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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Thrombopoetin-(TPO)-Mimetika und ihre Verwendung
als Promotoren der Thrombopoese und Megakaryozytopoese.
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Hintergrund der Erfindung
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Megakaryozyten
sind aus Knochenmark stammende Zellen, die verantwortlich für die Produktion
von Blutplättchen
im Kreislauf sind. Obwohl sie < 0,25
% der Knochenmarkzellen in den meisten Arten umfassen, haben sie
mehr als das 10-fache des Volumens typischer Markzellen. Siehe Kuter
et al., Proc. Natl. Acad. Aci. USA 91:11104–11108 (1994). Megakaryozyten
erfahren einen als Endomitose bekannten Prozeß, durch den sie ihre Kerne
vervielfältigen,
aber keine Zellteilung erfahren und dadurch zu polyploiden Zellen
führen.
Als Reaktion auf eine verringerte Blutplättchenzahl nimmt die Endomitoserate
zu, höherploide
Megakaryozyten werden gebildet, und die Anzahl von Megakaryozyten
kann bis zu 3-fach zunehmen. Siehe Harker, J. Clin. Invest. 47:458–465 (1968).
Im Gegensatz verringert sich die Endomitoserate als Reaktion auf
eine erhöhte
Blutplättchenzahl,
niedrigerploide Megakaryozyten werden gebildet, und die Anzahl von
Megakaryozyten kann um 50 % abnehmen.
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Der
genaue physiologische Rückkopplungsmechanismus,
durch den die Masse von Blutplättchen
im Kreislauf die Endomitoserate und Anzahl von Megakaryozyten aus
dem Knochenmark reguliert, ist unbekannt. Es wird jetzt angenommen,
daß der
thrombopoetische Faktor im Kreislauf, der an der Vermittlung dieses
Rückkopplungskreises
beteiligt ist, Thrombopoetin (TPO) ist. Insbesondere wurde gezeigt,
daß TPO
der hauptsächliche
humorale Regulator in Situationen ist, die Thrombozytopenie involvieren.
Siehe z.B. Metcalf, Nature 369:519–520 (1994). Es wurde in mehreren
Studien gezeigt, daß TPO
die Blutplättchenzahlen
erhöht,
die Blutplättchengröße erhöht und die
Isotopenaufnahme in Blutplättchen
von Empfängertieren
erhöht.
Spezifisch wird angenommen, daß TPO
die Megakaryozytopoese auf mehrere Weisen beeinflußt: (1)
es produziert Zunahmen der Megakaryozytengröße und -anzahl; (2) es produziert
eine Zunahme des DNA-Gehalts in Form von Polyploidie in Megakaryozyten;
(3) es erhöht
die Megakaryozyten-Endomitose; (4) es produziert eine erhöhte Reifung
von Megakaryozyten; und (5) es produziert eine Zunahme des Prozentanteils
von Vorläuferzellen
in Form von kleinen Acetylcholinesterase-positiven Zellen im Knochenmark.
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Weil
Blutplättchen
(Thrombozyten) notwendig für
die Blutgerinnung sind und ein Patient, wenn ihre Zahlen sehr niedrig
sind, einem Todesrisiko durch katastrophaler Blutung unterliegt,
besitzt TPO potentielle nützliche
Anwendung sowohl in der Diagnose als auch in der Behandlung von
verschiedenen hämatologischen Störungen,
zum Beispiel Krankheiten, die primär auf Blutplättchendefekten
beruhen. Anhaltende klinische Versuche mit TPO haben gezeigt, daß TPO sicher
an Patienten verabreicht werden kann. Zusätzlich haben kürzliche
Studien eine Basis für
die Projektion der Wirksamkeit der TPO-Therapie in der Behandlung
von Thrombozytopenie und insbesondere Thrombozytopenie geliefert,
die aus Chemotherapie, Strahlentherapie oder Knochenmarktransplantation
als Behandlung für
Krebs oder Lymphom resultiert. Siehe z.B. McDonald (1992), Am. J.
Ped. Hematology/Oncology 14:8–21
(1992).
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Das
Gen, das TPO codiert, wurde kloniert und charakterisiert. Siehe
Kuter et al., Proc. Natl. Anac. Sci. USA, 91:11104–11108 (1994);
Barley et al., Cell 77:1117–1124
(1994); Kaushansky et al., Nature 369:568–571 (1994); Wendling et al.,
Nature 369:571–574
(1994); und Sauvage et al., Nature 369:533–538 (1994). Thrombopoetin
ist ein Glycoprotein mit wenigstens zwei Formen scheinbarer Molekülmassen
von 25 kDa und 31 kDa mit einer gemeinsamen N-terminalen Aminosäuresequenz.
Siehe Bartley et al., Cell 77:1117–1124 (1994). Thrombopoetin
scheint zwei besondere Regionen zu haben, die durch einen potentiellen
Arg-Arg-Spaltort getrennt sind. Die Amino-terminale Region ist hochkonserviert
im Menschen und in der Maus und besitzt eine gewisse Homologie mit
Erythropoetin und Interferon-a und Interferon-b. Die Carboxy-terminale
Region zeigt eine breite Artendivergenz.
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Die
DNA-Sequenzen und codierten Peptidsequenzen für den humanen TPO-Rezeptor (TPO-R;
auch als c-mpl bekannt) wurden beschrieben. Siehe Vigon et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:5640–5644 (1992). TPO-R ist ein
Mitglied der Hämatopoetin-Wachstumsfaktorrezeptorfamilie,
einer Familie, die durch einen gemeinsamen strukturellen Aufbau
der extrazellulären
Domäne
gekennzeichnet ist, einschließlich
konservierter C-Reste im N-terminalen Teil und eines WSXWS-Motivs
nahe der Transmembranregion. Siehe Bahan, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 87:6934–6938
(1990). Hinweise, daß dieser
Rezeptor eine funktionelle Rolle in der Hämatopoese spielt, schließen Beobachtungen
ein, daß seine
Expression auf Milz, Knochenmark oder fötale Leber in Mäusen (siehe
Souyri et al., Cell 63:1137–1147
(1990)) und auf Megakaryozyten, Blutplättchen und CD34+-Zellen
in Menschen beschränkt
ist (siehe Methia et al., Blood 82:1395–1401 (1993)). Ein weiterer
Nachweis für
TPO-R als Schlüsselregulator
der Megakaryopoese ist die Tatsache, daß der Kontakt von CD34+-Zellen mit synthetischen Oligonukleotiden,
die antisense zu TPO-R-RNA sind, signifikant das Auftreten von Megakaryozytenkolonien
ohne Beeinflussung erythroider oder myeloider Koloniebildung hemmt.
Einige Forscher postulieren, daß der
Rezeptor als Homodimer funktioniert, ähnlich der Situation bei den
Rezeptoren für
G-CSF und Erythropoetin.
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Die
langsame Erholung des Blutplättchenniveaus
bei Patienten, die an Throbozytopenie leiden, ist ein ernsthaftes
Problem und hat zu Dringlichkeit bei der Suche nach einem Blutwachstumsfaktoragonisten
geführt, der
die Blutplättchenregeneration
beschleunigen kann.
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Es
wäre wünschenswert,
Verbindungen bereitzustellen, die die Behandlung von Thrombozytopenie durch
Wirkung als TPO-Mimetikum erlauben.
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WO
00/35446 A1, veröffentlicht
am 22. Juni 2000, offenbart unter anderem 3-Hydroxy-4-[substituiertes-5-hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo-1-naphthalinsulfonsäuren und
-naphthalincarbonsäuren
als TPO-Mimetika und ihre Verwendung in der Behandlung von Thrombozytopenie.
US 5,482,546 offenbart substituierte
(5-Hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo-benzol-Verbindungen als Farbstoffe
und Tinten, die für
die Tintenstrahlverwendung geeignet sind. T. Kimura et al., FEBS
Lett., 1998, 428, 250–254,
offenbart ein Benzodiazepinon, das die Wirkung von Thrombopoetin über c-Mpl
nachahmt.
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Wie
hier offenbart wird, wurde unerwartet festgestellt, daß bestimmte
Hydroxy-1-azobenzol-Derivate wirksam als Agonisten des TPO-Rezeptors
sind, sie sind wirksame TPO-Mimetika.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Medikament zur Verwendung in der Therapie,
hergestellt unter Verwendung einer und umfassend eine Verbindung
der Formel (I):
worin:
R, R
1,
R
2, R
3 und R
9 jeweils unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkoxy,
-(CH
2)
pOR
4, -C(O)OR
4, Nitro,
Cyano, Halogen, Aryl, -S(O)
nR
4,
Cycloalkyl, -CONR
5R
6,
Phosphonsäure,
Sulfonsäure,
Phosphinsäure
und -SO
2NR
5R
6,
worin
p 0–6 ist;
n 0–2 ist;
R
4 Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, C
1-12-Aryl, substituiertes Alkyl, substituiertes
Cycloalkyl und substituiertes C
1-12-Aryl
ist und
R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
aus Wasserstoff, Alkyl, C
3-6-Cycloalkyl
und Aryl ausgewählt
sind; oder R
5 und R
6 zusammen
mit dem Stickstoff, an den sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen
gesättigten
Ring darstellen, der bis zu einem anderen Heteroatom enthält, das
aus Sauerstoff und Stickstoff ausgewählt ist;
m 0–6 ist;
und
R
10 ein cyclischer oder polycyclischer
aromatischer Ring ist, der 3 bis 16 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls
ein oder mehrere Heteroatome enthält, mit der Maßgabe, daß dann,
wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring
wenigstens zwei Heteroatome enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische
Ring wenigstens ein Heteroatom enthält, und der gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus folgenden besteht: Alkyl, Cycloalkyl, substituiertem
Cycloalkyl, Aryl, substituiertem Aryl, Aryloxy, Alkoxy, Acyloxy,
Amino, Nitro, Cyano, Halogen, Hydroxy und Alkyl, das mit einem oder
mehreren Substituenten substituiert ist, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Alkoxy, Acyloxy, Aryl, substituiertem Aryl, Cycloalkyl, substituiertem
Cycloalkyl, Aryloxy, Amino, Nitro, Cyano, Halogen und Hydroxy besteht;
und
mit der Maßgabe,
daß:
wenigstens
eines aus R, R
1, R
2 und
R
3 Sulfonsäure, -C(O)OR
4,
Tetrazol, -CONR
5R
6,
Phosphonsäure
oder Phosphinsäure
ist; worin R
4, R
5 und
R
6 wie oben beschrieben sind;
und mit
der Maßgabe,
daß:
wenn
R
1 Carbonsäure ist; R, R
2 und
R
3 Wasserstoff sind; und R
9 Methyl
ist; R
10 nicht unsubstituiertes Phenyl ist.
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Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(II):
worin:
R, R
1,
R
2 und R
3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, C
1-6-Alkyl, C
1-6-Alkoxy, -(CH
2)
pOR
4, -C(O)OR
4, Nitro, Cyano, Halogen, Aryl, -S(O)
nR
4, Cycloalkyl,
-CONR
5R
6, -NR
5R
6, Phosphonsäure, Sulfonsäure, Phosphinsäure und
-SO
2NR
5R
6,
worin
p 0–6 ist;
n 0–2 ist;
R
4 Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, C
1-12-Aryl, substituiertes Alkyl, substituiertes
Cycloalkyl und substituiertes C
1-12-Aryl
ist und
R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
aus Wasserstoff, Alkyl, C
3-6-Cycloalkyl
und Aryl ausgewählt
sind
oder R
5 und R
6 zusammen
mit dem Stickstoff, an den sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen
gesättigten Ring
darstellen, der bis zu einem anderen Heteroatom enthält, das
aus Sauerstoff und Stickstoff ausgewählt ist;
m 0–6 ist;
und
AR ein cyclischer oder polycyclischer aromatischer Ring
ist, der 3 bis 16 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls ein oder
mehrere Heteroatome enthält,
mit der Maßgabe,
daß dann,
wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring
wenigstens zwei Heteroatome enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische
Ring wenigstens ein Heteroatom enthält, und der gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus folgenden besteht: Alkyl, Aryl, substituiertem Cycloalkyl,
substituiertem Aryl, Aryloxy, Hydroxy, Alkoxy, Cycloalkyl, Acyloxy,
Amino, N-Acylamino, Nitro, Cyano, Halogen, -C(O)OR
4,
-C(O)NR
7R
8, -S(O)
2NR
7R
8,
-S(O)
nR
4 und Alkyl,
das mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Alkoxy, Acyloxy, Aryl, substituiertem Aryl, Amino,
N-Acylamino, Oxo, Hydroxy, Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, -C(O)OR
4, -C(O)NR
7R
8, -S(O)
2NR
7R
8, -S(O)
nR
4, Aryloxy, Nitro,
Cyano und Halogen besteht,
worin
R
4 Wasserstoff,
Alkyl, Cycloalkyl, C
1-12-Aryl, substituiertes
Alkyl, substituiertes Cycloalkyl und substituiertes C
1-12-Aryl
ist; und
R
7 und R
8 unabhängig Wasserstoff,
Cycloalkyl, C
1-12-Aryl, substituiertes Cycloalkyl,
substituiertes C
1-12-Aryl, Alkyl oder Alkyl
sind, das mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist,
die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Alkoxy, Acyloxy, Aryloxy, Amino, N-Acylamino, Oxo, Hydroxy,
-C(O)OR
4, -S(O)
nR
4, -C(O)NR
4R
4, -S(O)
2NR
4R
4, Nitro, Cyano,
Cycloalkyl, substituiertem Cycloalkyl, Halogen, C
1-12-Aryl
und substituiertem C
1-12-Aryl besteht,
oder
R
7 und R
8 zusammen
mit dem Stickstoff, an den sie gebunden sind, einen 5- bis 6-gliedrigen
gesättigten Ring
darstellen, der bis zu einem anderen Heteroatom enthält, das
aus Sauerstoff und Stickstoff ausgewählt ist,
worin R
4 wie oben beschrieben ist und n 0–2 ist;
und
pharmazeutisch akzeptabler Salze, Hydrate, Solvate und
Ester davon;
in der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung
in der Behandlung von Thrombozytopenie.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch den Befund, daß die Verbindungen
der Formel (II) aktiv als Agonisten des TPO-Rezeptors sind.
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In
einem weiteren Aspekt der Offenbarung werden neue Verfahren und
neue Zwischenstufen bereitgestellt, die nützlich in der Herstellung der
vorliegend erfundenen TPO-mimetischen Verbindungen sind.
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Eingeschlossen
in der vorliegenden Erfindung sind pharmazeutische Zusammensetzungen,
die einen pharmazeutischen Träger
und Verbindungen umfassen, die nützlich
in den Verfahren der Erfindung sind.
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Auch
nützlich
sind Verfahren der Co-Verabreichung der vorliegend erfundenen TPO-mimetischen
Verbindungen mit weiteren aktiven Bestandteilen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegenden Verbindungen, die als TPO-Mimetika wirken, werden durch
die obige Formel (I) definiert.
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Bevorzugt
unter den Verbindungen der vorliegenden Formel (I) sind diejenigen,
worin R1 Carbonsäure oder Sulfonsäure ist;
R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Carbonsäure, C1-12-Aryl, Sulfonsäure, Tetrazol, -CONR5R6, worin R5 und R6 wie in der
obigen Formel (I) beschrieben sind, Phosphonsäure, Phosphinsäure, C1-6-Alkoxy, Nitro, C1-6-Alkyl
und Halogen; m 0 ist; R9 C1-6-Alkyl,
C1-6-Alkoxy, Halogen oder C1-12-Aryl
ist; und R10 ein cyclischer oder polycyclischer
aromatischer Ring ist, der 3 bis 14 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls
ein oder mehrere Heteroatome enthält, mit der Maßgabe, daß dann, wenn
die Anzahl der Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring wenigstens
zwei Heteroatome enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische
Ring wenigstens ein Heteroatom enthält, und der gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Alkyl, C1-12-Aryl, substituiertem
Cycloalkyl, substituiertem C1-12-Aryl, Aryloxy,
Alkoxy, Trifluormethyl, Cycloalkyl, Nitro, Cyano, Hydroxy und Halogen
besteht; und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate
und Ester davon.
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Besonders
bevorzugt unter den vorliegenden Verbindungen der Formel (I) sind
diejenigen, worin R1 Carbonsäure oder
Sulfonsäure
ist; R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, C1-6-Alkoxy, Tetrazol,
-CONR5R6, worin
R5 und R6 wie in
der obigen Formel (I) beschrieben sind, Phosphonsäure, Phosphinsäure, C1-6-Alkyl und Halogen; m 0 ist; R9 C1-6-Alkyl, C1-6-Alkoxy, Halogen oder C1-12-Aryl
ist; und R10 Phenyl ist, das mit einem oder
mehreren Substituenten substituiert ist, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die
aus Alkyl, substituiertem Alkyl, Alkoxy, Trifluormethyl, Halogen
und Hydroxy besteht; und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate,
Solvate und Ester davon.
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Die
am meisten bevorzugten unter den vorliegenden Verbindungen der Formel
(I) sind diejenigen, worin R1 Carbonsäure oder
Sulfonsäure
ist; R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, C1-6-Alkoxy, C1-6-Alkyl und Halogen; m 0 ist; R9 C1-6-Alkyl oder
C1-6-Alkoxy ist und R10 Phenyl
ist, das mit einem bis drei Substituenten substituiert ist, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Alkyl, Hydroxy, Trifluormethyl und Halogen besteht;
und pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate und Ester
davon.
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Erfindungsgemäße Verbindungen
der Formel (I) sind:
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(4-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-4-hydroxybenzoesäure;
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(3-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-trifluormethylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzoesäure;
2-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
5-Chlor-3-{[1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzolsulfonsäure;
3-tert-Butyl-4-{[1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
Methyl-3-hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoat
und
4-{[1-(4-tert-Butylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate und Ester davon.
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Diese
Offenbarung beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Thrombozytopenie,
das das Verabreichen einer wirksamen Menge einer TPO-mimetischen Verbindung,
die durch die obige Formel (II) definiert wird, an einen Patienten
umfaßt,
der dies benötigt.
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Bevorzugt
unter den Verbindungen der Formel (II) sind diejenigen, worin R1 Carbonsäure
oder Sulfonsäure
ist; R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, Carbonsäure,
C1-12-Aryl, Sulfonsäure, Tetrazol, -CONR5R6, worin R5 und R6 wie in der
obigen Formel (II) beschrieben sind, Phosphonsäure, Phosphinsäure, C1-6-Alkoxy, Nitro, C1-6-Alkyl
und Halogen; m 0 ist; und Ar ein cyclischer oder polycyclischer aromatischer
Ring ist, der 3 bis 14 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls ein oder
mehrere Heteroatome enthält,
mit der Maßgabe,
daß dann,
wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring wenigstens
zwei Heteroatome enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische Ring
wenigstens ein Heteroatom enthält,
und der gegebenenfalls mit einem oder mehreren Substituenten substituiert
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Alkyl, C1-12-Aryl, substituiertem
Cycloalkyl, substituiertem C1-12-Aryl, Aryloxy,
Hydroxy, Alkoxy, Cycloalkyl, Amino, Nitro, Cyano und Halogen besteht;
und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate und Ester
davon.
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Besonders
bevorzugt unter den Verbindungen der Formel (II) sind diejenigen,
worin R1 Carbonsäure oder Sulfonsäure ist;
R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, C1-6-Alkoxy, Tetrazol, -CONR5R6, worin R5 und R6 wie in der
obigen Formel (II) beschrieben sind, Phosphonsäure, Phosphinsäure, C1-6-Alkyl und Halogen; m 0 ist; und AR ein
cyclischer oder polycyclischer aromatischer Ring ist, der 3 bis
14 Kohlenstoffatome enthält
und gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome enthält, mit
der Maßgabe,
daß dann,
wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring
wenigstens zwei Heteroatome enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische
Ring wenigstens ein Heteroatom enthält, und der gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten substituiert ist, die aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Alkyl, C1-12-Aryl, substituiertem
C1-12-Aryl, Aryloxy, Hydroxy, Alkoxy, Amino
und Halogen besteht; und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate,
Solvate und Ester davon.
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Die
am meisten bevorzugten unter den Verbindungen der Formel (II) sind
diejenigen, worin R1 Carbonsäure oder
Sulfonsäure
ist; R, R2 und R3 jeweils
unabhängig
ausgewählt
sind aus Wasserstoff, C1-6-Alkoxy, C1-6-Alkyl und Halogen; m 0 ist; und AR aus
Naphthalin, Phenyl und Pyrazol ausgewählt ist und gegebenenfalls mit
einem bis drei Substituenten substituiert ist, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die aus Alkyl, C1-12-Aryl, substituiertem
C1-12-Aryl, Hydroxy, Alkoxy und Halogen
besteht; und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate
und Ester davon.
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Bevorzugt
unter den Verbindungen der Formel (II) sind:
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
3-Hydroxy-4-[(5-hydroxy-3-methyl-1-phenyl-1H-pyrazol-4-yl)azo]benzoesäure;
4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(4-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-4-hydroxybenzoesäure;
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(3-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-trifluormethylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure;
3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzoesäure;
2-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
5-Chlor-3-{[1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzolsulfonsäure;
3-tert-Butyl-4-{[1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
Methyl-3-hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoat
und
4-{[1-(4-tert-Butylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
und
pharmazeutisch akzeptable Salze, Hydrate, Solvate und Ester davon.
-
Verbindungen
der Formel (I) sind in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der
Erfindung eingeschlossen und werden in den Verfahren der Offenbarung
verwendet.
-
Verbindungen
der Formel (II) sind in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der
Erfindung eingeschlossen und werden in den Verfahren der Offenbarung
verwendet.
-
Mit
dem Begriff "Aryl" wie hier verwendet,
wenn nicht anders definiert, ist ein cyclischer oder polycyclischer
aromatischer Ring gemeint, der 1 bis 14 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls
1 bis 5 Heteroatome enthält,
mit der Maßgabe,
daß dann,
wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 1 ist, der aromatische Ring wenigstens
4 Heteroatome enthält,
dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 2 ist, der aromatische
Ring wenigstens 3 Heteroatome enthält, dann, wenn die Anzahl der
Kohlenstoffatome 3 ist, der aromatische Ring wenigstens zwei Heteroatome
enthält,
und dann, wenn die Anzahl der Kohlenstoffatome 4 ist, der aromatische Ring
wenigstens ein Heteroatom enthält.
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Mit
dem Begriff "C1-12-Aryl" wie
hier verwendet, wenn nicht anders definiert, ist Phenyl, Naphthalin, 3,4-Methylendioxyphenyl,
Pyridin, Biphenyl, Chinolin, Pyrimidin, Chinazolin, Thiophen, Furan,
Pyrrol, Pyrazol, Imidazol und Tetrazol gemeint.
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Mit
dem Begriff "substituiert" wie hier verwendet,
wenn nicht anders definiert, ist gemeint, daß die betroffene chemische
Einheit einen oder mehrere Substituenten aufweist, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die aus Hydroxyalkyl, Alkoxy, Acyloxy, Alkyl, Amino, N-Acetylamino,
Hydroxy, -(CH2)gC(O)OR11, -S(O)nR12, Nitro, Cyano, Halogen und Trifluormethyl
besteht, worin g 0–6
ist, R11 Wasserstoff oder Alkyl ist, n 0–2 ist und
R12 Wasserstoff oder Alkyl ist.
-
Mit
dem Begriff "Alkoxy" wie hier verwendet
ist -OAlkyl gemeint, worin Alkyl wie hier beschrieben ist, einschließlich -OCH3 und -OC(CH3)2CH3.
-
Mit
dem Begriff "Cycloalkyl" wie hier verwendet,
wenn nicht anders definiert, ist ein nicht-aromatisches, ungesättigtes
oder gesättigtes,
cyclisches oder polycyclisches C3-12 gemeint.
-
Beispiele
für Cycloalkyl
und substituierte Cycloalkyl-Substituenten wie hier verwendet schließen Cyclohexyl,
4-Hydroxycyclohexyl, 2-Ethyl cyclohexyl, Propyl-4-methoxycyclohexyl,
4-Methoxycyclohexyl, 4-Carboxycyclohexyl und Cyclopentyl ein.
-
Mit
dem Begriff "Acyloxy" wie hier verwendet
ist -OC(O)-Alkyl gemeint, worin Alkyl wie hier beschrieben ist.
Beispiele für
Acyloxy-Substituenten
wie hier verwendet schließen
-OC(O)CH3, -OC(O)CH(CH3)2 und -OC(O)(CH2)3CH3 ein.
-
Mit
dem Begriff "N-Acylamino" wie hier verwendet
ist -N(H)C(O)-Alkyl gemeint, worin Alkyl wie hier beschrieben ist.
Beispiele für
N-Acylamino-Substituenten
wie hier verwendet schließen
N(H)C(O)CH3, -N(H)C(O)CH(CH3)2 und -N(H)C(O)(CH2)3CH3 ein.
-
Mit
dem Begriff "Aryloxy" wie hier verwendet
ist -OC6-12-Aryl gemeint, worin C6-12-Aryl Phenyl, Naphthyl, 3,4-Methylendioxyphenyl
oder Biphenyl ist, gegebenenfalls substituiert mit einem oder mehreren
Substituenten, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Alkyl, Hydroxyalkyl,
Alkoxy, Trifluormethyl, Acyloxy, Amino, N-Acylamino, Hydroxy, -(CH2)gC(O)OR11, -S(O)nR12, Nitro, Cyano und Halogen besteht, worin
g 0–6
ist, R11 Wasserstoff oder Alkyl ist, n 0–2 ist und
R12 Wasserstoff oder Alkyl ist. Beispiele
für Aryloxy-Substituenten
wie hier verwendet schließen
Phenoxy, 4-Fluorphenyloxy und Biphenyloxy ein.
-
Mit
dem Begriff "Heteroatom" wie hier verwendet
ist Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel gemeint.
-
Mit
dem Begriff "Halogen" wie hier verwendet
ist ein Substituent gemeint, der aus Bromid, Iodid, Chlorid und
Fluorid ausgewählt
ist.
-
Mit
dem Begriff "Alkyl" und Derivaten davon
und in allen Kohlenstoffketten wie hier verwendet ist eine lineare
oder verzweigte, gesättigte
oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffkette gemeint, und die Kohlenstoffkette wird, wenn
nicht anders definiert, 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele
für Alkyl-Substituenten
wie hier verwendet schließen
-CH3, -CH2-CH3, -CH2-CH2-CH3, -CH(CH3)2, -C(CH3)3, -(CH2)3-CH3,
-CH2-CH(CH3)2, -CH(CH3)-CH2-CH3, -CH=CH2 und -C=C-CH3 ein.
-
Mit
dem Begriff "Behandeln" und Derivaten davon
wie hier verwendet ist die prophylaktische oder therapeutische Therapie
gemeint.
-
Alle
in dieser Beschreibung aufgeführten
Veröffentlichungen,
die ohne Beschränkung
Patente und Patentanmeldungen einschließen, werden hier durch Verweis
eingeführt,
als ob sie vollständig
wiedergegeben wären.
-
Verbindungen
der Formel (II) sind in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der
Erfindung eingeschlossen und werden in den Verfahren der Offenbarung
verwendet. Wenn eine -COOH oder -OH-Gruppe vorhanden ist, können pharmazeutisch
akzeptable Ester eingesetzt werden, zum Beispiel Methyl, Ethyl,
Pivaloyloxymethyl und dgl. für
-COOH, und Acetat, Maleat und dgl. für -OH, und diejenigen Ester,
die fachbekannt zur Modifizierung der Löslichkeits- oder Hydrolyseeigenschaften
zur Verwendung als Prodrug-Formulierungen oder
Formulierungen mit anhaltender Freisetzung sind.
-
Die
neuen Verbindungen der Formel (II) werden wie in den nachfolgenden
Schemata I und II gezeigt oder durch analoge Verfahren hergestellt,
worin R, R1, R2,
R3, AR und m wie in Formel (II) definiert
sind und vorausgesetzt, daß die
Substituenten "R" und m und AR keinen
solchen Substituenten einschließen,
der die Verfahren der Schemata I und II unbrauchbar macht. Alle
Ausgangsstoffe sind kommerziell erhältlich oder werden leicht aus
kommerziell erhältlichen
Ausgangsstoffen durch die Fachleute hergestellt.
-
-
- i) 4-Amino-1-benzolsulfonsäure, NaNO2,
NaHCO3, Wasser; ii) NaHSO3,
Wasser; iii) NaNO2, HCl, Wasser; iv) AR,
NaHCO3, Wasser.
-
Schema
I umreißt
die Bildung von Verbindungen der Formel (II). Wie in Schema I verwendet,
wird die Diazo-Verbindung (b) aus der freien Hydroxybenzol-Verbindung
(a) durch Behandeln von (a) mit 4-Benzoldiazoniumsulfat in Gegenwart
einer geeigneten Base, bevorzugt Natriumhydrogencarbonat, hergestellt.
Reduktion der Verbindung (b) mit Natriumhydrogensulfit in Wasser
lieferte die 2-Aminohydroxybenzol-Verbindung (c). Verbindung (c)
wird durch Reaktion mit Natriumnitrit und einer geeigneten Säure wie
Salpetersäure,
Schwefelsäure
oder bevorzugt Salzsäure
in einem geeigneten wäßrigen Lösungsmittel
wie Wasser oder bevorzugt einer Ethanol-Wasser-Mischung zur Herstellung der Diazonium-Verbindung
(d) diazotiert. Verbindung (e) wird durch Umsetzen von Verbindung
(d) in einer Kupplungsreaktion mit einer geeigneten Aryl-Spezies
in Gegenwart einer Base, bevorzugt Natriumhydrogencarbonat, oder
eine Säure,
bevorzugt Salzsäure,
hergestellt.
-
-
- i) NaNO2, HCl, Wasser, dann SnCl2, Wasser; ii) AcOH, Wärme
-
Schema
II umreißt
die Bildung von Pyrazolen zur Verwendung in Schema I. Ein Amin wie
4-Methylanilin, Verbindung (f), wird durch Wirkung von Natriumnitrit
und einer geeigneten Säure
sie Salzsäure,
Salpetersäure
oder Schwefelsäure
in einem geeigneten wäßrigen Lösungsmittelsystem
wie Wasser oder Ethanol-Wasser-Mischungen diazotiert und dann in
situ durch Zinnchlorid reduziert, um das Hydrazin zu liefern, Verbindung (g).
Das Hydrazin wird dann mit einem beta-Ketoester wie Ethylacetoacetat,
Verbindung (h), in einem geeigneten Lösungsmittel wie Essigsäure oder
Ethanol bei einer geeigneten Temperatur, typischerweise 0–100°C, kondensiert,
um das entsprechende Pyrazol zu ergeben, Verbindung (I) wie hier
beschrieben.
-
Die
Behandlung von Thrombozytopenie wie hier beschrieben wird durch
Steigerung der Produktion von Blutplättchen erreicht.
-
Mit
dem Begriff "Co-Verabreichung" und Derivaten davon
wie hier verwendet ist entweder die simultane Verabreichung oder
jede Weise einer separaten aufeinanderfolgenden Verabreichung einer
TPO-mimetischen Verbindung wie hier beschrieben und eines weiteren
aktiven Bestandteils oder weiterer aktiver Bestandteile gemeint,
die zur Behandlung von Thrombozytopenie bekannt sind, einschließlich Chemotherapie-induzierter
Thrombozytopenie und Knochenmarktransplantation und anderer Zustände mit
rückläufiger Blutplättchenproduktion.
Falls die Verabreichung nicht simultan ist, werden die Verbindungen
bevorzugt in einer zeitlichen Nähe
zueinander verabreicht. Außerdem
macht es nicht aus, ob die Verbindungen in der gleichen Arzneiform
verabreicht werden, zum Beispiel kann eine Verbindung topisch verabreicht
werden und eine andere Verbindung kann oral verabreicht werden.
-
Weil
die pharmazeutisch aktiven Verbindungen der vorliegenden Erfindung
aktiv als TPO-Mimetika sind, weisen sie einen therapeutischen Nutzen
in der Behandlung von Thrombozytopenie und anderen Zuständen mit
rückläufiger Blutplättchenproduktion
auf.
-
Bei
der Bestimmung der Wirksamkeit als TPO-Mimetika wurden die folgenden
Tests eingesetzt:
-
Luciferasetest
-
Verbindungen
der vorliegenden Erfindung wurden auf Wirksamkeit als Mimetika des
TPO-Rezeptors in einem Luciferasetest untersucht, wie beschrieben
in Lamb et al., Nucleic Acids Research 23:3283–3289 (1995) und Seidel et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:3041–3045 (1995), indem die darin
verwendeten HepG2-Zellen durch eine auf TPO ansprechende BaF3-Zellinie (Vigon et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1992, 89, 5640–5644) ersetzt wurden. Die
murinen BaF3-Zellen exprimieren TPO-Rezeptoren und stimmen eng mit dem
Muster der STAT-Aktivierung (Signaltransduktoren und Aktivatoren
der Transkription) überein,
die in primären
murinen und humanen Knochenmarkzellen beobachtet wird.
-
Einige
der am meisten bevorzugten Verbindungen dieser Erfindung waren auch
aktiv in einem in-vitro-Proliferationstest unter Verwendung der
murinen 32D-mpl-Zellinie (T.D. Bartley et al., Cell, 1994, 77, 1117–1124).
32D-mpl-Zellen exprimieren TPO-R, und ihr Überleben hängt von der Gegenwart von TPO
ab. In gleicher Weise waren einige der am meisten bevorzugten Verbindungen
dieser Erfindung auch positiv in der Stimulierung der Reifung von
Megakaryozyten aus humanen Knochenmarkzellen. In diesem Test wurden
gereinigte humane CD34+-Vorläuferzellen
in Flüssigkultur
mit Testverbindungen für
10 Tage inkubiert, und die Anzahl der Zellen, die das Transmembranglycoprotein
CD41 (gpIIb), einen Megakaryozytenmarker, exprimieren, wurde dann
durch Durchflußzytometrie
gemessen (siehe S.W. Cwirla et al. Science, 1997, 276, 1696–1699).
-
Die
pharmazeutisch aktiven Verbindungen im Umfang dieser Erfindung sind
nützlich
als TPO-Mimetika in Säugetieren,
einschließlich
Menschen, die dies benötigen.
-
Einige
der bevorzugten Verbindungen im Umfang der Erfindung zeigten Aktivierung
von ca. 4 bis 100 % der Kontrolle bei einer Konzentration von 0,1–10 μM im Luciferasetest.
Die bevorzugten Verbindungen der Erfindung förderten auch die Proliferation
von 32D-mpl-Zellen bei einer Konzentration von 0,1 bis 100 μM. Die bevorzugten
Verbindungen der Erfindung zeigten auch Aktivität im CD41-Megakaryozytentest
bei einer Konzentration von 0,1 bis 30 μM.
-
Die
vorliegende Erfindung kann in einem Verfahren zur Behandlung von
Thrombozytopenie und anderen Zuständen mit rückläufiger Blutplättchenproduktion
verwendet werden, welche das Verabreichen einer Verbindung der Formel
(II) wie oben definiert und pharmazeutisch akzeptabler Salze, Hydrate,
Solvate und Ester davon in einer zur Steigerung der Blutplättchenproduktion
wirksamen Menge umfaßt.
Die Verbindungen der Formel (II) können auch in einem Verfahren
zur Behandlung der oben angegebenen Krankheitszustände wegen
ihrer nachgewiesenen Fähigkeit
zur Wirkung als TPO-Mimetika verwendet werden. Der Wirkstoff kann
an einen Patienten, der dies benötigt,
auf jedem herkömmlichen
Verabreichungsweg verabreicht werden, der ohne Beschränkung die
intravenöse,
intramuskuläre,
orale, subkutane, intradermale und parenterale Verabreichung einschließt.
-
Die
pharmazeutisch aktiven Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden
in zweckmäßigen Arzneiformen
wie Kapseln, Tabletten oder injizierbaren Zubereitungen aufgenommen.
Feste oder flüssige
pharmazeutische Träger
werden eingesetzt. Feste Träger
schließen
Stärke,
Lactose, Calciumsulfatdihydrat, Kaolin, Saccharose, Talkum, Gelatine,
Agar, Pectin, Gummi arabicum, Magnesiumstearat und Stearinsäure ein. Flüssige Träger schließen Sirup,
Erdnußöl, Olivenöl, Kochsalzlösung und
Wasser ein. In ähnlicher
Weise kann der Träger
oder das Verdünnungsmittel
jeden Stoff zur anhaltenden Freisetzung einschließen, wie
Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat, allein oder mit einem
Wachs. Die Menge des festen Trägers
variiert stark, aber wird bevorzugt ca. 25 mg bis ca. 1 g pro Dosierungseinheit
sein. Wenn ein flüssiger
Träger
verwendet wird, wird die Zubereitung in Form eines Sirups, Elixiers,
einer Emulsion, einer Weichgelatinekapsel, einer sterilen injizierbaren
Flüssigkeit,
wie zum Beispiel einer Ampulle, oder einer wäßrigen oder nicht-wäßrigen flüssigen Suspension
sein.
-
Die
pharmazeutischen Zubereitungen werden unter Befolgen herkömmlicher
Techniken für
einen pharmazeutischen Chemiker hergestellt, die das Vermischen,
Granulieren und, nach Bedarf, Verpressen für Tablettenformen oder das
Vermischen, Einfüllen
oder Auflösen
der Bestandteile nach Bedarf beinhalten, um die gewünschten
oralen oder parenteralen Produkte zu ergeben.
-
Dosen
der vorliegend erfundenen pharmazeutisch aktiven Verbindungen in
einer pharmazeutischen Dosierungseinheit wie oben beschrieben werden
eine wirksame, nicht-toxische Menge sein, bevorzugt ausgewählt aus
dem Bereich von 0,001–100
mg/kg aktiver Verbindung, bevorzugt 0,001–50 mg/kg. Bei der Behandlung
eines menschlichen Patienten, der ein TPO-Mimetikum benötigt, wird
die ausgewählte
Dosis bevorzugt 1- bis 6-mal täglich
verabreicht, oral oder parenteral. Bevorzugte Formen der parenteralen
Verabreichung schließen
topisch, rektal, transdermal, durch Injektion und kontinuierlich
durch Infusion ein. Orale Dosierungseinheiten für die humane Verabreichung
enthalten bevorzugt 0,05 bis 3500 mg der aktiven Verbindung. Die orale
Verabreichung, die niedrigere Dosierungen verwendet, ist bevorzugt.
Die parenterale Verabreichung bei hohen Dosierungen kann jedoch
auch verwendet werden, wenn sie sicher und zweckmäßig für den Patienten ist.
-
Optimale
Dosierung zur Verabreichung können
leicht durch die Fachleute bestimmt werden und werden mit dem besonderen
verwendeten TPO-Mimetikum,
der Konzentration der Zubereitung, dem Verabreichungsmodus und dem
Fortschreiten des Krankheitszustands variieren. Zusätzliche
Faktoren, die von dem besonderen behandelten Patienten abhängen, werden
zu einer Notwendigkeit zur Einstellung der Dosierungen führen, einschließlich Patientenalter,
-gewicht, -ernährung
und Verabreichungszeit.
-
Das
in dieser Offenbarung zur Induzierung von TPO-mimetischer Aktivität in Säugetieren,
einschließlich
Menschen, verwendbare Verfahren umfaßt die Verabreichung einer
wirksamen TPO-mimetischen Menge einer pharmazeutisch aktiven Verbindung
der vorliegenden Erfindung an einen Patienten, der einer solchen Aktivität bedarf.
-
Die
Erfindung sieht auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(II) in der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung als TPO-Mimetikum
vor.
-
Die
Erfindung sieht auch die Verwendung der Formel (II) in der Herstellung
eines Medikaments zur der Verwendung in der Therapie vor, zum Beispiel
als TPO-Mimetikum.
-
Die
Erfindung sieht auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(II) in der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung in der
Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge der Verbindung
an ein Säugetier
und zur Steigerung der Blutplättchenproduktion
in dem Säugetier
vor, worin das Säugetier
(z.B. Mensch) eine gesteigerte Blutplättchenproduktion benötigt.
-
Die
Erfindung sieht auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(II) in der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung in der
Behandlung von Thrombozytopenie vor.
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Die
Erfindung sieht auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung
als TPO-Mimetikum vor, die eine Verbindung der Formel (II) und einen
pharmazeutisch akzeptablen Träger
umfaßt.
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Die
Erfindung sieht auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung
in der Behandlung von Thrombozytopenie vor, die eine Verbindung
der Formel (II) und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfaßt.
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Die
Erfindung sieht auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung
in der Steigerung der Blutplättchenproduktion
vor, die eine Verbindung der Formel (II) und einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
umfaßt.
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Keine
inakzeptablen toxikologischen Wirkungen werden erwartet, wenn Verbindungen
der Erfindung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verabreicht werden.
-
Zusätzlich können die
pharmazeutisch aktiven Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit
weiteren aktiven Bestandteilen co-verabreicht werden, zum Beispiel
mit anderen Verbindungen, die zur Behandlung von Thrombozytopenie
bekannt sind, einschließlich
Chemotherapie-induzierter Thrombozytopenie und Knochenmarktransplantation
und anderer Zustände
mit rückläufiger Blutplättchenproduktion,
oder mit Verbindungen, von denen bekannt ist, daß sie einen Nutzen bei kombinierter
Verwendung mit einem TPO-Mimetikum haben.
-
Erwogene Äquivalente – Der Durchschnittsfachmann
wird erkennen, daß die
Verbindungen der Formel (I) und (II) auch in tautomeren Formen existieren
können,
worin die Doppelbindung, die zwischen den zwei Stickstoffatomen
gezogen ist, zwischen dem unteren Stickstoffatom und dem AR-Sub stituenten
besteht. Tautomere Formen der Verbindungen der Formel (I) und (II)
werden exemplarisch durch die folgende Formel (III) dargestellt:
worin die "R"-Gruppen wie oben definiert sind. Alle
solche Verbindungen sind im Umfang der Erfindung eingeschlossen
und inhärent
in der Definition der Verbindungen der Formeln (I) und (II) eingeschlossen.
-
Ohne
weitere Ausführungen
wird angenommen, daß ein
Fachmann unter Verwendung der vorhergehenden Beschreibung die vorliegende
Erfindung in ihrem vollsten Ausmaß nutzen kann. Die folgenden
Beispiele sollen deshalb als bloß illustrativ und nicht als
Beschränkung
des Umfangs der vorliegenden Erfindung in irgendeiner Weise aufgefaßt werden.
-
Experimentelle Einzelheiten
-
Beispiel 1
-
Herstellung von 3-Hydroxy-4-{(5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure
-
Eine
Lösung
aus 4-Amino-3-hydroxybenzoesäure
(0,77 g, 0,005 mol) in 1N wäßriger Salzsäure (15,0 ml)
wurde auf 0°C
abgekühlt
und langsam mit einer Lösung
aus Natriumnitrit (0,38 g; 0,0055 mol) in Wasser (5,0 ml) behandelt.
Nach der Zugabe wurde die Lösung
bei 0°C
für 10
min gerührt,
dann wurde 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on (0,94 mg;
0,005 mol) in einer Portion hinzugegeben. Ethanol (15,0 ml) wurde
hinzugegeben, gefolgt von gesättigtem
wäßrigem Natriumhydrogencarbonat,
bis der pH der Lösung 8
war (ca. 10 ml benötigt).
Die rote Lösung
wurde dann bei Raumtemperatur für
16 h gerührt.
-
Die
Mischung wurde filtriert und der Feststoff in 10%igem wäßrigem Natriumhydroxid
(50,0 ml) gelöst. Die
rote Lösung
wurde zweimal mit Ethylacetat extrahiert, dann mit 6N wäßriger Salzsäure angesäuert und filtriert,
um die Titelverbindung als roten Feststoff zu ergeben (1,67 g; 95
%).
MS(ES) m/z 351 [M – H].
-
Beispiel 2
-
Herstellung von 3-Hydroxy-4-[(5-hydroxy-3-methyl-1-phenyl-1H-pyrazol-4-yl)azo]benzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 3-Methyl-1-phenyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde die
Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt.
MS(ES) m/z
351 [M – H].
-
Beispiel 3
-
Herstellung von 4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
a) 4-Benzyloxyphenylhydrazin
-
Eine
Lösung
aus 4-Benzyloxyanilinhydrochlorid (11,3 g, 0,048 mol) in konzentrierter
Salzsäure
(40,0 ml) wurde auf 0° abgekühlt und
dann mit einer Lösung
aus Natriumnitrit (3,28 g, 0,048 mol) in Wasser (20,0 ml) tropfenweise
behandelt. Die Mischung wurde bei 0° für weitere 10 min gerührt und
dann in eine kalte (–10°) Lösung aus
Zinndichloridhydrat (40,0 g, 0,18 mol) in konzentrierter Salzsäure (40,0
ml) gegossen. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur unter Rühren für 1 h erwärmen gelassen.
Die Mischung wurde mit 10%igem wäßrigem Natriumhydroxid
basisch gemacht, Ethylacetat (1 l) wurde hinzugegeben und die Mischung
filtriert, um unerwünschte
Zinnreste zu entfernen. Die organische Schicht wurde dann getrocknet
und eingedampft, um die Titelverbindung als gelben Feststoff zu
liefern (6,9 g, 67 %). Smp. 105–107°.
-
b) 1-(4-Benzyloxyphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on
-
Eine
Lösung
aus der Verbindung aus Beispiel 3a) (2,6 g, 0,012 mol) und Ethylacetoacetat
(1,6 ml, 0,012 mol) in Eisessig (50,0 ml) wurde für 24 h gerührt und
auf 100° erwärmt.
-
Das
Lösungsmittel
wurde verdampft und das Produkt durch Chromatographie (Kieselgel,
50 % Ethylacetat/Hexan) gereinigt, wodurch die Titelverbindung hergestellt
wurde (2,0 g; 60 %).
MS(ES) m/z 281 [M + H].
-
c) 4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(4-Benzyloxyphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, und gefolgt
von Chromatographie (Kieselgel, 10 % Methanol/Ethylacetat), wurde
die Titelverbindung als braunes Pulver hergestellt (19 %). Smp.
= 258–260°C (Zersetzung).
Analyse
(C24H20N4O5·CH3OH) berechnet: C, 63,00; H, 5,08; N, 11,76
gefunden:
C, 63,17; H, 4,64; N, 11,47.
-
Beispiel 4
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Herstellung von 4-{[1-(4-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(4-Chlorphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde
die Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt.
MS(ES)
m/z 371 [M – H].
-
Beispiel 5
-
Herstellung von 4-{[1-(3-Chlorphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahren aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on gegen
1-(3-Chlorphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on
ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt.
MS(ES)
m/z 371, 373 [M – H].
-
Beispiel 6
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Herstellung von 4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
a) 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-phenyl-3-pyrazolin-5-on
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 3b), außer daß 4-Benzyloxyphenylhydrazin
durch 3,4-Dimethylphenylhydrazin ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung
hergestellt (16,0 g, 61 %).
MS(ES) m/z 265 [M – H].
-
b) 4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde
die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt (1,5
g, 82 %).
1H-NMR (400 MHz, d6-DMSO) δ:13,5
(br s, 1H), 11,0 (s, 1H), 7,70 (m, 2H), 7,61 (dd, J=8,2 und 2,1Hz,
1H), 7,53 (m, 2H), 8,20 (d, J=8,2Hz, 1H), 2,30 (s, 3H), 2,27 (s,
3H), 2,22 (s, 3H).
-
Beispiel 7
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Herstellung von 3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-4-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on und 4-Amino-3-hydroxybenzoesäure durch 3-Amino-4-hydroxybenzoesäure ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt
(1,5 g, 82 %).
1H-NMR (400 MHz, d6-DMSO) δ:
13,5 (br s, 1H), 11,7 (s, 1H), 8,13 (d, J=2,0Hz, 1H), 7,69–7,59 (m,
3H), 7,17 (d, j=8,4Hz, 1H), 7,10 (d, J=8,5Hz, 1H), 2,30 (s, 3H),
2,25 (s, 3H), 2,20 (s, 3H).
-
Beispiel 8
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Herstellung von 3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(3-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure
-
a) 1-(3-Methylphenyl)-3-phenyl-3-pyrazolin-5-on
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 3b), außer daß 4-Benzyloxyphenylhydrazin
durch 3-Dimethylphenylhydrazin ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung
hergestellt (2,8 g, 90 %).
MS(ES) m/z 189 [M + H].
-
b) 3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(3-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3-Methylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde
die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt (0,87
g; 50 %).
MS(ES) m/z 353 [M + H].
-
Beispiel 9
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Herstellung von 3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-trifluormethylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl)azo}benzoesäure
-
a) 3-Phenyl-1-(4-trifluormethylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 3b), außer daß 4-Benzyloxyphenylhydrazin
durch 4-Trifluormethylphenylhydrazin ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung
hergestellt (3,3 g; 92 %).
MS(ES) m/z 243 [M + H].
-
b) 3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-trifluormethylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 3-Phenyl-1-(4-trifluormethyl phenyl)-3-pyrazolin-5-on ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt
(0,86 g; 35 %).
MS(ES) m/z 407 [M + H].
-
Beispiel 10
-
Herstellung von 3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzoesäure
-
Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on und 4-Amino-3-hydroxybenzoesäure durch 3-Amino-2-hydroxybenzoesäure ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt
(0,40 g, 32 %).
1H-NMR (400 MHz, d6-DMSO) δ:
7,83 (m, 2H), 7,59 (d, J=7,8Hz, 1H), 7,50 (d, J=7,87Hz, 1H), 7,09
(d, J=8,0Hz, 1H), 6,60 (t, J=7,8Hz, 1H), 2,29 (s, 3H), 2,24 (s,
3H), 2,21 (s, 3H).
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Beispiel 11
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Herstellung von 5-Chlor-1-{[1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-2-hydroxybenzolsulfonsäure
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on und 4-Amino-3-hydroxybenzoesäure durch
3-Amino-5-chlor-2-hydroxybenzolsulfonsäure ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt (0,74
g, 34 %). Smp. 240°C
(Zersetzung).
MS(ES) m/z 437, 435 [M – H].
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Beispiel 12
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Herstellung von 4-{[3-tert-Butyl-1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo]-3-hydroxybenzoesäure
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a) 3-tert-Butyl-1-(3,4-dimethylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 3b), außer daß 4-Benzyloxyphenylhydrazin
durch 3,4-Dimethylphenylhydrazin und Ethylacetoacetat durch Ethyl-tert-butylacetat
ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung hergestellt (25,1 g; 99
%).
MS(ES) m/z 245 [M + H].
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b) 4-{[3-tert-Butyl-1-(3,4-dimethylphenyl)-5-hydroxy-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 3-tert-Butyl-1-(3,4-dimethylphenyl)-3-pyrazolin-5-on ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt
(0,71 g; 70 %).
MS(ES) m/z 409 [M + H].
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Beispiel 13
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Herstellung von 4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
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a) 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-phenyl-3-pyrazolin-5-on
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 3b), außer daß 4-Benzyloxyphenylhydrazin
durch 3,4-Dimethylphenylhydrazin und Ethylacetoacetat durch Ethylbenzoylacetat
ersetzt wurde, wurde die Titelverbindung hergestellt (16,0 g, 61
%).
MS(ES) m/z 265 [M + H].
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b) 4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-phenyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-phenyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde
die Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt (1,0 g, 78 %).
MS(ES)
m/z 429 [M + H].
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Beispiel 14
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Herstellung von Methyl-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoat
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(3,4-Dimethylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on und 4-Amino-3-hydroxybenzoesäure durch Methyl-4-amino-3-hydroxybenzoat ersetzt
wurde, wurde die Titelverbindung als roter Feststoff hergestellt (0,059
g, 10 %).
MS(ES) m/z 367 [M + H].
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Beispiel 15
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Herstellung von 4-{[1-(4-tert-Butylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoat
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Unter
Befolgen des Verfahrens aus Beispiel 1, außer daß 3-Methyl-1-(4-methylphenyl)-3-pyrazolin-5-on
durch 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-methyl-3-pyrazolin-5-on ersetzt wurde, wurde
die Titelverbindung als orangefarbener Feststoff hergestellt (0,895
g, 45 %).
MS(ES) m/z 395 [M + H].
Analyse (C21H22N4O4)
berechnet: C, 63,95; H, 5,62; N, 14,20
gefunden: C, 63,65;
H, 5,75; N, 13,83.
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Beispiel 16 – Kapselzusammensetzung
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Eine
orale Arzneiform zur Verabreichung eines vorliegend erfundenen Agonisten
des TPO-Rezeptors wird durch Füllen
einer standardmäßigen zweiteiligen
Hartgelatinekapsel mit den Bestandteilen in den in der nachfolgenden
Tabelle 2 gezeigten Anteilen hergestellt. Tabelle
I
Bestandteile | Mengen |
3-Hydroxy-4-{[5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]azo}benzoesäure (Verbindung
1) | 25
mg |
Lactose | 55
mg |
Talkum | 16
mg |
Magnesiumstearat | 4
mg |
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Beispiel 17 – Injizierbare
parenterale Zusammensetzung
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Eine
injizierbare Form zur Verabreichung eines vorliegend erfundenen
Agonisten des TPO-Rezeptors wird durch Rühren von 1,5 Gew.% 4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure-Mononatriumsalz
(Verbindung 2) in 10 Vol.-% Propylenglykol in Wasser hergestellt.
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Beispiel 18 – Tablettenzusammensetzung
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Saccharose,
Calciumsulfatdihydrat und ein vorliegend erfundener Agonist des
TPO-Rezeptors wie in der nachfolgenden Tabelle II gezeigt werden
in den gezeigten Anteilen mit einer 10%igen Gelatinelösung vermischt
und granuliert. Die feuchten Granalien werden gesiebt, getrocknet,
mit Stärke,
Talkum und Stearinsäure vermischt,
gesiebt und zu einer Tablettee verpreßt. Tabelle
II
Bestandteile | Mengen |
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure (Verbindung
6) | 20
mg |
Calciumsulfatdihydrat | 30
mg |
Saccharose | 4
mg |
Stärke | 2
mg |
Talkum | 1
mg |
Stearinsäure | 0,5
mg |
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Bevorzugt
unter den Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind die folgenden:
3-Hydroxy-4-{(5-hydroxy-3-methyl-1-(4-methylphenyl)-1H-pyrazol-4-yl]-azo}benzoesäure;
4-{[1-(4-Benzyloxyphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
4-{[1-(4-tert-Butylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure;
3-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl)azo}-2-hydroxybenzoesäure; und
4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl)azo}-3-hydroxybenzoesäure.
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Die
Verbindung 4-{[1-(3,4-Dimethylphenyl)-5-hydroxy-3-methyl-1H-pyrazol-4-yl]azo}-3-hydroxybenzoesäure zeigte
eine Aktivität
von EC50 = 1,8 μM, 50 % TPO im obigen Luciferasetest.
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Obwohl
die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung oben veranschaulicht werden, versteht es sich, daß die Erfindung
nicht auf die hier offenbarten genauen Anweisungen beschränkt ist
und daß das
Recht an allen Modifikationen, die in den Umfang der folgenden Ansprüche fallen,
vorbehalten wird.