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PRIORITÄTSANSPRUCH
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Diese
Anmeldung beansprucht die Prioritätsbasis der US-Patentanmeldung
09/244,438.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Gebiete genetischer Regulationselemente,
welche die Proteintranskription in eukaryotischen Zellen steuert,
und rekombinanter, viraler Strukturelemente, welche für die Behandlung
von Krankheiten, einschließlich
Krebs, von Nutzen sind. Insbesondere beschreibt die Erfindung auf
Regulationselementen für
die Telomerase-Reverse-Transkriptase
basierende Promotoren, Transkriptionssteuersequenzen und die Verwendung
dieser Merkmale bei der Schaffung onkolytischer Viren.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Es
ist seit langem bekannt, dass eine vollständige Replikation der Enden
eukaryotischer Chromosomen besondere Zellkomponenten erfordert (Watson
(1972) Nature New Biol. 239:197; Olovnikov (1973) J. Theor. Biol.
41:181). Die Replikation eines linearen DNA-Stranges durch konventionelle
DNA-Polymerasen erfordert einen RNA-Primer und funktioniert nur
von 5' bis 3'. Wenn der an den äußersten
5'-Enden eukaryotischer,
chromosomaler DNA-Stränge
gebundene RNA-Primer entfernt wird, wird dort ein Zwischenraum eingeführt, welcher
zu einer progressiven Verkürzung
der Tochterstränge
bei jedem Replikationszyklus führt.
Diese Verkürzung
der Telomere, der Protein-DNA-Strukturen, die sich physisch an den
Enden der Chromosomen befinden, gilt als Erklärung für das Phänomen der Zellseneszenz oder
dem Altern normaler humaner Körperzellen
in vitro und in vivo (Goldstein (1990) Science 249:1129; Martin
(1979) Lab. Invest. 23:86; Goldstein (1969) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 64:155; Schneider (1976) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 73:3584;
Harley (1990) Nature 345:458–460;
Hastie (1990) Nature 346:866–868;
Counter (1992) EMBO J. 11:1921–1929;
Bodnar (1998) Science 279:349–52).
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Die
Länge und
Integrität
der Telomere stehen demnach in Zusammenhang mit dem Eintritt einer
Zelle in ein Seneszenzstadium. Darüber hinaus kann es die Fähigkeit
einer Zelle, die Telomerlänge
beizubehalten (oder zu erhöhen),
einer Zelle ermöglichen,
der Seneszenz zu entgehen.
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Die
Aufrechterhaltung von Telomeren ist eine Funktion einer spezifischen
DNA-Polymerase,
bekannt als Telomerase-Reverse-Transkriptase (TERT). Telomerase
ist ein Ribonukleoprotein (RNP), welches einen Teil seiner RNA-Komponente
als Schablone für
die Telomer-Repeat-DNA-Synthese verwendet (Morin (1997) Eur. J.
Cancer 33:750). Im Einklang mit der Beziehung von Telomeren und
TERT zur proliferativen Kapazität einer
Zelle, kann die Telomeraseaktivität bei hochreplikativen Zelltypen
wie Stammzellen erkannt werden. Sie ist außerdem in einer außerordentlich
verschiedenartigen Gruppe von Tumorgeweben aktiv, wie auch in normalen
Körperzellkulturen
oder normalen, an einen Tumor angrenzenden Geweben (US-Patentschrift Nr. 5,629,154;
5,489,508; 5,648,215 und 5,639,613; Morin (1989) Cell 59:521; Shay
(1997) Eur. J. Cancer 33:787; Kim (1994) Science 266:2011). Darüber hinaus
wurde eine Korrelation zwischen dem Niveau der Telomeraseaktivität in einem
Tumor und dem wahrscheinlichen klinischen Werdegang des Patienten
beschrieben (US-Patentschrift Nr. 5,639,613; Langford (1997) Hum.
Pathol. 28:416).
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Telomeraseaktivität wurde
auch in humanen Keimzellen, proliferierenden Stamm- oder Vorläuferzellen und
aktivierten Lymphozyten entdeckt. In somatischen Stamm- oder Vorläuferzellen
und in aktivierten Lymphozyten ist die Telomeraseaktivität normalerweise
entweder sehr langsam oder nur vorübergehend exprimiert (Chiu
(1996) Stem Cells 14:239, Bodnar (1996) Exp. Cell. Res. 228:58;
Taylor (1996) J. Invest. Dermatol. 106:759).
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Die
Britische Patentschrift GB 2317891 B und GB 2321642 B und die Internationale
Patentveröffentlichung
WO 98/14593 (Geron Corporation) offenbaren die Gensequenz für die katalytische
Untereinheit der humanen Telomerase (hTERT). Takakura et al. (Cancer
Res. 59:551, 1991) beschreibt das Klonen des hTERT-Genpromotors
und die Identifizierung proximaler Kernpromotorsequenzer, die für die Transkriptionsaktivierung
in immortalisierten Zellen und Krebszellen erforderlich sind. Die
Internationale Patentveröffentlichung WO
99/33998 (Bayer AG), eingereicht nach dem Prioritätsdatum
dieser Anmeldung, beschreibt regulatorische DNA-Sequenzen des humanen Genes der katalytischen
Untereinheit der Telomerase und seine Verwendung für Diagnose
und Therapie. Cong et al. (Hu. Molec. Genetics 8:137, 1999), auch
nach dem Prioritätsdatum
dieser Anmeldung eingereicht, beschreibt die Organisation des hTERT-Gens und die Charakterisierung
des Promotors. US-Patentschrift 5,728,379 (Georgetown University)
beschreibt die Tumor- oder Zell-spezifische Replikation des Herpes-Simplex-Virus.
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Die
vorhergehende Zusammenfassung dient der Einführung in das Gebiet der vorliegenden
Erfindung. Die zitierten Referenzen in dieser Anmeldung sind nicht
als zugegebener Stand der Technik auszulegen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Offenbarung erklärt,
dass die Telomerase-Reverse-Transkriptase (TERT) ein ideales Ziel
für die Behandlung
humaner Erkrankungen mit Bezug auf zelluläre Proliferation und Seneszenz,
wie Krebs, ist. Die cis-aktiven Transkriptionssteuerelemente dieser
Erfindung ermöglichen
die Identifikation von trans-aktiven Transkriptionssteuerfaktoren.
Die Entdeckung und Charakterisierung eines für TERT-exprimierende Zellen spezifischen
Promotors bietet die Möglichkeit,
wichtige neue Krankheitstherapien zu entwickeln.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung ist ein onkolytisches Virus mit einem Genom, in dem
ein Promotor der Telomerase-Reverse-Transkriptase (TERT) wirkungsmäßig mit
einem genetischen Element verbunden ist, das für die Replikation oder das
Zusammensetzen des Virus erforderlich ist. Der Promotor stimuliert
die Transkription des genetischen Elementes in Telomerase-Reverse-Transkriptase
(TERT)-exprimierenden Zellen, wodurch die Replikation des Virus
verursacht wird. Die Replikation des Virus in einer Zelle führt wiederum zur
Lysis der Zelle.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist eine Polynukleotidkomponente, die zum Zusammensetzen eines onkolytischen
Virus dieser Erfindung geeignet ist, wobei ein Promotor für (TERT)
wirkungsmäßig mit
einem genetischen Element verbunden ist, das für die Replikation oder das
Zusammensetzen eines Virus erforderlich ist.
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Beispielsweise
gehören
zu replikationskompetenten Viren dieser Erfindung das replikationsbedingte Adenovirus
und Herpesvirus. Mit dem Promotor verbundene genetische Elemente
sind beispielsweise Adenovirus-E4-, E1a-, E1b- oder E2-Gene und
Herpes-Simplex-Virus-ICP6-
oder ICP4-Gene. TERT-Promotorsequenzen sind beispielsweise im Phagen λGφ5, hinterlegt
bei der ATCC unter der Zugangsnummer 98505, enthalten. Die Sequenz
kann etwa 100 oder 500 aufeinanderfolgende Nukleotide von SEQ. ID.
NR: 1 oder 2 enthalten, oder eine Sequenz, die zu einem Komplement
davon hybridisiert und die Eigenschaft der bevorzugten Förderung
der Transkription in TERT-exprimierenden Zellen aufweist. Beispielhafte
Teile der TERT-Gensequenz sind später in dieser Offenbarung beschrieben.
Gegebenenfalls kann das onkolytische Virus auch eine Codierregion
aufweisen, deren Expression für
die Zelle toxisch ist, oder welche die Zelle für toxische Wirkungen eines
Medikaments empfänglicher
macht; zum Beispiel kann das Gen Thymidinkinase codieren, was die Zelle
empfänglich
für das
Medikament Ganciclovir macht.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Auswahl eines Virus mit den Eigenschaften
eines onkolytischen Virus der Erfindung. Ein Virusstrukturelement
wird bereitgestellt, in welchem ein TERT-Promotor wirkungsmäßig mit
einem genetischen Element verbunden ist, das für die Replikation oder das
Zusammensetzen des Virus erforderlich ist, welches zum Infizieren
einer TERT-exprimierenden Zelle und einer nicht-TERT-exprimierenden
Zelle verwendet wird. Anschließend
wird ein Virus ausgewählt,
wenn es vorzugsweise die TERT- exprimierende
Zelle tötet.
Eine weitere Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Herstellen eines onkolytischen Virus der Erfindung,
welches die wirkungsmäßige Verbindung
einer TERT-Promotorsequenz
mit einem genetischen Element zur Bildung eines verbundenen Gens
aufweist, das Transfizieren des verbundenen Gens in eine Telomerase-exprimierende
Zelle, und anschließend
das Vermehren des aus der Zelle erhaltenen Virus.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Töten einer Telomerase-Reverse-Transkriptase-exprimierenden
Zelle, welches das Kontaktieren der Zelle mit dem onkolytischen
Virus der Erfindung beinhaltet. Die Zelle kann eine Krebszelle sein.
Eine weitere Ausführungsform
ist ein Medikament, welches das onkolytische Virus der Erfindung
aufweist, zur Verwendung in der Medizin oder zur Behandlung von
Krebs. Zu illustrativen bösartigen
Tumoren gehören
Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Medulloblastom, Gebärmutterhalskrebs
und Fibrosarkom.
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Ein
weiteres Verständnis
der Art und der Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Offenbarung ersichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Restriktionskarte des Lambda-Phagen-Klons λGφ5, der zum Erhalt der Sequenz
etwa 15 kBasen stromaufwärts
der Translationsstartstelle verwendet wird. Diese Region beinhaltet
den hTERT-Promotor.
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2 ist
eine Karte mit den Merkmalen eines hTERT-Promotor-Reporterplasmids.
Reporterplasmide wurden verwendet, um zu veranschaulichen, dass
der Promotor besonders die Transkription in TERT-exprimierenden
Zellen, einschließlich
Krebszellen, fördert.
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3 ist
ein Sequenz-Alignment, welches Regionen des hTERT-Promotors (SEQ.
ID. NR: 1) mit dem des mTERT (SEQ. ID. NR: 2) vergleicht. Es wurden
Homologieregionen verwendet, um Regulationselemente zu identifizieren. 3(A) zeigt die Position beibehaltener cis-aktiver
Transkriptionsregulationsmotive, einschließlich der E-Box (die Myc/Max-Bindungsstelle, gekennzeichnet
durch Schattierung) und der SP1-Stellen (unterstrichen). Die untere
Tafel veranschaulicht die proximalen Sequenzen der 2,5 kb hTERT-
und E-Box-Reporterstrukturelemente,
einschließlich
der im E-Box-Reporterstrukturelement entfernten Region, wie in Beispiel
8 beschrieben. 3(B) zeigt die Identifizierung
weiterer Regulationselemente. Die angegebene Nummerierung ist von
der Translationsstartstelle aus berechnet.
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4 ist
eine Halbtonreproduktion von Zelllinien, fotografiert 7 Tage nach
der Infizierung mit einem onkolytischen Virus. Obere Reihe: nicht
infizierte Zellen (Negativkontrolle). Mittlere Reihe: Zellen infiziert
mit onkolytischem Adenovirus, in dem das Replikationsgen E1a wirkungsmäßig mit
dem hTERT-Promotor verbunden ist. Untere Reihe: Zellen infiziert
mit Adenovirus, in dem E1a wirkungsmäßig mit dem CMV-Promotor verbunden
ist (Positivkontrolle).
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Die
getesteten Zellen waren folgende: 4(A):
BJ (Vorhautfibroblast); IMR-90 (Lungenfibroblast); WI-38 (Lungenfibroblast);
Zellen nichtmalignen Ursprungs. 4(B):
A549 (Lungenkarzinom), AsPC-1 und BxPC-3 (Adenokarzinom, Pankreas). 4(C): DAOY (Medulloblastom); HeLa (Gebärmutterhalskarzinom); HT1080
(Fibrosarkom). Die Ergebnisse zeigen, dass das hTERT-regulierte
onkolytische Virus besonders Krebszellen auflöst, bevorzugt vor Zelllinien,
welche die Telomerase-Reverse-Transkriptase nicht auf einem wesentlichen
Niveau exprimieren. Dies wird im Gegensatz zum onkolytischen Virus
durch einen konstitutiven Promotor wie den CMV-Promotor geregelt,
welcher Zellen nicht-spezifisch auflöst.
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5 ist
eine Reihe von Karten, welche den Aufbau des onkolytischen Adenovirus
zeigen, das dadurch, dass die E1a-Replikation unter die Kontrolle
eines hTERT-Promotors gestellt wurde, bedingt replikativ gemacht
wurde. Das erste Strukturelement enthält das Inverted-Terminal-Repeat (ITR) aus
dem Adenovirus (Ad2), gefolgt vom mittellangen hTERT-Promotor (pGRN176),
welcher wirkungsmäßig mit
der E1a-Region des Adenovirus verbunden ist, gefolgt vom Rest des
Adenovirus, der für
die E3-Region (ΔE3)
entfernt wurde. Dieses Strukturelement wurde bei den in 4 gezeigten
Virusinfektionsexperimenten verwendet. Das zweite in der Figur gezeigte
bedingt replikative Adenovirus-Strukturelement enthält eine
zusätzliche
Sequenz zwischen dem hTERT-Promotor und der E1a-Region. Die HI-Sequenz
ist ein künstliches
Intron konstruiert aus Adenovirus- und Immunglobulin-Intron-Spleißsequenzen.
Das dritte Adenovirus-Strukturelement
ist ähnlich,
außer dass
die verwendete E1a-Region am 5'-Ende
um 51 Nukleotide länger
ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die
Erfindung bietet neuartige isolierte Polynukleotide, welche cis-aktive
Transkriptionssteuersequenzen des Telomerase-Reverse-Transkriptase-Genes
aufweisen. Zu den Polynukleotiden der Erfindung gehören diejenigen,
die auf Genomsequenzen von nichttranskribierten, transkribierten
und Intron-Regionen von TERT-Genen basieren oder davon abgeleitet
sind, einschließlich
dem humanen und dem Maus-Homolog. Zu den cis-aktiven TERT-Transkriptionssteuersequenzen
gehören
diejenigen, die das Timing und die Geschwindigkeit der Transkription
des TERT-Genes regulieren und modulieren. Zu den TERT-Promotor-Sequenzen der Erfindung
gehören
cis-aktive Elemente wie Promotoren, Enhancer, Repressoren und Polynukleotidsequenzen,
die Faktoren binden können,
welche die Transkription beeinflussen.
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Isolierung und Charakterisierung
humaner TERT-Promotorsequenzen
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben wurde der hTERT-Promotor (SEQ. ID. NR:
1) durch Sequenzierung eines Einschubs aus einem Lambda-Phagen,
isoliert aus einer humanen Genombibliothek, erhalten. Dieser Lambda-Klon
wird λGφ5 genannt
und wurde bei der ATCC unter der Zugangsnummer 98505 hinterlegt.
Lambda Gφ5
enthält
einen 15,3 Kilobasen-Paar (kbp)-Einschub,
einschließlich
etwa 13.500 Basen von der hTERT-Codiersequenz aufwärts. Diese
hTERT-Promotorsequenzen wurden weiter in Plasmide subkloniert. Ein
Notl-Fragment (SEQ. ID. NR: 1) von λGφ5, welches die hTERT-Promotorsequenzen
enthält,
wurde in entgegengesetzten Richtungen in die Notl-Stelle von pUC-abgeleiteten
Plasmiden (bezeichnet mit pGRN142 bzw. pGRN143) subkloniert, und
pGRN142 wurde sequenziert.
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In
SEQ. ID. NR: 1 beginnt der hTERT-Genomeinschub bei Rest 44 und endet
bei Rest 15375. Der Beginn der cDNA, von der er abgeleitet wurde,
ist bei Rest 13490. Das hTERT-ATG-Translationsstartkodon beginnt bei Rest
13545. Nichttranskribierte hTERT-Promotorsequenzen liegen stromabwärts von
Rest 44 und stromaufwärts
der Codierregion, und können
sich auch im ersten Intron befinden. Bei immortalen Zellen stimulierte
ein von einer Sequenz stromaufwärts
der TERT-Codiersequenz stimuliertes Reportergen die Expression so
effizient wie die Positivkontrolle (die einen frühen SV40-Promotor und Enhancer
enthält).
Bestimmte TERT-Promotorsequenzen
der Erfindung beinhalten auch Intronsequenzen.
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Identifizieren
von cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen im humanen und
im Maus-TERT-Promotor
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Zum
Identifizieren von cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen
in humanen TERT- und Maus-TERT-Sequenzen
5' zu ihrer entsprechenden
TERT-Codiersequenz wurden humane und Maus-Promotor-Sequenzen auf
Sequenzidentität
analysiert. Das Alignment der ersten 300 Basen stromaufwärts der
humanen und Maus-Codiersequenzen zeigte eine Reihe konservierter
Regionen, und es wurden putative cis-aktive Transkriptionsregulationssequenzen
identifiziert (3(A)).
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Insbesondere
Positionen an den Resten –34
bis –29
stromaufwärts
der humanen TERT-Translationsstartstelle
(ATG, A bei 13545 von SEQ. ID. NR: 1) und an den Resten –32 bis –27 stromaufwärts der Maus-TERT-Translationsstartstelle
(ATG) sind genau konservierte Motive. Sie entsprechen einem cis-aktiven Motiv,
von dem bekannt ist, dass es mit c-Myc, der sogenannten „E-Box" oder „Myc/Max-Bindungsstelle", interagiert. Sie
sind besonders im Hinblick auf die Kernnukleotide, welche die E-Box
beinhalten, Nukleotide, welche die E-Box flankieren, und die Position
der E-Box relativ zur Translationsstartstelle genau konserviert.
Eine zweite E-Box wurde an den Resten –242 bis –237 stromaufwärts der
humanen TERT-Translationsstartstelle identifiziert. Diese zweite
E-Box wurde im Maus-Promotor nicht konserviert. Diese Beobachtungen
unterstützen
das Untersuchungsergebnis, dass die konservierte Myc-Bindungsstelle durch
Interaktion mit c-Myc als ein trans-aktiver Transkriptionsregulationsfaktor
eine größere Rolle
bei der TERT-Promotorregulation und der Telomeraseexpression spielt.
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Das
Sequenzalignment identifizierte zusätzliche konservierte cis-aktive
Transkriptionsregulationselemente im TERT-Genpromotor. Zum Beispiel
wurde zwei SP1-Bindungsstellen,
die sich an Rest –168
bis –159 und
Rest –133
und –121
relativ zur TERT-Translationsstartstelle
befinden, identifiziert, welche zwischen dem Maus- und dem humanen
TERT-Promotor genau konserviert wurden. Es wurden auch Bindungsstellen (cis-aktive
Sequenzen) für
eine Reihe weiterer Transkriptionsfaktoren, einschließlich des
Genproduktes der geschlechtsbestimmenden Region Y (SRY), den hepatischen
Kernfaktoren 3-β und
5, TFIID-MBP, E2F
und c-Myb, innerhalb dieser Region der Maus- wie auch der humanen
Promotoren gefunden.
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Eine
weitere Analyse der humanen und Maus-TERT-Promotorsequenzen zeigte
weitere Regionen der Sequenzkonservierung. Insbesondere wurde eine
Region mit einem hohen Maß an
Sequenzidentität
zwischen humanem und Maus-Promotor zwischen Rest –1106 und
Rest –1602
stromaufwärts
der humanen TERT-Translationsstartstelle und Rest –916 und
Rest –1340
stromaufwärts
der Maus-TERT-Translationsstartstelle gefunden (3(B)). So bietet die Erfindung cis-aktive Sequenzen,
die spezifisch für
die Modulation der TERT-Transkription sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
verwenden die Verfahren der Erfindung diese human- und Maus-TERT-spezifischen
Transkriptionsregulationsmotive zum Identifizieren und Isolieren TERT-spezifischer
und weiterer trans-aktiver Transkriptionsregulationsfaktoren.
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Die
Erfindung bietet außerdem
die Reagenzien und Verfahren für
das Screening und das Isolieren von trans-aktiven TERT-Transkriptionsregulationsfaktoren.
Zu alternativen Ausführungsformen
gehören
neuartige in vitro und zellbasierte in vivo Versuchssysteme für die Untersuchung
auf TERT-Promotorbindemitteln (trans-aktive TERT-Transkriptionsregulationsfaktoren) mit
Hilfe der Nukleinsäuren
der Erfindung.
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c-Myc ist ein wirksamer
Aktivator der TERT-Gentranskription
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Die
Verwendung rekombinierter Strukturelemente, welche TERT-Promotorsequenzen
der Erfindung beinhalten, hat, und zwar zum ersten Mal, gezeigt,
dass c-Myc durch direkte Interaktion mit cis-aktiven Regulationssequenzen
im TERT-Promotor als ein wirksamer Aktivator der Telomerseaktivität agiert.
c-Myc wirkt durch die schnelle Up-Regulation der hTERT-Genexpression (Beispiel
8). Maßgeblich
veranschaulichen die Studien, dass die Transkriptionsaktivierung
des hTERT-Promotors durch c-Myc durch Entfernung oder Mutation einer
einzigen cis-aktiven Regulationssequenz, der „Myc/Max-Bindungsstelle", innerhalb des hTERT-Promotors
aufgehoben werden kann. Weiters ist die Fähigkeit eines induzierbaren
c-Myc zur Verbesserung der Expression von hTERT resistent gegen
die Hemmung der Proteinsynthese.
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TERT-Promotor verwendet
zur Stimulation heterologer Gensequenzen
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Die
Erfindung bietet außerdem
Konstrukte, in denen die TERT-Promotorsequenzen der Erfindung wirkungsmäßig mit
einem heterologen Gen (in einer bevorzugten Ausführungsform mit einem Strukturgen)
verbunden sind. Auf diese Weise wird das heterologe Gen in den gleichen
Zellen transkribiert und zwar zur gleichen Zeit in der das natürliche TERT-Transkript
exprimiert werden würde.
So wird, wenn das Konstrukt in einer transformierten Zelle oder
einem (nicht-humanen)
Tier exprimiert wird, das heterologe Gen (und Protein, wenn es sich
bei dem Gen um eine Codiersequenz handelt) im gleichen zeitlichen
Rahmen über
den gleichen Zellbereich exprimiert wie beim Wildtyp, das TERT-Promotor-stimulierte
TERT-Gen.
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Diese
Konstrukte sind von Nutzen für
TERT-Promotor-basierte Assays, zum Beispiel zum Identifizieren biologischer
Modulatoren von TERT- und Telomeraseaktivität. In alternativen Ausführungsformen
ist die heterologe Codiersequenz, die wirkungsmäßig mit einem TERT-Promotor der Erfindung
verbunden ist, ein Marker-Gen (z.B. alkalische Phosphatase, SEAP, β-Galaktosidase), ein
modifiziertes TERT-Strukturgen oder ein TERT-Antisense, ein therapeutisches
Gen (z.B. ein zytotoxisches Gen wie Thymidinkinase).
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden zytopathische Viren bereitgestellt, insbesondere humane zytopathische
Viren wie modifiziertes Adenovirus oder Herpes-Virus. Viren wie
Adenovirus oder Herpes-Virus erfordern essentielle, viral codierte
Gene zum Proliferieren und Auflösen
spezifischer Zellen. Würde
ein beliebiges dieser essentiellen viralen Gene so modifiziert,
dass die Expression des essentiellen Elementes vom TERT-Promotor
stimuliert werden würde,
wäre die
Proliferation des Virus und seiner zytopathischen Wirkungen auf
Telomerase-exprimierende
Zellen, insbesondere Tumorzellen, beschränkt.
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Definitionen
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Die
folgenden Begriffe sind unten definiert, um einem Fachmann zusätzliche
Anleitung im Umgang mit der Erfindung zu geben.
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Der
Begriff „verstärkend" wie hierin verwendet
beinhaltet seine übliche
Verwendung und bezieht sich auf die Verwendung jeder geeigneten
Verstärkungsmethodik
zur Erzeugung oder Erkennung von rekombinierten oder natürlich exprimierten
Nukleinsäuren.
Zum Beispiel bietet die Erfindung Verfahren und Reagenzien (einschließlich spezifischer
Oligonukleotid-PCR-Primerpaare)
zum Verstärken
natürlich
exprimierter oder rekombinierter Nukleinsäuren der Erfindung in vivo
oder in vitro. Eine Indikation, dass zwei Polynukleotide „im Wesentlichen
identisch" sind,
erhält
man durch das Verstärken
eines der Polynukleotide mit einem Paar von Oligonukleotidprimeren
oder einem Pool degenerierter Primere (z.B. Fragmente einer TERT-Promotorsequenz)
und die anschließende
Verwendung des Produktes als eine Probe unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
zum Isolieren der zweiten Sequenz (z.B. der TERT-Promotorsequenz) aus einer Genombibliothek
oder zum Identifizieren der zweiten Sequenz in einem Northern oder
Southern Blot.
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Wie
hierin verwendet beinhaltet der Begriff „TERT-Promotor" sämtliche
TERT-Genomsequenzen,
die in der Lage sind, die Transkription in Zellen, in denen Telomeraseaktivität stattfindet,
anzutreiben. Daher beinhalten die TERT-Promotoren der Erfindung
ohne Einschränkung
cis-aktive Transkriptionssteuerelemente und Regulationssequenzen,
welche an der Regulierung oder Modulation des Timings bzw. der Geschwindigkeit
der Transkription eines TERT-Genes beteiligt sind. Zum Beispiel
enthält
der TERT-Promotor der Erfindung cis-aktive Transkriptionssteuerelemente,
einschließlich
Enhancer, Promotoren, Transkriptionsterminatoren, Replikationsursprünge, Chromosomenintegrationssequenzen,
untranslatierte 5'-
und 3'-Regionen,
Exone und Introne, welche an der Transkriptionsregulation beteiligt
sind. Diese cis-aktiven Sequenzen interagieren normalerweise mit
Proteinen oder anderen Biomolekülen,
um die Transkription durchzuführen
(starten, beenden, regulieren, modulieren, etc.).
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die hierin bereitgestellten hTERT-
und mTERT-Promotorsequenzen
lediglich beispielhaft sind und dass sie als Grundlage zur Herstellung
zahlreicher Versionen von TERT-Promotoren verwendet werden können, d.h.
Promotoren, die in der Lage sind, die Transkription in Zellen, in
denen Telomeraseaktivität
stattfindet zu stimulieren. Während
hierin zum Beispiel gezeigt wird, dass eine Sequenz, die 2447 Nukleotide
des offenbarten hTERT-Promotors aufweist, die Expression auf diese
Weise stimulieren kann (pGRN350), wird der Fachmann verstehen, dass
eine solche Aktivität
auch durch die Verwendung längerer
oder kürzerer
Promotorsequenzen erreicht werden kann. Weiters wird der Fachmann
erkennen, dass auch Promotorsequenzen, die sich von den hierin bereitgestellten
Sequenzen zum Beispiel durch das Zufügen, Entfernen oder Ersetzen
von Nukleotiden unterscheiden, verwendet werden können, um
eine Expression in Zellen, die Telomeraseaktivität positiv sind, zu erreichen.
Solche Varianten teilen ein spezifiziertes Mindestniveau an Struktur(-Sequenz)-Ähnlichkeit
zu den offenbarten TERT-Promotorsequenzen, wobei die Ähnlichkeit
entweder bezüglich
der Sequenzidentität
zu den offenbarten TERT-Promotorsequenzen oder der Fähigkeit,
auf spezifizierten Niveaus der Hybridisierungsstrenge zu den offenbarten
Sequenzen zu hybridisieren, definiert werden kann. Zum Beispiel
gehören
zu den Varianten der TERT-Promotoren Promotoren, die zu den hierin
offenbarten TERT-Promotoren hybridisieren (bei 37°C in einem
Puffer aus 40% Formamid, 1 M NaCl und 1% SDS, gefolgt von einer
Waschung in 1× SSC
bei 45°C)
und welche in der Lage sind, die Transkription in Zellen, in denen
Telomeraseaktivität
stattfindet anzutreiben. Zu anderen Varianten von TERT-Promotoren
gehören
Promotoren, die mindestens etwa 80%, 90%, 95%, 98% oder 100% Sequenzidentität mit den
offenbarten TERT-Promotoren aufweisen. Die Sequenzidentität wird berechnet
indem zuerst ein Alignment des untersuchten Polynukleotids mit dem
Referenzgegenstück
durchgeführt
wird und anschließend
die Anzahl der Reste, die bei den verglichenen Sequenzen gleich
sind, als ein Prozentsatz der untersuchten Region gezählt wird. Es
gibt keine Abzüge
für die
Gegenwart von Einschüben
oder Deletionen, allerdings sind Einschübe oder Deletionen nur zulässig, wo
sie zur Wiederanpassung des Alignments wirklich erforderlich sind.
Der Prozentsatz wird in Bezug auf Reste in der untersuchten Sequenz
angegeben, die identisch mit den Resten in der Vergleichs- oder Referenzsequenz
sind.
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Die
Bestimmung, dass ein Promotor in der Lage ist, die Transkription
in Zellen, in denen Telomeraseaktivität stattfindet anzutreiben,
kann routinemäßig wie
in Beispiel 2 und 5 beschrieben durchgeführt werden. Kurz, der zu testende
Promotor wird wirkungsmäßig mit
einer Codierregion verbunden, die ein erkennbares Protein wie alkalische
Phosphatase oder grünes
fluoreszentes Protein codiert. Dieses Konstrukt wird dann in Zellen,
in denen Telomeraseaktivität
stattfindet (TAP) und in Zellen in denen keine Telomerase stattfindet (TAN),
eingefügt.
Die Erkennung des erkennbaren Proteins in den TAP-Zellen, jedoch
nicht in den TAN-Zellen, oder eines erhöhten Levels des erkennbaren
Proteins in den TAP- verglichen mit den TAN-Zellen (vorzugsweise
zumindest ein dreifacher Unterschied) zeigt an, dass der Promotor
ein TERT-Promotor
ist.
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Man
spricht dann davon, dass ein Promotor „bevorzugt die Transkription" in einer Zelle,
welche einen bestimmten Phänotyp
aufweist, „fördert", wenn das Niveau
der Transkription in Zellen diesen Phänotyps mindestens etwa 3-fach
höher ist
als in Zellen, denen dieser Phänotyp
fehlt. Promotoren gemäß dieser
Erfindung fördern
vorzugsweise die Transkription in TERT- exprimierenden Zellen, einschließlich erkrankten
Zellen, bei denen die Erkrankung mit der Überexpression von TERT wie
bei Krebs in Zusammenhang stehen. Bevorzugte Transkription findet
statt, wenn der relative Anstieg bei Zellen, welche den angegebenen
Phänotyp
exprimieren, im Vergleich zu Zellen, die den Phänotyp nicht besitzen, mindestens
etwa 3-fach, 10-fach, 30-fach oder 100-fach höher ist, in der Reihenfolge
der steigenden Bevorzugung. Promotoren, die in einem Assays, in
denen nur zwei Zellarten verglichen werden, geringere Spezifitätslevel
zeigen, können
in einem größeren Umfang
getestet werden. Der Fachmann weiß, dass zu TERT-positiven Zellen
verschiedene Arten von Krebszellen, verschiedene Arten von Vorläuferzellen
und Stammzellen, und unter bestimmten Bedingungen B- und T-Lymphozyten
gehören.
Zu geeigneten Negativkontrollen gehören Primärkulturen und etablierte Zelllinien
reifer differenzierter Zellen der meisten Gewebsarten.
-
In
alternativen Ausführungsformen
enthalten die TERT-Promotorsequenzen TERT-Sequenzen stromaufwärts der Translationsstartstelle
(ATG), zum Beispiel enthält
der hTERT-Promotor
in einer Ausführungsform die
Reste 44 bis 13545 von SEQ. ID. NR: 1. Zu weiteren Ausführungsformen
gehören
Sequenzen, welche mit etwa ein bis 5 Nukleotiden eines Translationsstartkodons
(zum Beispiel in SEQ. ID. NR: 1 oder SEQ. ID. NR: 2) beginnen und
bei etwa 50, 100, 150, 200, 250, 500, 1000, 2500 oder 13500 Nukleotiden
stromaufwärts
des Translationsstartkodons enden. Zu solchen Ausführungsformen
können
gegebenenfalls weitere Regulationssequenzen wie Exon- und/oder Intronsequenzen
gehören.
Zu einer weiteren Ausführungsform
gehören TERT-Intronsequenzen
mit Regulationsaktivität,
wie in Beispiel 2 beschrieben. Zu hTERT-Promotoren der Erfindung
gehören
auch Sequenzen, die im Wesentlichen (wie hierin definiert) mit einer
beispielhaften hTERT-Promotorsequenz der Erfindung identisch sind,
welche die in SEQ. ID. NR: 1 dargestellte Sequenz aufweist. Ähnlich gehören zu den
mTERT-Promotoren der Erfindung auch Sequenzen, die im Wesentlichen
mit einer beispielhaften mTERT-Promotorsequenz der Erfindung identisch
sind, welche die in SEQ. ID. NR: 2 dargestellte Sequenz aufweist.
-
Der
Begriff „heterolog" bedeutet bei Verwendung
mit Bezug auf Teile einer Nukleinsäure, dass die Nukleinsäure zwei
oder mehr Untersequenzen aufweist, welche in der Natur nicht in
der gleichen Beziehung zueinander auftreten. Zum Beispiel wird die
Nukleinsäure
normalerweise rekombinant hergestellt, wobei zwei oder mehr Sequenzen
von nicht zueinander in Beziehung stehenden Genen auf eine Art und
Weise angeordnet werden, die man so in der Natur nicht findet, wie
zum Beispiel eine Promotorsequenz der Erfindung, die wirkungsmäßig mit
einer Polypeptidcodiersequenz verbunden ist, die, wenn sie wirkungsmäßig verbunden
ist, das natürlich vorkommende
TERT-Gen nicht neu bildet. Die Erfindung stellt zum Beispiel rekombinante
Strukturelemente (Expressionskassetten, Vektoren, Viren und ähnliche),
welche unterschiedliche Kombinationen von Promotoren der Erfindung
oder Untersequenzen davon aufweisen, und heterologe Codiersequenzen
zur Verfügung.
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet „isoliert" mit Bezug auf ein
Molekül
oder eine Zusammensetzung, wie eine hTERT-Promotorsequenz, dass
das Molekül
oder die Zusammensetzung zumindest von einer anderen Verbindung,
wie einem Protein, DNA, RNA oder anderen Kontaminanten mit denen
sie in vivo oder in ihrem natürlich
Zustand in Verbindung gebracht wird, getrennt ist. So gilt eine
Nukleinsäuresequenz
als isoliert, wenn sie von einer anderen Komponente getrennt wurde,
mit der sie natürlicherweise
in Verbindung steht. Eine isolierte Zusammensetzung kann jedoch
auch im Wesentlichen rein sein. Eine isolierte Zusammensetzung kann sich
in einem homogenen Zustand befinden. Sie kann in einem trockenen
Zustand oder in wässriger
Lösung sein.
Reinheit und Homogenität
können
durch analytische chemische Verfahren wie Polyacrylamidgelelektrophorese
(PAGE), Agarosegelelektrophorese oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) bestimmt werden.
-
Wie
hierin verwendet, werden die Begriffe „Nukleinsäure" und „Polynukleotid" austauschbar verwendet
und beinhalten Oligonukleotide. Sie beziehen sich außerdem auf
synthetische und/oder nicht natürlich
vorkommende Nukleinsäuren
(einschließlich
Nukleinsäureanaloga
oder modifizierte Hauptkettenreste oder -verknüpfungen). Die Begriffe beziehen
sich auch auf Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotid-Oligonukleotide entweder
in der Einzel- oder in der Doppelstrangform. Die Begriffe schließen Nukleinsäuren ein,
welche bekannte Analoga natürlicher
Nukleotide enthalten. Der Begriff schließt außerdem Nukleinsäure-ähnliche
Strukturen mit synthetischer Hauptkette ein. Zu durch die Erfindung
bereitgestellten DNA-Hauptketten-Analoga
gehören
Phosphodiester, Phosphorothioat, Phosphorodithivat, Methyl-Phosphonat, Phosphoramidat,
Alkylphosphotriester, Sulfamat, 3'-Thioacetal, Methylen(methylimino),
3'-N-Carbamat, Morpholino-Carbamat
und Peptid-Nukleinsäuren
(PNAs); siehe Oligonucleotides and Analogues, a Practical Approach,
herausgegeben von F. Eckstein, IRL Press at Oxford University Press
(1991); Antisense Strategies, Annals of the New York Academy of
Sciences, Volume 600, Eds. Baserga and Denhardt (NYAS 1992); Milligan
(1993) J. Med. Chem. 36:1923–1937;
Antisense Research and Applications (1993, CRC Press). PNAs enthalten
nichtionische Hauptketten, wie N-(2-Aminoethyl)-Glycin-Einheiten.
Phosphorothioat-Verknüpfungen
sind beschrieben in WO 97/03211; WO 96/39154; Mata (1997) Toxicol.
Appl. Pharmacol. 144:189–197.
Zu weiteren von dem Begriff eingeschlossenen synthetischen Hauptketten
gehören
Methyl-Phosphonat-Verknüpfungen
oder alternierendes Methylphosphonat und Phosphodiester-Verknüpfungen
(Strauss-Soukup (1997) Biochemistry 36:8692–8698) und Benzyl-Phosphonat-Verknüpfungen
(Samstag (1996) Antisense Nucleic Acid Drug Dev. 6:153–156).
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „wirkungsmäßig verbunden" auf eine funktionale
Beziehung zwischen zwei oder mehr Nukleinsäuresegmenten. Normalerweise
bezieht er sich auf die funktionale Beziehung einer Transkriptionsregulationssequenz
zu einer transkribierten Sequenz. Zum Beispiel ist eine TERT-Promotorsequenz
der Erfindung, einschließlich
jeder Kombination von cis-aktiven Transkriptionssteuerelementen,
wirkungsmäßig mit
einer Codiersequenz verbunden, wenn sie die Transkription der Codiersequenz
in einer geeigneten Wirtszelle oder einem anderen Expressionssystem
stimuliert oder moduliert. Im Allgemeinen grenzen Promotor-Transkriptionsregulationssequenzen,
welche wirkungsmäßig mit
einer transkribierten Sequenz verbunden sind, physisch an die transkribierte
Sequenz, d.h. sie sind cis-aktiv. Einige Transkriptionsregulationssequenzen,
wie z.B. Enhancer, müssen
jedoch nicht physisch an die Codiersequenzen, deren Transkription
sie verbessern, angrenzen oder sich in unmittelbarer Nähe befinden.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „rekombinant" auf ein Polynukleotid,
welches synthetisiert oder auf eine andere Weise in vitro manipuliert
wurde, auf Verfahren der Verwendung rekombinanter Polynukleotide
zur Herstellung von Genprodukten in Zellen oder anderen biologischen
Systemen oder auf ein Polypeptid („rekombinantes Protein"), das durch ein
rekombinantes Polynukleotid codiert wird. „Rekombinante Mittel" schließen außerdem die
Ligation von Nukleinsäuren,
welche Codier- oder Promotorsequenzen aus unterschiedlichen Quellen
aufweisen, in eine Expressionskassette oder einen Vektor zur Expression
eines Fusionsproteins; oder die induzierbare konstitutive Expression
eines Proteins (zum Beispiel ein TERT-Promotor der Erfindung, der wirkungsmäßig mit
einem heterologen Nukleotid, wie einer Polypeptidcodiersequenz,
verbunden ist) ein.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich die „Sequenz" eines Genes (es sei denn es wird spezifisch
anders angegeben) oder einer Nukleinsäure auf die Anordnung von Nukleotiden
im Polynukleotid, einschließlich
jedes einzelnen oder beider Stränge
eines Doppelstrang-DNA-Moleküls – die Sequenz
sowohl vom Codierstrang als auch seines Komplements, oder eines
Einzelstrang-Nukleinsäure-Moleküls. Zum
Beispiel umfasst der Promotor der Erfindung in alternativen Ausführungsformen
untranskribierte, untranslatierte und Intron-TERT-Sequenzen, wie
in der beispielhaften SEQ. ID. NR: 1 und SEQ. ID. NR: 2 dargestellt.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „transkribierbare Sequenz" auf jede Sequenz,
welche, wenn sie wirkungsmäßig mit
einem cis-aktiven Transkriptionssteuerelement verbunden ist, wie
die TERT-Promotoren der Erfindung, und wenn sie sich in geeigneten
Bedingungen befindet, in der Lage ist, transkribiert zu werden,
um RNA zu erzeugen.
-
Die
Begriffe „identisch" oder Prozent-„Identität" beziehen sich im
Kontext von zwei oder mehr Nukleinsäuren oder Polypeptidsequenzen
auf zwei oder mehr Sequenzen oder Untersequenzen, welche die gleichen
sind oder einen spezifizierten Prozentsatz von Nukleotiden (oder
Aminosäureresten)
aufweisen, welche die gleichen sind, wenn sie für maximale Übereinstimmung über einem
Vergleichsfenster verglichen werden und ein Alignment durchgeführt wird,
wie mittels eines der folgenden Sequenzvergleichsalgorithmen oder durch
manuelles Alignment und visuelle Überprüfung gemessen. Diese Definition
bezieht sich auch auf das Komplement einer Sequenz. Zum Beispiel
gehören
in alternativen Ausführungsformen
zu Nukleinsäuren
innerhalb des Umfangs der Erfindung auch diejenigen mit einer Nukleotidsequenzidentität, welche
bei mindestens etwa 60%, mindestens etwa 75–80%, etwa 90% und etwa 95%
der in SEQ. ID. NR: 1 (einschließlich der Reste 44 bis 13544
von SEQ. ID. NR: 1) oder SEQ. ID. NR: 2 dargestellten exemplarischen
TERT-Promotorsequenz liegt, sowie die Intron-TERT-Sequenzen die
in der Lage sind, ein Reportergen in Zellen, in denen Telomerase
stattfindet zu stimulieren. Zwei Sequenzen mit diesen Identitätsniveaus
sind „im
Wesentlichen identisch".
Wenn also eine Sequenz die erforderliche Sequenzidentität zu einer
TERT-Promotorsequenz
oder -untersequenz der Erfindung aufweist, ist sie ebenfalls eine
TERT-Promotorsequenz
innerhalb des Erfindungsumfangs. Vorzugsweise besteht die Prozentidentität über eine
Region der Sequenz, welche eine Länge von mindestens 25 Nukleotiden
hat, insbesondere über
eine Region, welche eine Länge
von mindestens etwa 50–100
Nukleotiden hat.
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Beim
Sequenzvergleich dient normalerweise eine Sequenz als Referenzsequenz,
mit der Testsequenzen verglichen werden. Bei Verwendung eines Sequenzvergleichsalgorithmus
werden Test- und Referenzsequenzen in einen Computer eingegeben,
falls nötig
werden Untersequenz-Koordinaten
bestimmt und die Sequenzalgorithmus-Programmparameter werden bestimmt.
Es können
Standardprogrammparameter verwendet oder alternative Parameter bestimmt
werden. Der Sequenzvergleichalgorithmus berechnet dann, basierend
auf den bestimmten oder Standard-Programmparametern,
die Prozentsequenzidentität
für die
Testsequenzen) relativ zur Referenzsequenz. Ein „Vergleichsfenster", wie hierin verwendet,
beinhaltet den Bezug auf ein Segment einer beliebigen aus der Reihe
benachbarter Positionen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus 25 bis 600, normalerweise etwa 50 bis
etwa 200, meist etwa 100 bis etwa 150, in der eine Sequenz mit einer
Referenzsequenz mit der gleichen Anzahl benachbarter Positionen
verglichen werden kann, nachdem die beiden Sequenzen optimal abgeglichen
wurden. Das Alignment der Sequenzen kann mit dem lokalen Homologie-Algorithmus
von Smith & Waterman,
Adv. Appl. Math. 2:482 (1981), mit dem Homologie-Alignment-Algorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48:443 (1970), mit dem Verfahren zur Ähnlichkeitssuche von
Pearson & Lipman,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444 (1988), mittels computergesteuerter
Implementierungen dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA
im Wisconsin Genetics Software-Paket, Genetics Computer Group, 575
Science Dr., Madison, WI) oder durch manuelles Alignment und visuelle Überprüfung durchgeführt werden.
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Ein
Beispiel eines nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP erstellt ein multiples Sequenzalignment aus
einer Gruppe zusammengehöriger
Sequenzen mit Hilfe progressiver, paarweiser Alignments, um die
Beziehung und Prozentsequenzidentität zu demonstrieren. Er entwirft
außerdem
einen Baum oder Dendrogramm, welche die Clustering-Beziehungen zeigt,
die zur Erstellung des Alignments verwendet werden. PILEUP verwendet
eine Vereinfachung des progressiven Alignment-Verfahrens von Feng & Doolittle, J.
Mol. Evol. 35:351–360
(1987). Das verwendete Verfahren ist ähnlich dem Verfahren, welches
von Higgins & Sharp,
CABIOS 5:151–153
(1989) beschrieben wurde. Das Programm kann ein Alignment von bis
zu 300 Sequenzen durchführen,
jede mit einer Maximallänge
von 5.000 Nukleotiden oder Aminosäuren. Das multiple Alignment-Verfahren
beginnt mit dem paarweisen Alignment der beiden ähnlichsten Sequenzen, wobei
ein Cluster von zwei abgeglichenen Sequenzen erstellt wird. Dieses
Cluster wird dann mit der/dem am nächsten verwandten Sequenz oder
Cluster abgeglichener Sequenzen abgeglichen. Zwei Cluster von Sequenzen
werden durch eine einfache Erweiterung des paarweisen Alignments
von zwei individuellen Sequenzen abgeglichen. Das abschließende Alignment
wird durch eine Reihe progressiver, paarweiser Alignments erreicht.
Das Programm funktioniert über
die Bestimmung spezifischer Sequenzen und ihrer Aminosäuren oder
Nukleotid-Koordinaten für Gebiete
des Sequenzvergleichs und durch Bestimmung der Programmparameter.
Mit Hilfe von PILEUP wird eine Referenzsequenz mit einer anderen
Sequenz verglichen, um die Prozentsequenzidentitätsbeziehung (ob die zweite
Sequenz im Wesentlichen identisch ist und innerhalb des Erfindungsumfangs
liegt) mit Hilfe der folgenden Parameter zu bestimmen: Standard-Spaltgewicht
(3,00), Standard-Spaltlängengewicht
(0,10) und gewichtete Endspalten. PILEUP ist erhältlich aus dem GCG-Sequenzanalyse-Softwarepaket
(Devereaux (1984) Nuc. Acids Res. 12:387–395).
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Ein
weiteres Beispiel eines Algorithmus, der für die Bestimmung der Prozentsequenzidentität geeignet ist,
ist der BLAST-Algorithmus, welcher in Altschul (1990) J. Mol. Biol.
215:403–410
beschrieben ist. Die Software für
die Durchführung
der BLAST-Analysen ist über
das National Center for Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) öffentlich
erhältlich.
Als erstes beinhaltet dieser Algorithmus die Identifizierung von
Sequenzpaaren mit hoher Übereinstimmung
(HSPs) durch die Identifizierung von kurzen Wörtern der Länge W in der Anfragesequenz,
welche entweder mit einem positiv bewerteten Schwellenwert T übereinstimmen oder
diesen erfüllen,
wenn sie mit einem Wort der gleichen Länge in einer Datenbanksequenz
abgeglichen werden. T wird als der Neighborhood Word Score Threshold
[Nachbarschaftsworttrefferschwellenwert] bezeichnet (Altschul (1990)
oben). Diese Initial-Neighborhood-Word-Treffer dienen als Ausgangspunkte
für das Initiieren
von Suchvorgängen,
um längere
HSPs zu finden, in denen sie enthalten sind. Die Worttreffer werden dann
in beide Richtungen entlang jeder Sequenz so weit erweitert, wie
der kumulative Alignment-Wert
erhöht werden
kann. Kumulative Werte werden bei Nukleotidsequenzen mit Hilfe der
Parameter M (Belohnungswert für
ein Paar übereinstimmender
Reste, immer > 0)
und N (Strafwert für
nicht übereinstimmende
Reste, immer < 0)
berechnet. Für
Aminosäuresequenzen
wird eine Bewertungsmatrix verwendet, um den kumulativen Wert zu
berechnen. Die Erweiterung der Worttreffer in jede Richtung wird
gestoppt, wenn: der kumulative Alignment-Wert um die Quantität X von
seinem maximal erreichten Wert abfällt; der kumulative Wert aufgrund
der Akkumulation eines oder mehrerer negativ bewerteter Reste-Alignments
auf Null oder darunter sinkt oder das Ende der Sequenz ist erreicht.
Die BLAST-Algorithmus-Parameter W, T und X bestimmen die Empfindlichkeit und
die Geschwindigkeit des Alignments. In einer Ausführungsform
wird zur Bestimmung, ob eine Nukleinsäuresequenz innerhalb des Erfindungsumfangs
liegt, das BLAST-Programm (für
Nukleotidsequenzen) verwendet, wobei als Standardwerte eine Wortlänge (W)
von 11, eine Erwartung (E) von 10 M=5, N=4 und ein Vergleich beider
Stränge
eingesetzt wird. Bei Aminosäuresequenzen
verwendet das BLAST-Programm
als Standardparameter eine Wortlänge
(W) von 3, eine Erwartung (E) von 10 und die BLOSUM62-Bewertungsmatrix (Henikoff
(1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:10915).
-
Der
BLAST-Algorithmus führt
außerdem
eine statistische Analyse der Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen durch (Karlin (1993) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90:5873–5787).
Ein durch den BLAST-Algorithmus bereitgestelltes Maß der Ähnlichkeit
ist die kleinste Summenwahrscheinlichkeit (P(N)), welche eine Angabe der
Wahrscheinlichkeit bereitstellt, mit der eine Übereinstimmung zwischen zwei
Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
zufällig auftreten
würde.
Zum Beispiel gilt eine Nukleinsäure
als ähnlich
zu einer Referenzsequenz, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit
in einem Vergleich der Test-Nukleinsäure mit der Referenznukleinsäure geringer
als etwa 0,1 ist, insbesondere geringer als etwa 0,01 und am bevorzugtesten
geringer als 0,001.
-
Die
Phrase „hybridisiert
selektiv (oder spezifisch) zu" bezieht
sich auf die Bindung, Duplizierung oder Hybridisierung eines Moleküls zu einer
bestimmten Nukleotidsequenz unter stringenten Hybridisierungsbedingungen,
wenn diese Sequenz in einer komplexen Mischung (wie komplette zelluläre oder
Bibliotheks-DNA oder -RNA) vorhanden ist, wobei die bestimmte Nukleotidsequenz
mit mindestens doppeltem Hintergrund, vorzugsweise 10-fachem Hintergrund,
erkannt wird. In einer Ausführungsform
kann eine Nukleinsäure
entsprechend ihrer Fähigkeit,
unter stringenten Bedingungen zu einer anderen Nukleinsäure zu hybridisieren
(wie die hierin beschriebenen exemplarischen Sequenzen), als innerhalb
des Erfindungsumfangs bestimmt werden.
-
Die
Phrase „stringente
Hybridisierungsbedingungen" bezieht
sich auf Bedingungen, unter denen eine Probe primär zu ihrer
Ziel-Untersequenz hybridisiert, normalerweise in einer komplexen
Nukleinsäure-Mischung,
allerdings zu keinen anderen Sequenzen. Stringente Bedingungen sind
Sequenz-abhängig
und unterscheiden sich in unterschiedlichen Situationen, abhängig von
der Länge
der Sonde. Längere
Sequenzen hybridisieren besonders bei höheren Temperaturen. Eine umfassende
Anleitung zur Hybridisierung von Nukleinsäuren findet sich in Tijssen,
Techniques in Biochemistry and Molecular Biology – Hybridization
with Nucleic Probes. „Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993).
Im Allgemeinen werden stringente Bedingungen so ausgewählt, dass
sie etwa 5–10°C niedriger
sind als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezifische Sequenz bei
definierter Ionenstärke
und pH-Wert. Tm ist die Temperatur (bei definierter Ionenstärke, pH-Wert
und Nukleinkonzentration) bei der 50% der zum Ziel komplementären Sonden
im Gleichgewicht zur Zielsequenz hybridisieren (wenn die Zielsequenzen
im Übermaß vorhanden
sind werden bei Tm 50% der Sonden im Gleichgewicht belegt). Stringente
Bedingungen sind diejenigen, bei denen die Salzkonzentration geringer
als etwa 1,0 M Natriumionen ist, normalerweise etwa eine 0,01 bis
1,0 M Natriumionenkonzentration (oder andere Salze), bei einem pH-Wert
von 7,0 bis 8,3, und die Temperatur beträgt mindestens etwa 30°C für kurze
Sonden (–10
bis etwa 50 Nukleotide) und mindestens etwa 60°C für lange Sonden (länger als
etwa 50 Nukleotide). Stringente Bedingungen können auch durch das Hinzufügen destabilisierender
Agenzien wie Formamid erreicht werden. Für die selektive oder spezifische
Hybridisierung ist ein positives Signal (Identifizierung einer Nukleinsäure der
Erfindung) die etwa 5- bis 10-fache Background-Hybridisierung. Zu „stringenten" Hybridisierungsbedingungen,
die zum Identifizieren im Wesentlichen identischer Nukleinsäuren innerhalb
des Erfindungsumfangs verwendet werden, gehören die Hybridisierung in einem
Puffer mit 50% Formamid, 5× SSC
und 1% SDS bei 42°C
oder die Hybridisierung in einem Puffer mit 5× SSC und 1% SDS bei 65°C, beide
mit einer Waschung von 0,2× SSC
und 0,1% SDS bei 65°C,
für lange
Sonden. Für kurze
Sonden gehören
zu stringenten Hybridisierungsbedingungen die Hybridisierung in
einem Puffer mit 50% Formamid, 5× SSC und 1% SDS bei Raumtemperatur
oder die Hybridisierung in einem Puffer mit 5× SSC und 1% SDS bei 37°C–42°C, beide
mit einer Waschung von 0,2× SSC
und 0,1% SDS bei 37°C–42°C. Für den Durchschnittsfachmann
ist es jedoch offensichtlich, dass die Hybridisierungsbedingungen
abhängig
von der Sequenzzusammensetzung modifiziert werden können. Zu
moderat stringenten Hybridisierungsbedingungen gehören eine
Hybridisierung in einem Puffer von 40% Formamid, 1 M NaCl und 1%
SDS bei 37°C
und einer Waschung in 1× SSC
bei 45°C.
Eine positive Hybridisierung ist mindestens der zweifache Hintergrund.
Der Durchschnittsfachmann wird leicht erkennen, dass alternative
Hybridisierungs- und Waschungsbedingungen eingesetzt werden können, um
Bedingungen ähnlicher
Strenge bereitzustellen.
-
Allgemeine Methoden
-
Die
TERT-Promotorsequenzen der Erfindung und die zur Ausführung dieser
Erfindung verwendeten Nukleinsäuren,
ob nun RNA, cDNA, Genom-DNA oder Hybride davon, können aus
verschiedenen Quellen isoliert, genetisch bearbeitet, verstärkt bzw.
rekombinant exprimiert werden. Es kann jedes rekombinante Expressionssystem
verwendet werden, einschließlich
Bakterien-, Hefe-, Insekten- oder Säugetiersysteme. Alternativ dazu
können
diese Nukleinsäuren
in vitro chemisch synthetisiert werden. Methoden für die Manipulation
von Nukleinsäuren,
wie das Subklonieren in Expressionsvektoren, das Markieren von Proben,
das Sequenzierung und Hybridisierung, sind in der wissenschaftlichen
und Patentliteratur ausführlich
beschrieben. Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2nd Ed.), Vols.
1–3, Cold
Spring Harbor Laboratory, (1989) („Sambrook"): Current Protocols in Molecular Biology,
Ausubel, Ed. John Wiley & Sons,
Inc., New York (1997) („Ausubel"); Laboratory Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology: Hybridization With Nucleic
Acid Probes, Part I, Theory and Nucleic Acid Preparation, Tijssen,
ed. Elsevier, N.Y. (1993). Nukleinsäuren können mit einer beliebigen Anzahl von
Methoden analysiert und quantifiziert werden, einschließlich NMR,
Spektrophotometrie, Radiographie, Elektrophorese, Kapillarelektrophorese,
Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC), Dünnschichtchromatographie
(TLC) und Hyperdiffusionschromatographie, Fluid- oder Gel-Precipitin-Reaktionen,
Immundiffusion (einfach oder doppelt), Immunelektrophorese, Radioimmunassays
(RIAs), Enzym-Linked-Immuno-Sorbent-Assays (ELISAs), Immunfluoreszenzassays,
Southern-Analyse, Northern-Analyse, Dot-Blot-Analyse, Gel-Elektrophorese, RT-PCR,
quantitative PCR, weitere Nukleinsäure- oder Ziel- oder Signalverstärkungsverfahren,
radioaktive Markierung, Szintillationszählung und Affinitätschromatographie.
-
Herstellung von hTERT-Promotorsequenzen
-
Bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung sind TERT-Promotoren, welche Genomsequenzen-5' (stromaufwärts) einer
hTERT- oder mTERT-Transkriptionsstartstelle sowie Intronsequenzen
aufweisen. TERT-Promotoren enthalten cis-aktive Transkriptionsregulationselemente,
die an der Expression der TERT-Nachricht beteiligt sind. Es ist
offensichtlich, dass zusätzlich
zu den Nukleinsäuresequenzen,
die in hTERT SEQ. ID. NR: 1 oder mTERT SEQ. ID. NR: 2 bereitgestellt
sind, zusätzliche
TERT-Promotorsequenzen mit Hilfe von routinemäßigen molekularbiologischen
Methoden leicht hergestellt werden können. Zum Beispiel erhält man eine
zusätzliche
hTERT-Genom- (und Promotor-) Sequenz durch das Screening einer humanen Genombibliothek
mittels einer hTERT-Nukleinsäuresonde,
die eine Sequenz oder Untersequenz wie in SEQ. ID. Nr: 1 dargestellt
aufweist (eine Nukleinsäuresequenz
liegt innerhalb des Erfindungsumfangs, wenn sie unter stringenten
Bedingungen zu einer hTERT-Promotorsequenz
der Erfindung hybridisiert). Die zusätzliche hTERT- oder mTERT-Genomsequenz kann
durch die „Chromosome
Walking"-Methoden,
wie von Hauser (1998) Plant J. 18:117–125; Min (1998) Biotechniques
24:298–400
beschrieben, einfach identifiziert werden. Zu weiteren nützlichen
Verfahren zur weiteren Charakterisierung von TERT-Promotorsequenzen
gehören
die allgemeinen Verfahren, die von Pang (1997) Biotechniques 22:1046–1048; Gobinda
(1993) PCR Meth. Applic. 2:318; Triglia (1988) Nucleic Acids Res.
16:186; Lagerstrom (1991) PCR Methods Applic. 1:111; Parker (1991) Nucleic
Acid Res. 19:3055 beschrieben wurden.
-
In
einigen Ausführungsformen
enthält
die Promotor-Sequenz mindestens etwa 15, 50, 100, 150, 200, 250,
500, 1000, 2500 oder 13.000 Basen in SEQ. ID. NR: 1 oder SEQ. ID.
NR: 2. Mitenthalten ist ein Nukleinsäuremolekül, welches gegebenenfalls verbunden
mit einer heterologen Sequenz einen TERT-Promotor aufweist, einschließlich, jedoch
nicht darauf begrenzt hTERT oder mTERT. Der Promotor kann etwa 100
bis etwa 200, 200 bis etwa 400, 400 bis etwa 900 oder 900 bis etwa
2500 oder 2500 bis etwa 5000 Nukleotide stromaufwärts einer
Translationsstartstelle aufweisen. In weiteren Ausführungsformen
umfasst der Promotor eine Sequenz, die mit SEQ. ID. NR: 1 oder 2
hybridisiert. Beispielhaft sind Promotorsequenzen, welche bevorzugt die
Transkription in Zellen, welche die Telomerase-Reverse-Transkriptase
exprimieren, fördern.
Solche Sequenzen lassen sich mit Hilfe der Assays leicht identifizieren,
die an anderer Stelle in dieser Darlegung und in den Beispielen
bereitgestellt werden, und bei denen in Frage kommende [Kandidator-]
Promotorsequenzen wirkungsmäßig mit
Codierregionen für
ein Reporterprotein verbunden werden und dann zur Bestimmung der Spezifität in Zellen
mit bekannter TERT-Aktivität transfiziert
werden.
-
Die
Erfindung bietet Oligonukleotidprimer, die alle oder jede einzelne
spezifische Regionen innerhalb der TERT-Promotorsequenz der Erfindung
verstärken
können,
einschließlich
spezifischer Promotor- und Enhancer-Untersequenzen. Die Nukleinsäuren der
Erfindung können
auch mit Hilfe von Verstärkungsmethoden erzeugt
oder quantitativ gemessen werden. Mit Hilfe der TERT-Promotorsequenzen
der Erfindung (wie in der beispielhaften hTERT SEQ. ID. NR: 1 oder
mTERT SEQ. ID. NR: 2) kann der Fachmann geeignete Oligonukleotid-Verstärkungsprimere
auswählen
und erzeugen. Zu den Verstärkungsverfahren
gehören
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR-Protokolle, A Guide To Methods
And Applications, ed. Innis, Academic Press, N.Y. (1990) und PCR
Strategies (1995), ed. Innis, Academic Press, Inc., N.Y.), Ligase-Kettenreaktion
(LCR) (Wu (1989) Genomics 4:580; Landegren (1988) Science 241:1077;
Barringer (1990) Gene 89:117; Transkriptionsverstärkung (Kwoh
(1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86:1173) und selbständige Sequenzreplikation
(Guatelli (1990) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87:1874); Q-β-Replikase-Verstärkung (Smith
(1997) T. Clin. Microbiol. 35:1477–1491), automatisiertes Q-β-Replikase-Verstärkungsassay
(Burg (1996) Mol. Cell. Probes 10:267–271) und weitere RNA-Polymerase-mediierte
Methoden (NASBA, Cangene, Mississauga, Ontario); Berger (1987) Methods
Enzymol. 152:307–316,
Sambrook, Ausubel, Mullis (1987) US-Patentschrift Nr. 4,683,195
und 4,683,202; Arnheim (1990) C&EN
36–47;
Lomell J. Clin. Chem., 35:1826 (1989); Van Brunt (1990) Biotechnology
8:291–294;
Wu (1989) Gene 4:560; Sooknanan (1995) Biotechnology 13:563–564. Nach der
Verstärkung
können
TERT-Genom-DNA, TERT-Promotorsequenzen
und ähnliches,
falls gewünscht,
mit Hilfe von routinemäßigen biologischen
Verfahren in einen beliebigen von verschiedenen Vektoren geklont
werden; Verfahren zum in vitro Klonen von verstärkten Nukleinsäuren sind
in Wallace, US-Patentschrift Nr. 5,426,039 beschrieben.
-
Die
Erfindung beinhaltet TERT-Promotorsequenzen, die auf eine regionspezifische
Art und Weise modifiziert wurden, um die Funktionen des Promotors
zu verändern,
neue hinzuzufügen
oder einige bzw. alle zu löschen.
Zum Beispiel können
spezifische Basendpaare modifiziert werden, um die Bindungsaffinität zu trans-aktiven
Transkriptionsregulationsfaktoren zu verändern, zu steigern oder zu
verringern, wodurch das relative Niveau der Transkriptionsaktivierung
oder -unterdrückung
modifiziert wird. Modifikationen können auch sekundäre Strukturen
spezifischer Untersequenzen, wie die mit vielen cis-aktiven Transkriptionselementen
in Verbindung stehenden, verändern.
Regionspezifische Mutationen können
durch verschiedene konventionelle Methoden, welche in der wissenschaftlichen
und Patentliteratur gut beschrieben sind, in Nukleinsäuren platziert
werden. Zu illustrativen Beispielen gehören regionengerichtete Mutagenese
durch Overlap-Extension-Polymerase-Kettenreaktion (OE-PCR), wie
in Urban (1997) Nucleic Acids Res. 25:2227–2228; Ke (1997) Nucleic Acids
Res. 25:3371–3372
und Chattopadhyay (1997) Biotechniques 22:1054–1056, worin das PCR-basierte regionengerichtet
Mutagenese-„Megaprimer"-Verfahren beschrieben
wird; Bohnsack (1997) Mol. Biotechnol. 7:181–188; Ailenberg (1997) Biotechniques
22:624–626,
worin die regionengerichtete Mutagenese mit Hilfe eines PCR-basierten
abgestuften Neuverschmelzungsverfahrens ohne Restriktionsenzyme
beschrieben wird; Nicolas (1997) Biotechniques 22:430–434, regionengerichtete
Mutagenese mit Hilfe Langprimer-spezifischer Positionseliminierung
und Exonuklease III beschrieben. Modifizierte TERT-Promotorsequenzen
der Erfindung können
des Weiteren durch chemische Modifikationsverfahren hergestellt
werden. Belousov (1997) Nucleic Acids Res. 25:3440–3444; Frankel
(1995) Free Radic. Biol. Med. 19:373–380; Blommers (1994) Biochemistry 33:
7886–7896.
-
Die
Erfindung bietet außerdem
Antisense-Oligonukleotide, die in der Lage sind, TERT-Promotorregionen
zu binden, welche, zumindest zum Teil, die TERT-Transkriptions-
und Telomeraseaktivität
modulieren. Zum Beispiel verhindern Antisense-Oligonukleotide, die
Triplexe mit Promotorregionen bilden, die Aktivität dieses
Promotors. Joseph (1997) Nucleic Acids Res. 25:2182–2188; Alunni-Fabbroni
(1998) Biochemistry 35:16361–16369;
Olivas (1996) Nucleic Acids Res. 24:1758–1764. Alternativ dazu können Antisense-Oligonukleotide,
die zu der Promotorsequenz hybridisieren, zur Verhinderung der Promotoraktivität verwendet
werden.
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Zum
Beispiel können
Antisense-Polynukleotide der Erfindung eine Antisense-Sequenz von
mindestens 7 bis 10 bis etwa 20 oder mehr Nukleotide umfassen, die
spezifisch zu einer Sequenz hybridisieren, die komplementär zu den
TERT-Promotorsequenzen der Erfindung ist. Alternativ kann das Antisense-Polynukleotid
der Erfindung eine Länge
von etwa 10 bis etwa 50 Nukleotiden oder von etwa 14 bis etwa 35
Nukleotiden haben. In weiteren Ausführungsformen sind es weniger
als etwa 100 Nukleotide oder weniger als etwa 200 Nukleotide. Im
Allgemeinen sollte das Antisense-Polynukleotid lang genug sein,
um ein stabiles Duplex (oder Triplex) zu bilden, aber (wenn gewünscht),
je nach Art der Verabreichung, auch kurz genug, um in vivo verabreicht
werden zu können.
Die für
eine spezifische Hybridisierung zu einer Zielsequenz erforderliche
Mindestlänge
eines Polynukleotids hängt
von verschiedenen Faktoren ab, wie G/C-Gehalt, Positionierung der
nicht übereinstimmenden
Basen (falls vorhanden), Grad der Einzigartigkeit der Sequenz im
Vergleich zur Population von Ziel-Polynukleotiden und chemische
Beschaffenheit der im Antisense-Reagens verwendeten Nukleotide (Methylphosphonat-Hauptkette,
Peptid-Nukleinsäure, Phosphorothioat),
u. a. Verfahren in Bezug auf Antisense-Polynukleotide sind auch
in Antisense RNA And DNA, (1988), D.A. Melton, Ed. Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, N.Y.); Dagle (1991) Nucleic Acids
Research 19:1805; Kim (1998) J. Controlled Release 53:175–182; zur
Antisense-Therapie, Uhlmann (1990) Chem. Review 90:543–584; Poston
(1998) J. Thorac. Cardiovasc. Surg. 116:386–396 (ex vivo Gentherapie);
Haller (1998) Kidney Int. 53:1550–1558; Nguyen (1998) Cancer
Res. 58:5673–7
beschrieben.
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Identifizierung von durch
Transkriptionsregulationsfaktoren gebundenen TERT-Promotorsequenzen
-
Die
Erfindung bietet Mittel zur Identifizierung und Isolierung von trans-aktiven
Transkriptionsregulationsfaktoren, die an der Modulation der Aktivität des TERT-Promotors
beteiligt sind. Die Identifizierung von cis-aktiven Motiven über den
Sequenzidentitätsvergleich
kann ein nützliches
Startmittel zum Identifizieren von Promotorsequenzen sein, die durch
trans-aktive Faktoren
gebunden sind. Der hTERT-Promotor enthält das Motiv, von dem bekannt
ist, dass es an c-Myc (die „E-Box" oder „Myc/Max-Bindungsstelle") bindet. Zwei SP1-Bindungsstellen befinden
sich beginnend an Rest –168
und beginnend an Rest –134.
Zu weiteren identifizierten Motiven gehören das Genprodukt der geschlechtsbestimmenden
Region Y (SRY), der hepatische Kernfaktor 3-beta (HNF-3β) und der
hepatische Kernfaktor 5 (HNF-5), TFIID-MBP-E2F und c-Myb cis-aktive Transkriptionsregulationselemente.
Zum Identifizieren dieser Motive können verschiedene Vergleichsalgorithmen
verwendet werden. Karas (1996) Comput. Appl. Biosci. 12:441–6; Frech
(1997) Pac Symp Biocomput. 7:151–62; Brzma (1998) Genome Res.
8:1202–1215;
Tsunoda (1998) Pac Symp. Biocomput 1998:252–63.
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Zusätzlich zur
Sequenzidentitätsanalyse
können
cis-aktive TERT-Transkriptionsregulationselemente durch
funktionale Assays identifiziert werden, einschließlich Promotoraktivitätsassays,
DNase-Assays, Bindungs-Assays (Mobilitätsverschiebungs-Assays) und
Oligonukleotid-Affinitätssäulenchromatographie.
Nach der positiven oder vorläufigen
Identifikation einer cis-aktiven Bindungsstelle in einem TERT-Promotor
werden diese Sequenzen verwendet, um den/die Transkriptionsregulationsfaktor(en)
zu isolieren. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die trans-aktiven
Faktoren mit Hilfe der sequenzspezifischen Oligonukleotid-Affinitätschromatographie
isoliert, wobei die Oligonukleotide TERT-Sequenzen der Erfindung
aufweisen.
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Eine
weitere Ausführungsform
zur Identifizierung von Transkriptionsregulationsmotiven beinhaltet
die Modifizierung putativer cis-aktiver Regulationsuntersequenzen
und die Bewertung der Veränderung,
wenn vorhanden, des entstehenden TERT-Promotors, um die Transkription
zu modulieren. Die Modifikation kann das Löschen eines oder mehrerer Reste,
die Substitution von Resten und die chemische Veränderung
von Nukleotiden sein. Der (modifizierte) Promotor kann wirkungsmäßig mit
TERT, einem Reportergen oder einer beliebigen anderen transkribierbaren
Sequenz verbunden sein. Der relative Anstieg oder die Verringerung,
welche/n die Modifikation bei den Transkriptionsraten verursacht,
kann durch die Messung der Fähigkeit
des nicht veränderten
TERT-Promotors, die Reporter-Codiersequenz unter den gleichen Bedingungen,
wie sie zum Testen des modifizierten Promotors verwendet wurden,
transkriptional zu aktivieren, bestimmt werden. Ein Anstieg oder
eine Verringerung in der Fähigkeit
des modifizierten TERT-Promotors,
die Transkription zu induzieren im Vergleich zum nicht modifizierten
Promotorstrukturelement identifiziert eine cis-aktive Transkriptionsregulationssequenz,
die an der Modulation der TERT-Promotoraktivität beteiligt ist.
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Das
Reportergen kann ein Fluoreszenz- oder Phosphoreszenz-Protein codieren,
oder ein Protein, welches enzymatische Aktivität besitzt. In alternativen
Ausführungsformen
ist das erkennbare Protein Firefly-Luciferase, α-Glukuronidase, α-Galaktosidase,
Chloramphenicolacetyltransferase, grünes fluoreszentes Protein und
die human-sekretierte alkalische Phosphatase. Eine weitere Ausführungsform
testet die Fähigkeit
dieser cis-aktiven Elemente, lösliche
Polypeptid trans-aktiver Faktoren zu binden, die aus unterschiedlichen
Zellkompartimenten isoliert wurden, insbesondere trans-aktive Faktoren,
die in Kernen exprimiert sind. Zur Identifizierung und Isolierung
von Faktoren, welche die Transkription stimulieren werden Kernextrakte
aus Zellen verwendet, die TERT exprimieren.
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Wurde
des Weiteren ein cis-aktives Motiv oder Element identifiziert, kann
es verwendet werden, um trans-aktive Faktoren in verschiedenen Zellen
und unter unterschiedlichen Bedingungen zu identifizieren und zu
isolieren (wie z.B. Zellproliferation gegen Zellseneszenz). Entsprechend
bietet die Erfindung ein Verfahren zum Screening nach trans-aktiven
Faktoren, welche die TERT-Promotoraktivität unter verschiedenen Bedingungen,
in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Zelltypen (einschließlich normale
gegen immortale gegen maligne Phänotypen)
modulieren. Die cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen der
Erfindung, welche die TERT-Promotoraktivität modulieren, können auch
als Oligonukleotide verwendet werden, welche bei Einbringung in
eine Zelle trans-aktive Regulationsfaktoren binden können, um
die TERT-Transkription in vivo zu modulieren. Dies führt zu einer
erhöhten
oder verringerten Zellproliferationskapazität bei der Behandlung verschiedener
Krankheiten und Leiden.
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Hoch-Durchsatz-Screening
kleiner Molekülmodulatoren
der TERT-Transkription
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Die
Erfindung bietet Strukturelemente und Verfahren zum Screening von
Modulatoren, in einer bevorzugten Ausführungsform kleine Molekülmodulatoren
der TERT-Promotoraktivität
in vitro und in vivo. Die Erfindung schließt alle Assays mitein, die
zum Screening kleiner Molekülmodulatoren
der TERT-Transkription zur Verfügung
stehen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden Hoch-Durchsatz-Assays
angepasst und mit den neuartigen TERT-Promotorsequenzen und -strukturelementen
verwendet, welche von der Erfindung bereitgestellt werden. Schultz
(1998) Bioorg. Med. Chem. Lett. 8:2409–2414; Weller (1997) Mol. Divers.
3:61–70; Femandes
(1998) Curr. Opin. Chem. Biol. 2:597–603; Sittampalam (1997) Curr.
Opin. Chem. Biol. 1:384–91.
-
In
alternativen Ausführungsformen
enthalten rekombinierte Strukturelemente hTERT-Promotorsequenzen, welche einen Marker,
wie ein alkalisches Phosphatase-Markergen (SEAP) oder ein §-Galaktosidase-Gen
steuern. Mittels eines SEAP-exprimierenden Strukturelementes der
Erfindung wurde veranschaulicht, dass ein TERT-Promotorfragment
von etwa 2,5 kb ausreichend ist, um die TERT-Transkription als Reaktion auf
Proliferations- bzw. Wachstumsstillstandsstimulanzien in einer Modellzelllinie,
IDH4 zu aktivieren und zu unterdrücken. Zwei Zellklone, ID245-1
und ID245-16, deren SEAP-Profile nach der TERT-Aufwärts-Regulation durch
Dexamethason nahezu mit der Telomerseaktivität übereinstimmte, wurden ausgewählt und
für das Hoch-Durchsatz-Screening
von kleinen Molekülaktivatoren
der Telomerase expandiert.
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Behandlung von Krankheiten
in Verbindung mit veränderter
Telomerase-Expression
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Die
vorliegende Erfindung bietet TERT-Promotorsequenzen, die für die Behandlung
von Krankheiten und krankhaften Zuständen von Nutzen sind. Die rekombinanten
und synthetischen Nukleinsäuren,
welche TERT-Promotor- oder komplementäre TERT-Antisense-Sequenzen
enthalten, können
zur Erzeugung oder Erhöhung
der Telomeraseaktivität
in einer Zelle sowie zur Verhinderung der Telomeraseaktivität in Zellen,
in denen diese nicht erwünscht
ist, eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden humane TERT-Promotorsequenzen oder Antisense-Sequenzen für die Behandlung
von Humankrankheiten und humanen krankhaften Zuständen verwendet.
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Mit
der Identifizierung von cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen
durch die Erfindung stehen ferner Zielsequenzen zur Verfügung, die,
wie Oligonukleotide, die TERT-Promotoraktivität modifizieren
können.
In einer Ausführungsform
wird die Telomeraseaktivität
durch bindungssignifikante Mengen eines trans-aktiven Transkriptionsrepressors
oder -Abwärts-Regulators mit einer
Nukleinsäure,
die sich spezifisch an den Repressor bindet, erzeugt oder erhöht. In einer
weiteren Ausführungsform
wird die Telomeraseaktivität
durch Antisense-Oligonukleotide
nach unten reguliert, die an die Promotorsequenzen binden. Ähnlich kann
die Telomeraseaktivität
durch die Bindung signifikanter Mengen eines trans-aktiven Transkriptionsaktivators
oder Aufwärts-Regulators
mit einer Nukleinsäure,
die spezifisch an den Aktivator bindet, verhindert werden; oder
die Telomeraseaktivität
wird durch Antisense-Oligonukleotide
nach oben reguliert, die sich an die Promotorsequenzen binden, die
an der Telomeraserepression beteiligt sind. So kann das Verhindern,
Aktivieren oder anderweitige Verändern
einer Telomeraseaktivität
(katalytische Telomeraseaktivität,
Genauigkeit, Transkriptionsrate, Telomerbindung, usw.) in einer
Zelle verwendet werden, um die proliferative Kapazität der Zelle
zu verändern.
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Zum
Beispiel kann die Reduzierung der Telomeraseaktivität in einer
unsterblichen Zelle, wie einer malignen Tumorzelle, die Zelle sterblich
machen. Im Gegensatz dazu kann die Erhöhung der Telomeraseaktivität in einer
Zelllinie oder einer sterblichen Zelle (die meisten humanen Körperzellen)
die proliferative Kapazität
der Zelle erhöhen.
Zum Beispiel führt
die Expression des hTERT-Proteins in Hautfibroblasten, wodurch die
Telomerlänge
erhöht
wird, zu einer erhöhten
proliferativen Kapazität
der Fibroblasten. Eine solche Expression kann altersbedingte degenerative
Prozesse, wie die altersbedingte Verlangsamung des Wundverschlusses,
verlangsamen oder umkehren (West (1994) Arch. Derm. 130:87). So
bietet die vorliegende Erfindung in einem Aspekt Reagenzien und
Verfahren, die für
die Behandlung von Krankheiten und Leiden von Nutzen sind, die durch
die Gegenwart, Abwesenheit oder veränderte Menge humaner Telomeraseaktivität in einer
Zelle gekennzeichnet sind (wobei die Krankheiten und Leiden empfänglich für die Behandlung
mit Hilfe der hierin offenbarten Zusammensetzungen und Verfahren
sind). Zu diesen Krankheiten gehören
z.B. Krebsarten, weitere Krankheiten der Zellproliferation (insbesondere
degenerative und Alterungsprozesse und Alterskrankheiten), Immunstörungen,
Unfruchtbarkeit (oder Fruchtbarkeit).
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TERT-Promotor wirkungsmäßig an Zellgiften
gebunden
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In
einer Ausführungsform
ist der TERT-Promotor der Erfindung wirkungsmäßig an eine transkribierbare
Sequenz gebunden, die ein Zellgift codiert. Zu Polypeptid-Toxinen,
die rekombinant erzeugt werden können, gehören Ricin,
Abrin (Hughes (1996) Hum. Exp. Toxicol. 15:443–451), Diphtherie-Toxin, Gelonin
(Rosenblum (1996) Cancer Immunol. Immunother. 42:115–121), Pseudomonas
Exotoxin A, Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-α), Crotalus durissus terrificus
Toxin, Crotalus adamenteus Toxin, Naja naja Toxin und Naja mocambique Toxin,
Rodriguez (1998) Prostate 34:259–269; Mauceri (1996) Cancer
res. 56:4311–4314.
Das Zellgift kann auch in der Lage sein, Apoptose zu induzieren,
wie die ICE-Familie der Cysteinprotease, die Bcl-2-Familie von Proteinen,
bax, bclXs und Caspasen. Favrot (1998) Gene Ther. 5:728–739; McGill
(1997) Front. Biosci. 2:D353–D379;
McDonnell (1995) Semin. Cancer Biol. 6:53–60.
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Alternativ
dazu kann die Sequenz unter der Kontrolle des TERT-Promotors für Polypeptide
codieren, welche Aktivität
aufweisen, die an sich nicht toxisch für eine Zelle ist, welche die
Zelle aber empfindlich für
ein ansonsten nicht toxisches Medikament wie die Herpes-Virus-Thymidinkinase (HSV-TK)
macht. HSV-TK ist harmlos, verwandelt aber das Antiherpes-Agens
Ganciclovir (GCV) in ein toxisches Produkt, das die DNA-Replikation
in proliferierenden Zellen beeinträchtigt. Delaney (1996) J. Neorosci.
16:6908–6918;
Heyman (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:2698–2702. Das Fachgebiet beschreibt
zahlreiche weitere geeignete toxische oder potentiell toxische Proteine
und Systeme, die in dieser Ausführungsform
angewandt werden können.
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Die
Verfahren der Erfindung können
zusätzlich
zur Ermöglichung
des spezifischen Abtötens
von Telomerase-positiven Zellen auch verwendet werden, um die Transformation
von Telomerase-negativen Zellen in einen Telomerase-positiven Zustand
zu verhindern. Wie in den Beispielen unten gezeigt kann eine hTERT-Promotorsequenz
wirkungsmäßig an ein
Reportergen gebunden sein, und zwar so, dass die Aktivierung des
Promotors zur Expression des Proteins führt, das durch das Reportergen
codiert ist. Sollte anstelle eines Reporterproteins das codierte
Protein toxisch für
die Zelle sein, führt
die Aktivierung des Promotors zur Zellmorbidität oder zum Zelltod.
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Onkolytische
Viren und Toxine zur Behandlung von Krebs
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Die
vorliegende Erfindung bietet Verfahren und Zusammensetzungen zur
Reduzierung der TERT-Promotoraktivität (und folglich der Telomeraseaktivität) in insterblichen
Zellen und Tumorzellen zur Behandlung von Krebs. Krebszellen (maligne
Tumorzellen), die Telomeraseaktivität exprimieren (Telomerase-positive
Zellen) können
durch die Verringerung oder Verhinderung der TERT-Promotor-Aktivität sterblich
gemacht werden. Weil messbare Telomeraseaktivitätslevels mit Krankheitseigenschaften
wie dem metastatischen Potential korrelieren (US-Patentschrift Nr.
5,639,613; 5,648,215; 5,489,508 und Pandita (1996) Proc. Am. Ass.
Cancer Res. 37:559) könnte
außerdem
jede Reduzierung der TERT-Promotoraktivität die aggressive Natur einer Krebsart
in ein handhabbareres Krankheitsstadium verringern.
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In
Ausnutzung dieser Eigenschaft wird in einer Ausführungsform dieser Erfindung
eine TERT-Promotorsequenz wirkungsmäßig an ein Gen gebunden, das
ein Toxin codiert (wie Ricin, Diphtherie, Gelonin, Pseudomonas-Toxin,
Abrin), und in eine Zelle eingebracht, um die Zelle zu töten. Falls
oder wenn TERT-Transkriptionsaktivatoren in der Zelle exprimiert
oder aktiviert werden, wird das Toxin exprimiert, was zu einer spezifischen
Zelltötung
führt.
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Alternativ
kann das TERT-Promotor-verbundene Gen ein aktives Protein codieren,
welches an sich nicht toxisch für
eine Zelle ist, welches die Zelle aber empfindlich für ein ansonsten
nicht toxisches Medikament macht (wie Herpes-Virus-Thymidinkinase).
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In
einer weiteren Ausführungsform
nutzt die Erfindung die Tatsache, dass normale zytopathische Viren,
insbesondere humane zytopathische Viren wie das Adenovirus oder
Herpes-Virus, essentielle,
viral-codierte Gene erfordern, um zu proliferieren und so spezifische
Zellen aufzulösen.
Basierend auf der folgenden Beschreibung wird der Fachmann erkennen,
dass eine Reihe verschiedener zytopathischer Viren entsprechend
dieser Erfindung angepasst werden kann. Zytopathische Viren sind
im Fachgebiet gut bekannt und sind unter anderem in Veröffentlichungen
von Coffey, Toda, Chase und Kramm (siehe unten) beschrieben. Für die Replikation
essentielle Gene wurden in vielen solcher Viren charakterisiert.
Wird ein essentielles Replikationsgen eines dieser Viren durch den
TERT-Promotor stimuliert, so wäre
die Proliferation des Virus und seine zytopathische Wirkung auf
Tumorzellen und andere Telomerase-exprimierende Zellen beschränkt. Zum
Beispiel sind einige essentielle genetische Elemente für die Replikation
des Adenovirus die E4-, E1a-, E1b- und E2-Regionen oder eines der
späteren
Genprodukte. Zu essentiellen genetischen Elementen für die Replikation
von HSV-1 gehören
ICP6 and ICP4.
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Entsprechend
bietet die Erfindung Konstrukte und Verfahren zum Abtöten Telomerase-positiver Zellen (wie
Krebszellen), wobei die TERT-Promotorsequenzen der Erfindung wirkungsmäßig an solche
essentielle genetische Replikationselemente gebunden sind. Zur Verwendung
in humanen Zellen werden humane zytopathische Viren modifiziert
mit hTERT-Promotorsequenzen
bevorzugt. Ein beliebiges oder mehrere der Gene, die für die Replikation
und Verpackung des Virus erforderlich sind, können so modifiziert sein, dass
sie vom TERT-Promotor stimuliert werden. Zum Beispiel wird in einer
Ausführungsform
die Expression des E1a-Genes des Adenovirus, welches für die Aktivierung
der Expression einer Kaskade von Adenovirusgenen erforderlich ist,
unter die Kontrolle des hTERT-Promotors gestellt.
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So
tritt die Expression von E1a und somit auch die stromabwärtige Replikation
des Virus nur in den Zellen auf, die Telomerase exprimieren (wie
Tumorzellen). Gleichermaßen
wird ein rekombinantes Adenovirus der Erfindung geschaffen, damit
die Adenovirus-Capsidgene unter der Kontrolle eines TERT-Promotors
sind. Während
dieses Strukturelement seine DNA in den meisten Zelltypen repliziert,
verpackt es sich selbst nur in den Zellen in ein aktives, infektiöses (und
zytotoxisches) Virus, welche Telomerase exprimieren. Wenn also diese
Strukturelemente als Krebstherapeutika verwendet werden, infiziert
das bedingt replikative Virus nur Tumorzellen und erreicht nur dort
eine produktive Infektion (ohne Wirkung in „normalen" Zellen, die keine Telomerase exprimieren).
Bei der Infektion normaler Zellen, die keine Telomerase exprimieren,
wird erwartet, dass entweder kein Virus produziert wird oder das
Virus abortiv produziert wird, je nachdem welches Gen vom TERT-Promotor
stimuliert wird. So erlauben diese rekombinierten Viren der Erfindung
die natürliche,
jedoch tumorspezifische Amplifikation eines onkolytischen Virus.
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In
alternativen Ausführungsformen
sind viele andere Elemente in ein durch einen TERT-Promotor beschränktes onkolytisches
Virus oder ein durch einen TERT-Promotor beschränktes replikatives Virus, welches nicht
lytisch ist, eingefügt.
Gene, welche Suizidgene, Markergene, apoptotische Gene oder Zellzyklusregulatoren
codieren, sind in das vom TERT-Promotor beschränkte, bedingt replikative,
rekombinante Virus eingefügt.
Die Expression dieser Elemente in einem solchen Virus würde den
Stopp des Tumorwachstums unterstützen.
In einer Ausführungsform
sind Elemente, die innerhalb dieser bedingt replikativen Viren der
Erfindung eingefügt
werden sollen, Strukturen, welche die Telomeraseaktivität verhindern.
Diese Telomerasehemmer können
inhibitorische Oligonukleotide, dominant-negative Inhibitoren von
TERT oder das Gen für
ein beliebiges Agens umfassen, das die TR/TERT-Zusammensetzung,
-Interaktionen oder -Aktivität
stört oder
verhindert.
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Außerdem können weitere
Elemente in die vom TERT-Promotor beschränkten Vektoren der Erfindung eingebracht
werden. Zum Beispiel können
mit Hilfe eines rekombinanten Adenovirus-Vektors kleine inhibitorische RNA-Moleküle, die
bevorzugt gegen Krebszellen gerichtet sind, wie RNA, die auf Telomeraseaktivität gerichtet
ist, in vivo synthetisiert werden. Beispielhafte Sequenzen werden
in US-Patentschrift Nr. 5,858,777 und GB 20890.4 bereitgestellt.
Die RNA-Produktion
aus dem Adenovirus kann mit verschiedenen Expressionskassetten erreicht
werden. Zum Zweck der Hemmung des Zellwachstums werden RNA-Polymerase-III-Expressionskassetten
basierend auf der Struktur von tRNA-Genen und anderen RNA-Polymerase-III-Transkripten, einschließlich des
U6 snRNA-Genes, sowie RNA-Polymerase-II snRNP (U1, U2)-Transkripte
bevorzugt, und zwar aufgrund ihrer Fähigkeit, hohe Niveaus an Transkripten
zu produzieren.
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Die
vom hTERT-Promotor beschränkten
Viren der Erfindung können
so gestaltet sein, dass sie inhibitorische RNAs wie Antisense-Moleküle, die
komplementär
zu mehreren Regionen des hTR-Moleküls sind, einschließlich der
Template-Region, exprimieren. Die inhibitorischen RNAs können auch
Sequenzen bzw. Strukturen nachahmen, die in der RNA-Komponente der
Telomerase (z.B. hTR) vorliegen, einschließlich (eine) potentielle Bindungsstelle(n)
für TERT
oder andere Telomerase-bezogene Proteine, die mit der RNA-Komponente
interagieren könnten.
Weitere Elemente können
auch so gestaltet sein, dass sie inhibitorische RNAs so erzeugen,
dass diese auf TERT-mRNA abzielen, indem deren normale Verarbeitung,
Faltung, Modifikation, Transport bzw. Translation verhindert werden.
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Weitere
zytopathische virale Vektoren der Erfindung können so gestaltet sein, dass
sie RNA-Moleküle mit
Sequenzen erzeugen, die für
den Zytoplasmaexport und die Translation in Peptide notwendig sind.
Die so entstehenden Polypeptide oder Peptide können so gestaltet werden, dass
sie auf Telomerasekomponenten oder andere Moleküle, die mit der Telomerase
in Verbindung gebracht werden, gerichtet sind und damit die katalytische
Telomeraseaktivität
beeinflussen. Die Peptide, welche die Telomerase verhindern, werden
auf einem hohen Niveau hergestellt, das parallel zur Menge an RNA
ist. Peptide können
zum Beispiel so gestaltet werden, dass sie die Dehnung der Aminosäuren in
hTERT nachahmen, die an deren Bindung an hTR beteiligt sind, wodurch
sie als Gegner in der Zusammensetzung einer funktionalen Telomerase
agieren.
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Die
vom TERT-Promotor beschränkten
viralen Vektoren der Erfindung können
auch so gestaltet sein, dass sie Peptide oder Polypeptide für eine beliebige
TERT-Domäne
erzeugen, die an Interaktionen mit anderen Proteinen beteiligt ist,
und Kontakte unterbrechen, die für
die Telomerasefunktion essentiell sind. Weitere vom TERT-Promotor
beschränkte
Viren der Erfindung können
so gestaltet sein, dass sie Polypeptide erzeugen, die an Telomerkomplexe
binden und den Zugang bzw. das Andocken der Telomerase verhindern
oder immunogene Peptide, teilweise TERT-Peptide, erzeugen.
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Weitere
vom TERT-Promotor beschränkte
virale Vektoren der Erfindung können
so gestaltet sein, dass sie Polypeptide so erzeugen, dass diese
verschiedene Apoptose-induzierende Agenzien, beobachtet während des
programmierten Zelltodes, nachahmen und dies könnte zum Einsetzen der Apoptose
führen. Vom
TERT-Promotor beschränkte
Viren müssen
nicht notwendigerweise zytopathisch sein. Das vom TERT-Promotor
bedingt beschränkte
Virus könnte verwendet
werden, um beliebige Sequenzen oder ein beliebiges Element in einer
beliebigen TERT-exprimierenden Zelle, wie einer Tumorzelle, zu verstärken.
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Jede
dieser Ausführungsformen
kann mit den bedingt replikativen Viren der Erfindung bereitgestellt werden.
Die TERT-Promotorstrukturelemente der Erfindung können auch
in Gentherapievektoren verwendet werden, um die Telomeraseaktivierung
zu verhindern, und führen
zu spezifischer Mortalisierung oder dem Tod von Telomerase-positiven
Zellen. Ähnlich
können
diese Gentherapieverfahren für
die Behandlung einer genetischen Voreingenommenheit für Krebsarten
verwendet werden.
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Behandlung weiterer Leiden
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Die
vorliegende Erfindung bietet außerdem
Zusammensetzungen und Verfahren, die für die Behandlung von Krankheiten
und Krankheitsleiden (zusätzlich
zu Krebs) von Nutzen sind, die durch Unter- oder Überexpression
von Telomerase- oder TERT-Genprodukten gekennzeichnet sind. Beispiele
sind Krankheiten der Zellproliferation, Krankheiten, die aus Zellseneszenz
resultieren (insbesondere Alterungsprozesse und -kankheiten), immunologische
Störungen,
Unfruchtbarkeit und Immunfunktionsstörungen. Bestimmte Alterungskrankheiten
sind durch Veränderungen
gekennzeichnet, die mit Zellseneszenz aufgrund verkürzter Telomerlänge (verglichen
mit jüngeren
Zellen) in Verbindung stehen, welche sich aus der Abwesenheit (oder
viel niedrigeren Niveaus) der Telomeraseaktivität in der Zelle ergibt. Die
verkürzte
Telomerlänge
und verringerte replikative Kapazität tragen zu dieser Krankheit
bei. Die Telomeraseaktivität
(die zu erhöhter
Telomerlänge
führt) kann
nach oben reguliert werden, indem die TERT-Promotoraktivität in der Zelle erhöht wird.
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Die
vorliegende Erfindung bietet durch die Bereitstellung von Verfahren
und Zusammensetzungen zur Modulation der TERT-Promotoraktivität auch Verfahren
zur Behandlung von Unfruchtbarkeit. Humane Keimlinienzellen (Spermatogonia-Zellen,
ihre Vorläufer
oder Abkömmlinge)
sind in der Lage zu indefiniter Proliferation und durch hohe Telomeraseaktivität gekennzeichnet.
Abnormale oder verminderte Niveaus von TERT-Genprodukten kann zu einer inadäquaten oder
abnormalen Produktion von Spermatozoen führen, was wiederum in Unfruchtbarkeit
oder Reproduktionsstörungen
resultiert. Entsprechend kann die mit veränderter Telomeraseaktivität in Verbindung
stehende Unfruchtbarkeit mit den hierin beschriebenen Verfahren
und Zusammensetzungen zur Erhöhung
der TERT-Promotoraktivitätsniveaus
behandelt werden. Da sich die Verhinderung der Telomerase negativ
auf die Spermatogenese, Oogenese und die Lebensfähigkeit von Spermien und Eiern
auswirken kann, können
die Zusammensetzungen der Erfindung, die in der Lage sind, die hTERT- Promotoraktivität zu verhindern,
entsprechend empfängnisverhütende Wirkungen
haben, wenn sie zur Verringerung der hTERT-Niveaus in Keimlinienzellen
eingesetzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
bietet die Erfindung Verfahren und nützliche Zusammensetzungen zur
Verringerung des proliferativen Potentials von Telomerase-positiven
Zellen wie aktivierten Lymphozyten und hämatopoietischen Stammzellen
durch die Verringerung der TERT-Promotoraktivität. So stellt die Erfindung
Mittel zur Verfügung,
um eine Immunsuppression zu bewirken. Im Gegensatz dazu sind die
Verfahren und Reagenzien der Erfindung von Nutzen bei der Immunstimulation
durch die Erhöhung
der TERT-Promotoraktivität
(was zu einem gesteigerten proliferativen Potential führt) in
Immunzellen, einschließlich
hämatopoietischen
Stammzellen (die vor dem therapeutischen Eingriff ein geringes Level
an Telomerase oder keine Telomerase exprimieren).
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Modulieren der TERT-Promotoraktivität
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Wie
aus der vorangegangenen Diskussion klar hervorgeht, kann die Modulation
des Niveaus der TERT-Promotomanskriptionsaktivität (und somit das Niveau der
Telomerase oder der Telomeraseaktivität einer Zelle) eine tiefgreifende
Wirkung auf das proliferative Potential der Zelle haben und besitzt
so großen
Nutzen bei der Behandlung von Krankheiten. Diese Modulation kann
entweder eine Verringerung oder eine Erhöhung der TERT-Promotoraktivität sein.
Die die Promotoraktivität
modulierenden Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
können über eine
Reihe von Mechanismen agieren. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
einen bestimmten Aktionsmechanismus beschränkt.
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Zum
Beispiel kann die TERT-Promotoraktivität durch Einzelstrang-Antisense-Sequenzen
verringert oder erhöht
werden, die direkt an die TERT-Promotorsequenzen binden. Dies führt zu einer
Verringerung der Affinität
oder Hemmung der trans-aktiven Transkriptionsregulationsfaktoren,
die an kritische TERT-Promotorsequenzen (TATA-Boxen, CAAT-Boxen,
u. ä.)
binden. Wenn das durch einen trans-aktiven Faktor gebundene cis-aktive
Element inhibitorische Aktivität
aufweist, würde
die Bindung des Oligonukleotides in einer Aufwärts-Regulierung der TERT-Transkription
resultieren. Weist die Promotorsequenz, wenn sie durch einen trans-aktiven
Faktor gebunden ist, im Gegensatz dazu nach oben regulierende Aktivität auf, würde die
Bindung des Oligonukleotides zu einer Abwärts-Regulierung der TERT-Transkription führen. In
einer weiteren Ausführungsform
binden Doppelstrang-Oligonukleotide, welche die TERT-Promotorsequenzen
darstellen, direkt an trans-aktive Transkriptionsmodulationselemente
und hindern sie so daran, ihre entsprechenden cis-aktiven Elemente
zu binden. Zusammenfassend kann die TERT-Promotoraktivität durch
einen beliebigen mehrerer Mechanismen oder eine Kombination von
Mechanismen gesteigert oder verringert werden. Dazu gehören alle dem
Fachmann beim Lesen dieser Darlegung offensichtlichen Mittel.
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Die
cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen der Erfindung können auch
als Oligonukleotide verwendet werden, welche bei Einführung in
eine Zelle trans-aktive Regulationsfaktoren binden können, um die
TERT-Transkription in vivo zu modulieren. Diese Oligonukleotide
können über ein
geeignetes Verabreichungsschema in Zielzellen eingebracht werden
oder sie können
durch rekombinierte Expressionssysteme (Vektoren, Viren, u. ä.) in vivo
synthetisiert werden.
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Oligonukleotide und weitere
pharmazeutische Zusammensetzungen
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Antisense-Oligonukleotide,
welche zu TERT-Promotorsequenzen hybridisieren, verhindern die Bindung
von trans-aktiven Transkriptionsregulationsagenzien an kritische
TERT-Promotorsequenzen.
Weiters erfolgt eine Aktivierung oder Repression der TERT-Transkriptionsaktivität, je nachdem
ob die Promotorsequenz nach unten bzw. nach oben regulierend ist.
So bietet die Erfindung Antisense-Oligonukleotide, die auf (cis-aktive)
TERT-Promotorbindungsstellen
für c-Myc
(die „E-Box" oder „Myc/Max-Bindungsstellen"), SP1, das Y-Genprodukt (SRY)
HNF-3β,
HNF-5, TFIID-MBP, E2F, c-Myb, TATA-Boxen, CAAT-Boxen und weitere
Regulationselemente gerichtet sind.
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TERT-Polynukleotide
können
durch direkte chemische Synthese hergestellt werden. Die chemische Synthese
wird normalerweise zur Herstellung von Oligonukleotiden und Polynukleotiden
verwendet, welche nicht standardisierte Nukleotide enthalten (Sonden,
Primer und Antisense-Oligonukleotide), obwohl auch Nukleinsäuren, welche
nur Standard-Nukleotide enthalten, hergestellt werden können. Die
direkte chemische Synthese von Nukleinsäuren kann zum Beispiel durch
das Phosphotriester-Verfahren von Narang (1979) Meth. Enzymol. 68:90;
das Phosphodiester-Verfahren von Brown (1979) Meth. Enzymol. 68:109;
das Diethyl-Phosphoramidit-Verfahren
von Beaucage (1981) Tetra. Lett. 22:1859 und das Solid-Support-Verfahren aus US-Patentschrift
Nr. 4,458,066 erreicht werden. Die chemische Synthese erzeugt normalerweise
ein Einzelstrang-Oligonukleotid, welches durch Hybridisierung mit
einer komplementären
Sequenz oder durch Polymerisation mit einer DNA-Polymerase und einem
Oligonukleotid-Primer unter Verwendung des Einzelstranges als Schablone
in Doppelstrang-DNA umgewandelt werden kann. Ein Fachmann wird erkennen,
dass während
die chemische Synthese von DNA oft auf Sequenzen beschränkt ist,
die kürzer
sind als etwa 100 oder 150 Basen, durch die Ligation von kürzeren Sequenzen
oder durch aufwändigere
synthetische Verfahren längere
Sequenzen erhalten werden können.
Man wird verstehen, dass die Polynukleotide und Oligonukleotide
der Erfindung mit Hilfe von nicht standardisierten Basen (andere
als Adenin, Cytidin, Guanin, Thymin und Uridin) oder nicht standardisierten
Hauptketten-Strukturen hergestellt werden können, um gewünschte Eigenschaften
(erhöhte Nuklease-Resistenz,
engere Bindung, Stabilität
oder eine gewünschte
Tm) bereitzustellen. Zu Methoden, um Oligonukleotide nukleaseresistent
zu machen, gehören
die in der PCT-Veröffentlichung
WO 94/12633 beschriebenen. Eine Vielzahl nützlicher modifizierter Oligonukleotide
kann hergestellt werden, einschließlich Oligonukleotide, welche
eine Peptid-Nukleinsäure-
(PNA) Hauptkette (Nielsen (1991) Science 254:1497) aufweisen, oder
2-O-Methyl-Ribonukleotide, Phosphorothioat-Nukleotide, Methyl-Phosphonat-Nukleotide,
Phosphotriester-Nukleotide, Phosphorothioat-Nukleotide und Phosphoramidate beinhalten.
Noch andere nützliche
Oligonukleotide können
Alkyl- und Halogen-substituierte Zuckerkomponenten enthalten, welche
eines der folgenden an der 2'-Position
aufweisen: OH, SH, SCH3, F, OCN, OCH3OCH3, OCH3O(CH2)nCH3, O(CH2)nNH2 oder O(CH2)nCH3, wobei n von 1 bis etwa 10 ist; C1 bis
C10 ist Niederalkyl, substituiertes Niederalkyl, Alkaryl oder Aralkyl;
Cl; Br; CN; CF3; OCF3;
O-, S- oder N-Alkyl; O-, S- oder N-Alkenyl; SOCH3;
SO2CH3; ONO2; NO2; N3; NH2; Heterocycloalkyl;
Heterocycloalkaryl; Amino-Alkylamino; Polyalkylamino; substituiertes
Silyl; eine RNA-Spaltgruppe;
eine Cholesteryl-Gruppe; eine Folat-Gruppe; eine Reporter-Gruppe;
einen Interkalator; eine Gruppe zur Verbesserung der pharmakokinetischen
Eigenschaften eines Oligonukleotides oder eine Gruppe zur Verbesserung
der pharmakodynamischen Eigenschaften eines Oligonukleotides und
anderer Substituenten mit ähnlichen
Eigenschaften. Folat, Cholesterol oder andere Gruppen, welche die
Oligonukleotid-Aufnahme vereinfachen, wie Lipid-Analoga, können direkt
oder über
einen Linker an der 2'-Position
eines jeden Nukleosides bzw. an der 3'- oder
5'-Position des
3'-Terminal- oder
5'-Terminal-Nukleosides
konjugiert werden. Es können
ein oder mehrere solcher Konjugate verwendet werden. Oligonukleotide
können
auch Zucker-Nachahmer
wie Cyclobutyle anstelle der Pentofuranosyl-Gruppe besitzen. Zu
weiteren Ausführungsformen
kann mindestens eine modifizierte Basenform oder „Universalbase", wie Inosin, gehören, oder
der Einschluss von anderen, nicht standardisierten Basen wie Queosin
und Wybutosin sowie Acetyl-, Methyl- Thio- und ähnlich modifizierten Formen
von Adenin, Cytidin, Guanin, Thymin und Uridin, welche von endogenen
Endonukleasen nicht so leicht erkannt werden. Die Erfindung bietet
weiters Oligonukleotide mit Hauptketten-Analoga wie Phosphodiester,
Phosphorothioat, Phosphorodithioat, Methylphosphonat, Phosphoramidat,
Alkyl-Phosphotriester,
Sulfamat, 3'-Thioacetal,
Methylen(methylimino), 3'-N-Carbamat,
Morpholino-Carbamat, Chiral-Methyl-Phosphonate,
Nukleotide mit Kurzketten-Alkyl- oder Cycloalkyl- Intersugar-Verknüpfungen, Kurzketten-Heteroatom-
oder heterozyklische Intersugar-(„Hauptketten"-) Verknüpfungen
oder CH2-NH-O-CH2,
CH2-N(CH3)-O CH2, CH2-O-N(CH3)-CH2, CH2-N(CH3)-N(CH3)-CH2 und O-N(CH3)-CH2-CH2 Hauptketten
(wobei der Phosphodiester O-P-O-CH2 ist)
oder Mischungen daraus. Weiters von Nutzen sind Oligonukleotide
mit Morpholino-Hauptkettenstrukturen (US-Patentschrift Nr. 5,034,506).
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Während die
Erfindung nicht auf einen bestimmten Mechanismus beschränkt ist,
können
die Oligonukleotide der Erfindung auch an Doppelstrang- oder Duplex-TERT-Promotorsequenzen
binden. Die Bindung kann in einer gefalteten Region erfolgen, wodurch
eine Triple-Helix oder „Triplex"-Nukleinsäure gebildet
wird. Die Triple-Helix-Bildung führt
zur Verhinderung der TERT-Promotoraktivität durch Unterbrechung der sekundären Struktur
der Promotorsequenz, was zu einer neuen Konformation führt, welche
der trans-aktive Faktor nicht mit ausreichender Affinität binden
kann, um eine transkriptionsmodifizierende Wirkung zu erreichen.
Alternativ beeinträchtigt
die Triple-Helix-Bildung (induziert durch die Bindung des Antisense-Oligonukleotides
der Erfindung) die Fähigkeit
der Doppelhelix, sich ausreichend zu öffnen, damit die Bindung von
Polymerasen, Transkriptionsfaktoren oder regulatorischen trans-aktiven
Molekülen
stattfinden kann. Die Triplex-Oligonukleotid- und Polynukleotid-Konstruktion
ist in Cheng (1988) J. Biol. Chem. 263:15110; Ferrin (1991) Science 354:1494;
Ramdas (1989) J. Biol. Chem. 264:17395; Strobel (1991) Science 254:1639;
Rigas (1986) Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 83:9591; Carr (1994)
Molecular and Immunological Approaches, Futura Publishing Co. Mt.
Kisco NY; Rininsland (1997) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:5854;
Perkins (1998) Biochemistry 37:11315–11322 beschrieben.
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Die
therapeutischen Nukleinsäuren
und Verfahren der Erfindung beinhalten die Verabreichung von Oligonukleotiden
oder Polynukleotiden, die so funktionieren, dass sie die TERT-Promotoraktivität unter
in vivo physiologischen Bedingungen verhindern oder stimulieren.
In einer Ausführungsform
sind diese Nukleinsäuren Einzelstrang-Antisense-Sequenzen,
die in der Lage sind, an Promotorsequenzen zu binden. In einer alternativen
Ausführungsform
sind es Doppelstrang-Nukleinsäuren,
die in der Lage sind, trans-aktive Transkriptionsregulationsfaktoren
zu binden. Sie sollten unter physiologischen Bedingungen für einen
bestimmten Zeitraum ausreichend stabil sein, um eine therapeutische
Wirkung zu erzielen. Modifizierte Nukleinsäuren können von Nutzen sein, um eine
solche Stabilität
zu erzeugen sowie um die Bereitstellung des Oligonukleotides auf das/die
gewünschte
Gewebe, Organ oder Zelle zu richten. Oligo- und Polynukleotide können direkt
als ein Medikament in einer geeigneten pharmazeutischen Formulierung
bereitgestellt werden oder indirekt mit Hilfe der Einführung eines Nukleinsäureexpressionssystems,
welches die hTERT-Promotor-modulierenden Oligonukleotide in einer
Zelle rekombinant erzeugen kann. In einer Ausführungsform binden Oligonukleotide
direkt an cis-aktive Sequenzen oder alternativ an trans-aktive Regulationsfaktoren.
Eine Ausführungsform
nutzt die Tatsache, dass der TERT-Promotor nur in einem sehr begrenzten
Bereich von Zelltypen, insbesondere einschließlich Krebszellen, relativ
aktiv ist.
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Oligonukleotide
oder Expressionsvektoren können über Liposome,
Immunoliposome, Ballistik, direkte Aufnahme in Zellen und ähnliches
verabreicht werden. Zur Behandlung von Krankheiten werden die Oligonukleotide
der Erfindung einem Patienten in einer therapeutisch wirksamen Menge
verabreicht, welches eine Menge ist, die ausreicht, um die Symptome
der Krankheit zu verbessern oder die hTERT-Promotoraktivität in der
Zielzelle zu modulieren (wobei die Telomeraseaktivität beeinträchtigt wird).
Nützliche
Verfahren für
die Bereitstellung von Oligonukleotiden zu therapeutischen Zwecken
sind in US-Patentschrift Nr. 5,272,065 beschrieben. Die Telomeraseaktivität kann durch
ein TRAP-Assay oder ein anderes geeignetes Assay der biologischen Telomerasefunktion,
wie in anderen Veröffentlichungen
ausführlich
behandelt, gemessen werden.
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Die
Erfindung bietet pharmazeutische Zusammensetzungen, welche Nukleinsäuren aufweisen,
die TERT-Promotoren enthalten (Polynukleotide, Expressionsvektoren,
Gentherapiestrukturelemente), wobei die Nukleinsäuren allein oder in Kombination
mit zumindest einem anderen Agens, wie z.B. einer Stabilisierungsverbindung,
einem Verdünnungsmittel,
einem Träger,
einem Zell-Targeting-Agens oder einem anderen aktiven Inhaltsstoff
oder Agens auftreten. Das therapeutische Agens der Erfindung kann
in jedem sterilen, bio-kompatiblen Träger verabreicht werden, einschließlich, jedoch
nicht darauf beschränkt,
Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose und Wasser. Jedes dieser Moleküle kann einem Patienten allein
verabreicht werden oder in Kombination mit anderen Agenzien, Medikamenten
oder Hormonen, in pharmazeutischen Zusammensetzungen, in denen es
mit geeigneten Bindemitteln, Adjuvanzien bzw. pharmazeutisch akzeptablen
Trägern
gemischt ist.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung kann mit jedem möglichen
Mittel verabreicht werden. Zu Verfahren der parenteralen Bereitstellung
gehören
die topische, intraarteriale, intramuskuläre (IM), subkutane (SC), intramedulläre, intrathekale,
intraventrikuläre,
intravenöse
(IV) intraperitoneale (IP) oder intranasale Verabreichung. Weitere
Einzelheiten zu Methoden der Formulierung und Verabreichung finden
sich in der letzten Ausgabe von Remington's Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing
Co., Easton PA); PCT-Veröffentlichung
WO 93/23572.
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Zu
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung gehören TERT-enthaltende
Nukleinsäuren in
einer wirksamen Menge, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen. „Therapeutisch
wirksame Menge" oder „pharmakologisch
wirksame Menge" sind
anerkannte Phrasen und beziehen sich auf die Menge eines Agens, die
ausreichend ist, um das beabsichtigte pharmakologische Ergebnis
zu erzielen. Zum Beispiel ist eine therapeutisch wirksame Menge
eine Menge, die ausreichend ist, um eine Krankheit oder ein Leiden
zu behandeln oder die Symptome der behandelten Krankheit zu lindern.
Zu nützlichen
Assays zur Sicherstellung einer wirksamen Menge für eine gegebene
Applikation gehören
die Messung der Wirkung auf die endogene TERT-Promotoraktivität und Telomeraseaktivität in einer
Zielzelle. Die tatsächlich
verabreichte Menge ist abhängig
von dem Individuum, das die Behandlung erhält und ist vorzugsweise eine
optimierte Menge, so dass die gewünschte Wirkung ohne signifikante
Nebenwirkungen erreicht wird. Die therapeutische wirksame Dosis
kann anfänglich
in Zellkultur-Assays oder in einem geeigneten Tiermodell geschätzt werden.
Das Tiermodell wird auch verwendet, um geeignete Dosierungsbereiche
und Verabreichungswege bei Menschen abzuschätzen. So liegt die Bestimmung
einer therapeutisch wirksamen Dosis gut innerhalb der Fähigkeiten
eines Fachmanns.
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Zelllinien und Tiere mit
modifizierten Promotorsequenzen
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Die
meisten Wirbeltierzellen altern nach einer begrenzten Anzahl an
Teilungen in der Kultur (~50 bis 100 Teilungen). Die Zellen bestimmter
Varianten sind jedoch in der Lage, sich unbegrenzt in der Kultur
zu teilen (z.B. HeLa-Zellen, 293-Zellen) und sind aus diesem Grund
nützlich
für die
Forschung und gewerbliche Anwendungen. Normalerweise sind diese
unsterblichen Zelllinien aus spontan entstehenden Tumoren abgeleitet oder
entstehen durch Transformation, wenn sie einem Onkogen, Strahlung
oder einem/r Tumor-induzierenden Virus oder Chemikalie ausgesetzt
werden. Leider steht nur eine begrenzte Auswahl an Zelllinien, insbesondere an
humanen Zelllinien, die eine differenzierte Zellfunktion zeigen,
zur Verfügung.
Außerdem
sind viele derzeit verfügbare
unsterbliche Zelllinien durch chromosomale Abnormalitäten gekennzeichnet
(Aneuploidie, Gen-Neuordnungen oder Mutationen). Weiters sind viele
langetablierte Zelllinien relativ undifferenziert. Also besteht
Bedarf an den TERT-Promotor-aktivierenden
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung zur Erzeugung neuer
unsterblicher Zelllinien, insbesondere unter Verwendung von Zellen
humanen Ursprungs, wobei hTERT-Promotor-aktivierende Zusammensetzungen
und Verfahren bevorzugt werden.
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Die „unsterblich
gemachten Zellen" der
Erfindung sind nicht auf diejenigen beschränkt, die unbegrenzt proliferieren,
sondern beinhalten auch Zellen, die verglichen mit ähnlichen
Zellen, deren TERT-Promotor nicht nach oben reguliert wurde, eine
erhöhte
proliferative Kapazität
aufweisen. Je nach Zelltyp kann die gesteigerte proliferative Kapazität Proliferation
für mindestens
etwa 50, etwa 100, etwa 150, etwa 200 oder etwa 400 oder mehr Generationen
oder für
mindestens etwa 3, etwa 6, etwa 12, etwa 18, etwa 24 oder etwa 36
oder mehr Monate in Kultur bedeuten.
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Zu
den Verwendungsmöglichkeiten
für Zellen
mit erhöhter
proliferativer Kapazität
gehören
die Produktion natürlicher
Proteine und rekombinanter Proteine (therapeutische Polypeptide
wie Erythropoietin, humanes Wachstumshormon, Insulin und ähnliche)
oder Antikörper,
für die
eine stabile, genetisch normale Zelllinie bevorzugt wird. Eine weitere
Verwendung ist der Austausch von kranken/m oder geschädigten/m
Zellen oder Gewebe. Zum Beispiel können autologe Immunzellen,
die mit einer TERT-Promotorsequenz der Erfindung unsterblich gemacht
wurden nach aggressiver Krebstherapie wie der Gesamtkörperbestrahlung
für den
Zellaustausch bei einem Patienten verwendet werden. Eine weitere
Verwendung für
unsterblich gemachte Zellen ist die ex vivo Produktion von „künstlichen" Geweben oder Organen
zur therapeutischen Verwendung. Eine weitere Verwendung für solche
Zellen ist das Screening oder die Validierung von Medikamenten wie
Telomerase-verhindernden Medikamenten, oder zur Verwendung bei der
Herstellung von Impfstoffen oder biologischen Reagenzien. Weitere
Verwendungsmöglichkeiten
der Zellen der Erfindung sind für
den Fachmann offensichtlich.
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Die
Erfindung bietet außerdem
nicht-humane transgene Tiere, welche heterologe TERT oder rekombinierte
Strukturelemente aufweisen, welche einen endogenen TERT-Promotor
enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die transgenen
Tiere der Erfindung einen TERT-Promotor, der ein heterologes Gen
wie eine Reportergen-Codiersequenz stimuliert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist ein hTERT-Promotor der Erfindung wirkungsmäßig mit einem Reportergen in
einer transgenen Maus verbunden. Alternativ ist ein mTERT-Promotor
wirkungsmäßig mit
einem Reportergen in einer transgenen Maus verbunden. Diese transgenen
Tiere sind sehr nützlich
als in vivo Tiermodelle zum Screening nach Modulatoren der TERT-Transkriptionsaktivität. Das Einbringen
von hTERT-, mTERT- oder anderen TERT-Promotoren in Tiere, um transgene
Modelle zu erzeugen, wird auch verwendet, um die Konsequenzen von
Mutationen oder Deletionen auf die Transkriptionsregulationsregionen
zu bewerten.
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In
einer Ausführungsform
funktioniert das endogene TERT-Gen in diesen Mäusen noch und die Wildtyp-
(native) Telomeraseaktivität
kann noch immer vorhanden sein. Ein TERT-Promotor der Erfindung
wird verwendet, um eine Expression eines exogenen TERT-Strukturelements
auf einem hohen Niveau zu stimulieren; das endogen hergestellte
mTERT-Protein kann konkurrierend mit dem eingeführten exogenen TERT-Protein ersetzt
werden. Dieses transgene Tier (welches eine funktionale endogene
Telomeraseaktivität
aufrechterhält) wird
in Situationen bevorzugt, in denen es wünschenswert ist, die „normale" endogene Telomerasefunktion
und Telomerstruktur aufrechtzuerhalten; in anderen Situationen,
in denen es wünschenswert
ist, dass die gesamte Telomeraseaktivität durch das eingeführte exogene
TERT-Protein erfolgt, kann eine mTERT-Knockout-Linie verwendet werden.
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Die
Promotor-Funktion, und in einer bevorzugten Ausführungsform, die hTERT-Promotor-Funktion kann mit
diesen transgenen Tieren bewertet werden. Veränderungen der TERT-Promotoren lassen
sich konstruieren, die TERT oder ein Reportergen stimulieren, um
ihr/e Funktions- und Expressionsmuster und -eigenschaften zu bewerten
(die Erfindung bietet auch Strukturelemente und Tiere bzw. Verfahren
zur Genexpression stimuliert von einem TERT-Promotor durch transiente Transfektion).
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In
einer Ausführungsform
werden die TERT-Promotoren und -Reagenzien der Erfindung verwendet, um
Mauszellen und transgene Tiere zu erzeugen, in denen der endogene
TERT-Promotor entfernt,
modifiziert, ersetzt oder gehemmt ist. Zum Beispiel können TERT-Promotorsequenzen
entweder auf einem oder beiden Allelen entfernt, modifiziert oder
gehemmt sein. Die Zellen oder Tiere können mit einem Wildtyp- oder
modifizierten TERT-Promotor oder, in einer bevorzugten Ausführungsform,
einer exogenen TERT in Form von hTERT rekonstituiert sein.
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Die
Herstellung einer/s „Knockout"-Zelle oder -Tieres
basiert auf der Voraussetzung, dass das Niveau der Expression eines
bestimmten Genes in einer Säugetierzelle
durch das Einbringen einer neuen DNA-Sequenz, welche einen Teil
der DNA-Sequenz des zu unterdrückenden
Gens/Promotors unterbrechen soll, in das Genom verringert oder komplett
außer
Kraft gesetzt werden kann. Um die Expression eines endogenen Promotors
zu verhindern, können
einfache Mutationen, welche den Promotor verändern oder stören, geeignet sein.
Um die Expression nach oben zu regulieren kann ein nativer TERT-Promotor
mit einem heterologen oder mutierten TERT-Promotor ersetzt werden, welcher höhere Transkriptionslevels
induziert, oder mit mehreren Kopien transgener TERT-Promotoren.
Auch die „Gen-Trap-Insertion" kann eingesetzt
werden, um ein Wirtsgen zu stören
und Maus-Embryonenstammzellen (ES) können verwendet werden, um wie
hierin und in Holzschu (1997) Transgenic Res. 6:97–106 beschrieben,
transgene Knockout-Tiere
zu erzeugen.
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Auch
spezifisch für
die Integration durch homologe Rekombination geschaffene Vektoren,
welche TERT-Promotorsequenzen aufweisen, werden von der Erfindung
bereitgestellt. Zu wichtigen Faktoren zur Optimierung der homologen
Rekombination gehören
der Grad der Sequenzidentität
und die Länge
der Homologie zu chromosomalen Sequenzen. Die spezifische Sequenz,
welche die homologe Rekombination mediiert, ist auch wichtig, weil
die Integration in Transkriptions-aktiver DNA viel einfacher abläuft. Verfahren
und Materialien zum Aufau homologer Targeting-Strukturelemente werden
von Mansour (1988) Nature 336:348; Bradley (1992) Bio/Technology
10:534; US-Patentschrift Nr. 5,627,059; 5,487,992; 5,631,153 und
5,464,764 beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
exprimieren Zell- und transgene Tiermodelle den TERT-Promotor (insbesondere
den hTERT-Promotor) wirkungsmäßig mit
einem Reportergen verbunden. Die Zelle oder das Tier kann ein TERT-Promotor-„Knockout" sein oder sie/es
kann die endogene TERT-Promotoraktivität beibehalten. Das Einfügen der
TERT-Promotor-enthaltenden
exogenen Sequenz erfolgt normalerweise durch homologe Rekombination
zwischen komplementären
Nukleinsäuresequenzen.
So ist die exogene Sequenz, welche normalerweise ein hTERT- oder
mTERT-Promotor dieser Erfindung ist, ein Teil des Zielgenes, das
modifiziert werden soll, wie z.B. Exon-, Intron- oder Transkriptionsregulationssequenzen
oder eine beliebige Genomsequenz, welche in der Lage ist, das Level
der Expression des Zielgenes zu beeinträchtigen, oder eine Kombination
davon. Das Strukturelement kann auch an anderen Stellen in das Genom
eingefügt
werden. Gen-Targeting über
homologe Rekombination in pluripotenten embryonalen Stammzellen
ermöglicht
es, exakt die Genomsequenz von Interesse zu modifizieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die eingefügte
TERT-Promotorsequenz (modifiziert oder Wildtyp) eine endogene TERT-Promotorsequenz
ersetzen oder stören.
Eine neu eingefügte
TERT-Promotorsequenz kann so bearbeitet werden, dass sie eine höhere oder
geringere Transkriptionsaktivität
hat, auf neue trans-aktive Transkriptionsmodulationsagenzien reagiert
und ähnliches.
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Die
Störung
einer endogenen TERT-Promotorsequenz verringert normalerweise die
Transkription der TERT oder setzt sie außer Kraft („Knockout"). In einer Ausführungsform wird das TERT-Promotor-„Knockout" durch Deletion oder
Störung
durch homologe Rekombination des endogenen hTERT-Promotors vorbereitet. Homologe
Rekombination und andere Mittel zur Veränderung (und zum „Knockout") der Expression
endogener Sequenzen sind in Moynahan (1996) Hum. Mol. Genet. 5:875;
Moynahan (1996) Hum. Mol. Genet. 5:875; Baudin (1993) Nucl. Acids
Res. 21:3329; Wach (1994) Yeast 10:1793; Rothstein (1991) Methods
Enzymol. 194:281; Anderson (1995) Methods Cell Biol. 48:31; Pettitt
(1996) Development 122:4149–4157;
Ramirez-Solis (1993)
Methods Enzymol. 225:855; Thomas (1987) Cell 51:503; Couldrey (1998)
Dev. Dyn. 212:284–292; Holzschu
(1997) Transgenic Res. 6:97–106;
US-Patentschrift Nr. 5,464,764; 5,631,153; 5,487,992; 5,627,059 und
5,272,071; WO 91/09955; WO 93/09222; WO 96/29411; WO 95/31560; WO
91/12650 beschrieben. Bei der TERT-Gentherapie nützliche Vektoren können viral
oder nicht-viral sein. Sie können
weitere Regulations- oder Verarbeitungssequenzen aufweisen. Lyddiatt
(1998) Curr. Opin. Biotechnol. 9:177–85.
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Die
Erfindung bietet die Abgabe der Expressionssysteme in Zellen oder
Geweben in vivo oder ex vivo. Für
die ex vivo Therapie können
Vektoren in Zellen eingefügt
werden, die dem Patienten entnommen und klonal für autologe Rücktransplantation
in den gleichen Patienten fortgepflanzt wurden (US-Patentschrift
Nr. 5,399,493 und 5,437,994). Zu Zellen, die für die TERT-Promotor-Gentherapie
ausgerichtet werden können,
die auf eine Erhöhung
der Telomeraseaktivität
einer Zielzelle abzielt, gehören,
jedoch nicht darauf beschränkt,
embryonale Stamm- oder Keimzellen, insbesondere Primaten- oder humane
Zellen, hämatopoietische
Stammzellen (AIDS und nach Chemotherapie), vaskuläre Endothelzellen
(kardiale und zerebrale vaskuläre
Erkrankungen), Hautfibroblasten und basale Haut-Keratinozyten (Wundheilung
und Verbrennungen), Chondrozyten (Arthritis), Gehirn-Astrozyten
und Mikroglialzellen (Alzheimer), Osteoblasten (Osteoporose), Netzhautzellen
(Augenkrankheiten) und Pankreasinselzellen (Diabetes Typ I).
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Die
exogene Sequenz ist normalerweise in ein Konstrukt eingefügt, meist
auch mit einem Marker-Gen zur Unterstützung der Erkennung des Knockout-Konstrukt
bzw. eines Auswahlgenes. Das Knockout-Konstrukt ist in eine Zelle
eingefügt,
normalerweise eine embryonale Stammzelle (ES), meist durch homologe
Rekombination. Die so entstehende transformierte Zelle kann ein
Einzelgen-Knockout (ein Haplotyp) oder ein Doppelgen-Knockout (homozygot)
sein. Das Knockout-Konstrukt kann aufgrund der zufälligen Natur
homologer Rekombinationsereignisse an einer oder mehreren Stellen
im Genom der Zelle integriert werden, jedoch findet die Rekombination
zwischen Regionen mit Sequenzkomplementarität statt. Normalerweise integrieren
weniger als ein bis fünf
Prozent der ES-Zellen, die das Knockout-Konstrukt aufnehmen, tatsächlich exogene
DNA in diesen Komplementaritätsregionen;
so ist normalerweise eine Identifikation und Auswahl von Zellen
mit dem gewünschten
Phänotyp
notwendig und normalerweise wird zu diesem Zweck meist ein Auswahl-
oder Marker-Gen in das Konstrukt eingefügt. Zellen, die das Konstrukt
aufgenommen haben, werden vor der Einbringung der genetisch manipulierten
Zelle in einen sich entwickelnden Embryo ausgewählt: zum Beispiel unterliegen
die Zellen der Positivauswahl (zum Beispiel mittels G418, zur Auswahl
nach Neomycin-Resistenz) und Negativauswahl (zum Beispiel mittels
FIAU zum Ausschluss von Zellen, denen die Thymidinkinase fehlt).
Zu Auswahl- und Marker-Methoden gehören die Antibiotikaresistenz-Auswahl
oder die β-Galaktosidase-Markerexpression,
wie an anderer Stelle in dieser Darlegung beschrieben.
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Nach
der Auswahl manipulierter Zellen mit dem gewünschten Phänotyp, wie der vollständigen oder teilweisen
Unfähigkeit
einen endogenen TERT-Promotor zu exprimieren, oder der Expression
des exogenen TERT-Promotors (wie hTERT-Promotoraktivität), werden
die Zellen in einen Maus-Embryo eingebracht. Das Einbringen kann
durch eine Vielzahl von Methoden erfolgen, wie. z.B. Mikroinjektion,
bei der etwa 10 bis 30 Zellen in eine Mikropipette aufgenommen und
in Embryos injiziert werden, die sich im richtigen Entwicklungsstadium
befinden, um die ES-Zelle in die sich entwickelnde embryonale Blastozyste
zu integrieren, und zwar etwa im achten Zellstadium, welches bei
Mäusen
bei etwa 3,5 Tagen nach der Befruchtung liegt. Die Embryonen werden
durch Perfusion des Uterus schwangerer Weibchen entnommen. Nachdem
die ES-Zelle in den Embryo eingebracht wurde, wird sie in den Uterus
einer pseudo-schwangeren
Pflegemutter implantiert, welche normalerweise durch Paarung mit
vasektomierten Männchen
der gleichen Spezies vorbereitet wird. Bei Mäusen ist die optimale Zeit
zum Implantieren etwa zwei bis drei Tage nach Eintreten der Pseudo-Schwangerschaft.
Nachkommen werden auf die Integration der TERT-Nukleinsäure-Sequenzen
und den modifizierten Promotoraktivitäts-Phänotyp untersucht. Nachkommen,
welche den gewünschten
Phänotyp
aufweisen werden miteinander gekreuzt, um einen homozygoten Knockout
zu erzeugen. Sollte unklar sein, ob Keimlinienzellen der Nachkommen
modifizierte Promotoren haben, können
sie mit einem parentalen oder einem anderen Stamm und den Nachkommen
gekreuzt werden, die auf Heterozygotie der gewünschten Merkmale untersucht wurden.
Die Heterozygoten können
miteinander gekreuzt werden, um Mäuse zu erzeugen, die homozygot
für die
modifizierte TERT-Genomsequenz
sind. Bijvoet (1998) Hum. Mol. Genet. 7:53–62; Moreadith (1997) J. Mol.
Med. 75:208–216;
Tojo (1995) Cytotechnology 19:161–165; Mudgett (1995) Methods
Mol. Biol. 48:167–184;
Longo (1997) Transgenic Res. 6:321–328; US-Patentschrift Nr.
5,616,491 (Mak, et al.); 5,464,764; 5,631,153; 5,487,992; 5,627,059;
5,272,071 und WO 91/09955, WO 93/09222, WO 96/29411, WO 95/31560
und WO 91/12650. So sorgt die Erfindung für die Verwendung der TERT-Promotorsequenz-enthaltenden
Reagenzien der Erfindung zur Herstellung von „Knockout"-Mauszellen und -Tieren, transgenen
Tieren und deren Nachkommenschaft. Diese Zellen und Tiere können mit
Wildtyp- oder modifizierten endogenen mTERT-Promotoren oder exogenen
TERT-Promotoren wie hTERT weiter rekonstituiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung bietet weiters Verfahren und Reagenzien zur
Karyotypanalyse, Genamplifikationsdetektion oder anderen Chromosomen-Analysen
mit Hilfe von Sonden, welche die TERT-Promotorsequenzen der Erfindung
aufweisen. In verschiedenen Ausführungsformen
werden Amplifikationen (Veränderung
in der Anzahl der Kopien), Deletionen, Einschübe, Substitutionen oder Veränderungen
in der Chromosomenposition (Translokation) der Gene, welche den
TERT-Promotor enthalten, erkannt. Diese können mit der Gegenwart einer
pathologischen Kondition oder einer Prädisposition für die Entwicklung
einer pathologischen Kondition (wie Krebs) korreliert werden. So
können
diese Informationen in einer diagnostischen oder prognostischen
Art und Weise verwendet werden. Zum Beispiel könnte ein Translokationsereignis
anzeigen, dass die Aktivierung der TERT-Expression in einigen Fällen durch
das Ersetzen des gesamten oder eines Teiles des TERT-Promotors mit
einem anderen Promotorelement auftritt, welches in einer ungeeigneten
Art und Weise auf die TERT-Transkription
gerichtet ist. Ferner können
die Verfahren und Reagenzien der Erfindung verwendet werden, um
diese ungeeignete TERT-Aktivierung zu verhindern.
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Die
Bestimmung der Chromosomenposition der TERT-Promotorsequenz kann
auch für
die Analyse der TERT-Genrepression in normalen Körperzellen von Nutzen sein,
zum Beispiel, ob die Position Teil der Nichtexpression von Heterochromatin
ist. Nuklease-Hypersensibilitätsassays
zur Unterscheidung von Heterochromatin und Euchromatin sind in Wu
(1979) Cell 16:797; Groudine (1982) Cell 30:131; Gross (1988) Ann. Rev.
Biochem. 57:159 beschrieben. Verfahren zum Analysieren von Karyotypen
werden in Pinkel (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 35:9138; EPO
Pub. Nr. 430,402; Choo, ed., Methods in Molecular Biology Vol. 33:
In Situ Hybridization Protocols, Humana Press, Totowa, New Jersey,
1994; Kallioniemi (1992) Science 258:818) behandelt.
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TERT-Promotor-Bindungsproteine
und Transkriptionsregulationsfaktoren
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Zusätzlich zu
den hierin enthaltenen neuartigen TERT-Promotorsequenzen und der
Identifikation der cis-aktiven Transkriptionsregulationssequenzen
stellt die Erfindung neuartige in vitro und zellbasierte in vivo Assay-Systeme
für das
Screening nach TERT-Promotor-Bindungsproteinen
(trans-aktive Transkriptionsregulationsfaktoren) mit Hilfe der Nukleinsäuren der
Erfindung zur Verfügung.
Es sind viele Assays verfügbar,
die auf Nukleinsäure-Bindungsproteine
untersuchen, und alle können
angepasst und mit den von der Erfindung bereitgestellten neuartigen
Sequenzen verwendet werden.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung bietet ein Verfahren zum Screening und zur Isolierung
einer TERT-Promotor-Bindungsstruktur durch Kontaktieren einer TERT-Promotorsequenz
der Erfindung (insbesondere einer identifizierten cis-aktiven Regulationssequenz)
mit einer Testverbindung und Messen der Fähigkeit der Testverbindung,
die ausgewählte
Nukleinsäure
zu binden. Die Testverbindung kann jedes Agens sein, welches in
der Lage ist, spezifisch an eine TERT-Promotoraktivität zu binden,
einschließlich
Verbindungen die in kombinatorischen Bibliotheken, einem Zellextrakt,
einem Kernextrakt, einem Protein oder Peptid verfügbar sind.
Ist ein TERT-Transkriptionsaktivierungsprotein das Ziel der Suche,
wird normalerweise eine Zelle mit Telomeraseaktivität ausgewählt.
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Es
können
verschiedene Methoden verwendet werden, um Polypeptide zu identifizieren,
welche sich spezifisch an den TERT-Promotor binden, zum Beispiel
Mobilitätsverschiebungs-DNA-Bindungs-Assays,
Methylierungs- und Uracil-Interferenz-Assays, DNase- und Hydroxylradikal-Footprinting-Analyse,
Fluoreszenz-Polarisation und UV-Crosslinking oder chemische Cross-Linker.
Für einen
allgemeinen Überblick
siehe Ausubel (Kapitel 12, DNA-Protein-Interaktionen).
Eine Methode zur Isolierung mitverbundener Proteine, einschließlich Nukleinsäure und
DNA/RNA-Bindungsproteine, beinhaltet die Verwendung von UV-Crosslinking oder
chemischen Cross-Linkern, einschließlich spaltbare Cross-Linker-Dithiobis
(Succinimidylpropionat) und 3,3'-Dithiobis
(Sulfosuccinimidylpropionat); McLaughlin (1996) Am. J. Hum. Genet.
59:561–569;
Tang (1996) Biochemistry 35:8216–8225; Linger (1996) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 93:10712; Chodosh (1986) Mol. Cell. Biol. 6:4723–4733. In
vielen Fällen
besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein spezifisches Protein
(oder eine verwandtes Protein) an eine hTERT-Promotorsequenz wie
eine Myc-, NF-Kappa B-, EF2-, Sp1-, AP-1- oder CAAT-Box-Bindungsstelle
binden kann. Bei diesen Szenarien, bei denen ein Antikörper bereits
verfügbar sein
kann oder er leicht erzeugt werden kann, kann die Co-Immunpräzipitations-Analyse
verwendet werden, um TERT-Promotor-bindende, trans-aktive Faktoren
zu identifizieren und zu isolieren. Der trans-aktive Faktor kann
durch Peptidsequenzanalyse charakterisiert werden. Nach der Identifizierung
kann die Funktion des Proteins zum Beispiel durch Konkurrenzexperimente,
Faktordepletionsexperimente mittels eines Antikörpers, der spezifisch für den Faktor
ist, oder durch Konkurrenz mit einem Mutanten-Faktor bestätigt werden.
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Alternativ
können
TERT-Promotor-Affinitätssäulen erzeugt
werden, um auf potentielle TERT-Bindungsproteine zu untersuchen.
In einer Abwandlung dieses Assays werden TERT-Promotoruntersequenzen biotinyliert,
mit einer Lösung
reagiert, von der angenommen wird, dass sie ein Bindungsprotein
enthält,
und dann mit einer Streptavidin-Affinitätssäule reagiert, um den Nukleinsäure- oder
Bindungsproteinkomplex zu isolieren (Grabowski (1986) Science 233:1294–1299; Chodosh
(1986) siehe oben). Das Promotor-Bindungsprotein kann dann konventionell eluiert
und isoliert werden. Das Mobilitätsverschiebungs-DNA-Proteinbindungsassay
mittels nichtdenaturierender Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese (PAGE)
ist ein extrem schnelles und empfindliches Verfahren zur Erkennung
spezifischer Polypeptidbindung an DNA (Chodosh (1986) siehe oben;
Carthew (1985) Cell 43:439–448;
Trejo (1997) J. Biol. Chem. 272:27411–27421; Bayliss (1997) Nucleic Acids
Res. 25:3984–3990).
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Interferenz-Assays
und DNase- und Hydroxylradikal-Footprinting können verwendet werden, um spezifische
Reste in der Nukleinsäure-Proteinbindungsstelle
zu identifizieren; Bi (1997) J. Biol. Chem. 272:26562–26572;
Karaoglu (1991) Nucleic Acids Res. 19:5293–5300. Fluoreszenzpolarisation
ist eine leistungsfähige
Methode zur Charakterisierung makromolekularer Assoziationen und
kann Gleichgewichtsbestimmungen von Protein-DNA- und Protein-Protein-Interaktionen bereitstellen.
Diese Methode ist besonders nützlich
(und besser geeignet als elektrophoretische Verfahren) für die Untersuchung
von Protein-Protein-Interaktionen mit niedriger Affinität; Lundblad
(1996) Mol. Endocrinol. 10:607–612.
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Mit
Hilfe dieser Methode identifizierte Proteine können aufgrund ihrer Größe, der
Netto-Oberflächenladung,
Hydrophobizität
und Affinität
zu Liganden weiter aufgeteilt werden. Außerdem können gegen solche Proteine
gerichtete Antikörper
an Säulenmatrizen
konjugiert und die Proteine entsprechend gut bekannter Verfahren
immun-gereinigt werden; Scopes, R. K., Protein Purification: Principles
and Practice, 2nd ed. Springer Verlag (1987).
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Zu
Transkriptionsregulationssequenzen, welche durch Vergleich von hTERT-
und mTERT-Sequenzen identifiziert
werden, gehören
die trans-aktiven Faktoren c-Myc, SP1, SRY, HNF-3β, HNF-5,
TFIID-MBP, E2F und c-Myb. Tabelle 1 zeigt weitere Transkriptionsregulationssequenzen,
welche durch Vergleich der hTERT-Sequenz mit bekannten Regulationsmotiven
stromaufwärts
der TERT-Codienegion identifiziert wurden. Diese Elemente sind von
Interesse bei der Regulationstranskription bei den Zelltypen, bei
denen die Faktoren vorhanden sind, die sich an diese Elemente binden.
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TABELLE
1: Putative Erkennungselemente stromaufwärts der hTERT-Codierregion
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Die
in dieser Offenbarung enthaltenen Beispiele und die detaillierte
Darstellung dienen der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung der
Erfindung. Durch den Fachmann können
Modifikationen vorgenommen werden, welche im Sinne dieser Anmeldung
und im Umfang der beigefügten
Ansprüche
eingeschlossen sind.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Klonen von λGφ5 und Charakterisierung
von hTERT-Genomsequenzen
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Das
folgende Beispiel beschreibt detailliert das Klonen des humanen
hTERT-Promotors.
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Eine
humane Genom-DNA-Bibliothek wurde mittels PCR und Hybridisierung
durchsucht, um einen Genomklon zu identifizieren, welcher hTERT-RNA-Codiersequenzen
enthält.
Die Bibliothek war eine humane Fibroblasten-Genombibliothek, die
mit Hilfe der DNA aus WI38-Lungenfibroblastenzellen
(Stratagene, Kat. Nr. 946204) hergestellt wurde. In dieser Fibroblasten-Bibliothek waren
partielle Sau3Al-Fragmente in die Xhol-Stelle eines gewerblichen
Phage-Klon-Vektors,
Lambda FIX®-Vektor
(Stratagene, San Diego, CA) mit Einschuhgrößen im Bereich von etwa 9 Kilobasen
(kb) bis 22 kb ligiert.
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Die
Genombibliothek wurde in Pools von je 150.000 Phagen geteilt. Jeder
Pool wurde mittels verschachtelter PCR mit dem äußeren Primerpaar TCP 1.52 & TCP 1.57 und
dem inneren Paar TCP 1.49 & TCP 1.50
untersucht. Diese Primerpaare umfassen ein putatives Intron in der
Genom-DNA der hTERT und stellten sicher, dass das PCR-Produkt aus
einer Genomquelle abgeleitet wurde und nicht aus der Kontamination
durch den hTERT-cDNA-Klon. Positive Pools wurden weiter aufgeteilt
bis man einen Pool von 2000 Phagen erhielt. Dieser Pool wurde bei
niedriger Dichte plattiert und über
Hybridisierung mit einem DNA-Fragment, welches eine Teilmenge der
hTERT-cDNA, erzeugt durch Restriktionsschnitte mit Sphl und EcoRV
enthält,
untersucht.
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Zwei
positive Klone wurden isoliert und über verschachtelte PCR erneut
untersucht. Bei der erneuten Untersuchung waren beide Klone positiv
durch PCR. Einer der Lambda-Phagen-Klone (bezeichnet mit „Gphi5" oder „λGφ5") wurde mit Notl
digeriert, was eine Einschubgröße von etwa
20 kb zeigte. Anschließende
Kartierung ergab, dass die Einschubgröße 15 kb betrug und dass Phage-λGφ5 etwa 13
kb DNA stromaufwärts
von der Transkriptionsstartstelle (stromaufwärts von der cDNA-Sequenz) enthält.
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1 zeigt
die Struktur von Phage-λGφ5, abgebildet
durch Restriktionsenzym-Digestion und DNA-Sequenzierung.
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Isolierung, Subklonierung
und Sequenzierung des Genom-hTERT-Einschubes
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Die
Phagen-DNA wurde mit Ncol digeriert. Dieses Fragment wurde in das
Plasmid pBBS167 geklont. Die so entstehenden Subklone wurden mittels
PCR untersucht, um diejenigen zu identifizieren, die Sequenzen enthalten,
welche der 5'-Region
der hTERT-cDNA entsprechen. Ein Subklon (Plasmid „pGRN140"), welcher ein 9
kb Ncol-Fragment (mit hTERT-Gensequenz und etwa 4 bis 5 kb der Lambda-Vektor-Sequenz)
enthält, wurde
teilweise sequenziert, um die Orientierung des Einschubes zu bestimmen.
pGRN140 wurde mit Hilfe von SalI digeriert, um Lambdavektor-Sequenzen
zu entfernen und das entstehende Plasmid (mit entfernter Lambdasequenz)
wurde mit pGRN144 bezeichnet. Der pGRN144-Einschub wurde dann sequenziert.
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Ein
Notl-Fragment aus λGφ5 (welches
den kompletten etwa 15 kbp Genomeinschub einschließlich der hTERT-Genpromotorregion
enthält)
wurde in die Notl-Stelle des Plasmids pBBS 185 eingefügt. Zwei
Plasmide wurden isoliert, deren entsprechende Einschübe in entgegengesetzte
Richtungen orientiert waren. Bei einem zeigte der Einschub, der
nach dem hTERT-Open-Reading-Frame (ORF) orientiert war, in die gleiche
Richtung wie der Lac-Promotor des Plasmids; dieser wurde mit pGRN142
genannt, der zweite pGRN143.
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SEQ.
ID. NR: 1 ist eine Auflistung der Sequenzdaten aus Plasmid pGRN142.
Die Nukleotide 1–43
und 15376–15418
sind Plasmidsequenzen. Somit beginnt der Genomeinschub an Rest 44
und endet an Rest 15375. Der Beginn des geklonten cDNA-Fragmentes
entspricht Rest 13490. Alu-Sequenzelemente
befinden sich 1700-Basenpaare stromaufwärts. Die Sequenz des hTERT-Einschubes von pGRN142
ist jetzt von GenBank (http://www.ncbi.nim.nih.gov/) unter der Zugangsnummer
PGRN142.INS AF121948 erhältlich.
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Die
Nummerierung der hTERT-Reste für
Plasmide in den folgenden Beispielen beginnt ab dem Translationsstartkodon,
entsprechend der üblichen
Praxis im Fachgebiet. Das hTERT-ATG-Kodon (die Translationsstartstelle)
beginnt an Rest 13545 von SEQ. ID. NR: 1. So entspricht Position –1, der
erste stromaufwärtige Rest,
dem Nukleotid 13544 in SEQ. ID. NR: 1.
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Beispiel 2: TERT-Promotor-stimulierte
Reporterstrukturelemente
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von Plasmiden, in denen Reportergene
wirkungsmäßig mit hTERT-Promotorsequenzen
der Erfindung verbunden sind. Es wird außerdem veranschaulicht, wie
die TERT-Promotorsequenz der Erfindung für die Expression in Zellen
und Geweben in vitro und in vivo und analog in transgenen Tieren
wirkungsmäßig mit
heterologen Sequenzen wie Polypeptid-Codiersequenzen verbunden werden
kann. Für
den Fachmann wird es offensichtlich sein, dass Methoden wie die
in diesen Beispielen veranschaulichten verwendet werden können, um
andere in Frage kommende Sequenzen auf ihre Fähigkeit zu testen, spezifisch
die Transkription in TERT-exprimierenden Zellen zu stimulieren.
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hTERT-verbundene
Reportervektoren der Erfindung besitzen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten,
einschließlich
der Identifizierung spezifischer cis-aktiver Sequenzen und Trans-aktiver
Transkriptionsregulationsfaktoren. Wichtig ist, dass diese hTERT-enthaltenden
Reporterstrukturelemente für
das Screening von Agenzien verwendet werden können, die in der Lage sind,
die hTERT-Transkription zu modulieren (d.h. zu aktivieren oder zu
hemmen). Diese Studien können
in vitro und in vivo durchgeführt
werden.
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Eine
Reihe von Reportergenen, wie Glühwürmchen-Luciferase, β-Glucuronidase, β-Galaktosidase, Chloramphenicolacetyltransferase
und GFP, sind bekannt und können
wirkungsmäßig mit
dem hTERT-Promotor verbunden werden. In diesem Beispiel wurde die
human sekretierte alkalische Phosphatase (SEAP; ClonTech) verwendet.
Das SEAP-Reportergen codiert eine verkürzte Form des Plazentaenzyms,
der die Membran-verankernde Domäne
fehlt, wodurch das Protein von transfizierten Zellen effektiv sekretiert
werden kann. Die im Kulturmedium festgestellten Niveaus der SEAP-Aktivität zeigten
sich als direkt proportional zu Veränderungen bei den intrazellulären Konzentrationen
von SEAP-mRNA und Protein. Das Chemilumineszenz-basierte SEAP-Assay
ist etwa 10-mal empfindlicher als ähnliche Assays mit Glühwürmchen-Luciferase
als Reporterenzym. Die SEAP-Aktivität kann auch mit einem fluoreszierenden
Substrat untersucht werden, welches eine zur Luciferase vergleichbare
Empfindlichkeit aufweist. Berger (1988) Gene 66:1; Cullen (1992)
Meth. Enzymol. 216:362; Yang (1997) Biotechniques 23:1110–1114.
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hTERT-5'-stromaufwärtige und
Intronsequenzen besitzen „Promotor"-Aktivität
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Experimente
mit Reporterkonstrukten, welche hTERT-Sequenzen der Erfindung aufweisen,
identifizierten cis-aktive Regionen mit „Promotor"-Transkriptions-aktivierender Aktivität sowohl
in 5'-stromaufwärtigen als
auch in Intronsequenzen. Kurz, es wurden vier Konstrukte, pGRN148,
pGRN150, „pSEAP2-Basis" (keine Promotorsequenzen
= Negativkontrolle) und „pSEAP2-Kontrolle" (enthält den frühen SV40-Promotor
und Enhancer) erzeugt und dreifach in sterbliche und unsterbliche
Zellen transfiziert.
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2 zeigt
den Plan für
die Erzeugung von Plasmid pGRN148. Kurz, ein Bgl2-Eco47III-Fragment wurde aus
pGRN144 (oben beschrieben) digeriert und an die BglII-NruI-Stelle
von pSEAP2-Basis (ClonTech, San Diego, CA) geklont. Ein zweiter
Reporterpromotor, Plasmid pGRN150 wurde durch Einfügen des BglII-Fspl-Fragmentes
aus pGRN144 an die BglII-NruI-Stelle
von pSEAP2 hergestellt. Das Plasmid pGRN173 wurde mit Hilfe des
EcoRV-StuI-Fragmentes
aus pGRN144 erzeugt. So entsteht ein Promotorreporterplasmid, welches
die Promotorregion von hTERT ab etwa 2,5 kb stromaufwärts des
Starts des hTERT-ORF bis genau nach dem ersten Intron innerhalb
der Codierregion enthält.
Das initiierende Met wurde zu Leu mutiert, so dass das zweite ATG,
das auf die Promotorregion folgt, das initiierende ATG der SEAP-ORF
wäre.
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Die
Verwendung der Intronsequenz ermöglicht
die Identifizierung von Regulationssequenzen, die in dem Intron
vorhanden sein können
(die Erfindung bietet Transkriptionsregulationssequenzen aus jedem
Teil der hTERT-Genomsequenz). Zusätzlich zu den hTERT-abgeleiteten
pSEAP-Reporterkonstrukten wurden ein positiver Kontrollvektor und
ein negativer Kontrollvektor verwendet. Die Negativkontrolle (pSEAP2-Basis)
ist notwendig, um das mit der DNA-Hauptkette des Vektors in Verbindung
stehende Hintergrundsignal zu bestimmen. Eine Positivkontrolle ist
notwendig, um die Transfektion und Expression exogener DNA zu bestätigen und die
Gegenwart aktiver SEAP im Kulturmedium nachzuweisen. Die Positivkontrolle
ist der pSEAP2-Kontrollvektor (ClonTech), welcher unter Transkriptionskontrolle
des SV40-Promotors und Enhancers das SEAP-Strukturgen enthält.
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Drei
Konstrukte, die Kontrolle, pGRN148 (welche hTERT-5'-Promotorsequenzen
beinhalten) und pGRN150, wurden in eine sterbliche Zelllinie, BJ-Zellen,
eine humane Vorhautfibroblasten-Linie, Feng (1995) Science 269:1236;
und eine unsterbliche Zelllinie, die humane Embryonennieren-Linie
293 transfiziert, Graham (1977) J. Gen. Virol. 36:59. Alle Transfektionen
erfolgten parallel mit den beiden Kontrollplasmiden.
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Bei
unsterblichen Zellen scheinen pGRN148- und pGRN150-Konstrukte die
SEAP-Expression
so wirksam zu stimulieren wie die pSEAP2-Positivkontrolle (welche
den frühen
SV40-Promotor und Enhancer enthält).
Im Gegensatz dazu zeigte bei sterblichen Zellen nur die pSEAP2-Kontrolle
erkennbare Aktivität. Ähnliche
Ergebnisse erhielt man unter Verwendung einer anderen normalen Zelllinie
(RPE- oder Netzhautpigmentepithelzellen; Aronson (1983) In vitro
19:642–650).
Bei mit pGRN150 transfizierten RPE-Zellen war die hTERT-Promotorregion
inaktiv, während
das pSEAP-Kontrollplasmid aktiv war. Diese Ergebnisse zeigen, dass,
wie erwartet, hTERT-Promotorsequenzen in Tumorzellen aktiv sind,
in sterblichen Zellen jedoch nicht.
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Identifizierung der Gewebespezifitätselemente
des hTERT-Promotors
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Die
hTERT-DNA-Promotorsequenzen wurden in den pSEAP2-Basis-Transkriptionsreportervektor (ClonTech)
geklont, um die Plasmide pGRN148, 150, 175, 176, 181, 184, 261,
262 und 319 zu erzeugen. Unten zusammengefasst sind Einzelheiten
der Promotorplasmid-Herstellung (Nukleotidnummern beziehen sich auf
die Anzahl der Nukleotide stromaufwärts der Translationsstartstelle
bei 13545 von SEQ. ID. NR: 1):
pEGFP-1. *Vektor von ClonTech,
welcher das verbesserte grüne
fluoreszente Protein (EGFP) beinhaltet.
pGRN140. *NCO1-Fragment,
welches hTERT-stromaufwärtige
Sequenzen enthält
sowie das erste Intron von hTERT von λGφ5 in die NCO1-Stelle eines
pBBS167 (Variante des pUC19-Klonvektors
mit MCS, z.B.
ATGACCATGATTACGAATTCGAGCTCGGTACCCGGGGATCCTCTAGAGTCGACCTGC AGGCATGCCCATGGCAGGCCTCGCGCGCGAGATCTCGGGCCCAATCGATGCCGCGGC
GATATCGCTCGAGGAAGCTTGGCACTGGCC (SEQ. ID. NR:3) und einem Chloramphenicol-empfindlichen
Gen zwischen Flori und dem Amp-Gen in der entgegengesetzten Orientierung
vom Amp-Gen). Das Fragment ist so gerichtet, dass die hTERT-Sequenzen
in die gleiche Richtung zeigen wie der Lac-Promotor.
pGRN144.
oben beschrieben; SalI-Deletion von pGRN140 zum Entfernen von Phage
(Lambda)-Sequenzen.
pGRN148: *BGL2-ECO47III-Fragment aus pGRN144,
welches hTERT-stromaufwärtige
Sequenzen (von Position –51
bis –2482)
aufweist, in die BGL2-NRU1-Stellen von pSEAP2-Basis zur Erzeugung
eines hTERT-Promotor-/Reporterplasmids.
pGRN150: *BGL2-FSP1-Fragment
aus pGRN144, welches 2447nt von hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen (von Position –36 bis –2482) aufweist,
in die BGL2-NRU1-Stellen von pSEAP2 zur Erzeugung eines hTERT-Promotor-/Reporterplasmids.
pGRN175:
*APA1(Klenow-Abstumpfung)-SRF1-Religation von pGRN150 zum Entfernen
der meisten hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen. So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid, welches 82
Nukleotide der hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen (von Position –36
bis –117)
verwendet.
pGRN176: *PML1-SRF1-Religation von pGRN150 zum Entfernen
der meisten hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen.
So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid, welches 204 Nukleotide
der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen
(von Position –36
bis –239)
verwendet.
pGRN181: *APA1-Digestion und -Religation von pGRN150
zum Entfernen aller APA1-Stellen
außer
einer. So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid, welches von –36 bis –114 und –1076 bis –2482 der
hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen umfasst.
pGRN184: *XBA1 (teilweise, Klenow-Füllung)-ECORI-Digestion
und -Religation von pGRN150 zum Entfernen der hTERT-Promotorsequenzen.
So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid,
welches eine Region von –1391 bis –2484 der
hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen exprimiert.
pGRN213: *FSP1-Fragment, welches das
CatS-Gen und F1 ORI sowie einen Teil des AmpR-Genes, in die FSP1-Stellen
von pSEAP2-Basis, aufweist so dass die Orientierung das AmpR-Gen
rekonstruiert.
pGRN244: *SAL1-NOT1-Fragment aus pSEAP2-Basis,
welches die SEAP-Region in die SAL1-NOT1-Stellen von pEGFP-1 aufweist.
Diese Modifizierung fügt
dem Vektor einen wählbaren
Marker hinzu.
pGRN245: *SAL1-NOT1-Fragment aus pGRN176, welches
die hTERT-Promotor-/SEAP-Region,
in die SALT-NOT1-Stellen von pEGFP-1 aufweist. Diese Modifizierung
fügt dem
Vektor einen dominanten wählbaren Marker
hinzu.
pGRN246: *SAL1-NOT1-Fragment aus pGRN176, welches die
hTERT-Promotor-/SEAP-Region,
in die SAL1-NOT1-Stellen von pEGFP-1 aufweist. Diese Modifizierung
fügt dem
Vektor einen dominanten wählbaren Marker
hinzu.
pGRN248: *SAL1-NOT1-Fragment aus pGRN175, welches die
hTERT-Promotor-/SEAP-Region,
in die Sali-Notl-Stellen von pEGFP-1 aufweist. Diese Modifizierung
fügt dem
Vektor einen dominanten wählbaren
Marker hinzu.
pGRN259. *In vitro Mutagenese mittels RA94 (CCCGGCCACCCCCGCGAattCGCGCGCTCCCCGCTGC) (SEQ.
ID. NR: 4) zum Einfügen
einer EcoRI-Stelle am initiierenden met von hTERT in pGRN144. Dies
bietet hTERT-Sequenzen von +1 bis –2482, die mittels EcoRl und
BglII in einen Vektor geklont werden können.
-
pGRN260.
*In vitro Mutagenese mittels RA91 (TTGTACTGAGAGTGCACCATATGCGGTGTGcatgcTACGTAAGAGGTTCCAACTTTCAC
CATAAT) (SEQ. ID. NR: 5) zum Entfernen mehrerer Stellen aus der
Chloramphenicol-Region von pGRN213 zur Erzeugung einer nützlicheren
Variante, MCS. So wird eine Mutagenese-Version von pSEAP2-Basis mit einzigartigeren
Klonstellen in ihrer MCS erzeugt.
pGRN261: *BGL2-ECOR1-Fragment
aus pGRN259, welches hTERT-stromaufwärtige Sequenzen, in die BGL2-ECOR1-Stellen
von pSEAP2-Basis aufweist. So entsteht ein Promotor-/Reporterexpressionsplasmid, welches
von +1 bis –2482
der hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen enthält.
pGRN262:
*BGL2-ECOR1-Fragment aus pGRN259, welches hTERT-stromaufwärtige Sequenzen,
in die BGL2-ECOR1-Stellen von pGRN260 aufweist. So entsteht ein
Promotor-/Reporterexpressions-
und -mutageneseplasmid, welches von +1 bis –2482 der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen
enthält.
pGRN294:
*BbsI-XhoI-Fragment aus pGRN142, welches hTERT-stromaufwärtige Sequenzen
von –1667
bis –3278
aufweist, in die BbsI-XhoI-Stellen von pGRN259. So entsteht ein
Vektor, welcher die stromaufwärtige Genomregion
für hTERT
von +1 bis –3278
enthält,
welche mit EcoRI und XhoI geklont werden kann.
pGRN295: *ECOR1-XHO1-Fragment
aus pGRN294, welches von +1 bis –3282 der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen,
in die ECOR1-XHO1-Stellen von pGRN260 aufweist. So entsteht ein
SEAP-Promotor-/Reporter-/Mutageneseplasmid.
pGRN296: *ECOR1-XHOl-Fragment
aus pGRN294, welches von +1 bis –3282 der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen,
in die ECOR1-XHO1-Stellen von pSEAP2-Basis aufweist. So entsteht
ein SEAP-Promotor-/Reporterplasmid.
pGRN297: *RA96 (AATTGCGAAGCTTACG)
(SEQ. ID. NR: 6) und RA97 (AATTCGTAAGCTTCGC) (SEQ. ID. NR: 7) aufgeschmolzen
zu einem Oligo-Linker in die ECORl-Stellen von pGRN259, wodurch
das ECORl-Fragment der Intron-Exonregion von pGRN259 ersetzt wird.
pGRN299:
*XHO1-HIND3-Fragment aus pGRN298, welches von +1 bis –3282 der
hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen,
in die XHO1-HIND3-Stellen von pGL2-Basis aufweist. So entsteht ein
Luciferase-Promotor-/Reporterplasmid mit etwa 3,3 kb der hTERT-Promotorsequenzen.
pGRN300:
*XHO1-SAC1-Fragment aus pGRN142, welches hTERT-stromaufwärtige Sequenzen,
in die XHO1-SAC1-Stellen von pGRN299 aufweist, so dass das entstehende
Strukturelement von +1 bis –5124
der hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen enthält.
So entsteht ein hTERT-Promotor-/Reporterstrukturelement, welches
Luciferase als Reporter nutzt.
pGRN310: *SAC1-Fragment aus
pGRN142, welches hTERT-stromaufwärtige
Sequenzen, in die SAC1-Stelle von pGRN300 aufweist, so dass das
entstehende Strukturelement von +1 bis –7984 der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen
enthält.
So entsteht ein hTERT-Promotor-/Reporterstrukturelement,
welches Luciferase als Reporter nutzt.
pGRN311: *SPE1-Fragment
aus pGRN142, welches von –4773
bis –13501
der hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen,
in die SPEl-Stelle von pGRN300 aufweist, so dass die Orientierung
die Genomregion wiederherstellt. So entsteht ein Luciferase-Promotorreporterplasmid,
welches die gesamte pGRN142-stromaufwärtige Genomregion von hTERT
aufweist sowie eine 365 bp Region von Genom-DNA aus der Mitte der
13,5 kb Genomregion, die stromaufwärts des T7-Promotors wiederholt wird.
pGRN312:
*BGL2-FSP1-Fragment aus pGRN144 in die BGL2-HIND3- (Klenow-gefüllten) Stellen
von pGL2-Basis. So entsteht eine Luciferase-Promotor-/Reporterversion
von pGRN150.
pGRN313: *KPN1-NOT1-digeriertes pGRN311 abgestumpft
mit T4-Polymerase und neu ligiert. So entsteht ein Luciferase-Promotor-/Reporterplasmid
mit Hilfe von +1 bis –13501
der hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen.
pGRN316: *Oligo-RA101 (5'-TAGGTACCGAGCTCTTACGCGTGC TAGCCCCACGTGGCGGAGGGACTGGGGACCCGGGCA-3') (SEQ. ID. NR: 8)
verwendet für
die in vitro Mutagenese zum Entfernen der Genomsequenz aus pGRN262
zwischen der SRFl- Stelle
und der ersten PML1-Stelle. So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid,
welches hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen
von +1 bis –239
enthält.
pGRN317:
*Oligo-RA10 (5'-TAGGTACCGAGCTCTTACGCGTGC
TAGCCCCTCGCTGGCGTCCCTGCACCCTGGGAGCGC-3') (SEQ. ID. NR: 9) verwendet für die in
vitro Mutagenese zum Entfernen der Genomsequenz aus pGRN262 zwischen
der SRF1-Stelle
und neben der letzten APAl-Stelle. So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid,
welches hTERT-stromaufwärtigen
Sequenzen von +1 bis –397
enthält.
pGRN319:
*RA107 (5'-CGTCCTGCTGCGCACtcaGGAAGCCCTGGCCCC-3') (SEQ. ID. NR: 10)
verwendet für
die in vitro Mutagenese zur Deaktivierung der ,B'-Klassen-E-Box in unmittelbarer Nähe der hTERT-initiierenden
met in pGRN262. Dies verändert
CACGTG (SEQ. ID. NR: 11) in CACTCA (SEQ. ID. NR: 12). Es wurde außerdem COD1941
(5'-GATGAATGCTCATGATTCCGTATGGCA-3') (SEQ. ID. NR: 3)
um von CatR zu CatS unter Einführung
einer BsPHI-Stelle zu wechseln, und COD2866 (5'-CAGCATCTTTTACTTTCACCAGCGTTTCTGGGTGCGCAAAAACAGGAAGGCAAAATG
CC-3') (SEQ. ID
Nr.: 14) verwendet, um aus AmpS bis AmpR auszuwählen, wodurch eine FSP1-Stelle eingefügt wird.
Zusammengefasst trägt
pGRN319 eine Mutation in der E-Box.
pGRN350: *RA 104 (5'-TAGGTACCGAGCTCTTACGCGTGCTAGCCCCTCCCAGCCCCTC
CCCTTCCTTTCCGCGGC-3')
(SEQ. ID. NR: 15) verwendet für
die in vitro Mutagenese zum Entfernen der Genomsequenz aus pGRN262
zwischen der SRFl-Stelle
und der letzten APA1-Stelle vor dem ATG des hTERT-Open-Reading-Frame
(ORF). So entsteht ein Promotor-/Reporterplasmid, welches hTERT-stromaufwärtigen Sequenzen
von +1 bis –117
enthält.
pGRN351:
*SAC2-Fragment aus pGRN319 in die SAC2-Stellen von pGRN350, so dass
der SEAP-ORF neu erzeugt wird. So entsteht eine „deaktivierte E-Box"-Version von pGRN350.
pGRN352:
*RA122 (5'-GACCGCGCTTCCCACtcaGCGGAG
GGACTGGGG-3') (SEQ.
ID. NR:16) verwendet für
die in vitro Mutagenese zur „Deaktivierung" der vorletzten E-Box
der Klasse „B" vor der Translationsstartstelle
von hTERT.
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Dem
pSEAP2-Basis-Plasmid fehlen eukaryotische Promotor- und Enhancer-Sequenzen.
Dieser Vektor enthält
das späte
SV40-Polyadenylationssignal, das stromabwärts der SEAP-Codiersequenzen eingefügt ist,
um die korrekte und effiziente Verarbeitung des Transkriptes in
eukaryotischen Zellen sicherzustellen. Er enthält außerdem einen synthetischen
Transkriptionsblocker (TB), zusammengesetzt aus benachbarten Polyadenylations-
und Transkriptionspausen-Stellen zur Verringerung der Background-Transkription.
Wie oben festgestellt codiert das SEAP-Reportergen eine verkürzte Form
des Plazentaenzyms, welchem die Membranverankerungsdomäne fehlt,
wodurch das Protein effizient aus transfizierten Zellen sekretiert
werden kann.
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Die
im Kulturmedium erkannten Niveaus der SEAP-Aktivität zeigten
sich direkt proportional zur Veränderung
bei intrazellulären
Konzentrationen der SEAP-mRNA. Das Chemilumineszenz-SEAP-Substrat CSPDTM
(ClonTech) wurde verwendet, um sekretiertes SEAP nachzuweisen. Die
Verwendung dieses Substrates ermöglicht
die Überwachung
der Expression des SEAP-Reportergenes durch einfache, sensible, nicht-radioaktive
Assays der sekretierten Phosphataseaktivität. Dieses Chemilumineszenz-Assay
kann so geringe Mengen wie 10–13
g SEAP-Protein erkennen. Das Assay ist über einen 104-fachen Bereich
der Enzymkonzentrationen linear. Dies macht das Assay (und diese
Vektoren) besonders gut geeignet für vergleichende Analysen.
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Zusätzlich zu
den hTERT-abgeleiteten pSEAP-Reporterstrukturelementen wurden ein
positiver Kontrollvektor (pSEAP2-Kontrollvektor) und ein negativer
Kontrollvektor (pSEAP2-Basis)
verwendet. Die Promotorstrukturelemente (pGRN 150, 175, 176) und
die Kontrollvektoren wurden 48–72
Stunden nach der Transfektion in unsterblichen (HEK293) und sterblichen
(BJ-Fibroblast,
RPE, HUVEC) Zellen transfiziert. Das Kulturmedium wurde entnommen
und auf SEAP-Aktivität
untersucht. Die SEAP-Aktivität
wurde mittels des Chemilumineszenz-Assays von CLONTECH, dem großen EscAPeTM-SEAP-Chemilumineszenz-Kit
entsprechend der Anleitung des Herstellers erkannt. Die Transfektionen
wurden dreifach durchgeführt.
Das Kulturmedium jeder Transfektion wurde nach 48–72 Stunden
entnommen und dreifach untersucht. Die durch die Transfektion des
Negativkontroll- (pSEAP2-Basis-) Vektors erhaltenen Background-Werte
wurden von den Werten abgezogen, die mit den Test-Konstrukte erhalten
wurden. Der Durchschnitt von neun Messungen wurde verwendet und
für jedes
der Strukturkonstrukte eingetragen.
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Versuchsergebnisse bei
unsterblichen und sterblichen Zelllinien
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Die
Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass während die hTERT-Promotorkonstrukte
in der Lage sind, die Expression des Reporter-SEAP-Genes in unsterbliche
Zellen zu stimulieren, die gleichen Konstrukte in allen getesteten
sterblichen Zellen keine Reaktion auslösten. Der pSEAP2-Kontrollvektor
ist jedoch in allen Zelltypen aktiv, egal ob sie sterblich oder
unsterblich sind, und der pSEAP2-Basisvektor verursacht in allen
untersuchten Zellen keine Reaktion.
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hTERT-Promotor-stimulierende
Thymidinkinase-Expression in vitro
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Die
Erfindung bietet Strukturelemente, welche heterologe Codiersequenzen
aufweisen, die wirkungsmäßig an hTERT-Promotorsequenzen
gebunden sind. In einer Ausführungsform
sind die hTERT-Codiersequenzen wirkungsmäßig an den Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase
(„HSV-TK")-Codiersequenzen
gebunden. HSV-TK ist ein Enzym, welches in der Lage ist, harmlose
Pro-Pharmaka, z.B.
Ganciclovir, in toxische Metaboliten umzuwandeln, welche die zelluläre Replikation
proliferierender Zellen (wie Krebszellen, welche aktive hTERT-Promotoraktivität aufweisen)
beeinträchtigen.
Die Kontrolle der Thymidinkinase (TK)-Expression durch Unterordnung
unter den hTERT-Promotor beschränkt
die TK-Expression auf Zellen, in denen der hTERT-Promotor normalerweise
aktiv ist. Dies verhindert die TK-Expression in „normalen" Zellen, in denen der hTERT-Promotor
normalerweise keine Reaktion auslöst.
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Die
Fähigkeit
des hTERT-Promotors spezifisch die Expression des TK-Genes in Tumorzellen
zu stimulieren, wurde mittels einer Vielzahl von Konstrukten getestet:
ein Konstrukt, bezeichnet mit pGRN266, enthält ein EcoRI-FseI-PCR-Fragment
mit dem TK-Gen in die EcoRI-FseI-Stellen
von pGRN263 geklont, welches etwa 2,5 kb der hTERT-Promotorsequenz
enthält,
ist pGRN150 ähnlich,
enthält
aber ein Neomycin-Gen als Auswahlmarker. pGRN267 enthält ein EcoRI-FseI-PCR-Fragment
mit dem TK-Gen in die EcoRI-FseI-Stellen von pGRN264 geklont, welches
etwa 210 bp der hTERT-Promotorsequenz aufweist, ist pGRN176 ähnlich,
enthält
aber ein Neomycin-Gen als Auswahlmarker. pGRN268 enthält ein EcoRI-XbaI-PCR-Fragment
mit dem TK-Gen in die EcoRI-XbaI (nicht-methyliert)-Stellen von
pGRN265 geklont, welches etwa 90 bp der hTERT-PromotorsSequenz enthält, ist
pGRN175 ähnlich,
enthält
aber ein Neomycin-Gen
als Auswahlmarker.
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Diese
hTERT-Promotor-/TK-Konstrukte, pGRN266, pGRN267 und pGRN268, wurden
wieder in Säugetierzellen
eingeführt
und es wurden TK/+-stabile Klone (bzw. Massenpopulationen) ausgewählt. Die
in vitro Ganciclovir-Behandlung der TK/+-Zellen führte zu
einer selektiven Zerstörung
aller getesteten Zelllinien, einschließlich 143B, 293, HT1080, Bxpc-3,
DAOY und NIH3T3. Bezeichnenderweise hatte die Ganciclovir-Behandlung
keine Auswirkung auf normale BJ-Zellen. Dies zeigt deutlich die
Tumorspezifität
aller drei bei diesen Experimenten verwendeten hTERT-Promotorfragmente.
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Beispiel 3: Direkte in
vivo hTERT-Promotor-Suizidgentherapie
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Die
Erfindung bietet Reagenzien und Verfahren für die Behandlung von Krankheiten,
welche durch ungewollte Zellproliferation gekennzeichnet sind, durch
in vivo Gentherapie. Um die Wirksamkeit dieses Aspektes der Erfindung
zu demonstrieren wurden die Reagenzien der Erfindung verwendet,
um Krebs (humanen Ursprungs) in einem in der Technik bewährten Tiermodell
zu behandeln. Eine humane Krebszelle, die Osteosarkom-Zelllinie
143B, welche normalerweise das Telomerase-Gen exprimiert, wurde
mit einem Plasmid transfiziert, welches das TK-Gen stimuliert durch
den hTERT-Promotor enthält.
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Es
wurden spezifisch die Sequenzen –36 bis –2482 stromaufwärts der
Translationsstartstelle von SEQ. ID. NR: 1 verwendet, um das TK-Gen
zu stimulieren. Das Plasmid enthielt das Neomycin-Phosphotransferase-Gen.
Nach der Transfektion von Zellen mit dem Plasmid wurden TK-exprimierende,
G418-resistente Klone ausgewählt.
Zweihunderttausend der parentalen oder TK-exprimierenden 143B-Zellen
wurden subkutan in die Flanke von Balb/c-Nackt- (nu/nu) Mäusen injiziert,
um Tumore zu erzeugen. Vier bis 11 Tage nach der Tumorimplantation
wurde den Mäusen
zweimal täglich
IP 75 mg/kg Gancilovir (GCV) oder Salzlösung injiziert. Das Tumorwachstum
wurde alle 3–4
Tage überwacht.
Wurde diesen Tumor-tragenden Tieren GCV entweder 4 oder 11 Tage
nach der Tumorimplantation verabreicht, wurden TK-mediierte Zelllysis
und verzögertes Tumorwachstum
beobachtet. Eine solche Hemmung des Tumorzellenwachstums wurde nicht
beobachtet, wenn Salzlösung
verabreicht worden war oder wenn der parentale 143B-Tumor (143BP) entweder
mit Salzlösung
oder GCV behandelt wurde. Fünfundvierzig
Tage nach der Tumorimplatation zeigten nur die Tiere, denen der
TK+-143B-Klon implantiert worden war und die mit GCV behandelt wurden
eine Überlebensrate
von 100%. In den anderen Gruppen starben alle außer einem Tier an massiver
Tumorbelastung.
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Diese
Daten zeigen, dass der hTERT-Promotor ausreicht, um die TK-Genexpression
auch in vivo zu stimulieren. Es zeigt sich außerdem, dass die Reagenzien
und Verfahren der Erfindung verwendet werden können, um die Tumorregression
in vivo bei Subjekten (einschließlich Menschen), die vorerzeugte
Tumore tragen zu stimulieren.
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Beispiel 4: Onkolytische
Viren unter der Kontrolle des hTERT-Promotors
-
Wie
bereits zuvor diskutiert bietet die Erfindung „bedingt replizierende" onkolytische Virenkonstrukte, in
denen hTERT-Promotorsequenzen der Erfindung wirkungsmäßig anessentielle,
viral codierte Gene gebunden sind. Die Verwendung von hTERT-Promotorsequenzen
der Erfindung stellt sicher, dass das Virus nur in Zellen mit Telomeraseaktivität produktiv
exprimiert wird. So können
die Konstrukte therapeutisch eingesetzt werden, um nur Zellen aufzulösen, welche
Telomerase exprimieren, wie unsterbliche oder Krebszellen. Die Proliferation
des Virus und seine zytopathische Wirkung wird somit auf Tumorzellen
geschränkt.
Einzelheiten zur Herstellung eines exemplarischen hTERT-Promotor-stimulierten, bedingt
replizierenden onkolytischen Virus folgen. In dieser Ausführungsform ersetzt
der hTERT-Promotor den normalen E1a-Promotor zur Erzeugung eines
Virus, welches sich nur in Telomerase-exprimierenden Zellen repliziert.
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Das
Plasmid pBR/ITR/549-ClaI, welches die Nukleotide 1–356 (Ad2
ITR und Verpackungssignale) und 549–920 (ein Teil der E1a-Codiersequenz)
des Adenovirus 2 (Ad2), gebunden mittels eines Polylinkers aufweist,
wurde mit Hilfe von Standard-Molekularbiologieverfahren
im Bakterienplasmid pBR322 erzeugt. In pBR/ITR/TB+phTERT176-E1A und pBR/ITR/TB+phTERT316-E1A
wurde der normale E1a-Promotor (Ad2 357–548) durch den hTERT-Promotor
ersetzt. Ad2-Sequenzen aus 916–10680
wurden diesen Plasmiden hinzugefügt,
um die Expressionselemente des 5'-Endes
des Virus neu zu erzeugen.
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Diese
Plasmide (pBR/ITR/TB+phTERT176–10680
und pBR/ITR/TB+phTERT316–10680)
werden zusammen mit einem adenoviralen DNA-Fragment, welches die
Ad2-Sequenzen 10681–35937
aufweist, in eine Telomerase-exprimierende humane Zelllinie transfiziert.
Es werden rekombinante Plaques markiert und 7–21 Tage nach der Transduktion
selektiert. Der hTERT-Promotor
E1A, welcher Ad2 aufweist, wird fortgepflanzt und unter Anwendung
der Standardschemata zur rekombinanten Ad2-Amplifikation und -Herstellung
zur Verwendung hergestellt. (Graham and Prevec, 1991, in Methods
in Molecular Biology, Kapitel 11, Ed. E.J. Murray, The Human Press
Inc., Clifton, NJ.; Kanegae et al., Jpn. J. Med. Sci. Biol. 1994,
47(3):157–66).
Da das E1a-Gen durch den hTERT-Promotor stimuliert wird, welcher
normalerweise von den meisten Körperzellen
nicht exprimiert wird, repliziert sich das rekombinante Ad2-Genom
nur in Zellen, und wird nur in Zellen in Virus-Partikel verpackt,
die Telomerase exprimieren.
-
Beispiel 5: Stimulation
eines alkalischen Phospatase-Reportergenes durch hTERT-Promotorsequenzen
für das
High-Throughput-Screening
-
Die
Erfindung bietet Strukturelemente und Promotor-basierte Assays zur
Identifizierung kleiner Molekülaktivatoren
und/oder -repressoren der hTERT- und Telomeraseaktivität. Zu diesem
Zweck wurden Fragmente des hTERT-Promotors in Plasmide geklont,
welche eine sekretierte Form alkalischer Phosphatase und einen Selektionsmarker
exprimieren. Die SEAP-Strukturelemente
(pGRN244, pGRN245, pGRN246 und pGRN248) wurden wieder in normale
humane Zellen und in immortale Zelllinien eingefügt. Nach der Auswahl stabiler
Klone mit dem/n eingefügten
hTERT-Promotor/SEAP-Konstrukten wurde RT-PCR verwendet, um die Niveaus
an SEAP-mRNAs zu bestimmen. In 293 Zellen waren die SEAP-mRNA-Niveaus
erhöht
und mit den Niveaus endogener hTERT vergleichbar, wohingegen in
BJ-Zellen die SEAP-mRNA-Levels praktisch nicht erkennbar waren und
nahezu den Niveaus der endogenen hTERT in diesen Zellen entsprachen.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass hTERT-Promotor-/SEAP-Strukturelemente verwendet
werden können, um
Zellen herzustellen, die für
Promotor-basierte Assays und für
die Untersuchung auf chemische und/oder biologische Aktivatoren
und/oder Repressoren von Telomerase in normalen und Tumorzellen
geeignet sind. pGRN244, pGRN245, pGRN246 und pGRN248 wurden wieder
in BJ- und 293-Zellen eingefügt.
Die SEAP-Aktivität
und die mRNA-Niveaus
wurden in diesen Zellen als Kriterium für die Klonauswahl bestimmt.
Mehrere 293- und BJ-Linien wurden ausgewählt und zwei BJ-/pGRN245-Klone
wurden für
das Hoch-Durchsatz-Screening
expandiert. Diese Konstrukte wurden auch in IDH4-Zellen eingeführt, bei
welchen es sich um unsterbliche Lungenfibroblasten handelt, die
das große
SV40-T-Antigen unter der Kontrolle des Dexamethason-induzierbaren
MMTV-Promotors exprimieren. IDH4-Zellen sind Telomerase-positiv
und proliferieren in Gegenwart von Dexamethason. Diese Zellen können jedoch
nach der Entfernung des Dexamethason in eine seneszente, Telomerase-negative
Stufe induziert werden. Beim erneuten Hinzufügen des Dexamethason kehren
die Zellen zu einem unsterblichen Phänotyp zurück und reaktivieren die Telomerase.
-
pGRN244,
pGRN245, pGRN246 und pGRN248 wurden in IDH4-Zellen transfiziert.
Es wurde nachgewiesen, dass die SEAP-Aktivität in den verschiedenen Klonen
parallel zur Telomeraseaktivität
verlief, wohingegen beim Kontrollplasmid keine wesentliche Fluktuation
der SEAP-Aktivität
beobachtet wurde. Diese Ergebnisse zeigen, dass ein Fragment von
etwa 2,5 kb der hTERT-Promotorsequenz (pGRN245) ausreichend Sequenzelemente
enthält,
um sowohl die Aktivierung als auch die Repression als Reaktion auf
Proliferations- und/oder Wachstumsstillstandsstimuli zu unterstützen, welche
die Telomeraseaktivität
in IDH4-Zellen kontrollieren. Zwei Klone, ID245-1 und ID245-16,
deren SEAP-Profil nahezu mit dem der Telomeraseaktivität während der
Medikamentenbehandlung übereinstimmte,
wurden ausgewählt
und für
das Hoch-Durchsatz-Screening kleiner Molekülaktivatoren der Telomerase
expandiert.
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Beispiel 6: Stimulation
eines β-Galaktosidase-Reportergenes
durch hTERT-Promotorsequenzen
zum Identifizieren biologischer Regulatoren von hTERT- und Telomeraseaktivität
-
Die
Erfindung bietet außerdem
Strukturelemente und Promotor-basierte Assays zum Identifizieren
biologischer Modulatoren der hTERT- und Telomeraseaktivität. Ein beispielhaftes
Konstrukt dieses Aspektes der Erfindung ist pGRN353, welches ein
BglII-HindIII-Fragment aus pGRN297 mit etwa 2,5 kb der hTERT-Promotorsequenzen
geklont in die BglII-HindIII-Stellen von β-gal-Basis (ClonTech) enthält. pGRN353
oder ähnliche Strukturelemente
werden durch Co-Transfektion
mit einem Plasmid, welches ein Hygromycin-Gen als Selektionsmarker
aufweist, wieder in BJ-Zellen eingebracht. Klonzelllinien und/oder
Massenpopulationen wurden bestimmt und für die Untersuchung retroviral-basierter
cDNA-Bibliotheken auf Gene oder Fragmente von Genen verwendet, die
den hTERT-Promotor aktivieren können.
pGRN353 oder ähnliche
Konstrukte wurden außerdem
wieder in 143B- und 293-Zellen eingefügt, um retrovirale Bibliotheken
für die
Identifizierung von Sequenzen zu untersuchen, die den hTERT-Promotor
unterdrücken
können.
-
Beispiel 7: Identifizieren
von trans-aktiven Transkriptionsregulationselementen
-
Die
Promotorreporter- (und andere) Vektoren der Erfindung werden außerdem verwendet,
um trans-aktive Transkriptionsregulationselemente zu identifizieren.
Wie oben festgestellt, sind Plasmide, in denen Reportergene wirkungsmäßig an hTERT-Promotorsequenzen
gebunden sind, außerordentlich
nützlich
für die
Identifizierung von trans-aktiven Transkriptionsmodulationsagenzien
und für
das Screening potentieller hTERT-Promotor-modulierender Medikamente (einschließlich biologischer
Agenzien und kleiner Moleküle).
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Es
können
sowohl transiente als auch stabile Transfektionsverfahren verwendet
werden. In einer Ausführungsform
werden in Telomerase-negativen und Telomerase-positiven Zellen durch
Co-Transfektion mit einem eukaryotischen, wählbaren Marker (wie neo) nach
Ausubel, oben, stabile Transformanten von pGRN148 erzeugt.
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Die
so entstehenden Zelllinien werden zum Screening putativer trans-aktiver
Telomerase-Transkriptionsmodulationsagenzien,
zum Beispiel durch den Vergleich der hTERT-Promotor-stimulierten Expression
in Gegenwart und Abwesenheit der Testverbindung (des putativen trans-aktiven Transkriptionsmodulationsagens)
verwendet. Zusätzliche
Promotorreportervektoren (einschließlich der hierin beschriebenen
Strukturelemente und Varianten davon) werden auf ähnliche
Art und Weise verwendet, um trans-aktive Faktoren, die an cis-aktive
Transkriptionsregulationselemente binden, wie Myc, Sp1, das TATA-Box-Bindungsprotein,
API, CREB, der CAAT-Bindungsfaktor und Faktoren, die an Hormonresponseelemente
binden (z.B. GRE) zu identifizieren und zu isolieren. Die Identifizierung
und Isolierung solcher trans-aktiver Regulationssequenzen stellen
weitere Verfahren und Reagenzien zur Modulation der Transkription
und Translation der Telomerase bereit.
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Beispiel 8: c-Myc agiert
als ein wirksamer Aktivator des TERT-Promotors durch direkte Interaktion
mit cis-aktiven Regulationssequenzen
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Die
Verwendung rekombinanter Konstrukte, welche TERT-Promotorsequenzen
der Erfindung aufweisen, hat erstmalig gezeigt, dass c-Myc durch
direkte Interaktion mit cis-aktiven Regulationssequenzen im TERT-Promotor
als ein wirksamer Aktivator der Telomeraseaktivität agiert.
In signifikanter Weise zeigen die Studien der Erfindung außerdem,
dass die Transkriptionsaktivität
des hTERT-Promotors durch c-Myc durch das Entfernen oder die Mutation
einer einzigen cis-aktiven Regulationssequenz, der „Myc/Max-Bindungsstelle", außer Kraft
gesetzt werden kann.
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Um
zu bestimmen, ob die experimentelle Induktion von c-Myc zur erneuten
Aktivierung der Telomerase in primären Humanzellen führen kann,
wurden prä-seneszente
IMR90-Kulturen, hergestellt für
die Expression des ecotropen Mausrezeptors (Serrano et al. (1997)
Cell 88:593–602)
entweder mit dem retroviralen pBABE-Vektor oder einem Vektor transduziert,
der ein Hormon-induzierbares c-Myc-Östrogen-Rezeptor- (cMycER)
Fusionsprotein codiert (Eilers et al., 1989 Nature 340:66–68; Littlewood
(1995) Nuc. Acids Res. 23, 1686–1690).
IMR90-Kulturen besitzen keine erkennbare Telomeraseaktivität oder TERT-Genexpression
(Nakamura et al., 1997; Meyerson et al., 1997).
-
Retrovirale
Infektion: Der ecotrope Mausrezeptor wurde in IMR90-Fibroblasten
transduziert und alle nachfolgenden Transduktionen mit ecotropem
Retrovirus wurden gemäß Serrano
et al. (1997) durchgeführt. pBABE-MycER-
und pBABE-Vektor-Kontrollviren wurden aus stabilen, exprimierenden
_2-Zelllinien entnommen.
-
Zellkultur:
IMR90-Zellen wurden in Dulbecco's
Modified Eagle Medium (DMEM) (Gibco/BRL), ergänzt mit 10% fötalem Rinderserum
(FBS), 0,29 mg/ml L-Glutamin, 0,03% Penicillin und Streptomycin
sowie 25 μg/ml
Gentamycinsulfat gezüchtet.
Für die
Myc-Induktionsstudien
in IMR90-Zellen wurden MycER-transduzierte Zellen für 24, 48
und 72 Stunden 2 μM
4-OHT ausgesetzt. Für
die Promotorstudien wurden NIH-3T3-Zellen für 24 und 72 Stunden 1 μM 4-OHT ausgesetzt.
In allen Fällen
wurden nicht induzierte Kontrollen mit einer äquivalenten Menge Ethanol,
dem Lösemittel
für 4-OHT,
behandelt.
-
Telomerase-Assays:
Die Telomeraseaktivität
wurde durch ein modifiziertes Telomeric Repeat Amplification Protocol
mit Hilfe der TRAPezeTM-Telomeraseerkennungsausrüstung (Oncor,
Gaithersburg, MD) (Kim et al., 1994) gemessen. Die Genom-DNA wurde
aus Vektorkontroll- oder MycER-transduzierten IMR90-Fibroblasten
entnommen. TRAP-Assays wurden auf Lysaten äquivalent zu 1000 Zellen für alle Proben
durchgeführt,
wobei 293T-Zellen-Lysate
als Positivkontrolle für
die Telomeraseaktivität
dienten. Die PCR-internen Kontrollen aus jedem Experiment wurden
gleichmäßig amplifiziert.
Die Inaktivierung der Lysate erfolgte für 5 Minuten bei 85°C vor dem
TRAP-Assay.
-
Im
MycER-System existiert der Myc-Teil in einer latenten Form, durch
seine ER-Fusion gebunden in einem Komplex mit HSP-90 (Eilers et
al., 1989; Littlewood et al., 1985). Bei Behandlung mit 4-Hydroxy-Tamoxifen
(4-OHT) wird das MycER-Protein vom HSP-90 befreit, was in einem
Myc-Überexpressions-Phänotyp (Eilers
et al., 1989; Littlewood et al., 1995) resultiert. Bei Anwendung
dieses Zellkultursystems führte
die 4-OHT-Behandlung MycERtransduzierter IMR90-Kulturen zur beobachteten
und aufrechterhaltenen Aktivierung der Telomerase auf einem Niveau,
das dem entspricht oder darüber
liegt, welches bei Lysaten erkannt wurde, die aus einer äquivalenten
Zahl Telomerase-positiver 293T-Tumorzellen abgeleitet wurden, wie
durch das sensible TRAP-Assay untersucht. Im Gegensatz dazu blieben
unbehandelte MycER-transduzierte oder 4-OHT-behandelte, pBABE-transduzierte
IMR90-Kulturen Telomerase-negativ. Die Western-Blot-Analyse bestätigte reichlich
vorhandene MycER-Protein-Niveaus
in den MycER-transduzierten Kulturen in Gegenwart oder Abwesenheit
von 4-OHT.
-
Insbesondere
fand man heraus, dass die verstärkte
Expression von Onkogenen wie H-Ras und zellulären Modulatoren der Rb- und
p53-Pathways (E7, Cyclin D1, Mdm2, dominantnegatives p53) nicht
in der Lage ist, die Telomeraseaktivität in IMR90-Zellen zu beeinflussen
(Wang et al., 1998).
-
Die c-Myc-Steigerung der
hTERT-Transkription erfordert die Gegenwart eines cis-aktiven Promotorelementes: der
proximalen Myc-Bindungs-E-Box
-
hTERT-Reporterherstellung:
pGRN150 (E-Box entfernt), pGRN261 (2,5 kbp hTERT-Reporter) sind oben beschrieben. NIH-3T3-Zellen
wurden in Dulbecco's
Modified Eagle Medium (DMEM) (Gibco/BRL), ergänzt mit 10% fötalem Rinderserum
(FBS), 0,29 mg/ml L-Glutamin, 0,03% Penicillin und Streptomycin
und 25 μg/ml
Gentamycinsulfat, gezüchtet.
NIH-3T3-Zellen wurden mittels LipoFectamin-Reagens (Life Sciences)
mit 100 ng eines Promotorreporters und 200 ng pCMX-β-Galaktosidase,
welche als eine interne Kontrolle der Transfektionseffizienz diente,
transfiziert. Die transfizierten Zellen wurden für 6 Stunden in komplettem DMEM ruhen
gelassen und dann vor der Analyse der sekretierten alkalischen Phosphataseaktivität mittels
des Great EscAPeTM-Assay (ClonTech) für 36 Stunden
mit 1 μM
4-OHT oder Ethanol behandelt. Die β-Galaktosidaseaktivität wurde
durch Inkubation ganzer Zellextrakte mit 400 μg/ml ONPG in Pufferlösung, welche
60 mM Na2HPO4, 40 mM NaH2PO4, 10 mMKCl und 1 mM MgSO4 enthielt,
untersucht und relative Transfektionseffizienzen durch Ablesen des
Absorptionsvermögens
bei 415 nm bestimmt.
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Die
Expression endogener hTERT nach der 4-OHT-Aussetzung (oder Lösemittel
allein) wurde zu verschiedenen Zeitpunkten in Gegenwart von 1 μM Cyclohexamid
in IMR-Fibroblasten transduziert mit MycER gemessen. Die reverse
Transkription von RNA abgeleitet aus jeder Probe gefolgt von PCR
und Southern-Blotting der amplifizierten Produkte wurde wie oben
beschrieben durchgeführt.
Glyceraldehyd-6-Phosphat Dehydrogenase (GAPDH) wurde aus den gleichen
Produkten der reversen Transkription amplifiziert wie eine interne
semi-quantitative Kontrolle und durch Ethidiumbromid-Anfärbung sichtbar
gemacht. Nach sehr langer Aussetzung wurde in uninduzierten Proben
eine hTERT-mRNA-Expression auf geringem Niveau erkannt; das Niveau
der hTERT-mRNA änderte
sich jedoch in den uninduzierten Proben in dieser Zeit nicht.
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Die
Aktivität
des hTERT-Promotors wurde durch c-Myc-ER in NIH-3T3-Zellen enorm
gesteigert. Die Fähigkeit
des c-Myc-ER, die hTERT-Promotoraktivität zu steigern, war abhängig von
Sequenzen im hTERT-Promotor, zu denen eine evolutionär bewahrte
Myc-Bindungsstelle (E-Box)
gehört.
-
Um
zu bestimmen, ob die erhöhte
Telomeraseaktivität
induziert durch Aktivierung von c-Myc-ER ein Ergebnis der gesteigerten
Transkription des hTERT-Genes war, wurde anfänglich die Wirkung der 4-OHT-Induktion
der c-Myc-ER-Aktivität
auf hTERT-Promotorsequenzen untersucht, die sich stromaufwärts des
sekretierten alkalischen Phosphatase-Reportergenes befinden. Der
hTERT-Promotor enthält
zwei putative Myc-Bindungsstellen, welche sich an –242 und –34 relativ
zum ATG-Startkodon befinden.
-
NIH-3T3-Zellen,
hergestellt um c-Myc-ER stabil zu exprimieren, wurden mit Konstrukten
transfiziert, die einen sekretierten alkalischen Phosphatasereporter
unter der Kontrolle eines 2,5 kb Fragmentes des hTERT-Promotors,
einem 2,5 kb Fragment des hTERT-Promotors, dem die proximale E-Box
fehlt oder einem promotorlosen Reporterkonstrukt enthält. Die
grundlegende Aktivität
des Wildtyp-hTERT-Promotors und die des hTERT-Promotors, dem die
proximale E-Box
fehlt, waren äquivalent
und etwa 3-fach höher
als die Aktivität des
promotorlosen Reportes. Die Induzierung der c-Myc-ER-Aktivität mit 1 μM 4-OHT steigerte
die Aktivität
des 2,5 kb hTERT-Promotors um etwa das 10-fache. Im Gegensatz dazu
wurde die Aktivität
des Promotors, dem die proximale E-Box fehlt, nur unwesentlich durch
die Induzierung des c-Myc-ER beeinflusst. Ähnliche wurde auch der promotorlose
Reporter nicht durch die Induzierung des c-Myc-ER beeinflusst. Dies zeigt eindeutig, dass
die Transkription einer heterologen Codierregion durch die Modulation
eines Transkriptionsregulationselementes wie c-Myc innerhalb der
Promotor-Region reguliert werden kann, welches wiederum durch einen
Liganden für
den Östrogenrezeptor
moduliert ist.
-
Um
die Rolle der proximalen E-Box bei der Regulierung des hTERT-Promotors
weiter zu bestätigen wurde
die Wirkung der Veränderung
der E-Box von CACGTG zu CACTCA getestet. Die Mutation in der E-Box reduzierte
die Promotoraktivität
aufgrund der 4-OHT-Stimulation bis zum Äquivalent der E-Box-Entfernung
und dem 10-fachen unter dem Wildtyp-Promotor. Dies zeigt, dass c-Myc-ER
nicht in der Lage ist, einen hTERT-Promotor mit einer geschwächten E-Box
bei –34
wesentlich zu aktivieren, und dass die E-Box bei –242 nicht
in der Lage ist, die c-Myc-Aktivierung
wesentlich zu mediieren. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die
Fähigkeit
von c-Myc zur Stimulierung des hTERT-Promotors über die –34-E-Box mediiert wird.
-
hTERT ist ein direktes
Ziel der c-Myc-regulierten Transkription
-
Zur
Bestätigung
der Fähigkeit
von c-Myc, die Transkription des hTERT-Genes direkt zu stimulieren, wurde
eine Untersuchung auf die hTERT-Genexpression in MycER-transduzierten
Kulturen von IMR90-Zellen 0, 1, 3 und 9 Stunden nach dem Zufügen von
4-OHT durchgeführt.
Die Kulturen wurden vor der Zugabe von 4-OHT für 30 Minuten mit Cyclohexamid
behandelt, um eine erneute Proteinsynthese zu verhindern. Zum Null-Stunden-Zeitpunkt
war bei den Myc-transduzierten
Kulturen keine hTERT-Expression erkennbar. Die Vorbehandlung dieser
Zellen mit Cyclohexamid allein hatte keine Auswirkung auf die Expression
der hTERT-mRNA. Die Induzierung der c-Myc-ER-Aktivität durch
die Behandlung mit 2 M 4-OHT in Gegenwart von 1 Cyclohexamid führte zu
einem schnellen Anstieg in der Expression der hTERT-Nachricht.
-
Die
hTERT-Expression wurde 1 Stunde nach der Induzierung festgestellt
und erhöhte
sich 3 und 9 Stunden nach der Induzierung. Im Gegensatz dazu wurden
Zellen, die mit Lösemittel
allein behandelt worden waren, nicht für die Expression von hTERT
induziert. Ferner war das Expressionsniveau von GAPDH zu allen Zeitpunkten
in den mit 4-OHT oder Lösemittel
allein behandelten Zellen ähnlich.
Diese Beobachtungen lassen stark annehmen, dass Myc direkt auf den
hTERT-Promotor wirkt, um die Transkription des hTERT-Genes zu erhöhen.
-
Fehlende Äquivalenz
von Myc und TERT bei der zellulären
Transformation
-
Um
die funktionalen Auswirkungen der Myc-Induzierung der Telomeraseaktivität in primären Zellen weiter
zu erforschen, wurde untersucht, ob TERT im Rattenembryonenfibroblasten
(REF) Kooperationsassay gegen c-Myc als ein unsterblich machendes
Agens ausgetauscht werden könnte.
Bei diesem Assay bewirkt die Co-Transfektion von Myc und aktiviertem
RAS (H-RASG12V) die maligne Transformation von REFs im frühen Stadium.
Diese kooperative Aktivität
kann durch die Überwachung
der Anzahl der transformierten Fokusse, die 7 bis 10 Tage nach der
Transfektion in der Monoschicht erscheinen, quantifiziert werden.
In zwei separaten Experimenten wurden verschiedene Kombinationen
der Expressionsstrukturelemente, welche c-Myc, H-RASG12V, TERT oder
eine Vektorkontrolle codieren, in REFs im frühen Stadium eingebracht. Starke
kooperative Aktivität
wurde bei den RAS- und Myc-Co-Transfektionen beobachtet, wie durch
einen Durchschnitt von 34 Fokussen pro 10 cm Platte belegt, während Ras
allein zwischen 0 und 3 Fokusse pro Platte erzeugte, und zwar übereinstimmend
mit den vorhergehenden Ergebnissen, dass für eine effiziente Transformation
von primären
Nagerzellen ein unsterblich machendes Agens und aktiviertes RAS
erforderlich sind (Land et al., 1983). Im Gegensatz dazu erzeugte
die Co-Transfektion von TERT und RAS keine Anzahl transformierter
Fokusse, die über
denen der Kontrollen für
RAS allein gemessen wurden liegen. Diese Ergebnisse zeigen, dass die
Expression von hTERT ausreichend ist, um die immortalisierende Funktion
von Myc in einem Rattenembryonenfibroblasten (REF) Kooperationsassay
zu begründen.
-
Die
Wirkung von c-Myc-ER auf die Aktivität des hTERT-Promotors in NIH3T3-Zellen
wurde durch die Erkennung sekretierter alkalischer Phosphataseaktivität bestimmt.
Die Zellen wurden für
36 Stunden mit 4-OHT behandelt. Uninduzierte Zellen wurden für 36 Stunden
mit Lösemittel
allein behandelt. Die erkannte sekretierte alkalische Phosphataseaktivität wurde
für die
Transfektionseffizienz in jedem Fall mittels β-Galaktosidase korrigiert.
-
Beispiel 9: Klonen des
Maus-TERT-Promotors
-
Das
folgende Beispiel beschreibt detailliert das Klonen des Maus-TERT-Promotors.
mTERT-Erzeugung: Eine Hybridisierungsprobe (Nukleotide 1586–1970) der
mTERT-cDNA (pGRN188)
wurde verwendet, um einen rekombinanten Phagen (mTERT1) aus einer
129SV-Mausgenom-Phagen-Bibliothek (Stratagene) zu identifizieren.
Ein 8 kb HindIII-Fragment von mTERT1, das an die 1586–1970-Sonde
hybridisierte, wurde in pBluescriptTM II
KS + (Stratagene) subkloniert, um Klon B2.18 zu erzeugen. Die den
Initiator und Promotor einschließenden Regionen wurden sequenziert.
-
Die
mTERT-stromaufwärtige
Sequenz ist in SEQ. ID. NR: 2 aufgeführt. Die Sequenz ist erhältlich von GenBank
unter der Zugangsnummer B2,18 AF121949.
-
3 zeigt
den Abgleich der homologen Teile der humanen und Maus-Promotorsequenzen.
Die Sequenzen wurden mit Hilfe des GAP-Programmes aus dem Wisconsin
GCG-Paket mittels eines Wertes von 48 für die Spalterzeugung und einem
Wert von 3 für
die Spalterweiterung abgeglichen. Die Verwendung einer kleinen Region
der Codierregion (~450 Basen) verbesserte den anfängliche
Abgleich.
-
Erhaltung von humanen
und Maus-TERT-Promotoren
-
Um
zu bestimmen, ob die Fähigkeit
von c-Myc, die Telomeraseaktivität
zu steigern, durch erhöhte Transkription
des hTERT-Genes mediiert wurde, wurden die Sequenzen des humanen
und des Maus-TERT-Promotors verglichen. Der Abgleich der ersten
300 Basen des humanen und des Maus-TERT-Promotors zeigte eine Reihe
konservierter Regionen. Insbesondere die Myc/Max-Bindungsstelle (E-Box), welche sich
bei –34
des humanen Promotors und bei –32
des Mauspromotors befindet, ist hoch konserviert. Eine zweite E-Box
wurde bei –242
des humanen Promotors identifiziert; diese Stelle war beim Mauspromotor
jedoch nicht konserviert. Diese Beobachtungen ließen auf
die Möglichkeit
schließen,
dass die konservierte Myc-Bindungsstelle insbesondere eine Rolle
bei der Regulierung der hTERT-Expression durch c-Myc spielen könnte.
-
Beispiel 10: Exemplarisches
onkolytisches Virus
-
Basierend
auf den in Beispiel 4 dargestellten Prinzipien wurde das folgende
Experiment als ein Modell für
ein onkolytisches Virus basierend auf dem Adenovirus vom Typ Ad2
durchgeführt.
Es wurde ein Konstrukt hergestellt, in welchem das Adenovirus-E1a-Replikationsgen
unter die Kontrolle des hTERT-Promotors gestellt wurde, welches
die Transkription in Telomerase-exprimierenden
Krebszellen aktivieren sollte. Als Positivkontrolle wurde ein ähnliches
Konstrukt hergestellt, in dem E1a unter die Kontrolle des CMV-Promotors
gestellt wurde, welches die Transkription in jeder beliebigen Zelle
aktivieren sollte.
-
Reagenzien
erhielt man wie folgt. pBR322, Restriktionsenzyme: NEB, Beverly,
MA. Adenovirus vom Typ 2 (Ad2), Gewebskulturreagenzien: Gibco/BRL,
Grand Island, NY. Profektions-Säugetiertransfektionssysteme:
Promega, Madison, WI. Tumor- und normale Zelllinien: ATCC, Manassas,
VA, außer
BJ-Linie, welche man von J. Smith, U. von Texas Southwestern Medical
Center erhielt.
-
Kurz
gesagt, ein pBR322-basiertes Plasmid wurde hergestellt, welches
das Genom des Adenovirus vom Typ 2 mit Deletionen von 356–548nt (E1a-Promotorregion)
und 27971–30937nt
(E3) enthält.
Eine multiple Klonregion wurde an der Deletionsstelle des E1a-Promotors
eingefügt,
und der hTERT-Promotor (–239
bis –36nt)
oder der CMV-Promotor (–524
bis –9nt)
wurde anschließend
geklont. Die Nummerierung der CMV-Sequenz stimmt überein mit
Akrigg et al., Virus Res. 2:107, 1985. Die Nummerierung der Ad2-Sequenz
stimmt überein
mit „DNA
Tumor Viruses: Molecular Biology of Tumor Viruses", J. Tooze ed., Cold
Spring Harbor Laboratory, NY.
-
Diese
Plasmid-DNAs wurden für
die Freisetzung von ITRs mit SnaBl digeriert, dann wurde Phenol-Chloroform
extrahiert, präzipitiert
und für
die Propagierung des Virus in 293A-Zellen transfiziert. Mehrere Zyklen
von Plaque-Reinigungen wurden mittels A549-Zellen durchgeführt, und
ein abschließendes
Isolat wurde auf diesen gleichen Zellen expandiert. Die Viren wurden
durch ein Plaque-Assay auf 293A-Zellen titriert und durch PCR auf
die Gegenwart von 5'-WT-Ad-Sequenzen getestet.
Durch HIRT-Extraktion wurde DNA von den Viren isoliert.
-
Das
hTERT-Promotorkonstrukt wurde als AdphTERT-E1dlE3 bezeichnet. Das
CMV-Promotorkonstrukt
wurde mit AdCMV-E1dlE3 bezeichnet.
-
4 zeigt
die Wirkung dieser Viren auf normale und Krebs-abgeleitete Zelllinien.
Jede Zelllinie wurde mit 5×10
in einem 48-Vertiefungen-Format plattiert und 24 h nach der Plattierung
bei MOI = 20 infiziert. Die Zellen wurden dann über einen Zeitraum von 17–48 Tagen
kultiviert und jeden vierten Tag mit Nährstoffen versorgt. Die in
der Figur gezeigten Bilder entstanden 7 Tage nach der Infektion.
Die oberste Reihe zeigt die Ergebnisse von Zellen, welche nicht
viral infiziert wurden (Negativkontrolle). Die mittlere Reihe zeigt
die Ergebnisse von Zellen, die mit onkolytischem Adenovirus infiziert
wurden, in dem das Replikationsgen E1a wirkungsmäßig mit dem hTERT-Promotor
verbunden ist. Die untere Reihe zeigt die Ergebnisse von Zellen,
die mit Adenovirus infiziert wurden, bei dem E1a wirkungsmäßig mit
dem CMV-Promotor verbunden ist (Positivkontrolle). Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengefasst: TABELLE
2 – Wirkung
des onkolytischen Virus auf krebsartige und nicht krebsartige Zellen
-
Alle
getesteten Zelllinien waren durch AdCMV-E1dIE3 an Tag 17 nach der
Infektion effektiv lysiert. Alle Tumorlinien waren durch AdphTERT-E1d1E3
in einem ähnlichen,
aber leicht verzögerten
Zeitrahmen lysiert worden, während
normale Linien keine Anzeichen einer zytopathischen Wirkung zeigten
und bis 6 Wochen nach der Infektion gesund blieben.
-
In
einem parallelen Experiment wurde jede Zelllinie mit einem Adenovirus
infiziert, welches das Gen, welches das grüne fluoreszente Protein als
einen visuellen Marker (MO1=100) codiert, enthält, um die relative Transduktionseffizienz
dieser Zellen durch Adenovirus-Vektoren zu bestimmen. Die Zelllinien
zeigten eine große
Spannbreite an Transduktionseffizienzen (~1–2% bis 100%). Selbst Zellen
die schlecht transduziert sind, können mit dem hTERT-kontrollierten Adenovirus
effizient ausgelöscht
werden.
-
Zusammenfassend
bestätigen
die Ergebnisse, dass ein onkolytisches Virus hergestellt werden
kann, indem ein genetisches Element, welches wesentlich für die Replikation
des Virus unter der Kontrolle eines hTERT-Promotors ist, platziert
wird. Replikation und Lysis findet in Krebszellen statt, jedoch
nicht in differenzierten nicht-malignen Zellen.
-
5 ist
eine Abbildung des onkolytischen Adenovirus, das bei dem in 4 gezeigten
Infektionsexperiment verwendet wurde. Es enthält den Inverted Terminal Repeat
(ITR) des Adenovirus (Ad2), gefolgt vom mittellangen hTERT-Promotor
(phTERT176), welcher wirkungsmäßig an der
Adenovirus-E1a-Region gebunden ist, gefolgt vom Rest des Adenovirus,
welcher für
die E3-Region gelöscht
wurde (ΔE3).
Darunter werden einige modifizierte Konstrukte gezeigt. Das mittlere
Konstrukt enthält
eine zusätzliche
Sequenz zwischen dem hTERT-Promotor und der E1a-Region. Die HI-Sequenz
ist ein künstliches
Intron hergestellt aus Adenovirus und Immunoglobulin-Intron-Splice-Donor-
und -Acceptor-Sequenzen. Man nimmt an, dass das Einfügen eines Introns
in die hTERT-Promotor-Adenovirusreplikationsgen-Kassette die Verarbeitung
und den Transport heteronuklearer RNA stimulieren wird, was die
Bildung der replizierten viralen Partikel vereinfacht. Das dritte
Adenovirus-Konstrukt ist ähnlich,
außer
dass die verwendete E1a-Region am 5'-Ende um 51 Nukleotide länger ist. Man
nimmt an, dass auch dies die effizientere. bedingte Replikation
des onkolytischen Virus fördern
könnte.
-
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-
BIOLOGISCHE MATERIALSAMMLUNG
-
Der
Lambda-Klon mit der Bezeichnung λGφ5 (aus dem
SEQ. ID. NR: 1 bestimmt wurde) wurde nach den Bestimmungen des Budapester
Vertrages mit der American Type Culture Collection (ATCC), 10801
University Blvd., Manassas, Virginia 20110–2209 USA am 14. August 1997
unter der Zugangsnummer 98505 hinterlegt.
-
SEQUENZAUFLISTUNG SEQ.
ID. NR: 1 (hTERT-Gensequenz bei GenBank Zugangsnr. AF121948)
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SEQ.
ID. NR: 2 (mTERT-Sequenz. GenBank Zugangsnr. AF121949)
-
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