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Hintergrund
der Erfindung
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Das
für die
Entwicklung, den Erhalt und die Reparatur differenzierter Zellen
und Geweben verantwortliche zelluläre Verhalten wird zu einem
Großteil
durch interzelluläre
Signale reguliert, die über
Wachstumsfaktoren und andere Liganden und ihre Rezeptoren vermittelt
werden. Die Rezeptoren für
diese intrazellulären Signalmoleküle sind
auf der Zelloberfläche
der reagierenden Zellen lokalisiert. Wachstumsfaktoren und andere Liganden
binden an die Rezeptoren und lösen
dadurch eine Transduktion eines Signals über die Zellmembran aus. Eine
solche Signaltransduktion kann auf verschiedene Art und Weise auftreten,
einschließlich
einer Porenbildung und einer Phosphorylierung. Die Phosphorylierung
von Tyrosinen auf Proteinen durch Tyrosinkinasen ist eine der Schlüsselfunktionen,
durch die Signale über
die Zellmembran transduziert werden. Tatsächlich kodieren etliche zur
Zeit bekannte Protein-Tyrosinkinasegene-Transmembran-Rezeptoren
für Polypeptid-Wachstumsfaktoren
und Hormone.
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Es
wird allgemein angenommen, dass die Angiogenese stark durch Wachstumsfaktoren
und andere Liganden reguliert wird. Die Angiogenese und die damit
einhergehende Gewebeentwicklung und Regeneration hängt von
eng kontrollierten Prozessen einer Endothelzellproliferation, Migration,
Differenzierung und Überleben
ab. Sowohl stimulatorische als auch inhibitorische Liganden scheinen
direkt oder indirekt mit den zellulären Rezeptoren während dieser
Prozesse zu interagieren. Die Angiogenese beginnt mit der Erosion
der Basismembran durch Enzyme, freigesetzt durch Endothelzellen
und Leukozyten. Die Endothelzellen, die das Lumen von Blutgefäßen auskleiden,
stehen dann durch die Basismembran hervor. Angiogene Stimulatoren
induzieren Endothelzellen zu einer Migration durch die erodierten
Basismembranen. Die wandernden Zellen bilden dann eine "Absprossung" des Elternblutgefäßes, wo
die Endothelzellen eine Mitose durchlaufen und proliferieren. Die
Endothelsprossen verbinden sich miteinander, um kapillare Schlaufen
zu bilden und erzeugen so ein neues Blutgefäß.
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Die
an der Endothelzellregulation beteiligten Liganden und Rezeptoren
werden langsam aufgeklärt. Insbesondere
wurden Endothel-Wachstumsfaktor-Rezeptoren und ihre Kinasen entdeckt.
Zum Beispiel wurde ein Gen, kodierend eine Endothelzelltransmembran-Tyrosinkinase
von Partanen et al., (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 8913–17 (1990))
beschrieben. Dieses Gen und sein kodiertes Protein wird als "TIE" bezeichnet, was eine
Abkürzung
für "Tyrosinkinase mit
Ig und EGF-Homologiedomänen" ist (siehe Partanen
et al., Mol. Cell. Biol. 12: 1698–1707 (1992); internationale
Patentveröffentlichung
WO99/15653). Eine erhöhte
TIE-Expression wurde
während
einer Neovaskularisierung als assoziiert mit der Entwicklung von
Eierstockfollikeln und Granulationsgewebe bei Hautwunden dargestellt.
(Siehe Korhonen et al., Blood 80: 2548–2555 (1992)). So spielt das TIE-Protein
vermutlich eine Rolle bei der Angiogenese.
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Zwei
strukturell verwandte Ratten-TIE-rezeptorähnliche Tyrosinkinasen, TIE-1
und TIE-2 wurden dargestellt; diese Rezeptoren werden durch distinkte
Gene kodiert. (Siehe Maisonpierre et al., Oncogene 8: 1631–7 (1993)).
Es erwies sich, dass beide Gene weit verbreitet in Endothelzellen
von embryonalem und postnatalem Geweben exprimiert werden. Signifikante
Niveaus der TIE-2-Transkripte waren auch in anderen embryonalen
Zellpopulationen, einschließlich
dem Linsenepithel, dem Herzepikard und Regionen des Mesenchyms präsent. (Siehe
Maisonpierre et al., supra). Die vorherrschende Expression von TIE-Rezeptoren
in vaskulärem
Endothel legt nah, dass TIE eine Rolle bei der Entwicklung und dem
Erhalt des vaskulären
Systems und insbesondere der Angiogenese spielt.
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Es
wurden auch Liganden der TIE-Rezeptoren charakterisiert. Zwei TIE-2
bindende Liganden, Angiopoietin-1 (Ang-1) und Angiopoietin-2 (Ang-2)
wurden identifiziert. Das Ang-1-Polypeptid
steht mit der TIE-2-Rezeptor-Tyrosinkinase in Wechselwirkung. (Siehe
Maisonpierre et al., Science 277: 55–60 (1997)). Das Ang-2-Polypeptid
ist zum Ang-1-Polypeptid antagonistisch und verhindert eine Bindung
des aktivierenden Liganden und blockiert seine Fähigkeit, die TIE-2-Kinaseaktivität und Autophosphorylierung
zu stimulieren. Ang-1 und Ang-2 binden jedoch nicht an TIE-1. Ang-1
und Ang-2 sind ungefähr
60% identisch; die Aminosäuresequenzen
dieser Polypeptide teilen sich eine ähnliche Domänenstruktur mit einer N-terminalen
aufgedrehten Spulenregion und einer C-terminalen Fibrinogen-ähnlichen
Domäne.
Eine Northern-Analyse
(RNA) zeigt, dass die ANG-1-RNA weit verbreitet exprimiert wird,
dass jedoch die Expression der ANG-2-RNA sehr begrenzt ist. ANG-2-RNA
ist nur in Geweben wie den Ovarien, dem Uterus und der Plazenta
vorhanden, die eine vaskuläre
Ummodulierung durchlaufen. Es wird angenommen, dass Ang-1 dasselbe
ist wie der menschliche TIE-Rezeptorligand "htie-2"oder"hTL-1". (Siehe internationale
Patentveröffentlichung
WO 99/15653).
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In
letzter Zeit wurden andere Liganden für den TIE-2-Rezeptor identifiziert.
(Siehe Valenzuela et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 1904–09 (1999)).
Diese Liganden werden als TIE-Ligand-33
(oder Angiopoietin-3 (Ang-3)) und TIE-Ligand-4 (oder Angiopoietin-4
(Ang-4)) bezeichnet. Ang-3, ein Maus-Polypeptid, scheint für den Tie2-Rezeptor
antagonistisch zu wirken, während
Ang-4, ein menschliches Polypeptid, ein Agonist zu sein scheint.
Die genaue physiologische Rolle von Ang-3- und Ang-4-Polypeptiden
muss jedoch noch aufgeklärt
werden.
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Andere
TIE-Ligandhomologe von Menschen, NL1 bis NL6 und NL8, wurden ebenfalls
identifiziert. (Siehe internationale Patentveröffentlichungen WO 99/15653
und WO 99/15654). Eines dieser Homologe, NL6, wurde durch Screening
einer cDNA-Bibliothek
auf Sequenzen identifiziert, die sekretorische Signale kodieren.
Die darauffolgende Analyse von Gesamtlängen-NL6 cDNA ergab eine Homologie
zu den TIE-Liganden-Rezeptoren.
Die anderen Homologen, NL1–5
und NL8 wurden durch ein Screening einer EST-Datenbank auf Sequenzen
identifiziert, die eine Ähnlichkeit
zu NL6 zeigen. Basierend auf ihrer Ähnlichkeit zu NL6 wurde außerdem vorgeschlagen,
dass NL1-5 und NL8 an der Angiogenese beteiligt sind. Es erwies
sich, dass NL1 und NL8 dazu in der Lage waren, Zellen tumorigen
zu machen. (Siehe internationale Patentveröffentlichung WO 99/15653).
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Die
Anzahl der TIE-Ligandenhomologen, einschließlich Ang-1 bis Ang-4 und der
NL-Familie legt nahe, dass diese Liganden diverse Rollen in der
Angiogenese spielen. Eine weitere Charakterisierung dieser Liganden
ist daher ein wichtiger Schritt für das Verständnis ihrer Rolle in der Angiogenese.
Insbesondere tritt eine persistente, nicht regulierte Angiogenese
bei einer Vielzahl von Erkrankungszuständen, einschließlich einer Tumormetastase
und einem abnormalen Wachstum von Endothelzellen auf und unterstützt den
pathologischen Schaden, der bei diesen Bedingungen angetroffen wird.
So kann die Charakterisierung von angiogenen Faktoren auch die Entwicklung
von Behandlungen für
die Erkrankungen erleichtern, die mit einer Angiogenese in Verbindung
stehen (oder von denen die Hypothese existiert, dass sie mit dieser
in Verbindung stehen). Es wurde z.B. vorgeschlagen, dass eine Tumorbildung
von der Angiogenese abhängt.
So können
TIE-Ligandenhomologe, die die Angiogenese inhibieren, therapeutische
Behandlungen für
solche Tumoren bereitstellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Hier
wird die Verwendung eines isolierten Ang-7-Polypeptids für die Behandlung
einer Erkrankung beschrieben, bei einem Subjekt, das einer Angiogenesetherapie
bedarf, wobei die Erkrankung ein Tumor ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Ang-7-Polypeptiden mit
der Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 2.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
von isolierten ANG-7-Nukleinsäuren,
die die Ang-7-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung kodieren, einschließlich mRNAs, DNAs, cDNAs, genomischer
DNA, wie auch ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren. Solche Nukleinsäuren beinhalten
die ANG-7 cDNA-Sequenz mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1.
Ebenfalls werden Verfahren zur Erzeugung von Ang-7-Polypeptiden beschrieben,
durch rekombinante Verfahren durch Verwendung rekombinanter Vektoren. Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft rekombinante
prokaryontische und/oder eukaryontische Wirtszellen, umfassend eine
ANG-7-Nukleinsäuresequenz,
kodierend ein Ang-7-Polypeptid. In einem damit in Beziehung stehenden
Aspekt werden Nukleinsäurekonstrukte
bereitgestellt, die ANG-7-Nukleinsäuren und/oder
Ang-7-Polypeptide exprimieren. Solche Konstrukte beinhalten typischerweise
einen Transkriptionspromotor und einen Transkriptionsterminator,
jeweils operabel zur Expression der ANG-7-Nukleinsäure angebunden.
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Ein
weiterer Aspekt betrifft Verfahren, die die Expression der Polypeptide
involvieren oder Polynukleotide, kodierend die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung, zum Zweck einer Gentherapie. Wie hier verwendet, ist
Gentherapie als Verfahren der Bereitstellung einer Expression von
Nukleinsäuresequenzen
von exogenem Ursprung in einem Individuum für die Behandlung eines Erkrankungszustands
innerhalb des Individuums definiert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
von Ang-7-Polypeptiden gemäß SEQ ID
NO: 2 oder ANG-7-Polynukleotiden gemäß SEQ ID NO: 1 für therapeutische
Zwecke, die die Modulation der Angiogenese involvieren für die Behandlung
von Krebs. Solche Behandlungen beinhalten weiter die Verwendung
der Ang-7-Polypeptide bei der Proteinersatztherapie und Proteinmimetik.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden sich unter Bezugnahme auf
die folgende Beschreibung und die Zeichnungen erhellen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Nukleotidsequenz der ANG-7-cDNA.
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2 zeigt
die Aminosäuresequenz
des menschlichen Ang-7-Polypeptids.
Die Sequenz ist in dem Einbuchstabencode der Aminosäuren dargestellt.
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3 zeigt
eine Ausrichtung der Ang-7-Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) mit
derjenigen von Ang-1 (SEQ ID NO: 3), Ang-2 (SEQ ID NO: 4), Ang-3
(SEQ ID NO: 5) und Ang-4 (SEQ ID NO: 6). Identische Aminosäuren werden
in Kästen
angegeben.
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4 zeigt
ein Expressionsprofil von ANG-7-RNA in menschlichen Geweben. Die
Expressions-Niveaus der ANG-7-RNA in unterschiedlichen Geweben werden
dargestellt. Entlang der Horizontalachse identifizieren Referenzzahlen
die folgenden Gewebe:
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5 zeigt
die Ergebnisse der in vitro-Translation von Ang-7-RNA. Spur 1: Regenbogen
[14C]-methylierte Protein Molekulargewichtsmarker
(Amersham, Little Chalfont Buckinghamshire, England), enthaltend
die folgenden Proteine: Olvalbumin (46 kDa), Carbonanhydrase (30
kDa), Trypsininhibitor (21,5 kDa), Lysozym (14,3 kDa) und Aprotinin
(6,5 kDa). Spur 2: In vitro-Translationsprodukte von ANG-7-RNA unter
Verwendung des T7-Promotors des Säuger-Expressionsvektors pcDNA3.1/Myc-His(–) (Invitrogen,
Groningen, Niederlande). Spur 3: In vitro-Translationsprodukte von
RNA unter Verwendung des SP6-Promotors des Säuger-Expressionsvektors pcDNA3.1/Myc-His(–) (negative
Kontrolle). Spur 4: Positive Kontrolle des in vitro-Translationssystems
(Promega Madison, USA).
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6 zeigt
eine Western Blot-Analyse des Zellextrakts von CHO-Zellen, die transient
mit einem ANG-7-Expressionskonstrukt
transfiziert waren. Spur 1: Protein-Molekulargewichtsmarker. Spur
2: CHO-Zellen (Negativkontrolle). Spur 3: transient transfizierte
CHO-Zellen, die das Ang-7-Polypeptid exprimieren. Die Ang-7-Polypeptidbande
ist mit einem Pfeil markiert.
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7 zeigt
eine Western Blot-Analyse des Ang-7-Polypeptids im Zelllysat von stabil
transfizierten HEK293-Zellklonen. Spur 1: Protein-Molekulargewichtsmarker.
Spur 2: Zelllysat von HEK293-Zellen (Negativkontrolle). Spur 3:
Zelllysat von stabil transfizierten HEK293-Zellen, die das Ang-7-Polypeptid
exprimieren.
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8 zeigt
eine Western Blot-Analyse von konditionierten Medien von einem stabil
transfizierten HEK293-Zellklon,
der das Ang-7-Polypeptid exprimiert. Spur 1: konditionierte Medien
von HEK293-Zellen (Negativkontrolle). Spur 2: konditionierte Medien
von dem stabil transfizierten HEK293-Zellklon, der das Ang-7-Polypeptid
exprimiert.
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9A und 9B zeigen
die Ergebnisse einer Reinigung des Ang-7-Polypeptids aus konditionierten
Medien. 9A: Western Blot-Analyse; 9B: Coomassie-gefärbtes SDS-Gel des gereinigten
Ang-7-Polypeptids. Die Pfeile in 9B zeigen
die Position von rekombinantem Ang-7-Polypeptid. Für jede Figur
sind die Spuren 1–5
Fraktionen 1–5,
eluiert von der Ni-NTA-Agarosesäule.
Die Spur "neg. C" zeigt die negative
Kontrolle (konditionierte Medien von HEK293-Zellen). In 9B repräsentieren die Doppelbanden
vermutlich unterschiedliche Glykosylierungsformen des Ang-7-Polypeptids.
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Detaillierte
Beschreibung
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Bevor
die Erfindung im Detail dargestellt wird, können für ihr weiteres Verständnis die
hier dargestellten Definitionen bestimmter hiernach verwendeter
Bezeichnungen hilfreich sein.
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Definitionen:
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Falls
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hier verwendet werden, dieselbe Bedeutung, die der
Fachmann auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, üblicherweise
darunter verstehen würde.
Andere Verfahren und Materialien, die den hier beschriebenen ähnlich sind,
können
in der Praxis oder dem Test der vorliegenden Erfindung verwendet
werden; so werden nur beispielhafte Verfahren und Materialien beschrieben.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung sind die folgenden Bezeichnungen
unten definiert.
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Die
Bezeichnung "Angiogenese" bedeutet die Erzeugung
neuer Blutgefäße in einem
Gewebe oder Organ. Die Angiogenese beinhaltet eine Neovaskularisierung
und collaterale Vaskularisierung. "Normale Angiogenese" beinhaltet unter normalen physiologischen
Bedingungen neue Blutgefäßbildungen,
assoziiert mit einer Wundheilung, fötale und embryonale Entwicklung
und Bildung des Corpus luteum, des Endometriums und der Plazenta. "Unerwünschte Angiogenese" bezieht sich auf
eine Angiogenese, die unter abnormen physiologischen Bedingungen
auftritt, so z.B. bei einer Erkrankung oder einem klinischen Zustand,
die mit pathologischen Schäden
assoziiert sind, die mit einer unkontrollierten Angiogenese in Beziehung
stehen. Zum Beispiel kann eine unerwünschte Angiogenese während einer
Tumorbildung auftreten, wobei eine Neovaskularisierung innerhalb
des Tumors vorliegt.
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Die
Bezeichnung "ANG-7-Nukleinsäuren" (d.h. in allen Großbuchstaben
und kursiv) betrifft Polynukleotide, kodierend Ang-7-Polypeptide,
einschließlich
mRNAs, DNAs, cDNAs, genomische DNA wie auch Antisinn-Nukleinsäuren.
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Die
Bezeichnung ANG-7-Gen" (d.h.
mit allen Großbuchstaben
und kursiv) bezeichnet kodierende Sequenzen, dazwischen gelagerte
Sequenzen und regulatorische Elemente, die die Transkription und/oder Translation
kontrollieren.
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Die
Begriffe "Polynukleotid" und "Nukleinsäure" bezeichnen ein Polymer,
bestehend aus einer Vielzahl von Nukleotideinheiten (Ribonukleotid
oder Desoxyribonukleotid oder verwandte Strukturvarianten), die
typischerweise über
Phosphodiesterbindungen gebunden sind. Ein Polynukleotid oder eine
Nukleinsäure
kann im wesentlichen jede Länge
aufweisen, typischerweise von ungefähr sechs (6) Nukleotiden bis
ungefähr
109 Nukleotiden oder mehr. Polynukleotide
oder Nukleinsäuren
beinhalten RNA, cDNA, genomische DNA, synthetische Formen und Mischpolymere,
sowohl Sinn- als auch Antisinnstränge und können auch chemisch oder biochemisch
modifiziert werden oder nicht natürliche oder derivatisierte
Nukleotidbasen enthalten, wie der Fachmann einfach erkennen wird.
Solche Modifikationen beinhalten z.B. Markierungen, eine Methylierung,
eine Substitution von ein oder mehr der natürlich auftretenden Nukleotide
durch ein Analog, Internukleotidmodifikationen wie z.B. ungeladene
Bindungen (z.B. Methylphosphonate, Phosphotriester, Phosphoamidate,
Carbamate und ähnliche),
geladene Bindungen (z.B. Phosphorthioate, Phosphordithioate und ähnliche),
daran hängende
Bestandteile (z.B. Polypeptide), interkalierende Mittel (z.B. Acridin,
Psoralen und ähnliche),
Chelatbildner, Alkylatoren und modifizierte Bindungen (z.B. alpha-anomere
Nukleinsäuren
und ähnliche).
Ebenfalls beinhaltet sind synthetische Moleküle, die Polynukleotide in ihrer
Fähigkeit
zur Bindung an eine bestimmte Nukleotidsequenz über eine Wasserstoffbrückenbindung
und andere chemische Interaktionen nachahmen. Solche Moleküle sind
auf dem Gebiet bekannt und beinhalten z.B. diejenigen, worin Peptidbindungen
Phosphatbindungen im Rückgrat
des Moleküls
ersetzen.
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Der
Begriff "Oligonukleotid" bezieht sich auf
ein Polynukleotid von ungefähr
sechs (6) bis ungefähr
einhundert (100) Nukleotiden oder mehr in seiner Länge. So
sind Oligonukleotide eine Untergruppe der Polynukleotide. Oligonukleotide
können
auf einem automatisierten Oligonukleotidsynthetisierer synthetisiert
werden (z.B. denjenigen von Applied Biosystems (Foster City, CA)),
gemäß den vom
Hersteller bereitgestellten Anleitungen.
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Der
Begriff "Primer" bezieht sich auf
ein Polynukleotid, typischerweise ein Oligonukleotid, das natürlich auftreten
kann, als Enzymverdau oder synthetisch in vitro erzeugt wird, das
als Initiationspunkt einer Polynukleotidsynthese wirkt, wenn es
unter Bedingungen verwendet wird, unter denen ein Primer-Extensionsprodukt synthetisiert
wird.
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Der
Begriff "Ang-7-Polypeptid" bezieht sich auf
Polypeptide mit der Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 2.
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Der
Begriff "Polypeptid" bezieht sich auf
ein Polymer von Aminosäuren
und sein Äquivalent
und bezieht sich nicht auf eine spezifische Länge des Produkts; so sind Peptide
und Oligopeptide (d.h. Fragmente) und Proteine in der Definition
eines Polypeptids mit beinhaltet. Dieser Begriff beinhaltet auch
Derivate des Ang-7-Polypeptids, z.B. Glycosylierungen, Acetylierungen,
Phosphorylierungen und ähnliche.
In der Definition werden ebenfalls beispielsweise Polypeptide beinhaltet,
die ein oder mehr Analoge einer Aminosäure enthalten (z.B. unnatürliche Aminosäuren und ähnliche),
Polypeptide mit substituierten Bindungen wie auch andere Modifikationen,
die auf dem Gebiet bekannt, sowohl natürliche als auch nicht natürliche.
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Der
Begriff "biologisch
aktiv" bezieht sich
auf die Fähigkeit
eines Moleküls,
eine Angiogenese zu modulieren, wie z.B. durch Beeinflussung der
Endothelrohrbildung (z.B. unter Verwendung des HUVEC-Assays von
Beispiel 9 (infra)) oder die ein Tumorzellwachstum oder eine Proliferation
beeinflussen (z.B. unter Verwendung des Tumorzellwachstums-Inhibitionsassays
gemäß Beispiel
10 (infra)). Biologisch aktive Moleküle können Ang-7-Polypeptide, Nukleinsäuren, kodierend
Ang-7-Polypeptide und anti-Ang-7-Antikörper sein, die die Angiogenese
modulieren (z.B. Inhibition oder Stimulation der Endothelrohrbildung)
oder durch Modulation des Tumorzellwachstums oder der Proliferation
(z.B. Inhibition oder Stimulation des Tumorzellwachstums).
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Die
Begriffe "therapeutisch
nützlich" oder "therapeutisch effektiv" betreffen eine Molekülmenge (z.B. eines
Ang-7-Polypeptids,
anti-Ang-7-Antikörpers
oder einer ANG-7- Nukleinsäure) die
genügt,
um eine Angiogenese zu modulieren (z.B. Inhibition oder Stimulation
der Endothelrohrbildung) oder das Tumorzellwachstum oder die Proliferation
zu modulieren (z.B. Inhibition oder Stimulation des Tumorzellwachstums)
in einem Subjekt, wie z.B. einem Patienten oder einem Säuger.
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Die
Begriffe "diagnostisch
nützlich" oder "diagnostisch effektiv" bezeichnen ein Molekül (z.B.
ein Ang-7-Polypeptid, einen anti-Ang-7-Antikörper oder eine ANG-7-Nukleinsäure) zum
Nachweis der Angiogenese oder zur Inhibition der Angiogenese bei
einem Subjekt. Diese Bezeichnungen beinhalten weiterhin Moleküle, die
für den
Nachweis von Erkrankungen oder klinischen Zuständen oder der Empfänglichkeit
gegenüber Erkrankungen
oder klinischen Zuständen,
die mit Mutationen in einer ANG-7-Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung in Bezug stehen oder zum Nachweis einer Überexpression
oder Unterexpression von Ang-7-Polypeptiden, die durch solche Sequenzen
kodiert werden, nützlich
sind.
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Der
Begriff "Ang-7-Verbindungen" oder "Ang-7-anti-angiogene
Verbindungen" bezeichnet
biologisch aktive Ang-7-Polypeptide, biologisch aktive ANG-7-Nukleinsäuren und
ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren.
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Die
Begriffe "Aminosäure", "Aminosäurerest" oder "Rest" bezeichnen natürlich auftretende
L- oder D-Aminosäuren,
wie weiter unten beschrieben. Auf Aminosäuren wird hier entweder durch
die allgemein bekannten Drei-Buchstabensymbole oder die Ein-Buchstabensymbole
Bezug genommen, die von der IUPAC-IUB Biochemical Nomenclature Commission
empfohlen werden. Nukleotide können ähnlich durch
ihre allgemein akzeptierten Ein-Buchstabencodes bezeichnet werden
(siehe z.B. Bruce Alberts et al., Molecular Biology of the Cell,
Garland Publishing, Inc., New York (3. Ausgabe) 1994)).
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Die
Begriffe "identisch" oder "Prozent Identität" im Kontext von zwei
oder mehr Nukleinsäuren
oder Polypeptidsequenzen beziehen sich auf zwei oder mehr Sequenzen
oder Untersequenzen, die denselben oder einen spezifizierten Prozentsatz
von Nukleotiden oder Aminosäuren
aufweisen, die dieselben sind, wenn sie im Hinblick auf maximale Übereinstimmung
verglichen und ausgerichtet werden, gemessen unter Verwendung eines
der folgenden Sequenz-Vergleichsalgorithmen
oder durch visuelle Überprüfung.
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Der
Begriff "im wesentlichen
identisch" im Kontext
von zwei Nukleinsäuren
oder zwei Polypeptidsequenzen bezieht sich auf zwei oder mehr Sequenzen
oder Untersequenzen, die mindestens eine 60%ige, typischerweise
80%ige, besonders typisch 90 bis 95%ige Identität aufweisen, wenn sie im Hinblick
auf maximale Übereinstimmung
verglichen oder ausgerichtet werden, gemessen unter Verwendung eines
der unten beschriebenen Sequenzvergleichsalgorithmen oder durch
visuelle Überprüfung. Eine
Anzeige, dass zwei Polypeptidsequenzen "im wesentlichen identisch" sind ist diejenige,
dass ein Polypeptid mit Antikörpern
immunologisch reagiert, die gegen das zweite Polypeptid gezüchtet wurden.
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"Ähnlichkeit" oder "prozentuale Ähnlichkeit" im Kontext von zwei oder mehr Polypeptidsequenzen
betrifft zwei oder mehr Sequenzen oder Untersequenzen, die dieselben
sind, oder eine spezifizierte Prozentzahl von Aminosäureresten
oder konservative Substitutionen davon aufweisen, die dieselben
sind, wenn sie im Hinblick auf maximale Übereinstimmung verglichen und
ausgerichtet werden, gemessen unter Verwendung einer der folgenden
Sequenzvergleichsalgorithmen oder durch visuelle Überprüfung. Beispielsweise
kann eine erste Proteinregion als ähnlich zu einer Region von
einem menschlichen Ang-7-Polypeptid angesehen werden, wenn die Aminosäuresequenz
der ersten Region mindestens 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 75%, 80%,
90% oder sogar 95% identisch oder konservativ substituiert ist zu
einer Region des Ang-7- Polypeptids,
wenn es mit irgendeiner Sequenz im Ang-7-Polypeptid mit einer gleichen Anzahl
von Aminosäuren
verglichen wird, wie der Anzahl, die in der ersten Region enthalten
ist oder verglichen mit einer ausgerichteten Sequenz des Ang-7-Polypeptids,
das durch ein Computerähnlichkeitsprogramm,
das auf dem Gebiet bekannt ist, wie oben diskutiert, ausgerichtet
wurde.
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Der
Begriff "im wesentlichen ähnlich" im Kontext von Polypeptidsequenzen
zeigt an, dass das Polypeptid eine Sequenz umfasst, mit mindestens
70% Sequenzidentität
zu einer Referenzsequenz oder vorzugsweise 80% oder noch bevorzugter
85% Sequenzidentität
zu der Referenzsequenz, besonders bevorzugt 90% Identität über ein
Vergleichsfenster von ungefähr
10 bis 20 Aminosäureresten.
Im Kontext von Aminosäuresequenzen
beinhaltet "substanzielle Ähnlichkeit" weiterhin konservative
Substitutionen von Aminosäuren.
Ein Polypeptid ist so im wesentlichen ähnlich zu einem zweiten Polypeptid,
wenn z.B. die beiden Peptide nur in ein oder mehr konservativen
Substitutionen zu unterscheiden sind.
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Der
Begriff "konservative
Substitution", wenn
er ein Polypeptid beschreibt, betrifft eine Veränderung der Aminosäurezusammensetzung
des Polypeptids, die die Aktivität
des Polypeptids nicht wesentlich verändert. So betrifft "eine konservative
Substitution" einer
bestimmten Aminosäuresequenz
Aminosäuresubstitutionen
derjenigen Aminosäuren,
die für
die Proteinaktivität
nicht kritisch sind oder die Substitution von Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
mit ähnlichen
Eigenschaften (z.B. sauer, basisch, positiv oder negativ geladen,
polar oder nicht polar usw.), so dass die Substitutionen von sogar
kritischen Aminosäuren
die Aktivität nicht
wesentlich verändern.
Tabellen für
konservative Substitutionen stellen funktionell ähnliche Aminosäuren bereit
und sind auf dem Gebiet wohlbekannt. Die folgenden sechs Gruppen
enthalten jeweils Aminosäuren, die
konservative Substitutionen füreinander
sind:
- 1) Alanin (A), Serin (S), Threonin (T),
- 2) Asparaginsäure
(D), Glutaminsäure
(E),
- 3) Asparagin (N), Glutamin (Q),
- 4) Arginin (R), Lysin (K),
- 5) Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V) und
- 6) Phenylalanin (F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W).
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(Siehe
auch Creighton, Proteins, W. H. Freeman and Company (1984)). Zusätzlich sind
auch individuelle Substitutionen, Deletionen oder Additionen, die
eine einzelne Aminosäure
oder einen kleinen Prozentsatz von Aminosäuren in einer kodierten Sequenz
ebenfalls "konservative
Substitutionen" verändern, hinzufügen oder
deletieren.
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Für den Sequenzvergleich
dient typischerweise eine Sequenz als Referenzsequenz, mit der Testsequenzen
verglichen werden. Wenn ein Sequenzvergleichsalgorithmus verwendet
wird, werden Test- und Referenzsequenzen in einen Computer eingegeben,
Koordinaten werden bezeichnet, falls nötig und die Sequenzalgorithmus-Programmparameter
werden bezeichnet. Der Sequenzvergleichsalgorithmus berechnet dann
die prozentuale Sequenzidentität
für die
Testsequenz (-sequenzen) relativ zu der Referenzsequenz, basierend
auf den bezeichneten Programmparametern.
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Eine
optimale Ausrichtung von Sequenzen zum Vergleich kann z.B. durch
den lokalen Homologiealgorithmus von Smith & Waterman (Adv. Appl. Math. 2: 482
(1981)), durch den Homologieausrichtungsalgorithmus von Needleman & Wunsch (J. Mol.
Biol. 48: 443 (1970)), durch eine "Suche-nach Ähnlichkeit" von Pearson & Lipman (Proc. Natl. Acad. Sci. USA
85: 2444 (1988)), durch Computerimplementationen dieser Algorithmen
(z.B. GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA in the Wisconsin Genetics Software
Package, Genetics Computer Group, 575 Science Dr., Madison, WI)
oder durch visuelle Überprüfung durchgeführt werden.
(Siehe allgemein Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley and Sons, New York (1996)).
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Ein
Beispiel für
einen nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP erzeugt eine multiple Sequenzausrichtung
von einer Gruppe von verwandten Sequenzen unter Verwendung progressiver
paarweiser Ausrichtungen, um die prozentuale Sequenzidentität darzustellen.
Es trägt
auch einen Baum oder ein Dendrogramm auf, das die Clusterbeziehungen
darstellt, die verwendet werden, um die Ausrichtung zu erzeugen.
PILEUP verwendet eine Vereinfachung des progressiven Ausrichtungsverfahrens
von Feng & Doolitle
(J. Mol. Evol. 35: 351–360
(1987)). Das verwendete Verfahren ist ähnlich dem von Higgins & Sharp beschriebenen
(CABIOS 5: 151–153
(1989)). Das Programm kann bis zu 300 Sequenzen ausrichten, jeweils
mit einer maximalen Länge von
5.000 Nukleotiden oder Aminosäuren.
Das multiple Ausrichtungsverfahren beginnt mit der paarweisen Ausrichtung
der zwei besonders ähnlichen
Sequenzen, wodurch ein Cluster von zwei ausgerichteten Sequenzen
erzeugt wird. Dieses Cluster wird dann mit der am nächsten verwandten
Sequenz oder dem Cluster ausgerichteter Sequenzen ausgerichtet.
Zwei Cluster von Sequenzen werden durch einfache Verlängerung
der paarweisen Ausrichtung zwei individueller Sequenzen ausgerichtet.
Die endgültige
Ausrichtung wird durch eine Reihe progressiver paarweiser Ausrichtungen
erreicht. Das Programm wird durch Bestimmung spezifischer Sequenzen
und ihrer Aminosäure-
oder Nukleotidkoordinaten für
Regionen eines Sequenzvergleichs und durch Bezeichnung der Programmparameter
durchgeführt.
Eine Referenzsequenz kann z.B. mit anderen Testsequenzen verglichen
werden, um die prozentuale Sequenzidentitätsbeziehung unter Verwendung
der folgenden Parameter zu bestimmen: Default-Lückengewicht (gap weight) (3,00),
Default-Lückenlängengewicht (0,10)
und gewichtete Endlücken.
Ein anderes nützliches
Programm für
die multiple Ausrichtung von Sequenzen ist MEGALIGNTM Expert
Sequence Analysis Software (DNASTAR, Madison, Wisconsin).
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Ein
anderes Beispiel für
einen Algorithmus, der für
die Bestimmung der prozentualen Sequenzidentitität und Ähnlichkeit geeignet ist, ist
der BLAST-Algorithmus, der von Altschul et al. (J. Mol. Biol. 215:
403–410 (1990))
beschrieben wird. (Siehe auch Zhang et al., Nucleic Acid. Res. 26:
3986–90
(1998); Altschul et al., Nucleic Acid Res., 25: 3389–402 (1997).
Eine Software zur Durchführung
der BLAST-Analysen
ist öffentlich
von dem National Center für
Biotechnology Information (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/) erhältlich.
Dieser Algorithmus involviert zunächst die Identifikation von
hochrangigen (high scoring) Sequenzpaaren (HSPs) durch Identifikation
kurzer Wörter
der Länge
W in der fraglichen Sequenz, die entweder einem positiv gewerteten
Grenzwert T entsprechen oder diesen ausfüllen, wenn sie mit einem Wort
derselben Länge
in einer Datenbanksequenz ausgerichtet werden. T wird als Nachbarschaftswortwertgrenzwert
bezeichnet (neighborhood word score threshold) (Altschul et al.
(1990) supra). Diese anfänglichen
Nachbarschaftsworttreffer wirken als Samen zur Initiation von Suchen,
um längere
HSPs zu finden, die sie enthalten. Die Worttreffer werden in den
beiden Richtungen entlang jeder Sequenz verlängert und zwar so lange, wie
die kumulative Ausrichtungsbewertung erhöht werden kann. Die Verlängerung
der Worttreffer in jeder Richtung wird beendet, wenn: die kumulative Ausrichtungsbewertung
um die Quantität
X von dem maximal erreichten Wert abfällt; die kumulative Bewertung
auf null oder darunter abfällt,
aufgrund einer Akkumulation von ein oder mehr negativ wertenden
Restausrichtungen oder wenn das Ende von jeder Sequenz erreicht
ist. Die BLAST-Algorithmusparameter W, T und X bestimmen die Empfindlichkeit
und die Geschwindigkeit der Ausrichtung. Das BLAST-Programm verwendet als
Defaults eine Wörterlänge (W)
von 11, die BLOSUM62 Scoringmatrix (siehe Henikoff & Henikoff, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89: 10916–9
(1992)), Ausrichtungen (B) von 50, eine Erwartung (E) von 10, M
= 5, N = –4
und einen Vergleich beider Stränge.
-
Zusätzlich zu
einer Berechnung der prozentualen Sequenzidentität führt der BLAST-Algorithmus auch eine
statistische Analyse der Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen durch (siehe z.B. Karlin & Altschul, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90: 5873: 77 (1993)). Ein Maß der Ähnlichkeit, wie sie vom BLAST-Algorithmus
bereitgestellt wird, ist die geringste Summenwahrscheinlichkeit
(P(N)), die eine Anzeige der Wahrscheinlichkeit bereitstellt, mit
der ein Treffer zwischen zwei Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
zufällig
auftreten würde.
Eine Nukleinsäure
wird z.B. als ähnlich
mit einer Referenzsequenz angesehen, wenn die kleinste Summenwahrscheinlichkeit
im einem Vergleich der Test-Nukleinsäure mit
der Referenz-Nukleinsäure
weniger als ungefähr 0,1,
typischerweise weniger als ungefähr
0,01 und besonders typisch weniger als ungefähr 0,001 beträgt.
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Eine
weitere Anzeige, dass zwei Nukleinsäuresequenzen oder Polypeptide
im wesentlichen identisch sind, ist diejenige, dass das durch die
erste Nukleinsäure
kodierte Polypeptid immunologisch kreuzreaktiv mit dem Polypeptid
ist, das durch die zweite Nukleinsäure kodiert wird, wie unten
beschrieben. So ist ein Polypeptid typischerweise im wesentlichen
identisch mit einem zweiten Polypeptid, wenn z.B. die beiden Polypeptide nur
durch konservative Substitutionen zu unterscheiden sind.
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Die
Begriffe "Transformation" oder "Transfektion" bedeuten das Verfahren
einer stabilen Veränderung des
Genotyps einer Empfängerzelle
oder eines Mikroorganismus durch Einführung von Polynukleotiden.
Dies wird typischerweise durch eine Veränderung des Phänotyps der
Empfängerzelle
oder des Organismus nachgewiesen. Der Begriff "Transformation" wird allgemein auf Mikroorganismen
angewandt, während "Transfektion" verwendet wird,
um dieses Verfahren in Zellen zu beschreiben, die von multizellulären Organismen
abstammen. Verfahren zur Durchführung
der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) werden allgemein in den US-Patenten
Nrn. 4,683,202, 4,683,195 und 4,800,159 offenbart. Andere hier verwendete
Nomenklatur und viele der Laborverfahren der Zellkultur, der Molekulargenetik
und der Nukleinsäurechemie
und Hybridisierung, die unten beschrieben werden, sind wohlbekannt
und werden auf dem Gebiet üblicherweise
verwendet. (Siehe allgemein Ausubel et al., Current Protocols in
Molecular Biology, John Wiley and Sons, New York (1996); Sambrook et
al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, New York (1989)). Standardtechniken werden
für die
rekombinanten Nukleinsäureverfahren,
die Polynukleotidsynthese, die Herstellung biologischer Proben,
die Präparation
von cDNA-Fragmenten,
die Isolation von mRNA und ähnliches
verwendet. Allgemeine enzymatische Reaktionen und Reinigungsschritte
werden gemäß den Angaben des
Herstellers durchgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Behandlung eines Tumors bei einem
Subjekt im Bedarf einer anti-Angiogenesetherapie bereit, wobei anti-angiogene
Ang-7-Polypeptide mit SEQ ID NO: 2 verwendet werden. Die vorliegende
Erfindung umfasst weiterhin Verfahren der Verwendung von ANG-7-Nukleinsäuren, wie
unten ausführlicher
beschrieben, für
diesen Zweck. Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin die Verwendung
von Ang-7-Polypeptiden und/oder ANG-7-Nukleinsäuren für die Behandlung von Krebs.
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ANG-7-Nukleinsäuren:
-
Es
werden hier isolierte Nukleinsäuren,
die Ang-7-Polypeptide kodieren, beschrieben, einschließlich mRNAs,
DNAs, cDNAs, genomischer DNA wie auch Antisinn-Nukleinsäuren und
ihre Verwendung bei der Modulation der Angiogenese. ANG-7-Nukleinsäuren beinhalten
die ANG-7-cDNA-Sequenz (z.B. SEQ ID NO: 1).
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Als
Referenz werden hier auch Nukleinsäuren beschrieben, die mit den
vorstehenden Sequenzen hybridisierbar sind oder zu diesen komplementär. Solche
Nukleinsäuren
beinhalten mRNAs, DNAs, cDNAs, genomische DNA wie auch Antisinn-Nukleinsäuren und
biologisch aktive diagnostische oder therapeutisch nützliche
Fragmente oder Varianten davon. Es werden auch Nukleinsäuren bereitgestellt,
die eine Sequenz umfassen, die mit mindestens 10, 25, 50, 100, 200
oder 250 Nukleotiden oder mehr eines ANG-7-Gens oder einer cDNA
komplementär
sind. In einem Aspekt ist eine Nukleinsäure mit einer ANG-7-Nukleinsäure (z.B.
mit der SEQ ID NO: 1) unter Bedingungen hoher Stringens hybridisierbar
und wird bereitgestellt.
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Beispielhaft
und nicht begrenzend werden Verfahren unter Verwendung von Bedingungen
hoher Stringens wie folgt verwendet: Prähybridisierung von Filtern,
die DNA enthalten, wird für
8 Stunden bis über
Nacht bei 65°C
in einem Puffer durchgeführt,
der aus 6 × SSC,
50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 1 mM EDTA, 0,02% PVP, 0,02% Ficoll, 0,02%
BSA und 500 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA besteht. Die Filter werden 48 Stunden bei
65°C in
einer Prähybridisierungsmischung,
enthaltend 100 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA und 5 bis 20 × 106 cpm
einer 32P-markierten Sonde hybridisiert.
Das Waschen der Filter wird bei 37°C für 1 Stunde in einer Lösung durchgeführt, die
2 × SSC,
0,01% PVP, 0,01% Ficoll und 0,01% BSA enthält. Darauf folgt ein Waschen
in 0,1 × SSC
bei 50°C
für 45
Minuten vor der Autoradiografie. Andere hochstringente Bedingungen, die
verwendet werden können,
sind auf dem Gebiet bekannt (siehe allgemein Ausubel et al., supra).
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Gemäß einem
anderen Aspekt wird eine Nukleinsäure bereitgestellt, die mit
einer ANG-7-Nukleinsäuren
unter Bedingungen moderater Stringens hybridisierbar ist. Beispielhaft
und nicht begrenzend sind Verfahren unter Verwendung solcher Bedingungen
einer moderaten Stringens die folgenden: die Prähybridisierung von Filtern,
die DNA enthalten, wird 8 Stunden bis über Nacht bei 55°C in einem
Puffer durchgeführt,
der aus 6 × SSC,
50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 1 mM EDTA, 0,02% PVP, 0,2% Ficoll, 0,02%
BSA und 500 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA besteht. Die Filter werden 24 Stunden
bei 55°C
in einer Prähybridisierungsmischung, die
100 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA und 5 bis 20 × 106 cpm
einer 32P markierten Sonde enthält, hybridisiert.
Das Waschen der Filter wird bei 37°C für 1 Stunde in einer Lösung durchgeführt, enthaltend
2 × SSC, 0,01%
PVP, 0,01% Ficoll und 0,01% BSA.
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Gemäß einem
anderen Aspekt wird eine Nukleinsäure bereitgestellt, die mit
einer ANG-7-Nukleinsäuren
unter Bedingungen niedriger Stringens hybridisierbar ist. Beispielhaft
und nicht begrenzend sind Verfahren unter Verwendung solcher Bedingungen
einer niedrigen Stringens die folgenden: Filter, enthaltend DNA
werden 6 Stunden bei 40°C
in einer Lösung
vorbehandelt, die 35% Formamid, 5 × SSC, 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 5
mM EDTA, 0,1% Polyvinylpyrrolidon (PVP), 0,1% Ficoll, 1% Rinderserumalbumin
(BSA) und 500 μg/ml
denaturierte Lachssperma-DNA enthält. Die Hybridisierungen werden
in derselben Lösung
mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 0,02% PVP, 0,02% Ficoll,
0,2% BSA, 100 μg/ml
Lachssperma-DNA, 10% (Gewicht/Volumen) Dextransulfat und 5 bis 20 × 106 cpm 32P-markierte
Sonde. Die Filter werden in einer Hybridisierungsmischung 18 bis
20 Stunden bei 40°C
inkubiert und dann 1,5 Stunden bei 55°C in einer Lösung gewaschen, die 2 × SSC, 25
mM Tris-HCl (pH 7,4), 5 mM EDTA und 0,1% SDS enthält. Die
Waschlösung
wird durch frische Lösung
ersetzt und für
zusätzliche
1,5 Stunden inkubiert. Die Filter werden trockengetupft und durch
Autoradiografie belichtet. Andere niedrigstringente Bedingungen,
die verwendet werden können,
sind auf dem Gebiet wohlbekannt (z.B. solche, die für eine Kreuzspezieshybridisierung
verwendet werden) (siehe auch Shilo und Weinberg, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 78: 6789–6792
(1981)).
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Niedrige,
moderate und hoch stringente Bedingungen sind dem Fachmann auf dem
Gebiet wohlbekannt und werden in vorhersagbarer Weise abhängig von
der Basenzusammensetzung der bestimmten Nukleinsäuresequenz und dem spezifischen
Organismus, von dem die Nukleinsäuresequenz
abstammt, variieren. Für
Anleitungen im Hinblick auf solche Bedingungen siehe z.B. Sambrook
et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual (2. Auflage, Cold
Spring Harbor Press, NY, Seiten 9.47–9.57 (1989)); und Ausubel
et al., Current Protocols in Molecular Biology (Green Publishing
Associates and Wiley Interscience, NY (1989)).
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Spezifische
Ausführungsformen
für das
Klonieren einer ANG-7-Nukleinsäure sind
die folgenden und werden als bestimmtes Beispiel, jedoch nicht als
Begrenzung präsentiert.
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Für eine Expressionsklonierung
(eine Technik, die auf dem Gebiet wohlbekannt ist) wird eine Expressionsbibliothek
durch auf dem Gebiet bekannte Verfahren konstruiert. Zum Beispiel
wird eine mRNA (z.B. menschlich) isoliert, eine cDNA wird hergestellt
und dann in einen Expressionsvektor (z.B. ein Bakteriophagenderivat)
ligiert, so dass sie durch die Wirtszelle, in die sie eingeführt wurde,
exprimiert werden kann. Es können
verschiedene Screening-Assays verwendet werden, um auf das exprimierte
Ang-7-Polypeptid zu selektieren. Gemäß einer Ausführungsform
können
anti-Ang-7-spezifische
Antikörper
für die
Selektion verwendet werden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
wird die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) verwendet, um die gewünschte
Sequenz in einer genomischen oder cDNA-Bibliothek vor der Selektion
zu amplifizieren. Oligonukleotide, die bekannte ANG-7-Sequenzen
repräsentieren,
z.B. selektiert von SEQ ID NO: 1, können als Primer in der PCR
verwendet werden. In einer typischen Ausführungsform repräsentiert
das Oligonukleotid mindestens einen Teil der ANG-7-konservierten
Segmente der Sequenzidentität
zwischen ANG-7 unterschiedlicher Spezies.
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Die
synthetischen Oligonukleotide können
als Primer für
eine Amplifikation bestimmter Sequenzen innerhalb eines ANG-7-Gens
durch PCR unter Verwendung von Nukleinsäuren von einer Quelle (RNA
oder DNA), typischerweise einer cDNA-Bibliothek von potenziellem
Interesse verwendet werden. Die PCR kann z.B. durch Verwendung eines
Perkin-Elmer Cetus Thermalcyclisierers und einer Taq-Polymerase
(Gene Amp) durchgeführt
werden. Die amplifizierte DNA kann eine mRNA oder cDNA oder genomische
DNA von jeder eukaryontischen Art beinhalten. Der Fachmann kann
wählen,
etliche unterschiedliche degenerierte Primer zur Verwendung in den
PCR-Reaktionen zu synthetisieren.
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Es
ist außerdem
möglich,
die Stringens der Hybridisierungsbedingungen, die beim Priming der PCR-Reaktionen verwendet
werden, zu variieren, um höhere
oder niedrigere Grade einer Nukleotidsequenz-Ähnlichkeit zwischen der bekannten
ANG-7-Sequenz und der verwandten Nukleinsäure, die isoliert wird, zu
ermöglichen.
Für eine
Kreuzspezies-Hybridisierung
werden typischerweise niedrigstringente Bedingungen verwendet. Für Hybridisierungen
in derselben Art werden typischerweise moderat stringente Bedingungen
verwendet. Nach einer erfolgreichen Amplifikation eines Segments
einer verwandten ANG-7-Nukleinsäure
kann dieses Segment molekular kloniert und sequenziert werden und
als Sonde verwendet werden, um eine vollständige cDNA oder einen genomischen
Klon zu isolieren. Dies kann wiederum die Bestimmung einer vollständigen Nukleotidsequenz
erlauben, wie auch die Analyse ihrer Expression und die Produktion
des Proteinprodukts für
eine funktionale Analyse, wie unten beschrieben. Auf diese Weise
können
zusätzliche
Nukleinsäuren,
die Ang-7-Polypeptide und Ang-7-Polypeptidvarianten
kodieren, identifiziert werden.
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Die
oben erwähnten
Verfahren sollen die folgende allgemeine Beschreibung von Verfahren
nicht begrenzen, durch die ANG-7-Nukleinsäuren erhalten
werden können.
Jede eukaryontische Zelle kann potenziell als Nukleinsäurequelle
für das molekulare
Klonieren von ANG-7-Nukleinsäuren
dienen. Die Nukleinsäuren,
die das Ang-7-Polypeptide kodieren, können aus Vertebraten-Quellen
isoliert werden, einschließlich
Säugerquellen
wie dem Schwein, dem Rind, der Katze, Vögeln, Pferden, Kaninchen und
Menschen wie auch zusätzlichen Primatenquellen.
Die DNA kann durch Standardverfahren erhalten werden, die auf dem
Gebiet bekannt sind, aus klonierter DNA (z.B. einer DNA-"Bibliothek"), durch chemische
Synthese, durch cDNA-Klonieren oder durch Klonieren genomischer
DNA oder Fragmenten davon, die aus der gewünschten Zelle gereinigt wurden. (Siehe
z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
New York (1989); Glover, (Hrsg.), DNA Cloning: A Practical Approach,
MRL Press, Ltd., Oxford, U. K. Band I, II. (1985)). Klone, die von
genomischer DNA abstammen, können
regulatorische und Intron-DNA-Regionen zusätzlich zu den kodierenden Regionen
enthalten; Klone, die von cDNA abstammen, werden typischerweise
nur Exonsequenzen enthalten. Welche Quelle auch immer, die Nukleinsäure kann
molekular in einen geeigneten Vektor für die Vervielfältigung
der Nukleinsäure
kloniert werden.
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Bei
dem molekularen Klonieren von ANG-7-Nukleinsäuren aus genomischer DNA werden
DNA-Fragmente erzeugt, von denen einige ein ANG-7-Gen kodieren werden.
Die DNA kann an spezifischen Stellen unter Verwendung bestimmter
Restriktionsenzyme gespalten werden. Alternativ kann man eine DNAse
in Gegenwart von Mangan zur Fragmentierung der DNA verwenden oder
die DNA kann physikalisch geschert werden, wie z.B. durch Beschallung.
Die linearen DNA-Fragmente können
dann gemäß ihrer
Größe durch
Standardverfahren aufgetrennt werden, beinhaltend aber nicht begrenzt
auf Agarose- und Polyacrylamidgelelektrophorese und Säulenchromatographie.
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Sobald
die DNA-Fragmente erzeugt sind, kann die Identifizierung des spezifischen
DNA-Fragments, das das gewünschte
Gen enthält,
auf eine Anzahl von Art und Weisen bewirkt werden. Zum Beispiel
kann ein Teil eines ANG-7-Gens, einer cDNA (jeder Art) oder ihrer
spezifischen RNA oder ein Fragment davon gereinigt und markiert
werden, die erzeugten DNA-Fragmente können durch Nukleinsäurehybridisierung
mit der markierten Sonde einem Screening unterworfen werden (siehe
z.B. Benton und Davis, Science 196: 180 (1975); Grunstein und Hogness,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 72: 3961 (1975)). Diese DNA-Fragmente
mit substanzieller Identität
zu der Sonde werden hybridisieren. Es ist auch möglich, das geeignete Fragment
durch Restriktionsenzymverdau (mehrere Verdaus) und Vergleich der
Fragmentgrößen mit
den gemäß bekannter
Restriktionskarten erwarteten, falls diese zur Verfügung stehen,
zu identifizieren. Eine weitere Selektion kann auf der Basis der
Eigenschaften des Gens durchgeführt
werden.
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Alternativ
kann die Gegenwart des Gens durch Assays nachgewiesen werden, die
auf den physikalischen, chemischen oder immunologischen Eigenschaften
des exprimierten Produkts basieren. Zum Beispiel können cDNA-Klone
oder DNA-Klone, die die geeigneten mRNAs hybridselektieren, selektiert
werden, die ein Polypeptid erzeugen, das z.B. eine ähnliche
oder identische elektrophoretische Wanderung, isoelektrisches Fokussierungsverhalten,
proteolytische Verdaukarten, Modulation der Angiogenese, Rezeptorbindungsaktivität oder antigene
Eigenschaften wie die für
das Ang-7-Polypeptid bekannten aufweist. Immunserum oder ein Antikörper, der
spezifisch an das Ang-7-Polypeptid bindet, kann verwendet werden,
um putativ Ang-7-Polypeptid synthetisierende Klone durch Bindung
in einem ELISA (enzymgebundener Immunosorbent-Assay) -artigen Verfahren zu identifizieren.
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ANG-7-Nukleinsäuren können auch
durch mRNA-Selektion durch Nukleinsäurehybridisierung, gefolgt von
einer in vitro-Translation
identifiziert werden. Bei diesem Verfahren werden Fragmente verwendet,
um komplementäre
mRNAs durch Hybridisierung zu isolieren. Solche DNA-Fragmente repräsentieren
typischerweise zur Verfügung
stehende gereinigte DNA einer anderen Art (z.B. Mensch, Maus und ähnliche).
Immunopräzipitationsanalysen
oder funktionelle Assays (z.B. Inhibition der Angiogenese, Endothelrohrbildung
in vitro, Tumorinhibition oder Bindung an einen TIE-Rezeptor) der
in vitro-Translationsprodukte der isolierten mRNAs identifizieren
die mRNA und daher die komplementären DNA-Fragmente, die die gewünschten
Sequenzen enthalten. Zusätzlich
können
spezifische mRNAs durch Adsorption von Polysomen selektiert werden,
die aus Zellen isoliert wurden, an immobilisierte Antikörper, die
spezifisch gegen das Ang-7-Polypeptid
gerichtet sind. Eine radioaktiv markierte ANG-7-cDNA kann unter Verwendung der selektierten
mRNA (von den adsorbierten Polysomen) als Matrize synthetisiert
werden. Die radioaktiv markierte mRNA oder cDNA kann dann als Sonde verwendet
werden, um die ANG-7-Nukleinsäurefragmente
unter anderen genomischen DNA-Fragmenten zu identifizieren.
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Alternativen,
um die ANG-7-genomische DNA zu isolieren, beinhalten die chemische
Synthese der Gensequenz selbst von einer bekannten Sequenz oder
die Umwandlung von cDNA zu mRNA, die ein Ang-7-Polypeptid kodiert,
sind jedoch nicht hierauf begrenzt. RNA für die cDNA-Klonierung des ANG-7-Gens kann
z.B. aus Zellen isoliert werden, die das Ang-7-Polypeptid exprimieren.
Andere Verfahren sind möglich.
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Die
identifizierten und isolierten ANG-7-Nukleinsäuren können dann in einen geeigneten
Klonierungsvektor inseriert werden. Eine große Zahl von Vektor-Wirts-Systemen,
die auf dem Gebiet bekannt sind, können verwendet werden. Mögliche Vektoren
beinhalten Plasmide oder modifizierte Viren, sind jedoch nicht darauf begrenzt.
Das Vektorsystem wird so selektiert, dass es mit der Wirtszelle
kompatibel ist. Solche Vektoren beinhalten Bakteriophagen, wie z.B.
lambda-Derivate, hefeintegrative und zentromere Vektoren, das 2 μ-Plasmid und
Derivate davon oder Plasmide wie z.B. pBR322, pUC oder pRSETC (InVitrogen,
San Diego, Kalifornien), Plasmidderivate oder den Bluescript-Vektor
(Stratagene, La Jolla, Kalifornien), um nur einige zu nennen, sind jedoch
nicht darauf begrenzt. Die Insertion der ANG-7-Nukleinsäuren in
einen Klonierungsvektor kann z.B. durch Ligation des DNA-Fragments
in einen Klonierungsvektor bewirkt werden, der komplementäre cohäsive Termini
aufweist. Wenn die zur Fragmentierung der DNA verwendeten komplementären Restriktionsstellen
in dem Klonierungsvektor nicht vorliegen, können die Enden der DNA-Moleküle jedoch
enzymatisch modifiziert werden. Alternativ kann jede gewünschte Stelle
durch Ligation von Nukleotidsequenzen (Linkern) an die DNA-Enden
erzeugt werden; diese ligierten Linker können spezifische, chemisch
synthetisierte Oligonukleotid-kodierende Restriktionsendonuklease-Erkennungssequenzen
umfassen. Eine Restriktionsstelle kann auch in eine Nukleinsäure durch
PCR-Amplifikation
der Nukleinsäure
unter Verwendung eines Primers (von Primern) eingeführt werden,
der die gewünschte
Restriktionsstelle (-stellen) -kodiert. Gemäß einem alternativen Verfahren
können
der gespaltene Vektor und die ANG-7-Nukleinsäuren durch homopolymere Schwanzbildung (tailing)
modifiziert werden. Rekombinante Moleküle können in Wirtszellen über Transformation,
Transfektion, Infektion, Elektroporation und ähnliches eingeführt werden,
so dass viele Kopien der Gensequenz erzeugt werden.
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Gemäß einem
anderen Verfahren kann das ANG-7-Gen nach Insertion in einen geeigneten
Klonierungsvektor in einem "Shot-gun"-Ansatz identifiziert
und isoliert werden. Die Anreicherung für das ANG-7-Gen z.B. durch
Größenfraktionierung,
kann vor der Insertion in den Klonierungsvektor durchgeführt werden.
Gemäß spezifischen
Ausführungsformen
ermöglicht
die Transformation von Wirtszellen mit rekombinanten DNA-Molekülen, die
das isolierte ANG-7-Gen, die cDNA oder synthetisierte DNA-Sequenz
inkorporieren, die Erzeugung multipler Kopien des Gens. So kann
das Gen in großen
Mengen durch Züchten
von Transformanten, Isolation der rekombinanten DNA-Moleküle aus den
Transformanten und falls nötig,
Gewinnen des inserierten Gens aus der isolierten rekombinanten DNA,
erhalten werden.
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In
diesem spezifischen Fall wurde die ANG-7-cDNA durch Homologie mit
einem anderen bekannten Angiopoietin, Ang-1, isoliert. Kurz gefasst
wurden Fragmente von ANG-7-cDNA durch eine BLAST-Suche (Altschul
et al., Nucleic Acids Res. 25: 3389–402 (1997)) gegen die exprimierte
Sequenz-Tag (EST)-Datenbank (National
Center for Biotechnology Information) unter Verwendung der abgeleiteten
Aminosäuresequenz
von Ang-1 als Referenz isoliert. Zwei ESTs mit überlappenden Sequenzen wurden
isoliert. Ein Gesamtlängen-cDNA-Fragment,
kodierend das Ang-7-Polypeptid, wurde durch Screening einer Gesamtlängen-menschlichen cDNA-Bibliothek
unter Verwendung eines radioaktiv markierten ESTs kloniert. Die
darauffolgende Analyse der menschlichen ANG-7 cDNA (SEQ ID NO: 1)
identifzierte einen offenen Leserahmen von 493 Aminosäuren (SEQ
ID NO: 2). Die abgeleitete Aminosäuresequenz kodierte ein Polypeptid
mit ungefähr
57 kDa. Die darauffolgende Analyse der ANG-7 cDNA bestätigt, dass
sie die Synthese eines rekombinant exprimierten Polypeptids von
diesem anscheinenden Molekulargewicht, wie bestimmt durch SDS-PAGE,
dirigiert. Das menschliche Ang-7-Polypeptid ist 23,9% und 23,5% ähnlich zu
den Ang-1- bzw. -2-Polypeptiden. Die Aminosäurekonservierung ist über die
Länge der
beiden Proteine verteilt. Das Expressionsprofil des Ang-7-Polypeptids
zeigt an, dass das Polypeptid in einer Vielzahl von intensiv vaskularisierten
Geweben, einschließlich
dem Herzgewebe, dem Uterus, der Brustdrüse und dem Corpus callosum
exprimiert wird.
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Ein
Klon, der ANG-7 cDNA beherbergt, ANG-7-cDNA/pGEM wurde bei der DSMZ-Deutsche
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Mascheroder
Weg 1b, D-38124 Braunschweig, Deutschland, am 26. Juni 2000 unter
der Hinterlegungsnummer DSM 13562 hinterlegt. Diese Hinterlegung
wurde gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrags für
die internationale Anerkennung einer Hinterlegung von Mikroorganismen
zum Zecke des Patentverfahrens und der dementsprechenden Regeln
(Budapester Vertrag) durchgeführt.
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Ang-7-Polypeptide, Fragmente,
Varianten, Derivate und Analoge:
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin Ang-7-Polypeptide und ihre Verwendung
bei der Modulation der Angiogenese für die Behandlung von Tumoren.
Das Ang-7-Polypeptid weist die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 auf.
Das Ang-7-Polypeptid ist biologisch aktiv. Ein biologisch aktives
Ang-7-Polypeptid bezieht sich auf die Fähigkeit des Moleküls, die
Angiogenese zu modulieren wie z.B. durch Beeinflussung der Endothelrohrbildung wie
z.B. beschrieben im HWEC-Assay in Beispiel 9 (infra) oder durch
Beeinflussung des Tumorzellwachstums oder der Proliferation (siehe
z.B. Beispiel 10). Alternativ können
solche Polypeptide, die die gewünschte
Immunogenizität
oder Antigenizität
aufweisen, in einem Immunoassay für eine Immunisierung, zur Inhibition
der Ang-7-Polypeptidaktivität
und ähnlichem
verwendet werden.
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Zusätzlich können Ang-7-Polypeptide
chemisch synthetisiert werden. Zum Beispiel kann ein Peptid, korrespondierend
zum einem Teil oder Fragment eines Ang-7-Polypeptids, das eine gewünschte Domäne umfasst
oder das eine gewünschte
Aktivität
in vitro vermittelt, durch Verwendung von chemischen Syntheseverfahren
z.B. unter Verwendung eines automatischen Peptidsynthetisierers
synthetisiert werden.
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In
einer Ausführungsform
ist das Ang-7-Polypeptid ein chimäres oder Fusionsprotein, umfassend
ein Ang-7-Polypeptid, gebunden am Amino- oder Carboxyende über eine
Peptidbindung an eine Aminosäuresequenz
eines anderen Proteins. In einer Ausführungsform wird ein solches
chimäres
Protein durch rekombinante Expression einer Nukleinsäure, kodierend
das Protein, erzeugt. Das chimäre
Produkt kann durch Ligation der geeigneten Nukleinsäuresequenz,
kodierend die gewünschten Aminosäuresequenzen,
miteinander durch auf dem Gebiet bekannte Verfahren im geeigneten
Kodierungsrahmen und Expression des chimären Produkts durch allgemein
auf dem Gebiet bekannte Verfahren hergestellt werden. Alternativ
kann das chimäre
Produkt durch Protein-Syntheseverfahren hergestellt werden (z.B.
durch Verwendung eines automatischen Peptidsynthetisierers).
-
Expression von ANG-7-Nukleinsäuren oder
Ang-7-Polypeptiden
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
umfassen Wirtszellen ein Konstrukt, das eine ANG-7-Nukleinsäure exprimiert.
Eine solche Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische Zelle wie
z.B. eine Säugerzelle, eine
niedere eukaryontische Zelle wie z.B. eine Hefezelle oder eine prokaryontische
Zelle wie z.B. eine Bakterienzelle sein. Die Einführung des
Konstrukts in die Wirtszelle kann durch die Calciumphosphattransfektion bewirkt
werden, auch durch DEAE-dextranvermittelte Transfektion oder Elektroporation
(Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology, 2. Auflage, Appleton
und Lang, Paramount Publishing, East Norwalk, Conn. (1984)), durch
die Calciumchlorid-vermittelte Transformation, durch die Lithiumacetat-vermittelte
Transformation und ähnliche.
-
Die
Konstrukte in den Wirtszellen können
in konventioneller Weise verwendet werden, um das Ang-7-Polypeptid
zu erzeugen. Zellfreie Translationssysteme können ebenfalls verwendet werden,
um solche Polypeptide zu erzeugen, unter Verwendung von RNAs, die
von der ANG-7-Nukleinsäure
abstammen. Alternativ kann das Ang-7-Polypeptid synthetisch durch
konventionelle Peptidsynthetisierer erzeugt werden.
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ANG-7-Nukleinsäuren können in
Säugerzellen,
Hefe, Bakterien, Insekten oder anderen Zellen unter der Kontrolle
geeigneter Promotoren exprimiert werden. Repräsentative Expressionsvektoren
beinhalten Plasmid, Phagen und/oder virale Vektorsequenzen, wie
z.B. die von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(2. Auflage, Cold Spring Harbor, NY, (1989)) beschriebenen. Zum
Beispiel beinhalten geeignete Vektoren Adenovirusvektoren, Retrovirusvektoren,
einschließlich
Lentivirusvektoren, Vacciniavirusvektoren, Cytomegalievirus-virale
Vektoren und Baculovirusvektoren (siehe z.B. Knops et al., J. Biol.
Chem. 266: 7285 (1991)) und ähnliche.
DNA-Sequenzen, die vom SV40-viralen
Genom abstammen, z.B. SV 40 origin, früher Promotor, Enhancer-, Spleiß- und Polyadenylierungsstellen
können
verwendet werden, um die benötigten nicht
transkribierten genetischen Elemente bereitzustellen. Repräsentative
nützliche
Vektoren beinhalten pRc/CMV- und pcDNA3-Vektoren (Invitrogen, San
Diego, Kalifornien).
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Promotoren,
die dazu in der Lage sind, die Transkription einer Nukleinsäure zu dirigieren,
können
induzierbare oder konstitutive Promotoren sein und beinhalten virale
und zelluläre
Promotoren. Für
die Expression in Säuger-Wirtszellen beinhalten
geeignete virale Promotoren den immediate early Cytomegalieviruspromotor
(Boshart et al., Cell 41: 521–30
(1985)) und den SV40-Promotor (Subramani et al., Mol. Cell. Biol.
1: 854–64
(1981)). Geeignete zelluläre
Promotoren für
die Expression von Nukleinsäuren
in Säugerwirtszellen beinhalten
den Maus-Metallothionien-1-Promotor
(Palmiter et al., US-Patent Nr. 4,579,821) und den Tetracyclin-reagierenden
Promotor (Gossen und Bujard, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 5547–51 (1992);
Pescini et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 202: 1664–67 (1994)),
sind jedoch nicht darauf begrenzt. Transkriptions-Terminationssignale
sind ebenfalls typischerweise stromabwärts von der interessierenden
Kodierungssequenz lokalisiert. Geeignete Transkriptions-Terminationssignale
beinhalten die frühen
oder späten
Polyadenylierungssignale von SV40 (Kaufman und Sharp, Mol. Cell.
Biol. 2: 1304–19
(1982)), das Polyadenylierungssignal von der Adenovirus 5 e1B-Region
und den menschlichen Wachstumshormon-Genterminator (DeNoto et al.,
Nucleic Acid. Res. 9: 3719–30
(1981)).
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Die
Transkription von ANG-7-Nukleinsäuren
in Säugerzellen
wird durch Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor erhöht. Enhancer
sind cis-wirkende Elemente der DNA mit in der Regel ungefähr 10 bis 300
bp, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu verstärken. Beispiele
beinhalten den SV40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsursprungs
(bp 100 bis 270), einen Cytomegalievirus frühen Promotorenhancer, einen
Polyomaenhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirusenhancer.
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Säugerzellen
können
durch eine Anzahl von Verfahren transfiziert werden, einschließlich der
Calciumphosphatpräzipitation
(siehe z.B. Wigler et al., Cell 14: 725 (1978); Corsaro und Pearson,
Somatic Cell Genetics 7: 603 (1981); Graham und Van der Eb, Virology
52: 456 (1973)); einer Lipofektion (siehe z.B. Felgner et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413–17
(1987)) und einer Mikroinjektion und Elektroporation (siehe z.B. Neumann
et al., EMBO J. 1: 814–45
(1982)). Säugerzellen
können
mit einem Virus, wie z.B. SV40, CMV und ähnlichen transduziert werden.
Im Falle von viralen Vektoren können
klonierte DNA-Moleküle
durch Infektion empfänglicher
Zellen durch virale Teilchen eingeführt werden. Retrovirale, einschließlich lentivirale
und adenovirale Vektoren werden zur Verwendung bei der Expression
von ANG-7-Nukleinsäuren
in Säugerzellen
bevorzugt, insbesondere wenn die ANG-7-Nukleinsäuren für die Gentherapie verwendet
werden.
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Typischerweise
werden selektierbare Marker verwendet um Zellen zu identifizieren,
die die ANG-7-Nukleinsäuren
enthalten. Selektierbare Marker werden allgemein in die Zellen zusammen
mit den klonierten DNA-Molekülen
eingeführt
und beinhalten Gene, die eine Resistenz gegenüber Arzneimitteln vermitteln,
wie z.B. Neomycin, Hygromycin und Methotrexat. Selektierbare Marker
können
auch Auxotrophien in der Wirtszelle komplementieren. Wiederum andere
selektierbare Marker stellen nachweisbare Signale bereit, wie z.B.
die β-Galaktosidase
oder das grün
fluoreszierende Protein, um Zellen zu identifizieren, die ANG-7-Nukleinsäuren enthalten.
Die selektierbaren Marker können
amplifizierbar sein. Solche amplifizierbaren selektiven Marker können verwendet
werden, um die Zahl von Sequenzen zu amplifizieren, die in das Wirtsgenom
integriert sind.
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Verschiedene
Säugerzellkultursysteme
können
verwendet werden, um die ANG-7-Nukleinsäuren zu exprimieren. Beispiele
für Säuger-Expressionssysteme
beinhalten die COS-7-Linien der Affen-Nieren-Fibroblasten (siehe
z.B. Gluzman, Cell 23: 175 (1981)) und andere Zelllinien, die einen
kompatiblen Vektor exprimieren können
wie z.B. die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa-, BHK-, VERO-, HeLa-, MDCK-,
293-, WI38-, HEK-, HUVEC-Zelllinien.
Sobald sie etabliert sind, können
solche Zelllinien in Kultur gezüchtet
werden. Verfahren für
die Kultivierung menschlicher Zellen in vitro und für die Immortalisierung
von Zellen sind dem Fachmann bekannt.
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Für eine langzeitige
Produktion rekombinanter Polypeptide mit hohem Ertrag wird eine
stabile Expression bevorzugt. Es können z.B. Zelllinien technologisch
hergestellt werden, die stabil Konstrukte exprimieren, die die ANG-7-Nukleinsäuren enthalten.
Anstelle einer Verwendung von Expressionsvektoren, die viralen Ursprünge einer
Replikation enthalten, können
die Wirtszellen mit ANG-7-Nukleinsäuren durch geeignete Expressionskontrollelemente
(z.B. Promotor- und Enhancersequenzen, Transkriptionsterminatoren,
Polyadenylierungsstellen und ähnliche)
und einen selektierbaren Marker transformiert werden. Folgend auf
die Einführung
eines solchen Expressionsvektors in Säugerzellen können die
gentechnologisch veränderten
Zellen 1 bis 2 Tage in einem angereicherten Medium gezüchtet werden
und dann auf ein Selektivmedium umgeschaltet werden. Der selektierbare
Marker in dem Expressionsvektor verleiht eine Resistenz gegenüber der
Selektion und ermöglicht
es Zellen, den Vektor in das Chromosom stabil zu integrieren und
zu wachsen, um Foci zu bilden, die wiederum kloniert und in Zelllinien
expandiert werden können.
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Eine
Anzahl von Selektionssystemen kann verwendet werden, einschließlich dem
Herpex simplex-Virus-Thymidinkinase (tk) (siehe z.B. Wigler et al.,
Cell 11: 223 (1977)), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (hprt)
(siehe z.B. Szybalski et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48: 2026
(1962)) und Adeninphosphoribosyl-Transferase-Gen (aprt) (siehe z.B.
Lowy et al., Cell 22: 817 (1980)) System sind jedoch nicht auf diese
begrenzt und können
in tk–-,
hgprt–-
bzw. aprt–-Zellen
verwendet werden. Eine Antimetabolitenresistenz kann ebenfalls als
Basis einer Selektion für
die Dihydrofolatreduktase (dhfr) verwendet werden, die eine Resistenz
gegenüber
Methotrexat vermittelt (Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
77: 3567 (1980); O'Hare
et al., FEBS Lett. 210: 731 (1981)); gpt, das eine Resistenz gegen
Mycophenolsäure
vermittelt (Mulligan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 2072
(1981)); Neomycin, das eine Resistenz gegen das Aminoglykosid G-418 vermittelt
(Colberre-Garapin et al., J. Mol. Biol. 150: 1 (1981)); und Hygromycin,
das eine Resistenz gegenüber Hygromycin
vermittelt (Santerre et al., Gene 30: 147 (1984)).
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Die
ANG-7-Nukleinsäuren
können
auch in Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe, filamentösen Pilzen
und anderen einzel- oder multizellulären Organismen exprimiert werden,
die gegenüber einer
Transformation und/oder Transfektion zugänglich sind. Verfahren für die Expression
klonierter Gene in Saccharomyces cerevisiae sind allgemein auf dem
Gebiet bekannt. (Siehe z.B. "Gene
Expression Technology" In
Methods in Enzymology, Band 185, Goeddel (Hrsg.), Academic Press,
San Diego, CA (1990); "Guide
to Yeast Genetics and Molecular Biology" In Methods in Enzymology, Guthrie und
Fink (Hrsg.), Academic Press, San Diego, CA (1991)), Filamentöse Pilze
(z.B. Stämme
von Aspergillus) können
ebenfalls verwendet werden, um die ANG-7-Nukleinsäuren zu exprimieren. Verfahren
zur Expression heterologer Gene und cDNAs in kultivierten Säugerzellen
und in E. coli werden im Detail in Sambrook et al. (Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, zweite Auflage, Cold Spring Harbor, NY (1989))
diskutiert. Wie dem Fachmann klar sein würde, kann man ANG-7-Nukleinsäuren in
anderen Wirtszellen wie z.B. Vogel-, Insekten- und Pflanzenzellen
unter Verwendung regulatorischer Sequenzen, Vektoren und Verfahren,
die in der Literatur gut etabliert sind, exprimieren.
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Rekombinante
Expressionsvektoren, die für
die Expression in Bakterienzellen geeignet sind, beinhalten typischerweise
einen Ursprung der Replikation und selektierbare Marker, die eine
Transformation der Wirtszelle ermöglichen (z.B. die Ampicillin-
oder Tetracyclinresistenzgene von E. coli oder das TRP1- oder URA3-Gen
von S. cerevisiae) und einen Promotor, der von einem hoch exprimierten
Gen abstammt, um die Transkription einer stromabwärts gelagerten
Struktursequenz zu dirigieren. Solche Promotoren können von Operons
abstammen, die glykolytische Enzyme kodieren, wie z.B. die 3-Phosphoglyceratkinase
(PGK), den alpha-Faktor, die saure Phosphatase, Hitzeschockproteine,
Translations-Elongations-Faktor
und ähnliche.
Die heterologe ANG-7-Nukleinsäure wird
in einer geeigneten Phase mit Translationsinitiations- und Terminationssequenzen
zusammengefügt
und vorzugsweise einer Leadersequenz, die die Sekretion des translatierten
Proteins in den periplasmatischen Raum oder das extrazelluläre Medium
dirigieren kann. Optional kann die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein
kodieren, beinhaltend ein N-terminales Identifikationspeptid, das
gewünschte
Eigenschaften verleiht (z.B. Stabilisierung oder vereinfachte Reinigung
des exprimierten rekombinanten Produkts). Geeignete prokaryontische
Wirte für
die Transformation beinhalten Escherichia coli, Bacillus subtilis,
Salmonella typhimurium und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen
Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus, obwohl auch andere
im Rahmen einer Routineauswahl verwendet werden können.
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Geeignete
Expressionsvektoren für
die bakterielle Verwendung umfassen einen selektierbaren Marker und
einen bakteriellen Ursprung der Replikation, abgeleitet von Plasmiden,
umfassend genetische Elemente des wohlbekannten Klonierungsvektors
pBR322 (ATCC 37017). Andere Vektoren beinhalten die pBLUESCRIPT-Vektoren
(Stratagene), PKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und GEM1 (Promega Biotec, Madison, Wis.), sind jedoch nicht darauf
begrenzt. Diese PBR322 "Rückgrat"-Sektionen werden mit
einem geeigneten Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz
kombiniert.
-
Geeignete
Expressionsvektoren umfassen weiterhin einen Fusionspartner für eine einfacherere
Reinigung eines gewünschten
Polypeptids oder zur Erzeugung löslicher
Polypeptide. Beispiele für
kommerzielle Fusionsvektoren beinhalten pET32a (Novagen, Madison,
Wis), pGEX-4T-2 (Pharmacia) und pCYB3 (New England Biolabs, Beverly,
Mass.), sind jedoch nicht darauf begrenzt. Expressionsvektoren,
die die Verwendung von Fusionspartnern vermeiden, können ebenfalls
insbesondere für
eine Expression von Ang-7-Polypeptiden in
bakteriellen Zellen auf hohem Niveau konstruiert werden. Vektoren
können
z.B. zur Optimierung der Translationskopplung hergestellt werden,
wie beschrieben von Pilot-Mathias et al. (Gene 128: 219–225 (1993)).
Alternativ kann eine ANG-7-Nukleinsäure mit einem separaten Hilfsplasmid
coexprimiert werden, das selbst ein Protein oder Peptid kodiert,
das die Löslichmachung
eines Ang-7-Polypeptids von Interesse unterstützt (siehe z.B. Makrides, Microbiological
Reviews 60: 512 (1996)).
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Folgend
auf die Transformation eines geeigneten Wirtsstamms und dem Wachstum
des Wirtsstamms auf eine geeignete Zelldichte wird der selektierte
Promotor durch geeignete Mittel (z.B. Temperaturverlagerung oder
chemische Induktion) dereprimiert und die Zellen werden für eine zusätzliche
Zeitspanne kultiviert. Die Zellen werden typischerweise durch Zentrifugation
geerntet, durch physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen
und der resultierende Rohextrakt für die weitere Reinigung zurückgehalten.
Mikrobielle Zellen, die bei der Expression von Proteinen verwendet
werden, können
durch jedes geeignete Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Einfrier-Auftauzyklen,
Beschallung, mechanischem Aufbruch oder die Verwendung von Zelllysemitteln;
solche Verfahren sind dem üblichen
Fachmann bekannt.
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Ang-7-Polypeptide
können
unter Verwendung einer Anzahl etablierter Verfahren isoliert werden,
wie z.B. einer Affinitätschromatographie
unter Verwendung von anti-Ang7-Antikörpern, die
an einen festen Träger gekoppelt
sind und einer sequenzspezifischen Chromatographie, wie beschrieben
von Lobanenkov et al. (Oncogene 5: 1743–53 (1990)) und unter Verwendung
von Antikörpern
gegen ein Epitop-tagged Ang-7-Polypeptide
(z.B. anti-HIS4, myc, FLAG und ähnliche).
Zusätzliche
Isolierungsverfahren beinhalten unter anderem Reinigungsmittel wie
eine Flüssigchromatographie,
Hochdruckflüssigchromatographie,
FPLC, Gradientenzentrifugation und Geleelektrophorese. Verfahren
der Proteinreinigung sind auf dem Gebiet bekannt und können für die Reinigung
von rekombinanten Polypeptiden, wie hier beschrieben, angewandt
werden. (Siehe allgemein Scopes, Protein Purification, Springer-Verlag,
NY (1982)).
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Anti-Ang-7-Antikörper
-
Hier
werden in einem Referenzbeispiel anti-Ang-7-Antikörper zur
Verwendung bei der Modulation der Angiogenese bereitgestellt. Solche
Antikörper
können
an Ang-7-Polypeptide binden. Ang-7-Polypeptide können zur Herstellung von Antiseren
oder monoklonalen Antikörpern,
folgend z.B. dem Verfahren von Koehler und Milstein (Nature 256:
495 (1975)) verwendet werden. Solche monoklonalen Antikörper können dann
die Basis für
eine Behandlung, therapeutische Verwendung oder einen diagnostischen
Test bilden.
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Die
Erzeugung nicht-menschlicher Antiseren oder monoklonaler Antikörper (z.B.
murin, Lagomorpha, Schweine oder Pferde) kann z.B. durch Immunisierung
eines Tiers mit Ang-7-Polypeptiden
mit oder ohne Adjuvans bewirkt werden. Für die Erzeugung monoklonaler
Antikörper
werden Antikörper-erzeugende Zellen
von immunisierten Tieren erhalten, immortalisiert und einem Screening
unterzogen oder zunächst
einem Screening für
die Produktion des Antikörpers
unterzogen, der an das Antigen bindet und dann immortalisiert. Es
kann wünschenswert
sein, die Antigen-Bindungsregionen
(z.B. F(ab'), F(ab')2,
Fv oder hypervariable Regionen) von nicht-menschlichen Antikörpern in
das Rahmenwerk eines menschlichen Antikörpers durch rekombinante DNA-Verfahren
zu übertragen,
um ein im wesentlichen menschliches Molekül zu erzeugen. Verfahren zur
Erzeugung solcher "humanisierter" Moleküle sind
allgemein wohlbekannt und werden z.B. in den US-Patenten Nrn. 4,816,567;
4,816,397; 5,693,762 und 5,712,120, der internationalen Patentveröffentlichung
WO 87/02671 und WO 90/00616 und der europäischen Patentveröffentlichung
0,239,400 beschrieben, deren Offenbarung hier durch Inbezugnahme
inkorporiert sind). Alternativ kann ein menschlicher monoklonaler
Antikörper
oder Teile davon identifiziert werden, indem zunächst eine menschliche B-Zell-cDNA-Bibliothek
auf DNA-Moleküle einem
Screening unterzogen wird, die Antikörper kodieren, die spezifisch
an ein Ang-7-Polypeptid binden, und zwar gemäß dem allgemein vorgestellten
Verfahren von Huse et al. (Science 246: 1275–81 (1989)). Das DNA-Molekül kann dann
kloniert und amplifiziert werden, um Sequenzen zu erhalten, die
den Antikörper
(oder die Bindungsdomäne)
mit der gewünschten
Spezifität
kodieren. Die Phagendisplaytechnologie bietet andere Techniken zur
Selektion von Antikörpern,
die Ang-7-Polypeptide
binden. (Siehe z.B. die internationalen Patentveröffentlichungen
WO 91/17271 und WO 92/01047 und Huse et al., supra).
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Antikörper können auch
durch genetische Immunisierung unter Verwendung von Expressionsvektoren erzeugt
werden, um die Expression der Ang-7-Polypeptide zu dirigieren. Ein
Teilchenbombardement-vermittelter Gentransfer (Tang et al., Nature
356: 152–54
(1992); Eisenbaum et al., DNA & Cell
Biol. 12: 791–97
(1993); Johnston und Tang, Meth. Cell. Biol. 43 PtA: 353–65 (1994);
Vahlsing et al., J. Immun. Meth. 175: 11–22 (1994)) und ein retroviraler
Gentransfer (Wang et al., DNA & Cell
Biol. 12: 799–805
(1993)); Stover, Curr. Opin. Immunol. 6: 568–71 (1994); Laube et al., Human
Gene Ther. 5: 853–62
(1994)) wurden verwendet, um spezifische Antikörperreaktionen auf Proteine,
kodiert durch transferrierte Gene, zu erzeugen. Diese Verfahren
erlauben die Erzeugung von Antikörpern,
ohne dass eine Proteinreinigung nötig ist. Solche Verfahren können verwendet werden,
um Panels von Antikörpern
zu erzeugen, die spezifisch für
Ang-7-Polypeptide sind. Monoklonale Antikörper können auch unter Verwendung
dieser Verfahren erzeugt werden.
-
Antikörper gegen
Ang-7-Polypeptide können
als Reagenzien zum Nachweis von Ang-7-Polypeptiden in biologischen
Proben verwendet werden, wie z.B. Tumor-Biopsieproben, Gewebe- und
Organsektionen, periphären
Blutzellen und ähnlichen.
Solche Antikörper
können
auch in Immunoassays verwendet werden, um Ang-7-Polypeptidniveaus
nachzuweisen und/oder zu quantifizieren. Immunoassays, die zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beinhalten enzymgebundene
Immunosorbentassays, Immunoblots, Inhibitions- oder Kompetitionsreaktionen, Sandwichassays,
Radioimmunopräzipitation
und ähnliche,
sind jedoch nicht darauf begrenzt. (Siehe z.B. US-Patente 4,642,285;
4,376,110; 4,016,043; 3,879,262; 3,852,157; 3,850,752; 3,839,153;
3,791,932 und Harlow und Lane, Antibodies. A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Publications, NY (1988)).
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In
einem Assay werden Ang-7-Polypeptide unter Verwendung markierter
Antikörper,
vorzugsweise markierter monoklonaler Antikörper, identifiziert und/oder
quantifiziert. Die Antikörper
werden mit Geweben oder Zellen umgesetzt und dann werden die Gewebe
oder Zellen überprüft um zu
bestimmen, ob die Antikörper
spezifisch an das Ziel Ang-7-Polypeptid gebunden sind. Solche Assays
werden typischerweise unter Bedingungen, die für eine Immunkomplexbildung
hinleitend sind, durchgeführt.
Ein nicht-markierter primärer
Antikörper
kann in Kombination mit Markierungen verwendet werden, die mit dem
primären
Antikörper
zum Nachweis des Ang-7-Polypeptids
reaktiv sind. Zum Beispiel kann der primäre Antikörper indirekt durch einen markierten
sekundären
Antikörper
nachgewiesen werden, der so entworfen wurde, dass er spezifisch
den primären
Antikörper
nachweist. Alternativ kann der anti-Ang-7-Antikörper direkt markiert werden.
Eine große
Vielzahl von Markierungen kann verwendet werden, wie z.B. Radionuklide,
Teilchen (z.B. Gold, Ferritin, magnetische Teilchen und rote Blutzellen),
Fluorophore, chemilumineszierende Mittel, Enzyme, Enzymsubstrate,
Enzymcofaktoren, Enzyminhibitoren, Liganden (insbesondere Haptene)
und ähnliche.
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Die
Ang-7-Polypeptide können
in einem diagnostischen Assay für
den Nachweis der Polypeptidniveaus gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, z.B. in verschiedenen Geweben, da eine Unterexpression
der Proteine im Vergleich mit normalen Kontrollgewebeproben die
Gegenwart einer abnormalen Angiogenese, z.B. eines Tumors, nachweisen
kann. Assays, die verwendet werden, um die Niveaus von Proteinen
in einer Probe nachzuweisen, die von einem Wirt abstammt, sind dem
Fachmann wohlbekannt und beinhalten Radioimmunoassays, kompetitive
Bindungsassays, Western Blot-Analysen, ELISA-Assays und Assays vom
Sandwich-Typ. Diagnostische Assays beinhalten auch den Nachweis
von Polynukleotiden, die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
kodieren.
-
Verwendung von ANG-7-Nukleinsäuren und/oder
Ang-7-Polypeptiden
-
Ang-7-Verbindungen
beinhalten Ang-7-Polypeptide gemäß SEQ ID
NO: 2, wie hier beschrieben. Solche Ang-7-Verbindungen können weiterhin
ANG-7-Nukleinsäuren
beinhalten, die das Ang-7-Polypeptid
der Erfindung, wie hier beschrieben, kodieren und Ang-7-anti-Sinn-Nukleinsäuren, wie
unten im Detail beschrieben. Störungen,
die die Angiogenese involvieren, können durch die Verwendung der
Ang-7-Verbindung, wie oben definiert, behandelt werden, die die
Angiogenese inhibiert, wie z.B. durch Verabreichung der Ang-7-Polypeptide
gemäß SEQ ID
NO: 2 und/oder von ANG-7-Nukleinsäuren. Ähnlich können Störungen, bei denen die Angiogenese
defizient oder erwünscht
ist, durch Verabreichung einer Ang-7-anti-Sinn-Nukleinsäure oder
eines Ang-7-Polypeptids, wie oben definiert, das die Ang-7-Funktion
inhibiert, behandelt werden.
-
Die
Verbindungen können
therapeutisch oder prophylaktisch verabreicht werden. Sie können mit
der Wirtszelle in vivo, ex vivo oder in vitro kontaktiert werden,
in einer effektiven Menge, wie in den folgenden Beispielen demonstriert.
-
Gentherapie
-
ANG-7-Nukleinsäuren, die
die Ang-7-Polypeptide der vorliegenden Erfindung kodieren, können in
einem Prozess einer Gentherapie verwendet werden. Die Gentherapie
bezieht sich auf ein Verfahren zur Bereitstellung der Expression
von Nukleinsäuresequenzen
von exogenem Ursprung in einem Subjekt für die Behandlung einer Erkrankung
oder eines klinischen Zustandes bei diesem Subjekt. Eine solche
Gentherapie kann an der Behandlung einer Erkrankung oder eines klinischen
Zustandes beteiligt sein, die Krebs, die Wundheilung, eine Diabetes
Retinopathie, eine Makuladegeneration, kardiovaskuläre Erkrankungen
und klinische Zustände
beinhalten können,
die eine Angiogenese beim Reproduktionssystem involvieren, einschließlich einer
Regulation der Plazentavaskularisierung oder zur Verwendung als
Abtreibungsmittel, sind jedoch nicht hierauf begrenzt. Die Zufuhr
der Nukleinsäure
zu dem Subjekt kann entweder direkt geschehen, in welchem Fall der
Patient der Nukleinsäure
oder dem Nukleinsäure-tragenden
Vektor direkt ausgesetzt wird oder indirekt, in welchem Fall Zellen
zunächst
mit der Nukleinsäure
in vitro transformiert werden und diese dann in den Patienten transplantiert
werden. Diese zwei Ansätze
sind jeweils als in vivo- oder ex vivo-Gentherapie bekannt. Das
Ang-7-Polypeptid kann z.B. rekombinant durch biotechnologische Manipulation
von Zellen mit einem Polynukleotid (DNA oder RNA), das für das Polypeptid,
das Fragment oder die Variante kodiert, ex vivo exprimiert werden,
die bearbeiteten Zellen können
dann einem Patienten, der mit dem Polypeptid behandelt werden soll, bereitgestellt
werden. Die Zellen können
auch durch auf dem Gebiet bekannte Verfahren gentechnologisch manipuliert
werden, und zwar durch Verwendung eines retroviralen/lentiviralen
Partikels, der RNA enthält,
die das Ang-7-Polypeptid kodiert. Beispielhafte Verfahren werden
unten beschrieben.
-
Für einen
allgemeinen Überblick über die
Verfahren der Gentherapie siehe Goldspiel et al. (Clinical Pharmacy
12: 488–505
(1993)); Wu und Wu (Biotherapy 3: 87–95 (1991)); Tolstoshev (Ann.
Rev. Pharmacol. Toxicol. 32: 573–596 (1993)); Mulligan (Science
260: 926–932
(1993)); Morgan und Anderson (Ann. Rev. Biochem. 62: 191–217 (1993));
und May (TIBTECH 11: 155–215
(1993)). Verfahren, die allgemein auf dem Gebiet der rekombinanten
DNA-Technologie verwendet werden und die auch hier verwendet werden
können,
beinhalten die in Ausubel et al. (Current Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
NY (1993)), Kriegler (Gene Transfer and Expression. A Laboratory
Manual, Stockton Press, NY (1990)) und den US-Patenten 6,077,663; 6,077,835; 6,077,705
und 6,075,012 beschriebenen. Verfahren unter Verwendung anderer
exogener Sequenzen für
die Gentherapie sind ebenfalls auf die Gentherapie unter Verwendung
der ANG-7-Nukleinsäuren
anwendbar (siehe z.B. US-Patent Nr. 6,066,624).
-
Etliche
Verfahren zur Übertragung
potenziell therapeutischer Gene auf definierte Zellpopulationen
sind bekannt (siehe z.B. Mulligan, Science 260: 926–31 (1993)).
Diese Verfahren beinhalten:
-
- 1) den direkten Gentransfer (siehe z.B. Wolff
et al., Science 247: 1465–68
(1990)).
- 2) Den Liposomen-vermittelten DNA-Transfer (siehe z.B. Caplen
et al., Nature Med. 3: 39–46
(1995); Crystal, Nature Med. 1: 15–17 (1995); Gao und Huang,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 179: 280–85 (1991)).
- 3) Den Retrovirus-vermittelten DNA-Transfer (siehe z.B. Kay
et al., Science, 262: 117–19
(1993); Anderson, Science 256: 808–13 (1992)). Retroviren, von
denen die oben beschriebenen retroviralen Plasmidvektoren abgeleitet
werden können,
beinhalten Lentiviren. Sie beinhalten weiterhin den Moloney-Maus-Leukämievirus,
den Milz-Nekrose-Virus,
Retroviren wie den Rous-Sarcom-Virus, den Harvey-Sarcom-Virus, den
Vogelleukosevirus, den Gibbonaffen-Leukämievirus, den menschlichen
Immunodefizienzvirus, den myeloproliferativen Sarcomvirus und den
Brusttumorvirus, sind jedoch nicht hierauf begrenzt. In einer Ausführungsform
wird der retrovirale Plasmidvektor von dem Maus-Moloney-Leukämievirus
abgeleitet. Beispiele, die die Verwendung von retroviralen Vektoren
in der Gentherapie illustrieren, beinhalten weiterhin die folgenden:
Clowes et al. (J. Clin. Invest. 93: 644–651 (1994)); Kiem et al. (Blood
83: 1467–1473
(1994)); Salmons und Gunzberg (Human Gene Therapy 4: 129–141 (1993))
und Grossman und Wilson (Curr. Opin. in Genetics and Devel. 3: 110–114 (1993)).
- 4) Den DNA-Virus-vermittelten DNA-Transfer. Solche DNA-Viren
beinhalten Adenoviren (vorzugsweise auf Ad-2- oder Ad-5-basierende Vektoren),
Herpesviren (vorzugsweise auf Herpes simplex-Virus basierende Vektoren)
und Parvoviren (vorzugsweise "defekte" oder nicht-autonome
auf Parvovirus basierende Vektoren, noch bevorzugter auf Adeno-assoziiertem
Virus basierende Vektoren, besonders bevorzugt auf AAV-2-basierende
Vektoren) (siehe z.B. Ali et al., Gene Therapy 1: 367–84 (1994);
US-Patente 4,797,368 und 5,139,941, deren Offenbarung hier durch
Inbezugnahme inkorporiert ist). Adenoviren weisen den Vorteil auf,
dass sie einen breiten Wirtsbereich aufweisen, ruhende oder terminal
differenzierte Zellen infizieren, wie z.B. Neuronen oder Hepatozyten
und im wesentlichen nicht onkogen zu sein scheinen. Adenoviren scheinen
sich nicht in das Wirtsgenom zu integrieren. Da sie extrachromosomal
existieren, reduziert sich das Risiko einer Insertionsmutagenese
deutlich. Adenoassoziierte Viren zeigen ähnliche Vorteile wie auf Adenovirus
basierende Vektoren, jedoch zeigen AAVs eine ortsspezifische Integration
auf das menschliche Chromosom 19.
-
Kozarsky
und Wilson (Current Opinion in Genetics and Development 3: 499–503 (1993))
präsentieren einen Überblick über die
auf Adenovirus basierende Gentherapie. Bout et al. (Human Gene Therapy
5: 3–10 (1994))
demonstrierten die Verwendung von adenoviralen Vektoren zum Transfer
von Genen auf die respiratorischen Epithelien von Rhesusaffen. Herman
et al. (Human Gene Therapy 10: 1239–1249 (1999)) beschreiben die
intra-Prostata-Injektion eines replikationsdeffizienten Adenovirus,
der das Herpes simplex-Thymidinkinasegen enthält, in die menschliche Prostata,
gefolgt von einer intravenösen
Verabreichung des Prodrugs Ganciclovir in einem Phase I klinischen
Versuch. Andere Beispiele der Verwendung von Adenoviren bei der Gentherapie
können
bei Rosenfeld et al. (Science 252: 431–434 (1991)); Rosenfeld et
al. (Cell 68: 143–155 (1992));
Mastrangeli et al. (J. Clin. Invest. 91: 225–234 (1993)) und Thompson (Oncol.
Res. 11: 1–8
(1999)) gefunden werden.
-
Die
Wahl eines bestimmten Vektorsystems zur Übertragung des interessierenden
Gens wird von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. Ein wichtiger Faktor
ist die Natur der Zielzellpopulation. Obwohl retrovirale Vektoren
intensiv untersucht und in einer Anzahl von Gentherapieanwendungen
verwendet wurden, sind diese Vektoren allgemein für die Infektion
von sich nicht teilenden Zellen ungeeignet. Zusätzlich weisen Retroviren ein
Potenzial für
eine Onkogenizität
auf. Kürzliche
Entwicklungen auf dem Gebiet der lentiviralen Vektoren können jedoch
einige dieser Nachteile überwinden
(siehe Naldini et al., Science 272: 263–7 (1996)).
-
Die
Gentherapie mit einer DNA, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
kodiert, wird einem Subjekt (z.B. einem Patienten oder Säuger), das
dessen bedarf, zusammen mit oder direkt nach der Diagnose zur Verfügung gestellt.
Der Fachmann wird anerkennen, dass jeder geeignete Gentherapievektor,
enthaltend DNA, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert,
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. Die Techniken zur Konstruktion
eines solchen Vektors sind bekannt (siehe z.B. Anderson, Nature 392
25–30
(1998); Verma, Nature 389 239–42
(1998)). Die Einführung
des Vektors zur Zielstelle kann unter Verwendung bekannter Verfahren
geschehen.
-
In
einer Ausführungsform
wird die ANG-7-Nukleinsäure
in einen Expressionsvektor inseriert. Die ANG-7-Nukleinsäuren kodieren
ein Ang-7-Polypeptid oder chimäres
Protein. Insbesondere umfasst ein solches Expressionsvektorkonstrukt
typischerweise einen Promotor, der operabel an eine ANG-7-Nukleinsäure (z.B.
cDNA oder ein Teil der kodierenden Region) gebunden ist, wobei der
Promotor induzierbar oder konstitutiv und optional gewebsspezifisch
ist.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
können,
falls eine endogene ANG-7-Nukleinsäure defekt ist, die defekten
Sequenzen durch exogene ANG-7 kodierende Sequenzen ersetzt werden
und andere gewünschte
Sequenzen, die von Regionen flankiert werden, die eine homologe
Rekombination an einer gewünschten Stelle
im Genom unterstützen,
wodurch eine intrachromosomale Expression der exogenen ANG-7-Nukleinsäure zur
Verfügung
gestellt wird. (Siehe z.B. Koller und Smithies, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 86: 8932–8935 (1989);
Zijlstra et al., Nature 342: 435–438 (1989)); US-Patente Nrn.
5,631,153; 5,627,059; 5,487,992 und 5,464,764).
-
Nukleinsäuren können auch
gebunden an ein Peptid verabreicht werden, von dem bekannt ist,
dass es in den Kern eintritt, indem die Nukleinsäure gebunden an einen Liganden
verabreicht wird, der einer rezeptorvermittelten Endozytose unterliegt
(siehe z.B. Wu und Wu, J. Biol. Chem. 262: 4429–4432 (1987)), der in Zielzelltypen
verwendbar ist, die spezifisch die Rezeptoren exprimieren und ähnliches.
In einer anderen Ausführungsform
kann ein Nukleinsäure-Ligandenkomplex
gebildet werden, worin der Ligand ein fusogenes virales Peptid umfasst,
um Endosomen aufzubrechen, was es der Nukleinsäure ermöglicht, einen lysosomalen Abbau
zu vermeiden.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann die Nukleinsäure
in vivo auf eine zellspezifische Aufnahme abzielen und ihre Expression,
indem auf einen spezifischen Rezeptor abgezielt wird (siehe z.B.
internationale Patentveröffentlichungen
WO 92/06180; WO 92/22635; WO 92/20316; WO 93/14188 und WO 93/20221). Alternativ
kann die Nukleinsäure
intrazellulär
eingeführt
und in die Wirtszell-DNA zur Expression durch homologe Rekombination
eingebaut werden. (Siehe z.B. Koller und Smithies, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 86: 8932–8935
(1989); Zijlstra et al., Nature 342: 435–438 (1989)); US-Patente Nrn.
5,631,153; 5,627,059; 5,487,992 und 5,464,764)).
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
wird ein viraler Vektor verwendet, der eine ANG-7-Nukleinsäure enthält. Zum
Beispiel kann ein retroviraler Vektor verwendet werden (siehe Miller
et al., Meth. Enzymol. 17: 581–599
(1993)). Diese retroviralen Vektoren wurden so modifiziert, dass
retrovirale Sequenzen deletiert wurden, die für die Verpackung des viralen
Genoms nicht notwendig sind sowie für die Integration in die Wirtszell-DNA.
Die in der Gentherapie zu verwendende ANG-7-Nukleinsäure wird
in den Vektor kloniert, was die Zufuhr des Gens zum Patienten erleichtert.
Mehr Details über
retrovirale Vektoren können
in Boesen et al. (Biotherapy 6: 291–302 (1994)) nachgelesen werden,
der die Verwendung eines retroviralen Vektors zur Zufuhr des mdrl-Gens
zu hämatopoetischen
Stammzellen beschreibt, damit die Stammzellen gegenüber einer
Chemotherapie resistenter werden.
-
Andere
Ansätze
einer Gentherapie involvieren die Übertragung eines Gens auf Zellen
in Gewebskulturen durch Verfahren wie Elektroporation, Lipofektion,
Calciumphosphat-vermittelte Transfektion oder virale Infektion.
Typischerweise beinhalten die Verfahren den Transfer eines selektierbaren
Markers in die Zellen. Die Zellen werden dann einer Selektion unterzogen,
um diejenigen Zellen zu isolieren, die das transferierte Gen aufgenommen
haben und dieses exprimieren. Die selektierten Zellen werden dann
einem Patienten zugeführt.
-
Vielzählige Verfahren
sind auf dem Gebiet zur Einführung
von Fremdgenen in Zellen bekannt (siehe z.B. Loeffler und Behr,
Meth. Enzymol. 217: 599–618
(1993); Cohen et al., Meth. Enzymol. 217: 618–644 (1993); Cline, Pharmac.
Ther. 29: 69–92
(1985)) und können
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die Technik stellt typischerweise einen
stabilen Transfer der Nukleinsäure
in die Zelle bereit, so dass die Nukleinsäure durch die Zelle exprimierbar
und vererbbar ist und auch von der Zellnachkommenschaft exprimiert
wird.
-
Die
resultierenden rekombinanten Zellen können einem Patienten durch
verschiedene auf dem Gebiet bekannte Verfahren zugeführt werden.
Typischerweise werden die Zellen subkutan injiziert. Alternativ
können rekombinante
Hautzellen als Hauttransplantat auf den Patienten übertragen
werden. Rekombinante Blutzellen (z.B. hämatopoetische Stamm- oder Vorläuferzellen)
werden typischerweise intravenös
verabreicht. Die Menge an Zellen, die für die Verwendung vorgesehen
ist, hängt
von der gewünschten
Wirkung ab, wie auch dem Zustand des Patienten und ähnlichem
und kann von dem Fachmann bestimmt werden.
-
Zellen,
in die eine Nukleinsäure
zum Zweck einer Gentherapie eingeführt werden kann, umfassen jeden
gewünschten,
zur Verfügung
stehenden Zelltyp und beinhalten Endothelzellen, Prostatazellen,
Epithelzellen, Keratinozyten, Fibroblasten, Muskelzellen, Hepatozyten,
Blutzellen (wie z.B. T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, Monozyten, Makrophagen,
Neutrophile, Eosinophile, Megakaryozyten und Granulozyten), verschiedene
Stamm- oder Vorläuferzellen
(insbesondere hämatopoetische
Stamm- oder Vorläuferzellen,
wie z.B. diejenigen, die aus dem Knochenmark, dem Nabelschnurblut,
dem periphären
Blut, der fötalen
Leber und ähnlichem
erhalten werden), sind jedoch nicht darauf begrenzt. Die für die Gentherapie
verwendeten Zellen sind in der Regel für den Patienten autolog, es
können
jedoch heterologe Zellen verwendet werden, die im Hinblick auf Kompatibilität mit dem
Patienten typisiert wurden.
-
Verabreichung von Ang-7-Polypeptiden
-
Die
Erfindung stellt die Verabreichung einer effektiven Menge einer
Ang-7-Verbindung an ein Subjekt bereit. Eine nicht erwünschte Angiogenese
kann z.B. durch Verabreichung einer effektiven Menge des Ang-7-Polypeptids
behandelt oder verhindert werden. Solche Polypeptide werden therapeutisch
(einschließlich
prophylaktisch) bei Erkrankungen oder klinischen Zuständen, nämlich Tumoren,
verabreicht, die eine erhöhte
(relativ zur normalen oder gewünschten)
Angiogenese involvieren, um dadurch die Angiogenese zu inhibieren.
In einer anderen Ausführungsform
sollen solche Polypeptide therapeutisch (einschließlich prophylaktisch)
bei Erkrankungen oder klinischen Zuständen, nämlich Tumoren, verabreicht
werden, bei denen die Angiogenese für die Auslösung oder Behandlung der Erkrankungen
oder den klinischen Zustand relevant sein kann, um die Erkrankung
oder den klinischen Zustand zu inhibieren.
-
Typischerweise
wird die Ang-7-Verbindung vor der Formulierung im wesentlichen gereinigt.
Das Subjekt kann ein Tier sein, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf Kühe,
Schweine, Pferde, Hühner,
Katzen, Hunde und ähnliches
und ist typischerweise ein Säuger
und in einer besonderen Ausführungsform
menschlich. Gemäß einer
anderen spezifischen Ausführungsform
ist ein nicht-menschlicher Säuger
das Subjekt. Formulierungen und Verabreichungsverfahren, die verwendet
werden können,
wenn die Ang-7-Verbindung eine Nukleinsäure umfasst, wurden oben beschrieben;
zusätzliche
geeignete Formulierungen und Verabreichungswege können aus
den unten beschriebenen gewählt
werden.
-
Es
sind verschiedene Zufuhrsysteme bekannt und können verwendet werden, um eine
Ang-7-Verbindung zu verabreichen, wie z.B. Verkapselung in Liposomen,
Mikropartikeln, Mikrokapseln, rekombinante Zellen, die die Verbindung
exprimieren können,
durch ein rezeptorvermittelte Endozytose (siehe z.B. Wu und Wu, J.
Biol. Chem. 262: 4429–4432
(1987)), durch Konstruktion eines Expressionsvektors, der eine ANG-7-Nukleinsäure umfasst,
als Teil eines retroviralen oder anderen Vektors und ähnliche.
Verfahren zur Einführung
beinhalten den intradermalen, intramuskulären, intraperitonealen, intravenösen, subkutanen,
intranasalen, epiduralen und oralen Weg, sind jedoch nicht darauf
begrenzt. Die Verbindungen können
auf jedem geeigneten Weg verabreicht werden, z.B. durch Infusion
oder Bolusinjektion, durch Absorption durch Epithel- oder mukocutane Auskleidungen
(z.B. orale Mukosa, rektale und intestinale Mukosa) und ähnliche
und können
zusammen mit anderen biologisch aktiven Mitteln verabreicht werden.
Die Verabreichung kann systemisch oder lokal geschehen.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
kann es wünschenswert
sein, eine Ang-7-Verbindung lokal einem Bereich zu verabreichen,
der einer Behandlung bedarf; diese Verabreichung kann z.B. durch
lokale Infusion während
einer Chirurgie, topische Anwendung (z.B. zusammen mit einem Wundverband
nach einer Chirurgie), durch Injektion, durch einen Katheter, durch
ein Suppositorium oder ein Implantat erreicht werden, wobei das
Implantat ein poröses,
nicht poröses
oder gelatineartiges Material sein kann, einschließlich Membranen
wie sialastische Membranen oder Fasern, ist jedoch nicht darauf
begrenzt. In einer Ausführungsform
kann die Verabreichung durch direkte Injektion an der Stelle (oder
früheren
Stelle) eines malignen Tumors oder eines neoplastischen oder prä-neoplastischen
Gewebes geschehen.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
kann die Ang-7-Verbindung in einem Vesikel, insbesondere einem Liposom,
zugeführt
werden (siehe Langer, Science 249: 1527–1533 (1990); Treat et al.,
In Liposomes in the Therapy of Infectious Disease and Cancer, Lopez-Berestein
und Fidler (Hrsg.), Liss, New York, Seiten 353–365 (1989); Lopez-Berestein,
supra, Seiten 317–327);
US-Patente Nrn. 6,077,663 und 6,071,533).
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann die Ang-7-Verbindung
in einem System zur kontrollierten Freisetzung zugefügt werden.
In einer Ausführungsform
kann eine Pumpe verwendet werden (siehe Langer, supra; Sefton, CRC
Crit. Ref. Biomed. Eng. 14: 201 (1987); Buchwald et al., Surgery
88: 507 (1980); Saudek et al., N. Engl. J. Med. 321: 574 (1989)).
In einer anderen Ausführungsform
können
polymere Materialien verwendet werden (siehe z.B. Medical Applications
of Controlled Release, Langer und Wise (Hrsg.), CRC Pres., Boca
Raton, Florida (1974); Controlled Drug Bioavailability, Drug Product
Design and Performance, Smolen und Ball (Hrsg.), Wiley, New York
(1984); Ranger und Peppas, J. Macromol. Sci. Rev. Macromol. Chem.
23: 61 (1983); Levy et al., Science 228: 190 (1985); During et al.,
Ann. Neurol. 25: 351 (1989); Howard et al., J. Neurosurg. 71: 105
(1989)). In noch einer weiteren Ausführungsform kann ein System
zur kontrollierten Freisetzung in Nachbarschaft zu dem therapeutischen
Ziel platziert werden, so dass nur eine Fraktion der systemischen
Dosis notwendig ist (siehe z.B. Goodson, in Medical Applications
of Controlled Release, supra, Band 2, Seiten 115–138 (1984)). Andere Systeme
für die
kontrollierte Freisetzung werden z.B. in der Übersicht von Langer (Science
249: 1527–1533
(1990)) diskutiert.
-
Ebenfalls
werden pharmazeutische Zusammensetzungen für die Verabreichung von Ang-7-Verbindungen
beschrieben. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch
effektive Menge einer Ang-7-Verbindung und einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger.
Die Bezeichnung "pharmazeutisch
akzeptabel" bedeutet
von einer regulatorischen Behörde
der staatlichen Regierungen anerkannt oder in der U.S. Pharmacopeia
oder einer anderen generell anerkannten Pharmacopeia zur Verwendung
bei Tieren und insbesondere typischerweise beim Menschen aufgeführt. Die
Bezeichnung "Träger" bezieht sich auf
ein Verdünnungsmittel,
Adjuvans, Exzipienz, einen Stabilisator oder ein Vehikel, mit dem
die Ang-7-Verbindung für
die Verabreichung formuliert wird.
-
Ein
pharmazeutisch akzeptabler Träger
kann eine physiologisch akzeptable Verbindung enthalten, die z.B.
so wirkt, dass sie die Zusammensetzung stabilisiert oder die Absorption
des Mittels erhöht
oder vermindert. Eine physiologisch akzeptable Verbindung kann z.B.
Kohlenhydrate beinhalten, wie z.B. Glukose, Saccharose oder Dextrane,
Antioxidanzien, wie z.B. Ascorbinsäure oder Glutathion, Chelatbildner,
niedrigmolekulare Proteine oder andere Stabilisatoren oder Exzipienzien.
Andere physiologisch akzeptable Verbindungen beinhalten Benetzungsmittel,
Emulgatoren, Dispersionsmittel oder Konservierungsmittel, die insbesondere
für die
Verhinderung des Wachstums oder der Wirkung von Mikroorganismen
geeignet sind. Träger
beinhalten weiterhin sterile Flüssigkeiten
wie Wasser und Öle,
einschließlich
diejenigen aus Petroleum, von tierischem, pflanzlichem oder synthetischem
Ursprung, wie z.B. Erdnussöl,
Sojaöl,
Mineralöl,
Sesamöl
und ähnliche.
Wasser ist ein typischer Träger,
wenn die pharmazeutische Zusammensetzung intravenös verabreicht
wird. Salzlösungen
und wässrige
Dextrose und Glycerinlösungen
können
ebenfalls als flüssige
Träger
verwendet werden, insbesondere für
injizierbare Lösungen.
Verschiedene Konservierungsmittel sind wohlbekannt und beinhalten
z.B. Phenol und Ascorbinsäure.
Geeignete pharmazeutische Exzipienzien beinhalten Stärke, Glukose, Lactose,
Saccharose, Gelatine, Malz, Reis, Mehl, Kreide, Silikagel, Natriumstearat,
Glycerinmonostearat, Talk, Natriumchlorid, getrocknete entfettete
Milch, Glycerin, Propylen, Glykol, Wasser, Ethanol und ähnliche.
Der Fachmann würde
wissen, dass die Wahl eines pharmazeutisch akzeptablen Trägers, einschließlich einer
physiologisch akzeptablen Verbindung z.B. vom Verabreichungsweg
des Polypeptids und den besonderen physikochemischen Eigenschaften
des spezifischen Polypeptids abhängt.
Zum Beispiel ist ein physiologisch akzeptabler Träger wie
z.B. Aluminiummonostearat oder Gelatine insbesondere als Verzögerungsmittel
geeignet, das die Rate der Absorption einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die einem Subjekt verabreicht wird, verlängert. Weitere Beispiele für Träger, Stabilisatoren
oder Adjuvantien können
in Martin, Remington's
Pharm. Sci., 15.
-
Auflage
(Mack Publ. Co., Easton, 1975), das hier durch Inbezugnahme inkorporiert
ist, angetroffen werden. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann
auch, falls gewünscht,
in Liposomen, in Mikrosphären oder
andere polymere Matrizes inkorporiert werden (siehe Gregoriadis,
Liposome Technology, Band 1 (CRC Press, Boca Raton, Fla. 1984),
das hier durch Inbezugnahme inkorporiert ist)). Liposomen, die z.B.
aus Phospholipiden oder anderen Lipiden bestehen, sind nicht toxisch,
physiologisch akzeptabel und verstoffwechselbare Träger, die
in der Herstellung und Verabreichung relativ einfach sind.
-
Wenn
Sie in vivo durchgeführt
werden, sind die Verfahren zur Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
enthaltend den Vektor dieser Erfindung, auf dem Gebiet wohlbekannt
und beinhalten eine orale, intratumorale, intravenöse, intramuskuläre oder
intraperitoneale Verabreichung, sind jedoch nicht auf diese begrenzt.
Die Verabreichung kann kontinuierlich oder intermittierend geschehen
und wird je nach Subjekt und behandeltem Zustand variieren, z.B.
wie in dem Fall mit anderen therapeutischen Zusammensetzungen (siehe
Landmann et al., J. Interferon Res. 12: 103–111 (1992); Aulitzky et al.,
Eur. J. Cancer 27: 462–67 (1991);
Lantz et al., Cytokine 2: 402–06
(1990); Supersaxo et al., Pharm. Res. 5: 472–76 (1988); Demitri et al., J.
Clin. Oncol. 7: 1545–53
(1989); und LeMaistre et al., Lancet 337: 1124–25 (1991)).
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
die Form von Lösungen,
Suspensionen, einer Emulsion, Tabletten, Pillen, Kapseln, Pulvern,
Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung und ähnliches
annehmen. Die Zusammensetzung kann als Suppositorien mit traditionellen
Bindemitteln und Trägern,
wie z.B. Triglyceriden, formuliert werden. Orale Formulierungen
können
Standardträger
wie z.B. Mannit, Lactose, Stärke, Magnesiumstearat,
Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat und ähnliche
vom pharmazeutischen Grad beinhalten.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen werden eine therapeutisch effektive Menge der
Ang-7-Verbindung enthalten, typischerweise in gereinigter Form,
zusammen mit einer geeigneten Trägermenge,
um eine Formulierung, die für
die Verabreichung an den Patienten geeignet ist, bereitzustellen.
Die Formulierung sollte der Verabreichungsweise entsprechen.
-
In
einer Ausführungsform
wird die Zusammensetzung gemäß Routineverfahren
als pharmazeutische Zusammensetzung formuliert, die an eine intravenöse Verabreichung
an Menschen angepasst ist. Typischerweise sind Zusammensetzungen
für die
intravenöse
Verabreichungen Lösungen
in einem sterilen isotonischen wässrigen
Puffer. Wenn nötig,
kann die Zusammensetzung auch ein löslichmachendes Mittel und ein
Lokalanästhetikum
beinhalten, um Schmerzen an der Stelle der Injektion zu vermindern.
Allgemein werden die Bestandteile entweder separat oder vermischt
in Einheitsdosierungsformen zugeführt. Zum Beispiel als trockenes lyophilisiertes
Pulver oder wasserfreies Konzentrat in einem hermetisch versiegelten
Behälter
wie z.B. einer Ampulle oder einem Beutel, wobei die Menge der Ang-7-Verbindung
angegeben ist. Wenn die Zusammensetzung durch Infusion verabreicht
werden soll, kann sie mit einer Infusionsflasche, enthaltend steriles
Wasser vom pharmazeutischen Grad oder Salzlösung, verabreicht werden. Wenn
die Zusammensetzung durch Injektion verabreicht wird, kann eine
Ampulle mit sterilem Wasser für
die Injektion oder Salzlösung
bereitgestellt werden, so dass die Bestandteile vor der Verabreichung
vermischt werden können.
-
Die
Ang-7-Verbindungen können
als neutrale oder Salzformen formuliert werden. Pharmazeutisch akzeptable
Salze beinhalten diejenigen, die mit freien Aminogruppen gebildet
werden, wie z.B. die von Salzsäure,
Phosphorsäure,
Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure
und ähnlichen
abgeleiteten und diejenigen, die mit freien Carboxylgruppen gebildet
werden, wie z.B. die von Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, Eisenhydroxiden,
Isopropylamin, Triethylamin, 2-Ethylaminoethanol, Histidin, Procain
und ähnlichen
abgeleiteten.
-
Die
Menge der Ang-7-Verbindung, die für die Behandlung einer bestimmten
Störung
oder eines Zustandes effektiv sein wird, wie indiziert durch Modulation
der Angiogenese, wird von der Natur der Störung oder des Zustandes abhängen und
kann durch klinische Standardverfahren bestimmt werden. Zusätzlich können optional
in vitro Assays verwendet werden, um die Identifikation der optiomalen
Dosierungsbereiche zu unterstützen.
Die präzise
Dosis der Ang-7-Verbindung, die in der Formulierung verwendet werden
soll, wird auch von dem Verabreichungsweg und der Ernsthaftigkeit
der Erkrankung oder der Störung
abhängen
und sollte gemäß der Beurteilung
des praktischen Arztes und den Umständen von jedem Patienten entschieden
werden. Geeignete Dosierungsbereiche für die intravenöse Verabreichung
liegen allgemein bei ungefähr
20 bis 500 μg der
aktiven Ang-7-Verbindung pro Kilogramm Körpergewicht. Geeignete Dosierungsbereiche
für die
intranasale Verabreichung liegen allgemein bei ungefähr 0,01
pg/kg Körpergewicht
bis 1 mg/kg Körpergewicht.
Effektive Dosierungen können
aus der Dosisreaktionskurve, abgeleitet von in vitro- oder Tiermodell-Testsystemen extrapoliert
werden. Suppositorien enthalten allgemein den Wirkstoff in einem
Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%; orale Formulierungen enthalten typischerweise
10 bis 95 Gew.-% Wirkstoff.
-
Die
Beschreibung stellt auch eine pharmazeutische Packung oder einen
Kit bereit, umfassend ein oder mehr Behälter, gefüllt mit einem oder mehreren
der Bestandteile der pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung.
Optional mit einem solchen Behälter
(Behältern)
assoziiert, kann eine Notiz in der von der Regierungsbehörde vorgeschriebenen
Form, die die Herstellung, Verwendung oder der Verkauf von Pharmazeutika
oder biologischen Produkten reguliert, enthalten sein, wobei die
Notiz die Anerkennung durch die Behörde für die Herstellung, die Verwendung
oder den Verkauf zur menschlichen Verabreichung reflektiert.
-
Behandlung von mit Angiogenese
in Beziehung stehenden Erkrankungen
-
Ang-7-Polypeptide
gemäß SEQ ID
NO: 2 oder ANG-7-Nukleinsäuren, die
solche Polypeptide kodieren, können
für die
Behandlung von Tumoren verwendet werden, die mit der Angiogenese
in Beziehung stehen. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden sein
zu wollen wird angenommen, dass die Initiation und/oder das Fortschreiten
vieler Erkrankungen von der Angiogenese abhängt. Die Tumorbildung ist z.B.
eng mit der Angiogenese assoziiert. Solche Tumoren beinhalten feste
Tumoren wie Rhabdomyosarkome, Retinoblastom, Ewing-Sarkom, Neuroblastom
und Osteosarkom und gutartige Tumoren wie z.B. das akustische Neurom,
Neurofibrom, Trachom und pyogene Granulome. So kann die Tumorbildung
oder das Fortschreiten durch Inhibition der Angiogenese behandelt
werden; Verabreichung von Ang-7-Polypeptiden gemäß SEQ ID NO: 2 oder ANG-7-Nukleinsäuren an
den Tumor wird das weitere Tumorwachstum und/oder sein Fortschreiten
inhibieren. Auf ähnliche
Weise können
Zellen, die rekombinante Ang-7-Polypeptide
gemäß SEQ ID
NO: 2 exprimieren, Fragmente oder Varianten verwendet werden.
-
Antisinn-Regulation der
ANG-7-Expression:
-
Die
Ang-7-Funktion kann durch Verwendung von ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren inhibiert
werden. Die vorliegende Erfindung stellt die Verabreichung von Nukleinsäuren mit
mindestens sechs Nukleotiden bereit, die Antisinn zu einem Gen oder
einer cDNA ausgebildet sind, kodierend das Ang-7-Polypeptid oder
ein Fragment oder eine Variante davon zur Inhibition der Funktion
des Ang-7-Polypeptids. Ein ANG-7-"Antisinn"-Nukleinsäure, wie
hier verwendet, bezieht sich auf eine Nukleinsäure, die mit einem Teil einer
ANG-7-RNA (typischerweise mRNA) durch Sequenzkomplementarität hybridisiert.
Die Antisinn-Nukleinsäure
kann zu einem kodierenden und/oder nicht kodierenden Bereich einer
ANG-7-mRNA komplementär sein.
Absolute Komplementarität
wird jedoch, obwohl sie typisch ist, nicht notwendigerweise benötigt. Eine
Sequenz, "die zu
mindestens einem Teil einer RNA komplementär ist", wie hier genannt, bedeutet eine Sequenz
mit einer ausreichenden Komplementarität, damit sie mit der RNA unter
Bildung eines stabilen Duplexes hybridisieren kann. Im Fall von doppelsträngigen ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren kann
ein Einzelstrang der Duplex-DNA getestet oder eine Triplex-Formation
kann überprüft werden.
Die Fähigkeit
zur Hybridisierung wird von sowohl dem Grad der Komplementarität als auch
der Länge
der Antisinn-Nukleinsäure
abhängen.
Allgemeiner wird die hybridisierende Nukleinsäure je länger sie ist, desto mehr Basenfehlpaarungen
enthalten und immer noch einen stabilen Duplex (oder Triplex, je
nach Fall) bilden. Der Fachmann kann ein tolerables Maß an Fehlpaarungen
durch Verwendung von Standardverfahren zur Bestimmung des Schmelzpunktes
des hybridisierten Komplexes sicherstellen.
-
Solche
Antisinn-Nukleinsäuren
finden Verwendung als Mittel, die die Ang-7-Funktion inhibieren
und können
für die
Behandlung oder Prävention
von Erkrankungen oder klinischen Zuständen, wie oben beschrieben,
verwendet werden. Die Antisinn-Nukleinsäuren der Erfindung können Oligonukleotide
sein, die doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein können,
RNA oder DNA oder ein Derivat davon, das direkt an eine Zelle verabreicht
werden kann oder die intrazellulär
durch Transkription exogener, eingeführter Nukleinsäuresequenzen
erzeugt werden.
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Die
ANG-7-Antisinn-Nukleinsäure,
die hier bereitgestellt wird, kann zur Verhinderung der Angiogenese verwendet
werden. Ebenfalls beschrieben werden pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend eine effektive Menge der ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren der Erfindung in einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger,
wie oben beschrieben. In einer anderen Ausführungsform ist die Erfindung
auf Verfahren zur Inhibition der Expression einer ANG-7-Nukleinsäuresequenz
in einer eukaryontischen Zelle gerichtet, umfassend die Bereitstellung
der Zelle mit einer effektiven Menge einer Zusammensetzung, umfassend
eine ANG-7-Antisinn-Nukleinsäure
der Erfindung. Die ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren und ihre Verwendungen
werden im Detail unten beschrieben.
-
Die
ANG-7-Antisinn-Nukleinsäuren
enthalten mindestens sechs Nukleotide und sind typischerweise Oligonukleotide
(in einem Bereich von 6 bis ungefähr 50 Nukleotiden oder mehr).
In spezifischen Aspekten hat das Oligonukleotid mindestens 10, mindestens
15, mindestens 100 oder mindestens 200 Nukleotide. Die Oligonukleotide
können
DNA oder RNA oder chimäre
Mischungen oder Derivate davon sein und können einzel- oder doppelsträngig sein.
Ein Derivat kann am Basenbestandteil, Zuckerbestandteil oder Phosphatrückgrat, wie
unten beschrieben, modifiziert sein. Das Derivat kann andere Anhangsgruppen
beinhalten wie z.B. Peptide oder Mittel, die den Transport über die
Zellmembran erleichtern (siehe z.B. Letsinger et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 86: 6553: 56 (1989); Lemaitre et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84: 648–52
(1987); internationale Patentveröffentlichung
WO 88/09810) oder über
die Blut-Hirn-Schranke (siehe z.B. internationale Patentveröffentlichung
WO 89/(10134), außerdem
hybridisierungsgetriggerte Spaltungsmittel (siehe z.B. Krol et al.,
BioTechniques 6: 958–76
(1988)) oder interkalierende Mittel (siehe z.B. Zon, Pharm. Res.
5: 539–49
(1988)).
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In
einer Ausführungsform
wird ein ANG-7-Antisinn-Oligonukleotid
typischerweise als einzelsträngige DNA
bereitgestellt. Das Oligonukleotid kann an jeder Position auf seiner
Struktur mit allgemein bekannten Substituenten modifiziert werden.
Das ANG-7-Antisinn-Oligonukleotid kann mindestens einen modifizierten
Basenbestandteil umfassen, wie z.B. 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil,
5-Chloruracil, 5-Ioduracil, Hypoxanthin, Xanthin, 4-Acetylcytosin,
5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil, 5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin, 5-Carboxymethylamino-methyluracil,
Dihydrouracil, Beta-D-galactosylqueosin, Inosin, N6-Isopentyladenin,
1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin, 2-Methyladenin,
2-Methylguanin, 3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin, N6-Adenin, 7-Methylguanin,
5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil, beta-D-Mannosylqueosin,
5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N-6-isopentenyladenin, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil, 2-Thiouracil,
4-Thiouracil, 5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
5-Methyl-2-thiouracil, 3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, 2,6-Diaminopurin
und ähnliche.
Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst das Oligonukleotid mindestens einen modifizierten Zuckerbestandteil,
wie z.B. Arabinose, 2-Fluorarabinose, Xylulose und Hexose.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Oligonukleotid mindestens ein modifiziertes Phosphatrückgrat wie
z.B. ein Phosphorthioat, ein Phosphordithioat, ein Phosphoramidothioat,
ein Phosphoramidat, ein Phosphordiamidat, ein Methylphosphonat,
einen Alkylphosphotriester und ein Formacetal oder Analog davon.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Oligonukleotid ein α-anomeres
Oligonukleotid. Ein α-anomeres
Oligonukleotid bildet spezifische doppelsträngige Hybride mit komplementärer RNA,
worin, anders als bei den üblichen β-Einheiten,
die Stränge
parallel zueinander verlaufen (siehe Gautier et al., Nucl. Acids
Res. 15: 6625–41
(1987)). Das Oligonukleotid kann mit einem anderen Molekül konjugiert
werden (z.B. einem Peptid, einem Hybridisierungs-getriggerten Vernetzungsmittel, Transportmittel,
einem Hybridisierungs-getriggerten Spaltungsmittel und ähnlichen).
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Die
Oligonukleotide können
durch Standardverfahren, die auf dem Gebiet bekannt sind, synthetisiert werden
(z.B. durch Verwendung eines kommerziell zur Verfügung stehenden
automatisierten DNA-Synthetisierers). Als Beispiele können Phosphorthioatoligonukleotide
durch das Verfahren von Stein et al. (siehe Nucl. Acids. Res 16:
3209 (1988)) synthetisiert werden und Methylphosphonatoligonukleotide
können
durch die Verwendung von kontrollierten Porenglaspolymerträgern (siehe
Sarin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 7448–51 (1988))
hergestellt werden und ähnliches.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
umfasst das ANG-7-Antisinn-Oligonukleotid
katalytische RNA oder ein Ribozym (siehe z.B. internationale Patentveröffentlichung
WO 90/11364; Sarver et al., Science 247: 1222–25 (1990)). In einer anderen
Ausführungsform
ist das Oligonukleotid 2'-O-Methylribonukleotid
(siehe z.B. Inoue et al., Nucl. Acids Res. 15: 6131–48 (1987))
oder ein chimäres
RNA-DNA-Analog (siehe
z.B. Inoue et al., FEBS Lett. 215: 327–30 (1987)).
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird die ANG-7-Antisinn-Nukleinsäure intrazellulär durch
Transkription von einer exogenen Sequenz erzeugt. Es kann z.B. ein
Vektor in vivo eingeführt
werden, so dass er durch eine Zelle aufgenommen wird, worin der
Vektor oder ein Teil davon transkribiert wird, wodurch er eine Antisinn-Nukleinsäure (RNA)
der Erfindung erzeugt. Der Vektor würde eine Sequenz enthalten,
die die ANG-7-Antisinn-Nukleinsäure
oder einen Teil davon kodiert. Sobald er innerhalb der Zelle ist,
kann der Vektor episomal verbleiben oder chromosomal integriert
werden, solange er transkribiert werden kann, um die gewünschte Antisinn-RNA
zu erzeugen. Solche Vektoren können
durch rekombinante DNA-Technologieverfahren, die auf dem Gebiet
Standard sind, konstruiert werden. Die Vektoren können ein
Plasmid sein, viral oder andere auf dem Gebiet bekannte, die für die Replikation
und Expression in Säugerzellen
verwendet werden. Die Expression der Sequenz, die die ANG-7-Antisinn-RNA kodiert,
kann durch jeden auf dem Gebiet bekannten Promotor, von dem man
weiß,
dass er in Säuger-,
typischerweise menschlichen Zellen wirkt, kontrolliert werden. Die
Promotoren können
induzierbar oder konstitutiv sein. Induzierbare Promotoren beinhalten
den SV40-frühen
Promotorbereich (siehe Bernoist und Chambon, Nature 290: 304–10 (1981)),
den Promotor, der im 3'-langen
terminalen Repeat des Rous-Sarkom-Virus enthalten ist (siehe Yamamoto
et al., Cell 22: 787–97 (1980)),
den Herpes-Thymidinkinase-Promotor (siehe Wagner et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78: 1441–45 (1981)),
die regulatorischen Sequenzen des Metallothioneingens (siehe Brinster
et al., Nature 296: 39–42 (1981))
und ähnliche,
sind jedoch nicht hierauf begrenzt.
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Tiermodelle:
-
Die
Beschreibung stellt auch Tiermodelle bereit. In einem Referenzaspekt
werden Tiermodelle für
Erkrankungen und Störungen,
die eine Angiogenese involvieren, bereitgestellt. Solch ein Tier
kann anfänglich durch
Unterstützung
der homologen Rekombination zwischen einem ANG-7-Gen in seinem Chromosom
und einem exogenen ANG-7-Gen, das biologisch inaktiviert wurde (typischerweise
durch Insertion einer heterologen Sequenz wie z.B. einem Antibiotikaresistenzgen),
erzeugt werden. Die homologe Rekombination kann beispielsweise durch
Transformation von von Embryo abgeleiteten Stamm-(ES)-Zellen mit
einem Vektor durchgeführt
werden, der das insertionsinaktivierte ANG-7-Gen enthält, so dass
eine homologe Rekombination auftritt, gefolgt von einer Injektion
der ES-Zellen in einen Blastozysten und Implantation des Blastozysten in
eine Stiefmutter, gefolgt von der Geburt des chimären Tiers
(Knockout-Tier), worin ein ANG-7-Gen inaktiviert wurde (siehe z.B.
Capecchi, Science 244: 1288–1292
(1989); US-Patente Nrn. 5,631,153; 5,627,059; 5,487,992 und 5,464,764).
Das chimäre
Tier kann so gezüchtet
werden, dass es zusätzliche
Knockout-Tiere erzeugt. Solche Tiere können Mäuse, Hamster, Schafe, Schweine,
Rinder und ähnliche
sein und sind typischerweise nicht menschliche Säuger. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird eine Knockout-Maus erzeugt. Knockout-Tiere sollten Erkrankungen
oder Störungen
entwickeln oder dafür
prädisponiert
sein, die mit hyperangiogenen Zuständen assoziiert sind und können nützlich sein,
um auf Testmoleküle
im Hinblick auf ihre Fähigkeit
zur Verminderung der Angiogenese zu screenen und so solche Erkrankungen
und Störungen
zu behandeln oder zu verhindern.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die transgenen Tiere, die ANG-7-Gene inkorporiert aufweisen und
diese überexprimieren,
als Tiermodelle für
Erkrankungen und Störungen
verwendet werden, die eine Hypoangiogenese involvieren. Transgene
Tiere sollten hypoangiogene Bedingungen entwickeln oder dafür prädisponiert
sein oder eine erhöhte
Resistenz gegenüber
Erkrankungen aufweisen, die eine Angiogenese benötigen wie z.B. einer Tumorbildung.
So können
diese Tiere als Tiermodelle für
solche Erkrankungen und Störungen
verwendet werden oder für
die Resistenz gegenüber
solchen Erkrankungen und Störungen.
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Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele werden illustrativ, jedoch nicht begrenzend
für die
beanspruchte Erfindung angeboten.
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Beispiel 1:
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Um
Mitglieder der Angiopoietin-Ligandenfamilie zu identifizieren, wurde
eine BLAST-Suche (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25: 3389–402 (1997))
unter Verwendung der exprimierten Sequenz-Tag (EST) -Datenbank vom
National Center for Biotechnology Information (NCBI) durchgeführt. Die
Aminosäuresequenz
von Ang-1 wurde als Sonde verwendet. Diese Suche identifizierte
ein menschliches EST (Zugangsnummer AA773234). Die korrespondierende
Aminosäuresequenz
dieses EST zeigte eine signifikante Sequenzidentität im +2-Leserahmen
zu Ang-1. Der Wahrscheinlichkeits-(P)-Wert betrug 4,4 × 10–28,
was deutlich anzeigt, dass das identifizierte EST ein Fragment eines
Proteins kodiert, das zu der Familie der Angiopoietine gehört. Ein weiterer
Beweis, dass das EST ein Fragment eines Angiopoietinproteins kodiert
(das als Ang-7 bezeichnet wurde) wurde durch Durchführung einer
BLAST-Suche einer Swissprot-Datenbank erhalten, wobei die deduzierte
Aminosäuresequenz
von EST AA773234 verwendet wurde. Die P-Werte, die für die Ausrichtungen
von Ang-1 und Ang-2 mit der Teilaminosäuresequenz von Ang-7 erhalten
wurden, lagen bei 3,2 × 10–32 bzw.
2,6 × 10–34.
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Eine
weitere Suche in der EST-Datenbank identifizierte ein weiteres EST
(Zugangsnummer AA255590), das ebenfalls einen Teil der ANG-7-cDNA
kodierte. Die DNA-Sequenzanalyse ergab, dass die Nukleotidsequenz
von EST AA255590 mit einem Teil der Sequenz von EST AA773234 überlappt.
Da EST AA773234 nicht einfach zur Verfügung stand, wurde die EST AA255590
Nukleinsäure
als Sonde in den darauffolgenden Experimenten verwendet.
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Beispiel 2:
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Um
einen Gesamtlängen-cDNA-Klon
zu erhalten, kodierend Ang-7, wurde EST AA255590 als Sonde für eine menschliche
cDNA-Bibliothek
verwendet. Kurz gefasst ist EST AA255590 in dem Vektor pT7T3D-Pac (Pharmacia,
Peapack, New Jersey) zwischen den Not I- und Eco RI-Restriktionsendonukleasestellen
lokalisiert. Das Plasmid wurde mit der Restriktionsendonuklease
EcoRI linearisiert. Eine Antisinn [32P]-radioaktiv markierte
RNA-Sonde wurde unter Verwendung eines Strip-EZ T3-Kits (Ambion,
Austin, Texas) gemäß den Anweisungen
des Herstellers erzeugt. Eine menschliche Universal-cDNA-Bibliothek
(HUCL) wurde durch Hybridisieren von HUCL-Primärmembranen (Stratagene, La
Jolla, Kalifornien, USA) mit der radioaktiv markierten RNA-Sonde
einem Screening unterzogen. Die Hybridisierung und das Waschen wurden,
wie vom Hersteller empfohlen, durchgeführt. (Siehe Strip-EZ Kit Manual).
Nach dem Waschen wurde die Membran mit einem Phosphorimager Screen
belichtet, auf einem Fuji Bas-1500 Scanner gescannt und die Intensität der radioaktiven
Signale wurde mit der TINA 2,0 Software (Raytest, Straubenhardt,
Deutschland) bewertet. Die Analyse des Hybridisierungsprofils ergab
ein Signal an Position L04. Die korrespondierende sekundäre Array-Membran wurde
unter denselben Bedingungen hybridisiert. Ein Hybridisierungssignal
wurde auf der sekundären
Array-Membran an Position G19 nachgewiesen. Der individuelle Klon
L04G19 wurde vom Verkäufer
zur Verfügung
gestellt. Die Analyse des L04G19-Klons ergab, dass er ein Insert
mit ungefähr
2,2 Kilobasen (kb) enthielt. Eine DNA-Sequenzanalyse bestätigte, dass dieser cDNA-Klon
die Gesamtlängen
kodierende Sequenz der ANG-7-cDNA enthielt.
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Beispiel 3:
-
Eine
DNA-Sequenzanalyse der L04G19-cDNA ergab, dass die cDNA 2.173 Basenpaare
(bp) lang ist, was einen kurzen Poly-A-Schwanz beinhaltet. Die ANG-7-cDNA-Sequenz
ist in 1 dargestellt (SEQ ID NO: 1). Die cDNA weist einen
offenen Leserahmen mit 1.432 bp auf. Der offene Leserahmen kodiert
ein Polypeptid mit 493 Aminosäureresten
(SEQ ID NO: 2, 2). Eine Ähnlichkeitsausrichtung der
Aminosäuresequenz
von Ang-7 mit den Sequenzen von menschlichem Angiopoietin-1 (SEQ
ID NO: 3), menschlichem Angiopoietin-2 (SED ID NO: 4), menschlichem
Angiopoietin-3 (SEQ ID NO: 5) und menschlichem Angiopoietin-4 (SEQ
ID NO: 6) wurde unter Verwendung der MEGALIGNTM Expert
Sequence Analysis Software in dem LASERGENETM Software
Package (DNASTAR, Madison, Wisconsin) durchgeführt. Unter Bezugnahme auf 3 enthalten
die N-terminalen und C-terminalen Bereiche des Ang-7-Polypeptids
charakteristische aufgewundene Spulen (coiled-coil) und Fibrinogen-ähnliche
Domänen,
die auch bei anderen Angiopoietinen angetroffen werden. Der Gesamtähnlichkeitsindex
zwischen dem Ang-7-Polypeptid und den Ang-1- und Ang-2-Polypeptiden
beträgt 23,9%
bzw. 23,5%. Insbesondere sind die meisten der Aminosäurereste,
die zwischen den bekannten Angiopoietinen konserviert sind, ebenfalls
in Ang-7 anzutreffen (siehe 3). Diese
Aminosäuresequenzkonservierung
bestätigt,
dass der L04G19-cDNA-Klon
ein Mitglied der Antiopoietinfamilie kodiert.
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Beispiel 4:
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Das
Gewebe-Expressionsprofil des ANG-7-Gens wurde überprüft. Kurz gefasst wurde das
Plasmid, kodierend EST AA255590 mit der Restriktionsendonuklease
EcoRI linearisiert. Eine Antisinn-[32P]-radioaktiv markierte
RNA-Sonde wurde unter Verwendung eines Strip-EZ T3-Kits (Ambion,
Austin, Texas, USA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers erzeugt. Ein menschlicher multipler Gewebeextraktionsarray
(Clontech Laboratories, Inc., Palo Alto, Kalifornien, USA) wurde
mit der radioaktiv markierten RNA-Sonde hybridisiert. Die Hybridisierung
und das Waschen wurden wie in dem Strip-EZ-Kit Manual empfohlen,
durchgeführt.
Nach dem Waschen wurde die Membran einem Phosphorimagerscreen ausgesetzt,
auf einem Fuji Bas-1500-Scanner gescannt und die Intensität der radioaktiven
Signale wurde mit der TINA 2.0 Software (Raytest, Straubenhardt, Deutschland)
bewertet. Das resultierende Histogramm ist in 4 dargestellt
und demonstriert, dass die ANG-7-RNA stark in Herzgeweben exprimiert
wird (linkes und rechtes Atrium, linker und rechter Ventrikel),
im Uterus, der Brustdrüse
und den Corpus callosum-Geweben. Die Expression der ANG-7-RNA in
diesen Geweben, die stark vaskularisiert sind, zeigt an, dass das
Ang-7-Polypeptid, wie das Ang-1- und -2-Polypeptid eine Rolle in
der Angionese spielen könnte.
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Beispiel 5:
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Um
zu überprüfen, ob
die ANG-7-cDNA in das Ang-7-Polypeptid translatiert wird, und das
Molekulargewicht des Ang-7-Polypeptids
zu bestimmen, wurde die ANG-7-cDNA durch die Polymerasekettenreaktion (PCR)
amplifiziert. Für
die PCR-Amplifikation
wurde ein 5'-Primer
(5' GCGAATTCACCATGAGGCCACTGTGCCGT
3' (SEQ ID NO: 7)),
der komplementär
zum 5'-Ende der
ANG-7-cDNA ist, in Kombination mit einem 3'-Primer (5' GGAAGCTTATGGAAGGTGTTGGGGTTCGG 3' (SEQ ID NO: 8))
verwendet, der komplementär zum
3'-Ende der ANG-7-cDNA ist. Um die
Translationseffizienz zu erhöhen,
wurde auch eine Kozak-Translationsinitiations-Konsensussequenz in
den 5'-Primer eingeschlossen.
Um die darauffolgende Klonierung des PCR-Fragments zu erleichtern,
wurden Restriktionserkennungssequenzen für die Restriktionsenzyme EcoRI und
HindIII in die 5'-
bzw. 3'-Primer eingeführt. Die
amplifizierte cDNA wurde in die EcoRI- und HindIII-Restriktionsstellen
des Säugerexpressionsvektors
pcDNA3.1/Myc-His(–)
(Invitrogen, Groningen, Niederlande) zur Erzeugung von pcDNA3.1/ang7/mychis
kloniert.
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ANG-7-RNA-Transkripte
wurden aus dem T7-Promotor von pcDNA3.1/ang7/mychis gemäß den Anweisungen
des Herstellers synthetisiert. Die in vitro-Translation wurde unter
Verwendung eines Kaninchen-Retikulozytenlysats gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Promega, Madison, Wisconsin, USA) durchgeführt. Die
resultierenden Proteine, die durch die in vitro-Translation erzeugt
wurden, wurden unter Verwendung von [35S]-Methionin
markiert. Die markierten Proteine wurden durch Elektrophorese auf
einem Natriumdodecylsulfat-12% Polyacrylamidgel aufgetrennt und
durch Autoradiografie sichtbar gemacht. 5 zeigt
die Ergebnisse dieses Experiments. Spezifisch zeigt Spur 1: Rainbow
[14C]-methylierte
Proteinmolekulargewichtsmarker (Amersham, Little Chalfont Buckingshamshire,
England), der die folgenden Proteine beinhaltete: Ovalbumin (46
kDa), Carboanhydrase (30 kDa), Trypsininhibitor (21,5 kDa), Lysozym
(14,3 kDa) und Aprotinin (6,5 kDa). Spur 2 enthielt die in vitro-Translationsprodukte
der ANG-7-RNA unter Verwendung des T7-Promotors des Säuger-Expressionsvektors pcDNA3.1/Myc-His(–) (Invitrogen,
Groningen, Niederlande). Spur 3 enthielt die in vitro-Translationsprodukte
unter Verwendung des SP6-Promotors des Säuger-Expressionsvektors pcDNA3.1/Myc-His(–) (negative
Kontrolle). Spur 4 enthielt eine positive Kontrolle des in vitro-Translationssystems
(Promega, Madison, USA).
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Eine
Hauptbande mit ~60 Kilodalton wurde nachgewiesen. Die beobachtete
Molekularmasse der Hauptbande war etwas größer als die berechnete Molekularmasse
des rekombinanten Ang-7-Polypeptids (57,1
kDa). Dieser Unterschied kann durch Glykosylierung etlicher potenzieller
Glykosylierungsstellen im Ang-7-Polypeptid erklärt werden.
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Beispiel 6:
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Um
zu bestimmen, ob die ANG-7-cDNA rekombinant in vivo in eukaryontischen
Zellen exprimiert werden kann, wurde die ANG-7-cDNA in drei eukaryontische
Expressionsvektoren kloniert und darauffolgend in Gewebekulturzellen
transfiziert.
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Die
ANG-7-cDNA wurde in den Expressionsvektor pcDNA3.1/Myc-His(–) (Invitrogen,
Katalog Nr. V85520), wie oben beschrieben, kloniert. Die ANG-7-cDNA
wurde auch in pIRES (Clontech, Kalalog Nr. 6060-1) und pZeo (Invitrogen,
Katalog Nr. V850-01) kloniert. Um den Nachweis und die Reinigung
zu erleichtern, wurde ein Polyhistidin-tag in den C-terminalen kodierenden
Bereich von jeder Expressionseinheit eingeschlossen.
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Die
Expressionskonstrukte wurden in chinesische Hamster-Ovar (CHO)-Zellen
unter Verwendung des DOSPER-liposomalen Transfektionsreagenzes (Boehringer
Mannheim, Katalog Nr. 1781995) transfiziert. Kurz gefasst wurden
0,5 × 106 CHO-Zellen
in jede Vertiefung einer Platte mit 6 Vertiefungen in Basalmedium (DMEM,
Gibco/BRL, Katalog Nr. 41965-039), 2 mM L-Glutamin (Gibco/BRL, Katalog
Nr. 25030-024), Penicillin/Streptomycin (1500 IU/ml) (Gibco/BRL,
Katalog Nr. 15140-114) und 10%igem fötalem Rinderserum (FBS, Sigma,
Katalog Nr. F2442) ausgesät.
Nach einer Inkubation bei 37°C über Nacht
wurde das Medium verworfen und 500 μl Basalmedium (ohne FBS) wurde
mit 5 μg
DNA vermischt und 25 μl
DOSPER wurden jeder Vertiefung zugefügt. Die Platten wurden 15 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert und dann wurden zusätzliche 520 μl pro Vertiefung
des Basalmediums (ohne FBS) zugefügt. Die Zellen wurden für zusätzliche
3 Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurden zusätzliche 3 ml pro Vertiefung
des Basalmediums zugefügt.
Am nächsten
Tag wurde das Medium verworfen und 3 ml pro Vertiefung frisches
Basalmedium wurde zugefügt. Die
Zellen wurden für
zusätzliche
2 Tage inkubiert, geerntet und dann wurde die zytoplasmatische Expression des
Ang-7-Polypeptids in einem Western Blot unter Verwendung von Tetra-His-Antikörpern (Qiagen,
Katalog Nr. 34670) analysiert. Der Western Blot wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt
und enthielt drei Spuren. Spur 1 enthielt die Proteinmolekulargewichtsmarker;
Spur 2 enthielt Medien von CHO-Zellen (negative Kontrolle) und Spur
3 enthielt die transient transfizierten CHO-Zellen, die das Ang-7-Polypeptid
exprimierten. Die Western Blot-Analyse ist in 6 dargestellt,
wobei die Ang-7-Polypeptidbande durch einen Pfeil markiert ist.
Eine Bande mit ungefähr
57 kDa wurde in CHO-Zellen beobachtet, die mit der ANG-7-cDNA transfiziert
waren, jedoch nicht in Zellen, die mit dem Vektor allein transfiziert
waren (vergleiche Spuren 2 und 3). So wurde die ANG-7-cDNA transient
in Säugerzellen
exprimiert und erzeugte ein Polypeptid mit dem erwarteten Molekulargewicht.
-
Beispiel 7:
-
Um
Zellklone zu erzeugen, die stabil rekombinantes Ang-7-Polypeptid exprimierten,
wurden die ANG-7-cDNA-Klone in eine menschliche Zelllinie transfiziert
und dann wurden stabile Transfektanden selektiert. Kurz gefasst
wurde eine menschliche embryonale Nieren-Zelllinie, HEK293, mit
den Expressionsvektoren pcDNA3.1/ang-7/mychis oder pIRES, enthaltend
die ANG-7-cDNA, unter Kontrolle des Cytomegalievirus-Promotors transfiziert.
Die Transfektion wurde, wie oben für Beispiel 6 beschrieben, durchgeführt. Folgend
auf die Transfektion wurden die Zellen in Platten mit 96 Vertiefungen
ausgesät
und in Selektionsmedien kultiviert (Basalmedium plus 0,75 mg/ml
Geneticin (Gibco/BRL, Katalog Nr. 10131-027)).
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Die
rekombinante Expression von Ang-7 wurde durch Immunofluoreszenzfärbung auf
Lab-Tek-Kammerslides (Nalgene Nunc, Katalog Nr. 154534) unter Verwendung
eines Tetra-His-Antikörpers (Qiagen,
Katalog Nr. 34670) und eines FITC-markierten sekundären Antikörpers (Ziegen-anti-Maus IgG-FITC-Konjugat (Dianova,
Katalog Nr. 115-095-062)) nachgewiesen. Ungefähr 4 × 104 Zellen
wurden pro Vertiefung des Lab-Tek-Trägers
ausgesät
und über
Nacht in einem CO2-Inkubator inkubiert.
Das Medium wurde verworfen und die Zellen wurden einmal mit PBS
(PBS Dulbecco's
w/o Calcium/Magnesium/Natriumbicarbonat (Gibco/BRL, Katalog Nr.
14190-094)) gewaschen. Die Zellen wurden dann durch Zugabe von 200 μl pro Vertiefung eiskaltem
Methanol und Inkubation bei –20°C für 10 Minuten
fixiert. Nach dem Fixieren wurden die Zellen zweimal mit PBS, enthaltend
3% BSA (PBS-BSA) gewaschen und dann 30 Minuten mit PBS-BSA bei 37°C blockiert.
Folgend auf das Blockieren wurden 100 μl pro Vertiefung einer 1:50-Verdünnung des
Tetra-His-Antikörpers
in PBS-BSA zugefügt.
Die Träger
wurden 2 Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach Inkubation mit dem primären Antikörper wurden die Zellen 10× mit PBS
gewaschen und dann wurden 100 μl
pro Vertiefung einer 1:100-Verdünnung
des sekundären
Antikörpers
(Ziegen-anti-Maus-IgG-FITC-Konjugat)
zugefügt.
Die Träger wurden
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Träger
wurden 10× mit
PBS gewaschen, das die Vertiefung trennende Raster wurde entfernt
und dann wurden die Träger
mit dem Anti-Verblassungs-Mounting-Medium
ROTIRHistokit (Carl Roth, Katalog Nr. 6638.1)
und einem Abdeckglas abgedeckt. Nach Härten des Mounting-Mediums (in der Regel über Nacht)
wurden die Träger
in einem Fluoreszenzmikroskop beobachtet. Positive Klone wurden
in Platten mit 24 Vertiefungen expandiert und das Expressionsniveau
von rekombinantem Protein wurde durch Analyse von Zelllysaten auf
einem Western Blot, wie oben in Beispiel 6 beschrieben, verglichen.
Die Western Blot-Analyse ist in 7 dargestellt.
Spur 1 des Western Blots enthielt die Protein-Molekulargewichtsmarker;
Spur 2 enthielt Medien von HEK293-Zellen (Negativkontrolle) und
Spur 3 enthielt stabil transfizierte HEK293-Zellen, die Ang-7-Polypeptid
exprimierten. Positive Klone wurden für die weitere Analyse, wie
unten beschrieben, selektiert.
-
Das
Ang-7-Polypeptid hat ein Sekretionssignal am N-Terminus, was nahelegt,
das es sich um ein sezerniertes Protein handelt. Um zu bestimmen,
ob rekombinant exprimiertes Ang-7-Polypeptid durch Zellen sezerniert wird,
wurden konditionierte Medien von einem stabil transfizierten HEK293-Zellklon, Nummer
62, im Hinblick auf die Gegenwart des Ang-7-Polypeptids hin analysiert. Kurz gefasst
wurde das Protein teilweise aus den konditionierten Medien unter
Verwendung eines Ni-NTA-Agaroseharzes (Qiagen, # 304050) gereinigt,
wie vollständiger
in Beispiel 8 beschrieben. Die eluierten Säulenfraktionen wurden auf einem
Western Blot, wie oben beschrieben, analysiert. Die Western Blot-Analyse
ist in 8 dargestellt. Spur 1 des Western
Blots enthielt konditionierte Medien von HEK293-Zellen (Negativkontrolle)
und Spur 2 enthielt konditionierte Medien des stabil transfizierten
HEK293-Zellklons, der das Ang-7-Polypeptid exprimierte.
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Unter
Bezugnahme auf 8 enthielten konditionierte
Medien von der stabil transfizierten HEK293-Zelllinie ein Polypeptid,
das mit dem Tetra-His-Antikörper
regierte, während
konditionierte Medien von nicht transformierten HEK293-Zellen ein
solches kreuzreagierendes Polypeptid fehlte. Dieses Experiment bestätigt, dass
das Ang-7-Polypeptid
in die Medien sezerniert wird.
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Beispiel 8:
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Um
das Ang-7-Polypeptid weiter zu kennzeichnen, wurde es aus konditionierten
Kulturmedien unter Verwendung von Ni-NTA-Harz (Qiagen, # 304050)
gereinigt. Kurz gefasst wurden konditionierte Medien von Klon 62
nach drei Tagen gesammelt. Eine Tablette eines "kompletten" Proteinaseinhibitors ("komplette" Proteinaseinhibitor-Cocktailtabletten;
Boehringer Mannheim (Roche Diagnostics), Katalog Nr. 1697498) wurde
zu jeweils 50 ml der gesammelten Medien zugefügt. Danach wurde Imidazol (Sigma;
Katalog Nr. I-2399) zu einer Endkonzentration von 8 mM zugefügt. Die
Medien wurden 10 Minuten bei 1600 × g zentrifugiert. Der Überstand
wurde in frische Röhrchen übertragen
und 500 μl
einer 50%igen Aufschlämmung
Ni-NTA-Agarose wurden zu je 50 ml Medium zugefügt. Die Röhrchen wurden leicht bei 4°C für 60 Minuten
bewegt. Das Ni-NTA-Harz wurde durch Zentrifugation bei 1600 × g für 10 Minuten
gesammelt und der Überstand
verworfen. Das Harz wurde zweimal mit Waschpuffer (50 mM NaH2PO4, pH 8,0, 300
mM NaCl, 10 mM Imidazol) gewaschen, indem das Harz in dem Waschpuffer
suspendiert wurde, gefolgt von Zentrifugation unter denselben Bedingungen.
Nach dem Waschen wurde das Harz wiederum in Waschpuffer resuspendiert
und auf eine 1 ml Säule
(0,5 bis 1 ml Harzbett pro Säule) übertragen.
Gebundenes Ang-7-Polypeptid wurde in vier 500 μl Teilen unter Verwendung von
Elutionspuffer (50 mM NaH2PO4,
pH 8,0, 300 mM NaCl, 250 mM Imidazol) eluiert. Die Fraktionen wurden
durch Western Blot unter Verwendung des Tetra-His-Antikörpers, wie oben
beschrieben, analysiert. Die Western Blot-Analyse ist in 9A dargestellt. Die Reinheit des isolierten
Proteins wurde auf einem Coomassie-gefärbten SDS-Gel analysiert und
diese Analyse ist in 9B dargestellt.
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Unter
Bezugnahme auf 9A ergab der Western
Blot ein Doublet von Banden bei ungefähr 62–64 kDa. Der Vergleich der
Western Blot-Analyse mit dem Coomassie-gefärbten SDS-Gel ergab ein korrespondierendes
Doublet mit denselben Molekulargewichten (vgl. 9A und 9B). Die Gegenwart des Doublets der Ang-7-Polypeptide
legt nahe, dass unterschiedlich glykosylierte Formen von Ang-7 durch
stabil transfizierte Zellen sezerniert werden.
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Beispiel 9:
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Die
Wirkung der ANG-7-Genexpression auf die Endothel-Rohrbildung wurde durch Überprüfung der HUVEC-kapillarähnlichen
Organisation in Matrigel bestimmt. Adenovirus-Expressionsvektoren,
die ANG-7-cDNA enthielten, wurden konstruiert, indem ANG-7-cDNA
aus pcDNA3.1/ang7/mychis durch Verdau mit EcoRV und Pme1 ausgeschnitten
wurde. Das resultierende Fragment wurde in die korrespondierenden Stellen
des pShuttle-CMV (He et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 95: 2509–14 (1998))
kloniert. pShuttle-CMV ist ein Adenovirus-Shuttle-Vektor, worin
das Transgen (d.h. ANG-7-cDNA)
sich unter der Kontrolle des Cytomegalievirus (CMV)-Promotors befindet.
Dieses Konstrukt wurde auf ein Adenovirus-Grundgerüst durch
Rekombination in E. coli mit dem Plasmid pADEasy (AdEZ) (He et al.,
supra) transferiert. Der resultierende Rekombinant wurde mit der
Restriktionsendonuklease Pac1 linearisiert und dann durch Standardverfahren
in HEK293-Zellen (Microbix Inc, Ontario, Kanada) transfiziert. Zehn
Tage nach der Transfektion (nach dem Auftreten von viralen Plaques)
wurden Vektorpartikel aus den Zellen durch multiple Runden von Einfrieren
und Auftauen geerntet. Die Partikel wurden dann verwendet, um 911 Epithelzellen
(Invitrogene, Leiden, Niederlande) zu infizieren. Um ausreichend
Vektoren für
mehrfache Experimente zu erhalten, wurden drei Runden der Passage
der viralen Partikel in sukzessiv größere Kulturen von 911 Zellen
durchgeführt.
Dieser virale Grundstock wurde als Ad-Ang7 bezeichnet. Dieser Rohstock
wurde im folgenden Experiment verwendet.
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HUVEC
wurden mit 1,25 × 104 Zellen pro Vertiefung am Tag null in eine
Platte mit 24 Vertiefungen plattiert. Die Zellen wurden mit Ad-Ang7-Stocklösung infiziert
oder mit dem Kontrollvektor Ad-Ez oder dem Ad-VEGF-Stock (vaskulärer Endothel-Wachstumsfaktor).
200 μl von
jeder viralen Grundlösung
wurden den Vertiefungen am Tag 0 zugefügt. Die Platten wurden in 5%
CO2 bei 37°C für 5 Tage inkubiert. Am Tag
6 wurden die Zellen auf eine Platte mit 24 Vertiefungen, die mit
Matrigel beschichtet war, in einer Dichte von 3 × 104 Zellen/Vertiefung übertragen.
Die Matrigel-beschichteten Platten wurden wie folgt hergestellt:
Eine Matrigel-Grundlagenmembranmatrix
(Becton Dickinson) wurde auf Eis über Nacht bei 4°C getaut.
Vorher abgekühlte
Pipetten, Pipettenspitzen, Platten und Röhrchen wurden verwendet. Es
wurden 0,3 μl/Vertiefung
Matrigel (bei 4°C)
verwendet, um die Vertiefungen einer Platte mit 24 Vertiefungen
zu beschichten. Das Matrigel wurde für 2 Stunden bei 37°C polymerisiert.
Folgend auf die Zugabe von HUVEC zu den Matrigel-beschichteten Vertiefungen wurden die
Platten 24 Stunden mit 5% CO2 und bei 37°C inkubiert.
Alle Tests wurden in Triplikatvertiefungen durchgeführt. Das
Endvolumen in jeder Vertiefung betrug 1 ml.
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Nach
24 Stunden Inkubation bei 37°C
und 5% CO2 wurde jede Vertiefung unter einem
Mikroskop bei geringer Vergrößerung (invertiertes
Mikroskop mit ×10
Kraft) überprüft. Die
Platten wurden dann mit Diff-Quick gefärbt und es wurden Bilder aufgenommen,
um die Kontrollen mit den unterschiedlichen Konzentrationen zu vergleichen.
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Die
folgenden Tabellen fassen das Protokoll zusammen.
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Tabelle
2: Matrigel-Behandlung
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Die
Ergebnisse waren wie folgt, wobei die Länge der Rohrbildung in Zentimetern
angegeben ist (SEM zeigt den Standardfehler vom Mittel an).
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Tabelle
3: Endothelrohrbildung
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Wie
aus diesem Beispiel ablesbar ist, zeigten die Kontrollzellen und
Zellen, die mit dem Vektor allein (Ad-EZ) infiziert waren, ähnliche
Mengen einer Rohrbildung. Die Expression von VEGF erzeugte ebenfalls ähnliche
Niveaus der Rohrbildung. Demgegenüber inhibierte die Expression
des Ang-7-Polypeptids die Rohrbildung deutlich. So demonstriert
dieses Experiment, dass das Ang-7-Polypeptid die Angiogenese inhibiert.
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Beispiel 10:
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Die
Wirkung der in vivo-Expression von ANG-7 bei der B16 murinen Melanommetastase
wurde überprüft. Kurz
gefasst wurde die ANG-7-cDNA ex vivo mit einem Adneovirusvektor
(Ad-Ang-7) zugeführt,
gefolgt von Einführung
der transfizierten Zellen in Mäuse.
Es wurden 74 weibliche C 57 B1/6 Mäuse in einem Alter von 6 bis
8 Wochen verwendet. Für
die ex vivo-Verabreichung
wurden entweder Rohlysate (hergestellt wie beschrieben oben in Beispiel
9) oder gereinigte Vektoren verwendet. Die adenoviralen Vektoren
wurden wie folgt gereinigt: Das Protokoll ist eine Modifikation
von Fallux et al. (Human Gene Therapy 7: 215–22 (1996)). Für eine Reinigung
in großem
Stil wurden 911 Zellen in einer Multi-tray Cell Factory (Nuclon,
Dänemark)
plattiert. Wenn die Zellen eine 85%ige Konfluenz erreichten, wurden
sie mit dem rekombinanten Adenovirus infiziert. Folgend auf die
Infektion, ungefähr
48 bis 72 Stunden nach der Infektion, wurden die Zellen, wenn sie
einen zytopathischen Effekt zeigten, geerntet und zentrifugiert.
Das Zellpellet wurde in einem geringen Volumen Medium resuspendiert,
es wurden drei Zyklen eines Einfrierens und Auftauens durchgeführt und
die aufgebrochenen Zellen wurden pelletisiert, um Zellabfall zu
entfernen. Die virale Partikel enthaltenden Überstände wurden auf einem diskontinuierlichen
Cäsiumchlorid
(CsCl)-Gradienten geschichtet, bestehend aus 1 ml bei d = 1,4 g/ml, überschichtet
mit 3 ml mit d = 1,25 g/ml. Die Gradienten wurden bei 151.000 × g 2 Stunden
zentrifugiert. Die opake Bande der Virusteilchen, bei der 1,25/1,4
Dichtegrenze, wurde gesammelt und auf eine homogene CsCl-Lösung mit
d = 1,3 g/ml geladen.
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Dieser
zweite Gradient wurde bei 151.000 × g für 18 Stunden zentrifugiert.
Die einzelne Bande der Virusteilchen wurde gesammelt und zweimal
für eine
Stunde gegen 0,135 M NaCl, 1 mM MgCl2, 10
mM Tris pH 7,5, dialysiert. Die zweite und endgültige Dialyse wurde gegen denselben
Puffer unter Zugabe von 10% Glycerin durchgeführt. Grundtiter wurden durch
Plaque-Assay unter Verwendung von 293 oder 911 Zellen bestimmt.
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B16.F10-Zellen
von einer murinen Melanommetastase wurden 24 Stunden mit einem der
folgenden Adenovirus-Expressionsvektoren
infiziert: Ad-E1 (Kontrolle), Ad-Ang7 oder Ad-VEGF. Die infizierten
Zellen wurden intravenös
in die laterale Schwanzvene der Mäuse nach Abschluss der 24-stündigen Inkubationsperiode
injiziert. Die Zellkonzentration von jeder Infektion betrug 2 × 105 Zellen in 0,2 ml PBS. Tag 0 war der Injektionstag
in die Mäuse.
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Die
Tiere wurden zweimal pro Woche gewogen. Zwei Tiere von Gruppe 1
(Kontrolle) wurden am Tag 14 geopfert, die Lungen gesammelt und
die Anzahl der Metastasen bestimmt. Folgend auf das Auszählen der Metastasen
wurde der Rest der Tiere (10 in jeder Gruppe) am Tag 14 geopfert.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Lungen gesammelt, gewogen und die
Anzahl der Metastasen gezählt.
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Die
folgende Tabelle fasst das experimentelle Protokoll zusammen.
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Die
folgende Tabelle 5 fasst das Lungengewicht für jede Gruppe zusammen. SEM
ist der Standardfehler vom Mittel.
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Die
folgende Tabelle 6 fasst die Zahl der Lungenmetastasen für jede Gruppe
zusammen. SEM ist der Standardfehler vom Mittel.
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Tabelle
6: Lungenmetastasen
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Wie
aus diesen Daten abgelesen werden kann, war das durchschnittliche
Lungengewicht bei Mäusen, die
Tumorzellen erhielten, die ANG-7-cDNA überexprimierten, deutlich niedriger
als bei Kontrolltieren. Das durchschnittliche Lungengewicht bei
AD-VEGF und Ad-Ang7-behandelten Tieren war ähnlich. Noch wichtiger lag
unter Bezugnahme auf Tabelle 6 die durchschnittliche Zahl der Lungenmetastasen
bei über
10mal weniger bei den Tumorzellen, die das Ang-7-Polypeptid überexprimierten
im Vergleich mit Kontroll- und VEGF-behandelten Tieren. So zeigen diese
Daten, dass die Überexpression
der ANG-7-cDNA das Tumorzellwachstum inhibiert.
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Es
sollte verstanden werden, dass die Beispiele und Ausführungsformen,
die hier beschrieben werden, nur illustrativen Zwecken dienen und
das verschiedene Modifikationen oder Veränderungen im Hinblick darauf
durchgeführt
werden können
und dem Fachmann nahe liegen werden und im Umfang der beigefügten Ansprüche enthalten
sein sollen.
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