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GRUNDLAGEN
DER ERFINDUNG
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Ein
Merkmal, das viele Organismen, einschließlich Menschen, besitzen, ist
die Erinnerung an zurückliegende
Ereignisse. Dieses Merkmal ist viele Jahrzehnte mit großem Informationsgewinn
untersucht worden, der jetzt verfügbar ist und viele seiner Verästelungen
erklärt.
Zum Beispiel sind zwei grundlegende Arten des Gedächtnisses
identifiziert worden: das Transkriptions-unabhängige Gedächtnis, welches das Kurzzeitgedächtnis umfasst,
und das Transkriptions-abhängige
Gedächtnis,
welches das Langzeitgedächtnis
umfasst.
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Ein
bis heute relativ unbekannter Aspekt des Gedächtnisses ist die Identität von Genen,
die zu seiner Manifestation beitragen. Die Identität von Genen,
die zur Gedächtnisbildung
beitragen, beginnt man erst heute zu erforschen. Die Identifizierung
von Genen, die mit der Gedächtnisbildung
in Verbindung stehen, würde
liefern (a) eine genetische Epidemiologie von kognitiver Dysfunktion,
(b) Diagnosemittel für
Individuen, die verschiedene Allel-Formen dieser Gene tragen (die
mit verschiedenen Leistungslevels für bestimmte kognitive Formen
verbunden sind) und (c) neue Ziele für Medikamentenentdeckung, um
schließlich
verschiedene Formen kognitiver Dysfunktion zu verbessern (und bestimmte
Medikamente könnten
für bestimmte
Formen von kognitiver Dysfunktion mit Hilfe diagnostischer Tests
angepasst werden). Folglich wäre
es zweckdienlich, über Techniken
zu verfügen,
die die Gene identifizieren würden,
die mit der Gedächtnisbildung
in Verbindung stehen.
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Proceedings
of the National Academy of Science USA, 1997, 94, 9669–9673 legt
ein RNA-Fingerprinting offen, um Kandidaten für Gedächtnis-bezogene Gene (MRGs)
zu identifizieren, die im Hippocampus von im Wasserlabyrinth trainierten
Ratten aufreguliert sind, ein Gehirnbereich, der entscheidend am
räumlichen Lernen
involviert ist. Zwei von ursprünglich
10 Kandidaten-Genen, die mit dem RNA-Fingerprinting ermittelt wurden,
das Ratten-Homolog des Ryanodinrezeptors Typ 2 und Glutamatdehydrogenase
(EC 1.4.1.3) wurden mittels Northern-Blot-Analyse, reverse Transkriptions-PCR
und in situ Hybridisierung weiter untersucht und als MRGs mit verschiedener
zeitlicher und regionaler Expression identifiziert. Eine sukzessive
RNA-Durchmusterung, wie hier veranschaulicht, kann helfen, ein Spektrum
von MRGs aufzudecken, wie sie hier in unterschiedlichen Bereichen
der Gedächtnisspeicherung
vorkommen.
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EP-A-0834576
legt Verfahren und Hilfsmittel zur Sequenzierung, Fingerprinting
und Kartierung biologischer Polymere, insbesondere Polynukleotide,
offen. Die Verfahren verwenden eine Vielzahl an spezifischen Erkennungsreagenzien
für eine
positionell unterschiedliche Sequenz, wie beispielsweise Polynukleotide.
Das Hilfsmittel verwendet ein Substrat, das spezifische Erkennungsreagenzien
für eine
positionell unterschiedliche Sequenz, wie beispielsweise Polynukleotide,
umfasst, die vorzugsweise in hohen Dichten lokalisiert sind. Die Verfahren
und Hilfsmittel können
zur Bestimmung der Sequenz von Polynukleotiden, zur Kartierung von
Polynukleotiden und zur Entwicklung von Polynukleotid-Fingerprints
verwendet sein. Polynukleotid-Fingerprints können zur Identifizierung von
Individuen, Gewebeproben, pathologischen Zuständen, genetischen Erkrankungen,
Infektionskrankheiten oder anderen Anwendungen verwendet sein. Polynukleotid-Fingerprints
können
ebenfalls zur Klassifizierung von biologischen Proben, einschließlich der
Taxonomie und zur Charakterisierung ihres Ursprungs verwendet sein.
Das Dokument stellt ebenfalls Polynukleotidkartierung, Fingerprinting und
Sequenzierung als wertvolles Forschungswerkzeug bei biologischen
Untersuchungen bereit.
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WO-A-98/49342
legt ein Verfahren zur Präparation
eines diagnostischen Gentranskript-Standardmusters, das für eine Erkrankung
oder einen Zustand oder ein Stadium davon in einem prokaryotischen
oder eukaryotischen Organismus charakteristisch ist, mit Hilfe der
Verwendung von Transkripten, die bei der Erkrankung oder bei dem
Zustand differentiell exprimiert sind, als Sonden für Nukleinsäureproben,
Diagnoseverfahren unter Verwendung des Verfahrens und Kits zur Durchführung des
Verfahrens offen.
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Annual
Review in Neurosiences, 1998, 21, 127–148 gibt einen Überblick über die
Schlüsselmerkmale einer
CREB-abhängigen
Transkription wie auch über
die Beteiligung von CREB bei der Gedächtnisbildung. Hinweise bei
Aplysia, Drosophila, Mäusen
und Ratten zeigen, dass eine CREB-abhängige Transkription für die zellulären Ereignisse
erforderlich ist, die dem Langzeit- aber nicht dem Kurzzeitgedächtnis zugrunde
liegen. Während
die Arbeit bei Aplysia und Drosophila nur eine CREB-Funktion bei
sehr einfachen Formen der Konditionierung involvierte, zeigen genetische
und pharmazeutische Untersuchungen bei Mäusen und Ratten, dass CREB
für eine
Reihe an komplexen Gedächtnisformen,
einschließlich
räumliches
und soziales Lernen erforderlich ist, was folglich darauf hindeutet,
dass CREB ein universeller Modulator von Prozessen sein könnte, die
für die
Gedächtnisbildung
erforderlich sind.
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Society
for Neuroscience Abstracts, 19, (1/3), 1066, Abstract Nr. 440.8
legt unabhängige
Gedächtnisse
bei Drosophila nach einer Pawlowschen Konditionierung offen.
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WO-A-97/12976
legt ein neues in der cytologischen Region 37D des zweiten Chromosoms
vorhandenes Gen offen, dass beim assoziativen Lernen und/oder Gedächtnis aktiv
ist. Eine Unterbrechung des Gens, wie beispielsweise durch eine
markierte Insertion des P-Element-Transposons, führt zu einem verminderten assoziativen
Lernen und/oder Gedächtnis.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein neuartiges Protein, das von
einem Gen codiert ist, Antikörper,
die an das codierte Protein binden, und Homologe des neuen Gens,
die beim assoziativen Lernen aktiv sind und an die DNA-Sequenz des
neuen Gens hybridisieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Identifizierung eines
Kandidatengens oder-gene, das/die am Transkriptions-abhängigen Gedächtnis beteiligt
ist/sind, und zur Identifizierung, ob das Gen am assoziativen Lernen
oder nicht-assoziativen
Lernen beteiligt ist, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (a) Trainieren nicht-humaner Tiere unter Verwendung
eines konditionierten Stimulus und eines nicht-konditionierten Stimulus,
die zeitlich gepaart sind, um eine Transkriptions-abhängige assoziative
Gedächtnisbildung
einer spezifischen Versuchsaufgabe in besagten Tieren zu induzieren;
- (b) Extrahieren von RNA aus Gehirngewebe von besagten in Schritt
(a) trainierten Tieren;
- (c) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung der in Schritt
(b) extrahierten RNA;
- (d) Hybridisieren der in Schritt (c) synthetisierten DNA-Sonden
an komplementäre
DNA-Sequenzen auf Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen von Genen
des Genoms besagter Tiere enthalten, wobei ein Signal nach Hybridisierung
besagter Sonden an komplementäre
DNA-Sequenzen erzeugt wird;
- (e) Detektieren des in Schritt (d) erzeugten Signals; und
- (f) Durchführen
eines statistischen Vergleichs zwischen dem in Schritt (e) detektierten
Signal und dem in einer ersten untrainierten Kontrolle für jedes
Gen und einer zweiten trainierten Kontrolle für jedes Gen detektierten Signal
unter Anwendung eines Signal-Transformationsalgorithmus, wobei besagte erste
untrainierte Kontrolle gemäß einem
Verfahren erhalten ist, das die Schritte umfasst:
(i) Extrahieren
von RNA aus Gehirngewebe von nicht-humanen ersten untrainierten
Kontrolltieren;
(ii) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung
der in Schritt (f)(i) extrahierten RNA; und
(iii) Hybridisieren
der in Schritt (f)(ii) synthetisierten DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
auf Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen
von Genen des Genoms von ersten untrainierten Kontrolltieren enthalten,
wobei ein Signal nach Hybridisierung besagter Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt wird, und wobei besagte zweite trainierte Kontrolle gemäß einem
Verfahren erhalten ist, das die Schritte umfasst:
1) Extrahieren
von RNA aus Gehirngewebe von nicht-humanen Tieren, die trainiert
sind, eine Transkriptions-unabhängige
Gedächtnisbildung
und nicht-assoziative Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung als Reaktion
auf einen konditionierten Stimulus oder einen nicht-konditionierten
Stimulus allein oder als Reaktion auf einen nicht-konditionierten
Stimulus und einen konditionierten Stimulus, die zeitlich nicht
gepaart sind, aber eine nicht-assoziative Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung
in besagten zweiten trainierten Kontrolltieren vor Extraktion von
RNA aus Gehirngewebe von besagten zweiten trainierten Kontrolltieren
zu induzieren;
2) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung
der in Schritt (f) 1) extrahierten RNA; und
3) Hybridisieren
der in Schritt (f) 2) synthetisierten DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
auf Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen
von Genen des Genoms von trainierten Kontrolltieren enthalten, wobei
das Signal nach Hybridisierung besagter Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt wird.
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Bevorzugte
Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 definiert.
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Die
Anmelder haben entdeckt, dass die von bestimmten Versuchsprotokollen
gebildeten unterschiedlichen Effekte auf die Gedächtnisbildung zur Identifizierung
von Genen verwendet sein können,
die an der Transkriptions-abhängigen
Gedächtnisbildung, insbesondere
Langzeitgedächtnisbildung,
beteiligt sind. Der signifikante Unterschied zwischen irgendwelchen
zwei Versuchsprotokollen besteht in der Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses.
Der signifikante Unterschied zwischen irgendwelchen bestimmten zwei Versuchsprotokollen,
die verglichen werden sollen, ist die Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses
in der Versuchsgruppe und das Fehlen eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses
in der Kontrollgruppe.
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Transkriptions-unabhängiges Gedächtnis umfasst
verschiedene „Gedächtnis-Phasen", wie Kurzzeitgedächtnis,
intermediäres
(oder Mittel-)Zeitgedächtnis
und (in Fliegen) Anästhesie-resistentes
Gedächtnis. Gemeinsam
ist diesen Formen, dass pharmakologische Inhibitoren der RNA-Transkription
diese Gedächtnisse nicht
unterbrechen. Transkriptionsabhängiges
Gedächtnis
bezieht sich normalerweise auf das Langzeitgedächtnis und Inhibitoren der
RNA-Synthese blockieren sein Auftreten.
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Folglich
sind Verfahren zur Identifizierung eines Gens oder Gene offen gelegt,
die am Transkriptions-abhängigen
Gedächtnis
(besonders Langzeitgedächtnis)
beteiligt sind, umfassend (a) Trainieren nicht-humaner Tiere (insbesondere
nicht-humaner Säuger,
anderer Vertebraten und Invertebraten) unter hinreichenden Bedingungen,
um eine Transkriptions-abhängige
Gedächtnisbildung
in den Tieren zu induzieren; (b) Extrahieren von RNA aus dem Gehirngewebe
der in Schritt (a) trainierten Tiere; (c) Synthetisieren von DNA-Sonden
unter Verwendung der in Schritt (b) extrahierten RNA; (d) Exponieren
der in Schritt (c) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips,
die DNA-Sequenzen von Genen des Genoms der Tiere enthalten, unter Bedingungen,
die für
ein Hybridisieren der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips
geeignet sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an
komplementäre
DNA-Sequenzen erzeugt
wird; (e) Detektieren des in Schritt (d) erzeugten Signals; und
(f) Durchführen
eines statistischen Vergleichs zwischen dem in Schritt (e) detektierten
Signal und dem in einer Kontrolle detektierten Signal.
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Die
Kontrolle kann gemäß einem
Verfahren erhalten sein, umfassend (i) Trainieren nicht-humaner
Tiere (insbesondere nicht-humaner Säuger, anderer Vertebraten und
Invertebraten) unter geeigneten Bedingungen, wobei die Bedingungen
nicht hinreichend sind, eine Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung in den Kontrolltieren
zu induzieren; (ii) Extrahieren von RNA aus dem Gehirngewebe der
in Schritt (i) trainierten Tiere; (iii) Synthetisieren von DNA-Sonden
unter Verwendung der in Schritt (ii) extrahierten RNA; und (iv)
Exponieren der in Schritt (iii) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips,
die DNA-Sequenzen von Genen des Genoms der Tiere enthalten, unter Bedingungen,
die für
ein Hybridisieren der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips geeignet
sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt wird. Die Versuchsbedingungen von Schritt (a) und Schritt
(i) bilden ein (experimentelles) Behandlungspaar. Der signifikante
Unterschied zwischen den Versuchsbedingungen in Schritt (a) und
Schritt (i) besteht in der Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses.
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Die
Kontrolle kann gemäß einem
Verfahren erhalten sein, umfassend, (i) Extrahieren von RNA aus dem
Gehirngewebe nicht-humaner Kontrolltiere, (ii) Synthetisieren von
DNA-Sonden unter Verwendung der in Schritt (i) extrahierten RNA;
und (iii) Exponieren der in Schritt (ii) synthetisierten DNA-Sonden
an Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen von Genen des Genoms der
Tiere enthalten, unter Bedingungen, die für ein Hybridisieren der DNA-Sonden
an komplementäre
DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips geeignet sind, wobei ein
Signal nach Hybridisierung der Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen erzeugt
wird. In dieser Anwendungsform der Kontrolle sind die Kontrolltiere
naive (untrainierte) Tiere.
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Wie
hier verwendet, ist ein Kontrolltier ein Tier derselben Spezies
und im übrigen
vergleichbar (z.B. ähnliches
Alter, Geschlecht) mit dem Tier, das unter hinreichenden Bedingungen
trainiert ist, um eine Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung in diesem Tier
zu induzieren.
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Die
RNA kann aus der Amygdala trainierter Tiere oder Kontrolltiere extrahiert
sein. Alternativ kann die RNA aus dem Hippocampus trainierter Tiere
oder Kontrolltiere extrahiert sein. In einer noch anderen Anwendungsform
ist das Signal von den hybridisierten Sonden vor der Detektion amplifiziert.
In einer weiteren Anwendungsform ist ein statistischer Vergleich
zwischen dem in Schritt (e) detektierten Signal und dem in einer Kontrolle
detektierten Signal angestellt (durchgeführt, ausgeführt), das durch das Training
von Kontrolltieren unter hinreichenden Bedingungen erhalten ist,
um das Transkriptions-unabhängige
Gedächtnis
aber nicht das Transkriptions-abhängige Gedächtnis zu induzieren.
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Das
Transkriptions-abhängige
Gedächtnis
kann unter Anwendung spezifischer Versuchsbedingungen induziert
werden. Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
kann in einem nicht-humanen Tier unter Anwendung eines spaced Trainingsprotokolls
für die
Angst-verstärkte
Schockreaktion induziert sein. Transkriptions-abhängiges Gedächtnis kann
in einem nicht-humanen Tier unter Anwendung eines Shuttle-Box-Ver meidungstrainingsprotokolls
induziert sein. Transkriptions-abhängiges Gedächtnis kann in einem nicht-humanen
Tier unter Anwendung eines kontextuellen Angstkonditionierungstrainingsprotokolls
induziert sein.
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Ein
Verfahren zur Identifizierung eines Gens oder Gene, die am Transkriptionsabhängigen Gedächtnis bei
Drosophila beteiligt sind, sind ebenfalls beschrieben, umfassend
(a) Trainieren von Drosophila unter geeigneten Bedingungen, um eine
Transkriptions-abhängige
Gedächtnisbildung
in Drosophila zu induzieren; (b) Extrahieren von RNA aus dem Kopfgewebe
von in Schritt (a) trainierter Drosophila; (c) Synthetisieren von DNA-Sonden
unter Verwendung der in Schritt (b) extrahierten RNA; (d) Exponieren
der in Schritt (c) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips,
die DNA-Sequenzen von Genen des Drosophila-Genoms enthalten, unter
Bedingungen, die für
ein Hybridisieren der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips geeignet sind,
wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt wird; (e) Detektieren des in Schritt (d) erzeugten Signals;
und (f) Durchführen
eines statistischen Vergleichs zwischen dem in Schritt (e) detektierten
Signal und dem in einer Kontrolle detektierten Signal.
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Die
Kontrolle kann gemäß einem
Verfahren erhalten sein, umfassend (i) Trainieren von Drosophila
unter geeigneten Bedingungen, wobei die Bedingungen hinreichend
sind, um eine Transkriptions-abhängige
Gedächtnisbildung
in der Kontroll-Drosophila zu induzieren; (ii) Extrahieren von RNA
aus dem Kopfgewebe der in Schritt (i) trainierten Kontroll-Drosophila;
(iii) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung der in Schritt
(ii) extrahierten RNA; (iv) Exponieren der in Schritt (iii) synthetisierten
DNA-Sonden an Microarray-Chips,
die DNA-Sequenzen von Genen des Drosophila-Genoms enthalten, unter
Bedingungen, die für
ein Hybridisieren der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips
geeignet sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an
komplementäre
DNA-Sequenzen erzeugt wird. Die Versuchsbedingungen von Schritt
(a) und Schritt (i) bilden ein (experimentelles) Behandlungspaar.
Der signifikante Unterschied zwischen den Versuchsbedingungen in
Schritt (a) und Schritt(i) ist die Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses.
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Die
Kontrolle kann gemäß einem
Verfahren erhalten sein, umfassend (i) Extrahieren von RNA aus dem Kopfgewebe
einer Kontroll-Drosophila; (ii) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung
der in Schritt (i) extrahierten RNA; (iii) Exponieren der in Schritt
(ii) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen
von Genen des Drosophila-Genoms enthalten, unter Bedingungen, die
für ein
Hybridisieren der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips
geeignet sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an
komplementäre
DNA-Sequenzen erzeugt
wird. In diesem Fall der Kontrolle sind die Kontroll-Drosophila
naive (untrainierte) Fliegen.
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Wie
hier verwendet, ist eine Kontroll-Drosophila eine Drosophila derselben
Spezies und ist im übrigen vergleichbar
(z.B. ähnliches
Alter, Geschlecht) mit der Drosophila, die unter hinreichenden Bedingungen
trainiert ist, um eine Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung in dieser Drosophila
zu induzieren.
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Das
Verfahren zur Identifizierung eines Gens oder Gene, die am Transkriptionsabhängigen Gedächtnis in
Drosophila beteiligt sind, kann DNA-Sonden umfassen, die mit einem
fluoreszierenden Marker markiert sind, und das Signal ist mit Hilfe
eines Fluoreszenz-Assays detektiert. In einer bestimmten Anwendungsform ist
das Signal von hybridisierten Sonden vor der Detektion amplifiziert.
Ein statistischer Vergleich kann zwischen dem in Schritt (e) detektierten
Signal und dem in einer Kontrolle detektierten Signal durchgeführt werden,
das von der trainierten Kontroll-Drosophila unter hinreichenden
Bedingungen erhalten ist, um ein Transkriptions-unabhängiges Gedächtnis aber
nicht Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
zu induzieren.
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Ein
Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
kann in Drosophila mit Hilfe eines spaced Trainingsprotokolls (z.
B. ein spaced Training der Pawlowschen olfaktorischen Konditionierung)
induziert sein. Ein Transkriptions-unabhängiges Gedächtnis kann in Drosophila mit
Hilfe eines massed Trainingsprotokolls (z. B. massed Training der
Pawlowschen olfaktorischen Konditionierung) induziert sein.
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Eine
statistisch signifikante Differenz im Transkriptionslevel für ein spezifisches
Gen zwischen Tieren, die unter hinreichenden Bedingungen trainiert
sind, um ein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
zu induzieren, und Kontrolltieren, die unter geeigneten Bedingungen
trainiert sind, die nicht hinreichend sind, ein Transkriptionsabhängiges Gedächtnis zu
induzieren, identifiziert dieses Gen als einen Kandidaten-Gedächtnisgen (CMG).
In einer besonderen Anwendung identifiziert eine statistisch signifikante
Differenz im Transkriptionslevel zwischen spaced- und massed-trainierten
Gruppen für
ein spezifisches Gen dieses Gen als ein Kandidaten-Gedächtnisgen.
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Eine
statistisch signifikante Differenz im Transkriptionslevel für ein spezifisches
Gen zwischen Tieren, die unter hinreichenden Bedingungen trainiert
sind, um ein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
zu induzieren, und naiven (untrainierten) Kontrolltieren identifiziert
dieses Gen als ein Kandidaten-Plastizitätsgen (CPG). In einer besonderen
Anwendung identifiziert eine statistisch signifikante Differenz
im Transkriptionslevel für
ein spezifisches Gen zwischen spaced-trainierten und untrainierten
Gruppen dieses Gen als ein Kandidaten-Plastizitätsgen (CPG).
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisches Diagramm eines in Tully et al., Cell, 79:35–47 (1994)
beschriebenen Trainingsprotokolls, das ein Pawlowsches olfaktorisches
Lernen in Fliegen bewirkt.
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2 ist
eine graphische Darstellung von Ergebnissen, die die Merkfähigkeit
des Gedächtnisses
nach spaced oder massed Training in normalen (Wildtyp)-Fliegen oder
spaced Training in transgenen hs-CREB2-r Fliegen nach Induktion
einer Expression von CREB-Repressor zeigt (siehe Yin et al., Cell,
79:49–58
(1994)). Das Lernen und frühes
Gedächtnis
(Cycloheximid-unempfindlich) ist in transgenen Fliegen normal. Das
zusätzliche
(Proteinsynthese-abhängige
LTM) Gedächtnis,
das normalerweise bei einem spaced Training ausgebildet wird, ist
in transgenen Fliegen blockiert. Dieser Vergleich zeigt, dass der
einzige Unterschied zwischen spaced und massed Training im Auftreten
eines Transkriptions-abhängigen
Gedächtnis
nach dem ersteren liegt.
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3 ist
ein schematisches Diagramm, das die mittlere Differenz zwischen
einem Signal, das für
eine perfekt gepaarte (PM) spezifische DNA-Oligonukleotidsonde für einen
spezifischen Abschnitt eines spezifischen Gens (komplementär) detektiert
ist, und einem Signal, das für
diese an diesem Abschnitt des Gens als Folge einer Einführung eines
Fehlers der Nukleotidsequenz (Mutation) in diesem Genabschnitt fehlgepaarte (MM)
Sonde detektiert ist. Die durchschnittliche Differenz zwischen PM
und MM Paaren, und normalerweise für 20 Paare pro Gen, ist mit
Hilfe der Affymetrix software analysis (Affymetrix, Inc., Santa
Clara, CA) bestimmt. Die Quadrate stellen Mikrosequenzen auf einem
Microarray-Chip dar.
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4A ist
ein Streudiagramm (spaced gegen massed) des mittleren Signals (transformierte
normalisierte mittlere Differenz) von N = 10 Chips, jeweils mit
DNA-Sonden hybridisiert,
die aus RNA aus Köpfen
normaler Drosophila hergestellt sind, die 24 Stunden entweder einem
spaced oder massed Training unterzogen wurden. Jedes Quadrat stellt
ein spezifisches Drosophila-Gen dar, 1542 davon sind auf jedem Chip
enthalten. Die Kandidaten-Gedächtnisgene
sind von den leicht schattierten Quadraten identifiziert. Der Ort
des C/EB-Gens im Diagramm ist in der Figur angezeigt.
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4B ist
eine Streudiagramm (spaced gegen massed), das die statistisch signifikanten
Werte von 4A zeigt. Jedes Quadrat stellt
ein spezifisches Drosophila-Gen
dar, 1542 davon sind auf jedem Chip enthalten. Die Stelle des C/EB-Gens
im Diagramm ist in der Figur angezeigt.
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5 ist
ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse eines Versuchs mit einer
quantitativen Polymerase-Kettenreaktion (QPRC) zeigt. Die Ergebnisse
bestätigen
den differentiellen Effekt von spaced versus massed Training auf
das C/EBP-Gen.
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6 ist
ein Balkendiagramm, das den Effekt eines zwischenliegenden Intertrialintervalls
(ITI) bei Angst-Konditionierungstrainingsexperimenten in Ratten
auf das Langzeitgedächtnis
zeigt. Die Ergebnisse definieren massed und spaced Trainingsprotokolle
und zeigen, dass das Gedächtnis
eines Angst-verstärkten Schocks
nach einem spaced Training besser ist als nach einem massed Training.
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7 ist
ein Balkendiagramm, das den Effekt einer Überexpression von CREB-Aktivator in der
Amygdala von Ratten auf das Langzeitgedächtnis zeigt. Die Ergebnisse
zeigen, dass eine Überexpression
von CREB-Aktivator in der Amygdala das Gedächtnis eines Angst-verstärkten Schocks
in Ratten nach einem massed Training verbessert (erhöht).
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8 stellt
molekulare Karten der adf1 genomischen Region dar.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Um
ein spezifisches „Langzeitgedächtnis" auszubilden, ist
ein Tier einem spezifischen Trainingsprotokoll unter kontrollierten
Versuchsbedingungen unterzogen. Bei den Pawlowschen Konditionierungsverfahren zum
Beispiel sind zwei zeitlich eng beieinander liegende spezifische
Stimuli präsentiert,
um ein „assoziatives Lernen
und Gedächtnis" auszubilden. Einer
der beiden Stimuli ist als ein „konditionierter Stimulus" (CS) und der andere
ist als ein „unkonditionierter
Stimulus" (US) bezeichnet.
Der US ist ein natürlicher
Verstärker,
der eine „unkonditionierte
Reaktion" (UR) vor
dem Training in einer „reflexiven" Weise hervorruft.
Mit der CS-US Paarung beginnt eine „konditionierte Reaktion" (CR) als Reaktion
auf den CS vor (oder bei Fehlen von) einer Präsentation des US zu erscheinen.
Nachdem eine CR auf eine spezifische CS-US Paarung „gelernt" ist, beginnt danach
die Gedächtnisbildung.
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Eine
Gedächtnisbildung
dieser spezifischen experimentellen Erfahrung kann in zwei allgemeinen
Formen geschehen: einer Transkriptions-unabhängigen Form und einer Transkriptions-abhängigen Form.
Die erste Form umfasst verschiedene „Gedächtnisphasen", wie Kurzzeitgedächtnis,
intermediäres
oder (Mittel-) Zeitgedächtnis
und (bei Fliegen) Anästhesie-resistentes
Gedächtnis.
Diesen Formen ist gemeinsam, dass pharmakologische Inhibitoren der
RNA-Transkription diese Gedächtnisse
nicht zerstören.
Die letztere Form ist normalerweise als Langzeitgedächtnis bezeichnet
und Inhibitoren der RNA-Synthese blockieren sein Auftreten.
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In
Tiermodellen können
verschiedene experimentelle Behandlungen, wie Genmutation, pharmakologische
Blockade, anatomische Verletzung oder spezifische Trainingsprotokolle,
einen oder mehrere dieser Gedächtnistypen
beeinflussen. Insbesondere führen
manche experimentelle Behandlungen zu einem normalen Umfang des
Transkriptions-unabhängigen
Gedächtnisses,
führen
aber zu keinem Transkriptionsabhängigen Gedächtnis.
Derartige Beobachtungen bilden die Basis informativer DNA-Chip-Vergleiche.
Im Allgemeinen erfolgt ein Vergleich zwischen zwei experimentellen
Protokollen; eines (experimentelle Gruppe), das hinreichend ist,
sowohl ein Transkriptions-unabhängiges
Gedächtnis
als auch ein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis zu
induzieren, und eines das nur ein Transkriptions-unabhängiges Gedächtnis ergibt
(Kontrollgruppe). Etwaige detektierbare Differenzen bei den Transkriptlevels
zwischen diesen beiden Protokollen können dann spezifisch einem
Transkriptionsabhängigen
Gedächtnis
des experimentell induzierten Lernens zugeschrieben werden. Diese
Transkripte sind dann als „Kandidaten-Gedächtnisgene" (CMGs) bezeichnet.
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Obwohl
die experimentellen Bedingungen kontrolliert sind, um eine spezifische
Art des Lernens zu induzieren, können
weitere unkontrollierte Formen des Lernens ebenfalls stattfinden.
Folglich kann es, obwohl eine Kontrollgruppe kein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis der
spezifischen Versuchsaufgabe hervorbringen kann, nichtsdestotrotz
ein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
einer unkontrollierten Lernerfahrung geben. Eine Art einer solchen
Erfahrung sind die potenziellen „nichtassoziativen" Lernformen, die
als Antwort auf nur den CS oder US (allein) oder als Antwort auf
CS-US-Präsentationen
erfolgen, die zeitlich nicht gepaart sind (was das Schlüsselerfordernis
für ein „assoziatives
Lernen" ist). Daher
kann es in Kontrollgruppen Transkriptions-abhängige „unspezifische" Gedächtnisse
geben, wie es oben definiert ist. Diese Beobachtung führt zu einer
größeren Klasse
von Transkripten, die am „unspezifischen" Lernen beteiligt
sind, die wir als Kandidaten-Plastizitätsgene (CPGs) bezeichnen. DNA-Chip-Vergleiche
zwischen einer wie oben definierten experimentellen Gruppe und naiven
(untrainierten) Tieren wird zu CPGs zusammen mit CMGs führen.
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Verhaltensgenetische
Untersuchungen bei Drosophila haben ein Trainingsprotokollpaar mit
unterschiedlichen Effekten auf die Gedächtnisbildung nach einem Pawlowschen
Geruch-Schock-Lernparadigma etabliert. Zehn Trainingssitzungen „massed" (d.h. ohne Ruhezeit
zwischen den Sitzungen) ergaben ein maximales Lernen (Erwerb) und
Transkriptions-unabhängige
Gedächtnisse
(keine Abhängigkeit
von Proteinsysnthese) (frühe
Gedächtnisse,
Kurzzeitgedächtnis).
Im Gegensatz dazu ergaben zehn Trainingssitzungen „spaced" (d.h. mit einer
15 minütigen
Ruhezeit zwischen den Sitzungen) äquivalente Lernlevels und Transkriptions-unabhängige Gedächtnisse
(frühe
Gedächtnisse)
wie auch maximale Levels an Transkriptions-abhängigem Gedächtnis (einschließlich Proteinsynthese-abhängiges Langzeitgedächtnis (LTM)).
LTM erfordert ein spaced Training, selbst 48 massed Trainingssitzungen
induzieren kein LTM (Tully et al., Cell, 79:35–47 (1994)). Durch spaced Training
induziertes Proteinsynthese-abhängiges
LTM ist über
eine Überexpression
von CREB-Repressor vollständig
blockiert (1) (Yin et al., Cell, 79:49–58 (1994)).
Die resultierende Gedächtniskurve
nach einem spaced Training, wo Proteinsynthese- und CREB-abhängiges LTM
blockiert ist, ist derjenigen ähnlich,
die von massed Training in normalen Fliegen gebildet ist. Im Gegensatz
dazu induziert eine Überexpression
des CREB-Aktivators LTM mit weniger Training (eine Trainingssitzung)
oder mit massed Training (2) (Yin
et al., Cell, 81:107–115
(1995)). Daher ist die LTM-Induktion sowohl Proteinsynthese- als auch
CREB-abhängig.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der einzige funktionale Unterschied
zwischen spaced und massed Trainingsprotokollen das Auftreten eines
Transkriptions-abhängigen
Gedächtnisses
nach dem ersteren ist.
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Diese
Beobachtung bildet die Basis einer differentiellen Filterung, um
zusätzliche „stromabwärts" liegende Gene zu
identifizieren, die während
der Transkriptionsabhängigen
Gedächtnisbildung
transkriptional reguliert sind. DNA-Sonden waren unter Verwendung
von RNA synthetisiert, die aus den Köpfen von spaced- oder massedtrainierten
Fliegen gemäß in der
Technik allgemein bekannten Verfahren extrahiert war (siehe z.B. Sambrook
et al., Eds., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor University Press, New York (1989); und Ausubel
et al., Eds., Current Protocols In Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York
(1997)). RNA wurde aus Fliegenköpfen,
wie bereits beschrieben, extrahiert (siehe z.B. Drain et al., Neuron,
6:71–82).
Spaced oder massed Training von Fliegen wurde wie zuvor beschrieben
durchgeführt
(siehe z.B. Tully et al., Cell, 79:35–47 (1994); und Tully und Quinn,
J. Comp. Physiol., 157:263–277
(1985). Komplementäre
DNA (cDNA)-Sonde war aus der extrahierten RNA gemäß in der
Technik allgemein bekannten Verfahren synthetisiert (siehe z.B.
Sambrook et al., Eds., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2.
Ausgabe, Cold Spring Harbor University Press, New York (1989); und
Ausubel et al., Eds., Current Protocols In Molecular Biology, John
Wiley & Sons,
New York (1997)). Die komplexe cDNA-Sondenmischung wurde dann auf Microarray-Chips
hybridisiert, die DNA-Sequenzen (Ziel-DNA-Sequenzen) von 1542 Drosophila-Genen
enthielten (Affymetrix, Inc., Santa Clara, CA; siehe auch z.B. U.S.
Patent Nr. 5.445.934 und Ramsay, Nature Biotechnology, 16:40–44 (1998).
In einer besonderen Anwendungsform sind die DNA-Sonden mit einem
detektierbaren Marker (z.B. fluoreszierenden Marker) markiert. Das
Signal von den hybridisierten DNA-Sonden war gemäß in der Technik allgemein
bekannten Verfahren amplifiziert und detektiert (siehe z.B. Sambrook
et al., Eds., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe,
Cold Spring Harbor University Press, New York (1989); und Ausubel
et al., Eds., Current Protocols In Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York
(1997)). In einer besonderen Anwendungsform war die Hybridisierung
unter Anwendung eines Fluoreszenz-Assays detektiert. Ein statistischer
Vergleich (DNA-Chip-Vergleich)
wurde mittels eines Vergleichs des bei spaced- und massed-trainierten
Gruppen detektierten Signals angestellt (durchgeführt).
-
Ein
Probengröße und Signaltransformationsalgorithmus
ist bestimmt worden, der die statistische Zuverlässigkeit verbessert, um kleine
Differenzen bei Transkriptlevels zwischen spaced- und massed-trainierten Gruppen
zu detektieren. Es ist in einer bevorzugten Anwendungsform bestimmt
worden, dass eine Probengröße von 10
Chips pro Behandlungsgruppe für
jedes Behandlungsprotokoll (d.h. 10 Chips für spaced-trainierte Gruppe
10 Chips für
massed-trainierte Gruppe für
jedes Gen) die statistische Zuverlässigkeit verbessert, um kleine
Differenzen bei Transkriptlevels zwischen spaced und massed trainierten
Gruppen zu detektieren. In einer bevorzugten Anwendungsform ist
ein statistischer Vergleich (DNA-Chip-Vergleich) mit Hilfe des folgenden Signaltransformationsalgorithmus
angestellt:
- 1. Bestimmen der „mittleren
Differenz" zwischen
dem für
einen Satz an Primerpaaren für
ein spezifisches Gen detektierten Signal. Die mittlere Differenz
zwischen perfekt gepaarten (PM) und fehlgepaarten (MM) Signalen
ist mit Hilfe der Affymetrix design software analysis (Affymetrix,
Inc., Santa Clara, CA) bestimmt.
- 2. Box-Cox Transformation:
Jeder mittlere Differenzwert
unter 10 wird eliminiert. Die restlichen mittleren Differenzwerte
für jedes
Gen auf jedem Chip werden dann mit Hilfe der mittleren Gesamtdifferenz
(über alle
Gene) für
den gesamten Chip normalisiert.
Gew. Mittelwert = mittlere
Gesamtdiff. für
alle Chips und alle Gene/Chip Norm (mittlere
Diff.) = (Norm. Faktor für
Chip X) × (Gen
Y auf Chip X)
Transformierte mittlere Diff. = {ln [norm(mittlere
Diff.)]} × 2720,75
- 3. Bestimmen des mittleren Fehlers und Standardfehlers. Vergleich
von Mittelwert für
spaced- und massed-trainierte Fliegen für jedes Gen Y mit Hilfe des
t-Standardtests (alpha = 0,05). Falls p ≤ 0,05, dann wird die durchschnittliche
Signaltransformation für
ein gegebenes Gen in zeitlich spaced-trainierten Fliegen als statistisch
unterschiedlich von der durchschnittlichen Signaltransformation
für dieses
Gen in massed-trainierten Fliegen betrachtet.
-
Alternativ
kann ein statistischer Vergleich (DNA-Chip-Vergleich) mit Hilfe
des folgenden Signaltransformationsalgorithmus angestellt sein:
- 1. Bestimmen der „mittleren Differenz" zwischen dem für einen
Satz an Primerpaaren für
ein spezifisches Gen detektierten Signal. Die mittlere Differenz
zwischen perfekt gepaarten (PM) und fehlgepaarten (MM) Signalen
ist mit Hilfe der Affymetrix design software analysis (Affymetrix,
Inc., Santa Clara, CA) bestimmt.
- 2. Box-Cox Transformation:
Jeder negative mittlere Differenzwert
für ein
gegebenes Gen wird auf null gesetzt. Die „genullte mittlere Differenz" (mittl. Diff. 0)
für jedes
Gen auf jedem Chip wird dann mit Hilfe der „mittleren Gesamtdifferenz" für den gesamten
Chip normalisiert.
a) mittl. Diff. 0 = mittl. Diff., falls
mittl. Diff. ≥ 0
= 0, falls mittl. Diff. < 0
b)
Normalisierung
Gew. Mittelwert = mittlere Gesamtdiff. für alle Chips
und alle Gene/Chip Norm (mittlere
Diff. 0) = Normalisierungsfaktor (für Chip X) × (Gen Y auf Chip X) (für jedes
Gen)
c) Transformierte mittlere Diff. = {ln [norm(mittlere
Diff. 0)]} × 2720,75136
- 3. Bestimmen des mittleren Fehlers und Standardfehlers. Vergleich
von Mittelwert von spaced und massed mit einem t-Test-Vergleich.
Falls p ≤ 0,05,
dann wird die durchschnittliche Signaltransformation für ein gegebenes
Gen in spaced-trainierten Fliegen als statistisch unterschiedlich
von der durchschnittlichen Signaltransformation für dieses
Gen in massed-trainierten Fliegen betrachtet.
-
Andere
Algorithmen für
eine Signaltransformation können
bei Durchführung
eines statistischen Vergleichs (DNA-Chip-Vergleich) eines zwischen
spaced- und massedtrainierten Gruppen detektierten Signals verwendet
sein.
-
Mit
diesen Versuchsansätzen
sind 1542 statistische Vergleiche (Student T-Tests) von spaced versus massed-trainierten
für Drosophila
bestimmt worden. Kandidaten-Gedächtnisgene
(CMGs) (die nicht die transposablen Elemente oder mitochondrialen
Gene einschließen),
die während
der Transkriptions-abhängigen
Gedächtnisbildung
transkriptional reguliert sind, wurden mit den DNA-Chip-Vergleichen
(statistischen Vergleichen) zwischen spaced- und massed-trainierten
Gruppen identifiziert. Transkripte, die differentiell reguliert sind,
repräsentieren
diejenigen, die an einem „assoziativen" LTM beteiligt sind,
das von einem Pawlowschen Geruch-Schock-Lernparadigma induziert
ist.
-
CMGs
von Drosophila, die mit einer statistischen Analyse mit Hilfe des
Signaltransformationsalgorithmus, in dem ein durchschnittlicher
Differenzwert unter 10 für
ein gegebenes Gen nicht berücksichtigt
ist, von dem spaced-versus massed Vergleich (24 Stunden Gedächtnis)
bestimmt sind, sind in Tabelle 1 angegeben. CMGs von Drosophila,
die mit einer statistischen Analyse mit Hilfe des Signaltransformationsalgorithmus,
in dem ein negativer durchschnittlicher Differenzwert für ein gegebenes
Gen als null gewertet ist, von dem spaced versus massed Vergleich
(24 Stunden Gedächtnis)
bestimmt sind, sind in Tabelle 2 angegeben.
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Die
oben beschriebenen statistischen Verfahren lassen nur auf „statistische
Kandidaten" schließen. Ein
fundamentaler Aspekt der eingesetzten statistischen Verfahren (wie
auch anderer derartiger Verfahren) ist, dass „falsch positive" und „falsch
negative" Kandidaten
mit den „richtig
positiven" erhalten
werden. Daher muss ein unabhängiges
Verfahren für
eine Detektion versuchssabhängiger Änderungen
bei der Gentranskription für die „statistischen
Kandidaten" angewandt
werden. Derartige unabhängige
Verfahren umfassen Northern Blot Analyse, quantitative Polymerase-Kettenreaktion
(QPCR) und RNase-Schutzassays und können zur Bestätigung identifizierter
statistischer Kandidaten verwendet sein. Die quantitativen Analysen
dieser Daten sind ebenfalls Grund für falsch positive und falsch
negative Ergebnisse.
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Geringe Änderungen
in den statistischen Verfahren können
einen anderen Satz „statistischer
Kandidaten" ergeben.
Oftmals ist mehr als eine Art von Datentransformation hinreichend,
um eine normalisierte Verteilung von Differenzbewertungen zu ergeben.
Jede eingesetzte Datentransformation wird allerdings einen anderen
Satz statistischer Kandidaten ergeben. Alle Signaldetektionsverfahren
müssen
ebenfalls „Grundlinienwerte" ausschließen, die
für eine
genaue Detektion zu niedrig sind. Die eine Möglichkeit mit diesem Problem umzugehen
ist, derartige Werte auf null zu setzen. Eine andere Möglichkeit
ist, derartige Werte aus dem Datensatz zu eliminieren (z.B. kleinere
Werte als beispielsweise 10 zu eliminieren).
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Chipdaten
liefern eine bestätigende
Information, Gen um Gen, dahingehend, welche Transkripte am Gedächtnis beteiligt
sind. Chipdaten liefern ebenfalls eine genaue koordinierte transkriptionale
Antwort auf verschiedene Stimuli über sämtliche Gentranskripte. Insbesondere
liefern Chipdaten eine Information dahingehend, welcher koordinierte
Effekt ein Gerntranskript auf das Gedächtnis hat.
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Es
ist von den meisten Genen in Drosophila gezeigt worden, dass sie
Säuger-Homologe besitzen,
und dies ist bei den meisten Drosophila-Genen der Fall, die an der
Gedächtnisbildung
beteiligt sind. (Dubnau und Tully, Ann. Rev. Neusosci., 21:407–444 (1998)).
Mit dem zunehmenden Wissen, dass die Fliegen-Homologe durch die
Säuger-Homologe in Drosophila
funktionell ersetzt werden können,
bezieht die vorliegende Entdeckung die entsprechenden Säuger-Homologe
mit ein.
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Die
verschiedenen Effekte auf das Langzeitgedächtnis, die durch spaced versus
massed Training gebildet sind, sind ein häufig beobachtetes Phänomen im
Tierreich. Insbesondere ist ein spaced-massed differentieller Effekt
für den
konditionierten Angstverstärkten
Schock-Effekt in Ratten (ein Säugermodellsystem) kürzlich etabliert
worden. In dem Angst-verstärkten
Schock-Paradigma ist das Gedächtnis
von einer Erhöhung bei
der Schock-Amplitude in Gegenwart eines konditionierten Stimulus
(CS) gestört,
der bereits mit einem Fußschock
gepaart worden ist. Massed Training bei Ratten (4-CS gepaarte Schocks
mit einem 10 Sekunden Intertrialintervall) bildet im Wesentlichen
kein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
aus, wohingegen ein spaced Training (4 Paarungen mit einem 8-Minuten
Intertrialintervall) ein signifikant Transkriptions-abhängiges Gedächtnis ausbildet
(6) (Josselyn et al., Society for Neurosci., 24:926,
Abstract 365.10 (1998)). Darüber hinaus
verstärkt
eine Überexpression
von CREB-Aktivator, an die Amygdala mit Hilfe viraler Vektortechnologie abgegeben,
das Gedächtnis
vom massed Training in einer wie auch bei der Drosophila beobachteten
analogen Weise (7) (Josselyn et al., Society
for Neurosci., 24:926, Abstract 365.10 (1998)). Diese Daten zeigen eine
CREB-abhängige
spaced-massed Unterscheidung, mit der die Säuger-CMGs zu identifizieren
sind.
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Daher
wird von diesen Trainingsprotokollen erwartet, dass sie CMGs in
Tieren, wie Säuger,
ergeben, die den in Drosophila identifizierten CMGs ähnlich sind.
Der Ausdruck „Tier", wie er hier verwendet
ist, umfasst Säuger
wie auch andere Tiere, Vertebraten und Invertebraten (z.B. Vögel, Fische,
Reptilien, Insekten (z.B. Drosophila-Spezies), Aplysia). Die Ausdrücke „Säuger" oder „säugerartig", wie sie hier verwendet
sind, beziehen sich auf beliebige Vertebraten, einschließlich Monotremata,
Marsupialia und Placentalia, die ihre Jungen säugen und entweder lebendgebärend (Eutheria
oder placentale Mammalia) oder eierlegend (Metatheria oder nichtplacentale
Mammalia) sind. Beispiel für
Säuger-Spezies
umfassen nicht-humane Primaten (z.B. Affen, Schimpansen), Nager
(z.B. Ratten, Mäuse,
Meerschweinchen) und Wiederkäuer
(z.B. Kühe,
Schweine, Pferde).
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Zur
Identifizierung der CMGs bei nicht-humanen Tieren (besonders bei
nicht-humanen Säugern, anderen
Vertebraten und Invertebraten) sind DNA-Sonden unter Verwendung
von RNA synthetisiert, die aus dem Gehirngewebe von spaced oder
massed trainierten nicht-humanen Tieren gemäß in der Technik allgemein
bekannten Verfahren extrahiert ist, (siehe z.B. Sambrook et al.,
Eds., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor University Press, New York (1989); und Ausubel et al., Eds.,
Current Protocols In Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York
(1997)). Diese Sonden können
mit einem detektierbaren Marker markiert sein. In einer besonderen
Anwendungsform sind DNA-Sonden unter Verwendung von RNA synthetisiert,
die aus der Amygdala spaced- oder massed-trainierter Tiere extrahiert
ist, und, falls erforderlich, mit einem detektierbaren Marker markiert
sind. Eine Reihe an detektierbaren Marker und Markierungsverfahren
sind in der Technik bekannt, einschließlich fluoreszierend, chemilumineszent,
Biotin, radioaktiv, enzymatisch detektierter und immunologisch detektierter
Marker (siehe z.B. Sambrook et al., Eds., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor University Press, New York
(1989); und Ausubel et al., Eds., Current Protocols In Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
New York (1997)). RNA ist aus Gehirngeweben, wie die Amygdala, gemäß in der
Technik verfügbaren
Verfahren extrahiert. Spaced oder massed Training von Tieren ist
unter Anwendung in der Technik allgemein bekannten Verfahren durchgeführt (siehe
z.B. Josselyn et al., Society for Neurosci., 24:926, Abstract 365.10
(1998); Casella und Davies, Physiol. Behav., 36:377–383 (1986);
Guzowski et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 94:2693–2698 (1997);
Lamprecht et al., J. Neusoscience, 17(21):6443–6450 (1997); Bourtchuladze
et al., Cell 79:59–68
(1994); und Kogan et al., Curr. Biol., 7:1–11 (1996). Dieses komplexe
Sondengemisch wird dann auf Microarray-Chips hybridisert, die DNA-Sequenzen
(Ziel-DNA-Sequenzen)
von Genen des Genoms der Tiere enthalten (siehe z.B. U.S. Patent Nr.
5.445.934; und Ramsay, Nature Biotechnology, 16:40–44 (1998).
Das Signal von hybridisierten DNA-Sonden wird gemäß in der
Technik allgemein bekannten Verfahren amplifiziert und detektiert
(siehe z.B. Sambrook et al., Eds., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor University Press, New York
(1989); und Ausubel et al., Eds., Current Protocols In Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
New York (1997)). Zum Beispiel kann eine Hybridisierung (das Signal
von der hybridisierten Sonde) mit Hilfe von Fluoreszenz-Assays oder
Massenspektroskopie detektiert sein. Verfahren unter Verwendung
von Glasfasern, Diodenarray-Detektion, Chemilumineszenz/Lumineszenz,
Agglutination von Latexkügelchen,
direkte elektrische Ladungsänderung-Detektion
(CCD) und piezoelektrisches Anzeige können ebenfalls angewandt sein.
Der oben beschriebene Siganltransformationsalgorithmus ist zur Berechnung
der Genexpressionslevels zwischen spaced- und massed-trainierten
Gruppen angewandt.
-
Eine
statistisch signifikante Differenz beim Transkriptlevel zwischen
spaced und massedtrainierten Gruppen für ein spezifisches Gen identifiziert
ein Kandidaten-Gedächtnisgen.
Ein statistischer Vergleich (DNA-Chip-Vergleich) zwischen spaced-
und massedtrainierten Gruppen kann mit Hilfe des Signaltransformationsalgorithmus
angestellt sein.
-
Zusätzlich zu
statistischen Vergleichen zwischen spaced- und massed-trainierten
Gruppen können CMGs
aus DNA-Chip-Vergleichen (statistischen Vergleichen) zwischen Tieren
identifiziert sein, die unter Anwendung anderer Versuchsprotokollpaare
trainiert sind. Die Versuchsgruppe ist unter Bedingungen trainiert, die
hinreichend sind, ein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis zu induzieren, und die
Kontrollgruppe ist unter Bedingungen trainiert, die nicht hinreichend
sind, ein Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
zu induzieren. Der signifikante Unterschied zwischen irgendwelchen
zwei Versuchsprotokollen ist die Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses.
Der signifikante Unterschied zwischen irgendwelchen zwei Versuchsprotokollen,
die verglichen werden sollen, ist die Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses
in der Versuchsgruppe und das Fehlen eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses
in der Kotrollgruppe.
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Versuchsprotokollpaare,
die primär
bei der Induktion eines Transkriptionsabhängigen Gedächtnisses differieren, sind
in der Technik bekannt. Zum Beispiel kann ein Versuchsprotokollpaar,
das primär
bei der Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses differiert, aus einem
spaced Trainingsprotokoll und einem massed Trainigsprotokoll bestehen.
In dieser Anwendungsform ist das Training eines Tieres mit einem spaced
Trainingsprotokoll hinreichend, um ein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis in
dem Tier zu induzieren. Das Training eines Tieres mit einem massed
Trainingsprotokoll ist nicht hinreichend, ein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis zu
induzieren. Als ein weiteres Beispiel kann ein Versuchsprotokollpaar,
das primär
bei der Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses differiert, aus einem
Training normaler (Wildtyp)-Tiere mit einem Shuttle-Box-Vermeidungsprotokoll
(besonders one Trial-Shuttle-Box-Vermeidungsprotokoll) und Training
eines Tieres, bei dem der Fornix operativ verletzt ist, mit dem
Shuttle-Box-Vermeidungsprotokoll bestehen (Taubenfeld et al., Nat.
Neurosci., 2(4):309–310
(1999)). In dieser Anwendungsform ist das Transkriptions-abhängige Gedächtnis im
normalen (Wildtyp)-Tier induziert. Das Transkriptions-abhängige Gedächtnis ist
nicht in dem Tier induziert, dessen Fornix operativ verletzt ist.
Als ein weiteres Beispiel kann ein Versuchsprotokollpaar, das primär bei der
Induktion eines Transkriptions-abhängigen Gedächtnisses differiert, aus einem
Training eines Tieres mit einem kontextuellen Angstkonditionierungsprotokoll
(besonders one Trial kontextuelles Angstkonditionierungsprotokoll)
und Training eines Tieres, das an die Trainingskammer vor der kontextuellen
Angstkonditionierung gewöhnt
ist, unter Anwendung des kontextuellen Angstkonditionierungsprotokolls
bestehen (Imprey et al., Neurosci., 1(7):595–601 (1998)). In dieser Anwendungsform
ist das Transkriptionsabhängige
Gedächtnis
in dem Tier induziert, das nicht an die Trainingskammer vor der
kontextuellen Angstkonditionierung gewöhnt worden war. Das Transkriptions-abhängige Gedächtnis wird
in dem Tier nicht induziert, das vor der kontextuellen Angstkonditionierung
an die Trainingskammer gewöhnt
ist. Andere Paare von Versuchsprotokollen können ohne weiteres vom Fachmann
identifiziert werden.
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DNA-Sonden
sind unter Verwendung von RNA synthetisiert, die aus Gehirngeweben,
wie Amygdala und Hippocampus, von Tieren extrahiert sind, die mit
Versuchsprotokollpaaren trainiert sind, wie es hier beschrieben
ist, und, falls erforderlich, mit einem detektierbaren Marker markiert
sind. Das DNA-Sondengemisch wird dann auf Microarray-Chips hybridisiert,
die DNA-Sequenzen (Ziel-DNA-Sequenzen) von Genen des Genoms des
Tieres enthalten. Ein statistischer Vergleich wird durch einen Vergleich
der DNA-Chipdaten
zwischen zwei Versuchsprotokollen mit Hilfe des oben beschriebenen
Signaltransformationsalgorithmus angestellt.
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Die
hier angeführten
statistischen Verfahren können
zur Detektion von Differenzen bei Transkriptlevels zwischen trainierten
und untrainierten (naiven) Gruppen verwendet sein. Dementsprechend
können
Kandidaten-Plastizitätsgene
(CPGs) aus Vergleichen von DNA-Chips (statistischen Vergleichen)
zwischen trainierten versus untrainierten (naiven) Tieren identifiziert
werden. Transkripte, die in dieser Klasse differentiell reguliert sind,
werden CMGs zusammen mit beliebigen weiteren Genen umfassen, die
auf eine „nicht
assoziative" Weise
auf die allgemeinen Trainingsbedingungen (z.B. Behandlung mit Geruch,
Elektroschock oder beliebig anderen Versuchsaspekten des Trainingsprotokolls)
transkriptional reagieren. Manche unspezifische transkriptionale
Reaktionen erfolgen einfach, wenn ein Tier in einer neuen Umgebung
verbracht wird oder wenn das Tier einem Stimulus allein oder einem
zeitlich nicht gekoppelten Stimulus ausgesetzt ist. Diese Transkriptionsänderungen
können
aus allgemeinen (unspezifischen) Zunahmen der neuronalen Aktivität resultieren
oder andere Formen des Lernens oder der Gedächtnisbildung widerspiegeln,
die nicht mit den allgemeinen Trainingsbedingungen verbunden sind.
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CPGs
von Drosophila, die mit einer statistischen Analyse mit dem Signaltransformationsalgorithmus, bei
dem ein durchschnittlicher Differenzwert von unter 10 für ein gegebenes
Gen nicht berücksichtigt
wird, aus dem spaced versus naiven Vergleich (24-Stunden Gedächtnis)
bestimmt sind, sind in Tabelle 3 angeführt. CPGs von Drosophila, die
mit einer statistischen Analyse mit dem Signaltransformationsalgorithmus,
bei dem ein negativer durchschnittlicher Differenzwert für ein gegebenes
Gen auf null gesetzt wird, aus dem spaced versus naiven Vergleich
(24-Stunden Gedächtnis)
bestimmt sind, sind in Tabelle 4 angeführt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Identifizierung eines
Gens oder Gene bereit, die am Transkriptions-abhängigen Gedächtnis (insbesondere Langzeitgedächtnis)
beteiligt sind, umfassend (a) Trainieren nicht-humaner Tiere (insbesondere
nicht-humaner Tiere, anderer Vertebraten und Invertebraten) unter Bedingungen,
die hinreichend sind, ein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis (insbesondere Langzeitgedächtnis)
in den Tieren zu induzieren; (b) Extrahieren von RNA aus Gehirngewebe
(wie aus Amygdala, Hippocampus) des in Schritt (a) trainierten Tieres;
(c) Synthetisieren von DNA-Sonden unter Verwendung der in Schritt
(b) extrahierten RNA; (d) Exponieren der in Schritt (c) synthetisierten
DNA-Sonden an Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen von Genen des
Genoms der Tiere enthalten, unter Bedingungen, die für eine Hybridisierung
der DNA-Sonden an
komplementäre
DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips geeignet sind, wobei ein
Signal nach Hybridisierung der Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt ist; (e) Detektieren des in Schritt (d) erzeugten Signals;
und (f) Durchführen
eines statistischen Vergleichs zwischen dem in Schritt (e) detektierten
Signal und dem in einer Kontrolle detektierten Signal.
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In
einer Anwendungsform ist die Kontrolle nach einem Verfahren erhalten,
umfassend (i) Trainieren nicht-humaner Kontrolltiere (insbesondere
nicht-humaner Säuger,
anderer Vertebraten und Invertebraten) unter geeigneten Bedingungen,
wobei die Bedingungen nicht hinreichend sind, ein Transkriptions-abhängiges Gedächtnis in
den Kontrolltieren zu induzieren; (ii) Extrahieren von RNA aus Gehirngewebe
der in Schritt (i) trainierten Kontrolltiere; (iii) Synthetisieren
von DNA-Sonden unter Verwendung der in Schritt (ii) extrahierten RNA;
(iv) Exponieren der in Schritt (iii) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips,
die DNA-Sequenzen von Genen des Genoms der Tiere enthalten, unter
Bedingungen, die für
eine Hybridisierung der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips
geeignet sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an
komplementäre
DNA-Sequenzen erzeugt ist. Die Versuchsbedingungen von Schritt (a) und
(i) bilden ein (experimentelles) Behandlungspaar. Der signifikante
Unterschied zwischen den Versuchsbedingungen von Schritt (a) und
Schritt (i) liegt in der Induktion eines Transkriptions-abhängigen Grdächtnisses.
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In
einer zweiten Anwendungsform ist die Kontrolle nach einem Verfahren
erhalten, umfassend (i) Extrahieren von RNA aus Gehirngewebe von
nicht-humanen Kontrolltieren; (ii) Synthetisieren von DNA-Sonden unter
Verwendung der in Schritt (i) extrahierten RNA; (iii) Exponieren
der in Schritt (ii) synthetisierten DNA-Sonden an Microarray-Chips, die DNA-Sequenzen
von Genen des Genoms der Tiere enthalten, unter Bedingungen, die
für eine
Hybridisierung der DNA-Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen auf den Microarray-Chips geeignet
sind, wobei ein Signal nach Hybridisierung der Sonden an komplementäre DNA-Sequenzen
erzeugt ist. In dieser Anwendungsform der Kontrolle sind die Kontrolltiere
naive (untrainierte) Tiere.
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Wie
hier verwendet, ist ein Kontrolltier ein Tier derselben Spezies
und im übrigen
vergleichbar (z.B. ähnliches
Alter, Geschlecht) mit dem Tier, das unter hinreichenden Bedingungen
trainiert ist, um eine Transkriptions-abhängige Gedächtnisbildung in diesem Tier
zu induzieren.
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Ein
Transkriptions-abhängiges
Gedächtnis
kann unter Anwendung spezifischer Versuchsbedingungen induziert
sein. In einer Anwendungsform ist das Transkriptionsabhängige Gedächtnis in
einem nicht-humanen Tier mit Hilfe eines spaced Trainingsprotokolls
für die
Angst-verstärkte
Schockreaktion induziert. In einer zweiten Anwendungsform ist das
Transkriptions-abhängige
Gedächtnis
in einem nicht-humanen Tier mit Hilfe eines Shuttle-Box-Vermeidungsprotokolls
induziert. In einer dritten Anwendungsform ist das Transkriptions-abhängige Gedächtnis in
einem nicht-humanen Tier mit Hilfe eines kontextuellen Angstkonditionierungsprotokolls
induziert.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun mit den folgenden Beispielen veranschaulicht,
die in keiner Weise als Beschränkung
betrachtet werden sollen.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 nalyotPI Isolierung.
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Ein
X-gekoppeltes PlacW-Transposon (Bier et al., Science, 240(4854):913–916 (1988))
wurde mobilisiert, um 2.182 Transposon-Stämme mit unabhängigen Insertionen
auf dem zweiten und dritten Chromosom zu erzeugen (siehe Boynton
und Tully, Genetics, 131:655–672
(1992); Dura et al., J. Neurogent., 9:1–14 (1993)). Das Das drei-Stunden-Gedächtnis wurde
nach einer einzigen Trainingssitzung des Pawlowschen olfaktorischen
Lernens mit einem Leistungsindex (PI) für jeden dier Transposon-Stämme quantifiziert.
N = 4 PIs wurde dann für
diese Stämme
gebildet, die 70% oder weniger eines parentalen Wildtyp-Stammes
[w1118(CS10)] erzielten. Zu diesem Zeitpunkt
der Durchmusterung erzielten 93 mutierte Stämme mittlere Drei-Stunden-Gedächtniss
mit Bewertungen von 70% des Wildtyps oder weniger. Jeder dieser
mutierten Kandidatenstämme wurde
dann für
fünf Generationen
gegen den parentalen Stamm ausgekreuzt, um ihren (heterogenen) genetischen
Hintergrund zu äquilibrieren.
Wenn das Drei-Stunden-Gedächtnis
wiederholt in diesen ausgekreuzten Stämmen quantifiziert wurde (N
= 4 PIs), erzielten nur noch acht der 93 Kandidaten-Mutanten mittlere
Bewertungen < 70%
Wildtyp. Letztendlich wurden „Aufgaben-relevante" sensimotorische
Aufgaben in diesen acht mutierten Stämmen untersucht. Alle acht
zeigten eine normale Schockreaktion; vier, GB335
und EJ51, EJ220 und
ES152 zeigten eine signifikant reduzierte
olfaktorische Schärfe
(Boynton und Tully, Genetics, 131:655–672 (1992); Dura et al., J.
Neurogent., 9:1–14
(1993)). [GB335, jetzt als dare bezeichnet,
wurde bereits früher
untersucht und zeigt eine bevorzugte Expression in den Antennen
(Freeman et al., Development, 126:4591–4602 (1999)]. Die verbliebenen
vier mutierten Stämme
zeigten normale sensorimotorische Antworten und wurden als latheo
(Boynton und Tully, Genetics, 131:655–672 (1992); Pinto et al.,
Neuron, 23:45–54
(1999); Rohrbough et al., Neuron, 23:55–70 (1999), linotte (Dura et
al., J. Neurogent., 9:1–14
(1993); Bolwig et al., Neuron, 15:829–842 (1995); Simon et al.,
Mech. Dev., 76:42–55
(1998), golovan und nalyot bezeichnet.
-
BEISPIEL 2 Klonierung
und Charakterisierung der nalyot genomischen Region.
-
Das
PlacW-Transposon umfasst eine einzige SacII-Restriktionsschnittstelle,
gefolgt vom bakteriellen Replikationsursprung und dem Ampicillin-Gen
(8). Ein Verdau der genomischen nalyot (nal) DNA
mit SacII, Ligation unter Verdünnungsbedingungen
und eine bakterielle Transformation ermöglicht die Plasmid-Rettung
eines 9,4 kb SacII-Restriktionsfragments
gemeinsam mit flankierender DNA aus der genomischen Region. Chromosomen
in situ- und Southern-Blotting-Experiment bestätigten, dass dieses Fragment
mit der P-Insertionsstelle kartiert. Die radioaktiv markierten Rettungsfragmente
wurden verwendet, um eine Million Plaques einer genomischen lambda-DashII
Drosophila Can-S Bibliothek (Stratagene) zu durchmustern. Isolierung,
Subklonierung und Restiktionsanalyse von 10 unabhängigen Klonen
führten
zu der Konstruktion einer 35 kb Karte, die sich über die genomische Region um
die P-Element-Insertionsstelle erstreckt (8).
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Intron/Exon-Karten
der adf1 und cn20 Transkriptionseinheiten sind in 8 gezeigt.
Das nalPI-Element (Pfeil) ist innerhalb
eines Introns der adf1 Transkriptionseinheit, 147 bp stromabwärts der
Spleißdonorstelle
inseriert. Das adf1-Gen codiert einen entfernt zu der myb-Familie
verwandten Transkriptionsfaktor (England et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 89:683–687
(1992)) und ist alternativ in (mindestens) zwei mRNAs gespleißt. i1 und
i2 entsprechen zwei potentiellen Translationsstartstellen. Zwei
zusätzliche
Introns mit ca. 3,5 kb und 59 bp scheinen konstitutiv gespleißt zu sein
und trennen den Rest der adf1-Transkriptionseinheit in ein 274 bp
und ein 1.013 bp Exon. Das cn20-Gen ist neuartig und erzeugt ein
einziges, ungespleißtes
Transkript, das ein 395 Aminosäuren langes
Protein codieren kann. Der Umfang der genomischen Deletion in nalle60 ist angegeben. Restriktionsschnittstellen:
B, BamHI; E, EcoRI; H, HindIII; S, SacII.
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BEISPIEL 3 Northern-Blot-Analyse
von adf1 und cn20 in nalPI-Mutanten und
Wildtyp-Fliegen und cDNA-Isolierung.
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Gesamt-RNA
aus ganzen adulten Fliegen, adulten Köpfen oder adulten Körpern wurden
mit dem TriZOL-Reagens (BRL) isoliert. Die poly(A)-Fraktion wurde
anschließend
mit oligo(dT)-Cellulose (Collaborative Research) oder magnetischen
oligo(dT)-Kügelchen
(Dynal) gereinigt. Die gereinigte poly(A)-RNA wurde mittels Formaldehyd-Agarose-Gelelektrophorese
aufgetrennt und in 10 X SSC auf eine ZetaProbe Nylon-Membran (BioRad) übertragen.
Die RNA auf der getrockneten Membran wurde mittels UV-Vernetzung
bei 2.500 μJoules
(Stratalinker) fixiert. Für
eine erste Identifizierung der Transkriptklassen wurden die Membranstreifen über Nacht
mit radioaktiv markierten genomischen DNA-Fragmenten in hoch stringentem
Church und Gilbert Puffer besondet, intensiv gewaschen und einem
Kodak BioMax-Film exponiert.
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Ausgewählte Sonden
wurden mit zwei cDNA-Bibliotheken aus adulten Köpfen von Drosophila, einer lambda
gt11 Bakteriophagen adulte Köpfe-Bibliothek
(Salvaterra) und einer pJG4-5 Plasmid-Bibliothek (Roshbash) hybridisiert.
Aus diesen zwei Bibliotheken wurden insgesamt elf Klone, die zwei
unabhängigen
Transkriptionseinheiten entsprechen, isoliert und mittels Restriktionsschnittstellenanalyse
bewertet. Zehn Klone entsprachen der adf1-Transkriptionseinheit.
Restriktionsstellenkartierung und Sequenzanalyse einer Untergruppe dieser
Klone zeigte eine gemeinsame 3'-Ende
Prozessierungsstelle und Heterogenität am 5'-Ende. Die 5'-Heterogenität spiegelte das partielle Spleißen des
Introns 1 (114 bp) und vielleicht eine unvollständige Synthese des ersten Stranges
wider. Ein Klon, cn20, entsprach einer unabhängigen benachbarten Transkriptionseinheit.
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Um
die Wirkung der P-Insertion auf adf1 und cn20 RNA-Levels zu quantifizieren,
wurden von nalPI und Wildtyp-Köpfen oder
Körpern
abstammende Northern-Blots, wie oben mit radioaktiv markierten Sonden,
die adf1, cn20 und einer Kontroll-RNA rp49 entsprachen, analysiert.
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Bezogen
auf die Kontrolllevels der rp49-RNA waren die cn20-mRNA Expressionslevels
sowohl in den Köpfen
als auch in den Körpern
in Wildtyp- und mutierten Fliegen ähnlich. Im Gegensatz dazu waren
die adf1-mRNA Expressionslevels mindesten um das Zweifache in mutierten
Köpfen
und Körpern
reduziert.
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BEISPIEL 4 Antikörper Herstellung.
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Der
gesamte offene ADFl-Leserahmen von wurde in den pET30(a)-Expressionsvektor
(Novagen) als eine C-terminale Fusion inseriert. Eine starke IPTG
Induktion des ADF1-Fusionsproteins wurde in transformierten BL21-Bakterien
erhalten. Der Großteil
des induzierten Proteins war in der unlöslichen Einschlusskörperchenfraktion
und diese Fraktion (3 Stunden nach der Induktion isoliert) wurde
auf annähernd
85 % ADF1-Fusionsprotein angereichert. Diese Fraktion wurde intensiv
mit PBS gewaschen und direkt als Antigen verwendet. Polyklonale
und monoklonale Maus-Antikörper
wurden mit Hilfe von Standardverfahren erhalten (Harlow und Lane,
Antibodies. A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Plainview, NY (1998)). Drei Mäuse
wurden mit 50 μg
Einschlusskörperchenfraktion
(in komplettem Freunds Adjuvans) geimpft und dann alle zwei Wochen
mit 50 μg
der Einschlusskörperchenfraktion
in inkomplettem Freunds Adjuvans wiederholt geimpft. Alle drei Mäuse zeigten
starke Immunantworten; eine wurde für Hybridomfusionen getötet. Von
800 Kandidaten-Hybridomlinien
zeigten 17 bei ADF1-Dot-Blot-Analysen eine Reaktion. Eine nachfolgende
Bewertung der 17 Linien mittels Western-Blotting und immunchemischen
Untersuchungen führte
zu der Isolierung von zehn monoklonalen Linien, einschließlich mAk
ADF1–8
und mAk ADF1–17.
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BEISPIEL 5 Western-Blot-Analyse
der ADF-1 Proteinlevels in mutierten nalPI und
Wildtyp-Fliegen.
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Gefrorene
Köpfe oder
Körper
wurden, wie zuvor beschrieben, isoliert (Yin et al., Cell, 79:49–58 (1994)),
und die Extrakte wurden mittels Homogenisierung von 100 μl gefrorenen
pulverisierten Köpfen
in 500 μl
RIPA-Puffer hergestellt. Die Proteinkonzentrationen wurden mit Hilfe
des Bio-Rad Proteintests bestimmt. Die Proteinproben wurden in Standard-Gelbeladungsfarbstoff
denaturiert, mittels SDS-PAGE aufgetrennt und elektrophoretisch
mit 100 mA 2 Stunden auf eine Nitrocellulose-Membran (Bio-Rad) übertragen.
Jede Membran wurde über
Nacht bei 4°C
in PBST + 5% Milch blockiert und dann 1–2 Stunden mit dem ersten Antikörper in
PBST + Milch inkubiert. Die verwendeten ersten Antikörper waren
polyklonale Maus-Sera gegen adf1 (1:1000), Maus monoklonaler Überstand
(mAk Adf1–17)
gegen adf1 (1:20), Maus monoklonaler Überstand gegen TBP (1:5) und
Maus monoklonale Ascites gegen α-Tubulin
(1:50.000) (Sigma). Die Membran wurde intensiv in PBST gewaschen
und 1–2
Stunden mit dem zweiten HRP-konjugiertem anti-IgG Antikörper (Bio-Rad; 1:500)
inkubiert. Nach intensivem Waschen in PBST wurden die konjugierten
Produkte wurden mit Hilfe einer verstärkten Chemilumineszenz (Pierce
SuperSignal ULTRA Substrate) und Autoradiographie sichtbar gemacht.
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Bezogen
auf die Kontrolllevels zweier anderer Proteine (TATA-Bindungsprotein
und alpha-TUBULIN) war die ADF1-Expression um mindestens um das
Zweifache in mutierten Fliegen reduziert.
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BEISPIEL 6 Vergleich der
DNA-Chipdatensätze
zwischen Wildtyp-Fliegen und einer Einzelgen-Mutante, nalyot.
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DNA-Chipdatensätze zwischen
normalen (Wildtyp)-Fliegen und einer Einzelgen-Mutante, nalyot, wurden verglichen.
Die nalyot Mutante zeigte, dass sie ein normales Gedächtnis nach
einem massed Training besaß,
aber das LTM wurde durch ein spaced Training nicht induziert. Überdies
wurde die naylot Mutation als eine Transposon-Insertion in das Adf1-Gen
identifiziert, und deren Wirkung ist, die Menge an Adf1-Transkript und
Protein in den mutierten Fliegenköpfen zu mindern.
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Wenn
alle Grundwerte auf Null gesetzt und die Daten dann analysiert wurden,
wurde kein signifikanter Unterschied für das Adf1-Gen zwischen Wildtyp-Fliegen
und naylot Mutanten festgestellt. Wurden jedoch die Grundwerte von
10 oder weniger von der Analyse ausgeschlossen (eher als auf Null
gesetzt) wurde eine signifikante Wirkung auf die Adf1-Transkripte
festgestellt, welche die, wie in Beispiel 3 beschrieben, mittels
Northern-Analyse erhaltenen Ergebnisse bestätigte. Dieses Ergebnis stellt
eine signifikante Verifizierung des statistischen Versuchsansatzes
dar, in dem die durchschnittlichen Differenzwerte unter 10 aus dem
Datensatz entfernt sind.
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BEISPIEL 7 Quantitative
Polymerase-Kettenreaktion.
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Eine
gegebene Gruppe an Fliegen wird einem bestimmten Trainingsprotokoll
unterzogen (spaced oder massed) und nach dem Training in normalen
Futtergefäßen aufbewahrt.
Vierundzwanzig Stunden nach dem Training werden Fliegen aus unterschiedlichen
Gruppen eines gegebenen Trainingsprotokolls (spaced oder massed)
in einem einzigen 50 ml Falcon-Röhrchen
gesammelt und in Flüssigstickstoff
schockgefroren. Die Köpfe
der gefrorenen Fliegen werden durch heftiges mechanisches Schütteln von
ihren Körpern
getrennt. Die gefrorenen und abgetrennten Körperteile werden dann durch
eine Reihe an Sieben gesiebt, um letztendlich eine homogene Population
an Fliegenköpfen
zu erhalten.
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Die
vereinigten Köpfe
aus einer Trainingsgruppe (spaced oder massed) werden in acht Gruppen
aufgeteilt. Jede Gruppe an Köpfen
wird mit einem Mörser
und Pistill zu einem Pulver zerrieben. Das Pulver wird in 5 ml Trizol-Lösung (Gibco) überführt und
bei –70°C über Nacht
aufbewahrt.
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Die
gefrorene Trizol/Fliegenpulver-Lösung
wird dann aufgetaut. 2 ml Chloroform wird zugefügt. Die Mischung wird für 10 Minuten
bei 4°C
mit 3.500 UpM zentrifugiert. Die extrahierte RNA (in der wässrigen
Schicht) wird in ein frisches Röhrchen
dekantiert und 1,4 ml Isopropanpol zugefügt.
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Für QPCR werden
Aliquote der obigen Lösung
20 Minuten bei 4°C
mit 8.000 UpM zentrifugiert. Das Isopropanol wird dekantiert und
das Pellet wird 1 X in 70% Ethanol gewaschen. Das Pellet wird in
100 μl H2O resuspendiert und ein gleiches Volumen
an Phenol/Chloroform (Gibco) wird zugefügt. Die Lösung wird 5 Minuten bei 4°C mit 14.000
UpM zentrifugiert. Die obere wässrige
Schicht wird in ein frisches Röhrchen
dekantiert. 200 μl
eiskaltes Ethanol wird zusammen mit 6 μl 3 M Natriumacetat zugefügt. Die
Lösung
wird mindestens 20 Minuten bei –20°C inkubiert.
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Die
Lösung
wird dann 20 Minuten bei 4°C
mit 14.000 UpM zentrifugiert. Das Pellet wird in 20 μl H2O resuspendiert und einer RNase-freien RQ1-DNase
(Promega) Behandlung unterworfen. Die RNA-Konzentration wird bestimmt.
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Erststrang-cDNAs
werden dann von 1 μg
der DNase-freien RNA-Proben synthetisiert und der QPCR-Assay wird
gemäß den Perkin
Elmer Biosystems Protokollen unter Verwendung des 7700 ABI Prism
mit „CYBR" cybergreen Fluoreszenz-Detektion
durchgeführt.
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BEISPIEL 8 Statistisches
Kandidaten- Gedächtnisgen,
C/EBP.
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Die
folgenden C/EBP Primer, konstruiert von Quantagene (Paris, Frankreich),
wurden in QPCR-Experimenten verwendet: 5'-AGACTACCGATGCGAACAAC-3' (SEQ ID NR:1) und
3'-GTCCCTGAACTGGTCGTCTA-5' (SEQ ID NR:2) und
ergaben ein erwartetes Fragment mit einer Größe von 221 bp.
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Für C/EBP
Daten wurden 8 wiederholte RNA Extraktionen verwendet, die aus annähernd 10.000
Fliegenköpfen
gewonnen wurden, 24 Stunden nachdem sie einem spaced oder massed
Training unterzogen waren. QPCR-Reaktionen für jede RNA-Extraktion wurden dreifach gemäß dem in
Beispiel 7 dargestellten Verfahren durchgeführt.
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Die
Ergebnisse für
jede C/EBP-Reaktion wurden für
RNA-Mengen gegen eine gekoppelte QPCR-Reaktion für TBP-ββ normalisiert, einem Kontrollgen,
das keine transkriptionellen Veränderungen
in diesem Zusammenhang zeigt.
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Auf
diese Art und Weise analysiert, war die mittlere Anzahl an Cyclen
21,86 ± 0,56
für die
spaced Gruppe und 23,78 ± 0,56
für die
massed Gruppe, um den für
eine C/EBP-Amplifikation
benötigten
kritischen Wert zu erreichen. Es wurden weniger Cyclen für die spaced
Gruppe benötigt,
um den kritischen Wert zu erreichen, was auf eine höhere Konzentration
an C/EBP zu Beginn der PCR-Amplifizierung hinweist.
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Diese
Daten zeigen, dass die C/EBP-Levels um das 3,78-fache höher in der
spaced Trainingsgruppe als in der massed Trainingsgruppe waren (5).
Die Versuchsergebnisse bestätigen,
dass es einen signifikanten Unterschied für isolierte C/EBP-Transkripte
(sogenannte slow border cells, slobo bei Drosophila) aus spaced
versus massed trainierten Fliegen gibt. Die genetische Manipulierung
von C/EBP in Mäusen
verstärkt das
Langzeitgedächtnis
(Sterneck et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 95(18):10908–10913 (1998))
und eine molekulare Manipulierung von C/EBP in Aplysia blockiert
die Langzeit-Förderung
(ein zelluläres
Substrat für die
Langzeitgedächtnis-Sensibilisierung)
(Alberini et al., Cell, 76:1099–1114
(1994)). Deshalb stellt die Bestätigung
von C/EBP als ein CMG hier eine signifikante Verifizierung dar,
dass dieser DNA-Chip-Versuchsansatz für eine Identifizierung am Gedächtnis beteiligter
Transkripte verwendet werden kann.
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BEISPIEL 9 Trainingsapparatur.
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Experimentell
naive männliche
Sprague-Dawley Ratten (300–350
g) wurden in fünf
identischen Plexiglas- und Maschendrahtkäfigen (8 × 15 × 15 cm), die in einer schallgedämpften Kammer
untergebracht waren, trainiert und getestet (Cassella und Davis,
Physio. Behav., 36:377–383
(1986)). Der schockauslösende
Stimulus war ein 105 dB, 50 ms Knall weißen Rauschens (Anstieg-Abfall-Zeit
5 ms) gegen ein weißes
Hintergrundrauschen von 55dB. Ein 3,7-s Licht CS wurde mittels einer
8 W Fluoreszenz-Glühbirne (Anstieg/Abfall-Zeit,
100 μs;
BCO Footlambertsintensität)
gebildet. Der Boden von jedem Käfig
bestand aus vier Edelstahl-Streifen durch die ein 0,5 s 0,6 oder
0,3 mA Fußschock
abgegeben werden konnte.
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BEISPIEL 10 Verhaltenstrainingsverfahren.
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Zwei
Tagen vor jeglichem Training wurden die Ratten einmal täglich in
die Schockkammern verbracht und 15 Minuten später 15 Schockstimuli ausgesetzt.
An dem einzigen Trainingstag für
Exp. 1 wurden die Tiere in der Schockkammer verbracht und erhielten
5 Minuten später
4 gekoppelte Lichtschocks mit einem der folgenden Intertrial-Intervalle (ITIs)
(3 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden, 15 Sekunden, 2 Minuten oder
8 Minuten) Fünf
Minuten nach dem letzten gekoppelten Lichtschock wurden die Tiere
in ihre Aufenthaltskäfige
zurückgebracht.
Das gekoppelte massed und spaced Training wurde ähnlich durchgeführt, außer dass
die ITI zwischen den 4 gekoppelten Lichtschocks 10 Sekunden beziehungsweise
8 Minuten betrugen. Ausdrücklich nicht-gekoppelte
massed Trainingsversuche bestanden aus massed Lichtpräsentationen
(4, ITI von 10 Sekunden) gefolgt von massed Schockpräsentationen
(4, ITI von 10 Sekunden) 4 Minuten später.
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BEISPIEL 11 Langzeitgedächtnis-Test.
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Achtundvierzig
Stunden nach dem Training wurden die Ratten in die Schockapparatur
verbracht und erhielten ausschließlich 30 schockauslösende Stimuli,
gefolgt von 60 schockauslösenden
Stimuli, von denen eine Hälfte
3,2 Sekunden nach der 3,7 Sekunden Lichtattacke (Licht-Geräusch-Versuch)
erfolgten und eine Hälfte
davon in Dunkelheit präsentiert
wurden (nur Geräusch-Versuch).
Die Reihenfolge der zwei Versuchstypen war unregelmäßig. Alle
Schockstimuli wurden mit einem Interstimulusintervall von 30 Sekunden
präsentiert.
Angst-verstärkte
Schock-Differenzbewertungen, die als LTM-Index verwendet wurden,
wurden durch Subtraktion der durchschnittlichen Schockamplituden,
die von den 30 ausschließlich
Geräusch-Versuchen
gebildet wurden, von den durchschnittlichen Schockamplituden, die
von den 30 Licht-Geräusch-Versuchen
gebildet wurden, berechnet.
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BEISPIEL 12 Kurzzeitgedächtnis-Test
-
Der
Kurzzeitgedächtnis-(STM)-Test
war dem LTM-Test ähnlich,
außer
dass er 15 oder 40 Minuten nach dem Training stattfand. Den zwanzig
Nur-Geräusch-Stimuli
folgten 15 Licht-Geräusch-Stimuli
und 15 Nur-Geräusch-Stimuli
wurden beigemischt. Angstverstärkte
Schockbewertungen wurden durch Subtraktion der mittleren Nur-Geräusch-Bewertung von der
mittleren Licht-Geräusch-Bewertung
berechnet und als ein STM-Index verwendet.
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BEISPIEL 13 Operation.
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Die
Ratten wurden mit Atropinsulfat (0,4 mg/Kg, ip) vorbehandelt, mit
Natriumpentobarbital (60 mg/Kg, ip) narkotisiert und in ein stereotaktisches
Standardinstrument verbracht. Eine an einer Infusionspumpe befestigte
Hamilton Mikrospritze (10 μl),
wurde für
Infusionen verwendet. Bilaterale Mikroinjektionen (2 μl) wurden über 10 Minuten über eine
30er Kanüle
gegeben, die auf den lateralen Nukleus der Amygdala (Koordinaten AP
= –2,8,
L = ±5,2,
DV = –8,5
unter der Oberfläche
des Schädeldaches)
oder Nucleus caudatus (Koordinaten AP = +0,2, L = ±3,0, DV
= –6,0)
gerichtet war, nach Painos und Watson, The Rat Brain in Stereotaxic
Coordinates, Academic, Sydney, Australia (1986). Die Infusionskanüle wurde
10 zusätzliche
Minuten an Ort und Stelle gelassen, um eine Diffusion sicherzustellen.
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BEISPIEL 14 Virus-Herstellung.
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CREB
und mCREB cDNAs (erhalten von M.E. Greenberg, Harvard University)
und LacZ wurden in das HSV-Amplicon HSV-PrpUC inseriert und mit
Hilfe des Helferstammes 5dl 1.2 (Lim et al., Biotechniques, 20:460–469 (1996);
Keve et al., Neuroscience, 79:435–447 (1997)) verpackt. Das
Virus wurde über
einen Sucrose-Gradienten
gereinigt, pelletiert und in 10 % Sucrose resuspendiert. Der durchschnittliche
Titer der rekombinanten Virus-Stocks betrug 4,0 × 107 infektiöse Einheiten/ml
und war für
HSV-CREB und HSV-mCREB ähnlich.
Die transgene Expression wurde von dem konstitutiven Promotor für das frühe intermediäre HSV-Gen IE
4/5 reguliert.
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BEISPIEL 15 Immunchemie.
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Ratten
wurden mit Chloralhydrat überdosiert
und mit 50 ml PBS und anschließend
mit 250 ml 4 % Paraformaldehyd in PBS perfundiert. Die Gehirne wurden
kältegeschützt auf
einem Mikrotom (40 μm
Schnitte) geschnitten und die Immuncytochemie wurde auf freischwimmenden
Schnitten durchgeführt.
Mit HSV-LacZ infizierte Gehirne wurden auf β-Galactosidase getestet und
mit Neutralrot gegengefärbt
(nach Lim et al., Biotechniques, 20:460–469 (1996); Keve et al., Neuroscience,
79:435–447
(1997)). Zusammengefasst, es konnten die Gehirnschnitte 2 Stunden
in einer Lösung
aus 3,1 mM Kaliumferrocyanid, 3,1 mM Kaliumferricyanid, 20 mM MgCl2, 0,1 M PBS und 0,2 mg/ml X-Gal (Boehringer-Mannheim) reagieren,
um die β-Galactosidase
Aktivität zu
detektieren.
-
Die
Analyse der transgenen Expression in mit HSV-CREB infizierten Gehirnen
wurde durchgeführt. Zusammengefasst,
es wurden die Schnitte wurden mit 1% H2O2 und 0,3% Triton-X für 20 Minuten inkubiert, mit
1% Rinderserumalbumin, 2% normalen Ziegeserum und 0,3% Triton 30
Minuten blockiert und mit dem ersten Antikörper CREB (1:1000; Upstate
Biotechnology, Lake Placid, NY) über
Nacht bei 4°C
mit konstantem Schütteln
inkubiert. Die Schnitte wurden mit dem zweiten biotinylierten Ziege-anti-Kaninchen IgG-Antiserum (1:200
Verdünnung;
Vector Laboratories, Burlingame, CA) 2 Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Schnitte wurden gewaschen und mit Avidin-Biotin Peroxidase-Komplex
(ABC) Reagenz (Vector Laboratories) inkubiert. Die Immunreaktivität wurde
mit Hilfe der Diaminobenzidin-(DAB)-Reaktion visualisiert.
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BEISPIEL 16 Wirkung des
Intertrial-Intervalls zwischen Angstkonditionierungsversuchen auf
nachfolgende Langzeitgedächtnis-Levels.
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Das
mittlere LTM (± SEM;
als Angst-verstärkte
Schock-Differenzbewertungen abgeschätzt) wurde 48 Stunden nach
dem Training abgeschätzt,
das aus 4 gekoppelten Lichtschocks mit ITIs von 3 Sekunden, 5 Sekunden,
10 Sekunden, 15 Sekunden, 2 Minuten und 8 Minuten (n = 10, 10, 5,
5 beziehungsweise 15), variiert mit unterschiedlichen ITIs (F1,49 = 3,04, p < 0,05), bestand. Der LTM-Level ist
eine lineare Funktion des ITI mit längeren ITIs, die ein stärkeres LTM
produzieren, wie durch den signifikanten linearen Trend (F14,9 = 7,99, p < 0,05) gezeigt wird. Massed Training
(3 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden) produziert ein sehr schwaches LTM
(ca. 50 Einheiten). Eine Steigerung des restlichen Intervalls von
10 Sekunden auf 8 Minuten führt
zu einem Anstieg des LTM, wie Duncan post-hoc Vergleiche zeigen,
dass 8 min. ITI (spaced) ein signifikant größeres LTM produzierte als 10
Sekunden, 5 Sekunden und 3 Sekunden (massed). Die Ergebnisse sind
in 6 gezeigt.
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BEISPIEL 17 Wirkung von
HSV-Vektor-Infusionen in die basolaterale Amygdala und Nebenbereiche
der Amygdala.
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Mit
HSV-CREB in die basolaterale Amygdala infundierte Ratten (n = 17)
zeigten ein signifikant größeres LTM
als Ratten, denen ähnlich
PBS (n = 7), HSV-LacZ (n = 10) oder HSV-mCREB (n = 11) infundiert
wurde oder Ratten (n = 8), denen HSV-CREB in die den basolateralen
Komplex der Amygdala umgebenden Gerhirnregionen oder in eine Kontrollregion
(Caudatus; n = 5) (F5,52 = 4,99, p < 0,001) infundiert
wurde. Post-hoc Analysen zeigten, dass der LTM-Level in Ratten,
die eine HSV-CREB-Infusion in die basolaterale Amygdala erhalten
hatten, signifikant höher
war als in allen anderen Gruppen.
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Die
Reaktivität
auf Fußschocks
unterschied sich nicht von Tieren, die eine HSV-CREB (n = 17), HSV-mCREB (n = 11), HSV-LacZ
(n = 10) oder PBS (n = 7) Infusion in die basolaterale Amygdala
vor dem massed Training (F3,41 = 1,41, p > 0,05) verabreicht
bekamen. Die mittlere Schockreaktivität wurde mittels Käfigverlagerung
für den
200 ms Zeitraum nach jedem der 4 Fußschocks bestimmt.
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Ausdrücklich nicht
gekoppelte Konditionierung (in der CS (konditionierter Stimulus)
und US (unkonditionierter Stimulus) nicht verbunden sind) versagten,
ein LTM für
die Assoziation in Kontrollratten (n = 10) zu bilden und eine Infusion
in die Amygdala mit PBS (n = 5) oder HXV-CREB (n = 5) änderte diesen
Sachverhalt nicht (F2,17 = 0,44, p > 0,05).
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Tiere,
die HSV-CREB 3 Tage vor dem massed Training (3 d HSV-CREB, n = 10)
erhielten, zeigten ein größeres LTM,
wenn sie 14 Tage nach der Infusion erneut getestet wurden, als Tiere,
die ähnlich
mit HVS-LacZ (3 d HSV-LacZ, n = 3) behandelt wurden, oder Tiere,
die HSV-CREB 14 Tage vor dem massed Training bekamen und 48 Stunden
später
(14 d HSV-CREB, n = 4) (F2,14 = 6,05, p < 0,05) getestet
wurden.