Beide,
p1091 und p1095, zeigten deutliche leiterartige Bandenformierung,
was die Erhaltung der katalytischen Aktivität von Telomerase im VP22-hTERT
Fusionsprotein anzeigte (Siehe 4A).
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Um
festzustellen, ob VP22-hTERT Fusionsprotein kodiert durch das Expressionsplasmid
P1091 in der Lage war Telomerase-negative primäre humane Fibroblasten Zelllinien
zu immortalisieren, wurden diese Konstrukte stabil in hTERT-negative MDX1 Zellen
transfiziert. Nach fünf
Wochen G480 Selektion bei 50 ng/ml wurde eine kleine Kolonie von
G418-resistenten p1091/MDX1 selektiert und für weitere Populations Verdopplungsstudien
expandiert. Der Trap Test mit p1091/MDX1 zeigte die Enzymaktivität deutlich
(Siehe 5B). Darüberhinaus zeigte eine ICC unter
Verwendung von anti-hTERT Antikörpern
positive nukleäre
Färbung
in p1091/MDX1 Zellen (Siehe 5B). Solch
ein Ergebnis zeigte die Anwesenheit von „Telomerase" Proteinen in p1091/MDX1
Zellen an und stimmte mit der Detektion von Telomerase Aktivitäten in p1091/MDX1
durch TRAP Tests, überein.
Es wurde gezeigt, dass stabile P1091/MDX1 Zellen G418 resistent
aber Hygromycin sensitiv waren, was zeigt, dass es sich hierbei
nicht um „kontaminierende" Zellen handelt,
die von der MDX1 Linie, einer Hygromycin resistenten mMMLV hTERT
immortalisierte Fibroblasten Positivkontroll-Zelllinie, abstammte.
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Dennoch,
es besteht immer noch die Möglichkeit,
dass die p1091/MDX1 Zellen von spontan transformierten MDX1 Zellen
abstammen, anstatt wirklich durch die verstärkte Expression von VP22-hTERT
Fusionsproteinen immortalisiert zu werden. Um das Problem zu lösen, wurde
eine RT-PCR Analyse mit der isolierten Gesamt-mRNA aus MDX01, p1091-MDX01
(VP22-hTERT immortalisierten) und MDX12 (mMLV-hTERT immortalisiert)
Zelllinien durchgeführt.
Wie in 7A gezeigt, wird kein PCR-Signal
aus den mMLV-hTERT oder den VP22-hTERT immortalisierten Zelllinien
erhalten, wenn eine RT-PCR unter Verwendung eines Ologonukleotidpaares,
das spezifisch für
den 5' untranslatierten
Bereich und die kodierenden Regionen der endogenen hTERT Gene ist,
durchgeführt
wird. Wenn eine RT-PCR, mit einem Paar eines für die VP22 und hTERT kodierenden
Regionen spezifischen Oligonukleotids durchgeführt wird, ist nur die VP22-hTERT
immortalisierte 1091-MDX01 Zelllinie positiv (7B).
Darüberhinaus
wurde weiter sichergestellt, dass wenn eine RT-PCR mit Oligonukleotidpaaren,
die spezifisch sind für
mMLV und h-TERT kodierende Regionen durchgeführt wurde, nur die mMLV-hTERT
immortalisierte mDX12 Zelllinie ein positives Signal aufwies.
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Somit
kann die Identität
der enzymatischen Telomeraseaktivität, wie durch TRAP mit p1091/MDX01 Zellextrakten
detektiert, auf die VP22-hTERT fusionierte mRNA und nicht auf die
endogen aktivierten hTERT Proteine zurückgeführt werden. Dies zeigt, dass ähnlich wie
bei MDX01 Zellen, die mit konstitutiv exprimiertem mMLV-hTERT immortalisiert
wurden, die VP22-hTERT immortalisierten 1091-MDX01 ebenso vollständig durch
die Expression der VP22-hTERT
Fusions-mRNA und des resultierenden Proteins immortalisiert wurden.
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Zusammenfassung:
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- 1. Die VP22-hTERT, VP22-hTERT-(cMyc-HIS-TAG)
und VP22-hTERT-cMyc-(HIS-TAG)Fusionsgene
wurden durch Sequenzierungsreaktionen verifiziert, um frei von Sequenzfehlern
zu sein und korrekt im Leseraster zwischen VP22 und hTERT kodierenden
Regionen oder VP22, hTER, cMyc-TAG cdierenden Domänen oder
VP22, cMyc beziehungweise HIS-TAG
kodierenden Domänen,
fusioniert zu sein.
- 2. Die VP22-hTERT, VP22-hTERT-(cMyc-HIS-TAG) und VP22-hTERT-(HIS-TAG)Fusionsgene
sind alle fähig
ein intaktes Fusionsprotein zu exprimieren, wie durch ICC und Western
Blot Analyse von transient transfizierten COS Zellen gezeigt wurde.
- 3. Die katalytischen Telomeraseaktivitäten von VP22-hTERT und VP22-hTERT-(cMyc-HIS-TAG)Fusionsproteinen
wurden überzeugend
durch TRAP Tests in vitro gezeigt.
- 4. Die Expression von VP22-hTERT mRNA durch RT-PCR und der immortalisierte
Phänotyp
durch Analyse von Populationsstudien zeigt erfolgreich, dass VP22-hTERT
Proteine mit Hinsicht auf die Immortalisation von primären Fibroblasten
Zellen funktionell sind.
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Die
voranstehende Beschreibung wurde nur zum Zwecke der Veranschaulichung
gezeigt und beabsichtigt nicht die Erfindung auf die hier genau
offenbarte Form, außer
durch die angefügten
Patentansprüche zu
beschränken.
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