-
Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Amplifizieren von genetischem
Material und zur Benutzung solcher Verfahren zum Herstellen von
transgenen nichtmenschlichen Tieren, die amplifizierte Kopien einer
Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, umfassen und von denen man ein hohes Niveau
eines Produkts, das von Interesse ist, erhalten kann. Die Erfindung
bezieht sich auch auf Verfahren zum Erhalten in einem Schritt der
Amplifizierung einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, in gezüchteten
eukaryotischen Zellen.
-
Die
Entdeckung von Verfahren zur Einführung von DNA in lebende Zellen
in funktionsfähiger
Form bot die Möglichkeit
zur Herstellung von transgenen Zelle, die kommerziell verwertbare
Proteinprodukte exprimieren. Prokaryotenzellen und die einfacheren
Eukaryotenzellen, wie Hefen, sind traditionell in diesen Verfahren verwendet
worden. Tierzellen werden jetzt in zunehmendem Maße, besonders
wenn das Transgen von einem Tier deriviert ist, benutzt. Tierzellen
bieten zahlreiche Vorteile als Wirte für transgene Tier-DNA und je ähnlicher die
Tierart ist, von der das Gen deriviert ist, desto größer ist
die Wahrscheinlichkeit dass ein funktionsfähiges Produkt korrekt exprimiert
und bearbeitet wird. Verschiedene Tierarten stellen häufig analoge
Proteine her und oft wird eine beträchtliche Homologie von einer
Art auf die andere übertragen.
Eine Tierzelle kann also leichter als eine Bakterien- oder Hefezelle
die posttranslationalen Verarbeitungsschritte ausführen, die
dazu erforderlich ist, dass ein genkodiertes Protein biologisch
aktiv ist und einfacher ein fremdes Gen, das unterbrochene Kodierungssequenzen
hat, korrekt translatiert.
-
Es
sind Techniken zur Einführung
von fremdem genetischen Material in das Genom von Tiergewebezellen
entwickelt worden. Dazu gehört
die Befestigung von fremdem genetischen Material an einem Klonierungsvektor,
wie z.B. ein modifizierter Virus oder Cosmid, und die Übertragung
des Klonierungsvektors in die Zelle. Das in die Zelle mit Hilfe
des Vektors übertragene
Material wird häufig
in das Genom inkorporiert.
-
Ein
Hindernis bei der Benutzung von tierischen Gewebezellkulturen, insbesondere
bei denen höherer Tierarten,
bei der der Expression von rekombinanten Genprodukten ist die Tatsache,
dass die Gewebezellkulturen allgemein nicht für großmaßstäbliche Herstellungsprozesse
geeignet sind. Im Unterschied zu Bakterien- und Hefezellen, die
schnell in einer günstigen
Umgebung proliferieren, sind tierische Gewebezellen weniger für Massenproduktionstechniken
geeignet. Die Zellen, die die Gewebe höherer Tierarten umfassen, reproduzieren
sich langsam und reproduzieren sich, wenn sie das Reifestadium erreicht
haben, in vielen Fällen
gar nicht. Die Teilung von tierischen Gewebezellen wird oft sehr
stark von der Nachbarschaft der anderen Zellen beeinflusst. Sogar
wenn eine Zellkultur anfänglich über eine
allgemein ideale Umgebung verfügt,
so ändert
die Proliferation der Zellen diese Umgebung, was häufig ungünstig für eine weitere
Proliferation ist. Die Gewebekulturen sind also Gegenstand einer
Infektion, und eine starke Infektion kann eine beträchtliche
Investition an Zeit und Geld zerstören.
-
Das
Aufkommen transgener Techniken, die die Herstellung transgener Tiere
ermöglicht,
gibt die Möglichkeit,
korrekt verarbeitete tierische Genprodukte in im wesentlichen größeren Mengen
zu erhalten, als es mit Gewebekulturen möglich war. Ein lebendes transgenes
Tier und seine Nachkommenschaft können potentiell eine kontinuierliche
Quelle für
ein transgenes Produkt darstellen.
-
Normalerweise
werden transgene Tiere durch die Injektion von transgener DNA in
den Pronucleus eines befruchteten Eis hergestellt. Versuche, den
Ertrag eines transgenen Produkts, das von Interesse ist, zu optimieren,
ist auf die optimierte Expression von einzelnen Genen konzentriert
worden (26, 27).
-
Wir
haben jedoch argumentiert, dass ein Genamplifizierungssystem, das
auf die tierischen Zellarten angewendet werden kann, die zur Herstellung
transgener Tiere benutzt werden, einen erhöhten Ertrag eines Genprodukts,
das von Interesse ist, in Aussicht stellt.
-
Die
Amplifizierung von chromosomalen Genen ist weitgehend in gezüchteten
Säugetierzellen
angewendet worden und es ist eine Vielzahl von Prozeduren entwickelt
worden, um die Amplifizierung von spezifischen chromosomalen Genen
(1) zu wählen.
-
Wir
haben argumentiert, dass die Genamplifizierung verwendet werden
kann, um den Ertrag von Genprodukten, das von Interesse sind, in
gezüchteten
tierischen Zellen zu erhöhen.
Typischerweise wird bei einem konventionellen Gentransfer eine Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, in eine tierische Zelle mit einem auswählbaren
Markergen kotransformiert. Es werden Zellen mit einer kleinen Anzahl
von kointegrierten Kopien beider Gene, und welche den auswählbaren
Marker und die Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, exprimieren, erhalten.
-
Durch
eine Kotransformation eines Gens, das für eine Genamplifizierung ausgewählt werden
kann, in eine gezüchtete
Tierzelle, begleitet von einer in der selben Zelle zu exprimierenden
nicht auswählbaren
Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, kann man die Genamplifizierung benutzen,
um viel größere Mengen von
jedem beliebigen Genprodukt als alleine mit einem herkömmlichen
Gentransfer herzustellen. Der Grund dafür ist, dass die Anwendung eines
selektiven Drucks auf die Amplifizierung des auswählbaren
Gens oft die Koamplifizierung des zweiten, nicht auswählbaren
Gens zur Folge hat, was zur Synthese einer großen Menge des Produkts, das
von Interesse ist, führt.
-
Genamplifizierungsprotokolle
in gezüchteten
tierischen Zellen können
das Dihydrofolatreduktase (DHFR)-Gen und DHFR-Inhibitoren, wie Methotrexat
benutzen. Normale Zellen mit einer oder mehreren Kopien des DHFR-Gens
können
nicht bei niedrigen Konzentrationen von Methotrexat überleben.
Dadurch wird selektiver Druck auf die Zellen mit amplifizierten
Kopien des DHFR-Gens ausgeübt,
was die Wirkung des Inhibitors, erhöhte Mengen von DHFR herzustellen,
vermeidet. Durch eine progressive Erhöhung der Inhibitorkonzentration
können
Zellen in einer Reihe von ausgewählten
Schritten mit tausenden von Kopien des amplifizierten DHFR-Gens
erhalten werden. Das ist ein effizientes Amplifizierungssystem,
das benutzt werden kann, um ein in die Zelle zusammen mit dem DHFR-Gen
eingeführtes
Gen zu koamplifizieren und man kann dieses Verfahren so benutzen,
um große
Mengen eines Produkts, das von Interesse ist, herzustellen.
-
Das
DHFR-Gen-Amplifizierungssystem leidet unter einer Anzahl von Nachteilen:
es erfordert eine große
Anzahl von Auswahlzyklen um die höchste Anzahl von amplifizierten
Genkopien zu erhalten; es sind hohe Konzentrationen an toxischen
Medikamenten wie Methotrexat erforderlich; und die Reinigung des
Produkts, das von Interesse ist, kann durch das hohe Niveau an auch
vorhandener Dihydrofolatreduktase kompliziert werden. Einige dieser
Nachteile ist von anderen Amplifizierungssystemen, wie das die Glutaminsynthase
(2) umfassende System, behandelt worden (2).
-
Es
sind einige alternative Verfahren für die Auswahl von kotransformierten
Wirtszellen beschrieben worden. Eine Strategie umfasst die Kotransformierung
von Wirtszellen mit einer Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, und ein DHFR-Gen, und die Auswahl dieser Zellen, die hohe Niveaus
von DHFR exprimieren, indem die Zellen in einem Medium gezüchtet werden,
das eine hohe Konzentration von Methotrexat aufweist. Viele der
ausgewählten
Zellen exprimierten auch das kotransformierte Produktgen auf einem
hohen Niveau (18).
-
Ein
anderes Verfahren umfasst die Benutzung von polycistronischen mRNA-Expressions-Vektoren, die am
5'-Ende der transkriptierten
Region eine Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, und am 3'-Ende ein
auswählbares
Gen umfasst. Da die Translation des auswählbaren Gens am 3'-Ende der polycistronischen mRNA
nicht wirksam ist, zeigen solche Vektoren eine bevorzugte Translation
des erwünschten
Produktgens und erfordern hohe Niveaus an polycistronischen mRNA,
um die Selektion (19, 20, 21) zu überleben. Die hohe Niveaus
des gewünschten
Produkts (Protein) exprimierende Zellen können also dadurch erhalten
werden, indem die Anfangs-Transformanten in einem Medium gezüchtet werden,
das einen Auswahlstoff enthält,
der geeignet ist, mit dem speziellen auswählbaren Gen benutzt zu werden.
-
Leider
leiden diese Verfahren an gewissen Nachteilen, die ihre Nützlichkeit
begrenzen. Stark exprimierende Zellen, die durch eine direkte Züchtung in
einem Medium, das ein hohes Niveau an einem Auswahlstoff enthält, erhalten
werden, können
schwache Wachstums- und Stabilitätseigenschaften
zeigen, wodurch ihre Nützlichkeit
für Langzeitherstellungsprozesse
(18) begrenzt wird. Dank einer solchen Auswahl wegen der hohen Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Methotrexat können
Zellen mit einem veränderten,
methotrexat-resistenten DHFR-Enzym oder Zellen, die veränderte Methotrexat-Transporteigenschaften
gegenüber
Zellen die amplifizierte Gene aufweisen, hergestellt werden (Haber,
et al., J. Biol. Chem. 256: 9501 (1981); Assaraf & Schimke, Proc.
Nat. Acad. Sci. 84: 7154 (1987)). Dank der polystronischen Vektoren
gibt es bei der Auswahl entsprechend der Expression des auswählbaren
3'-Gens eine starke
Auswahl entsprechend der Deletion oder der Neuanordnung der 5'-Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist. Zellen, die Vektoren beherbergen, die solche
Mutationen im 5'-Genprodukt
aufweisen, neigen dazu andere Zellen in der Population zu überwachsen und
so mit der Auswahl von Zellen zu interferieren, die zu diesem Augenblick
hohe Niveaus von Nukleinsäuresequenzen,
die von Interesse sind, exprimieren (20).
-
Andere
Auswahlprozeduren werden in WO 83/03259 und WO 92/17566 offenbart.
Kurz gesagt umfassen die in WO 83/03259 beschriebenen Auswahlprozeduren
die Kotransformation einer Eukaryotenzelle mit einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, und ein funktionell defizientes Gen, das
für ein
Auswahl- oder Identifizierungseigenschaft, wie Phosphoribosyltransferase-
oder Xanthin-Phosphoribosyltransferaseaktivitiert
kodiert. Zellen, die die Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, exprimieren, werden gruppiert und die Zellen, die die Auswahl-
oder Identifizierungseigenschaft exprimieren, werden dann ausgewählt. Die
Zellen, die Auswahl- oder Identifizierungseigenschaft exprimieren,
stellen seltene Varianten von Zellsubklonen dar, die die Expression
des funktionell defizienten Gens stark amplifiziert haben, so dass
die Expression mit Niveaus auftritt die charakteristisch für ein normales
Gen sind. Diese seltenen Subklone enthalten auch Kopien der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist.
-
WO/17566
beschreibt die Kotransformation einer Wirtszelle mit einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist und einem auswählbaren Gen, das dadurch modifiziert
ist, indem in seine transkriptierte Region ein Intron mit einer
solchen Länge
eingeführt
wird, dass das Intron korrekt von dem entsprechenden mRNA-Precursor
mit geringerer Effizienz gebunden wird. Als Konsequenz davon ist
die vom intronmodifizierten auswählbaren
Gen hergestellte Menge des auswählbaren
Genprodukts im Wesentlichen geringer als die Menge, die vom auswählbaren
Anfangs-Gen hergestellt wird. Nach der Kotransformation der Zellen
ist beobachtet worden, dass die meisten sich ergebenden Transformanten
nicht den ausgewählten
Phänotyp
aufweisen, der als Folge des verhältnismäßig geringen, vom intronmodifizierten
auswählbaren
Gen in den Transformanten hergestellten auswählbaren Genprodukts kennzeichnend
ist für
das auswählbare
Genprodukt. Ein geringer Teil der Transformanten zeigen den auswählbaren
Phänotyp
und unter diesen Transformanten exprimiert der größte Teil
hohe Niveaus des von der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, kodierten Proteins.
-
Bis
jetzt ist keines dieser Genamplifizierungssysteme weder benutzt
noch zur Benutzung in spezialisierten gezüchteten Tierzellen wie embryonalen
Stammnzellen (ES) empfohlen worden. Außerdem ist beschrieben worden,
dass Genamplifizierung nur in transformierten oder p53-defizienten
Zellen möglich
ist (z.B. L. R. Livingston et al. (1992) Cell 70: 923–35). Solche
Beschreibungen sind jedoch deutlich durch unsere Versuche widerlegt
worden, in den gezeigt wird, dass die Genamplifizierung in ES-Zellen möglich ist.
Außerdem haben
wir gefunden, dass die ES-Zellen Totipotenz zeigen und benutzt werden
können,
um transgene Tiere herzustellen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Benutzung von Genamplifizierungsverfahren
zur Herstellung von transgenen Tieren, die amplifizierte Kopien
von einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, bereit, wobei die transgenen Tiere ein Potential
zur Synthese grosser Mengen eines Produkts, das von Interesse ist,
aufweisen.
-
Ein
erster Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zum
Herstellen einer transgenen nichtmenschlichen Tierzelle bereit,
die totipotent oder für
die Kernübertragung
totipotent ist, und welche Zelle amplifizierte Kopien einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, umfasst. Das Verfahren umfasst das Unterwerfen
einer Zelle aus einer nichtmenschlichen Wirtszellpopulation einem
Genamplifikationsprotokol zum Erzeugen einer Zelle, die ihre Totipotenz
oder Totipotenz für
die Kernübertragung
beibehält
und die amplifizierte Kopien der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, umfasst.
-
Unter „Wirtszellenpopulation „ verstehen
wir eine oder mehrere tierische Zellen. Dieser Begriff umfasst auch
die Abkömmlinge
davon. Die Wirtszellenpopulation umfasst totipotente Zellen oder
Zellen, die totipotent für
die Kernübertragung
sind.
-
Unter „ Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist " versteht
man eine DNA, die ein gewünschtes
Protein oder mRNA-Produkt kodiert. Eine Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, kann einen Antikörper,
ein virales Antigen, ein Interferon, ein Wachstumshormon, Insulin,
einen Blutgerinnungsfaktor, humanes Serumalbumin, ein Enzym, oder
ein Antisens-mRNA umfassen.
-
Bevorzugt
umfasst das Genamplifizierungsprotokoll die Transformation von Zellen
der Wirtszellpopulation mit der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des ersten Aspekts der Erfindung, umfasst das Genamplifizierungsprotokoll
Folgendes:
- (a) Kotransformieren von Zellen
der nichtmenschlichen Wirtszellpopulation, die totipotent oder für die Kernübertragung
totipotent sind, mit der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, und einem teilweise untauglich gemachten auswählbaren
Markergen, das ein auswählbares
Genprodukt codiert; und
- (b) Züchten
der kotransformierten Zellen unter Bedingungen, die das Auswählen von
Zellen gestatten, die das auswählbare
Genprodukt in erheblich höheren
Niveaus exprimieren als Zellen ohne wesentliche Expression des auswählbaren
Genprodukts.
-
Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Kotransformation
von Genen in tierischen Zellen bekannt. Eine der am häufigsten
benutzten Verfahren umfasst einen direkten DNA-Transfer in die Zellen. DNA kann z.B.
in tierische Zellen eingeführt
werden, indem die Zellen DNA in Gegenwart einer Calciumphosphatausfällung oder
DEAE-Dextran (24) unterworfen werden. Andere Verfahren zur Einführung von Genen
in tierische Zellen umfassen Elektroporation, Mikroinjektion, oder
Infektion durch rekombinante Viren (19, 24, 25).
-
Vor
der Kotransformationsprozedur umfassen oder exprimieren die Zellen
der Wirtszellenpopulation bevorzugt kein auswählbares Markergen. Folglich
exprimieren die tierischen Zellen vor der Transformation keine Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist.
-
Unter „auswählbares
Markergen" versteht
man ein Gen, das ein Protein kodiert, das für das Wachstum oder das Überleben
einer Wirtszelle unter besonderen gewählten Zellzüchtungsbedingungen erforderlich
ist. Eine Wirtszelle, die mit einem auswählbaren Margergen transformiert
worden ist und die auswählbare
Eigenschaften erwirbt, ist dementsprechend in der Lage, unter auswählbaren
Zellkulturbedingungen zu wachsen oder zu überleben, während eine nicht transformierte
Wirtszelle nicht in der Lage ist, zu wachsen oder zu überleben.
Typischerweise verleiht ein auswählbares
Markergen Resistenz gegenüber
einem Medikament oder kompensiert einen metabolischen oder katabolischen
Defekt in der Wirtszelle.
-
Beispiele
für auswählbare Markergene
sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Auswählbare Gene, die allgemein
mit Eukaryotenzellen benutzt werden, umfassen die Gene für die Aminoglycosidphosphotransferase
(APH oder neo), Hygromycinphosphotransferase (hyg), Dihydrofolatreduktase
(DHFR) und Thymidinkinase (tk). Es sei jedoch bemerkt, dass einige
auswählbare
Markergene im allgemeinen kombiniert mit einer Chemikalie benutzt
werden, die toxisch ist und die Totipotenz der Zellen beschädigen kann.
Es wird deshalb entsprechend vorgezogen, dass auswählbare Markergene
benutzt werden, die keine Benutzung von toxischen Chemikalien erfordern,
um die Auswahl der gewünschten
Zellen auszuführen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kodiert das auswählbare Markergen eine Purinphosphoribosyltransferase.
Bevorzugt ist die Purinphosphoribosyltransferase eine der Folgenden:
Hypoxanthinphosphoribosyltransferase (HPRT), Adeninphosphoribosyltransferase
(APRT), Guaninphosphoribosyltransferase (GPRT) oder Xanthinphosphoribosyltransferase
(XPRT). Bevorzugt ist die Purinphosphoribosyltransferase HPRT. Bevorzugt
ist die HPRT eine eukaryotische HPRT, bevorzugt eine Säugetier-HPRT,
noch bevorzugter eine Nager-HPRT und noch bevorzugter eine murine
HPRT.
-
Der
Ausdruck „auswählbares
Markergen" kann
ein Produkt umfassen, das dem Wirt einen visuell detektierbaren
Phänotyp
verleiht. Die Benutzung eines Reportergens in einem Verfahren der
vorliegenden Erfindung würde
jedoch die physische Trennung von Zellen erfordern, was ermüdend und
unwirksam wäre.
So wäre
es unter den meisten Umständen
nicht wünschenswert,
ein Reportergen als auswählbares
Markergen zu benutzen.
-
Auswählbare Markergene
und Gene, die von Interesse sind, können aus genomischer DNA, aus
zellulärer
RNA transkribierte cDNA, oder durch in vitro-Synthese erhalten werden.
-
Unter
einem „auswählbaren
Genprodukt „ versteht
man ein von einem auswählbaren
Markergen kodiertes Protein.
-
Es
ist verständlich,
dass Zellen die nur eine oder zwei Kopien eines auswählbaren
Markergens umfassen, keine ausreichenden Mengen des auswählbaren
Genprodukts erzeugen, um unter selektiven Züchtungsbedingungen zu überleben.
Daraus folgt entsprechend, dass Zellen mit im Wesentlichen keiner
Expression eines auswählbaren
Genprodukts bei einigen Amplifizierungsprotokollen erfolgreich benutzt
werden können, woraus
natürlich
folgt, dass die untransformierten Zellen unzureichende Mengen des
auswählbaren
Genprodukts exprimieren, um im selektiven Medium überleben
zu können.
-
Obgleich
die Amplifizierung des nativen Gens eine Möglichkeit ist, die Amplifizierung
eines eingeführten
Gens viel wahrscheinlicher, da eingeführte Sequenzen dazu neigen,
unbeständiger
zu sein als native Gene. Dennoch ist es vorzuziehen, dass die tierischen
Zellen keine native Kopie des auswählbaren Markergens umfassen.
Außerdem
arbeiten manche Amplifizierungsprotokolle nicht effizient, oder
arbeiten gar nicht, wenn die tierische Zelle eine native Kopie des
auswählbaren
Markergens umfasst.
-
Es
ist entsprechend vorzuziehen, dass die Zellen der Wirtszellenpopulation
keine funktionsfähige
oder teilweise untauglich gemachte native Kopie des auswählbaren
Markergens umfassen. So umfassen die Zellen vor der Transformation
mit einem auswählbaren
Markergen keine funktionsfähige
oder teilweise untauglich gemachte native Kopie des auswählbaren
Markergens.
-
Das
Expressionsniveau einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, oder eines auswählbaren Markergens in einer
Wirtszelle können
mit verschiedenen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren bestimmt
werden. Von einem Gen transkribierte mRNA kann z.B. durch Northern-Hybridisierung
quantifiziert werden (22). Ein von einem Gen kodiertes Protein kann
entweder durch Untersuchung der biologischen Aktivität des Proteins
oder durch die Anwendung von Versuchen, die unabhängig von
solch einer Aktivität
sind, wie Western Blotting oder Radioimmunoassays die Gegenkörper benutzen,
die in der Lage sind mit dem Protein zu reagieren (23), quantifiziert
werden.
-
Unter „teilweise
untauglich gemachtes auswählbares
Gen„ oder
einem auswählbaren
Markergen, das einen Grad an „Expressionsuntauglichkeit" aufweist, wird ein
Gen verstanden, das nicht voll funktionsfähig ist, so dass seine Aktivität gemindert
aber nicht untauglich gemacht ist. Entsprechend kann das Gen geringere Mengen
eines auswählbaren
Genprodukts kodieren und/oder das Gen kann ein auswählbares
Genprodukt mit geringerer als die die von einer voll funktionsfähigen Version
des Gens Aktivität
oder Stabilität
kodieren. Ein teilweise untauglich gemachtes auswählbares
Markergen kann durch Mutation einer voll funktionsfähigen Version
des Gens hergestellt werden.
-
Die
kotransformierten Wirtszellen werden unter Bedingungen gezüchtet die
die Auswahl von Zellen erlauben, die deutlich erhöhte Niveaus
des auswählbaren
Genprodukts exprimierten. Unter „Zellen, die deutlich erhöhte Niveaus
des auswählbaren
Genprodukts exprimieren „werden
Zellen verstanden, die das auswählbare
Genprodukt mit einem messbar höheren
Niveau als eine untransformierte Wirtszelle exprimieren.
-
In
geeigneter Weise werden die Zellen in einem Medium gezüchtet, das
das Wachstum von Zellen begünstigt,
die deutlich erhöhte
Niveaus des auswählbaren
Genprodukts exprimieren und das Wachstum von Zellen mit kleiner
oder keiner Expression des auswählbaren
Genprodukts beeinträchtigen.
Geeignete Nährstoffmedia
und Zellzüchtungsverfahren
sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Siehe z.B. Shermann (1991),
Meth. Enzymol. 194: 3; Mather (1990), Meth. Enzymol. 185: 567; Berlin & Bode (1987),
in Basic Biotechnology pp. 133–177
(VCH Publishers).
-
Bevorzugt
erfordert oder umfasst das Amplifizierungsprotokoll nur einen Auswahlzyklus
(d.h. einen einzigen Auswahlschritt). Man versteht, dass ein einziger
Auswahlschritt den Vorteil hat, dass die Zellen nur während kurzer
Zeit im Vergleich zu Protokollen, die mehrere Auswahlzyklen erfordern,
gezüchtet
werden müssen.
Allgemein gesagt, je länger
sich eine Zelle in einer Zellkultur aufhält, desto größer wird
die Wahrscheinlichkeit, dass sie unter genetischen oder epigenetischen Änderungen
leidet, was einen Verlust der Totipotenz zur Folge hat.
-
Bevorzugt
wird ein teilweise untauglich gemachtes auswählbares Markergen aus einem
von vielen Markergenen ausgewählt
wobei die Gene mit einer Vielzahl sich unterscheidende Grade von
Expressionsblockierung aufweisen. Folglich wird das teilweise untauglich
gemachte auswählbare
Gen in Bezug auf die Natur der Wirtszellpopulation und den gewünschten
Grad von Genamplifizierung ausgewählt.
-
Der
Fachmann erkennt, dass verschiedene Zelltypen verschiedene Empfindlichkeiten
gegenüber
dem Auswahlstoff aufweisen. Zellen können deshalb verschiedene Mengen
eines auswählbaren
Genprodukts aufweisen, um eine gegebene Anzahl von Auswahlbedingungen
zu überleben,
und entsprechend kann der Grad der Blockierung eines auswählbaren
Markergens ausgewählt
werden, um diese Erfordernis wiederzuspiegeln. Embryonale Stammzellen
von Mäusen
haben z.B. eine anspruchsvollere Anforderung gegenüber Hypoxanthinphosphoribosyltransferase
(HPRT)-Aktivität
als Chinesische Hamsterlungenfibroblasten und aus diesem Grunde
ist es angepasst, ein HPRT-Gen zu benutzen, das nur einen geringen
Grad an Blockierung in den ES-Zellen aufweist, aber einen höheren Grad
an Untauglichkeit in Fibroblasten aufweist.
-
Es
ist also verständlich,
dass, wo ein hoher Grad an Genamplifizierung erforderlich ist, es
angebracht ist, ein auswählbares
Markergen zu benutzen, das einen hohen Grad an Untauglichkeit aufweist,
während
es geeignet sein kann, wenn nur ein kleiner Grad an Genamplifizierung
gefordert wird, ein auswählbares
Markergen zu benutzen, das nur einen kleinen Untauglichkeitsgrad
aufweist.
-
Bevorzugt
rührt ein
Teil oder die gesamte teilweise Untauglichkeit des auswählbaren
Markergens aus einem oder mehreren der Folgenden her:
- (a) einem Mangel an transkriptioneller Kontrollsequenz, die
normalerweise in der Promotorregion oder in einem Intron vorliegt;
- (b) einem Mangel an Intron oder einem anderen mRNS-Verarbeitungssignal;
- (c) einer Falschsinnmutation oder einer Nichtsinnmutation;
- (d) einer Insertion eines Introns.
-
Bevorzugt
ist das teilweise untauglich gemachte auswählbare Markergen ein murines
HPRT-Minigen mit
einer der folgenden Kennzeichen:
- (a) einer
Falschsinnmutation oder einer Nichtsinnmutation in einer HPRT-Kodierregion;
- (b) einem abgestumpften Intron 1, in dem das Schlüsselkontrollelement
vorliegt;
- (c) einem abgestumpften Intron 2;
- (d) einem abgestumpften oder abwesenden Intron 7 oder 8.
-
Es
ist verständlich,
dass murine HPRT in nichtmurinen Transformationssystemen benutzt
werden können.
Als man die Expressionserfordernisse für humane und Nager-HPRT untersucht
hat, ist gefunden worden, dass sie sehr ähnlich sind. Siehe: Jiralerspong
S, Patel PI (1996) Proc Soc Exp Biol Med 212: 116–27; und Reid
et al. (1990) Proc Natl Acad Science USA 87: 4299–303.
-
Unter "das Schlüsselsteuerelement" des Introns 1 versteht
man das Element in einem Intron 1 das auf eine Positions- und Orientierungsabhängige Weise
agiert um die Transkription von einem verbundenen Promoter zu stimulieren.
-
Bevorzugt
weist das murine HPRT-Minigen eine Falschsinnmutation von Asp (GAT)
200-Asn auf.
-
In
geeigneter Weise benutzt der erste Aspekt der vorliegenden Erfindung
ein Plasmid das ein teilweise untauglich gemachtes auswählbares
Markergen umfasst.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Wirtszellpopulation totipotente
Zellen, bevorzugt nichtmenschliche Embryostamm-(ES-)Zellen. In einer
anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung umfasst die Wirtszellenpopulation Zellen,
die für
die Kernübertragung
totipotent sind, bevorzugt Zellen, die von einem Gewebe eines nichtmenschlichen
Embryos, Foetus oder Erwachsenen deriviert sind.
-
Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine transgene
nicht menschliche tierische Zelle bereit, die totipotent oder für die Kernübertragung
totipotent ist und die Zelle amplifizierte Kopien einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, und amplifizierte Kopien eines teilweise
untauglich gemachten auswählbaren
Markergens umfasst, welche Zelle durch ein Verfahren des ersten
Aspekts der Erfindung erhalten werden kann.
-
Ein
dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren für das Herstellen
eines transgenen nichtmenschlichen Tiers bereit, das multiple Kopien
einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, exprimiert und ein nützliches Niveau eines Produkts,
das von Interesse ist, erzeugt, welches Verfahren das Verwenden
einer Zelle nach dem zweiten Aspekt der Erfindung oder des genetischen
Materials derselben zum Bilden eines transgenen nichtmenschlichen
Tiers umfasst.
-
Unter „Produkt,
das von Interesse ist" versteht
man ein Produkt, das von einer Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, kodiert wird. Normalerweise ist das Produkt ein Protein.
-
Es
sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung transgener Tiere aus dem
Stand der Technik bekannt. Die Hauptmittel durch die transgene Tiere
laufend erzeugt werden, sind: pronukleare DNA-Mikroinjektion; Blastocyten-Mikroinjektion
oder Morula-Aggregation von embryonalen Stammzellen (ES); und replikationsdefekte
virale Vektortransduktion (17).
-
Das
für die
Produktion eines speziellen transgenen Tiers gewählte Verfahren wird beeinflusst
durch die relativen Vorteile und Grenzen der verschiedenen Verfahren
und die bei der Genamplifizierungsprozedur benutzten Wirtszellen.
In einer bevorzugten Ausführung
umfasst die Wirtszellenpopulation totipotente Zellen, bevorzugt
nicht menschliche embryonale Stammzellen (ES). In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform umfasst
die Wirtszellenpopulation für
die Kernübertragung
totipotenter Zellen, besonders von einem nicht menschlichen Embryo,
Fötus oder
erwachsenem Gewebe derivierte Zellen.
-
Die
ES-Zellen können
benutzt werden, um mit Hilfe von etablierten Prozeduren (9) ein
transgenes Tier herzustellen, das koamplifizierte Kopien der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, enthält.
Kurz, es werden chimärische
Tiere entweder durch Injizieren von ES-Zellen in die Wirts-Blastozyten, oder
durch Vereinigen von ES-Zellen mit der Wirts-Morula, hergestellt.
In jedem Fall werden die chimärischen
Embryos wieder in die Nährmütter eingepflanzt
und erlauben die Entwicklung von chimärischen Tieren. Wenn die ES-Zellen
zu der Keimlinie der Chimären
beigetragen haben, dann werden einige Gameten der Chimären ES-Zellen-deriviert. Durch
Kreuzen einer Chimäre
mit einem anderen Tier, kann eine Vermehrung mit dem von den Zellen
derivierten Genmaterial erhalten werden. Wenn die benutzten ES-Zellen
koamplifizierte Kopien der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, enthalten, werden einige der Nachkommen das koamplifizierte
Gen in allen ihren somatischen Zellen enthalten. Auf diese Weise
können
transgene Stämme
die das koamplizierte Gen enthalten, erzeugt werden.
-
Während das
ES-System in der Maus entwickelt worden ist, können andere Tierarten (z.B.
Säugetierarten)
zur Erreichung des Erfindungsziels benutzt werden. Isolierung von
ES-Zellen ist beschrieben worden in Robertson 1987.
-
Ein
zweites Verfahren zur Herstellung transgener Tiere, das wahrscheinlich
besonders nützlich
bei größeren Tierarten
wie Schafe und Vieh ist, kann auch zur Erzeugung transgener Tiere
erfindungsgemäß benutzt
werden. Es ist die Basisprozedur für das Klonen von Schafen beschrieben
worden (10, 11).
-
Kurz
gesagt, es wurde eine Zelllinie von einer 9 Tage alten Schafs-Embryonalscheibe
hergestellt; Die Kernübertragung
von diesen Zellen in entkernten Oozyten ergab lebensfähige Lämmer. Die
Prozedur wurde dann anschließend
unter Benutzung der Kerne fötaler
Fibroblasten in einem Fall von erwachsenen Säugetier-Epithelzellkulturen
wiederholt. Die Isolierung von Zellen mit wenig oder keiner Expression
eines gegebenen auswählbaren
Genprodukts von Derivaten solcher Zellen wurde von jungen Tierembryos,
-Föten,
oder erwachsenem Gewebe deriviert und die Totipotenz für die Kernübertragung
behalten, wird eine Benutzung der hier beschriebenen Genamplifizierungsprozedur
und die Herstellung, durch Kernübertragung
in entkernten Oozyten von transgenen Tieren, die koamplifizierte
Kopien der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, enthalten, erlauben.
-
Siehe
auch Schnieke AE, et al. (1997) Science 278: 2130–3, WO 97/07669,
WO 98/30683 und Sims et al. (1993), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:
6143–6147
für eine
weitere Information über
die Herstellung transgener Tiere bei der Benutzung von Kernübertragungsprotokollen.
-
Ein
vierter Aspekt der Erfindung stellt ein transgenes nichtmenschliches
Tier das totipotent oder totipotent für die Kernübertragung ist, bereit und
das amplifizierte Kopien der Nukleinsäuresequenzen, die von Interesse
sind, enthält,
und welches Tier mit Hilfe des dritten Aspekts der vorliegenden
Erfindung erhalten werden kann.
-
Ein
transgenes Tier der vorliegenden Erfindung kann eine Chimäre sein
oder es kann mehrere Kopien einer Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, in allen seinen somatischen Zellen exprimieren. Ein transgenes
Tier der vorliegenden Erfindung kann auch eine erste Generation
eines transgenen Tiers oder irgendein Nachkomme sein, der mehrere
Kopien einer Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, enthält.
-
Bevorzugt
exprimiert ein transgenes Tier der vorliegenden Erfindung wesentliche
Mengen des Produkts, das von Interesse ist, entweder konstitutiv
oder auf geregelte Art, über
den ganzen Körper
oder beschränkt
auf ein besonderes Gewebe oder Körperflüssigkeit.
-
Verfahren
zur Erreichung der gewebespezifischen Expression eines Transgens
sind weitgehend im Stand der Technik beschrieben. Der Metallothionein-Promoter
ist z.B. benutzt worden, um die Expression des Rattenwachstumshormons
im Lebergewebe von transgenen Mäusen
(Palmiter et al. (1982), Nature 300: 611) zu regeln. Ein anderes
Beispiel ist der Elastase-Promoter, für den gezeigt worden ist, dass
er die Expression von fremden Genen in der Pankreas regelt (Ornitz
et al. (1985), Nature 313: 600). Siehe auch
EP 279 582 worin Verfahren zum Lenken
von Proteinen zur Säugetier-Drüse und die
nachfolgende Sekretion von biologisch wichtigen Molekülen in der
Milch beschrieben wird.
-
Eine
entwicklungsgemäße Steuerung
der Genexpression ist auch in transgenen Tieren erreicht worden,
d.h. das fremde Gen ist nur während
einer gewissen Zeitdauer und nur in gewissen Geweben transkribiert worden.
Magram et al. (1985 Nature 315: 338) zeigen z.B. die entwicklungsgemäße Steuerung
der Genexpression unter dem Einfluss eines Globin-Promoters.
-
Von
einem transgenen Tier der vorliegenden Erfindung hergestelltes Protein
kann z.B. aus seinem Serum, seiner Milch oder aszitischen Fluiden
geerntet werden. Das gewünschte
Protein kann dann von anderen Wirtsproteinen durch aus dem Stand
der Technik gut bekannte Verfahren gereinigt werden, um Präparationen des
gewünschten
Proteins, die im wesentlichen homogen sind, zu erhalten.
-
Während die
hier beschriebenen Techniken benutzt werden können, um transgene Tiere zu
erzeugen, die kommerziell wichtige Proteine herstellen, wird es
auch geplant, dass die Verfahren der Erfindung benutzt werden können, um
die Tiere zu erzeugen, die eine höhere Leistungsfähigkeit,
z.B. eine höhere
Wachstumsrate oder Fleischqualität
haben. Tiere der vorliegenden Erfindung können auch in der Forschung
benutzt werden. Gebiete der möglichen
Forschung umfassen den von der Genamplifizierung herrührenden
Krebs, die Konsequenzen der Überproduktion
von Wachstumsfaktoren, Rezeptoren, oder andere Signalmoleküle in der Entwicklung
und um Krankheiten zu bekämpfen.
-
Im
Prinzip kann die vorliegende Erfindung potentiell auf alle Tiere,
einschließlich
Vögel,
wie Hausgeflügel,
amphibische Spezies, und Fischarten angewandt werden. In der Praxis
jedoch sind es nicht-menschliche
Tiere, insbesondere (nicht-menschliche) Säugetiere, insbesondere plazentare
Säugetiere,
für die
der größte kommerzielle
Nutzen im Augenblick in Aussicht gestellt werden kann. Es handelt
sich auch um Huftiere, insbesondere Vieh, Schafe und Schweine für die Erfindung
wahrscheinlich besonders nutzvoll ist. Es sollte angemerkt werden,
dass die vorliegende Erfindung auch auf andere wirtschaftlich wichtige
Tierarten wie z.B. Nager, z.B. Ratten und Mäuse, oder Kaninchen und Meerschweinchen
anwendbar ist.
-
Die
hier vorgestellte Erfindung ist basiert auf der Fähigkeit,
unter gewissen Umständen
in einem einzigen Schritt die großmaßstäbliche Amplifizierung des HPRT-Gens
auszuwählen.
Dieses Gen kodiert für
ein Enzym (HPRT; EC 2.4.2.8.; alternativ als Hypoxanthine-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(HPGRT) beschrieben), das am Salvage-Passageway (Reaktionsweg zur
Wiederverwertung der Purine) in Säugetierzellen beteiligt ist,
wobei es entweder die Purinbase Hypoxanthin oder Guanin phosphoribosylatiert,
um jeweils IMP oder GMP zu bilden. Zellen, denen eine HPRT-Aktivität fehlt,
können
leicht nach ihrer Fähigkeit
in der Gegenwart von Purinanalogen so wie 6-Thioguanin gezüchtet werden,
die durch HPRT phosphoribosylatiert wurden, um toxische Produkte
zu erzeugen, ausgewählt
werden. Im Gegensatz dazu, werden Zellen mit HPRT-Aktivität nach ihrer
Fähigkeit
ausgewählt,
um in einem HAT-Medium (4) gezüchtet
zu werden. HAT-Medien enthalten: Aminopepterin, einen Inhibitor
der Dihydrofolatreduktase, um de novo die Purin- und Pyrimidin-Synthese
zu blockieren und so die Zellen von funktionsfähigen Salvage-Pathways abhängig zu
machen; Hypoxanthin, als Substrat für HPRT und den Purin-Salvage-Pathway
(Reaktionsweg zur Wiederverwertung der Purine); Thymidin, als Substrat
für den
Thymidin-Salvage-Pathway (Reaktionsweg zur Wiederverwertung der
Thymidine).
-
Die
Amplifizierung des chromosomalen Maus-HPRT-Gens ist kürzlich beschrieben
worden (5). Ein 6-Thioguanin-resistentes Derivat (NB–) der Mäuse-Neuroblastoma-Zelllinie
(NB+) enthalten in einer HPRT-Falschsinnmutation, Asp (GAT) 200-Asn
(AAT). Das mutante Protein hat die katalytische Fähigkeit
und die geringe thermische Stabilität reduziert. Die Auswahl der
NB-Zellen im HAT-Medium stellte selektiven Druck für die Isolierung
von Revertanten (NBR)-Zelllinien mit bis zu 50 amplifizierten Kopien
des chromosomalen HPRT-Gens bereit. Die NBR-Zellen haben im HAT-Medium überlebt
wobei sie hohe Mengen von mutanten Proteinen hergestellt haben.
-
Das
X-Chromosom-gelinkte Mäuse-HPRT-Gen
ist 33 kb lang und enthält
neun Exons. Eine Serie abgestumpfter Versionen des HPRT-Gens (Minigene),
die auf Plasmidvektoren geklont waren und darin eingeführt werden
können,
und darin wirksam exprimiert wurden, haben sich gezüchtete Säuretierzellen
entwickelt (6). Die Einführung
und Expression einer einzigen Kopie einer dieser vollfunktionsfähigen HPRT-Minigene
in einer HPRT-defizienten Zelle ist ausreichend, in einer Reihe
von gezüchteten
Zellarten HAT-Resistenz zu verleihen, (siehe Beispiel 1 und Referenzen
7 & 8). Die Sequenzerfordernisse
für eine
wirksame Minigenexpression ist untersucht worden (6). Zusätzlich zu
der Promoter-Region, gibt es eine Erfordernis für das vorher erwähnte Schlüssel-Steuer-Element
im Intron 1. Es gibt es eine nicht spezifische Erfordernis für eine Anzahl
von zusätzlichen
Introns im Minigen, um die maximale Expression zu erreichen.
-
Zellen,
denen die HPRT-Aktivität
fehlt, werden nach ihrer Fähigkeit
isoliert, in Anwesenheit von 6-Thioguanin zu wachsen. Eine 6-Thioguanin-Konzentration
im Bereich von 5 bis 20 μg/ml
ist für
die meisten Säugetierzelltypen
geeignet. Die Benutzung von teilweise Expressions-untauglichen HPRT-Minigenen erlaubt
eine Auswahl in einem Schritt in einem HAT-Medium für Zellen
die bis zu Tausende von Kopien der beiden amplifizierten HPRT-Minigene
und die koamplifizierten Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, enthalten, wenn die Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, gemäß einem
teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigen, in eine HPRT-defizient
gezüchtete
Säuretierzelle
kotransformiert ist. Die Zellen werden dann große Mengen an Produkten, die
von Interesse sind, herstellen. Eine Serie von HPRT-Minigenen, mit
variierenden Expressionsuntauglichkeitsgraden, erlauben es dem System,
in einem einzigen Auswahlschritt benutzt zu werden, um verschiedene
Amplifizierungsniveaus des HPRT-Minigens und der kotransformierten
Nukleinsäuresequenz, die
von Interesse ist, in einer Reihe von verschiedenen Säugetierzelltypen
zu erreichen. Alle teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigene
enthalten die Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation und kodieren so ein HPRT-Protein
mit reduzierter katalytischer Aktivität und geringer thermischer
Stabilität.
Die Vektoren variieren in der Anzahl der anwesenden Introns (1).
pDWM131 wird in der Serie zuletzt untauglich gemacht, umfassend
einen abgestumpften Intron 1 (mit einem anwesenden Schlüsselsteuerelement),
einen abgestumpften Intron 2, und Introns 7 und 8. pDWM129 enthält dasselbe
abgestumpfte Intron 1 wie pDWM131, eine abgestumpftere Version des
Introns 2, aber es fehlen die Introns 7 und 8. pDWM128 enthält nur das
abgestumpfte Intron 1 und ist so das untauglichste Minigen in den
Serien. pDWM131 wurde aus pDWM110 konstruiert, pDWM129 wurde aus
pDWM127 konstruiert und pDWM128 wurde aus pDWM126 konstruiert, und
bei allen fand eine Inkorporierung der Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
statt.
-
Die
Konstruktion von pDWM110, pDWM127 und pDWM126 sind vorher beschrieben
worden (6).
-
Konstruktion von pDWM131
aus pDWM110
-
Das
voll funktionsfähige
HPRT-Minigen pDWM110 wurde mit XhoI (Stelle im Exon 3) und NcoI
(Stelle im Intron 8) aufgeschnitten und das 7,2 kb Rückgrat (Fragment
1) wurde von dem 1 kb-Fragment
vom Exon 3 bis zum Intron 8 gel-gereinigt. Das voll funktionsfähige HPRT-Minigen
pBT/PGK-HPRT (RI) (Referenz 6) wurde mit XhoI und ScaI aufgeschnitten
und das 0,6 kb Fragment (Fragment 2) wurde von der XhoI-Stelle im
Exon 3 bis zur ScaI-Stelle im Exon 8 gel-gereinigt. Die ScaI-Stelle liegt dem
Asp (200)-Kodon, das in allen teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigenen
ein mutiertes Asp (200)-Asn ist, vorgeschaltet. Das Endfragment (Fragment
3), ein 0,4 kb Fragment von der ScaI-Stelle im Exon 8 bis zur NcoI-Stelle
im Intron 8 und das die Falschsinnmutation Asp (200)-Asn enthält, wurde
durch PCR erhalten. Die Matrize war genomisches DNA von der NBR4-Linie
(Referenz 5), die amplifizierte Kopien des chromosomalen Mäuse-HPRT-Gens
mit der Falschsinnmutation aufweist. Es wurden Primer benutzt, um
das 3'-Ende des
HPRT-Gens der NBR4-Zelle zu amplifizieren. Der Vorwärts-Primer
war vom Exon 8, der ScaI-Stelle vorgeschaltet, der Rückwärts-Primer war vom Exon
9. Die Primer waren von der Mäuse-HPRT-cDNA-Sequenz,
GenBANK Acc. No. J00423.
25 Zyklen: 94°C: 1 Minute,
67°C: 1
Minute, 72°C:
1 Minute
-
50 μl-Reaktion
mit 100 ng Matrizen-DNA, 300 ng jeder Primer, 2,5 Einheiten Taq-DNA-Polymerase in 5 mM
KCl/0,15 mM MgCl2/1 mM Tris-HCl/0,045% Triton
X-100/0,045% Tween 20/0,4 mM Na2 EDTA/0,1
mM dNTPs.
-
Das
0,8 kb-Produkt wurde mit ScaI und NcoI zerschnitten und das Fragment
3 wurde gel-gereinigt.
Die Fragmente 1 bis 3 wurden dann über ihre einzigen kohäsiven Enden
gebunden, um das Plasmid pDWM131 zu erzeugen. Die Anwesenheit der
Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation in pDWM131 und das Fehlen von anderen
Veränderungen
in der von dem Fragment 3 derivierten Region wurde durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
-
Konstruktion von pDWM128
aus pDWM126
-
pDWM126
wurde mit XhoI (Stelle im Exon 3) und EcoRI (Stelle am 3'-Ende des Minigens)
zerschnitten und das 4,2 kb Plasmid-Rückgrat wurde von dem 1,1 kb-Fragment
vom Exon 3 bis zum 3'-Ende des Minigens gel-gereinigt.
Das von der NBR4-Zelllinie derivierte und die Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
enthaltende Mäuse-HPRT-cDNA-Klon
pHPT5 (Ref. 12) wurde mit PstI (künstliche Stellen an jedem Ende
des cDNA-Inserts) zerschnitten, die Enden wurden mit Klenow abgestumpft
und mit EcoRI-Linkern befestigt. pHPT5 wurde dann wieder mit XhoI
(Stelle im Exon 3) zerschnitten und EcoRI und das, von Exon 3 bis
zum 3'-Ende der
cDNA gehende und die Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
enthaltende 1,1 kb-XhoI-EcoRI-Fragment wurde gel-gereinigt und mit
dem 4,2 kb Plasmid-Rückgrat
des pDWM126 gebunden um das pDWM128 zu erzeugen.
-
Konstruktion von pDWM129
aus pDWM127
-
pDWM127
wurde mit XhoI (Stelle im Exon 3) und EcoRI (Stelle am 3'-Ende des Minigens)
zerschnitten und das 4,5 kb Plasmid-Rückgrad wurde von dem 1,1 kb-Fragment
vom Exon 3 bis zum 3'-Ende des Minigens gel-gereinigt.
Das von der NBR4-Zelllinie derivierte und Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
enthaltende Mäuse-HPRT-cDNA-Klon
pHPT5 (Ref. 12) wurde mit PstI (künstliche Stellen an jedem Ende
des cDNA-Inserts) zerschnitten, die Enden wurden mit Klenow abgestumpft
und mit EcoRI-Linkern befestigt. pHPT5 wurde dann wieder mit XhoI
(Stelle im Exon 3) zerschnitten und EcoRI und das, von Exon 3 bis
zum 3'-Ende der
cDNA gehende und die Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
enthaltende 1,1 kb-XhoI-EcoRI-Fragment wurde gel-gereinigt und mit
dem 4,5 kb Plasmid-Rückgrat
des pDWM127 gebunden, um das pDWM129 zu erzeugen.
-
Die
Auswahl des teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigens hängt von
der Größe der erforderlichen
Genamplifizierung und dem zu benutzenden speziellen HPRT-defizienten
Zelltyp ab. Embryonale Stammzellen von Mäusen haben z.B. anspruchsvollere
Anforderungen an die Genexpression als Lungenfibroblasten von chinesischen
Hamstern (Ref. 6 und Beispiele 1 und 2) und aus diesem Grunde ist
die Benutzung von weniger unbrauchbar gemachten Minigenen in ES-Zellen
wahrscheinlich geeigneter. Der das teilweise untauglich gemachte
HPRT-Minigen enthaltende Vektor und der das zu koampflizierende
Gen enthaltende Vektor werden beide vor der Einführung in die HPRT-defizienten
Zellen linearisiert. Es ist nicht erforderlich, für die Koamplifizierung,
dass das teilweise untauglich gemachte HPRT-Minigen und die Nukleinsäure, die
von Interesse ist, im selben Vektor-DNA-Molekül vorliegen. 24 Stunden nach
dem Gentransfer wird eine HAT-Selektion für die Genamplizierung ausgeführt und
es können
die HAT-resistenten Kolonien, die amplifizierte Kopien des teilweise
untauglich gemachte HPRT-Minigens und koamplifizierte Nukleinsäuren, die
von Interesse sind, isoliert werden. Die zum Isolieren der Kolonien
mit amplifizierten Minigenen erforderliche Zeitdauer der HAT-Selektion hängt von
dem benutzten Zelltyp ab.
-
Wenn
das Einschritt-Genamplifizierungs-Protokoll in HPRT-defizienten
Derivaten von bekannten Tier- oder Säugetierzelllinien, wie Lungenfibroblasten
von chinesischen Hamstern, ausgeführt worden ist, können die
die Klone enthaltenden amplifizierten Kopien des HPRT-Minigens und
die koamplifizierten Nukleinsäuren, die
von Interesse sind, expandiert werden und in Abhängigkeit von der Art des hergestellten
koamplifizierten Genprodukts können
entweder die Zellen oder das Kulturmedium geerntet werden, um das
Produkt zu erhalten, das von Interesse ist.
-
Der
in hohem Maße
unstabile Charakter des in den HPRT-amplifizierten Zelllinien hergestellten HPRT-Proteins
sollte die Reinigung des von der koamplifizierten Nukleinsäure kodierten
Produkts, das von Interesse ist, vereinfachen. Es wurde vorher angemerkt,
dass wenn die Zellen als Konsequenz einer erfolgreichen Amplifizierung
große
Mengen von zwei Proteinen herstellen (das von der Nukleinsäure, die
von Interesse ist, kodierte Protein und das von auswählbaren
Genmarker kodierte Protein), die biochemische Reinigung des Proteins
aus der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, wegen der großen Menge des anderen anwesenden
Proteins sehr kompliziert ist. Falls das vom auswählbaren
Genmarker kodierte Protein jedoch unstabil ist, so wird es schnell
zerfallen und die Reinigung des Proteins aus der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, nicht stören.
-
Wenn
es die Absicht ist, transgene Tiere mit amplifizierten Kopien einer
Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, herzustellen, dann wird die Genamplifizierungs-Prozedur
entweder in HPRT-defizienten
Stammzellen (ES) oder in HPRT-defizienten Derivaten der aus Embryos,
Föten oder
Geweben von Erwachsenen isolierten Primärkulturen ausgeführt. Wenn
die transgenen Tiere hergestellt werden sollen, sollte der Vektor,
der das teilweise untauglich gemachte HPRT-Minigen trägt und der
Vektor, der die Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, trägt,
beide in solcher Weise zerschnitten werden, dass das HPRT-Minigen
und die Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, aus den Vektorsequenzen vor dem Gentransfer
entlassen werden. Das wird das Risiko der Inkorporierung von Vektorsequenzen
in die amplifizierten Einheiten des HPRT-Minigens und der Nukleinsäuresequenz,
die von Interesse ist, vermindern, was einen nachteiligen Effekt
auf die Expression haben könnte.
-
Obgleich
diese Erfindung beispielhaft teilweise untauglich gemachte HPRT-Minigene
von Mäusen
benutzt hat, so kann diese Erfindung auch mit jeder beliebigen Nukleinsäuresequenz
funktionieren, die eine teilweise untauglich gemachte HPRT-Aktivität kodiert.
Durch Änderung
des selektiven Mediums kann sie auch mit jeder beliebigen Nukleinsäuresequenz
funktionieren, die jede beliebige teilweise untauglich gemachte
Purin-Phosphoribosyltransferase Aktivität, wie – Adenin-Phosphoribosyltransferase –, Guanin-Phosphoribosyltransferase
oder Xanthinin-Phosphoribosyltransferase
kodiert. Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Benutzung anderer
Nukleinsäuresequenzen,
die für
andere Markergene kodieren, vorausgesetzt, dass geeignete Auswahlverfahren
existieren, eine Einschritt-Amplifizierung des Markergens in gezüchteten
Tierzellen existieren und dass die benutzten Auswahlverfahren nicht
die Totipotenz der spezialisierten, zur Herstellung transgener Tiere
mit amplifizierten Kopien der Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, benutzten Tierzelllinien nachteilig beeinflusst.
-
Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung werden bei der Herstellung
vieler verschiedener Proteine auf den industriellen, landwirtschaftlichen
und pharmazeutischen Gebieten und insbesondere bei der Herstellung
von Proteinen, die in begrenzten Mengen aus natürlichen Quellen, einschließlich solcher Proteine
wie Wachstumshormone, Interferone, neurotrophische Faktoren, DNAs,
Erythropoietin, Inhibin, Insulin, Relaxin, und Gewebe-Plasminogen-Aktivatoren
zur Verfügung
stehen.
-
Im
folgenden wird die Erfindung nur beispielhaft ausführlicher
an Hand der im Anhang befindlichen Figuren beschrieben:
-
1:
Struktur der HPRT-Minigene. Die Struktur des voll funktionsfähigen HPRT-Minigens pBT/PGK-HPRT
(RI) und die teilweise untauglich gemachten Minigene pDWM128, 129
und 131 werden schematisch gezeigt. pBT/PGK-HPRT (RI) und pDWM131
werden in pBluescript II SK (+) geklont, während pDWM128 und 129 in pUC8
geklont werden. In pBT/PGK-HPRT (RI) ist das Minigen unter Kontrolle
des Mäuse-Phosphoglycerat-Kinase-Gen-Promoters,
während
in den drei teilweise untauglich gemachten Minigenen der natürliche Mäuse-HPRT-Gen-Promoter
benutzt wird. Es werden die Positionen in jedem Minigen der neun Kodierblöcke des
chromosomalen HPRT-Gens angegeben. Die Position der Asp (200)-Asn-Falschsinnmutation
im Exon 8 der teilweise untauglich gemachten Minigene ist mit einem
Sternchen angegeben. Es sei bemerkt, dass bei pDWM128 und 129 der
Ort des internen 270 bp-HindIII-Restriktions-Fragments benutzt wird, um
das Niveau der Minigenamplifizierung durch Southern-Blotting zu
bestimmen. Für
pBT/PGK-HPRT (RI) und pDWM131, ist der äquivalente Teil der Kodierungsregion
zur Kopienummerbestimmung auf einem internen 1,1 kb-HindIII-Fragment
gelegen.
-
2:
Struktur des menschlichen Wachstumshormon-Plasmids. pBT/MT-HGH wird
in pBluescript II KS (+) geklont. Die menschliche HGH-Kodierungs-Region
ist unter Kontrolle des MT-I-Gen-Promoters,
wobei die Polyadenylierungssignale von der 3'-nicht-translatierten Region des menschlichen
HGH-Gens bereitgestellt werden. Es sei auf den für die Bestimmung des Niveaus
der Genamplifizierung durch Southern-Blotting benutzten Ort des
internen 270 bp PstI-BgIII-Restriktionsfragments
hingewiesen.
-
3:
Bestimmung der Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien in HAT-resistenten
RJK 88 Zellen nach der Einzelschritt-Genamplifizierungs-Prozedur:
Das genomische DNA (3 μg)
von HAT-resistenten
Lungenfibroblastklonen von chinesischen Hamstern (CHL), kotransformiert
mit pBT/MT-HGH und
pBT/PGK-HPRT (RI), pDWM128 oder 129, wurde mit EcoRI/HindIII aufgeschnitten,
elektrophoresiert und mit dem Mäuse-HPRT-cDNA-Klon-pHPT5
(12) untersucht. Parallel dazu wurde die RJK88-DNA (3 μg) mit verschiedenen
Mengen von pDWM128-Plasmid-DNA versetzt, was der angegebenen Anzahl
von genomische Äquivalenten
entspricht, mit EcoRI/HindIII aufgeschnitten, auf dem gleichen Gel
elektrophoresiert und untersucht, um eine Kalibrierungskurve zu
erhalten, gegen die die Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien in den HAT-resistenten
Klonen bestimmt werden kann. Das wurde durchgeführt, indem die Intensität des angegebenen
internen 270 bp HindIII-Fragments (siehe 1) verglichen
wurde. Es sei bemerkt, dass die vom Blot bestimmte Kopienanzahl
dann für jede
unregelmäßige DNA-Ladung
korrigiert wird, um die in der Tabelle 3 gezeigten Amplifizierungsniveaus
zu erhalten.
-
4:
Bestimmung der Anzahl der MT-HGH-Minigen-Kopien in HAT-resistenten
RJK 88 Zellen nach der Einzelschritt-Genamplfizierungs-Prozedur:
Diese wurde so durchgeführt,
wie es in der Legende der 3 beschrieben
ist, außer
dass die DNA mit PstI/BgIII aufgeschnitten und mit dem HGH-cDNA-Klon
untersucht wurde. Die Kalibrierungskurve wurde bestimmt, indem das
Plasmid pBT/MT-HGH aufgeschnitten wurde, wobei das angegebene interne
270 bp HindIII-Fragment benutzt wurde, um die Kopienanzahl zu bestimmen.
Es sei bemerkt, dass die vom Blot bestimmte Kopienanzahl dann für jede unregelmäßige DNA-Ladung
korrigiert wird, um die in der Tabelle 3 gezeigten Amplifizierungsniveaus
zu erhalten.
-
5:
Bestimmung der Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien in embryonalen Stammzellen
von Mäusen und
in transgenen Mäusen
nach der Einzelschritt-Genamplifizierungs-Prozedur: HM-1-Zellen wurden mit pDWM131
transformiert. Genomische DNA (3 μg)
von Klonen, die die Selektionsprozedur überlebt haben, wurden mit EcoRI/HindIII
aufgeschnitten, elektrophoresiert und mit dem Mäuse-HPRT-cDNA-Klon-pHPT5 untersucht.
Parallel dazu wurde die HM-1-DNA (3 μg) mit verschiedenen Mengen
von pDWM131-Plasmid-DNA versetzt, was der angegebenen Anzahl von
genomische Äquivalenten
entspricht, mit EcoRI/HindIII aufgeschnitten, auf dem gleichen Gel
elektrophoresiert und untersucht um eine Kalibrierungskurve zu erhalten,
gegen die die Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien
in den überlebenden
HM-1-Klonen bestimmt werden kann. Das wurde durchgeführt, indem
die Intensität
des angegebenen internen 1,1 kb HindIII-Fragments verglichen wurde.
Zwei Proben von jedem ES-Zellen-Klon (pDWM131 #2 und 3) werden gezeigt.
Die vier transgenen Mäuse sind
alle Nachkommen einer aus dem ES-Zellen-Klon-pDWM131#2 hergestellten
Chimäre.
-
Beispiel 1: Erzeugung
von Lungenfibroblast-Zelllinien eines chinesischen Hamsters mit
amplifizierten Kopien des menschlichen Wachstumshormon-Gens, das
menschliches Wachstumshormon in das Medium ausscheidet.
-
Das
Einzelschritt-HPRT-Gen-Amplifizierungs-System wurde in RJK88-Zellen – einem
nicht devertierenden HPRT-defizienten Derivat der Lungenfibroblasten-Zelllinie
von chinesischen Hamstern V 79 (13) getestet. Das Gen für das menschliche
Wachstumshormon (HGH) wurde wegen seiner medizinischen und wirtschaftlichen
Wichtigkeit und weil es geeignete immunoradiometrische Assays gibt,
um die Niveaus des Wachstumshormons im Zellkulturmedium zu messen,
als Gentest für
die Koamplifizierung ausgewählt.
Der benutzte HGH-Vektor war pBT/MT-HGH (2), der
eine 670 bp-HGH-cDNA vom 770 bp-Fragment des Mäuse-Metallothionein-(MT)-I-Genpromoter
exprimiert, wobei die nicht translatierte Region und das von einem
620 bp Fragment des HGH-Gens zur Verfügung gestellte Polyadenylierungssignal
bereitgestellt werden. Die Translations-Initiierungs-Region der HGH-cDNA
wurde modifiziert, um einen starken Kozak-Konsensus zu erhalten (14),
aber der Vektor wurde auf keine andere Weise modifiziert, um hohe
HGH-Expression-Niveaus zu erreichen. Es wird insbesondere angemerkt,
dass das benutzte MT-I-Promoter-Fragment kein starker Promoter ist. So
stellt dieser Vektor einen guten Test für die Fähigkeit des HPRT-Gen-Amplifizierungssystems
dar, hohe HGH-Niveaus zu exprimieren.
-
Ein
voll funktionsfähiges
(pBT/PGK-HPRT (RI)) und zwei teilweise untauglich gemachte (pDWM128 und
129)-HPRT-Minigene wurden in diesem Test benutzt (siehe 1).
Die HPRT-Minigene
wurden vor der Kotransformation in RJK88 Zellen durch Calciumphosphat-vermittelte
Transformation mit pBT/MT-HGH, mit BamHI linearisiert. Jede Kotransformation
benutzte 20 μg
des HPRT-Minigen-DNA plus 20 μg
HGH-Vektor. Eine HAT-Selektion (4) wurde während 24 Stunden nach der Transformation
angewendet und die überlebenden
HAT-resistenten (HATR)-Kolonien wurden nach
7 bis 14 Tage gezählt
(siehe Tabelle 1). Wie erwartet, ergaben die zwei teilweise untauglich
gemachten HPRT-Minigene eine niedrigere Häufigkeit der HATR-Kolonien als
das voll funktionsfähige Minigen,
wobei das am meisten untauglich gemachte Minigen (pDWM128) die niedrigste
Transformationshäufigkeit
von allen ergab.
-
Individuelle
HATR-Kolonien wurden aus jeder der drei
Kotransformationen entnommen und in dem HAT-Medium expandiert. Für jeden
Klon wurde das Niveau des in das Züchtungsmedium extrudierte HGH
mit Hilfe eines immunoradiographischen Assays bestimmt. Dies wurde
dadurch erreicht, indem die Kulturen so gezüchtet werden, dass sie sich
der Konfluenz in den 90 mm-Schalen nähern. Dieses Medium wurde dann
aufgesaugt und durch 10 ml frisches Medium ersetzt. 24 Stunden später wurde
das Medium kollektiert und es wurde eine Probe für den HGH-Assay genommen. Die
einschichtige Zellschicht wurde gelyst und es wurde ein Proteinextrakt
hergestellt, um die Menge Zellen/Schale unter Benutzung der Lowry-Methode
zu bestimmen. So konnte die Konzentration von HGH im Kulturmedium
(in ng/ml) pro mg Zellprotein exprimiert werden (siehe Tabelle 2).
Das mittlere Niveau des in das Medium für Klone abgeschiedene HGHs,
das mit dem voll funktionsfähigen
HPRT-Minigen (pBT/PGK-HPRT) (RI)) kotransformiert worden ist, belief
sich auf 12,1 ng/ml/mg Zellprotein. Der Mittelwert war siebenmal
höher für das teilweise
untauglich gemachte Minigen pDWM129, und achtzehn mal höher für das am
untauglichsten gemachte pDWM128, wo ein selektiver Druck für das höchste Niveau
der HPRT-Minigen-Amplifizierung
existieren sollte. Bezeichnenderweise kommen alle vier Einzelklone mit
den höchsten
HPRT-Niveaus (pDWM128# 5, 8, 13 und 31) von den pDWM128-Kotransformationen.
Das höchste
erhaltenen HGH-Niveau (pDWM128# 8) lag über 50 mal über dem in den Klonen gefundenen
mittleren Niveau, die in Klonen gefunden wurde, die mit dem voll
funktionsfähigen
HPRT-Minigen kotransformiert worden waren. Die höchsten, von einigen Klonen,
die mit teilweise untauglich gemachten Minigene kotransformiert worden
waren, erzeugten HGH-Niveaus gaben an, dass es dort eine Koamplifizierung
des MT-HGH-Gens gab.
-
Das
Ausmaß der
HPRT-Minigen-Amplifizierung und der Coamplifizierung des MT-HGH-Gens in ausgewählten HAT-resistenten
RJK88-Klonen wurde durch eine Southern-Analyse bestimmt. Das aus
individuellen Klonen hergestellte genomische DNA wurde aufgeschnitten,
um ein internes Fragment von jedem der zwei Gene anzuzeigen und
wurde dann entweder für
HPRT- oder MT-HGH-Sequenzen
analysiert. Die Genkopienanzahl wurde durch Vergleich des vom internen
Genfragment erhaltenen Hybridisationssignal mit einer Kalibrierungskurve
einer bekannten Anzahl von genomischen Äquivalenten des Plasmid-DNAs
bestimmt, mit RJK88-DNA versetzt und auf die gleiche Weise wie die
genomischen DNAs aufgeschnitten. Die Anzahl der Genkopien wird in
der Tabelle 3 gezeigt und die Southern-Blots werden auf den 3 und 4 gezeigt.
Es gibt keinen Hinweis für
eine HPRT-Minigen-Amplifizierung,
oder Koamplifizierung des MT-HGH Gens, in den drei analysierten
Klonen, die mit dem voll funktionsfähigen pBT/PGK-HPRT (RI)-HPRT-Minigen
kotransformiert waren. Alle analysierten Klone von den Kotransformationen
mit des teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigenen zeigten beträchtliche
HPRT-Minigen-Amplifizierungen und Coamplifizierungen des MT-HGH-Gens. Im allgemeinen,
wurden die höchsten
Niveaus von HPRT-Minigen-Amplifizierung und MT-HGH-Gen-Coamplifizierung
mit dem am meisten untauglich gemachten Minigen pDWM128 beobachtet. Die
Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien reichte von 1.400 bis > 10.000 während die
Anzahl der MT-HGH-Genkopien etwas niedriger war, sie reichte von
500 bis 3.000. Im allgemeinen war die Anzahl der HPRT-Minigene und
der MT-HGH-Genkopien in individuellen Klonen sehr ähnlich,
was nahe legte, dass die Gene zusammen als Teil der gleichen Einheit
amplifiziert worden waren, aber es gab Ausnahmen. Es gab keine gute
Korrelation zwischen der Anzahl der MT-HGH-Genkopien und dem Niveau
der HGH-Produktion im Medium. Das könnte vom Expressionsmangel
einiger amplifizierter Gene kommen oder daher rühren, dass einige der amplifizierten Einheiten
keine intakten MT-HGH-Gene
enthalten (nur das interne 270 bp-PstI-BgIII-Fragment ist nach Southern-Blot
analysiert worden).
-
Als
Schlussfolgerung können
teilweise untauglich gemachte HPRT-Minigene in HPRT-defizienten Lungenfibroblasten
von chinesischen Hamstern benutzt werden, um eine Einzelschritt-HPRT-Minigen-Amplifizierung,
mit Kopienanzahlen von über
10.000 und eine Koamplifizierung des menschlichen Wachstumshormongens
mit Kopienanzahlen bis zu 3.000 durchzuführen und um hohe Mengen von
HGH in dem Kulturmedium zu erzeugen.
-
Beispiel 2: Erzeugung
von embryonalen Mäusestammzelllinien
mit amplifizierten Kopien eines teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigens
-
Eine
Elektroporation der HPRT-defizienten Mäusestammzelllinie, HM-1 (15),
mit den teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigenen pDWM128 und
129 verhinderte jedwede Erzeugung von HAT-resistenten Überlebenden.
Da bekannt ist, dass die Anforderungen für die HPRT-Expression anspruchsvoller
in ES-Zellen als in Lungenfibroblasten von chinesischen Hamstern
(Ref. 6) sein, wurde das Experiment unter Benutzung des am wenigsten
untauglich gemachten HPRT-Minigens, dem pDWM131, und einer modifizierten
Einzelschritt Auswahl-Prozedur wiederholt. 5 × 106 HM-1-Zellen
wurden mit 25 μg
Gel-gereinigter HPRT-Minigen-DNA elektroporiert und von pDWM131
durch Aufschneiden mit SmaI/KpnI (siehe 1) freigegeben.
Die Elektroporationsbedingungen waren 850 V, 3 μFd, unter Benutzung unserer
früher
beschriebenen Prozedur (16). 24 Stunden nach der Elektroporation
wurde eine HAT-Selektion hinzugefügt. Nach 16 Stunden wurde die HAT-Selektion
wieder entfernt und durch das HAT-Medium ersetzt. Das HT-Medium
ist mit dem HAT-Medium identisch, außer dass Aminopterin fehlt
und es nicht so selektiv für
die HPRT-Expression ist. Es war vernünftig, die Strenge des Auswahlschemas
zu reduzieren und es so einfacher für alle Klone, die amplifizierte
Kopien des HPRT-Minigens
enthalten, zu machen, zu überleben.
Eine Gesamtheit von 8, die Prozedur überlebenden Kolonien wurden
in dem HAT-Medium expandiert, damit die Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien
bestimmt wird. In einem parallelen, unter normalen HAT-Selektions-Bedingungen
ablaufenden Experiment, das das voll funktionsfähige pBT/PGK-HPRT (RI)-Minigen
benutzt, wurde ein Total von 350 Kolonien erreicht.
-
Die
Anzahl der pDWM131-Minigen-Kopien in den HM-1-Klonen wurde so bestimmt,
wie es im Beispiel 1 beschrieben wird, außer dass ein internes Fragment
des pDWM131 zum Vergleich mit der Plasmid-Kalibrierung benutzt wurde.
Das Klon pDWM131#1 enthielt ungefähr 10 Minigenkopien, das Klon
#2 enthielt ungefähr 20
Kopien und das Klon #3 enthielt ungefähr 150 Kopien des amplifizierten
Minigens (siehe 5). Die verbleibenden fünf der acht
geprüften
Klone zeigten keinen Hinweis für
eine pDWM131-Minigen-Amplifizierung.
-
So
kann das Einzelschritt-Genamplifizierungssystem, unter Benutzung
eines weniger untauglich gemachten HPRT-Minigens, in embryonalen
Stammzellen benutzt werden, um eine HPRT-Minigen- Amplifizierung zu erreichen, obgleich
das beobachtete Niveau beträchtlich
niedriger als bei den Lungenfibroblasten des chinesischen Hamsters
war.
-
Beispiel 3: Herstellung
von transgenen Mäusen,
die amplifizierte Kopien eines teilweise untauglich gemachten HPRT-Minigens enthalten
-
Es
wurden Blastocyten-Injektionen mit einem HM-1-Klon pDWM131#2 ausgeführt. Es
wurden drei Chimären
hergestellt, zwei männliche
und eine weibliche. Das Testzüchten
von beiden männlichen
Chimären resultierte
in einer Transmission der Nachkommenschaft der ES-Zellen-derivierten Fellfarbenmarkern.
Ein schimärisches
Männchen
war ein 100%iger Transmitter, der die ES-Zellen-derivierten Fellfarbenmarker
an alle 36 Nachkommen weitergab. Das zweite schimärische Männchen übertrug
die ES-Zellen-derivierten Fellfarbenmarker auf 9/37 der Nachkommenschaft.
Die weibliche Chimäre
hat die ES-Zellen-derivierten Fellfarbenmarker nicht übertragen.
Wie erwartet wurde mit Hilfe eines PCR-Assays, der spezifisch ist
für Minigene
und auf einer DNA ausgeführt
wird, die aus Schwanzbiopsien hergestellt wurde, gefunden, dass
ungefähr
die Hälfte
der Nachkommenschaft, die die ES-Zellen-derivierten
Fellfarbenmarker trägt,
pDWM131-Minigen-Sequenzen sind.
-
Die
PCR benutzte Primer von der Mäuse-HPRT-cDNA-Sequenz,
GEnBANK ACC No J0423. Die Primer waren folgende:
-
-
Die
PCR umfasst 35 Zyklen (94°C:
1 Minute, 67°C:
1 Minute, 72°C:
1,5 Minuten 50 μl-Reaktion
mit 100 ng Matrizen-DNA, 300 ng jeder Primer, 2,5 Einheiten Taq-DNA-Polymerase in 5 mM
KCl/0,15 mM MgCl2/1 mM Tris-HCl/0,045% Triton
X-100/0,045% Tween 20/0,4 mM Na2 EDTA/0,1
mM dNTPs. Die sich ergebende Produktgröße ist 1,3 kb.
-
Die
Southern-Analyse auf der DNA der Schwanzbiopsie von vier der transgenen
Tiere, die pDWM131-Minigen-Sequenzen enthalten, gab an, dass diese
Mäuse dieselbe
Anzahl von Kopien (ca 20) des amplifizierten pDWM131-Minigens enthielten,
das beim Start-ES-Zellklon vorlag, wobei angegeben wurde, dass die
amplifizierten HPRT-Minigene auf einer einzigen chromosomalen Integrationsstelle
anwesend waren. (siehe 5).
-
So
behalten die embryonalen Stammzellen, die das Einzelschritt-HPRT-Gen-Amplifizierungssystem durchquert
haben das Potential für
eine Keimlinienübertragung
in schimärischen
Tieren und es können
transgene Mäuse
mit amplifizierten HPRT-Minigenen hergestellt werden, die offenkundig
Stabilität
geerbt haben.
-
Beispiel 4: Herstellung
von transgenen Mäusen,
die erhöhte
Niveaus eines menschlichen Blutgerinnungsregelungsproteins exprimieren
-
Als
Nächstes
haben wir untersucht, ob das Einzelschritt-HPRT-Genamplifizierungs-System
benutzt werden kann, um transgene Tiere herzustellen, die große Mengen
eines nützlichen
Proteins einer koamplifizierten Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, exprimiert. Das gewählte
Gen kodierte für
ein an der Blutgerinnung beteiligtem menschlichen Regelungsprotein.
Es standen ein Konstrukt (pBloodProtein) für dieses Gen und Vergleichsexpressionsdaten
der Milch einer Reihe von bekannten eine variable Anzahl von zufällig integrierten
Transgenen enthaltenden transgenen Mäusen zur Verfügung. pBloodProtein
enthält
einen vom Schafs-β-Laktoglobulin-Genpromoter
kontrolliertes menschliches Protein C cDNA (Carver, A. S. et al.
(1993), Biotechnology 11, 1263–1270)
mit vom 3'-Ende
des Schafs-β-Laktoglobulin-Gens
herkommenden RNA-Verarbeitungssignalen. pBloodProtein ist nicht
manipuliert worden, um die Expression zu maximieren.
-
In
zwei separaten Elektroporationen wurden 107 HM-1-Zellen
mit 70 μg
pBloodProtein DNA mit NotI aufgeschnitten, um das Insert vom pBluescript-Vektor
zu befreien) und 50 μg
DNA vom untauglich gemachten HPRT-Minigen koelektroporiert (900
V, 3 μFd),
pDWM131 (mit KpnI/NotI aufgeschnitten, um das Insert vom Vektor
zu befreien) und die Zellen wurden auf eine Platte mit 2,5 × 106 Zellen/90 mm Schale aufgetragen. In beiden
Experimenten wurde 24 Stunden nach der Elektroporation eine HAT-Selektion
hinzugefügt,
während
8 Stunden gelassen und dann durch ein HT-Medium ersetzt. Im ersten
Experiment gab es während
der zwei Wochen zwischen der Elektroporation und dem Colony-Picking zwei weitere
8 Stunden HT-Selektions-Perioden, die vom Wachstum im HAT-Medium
getrennt waren. Im zweiten Experiment gab es drei weitere HAT-Selektions-Perioden
vor dem Colony-Picking.
In beiden Experimenten wurden die geernteten Kolonien während 24 Stunden
im HAT-Medium getestet bevor die DNA von den überlebenden Kolonien isoliert
wurde. Es wurden 12 Kolonien in dem ersten Experiment geerntet (Klone
#1 bis 12) von denen 8 das End-Test überlebten; 24 Kolonien wurden
im zweiten Experiment (Klone #101 bis 124) geerntet, von denen 10
den End-Test überlebten.
Die Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien in den überlebenden Klonen wurde so
bestimmt, wie es vorher beschrieben und in der Tabelle 4 dargestellt
worden ist. Die Anzahl der HPRT-Minigen-Kopien lag zwischen 0 und 25,
wobei im allgemeinen eine größere Anzahl
mit dem zweiten Experiment erhalten wurde, bei dem die HAT-Selektion
strenger war. Die Anzahl der Kopien des Gens für das Protein des menschlichen
Bluts wurde dann für
ausgewählte
Klone bestimmt. Die Koamplifizierung wurde beobachtet, wobei die
Anzahl der Kopien sich zwischen 0 und 50 belief und es oft eine
gute Korrelation zwischen der Anzahl der Kopien von HPRT und von
pBloodprotein in einzelnen Klonen gab, was die Vermutung nahe legte,
dass zwei Sequenzen zu der amplifizierten Einheit gehörten. Zwei
der Klone mit der größten Anzahl
von amplifizierten Genkopien (#10 und 117) wurden dann einer kontinuierlichen
Züchtung
im HAT-Medium während 3
Wochen ausgesetzt, um zu sehen, ob eine weitere Amplifizierung erreicht
werden konnte. Die Anzahl der Kopien von HPRT-Minigenen und von
pBloodprotein blieb in #10 unverändert,
während
im Klon #117 die Anzahl der Kopien von HPRT-Minigenen um 20 bis
75 Kopien und die Anzahl der Kopien von pBloodprotein um 20 bis
100 Kopien anstieg.
-
Um
zu sehen, ob amplifizierte Kopien des menschlichen Blutprotein-Gens
enthaltende transgene Tiere erhalten werden konnten, wurden dann
drei Klone mit der größten Anzahl
von pBloodprotein-Kopien
(#10, 117, 123) für
eine Blastozyten-Injektion benutzt. Es wurden zwei Chimäre aus einer
einzigen Injektions-Sitzung mit dem Klon #10, zwei vom Klon #123
und keine vom Klon #117 hergestellt. Jede der Chimären wurden
durch Kreuzen mit einer Balb/C-Maus auf Keimbahnübertragung der ES-Zellen-derivierten
Fellfarbe getestet. Beide Chimäre
des Klons #10 haben die ES-Zellen-derivierte Fellfarbe (7% für eine Chimäre und 19%
für die
andere, siehe Tabelle 4) übertragen.
Eine des Chimären
des Klons #123 war ein Transmitter mit geringer Häufigkeit (nur
ein Jungtier, das nicht die amplifizierten Sequenzen aufwies). Wie
erwartet, enthielt nur die Hälfte
den Zell-derivierten Nachkommen der Chimären des Klons #10 die amplifizierten
HPRT-Minigen- und pBloodprotein-Sequenzen mit Bestimmung der Anzahl
der Kopien in der ersten und in den nachfolgenden Generationen, wann
andeutet, dass die amplifizierten Sequenzen stabil als Einzeleinheiten
mit derselben Anzahl von Kopien HPRT und pBloodprotein wie im Ursprungs
ES-Zell-Klon vererbt wurden.
-
Um
zu sehen, ob hohe Niveaus von menschlichem Blutprotein in der Milch
von Tieren die amplifizierte bBloodprotein-Sequenzen enthalten,
anwesend waren, hat man einen männlichen
ES-Zellen-derivierten Nachkommen
von einem der Chimären
des Klons #10 gepaart und vier der sich ergebenden transgenen Weibchen
(Tiere D–G)
und drei der nicht transgenen weiblichen gezeugten Kontrollen (Tiere
A–C) wurden
selber gepaart und Milch wurde manuell während sieben Stilltagen nach
einer Oxytocin-Injektion gesammelt. Die Niveaus des menschlichen
Blutproteins in der Milch wurden durch einen im Handel (DAKO Ltd.)
erhältlichen
ELISA-Assay bei Benutzung eines antihumanen Kaninchen-Protein C-Antikörpers bestimmt.
Die ELISA-Assay-Daten werden in der Tabelle 5 gezeigt. Die nichttransgenen
Abkömmlinge
enthielten alle nicht detektierbare Niveaus des menschlichen Proteins,
während
höhere
Niveaus in allen vier transgenen Tieren gefunden wurden. Die Mittelwerte
lagen im Bereich zwischen 256 und 325 μg/ml. Zum Vergleich erstreckte
sich der Bereich des in der Milch einer Reihe von unabhängigen normalen
transgenen Tieren, das gleiche pBloodprotein enthaltende, gefundenen
menschlichen Blutproteins von 1 bis 11 μg/ml.
-
So
kann das Einzelschritt-HPRT-Gen-Amplifizierungs-System benutzt werden,
um ES-Zellen mit
koamplifizierten Kopien (~50) von einer Nukleinsäuresequenz, die von Interesse
ist, herzustellen. Andere Amplifizierungen (~100 Kopien) konnten
in einigen Klonen anschließend
an eine erweiterte Züchtung
in einem selektiven Medium vorgenommen werden. ES-Zellen mit koamplizierten
Sequenzen behalten ihre Totipotenz und transgene Tiere, die die
amplifizierten Sequenzen die stabil vererbt werden, enthalten, konnten
hergestellt werden. Die Tiere können
benutzt werden, um große
Mengen eines nützlichen
Proteins in der Milch herzustellen. In diesem Beispiel waren die
Niveaus eines humanen Blutgerinnungsregelungsproteins 30 mal höher als
die bei herkömmlichen
transgenen Tieren erreichten Niveaus.
-
TABELLE
1: HÄUFIGKEIT
VON HAT-RESISTENTEN
KOLONIEN NACH EINER KOTRANSFORMATION VON HPRT-MINIGENEN UND PBT/MT-HGH IN RJK88-ZELLEN
-
Es
wurden Calciumphosphat-Transformationen auf doppelten Schalen von
RJK88-Zellen (2 × 105 Zellen/90 mm Schale für die teilweise untauglich
gemachten HPRT-Minigene, 2 × 104 Zellen/90 mm Schale für pBT/PGKHPRT (RI)) ausgeführt. 20 μg linearisiertes
Minigen und 20 μg
aufgeschnittenes pBT/MT-HGH
wurden pro Kotransformation benutzt.
- (*) mittlere Häufigkeit
von HAT-resistenten Kolonien/doppelte Schalen aufgetragene RJK88-Zellen.
TABELLE
2: MENSCHLICHE WACHSTUMSHORMONNIVEAUS, WOBEI DIE HORMONE DURCH EINZELNE
HAT-RESISTENTE, MIT PBT/MT-HGH UND HPRT-MINIGENEN KOTRANSFORMIERTE
RJK88-KLONE HERGESTELLT WURDEN. TABELLE
3: ANZAHL DER AMPLIFIZIERTEN HPRT-MINIGEN-KOPIEN UND ANZAHL DER
KOAMPLIFIZIERTEN MT-HGH-GENKOPIEN IN EINZELNEN HAT-RESISTENTEN RJK88-KLONEN TABELLE
4: KOPIENANZAHL DES AMPLIFIZIERTEN HPRT-MINIGENS UND DER KOAMPLIFIZIERTEN NUKLEINSÄURESEQUENZ,
DIE VON INTERESSE IST, IN ES-ZELLEN UND TRANSGENEN ZELLEN
-
TABELLE
5: KONZENTRATION DES GERINNUNGSREGELUNGSPROTEINS FÜR DAS MENSCHLICHE BLUT
IN DER MILCH DER TRANSGENEN, AMPLIFIZIERTE KOPIEN DER NUKLEINSÄURESEQUENZ,
DIE VON INTERESSE IST, ENTHALTENDEN TIERE
-
Die
Konzentration in der Milch herkömmlicher,
dasselbe Konstrukt enthaltender transgener Tiere belief sich auf
1 bis 11 μg/ml.
-
REFERENZEN
-
- 1. Kellerns, R. E. 1993. Gene amplification
in mammalian cells. Marcel Dekker Inc., New York, U.S.A.
- 2. International patent application WO 87/04462. 1987. Celltech
Ltd and the University of Glasgow.
- 3. Gordon, J. W. and Isola, L. M. 1993. Spontaneous amplification
of a foreign dihydrofolate reductase gene in transgenic mice. Transgene
1: 77–90.
- 4. Littlefield, J. W. 1964. Selection of hybrids from matings
of fibroblasts in vitro and their presumed recombinants. Science
145: 709.
- 5. Melton, D. W., Brennand, J., Ledbetter, D. H., Konecki, D.
S., Chinault, A. C. and Caskey, C. T. 1982. Phenotypic reversion
at the HPRT locus as a consequence of gene amplification. In Gene
Amplification (R. T. Schimke, ed.), Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, New York, U.S.A., pp. 59–65.
- 6. Magin, T. M., McEwan, C., Milne, M., Pow, A. M., Selfridge,
J. and Melton, D. W. 1992. A position and orientation dependent
element in the first intron is required for expression of the mouse
HPRT gene in embryonic stem cells. Gene 122: 289–296.
- 7. Stacey, A., Schnieke, A., McWhir, J., Cooper, J., Colman,
A. and Melton, D. W. 1994. Use of double-replacement gene targeting
to replace the murine α-lactalbumin
gene with its human counterpart in embryonic stem cells and mice.
Mol. Cell. Biol. 14: 1009–1016.
- 8. Moore, R. C., Redhead, N. J., Selfridge, J., Hope J., Manson,
J. C. and Melton, D. W. 1995. Double replacement gene targeting
for the production of a series of mouse strains with different prion
protein gene alterations. Bio/Technology 13: 999–1004.
- 9. Robertson, E. J. 1987. Teratomas and embryonic stem cells:
a practical approach. IRL Press, Oxford, U. K.
- 10. Campbell, K. H. S., McWhir, J., Ritchie, W. A. and Wilmut,
1. 1996. Sheep cloned by nuclear transfer from a cultured cell line.
Nature 380: 64–66.
- 11. Wilmut, I., Schnieke, A. E., McWhir, J., Kind, A. J. and
Campbell, K. H. S. 1997. Viable offspring derived from foetal and
adult mammalian cells. Nature 385: 810–813.
- 12. Konecki, D. S., Brennand, J., Fuscoe, J. C., Caskey, C.
T. and Chinault, A. C. 1982. Hypoxanthine phosphoribosyltransferase
genes of mouse and Chinese hamster: construction and sequence analysis
of cDNA recombinants. Nucl. Acids Res. 10: 6763–6775.
- 13. Fuscoe, J. C., Fenwick, R. G., Jr., Ledbetter, D. H. and
Caskey, C. T. 1983. Deletion and amplification of the HPRT locus
in Chinese hamster cells. Mol. Cell. Biol. 3: 1086–1096.
- 14. Kozak, M. 1986. Point mutations define a sequence flanking
the AUG initiator codon that modulates translation by eukaryotic
ribosomes. Cell 44: 283–292.
- 15. Magin, T. M., McWhir, J. and Melton, D. W. 1992. A new mouse
embryonic stem cell line with good germline contribution and gene
targeting frequency. Nucl. Acids Res. 20: 3795–3796.
- 16. Thompson, S., Clarke, A. R., Pow, A. M., Hooper, M. L. and
Melton, D. W. 1989. Germ line transmission of a corrected HPRT gene
produced by gene targeting in embryonic stem cells. Cell 56: 313–321.
- 17. Jaenisch, R., Transgenic animals. Science 240, 1468–1474 (1988).
- 18. Page & Sydenham
(1991), Bio/Technology 9: 64.
- 19. Kaufman (1990), Meth. Enzymol. 185: 487.
- 20. Kaufman (1990), Meth. Enzymol. 185: 537.
- 21. Kaufman et al. (1987), EMBO J. 6: 187.
- 22. Sambrook et al. (1989), Molecular Cloning: A Laboratory
Manual pp. 7.3–7.57
(Cold Spring Harbor Laboratory Press).
- 23. Sambrook et al. (1989), Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, pp. 18.1–18.88
(Cold Spring Harbor Laboratory Press).
- 24. Keown et al. (1990), Meth. Enzymol. 185: 527.
- 25. Lichtenstein et al. (1987), Genetic Engineering 6: 104 (Academic
Press).
- 26. Clark AJ (1998) Biochem Soc Symp; 163: 133–40.
- 27. Whitelaw CB et al. (1991) Transgenic Res; 1: 3–13.