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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Schutz von Nervenzellen, einschliesslich
der Retina, dem Sehnerv und der Wirbelsäule von Säugetieren vor schädlichen
Provokationen, einschliesslich Schädigungen aufgrund von kompressiven
oder mechanischen Effekten oder Trauma oder Stressfaktoren, einschliesslich
aber nicht beschränkt
auf verschlechterten Blutzufluss zu den Nerven, und bezüglich der
Retina und des Sehnervs Glaukom, Retinitis pigmentosa und alterungsbedingter
Netzhautdegeneration.
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HINTERGRUND:
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Glaukom
ist eine Augenkrankheit, die zumindest zu Beginn durch erhöhten intraokularen
Druck gekennzeichnet ist. Je nach seiner Ätiologie werden Glaukome als
primär
oder sekundär
klassifiziert. Primäres Glaukom
ist ein unabhängiges
Syndrom bei Erwachsenen und lässt
sich einteilen in entweder chronisch weitwinklige oder chronisch
engwinklige. Primäre
Weitwinkelglaukome sind die am häufigsten
auftretende Form von Glaukomen, wenn sich keine andere zugrundeliegende
Ursache finden lässt.
Engwinkelglaukome beeinträchtigen
normalerweise Personen mit "flachen" winkeln in der Vorkammer
und rühren
daher, dass die Seiten (oder Winkel) der Kammer zusammenkommen und
den Wasserausfluss durch das Trabekelwerk blockieren. Sekundäre Glaukome
resultieren, wie der Name nahelegt, von bereits existierenden Augenkrankheiten,
wie Uveitis, Intraokulartumoren oder verstärktem Katarakt.
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Die
zugrundeliegenden Ursachen von primären Glaukomen sind noch nicht
gut bekannt. Erhöhter
Augeninnendruck kann ein Ergebnis der Blockierung des Abflusses
von Kammerwasser sein. Beim chronischen Weitwinkelglaukom erscheinen
die vordere Augenkammer und ihre anatomischen Strukturen normal,
aber die Drainage der wässrigen
Kammerflüssigkeit
ist behindert. Beim akuten und chronischen Engwinkelglaukom ist die
vordere Augenkammer flach, der Filtrationswinkel wird verengt und
die Iris kann das Trabekelwerk am Eingang zum Schlemm'schen-Kanal blockieren.
Eine Dilatation der Pupille kann die Wurzel der Iris vorwärts gegen
den Winkel drücken
oder kann Pupillenblockierung hervorrufen und somit eine akute Attacke
erhöhten Intraokulardrucks
auslösen.
Augen mit engen Vorkammerwinkeln sind prädisponiert für akute
Engwinkelglaukom-Attacken verschiedenen Schweregrades.
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Sekundäres Glaukom
wird durch jeden Eingriff in den Fluss von Kammerwasser aus der
hinteren Augenkammer in die vordere Augenkammer und anschliessend
in dem Schlemm'schen-Kanal
verursacht. Entzündungskrankheiten
des vorderen Segments können
den Austritt von Wasser verhindern, indem sie eine vollständige posteriore
Synergie in der Iris bombé verursachen,
und können
den Drainagekanal mit Exudaten verstopfen. Andere gewöhnliche
Ursachen sind Intraokulartumore, vergrösserte Katarakte, ventrale
Retinalvenenokklusion, Augentrauma, Operationen und Intraokularblutungen.
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Wenn
man alle Typen zusammennimmt, treten Glaukome in etwa 2 % aller
Personen im Alter von über 40
auf und können
jahrelang asymptomatisch sein, bevor es zu einem raschen Verlust
des Sehvermögens kommt.
Es ist nicht klar, ob glaukomatöse
Nervenschäden
das Endergebnis eines pathologischen Prozesses sind oder ob es verschiedene
Mechanismen gibt, durch die sich die endgültige Krankheit manifestiert.
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Es
gibt zunehmend Beweise, dass mehr als ein Pathomechanismus schon
früh im
glaukomatösen Prozess
involviert sein kann. Siehe beispielsweise S.T. Ruben, Hitchings
et al., Eye 8(5), Seiten 516–520 (1994).
Unter diesen Risikofaktoren sind erhöhter Intraokulardruck, eine
Familiengeschichte mit Glaukomen, Alter und das vertikale Cup-to-Disk-Verhältnis der
inneren Strukturen in der hinteren Augenkammer. Eine Studie fand,
dass bei hypertensiven Augen ohne Gesichtsfeldverlust die wichtigsten
Faktoren zur Vorhersage der Wahrscheinlichkeit von Glaukom-induziertem
Verlust das Cup-to-Disk-Verhältnis und
Alter sind. C.A. Johnson, J.D. Brandt et al., Arch. Ophthalmol.,
113(1), Seiten 70–76
(1995). Diese Studien nehmen implizit an, dass es Personen gibt,
die ohne Nervenschädigung
der Pupille oder der Retina einen erhöhten Intraokulardruck haben (Augenhochdruck).
Siehe auch N. Pfeiffer, M. Bach, Ger. J. Ophthalmol., 1(1), Seiten
35–40
(1992). Es ist bekannt, dass glaukomatöse Feldschädigung auch in den Augen von
Personen mit normotensivem Intraokulardruck auftreten kann. Eine
Theorie ist, dass die Grösse
der Papille die Empfindlichkeit des Nervenkopfes für glaukomatöse Gesichtsfeldschädigungen
bei statistisch normalem Intraokulardruck bestimmt. R.O. Burk, K. Rohrschneider,
H. Noack et al., Graefes Arch. Clin. Exp. Ophthalmol., 230(6), Seiten
552–560
(1992). Eine andere erklärt
die Gesichtsfeldschädigung
bei normotensivem Druck als durch einen anderen, noch nicht identifizierten,
pathologischen Mechanismus verursacht. G.L. Trick, Doc. Ophthalmol.,
85(2), Seiten 125–133 (1993).
Unabhängig
von der Theorie ist glaukomatöse
Gesichtsfeldschädigung
bei statistisch normalem Intraokulardruck ein klinisch anerkannter
Zustand.
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Obwohl
erhöhter
Augeninnendruck als Risikofaktor für den möglichen Beginn eines Glaukoms
anerkannt ist, ist er keine notwendige Bedingung für glaukomatöse Gesichtsfeldschädigungen.
Nervenzellenschädigungen
können
mit oder ohne erhöhtem
Augeninnendruck auftreten und Nervenzellenschädigungen treten nicht notwendigerweise
bei Personen auf, die erhöhten
Augeninnendruck haben. Zwei Studien haben vorgeschlagen, dass eine
erhöhte
choroidale Perfusion (Kreislauf) helfen kann, glaukomatöse Sehnervenschädigungen
bei Patienten mit Augenhochdruck zu verhindern. K.G. Schmidt, A.
von Ruckmann et al., Ophthalmologica, 212(1), Seiten 5–10 (1989)
und J. Kerr, P. Nelson, C. O'Brien,
Am. J. Ophthalmol., 126(1), Seiten 42–51 (1998). So erscheint es
heutzutage, dass Glaukom als komplexes Syndrom charakterisiert ist,
das sich als Schädigung
des Sehnervs mit oder ohne erhöhtem
Intraokulardruck manifestiert. Es scheint ausserdem, dass jedes
Symptom, sei es erhöhter
Augeninnendruck oder glaukomatöse
Schädigungen
der Nervenzellen, unabhängig
voneinander auftreten können.
Die vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen zum Schutz der retinalen
Ganglionzellen und des Sehnervs zur Verfügung, die trotz einer therapeutischen
Absenkung des Augeninnendrucks auf ein normales Niveau beschädigt werden
oder verloren gehen; Zusammensetzungen zum Schutz solcher Zellen
vor Schädigung
im Fall von sogenannten normotensiven Glaukomen; und Zusammensetzungen
zum Schutz solcher Zellen in glaukomatösen Augen, die nicht adäquat auf
Behandlungsmodalitäten reagieren,
die darauf abzielen, den Intraokulardruck herabzusetzen.
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In
Fällen,
in denen eine Operation nicht indiziert ist, sind topische β-Adrenozeptor-Antagonisten
Arzneimittel der Wahl zur Behandlung von Glaukomen. α-adrenerge
Agonisten wurden jedoch vor kurzem zur Verwendung bei der Behandlung
von erhöhtem
Intraokulardruck zugelassen und werden vermutlich Hauptstützen bei
der Behandlung dieser Krankheit werden. Unter dieser Arzneimittelklasse
sind verschiedene Chinoxalinderivate mit α
2-agonistischer
Aktivität,
die ursprünglich
als therapeutische Mittel von Danielewicz et al., in den US-PSen
3 890 319 und 4 029 792 vorgeschlagen wurden. Diese Patente offenbaren
Verbindungen als Regulatoren des kardiovaskulären Systems, die die folgende
Formel haben:
Formel
(I) worin die 2-Imidazolin-2-yl-amino-Gruppe in einer
der 5-, 6-, 7- oder 8-Positionen des Chinoxalinkerns sein kann;
x, y und z in einer der verbleibenden 5-, 6-, 7- oder 8-Positionen
sein können
und ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl, Niederalkoxy oder
Trifluormethyl; und R ist ein optionaler Substituent in entweder
der 2- oder 3-Position des Chinoxalinkerns und kann Wasserstoff,
Niederalkyl oder Niederalkoxy sein. Die gegenwärtig brauchbaren Verbindungen
können
nach Verfahren hergestellt werden, die von Danielewicz et al. angegeben
wurden.
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In
Ocular Effects of a Relatively Selective Alpha-2 Agonist (UK-14,
304–18)
in Cats, Rabbits and Monkeys [J.A. Burke et al., Current Eye Rsrch.,
5, (9), Seiten 665–676
(1986)] wurde gezeigt, dass das nachstehend gezeigte Chinoxalinderivat
mit dem generischen Namen Brimonidin effektiv zur Verringerung von
Augeninnendruck bei Kaninchen, Katzen und Affen war. Verbindungen
in dieser Studie wurden topisch auf die Hornhaut der Testtiere verabreicht.
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Es
ist seit langem bekannt, dass eine der Folgeerscheinungen von Glaukom
Schädigungen
des Sehnervenkopfes sind. Der Sehnervenkopf oder die Papille sind
da, wo zusammen mit der retinalen Vaskulatur die Axons der retinalen
Ganglionzellen (RGC)-Körper,
die entlang der oberen Schicht der Retina verteilt sind, konvergieren
und zusammengebündelt
werden, um Signale an den lateralen Genikualte-Nukleus zu übermitteln (siehe
Diagramm gemäss 6).
Eine Schädigung
des Sehnervenkopfes, klinisch als Cupping bezeichnet, lässt sich
als Flächen
von Depressionen in den Nervenfasern der Papille beobachten. Das
Cupping ist das Ergebnis eines Tods von Sehnervenfasern und Veränderungen
in der Lamina cribosa, einer extrazellulären Matrix, die strukturelle
Unterstützung
bereitstellt. Ein Verlust des peripheren Sehvermögens ist eine Konsequenz des
RCG-Untergangs und bleibt gewöhnlich
unbemerkt bis zu weiter fortgeschrittenen Stadien der Krankheit, bei
denen bis zu 50 % der retinalen Ganglionzellen bereits geschädigt oder
verloren sein können.
Ein unbehandelt gelassenes Glaukom kann von einer Verdunklung des
Sehvermögens
oder einem Verlust der Sehschärfe
bis zur totalen Blindheit voranschreiten.
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Unglücklicherweise
bleiben trotz einer Langzeit-Absenkung des Intraokulardrucks auf
statistisch normale Niveaus durch Verabreichung von Arzneimitteln
oder durch Operationen zur Erleichterung des Abflusses des Kammerwassers
in einer signifikanten Anzahl von Patienten Schädigungen der Nerven in glaukomatösen Zuständen erhalten.
Dieser anscheinende Widerspruch wird von Cioffi und Van Buskirk
[Surv. of Ophthalmol., 38, Ergänzung,
Seiten S107–116,
Diskussion S116–117,
Mai 1994] im Artikel Microvasculature of the Anterior Optic Nerve
adressiert. Sie stellen fest:
Die traditionelle Definition
von Glaukom als Störung
mit einem erhöhten
Intraokulardruck (IOP) vereinfacht die klinische Situation übermässig. Einige
Glaukompatienten haben niemals einen höheren Augendruck als Normal
gehabt, und andere entwickeln auch weiterhin Sehnervenschäden trotz
maximaler Absenkung des IOPs.
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Die
Tatsache, dass die mit Glaukom assoziierten Nervenschädigungen
selbst nach einer signifikanten Verringerung des Intraokulardrucks
fortschreiten können,
hat viele dazu geführt,
vorzuschlagen, dass druckunabhängige
Ursachen in vielen Fällen
einen Beitrag leisten. Siehe z.B. M. Schulzer et al., "Biostatistical evidence
for two distinct chronic openangle glaucoma populations", Br. J. Ophthal.,
Seiten 74916–74200
(1990); K.A. Lamping et al., "Long-term
evaluation of initial filtration surgery", Ophthalmology, 93(1), Seiten 91–101 (1986);
Migdal, 1994; G.L. Spaeth, "Proper
outcome measurements regarding glaucoma: the inadequacy of using
intraocular pressure alone",
Eur. J. Ophthal., 6(2), Seiten 101–105 (1996). Als diese Ursachen
wurden unter anderem die folgenden vorgeschlagen: (1) Induktion
von Apoptose (programmierter Zelltod) von retinalen Ganglionzellen,
ein genetisch kontrollierter Prozess, wodurch unnötige oder
beschädigte
Zellen sterben, ohne dass eine Entzündungsantwort hervorgerufen
wird (siehe z.B. H.A. Quigley et al., Invest. Ophth. Vis. Sci, 36,
Seiten 774–786
(1995), "Retinal
Ganglion Cell Death in Experimental Glaucoma and after Axotomy Occurs by
Apoptosis") und
(2) weitere neuronale Degeneration, die Zellen (die durch die primären Insult
nicht verletzt wurden) nach dem Tod oder der Verletzung der zu Anfang
verletzten Nervenzellen angreift. Die Schädigung von Nervenzellen, sekundär zu einer
primären
Verletzung, resultieren aus einer Überakkumulierung von exzitatorischen
Neurotransmittern, die freigesetzt werden, und anderen schädlichen
Umweltbedingungen, die durch den Tod und die Degenerierung von Nachbar-RGCs
geschaffen werden. Mehrere kleinere Beiträge oder weniger verstandene
Komponenten bei der glaukomatösen
optischen Neuropathie sind: genetische Determinanten, die zu Unregelmässigkeiten
beim Metabolismus der extrazellulären Matrix und daher Empfindlichkeit der
TGCs gegenüber
Schädigungen
beitragen; Schädigungen
des Gefässsystems,
die eine Ischämie
fördern, die
mit erhöhtem
IOP verbunden sein kann, aber nicht muss; und metabolische Störungen.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass
sie ein direkteres und breiteres Niveau von Schutz von Nerven zur Verfügung stellt,
weil die Verbindungen der vorliegenden Erfindung Schutz am Ort der
neuronalen Schädigung gegen
sowohl primäre
als auch sekundäre
Ursachen bereitstellen.
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Retinitis
pigmentosa ist der Begriff für
eine Gruppe von Erbkrankheiten, die die Retina angreifen, jenes delikate
Nervengewebe, das aus verschiedenen Zellschichten zusammengesetzt
ist, die das Innere der Augenrückwand
auskleiden und die Fotorezeptorzellen enthalten. Diese Krankheiten
sind gekennzeichnet durch einen allmählichen Abbau und eine Degenerierung
der Fotorezeptorzellen, der sogenannten Stäbchen und Zapfen, die zu einem
fortschreitenden Verlust des Sehvermögens führt. Man schätzt, dass
Retinitis pigmentosa 100.000 Personen in den Vereinigten Staaten
betrifft. Die Stäbchen
sind ausserhalb des Zentrums der Retina, das als Makula bekannt
ist, konzentriert, und sind erforderlich für das periphere Sehen und für Nachtsicht. Die
Zapfen sind in der Makula konzentriert und sind verantwortlich für die zentrale
und Farbsicht. Zusammen sind Stäbchen
und Zapfen die Zellen, die dafür
verantwortlich sind, dass Licht in elektrische Impulse umgewandelt
wird, die Botschaften an die retinalen Ganglionzellen übertragen,
welche wiederum die Impulse durch den lateralen Nukleus geniculatus
in das Feld des Gehirns übertragen,
wo das Sehbild aufgenommen wird. RP beeinträchtigt daher einen anderen
Typ von Retinalzellen wie die Zellen, die durch Glaukome beeinträchtigt werden.
In allen Typen der Retinitis pigmentosa sind der allmähliche Abbau
und die Degeneration der Stäbchen
und Zapfen am häufigsten.
In Abhängigkeit
davon, welche Art von Zellen hauptsächlich betroffen wird, variieren
die Symptome, und schliessen Nachtblindheit, verlorenes Periphersehvermögen (auch
als Tunnelsicht bezeichnet) und Verlust der Fähigkeit zur Unterscheidung
von Farben, bevor das periphere Sehvermögen verringert wird, ein.
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Symptome
der Retinitis pigmentosa werden besonders häufig bei Heranwachsenden und
jungen Erwachsenen festgestellt, wobei die Krankheit gewöhnlich während des
ganzen Lebens des Patienten voranschreitet. Die Geschwindigkeit
der Progression und der Grad des Verlusts des Sehvermögens sind
variabel. Bisher gibt es noch kein bekanntes Heilmittel für Retinitis
pigmentosa.
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Obwohl
sie kein Heilmittel sind, wurde festgestellt, dass bestimmte Dosen
an Vitamin A die Progression der Retinitis pigmentosa bei einigen
Patienten etwas verlangsamen. Forscher fanden einige der Gene, die
Retinitis pigmentosa verursachen. Es ist nun in einigen Familien
mit X-abhängiger
Retinitis pigmentosa oder autosomaler dominanter Retinitis pigmentosa
möglich,
einen Test mit genetischem Material aus Blut und anderen Zellen
durchzuführen,
um festzustellen, ob die Mitglieder einer betroffenen Familie eines
von mehreren Retinitis pigmentosa-Genen haben, und daher eine Therapie
zu beginnen, bevor sich die schädigenden Effekte
der Krankheit manifestieren. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist der Schutz der Fotorezeptorzellen, der Stäbchen und Zapfen durch die
hier beschriebenen Verbindungen und Methoden, insbesondere in bezug auf
die Studien des Schutzes der Fotorezeptorzellen gegen Licht-induzierten
Schaden durch neuroprotektive Verbindungen.
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Altersabhängige makulare
Degeneration (ARMD) ist eine degenerative Krankheit der Makula oder zentralen
Retina. Sie ist die häufigste
Ursache von Verlust des Sehvermögens
in der westlichen Welt in der Altersgruppe von über 50. Es betrifft besonders
häufig
Menschen nordeuropäischen
Ursprungs und ist bei Afro-Amerikanern und Hispanics selten. Ihre
Prävalenz
steigt mit dem Alter an und betrifft 15 % der Bevölkerung
mit 55 Jahren und über
30 % im Alter von 75. Makulare Degeneration kann einen Verlust des
zentralen Sehvermögens
verursachen und Lesen oder Fahren unmöglich machen, verursacht jedoch,
anders als Glaukom, keine vollständige
Blindheit, da das periphere Sehvermögen nicht beeinträchtigt wird.
Makulare Degeneration fällt
gewöhnlich
während
einer ophthalmologischen Untersuchung auf.
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Makulare
Degeneration wird eingeteilt in entweder trockene (nicht-neovaskulare) oder
nasse (neovaskulare) Formen. In ihrer exudativen oder "nassen" Form wird eine Schicht
der Retina mit Flüssigkeit überschwemmt,
was zu retinaler Ablösung
und wellenartigen Sehstörungen
führt.
Abnormale Blutgefässe
können auch
in oder unter die Retina wachsen, was eine neo vaskuläre Membran
erzeugen kann, die lecken kann, und weiter das Sehvermögen verschleiert.
In fortgeschrittenen Fällen
bildet sich Narbengewebe, was zu irreversiblen Scotomen oder blinden
Flecken führt.
Trockene makulare Degeneration führt,
obwohl sie häufiger
ist, typischerweise zu weniger schweren, allmählicheren Verlusten des Sehvermögens, indem
sich eine oder mehrere Schichten der Retina degenerieren und atrophieren.
Gelbe Abscheidungen, die "Drusen" genannt werden, oder
Pigmentklumpen können
auftreten.
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Bei
beiden Formen ist die betroffene Fläche der Retina die Makula (3) – die empfindlichste
Fläche
der Retina. Aus diesem Grund verlieren Leute mit makularer Degeneration
das zentrale Sehvermögen
und die Fähigkeit,
feines Detail zu sehen, während
ihr peripheres Sehvermögen
unverändert
bleibt.
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Im
Fall der makularen Degeneration wurden Behandlungen vorgeschlagen
und untersucht, zeigten sich jedoch in der klinischen Anwendung
nur beschränkt
erfolgreich. Die Laserfotokoagulation ist wirksam zur Verschliessung
von Lecks oder blutenden Gefässen.
Unglücklicherweise
stellt sie normalerweise ein verlorenes Sehvermögen nicht wieder her, sondern
verlangsamt oder verhindert nur einen weiteren Verlust des Sehvermögens. Eine
herkömmliche
Laserbehandlung zur exudativen makularen Degeneration ist im allgemeinen nur
eine beschränkte
Zeit wirksam, weil die abnormalen Blutgefässe dazu neigen, zurückzuwachsen.
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Ein
neuerer experimenteller Ansatz, nämlich die fotodynamische Therapie,
hat einige vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung der nassen
(neovaskulären)
ARMD gezeigt. Eine Injektion eines lichtempfindlichen Farbstoffs
wird systemisch an einen Patienten gegeben, der nur in abnormalen
Geweben aufgenommen wird, wie z.B. den abnormalen Gefässen, die
in der nassen ARMD vorliegen. Ein "kalter" Laserstrahl wird dann auf das Auge
gerichtet, der den in die Zellwände
der abnormalen Gefässe
aufgenommenen Farbstoff aktiviert und so oxidative Verbindungen
bildet, die zur Klumpenbildung in den neovaskulären Geweben führt. Die Leckage
von Flüssigkeit
wird so aufgehalten und indem die verbleibende Flüssigkeit
reabsorbiert wird, verbessert sich die Sehkraft. Unglücklicherweise
absorbiert aber der Körper
auch den Klumpen in 4 bis 12 Wochen, so dass das Verfahren wiederholt
werden muss, und darüber
hinaus kann die Laserbehandlung der Retina Fotoschaden zufügen. Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass die erfindungsgemässen Verbindungen
verabreicht werden können,
um die Retina vor Schädigungen
durch Laserlicht, das als Teil dieser ARMD-Therapie eingesetzt wird,
zu schützen.
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Eine
invasive chirurgische Technik wurde auch entwickelt, die spezielle
Zangen nutzt, um in das Auge einzudringen und die neovaskuläre Membran
herauszuziehen. Leider wächst
die Neovaskulisierung oft wieder nach.
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Die
Zellen, die die Retina versorgen, die Zellen des retinalen Epiteliumpigments,
sowie die Fotorezeptorgewebe wurden aus menschlichem Fötalgewebe,
das im Labor gezüchtet
wurde, gewonnen und dann transplantiert. In Untersuchungen bei Ratten
mit ererbter Retinalkrankheit wurde humanes fötales Epiteliumretinalpigment
chirurgisch in die Augen eingeführt,
wo es normal funktionierte und das Sehvermögen wiederherstellte. Leider
haben Transplantation in Humanstudien, obwohl sie anfänglich erfolgreich
waren, im Verlauf von 3 Monaten aufgrund von Abstossung einen Misserfolg
ergeben.
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Es
ist daher offensichtlich, dass ein ungelöstes Bedürfnis nach Mitteln besteht,
die neuroprotektive Wirkungen haben, die die progressive Schädigung aufgrund
von einer oder mehreren noxischen Provokationen der Nervenzellen
stoppen oder retardieren kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG:
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Eine
neue Art zum Schutz der Nervenzellen des Auges und des Rückgrats
eines Säugetiers
gegen Atrophie, die mit trockener ARMD oder mit Laserlicht verbunden
ist, das in das Auge bei einem Verfahren zur Behandlung von nasser
ARMD gerichtet wird, wurde entdeckt. Dieser Schutztyp umfasst die
systemische, topische, intrathekale, epidurale oder durch intrabulbare
Injektion erfolgende Verabreichung an das Säugetier von einer effektiven
Menge von einer oder mehreren bestimmten Aryl-imino-2-imidazolidinen
(wie hier definiert), deren Salzen oder Mischungen davon.
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Zur
Behandlung von glaukomatöser
Retina in Menschen, die an diesem Zustand leiden, werden die aktiven
Verbindungen (oder ihre Mischungen oder Salze) an das Auge, gemischt
mit einem ophthalmologisch akzeptablen Träger, verabreicht. Jeder geeignete,
z.B. herkömmliche,
ophthalmologisch akzeptable Träger kann
eingesetzt werden. Ein Träger
ist ophthalmologisch akzeptabel, wenn er im wesentlichen keine Langzeit- oder
permanenten schädigenden
Wirkungen auf das Auge, an das er verabreicht wird, ausübt. Beispiele
für ophthalmologisch
akzeptable Träger
schliessen Wasser (destilliertes oder entionisiertes Wasser), Kochsalzlösung oder
andere wässrige
Medien ein. Die Wirkstoffe sind vorzugsweise im Träger löslich, der
zu ihrer Verabreichung verwendet wird, so dass die wirksamen Verbindungen
an das Auge in Form einer Lösung
verabreicht werden. Alternativ kann auch eine Suspension der wirksamen
Verbindung oder von Verbindungen (oder deren Salzen) in einem geeigneten
Träger
eingesetzt werden.
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Die
Wirkstoffe (oder ihre Mischungen oder Salze) werden in einem ophthalmologisch
akzeptablen Träger
in ausreichender Konzentration formuliert, um eine wirksame Menge
des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe an das Auge abzugeben. Vorzugsweise
enthalten die ophthalmologischen therapeutischen Lösungen einen
oder mehrere Wirkstoffe in einem Konzentrationsbereich von etwa
0,0001 bis etwa 10 % (Gewicht pro Volumen) und stärker bevorzugt
etwa 0,0005 bis etwa 0,5 % (Gewicht pro Volumen).
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Jedes
beliebige Verfahren zur Verabreichung von Arzneimitteln direkt an
ein Auge eines Säugetiers kann
verwendet werden, um den Wirkstoff oder die Wirkstoffe an das zu
behandelnde Auge zu verabreichen. Mit dem Begriff "direkte Verabreichung" werden allgemeine
systemische Arzneiverabreichungswege ausgeschlossen, z.B. die Injektion
direkt in die Blutgefässe
eines Patienten, die orale Verabreichung und dergleichen, die dazu
führen,
dass die Verbindung oder die Verbindungen systemisch verfügbar sind.
Der primäre Effekt
beim Säugetier,
der von der direkten Verabreichung des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe
an das Auge des Säugetiers
herrührt,
ist vorzugsweise eine Verringerung des intraokularen Drucks. Stärker bevorzugt
wird/werden der brauchbare Wirkstoff oder die Wirkstoffe topisch
an das Auge gegeben oder direkt in das Auge injiziert. Besonders
brauchbare Ergebnisse werden erhalten, wenn die Verbindung oder
Verbindungen topisch auf das Auge in einer ophthalmischen Lösung gegeben
werden (Augentropfen).
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Topische
ophthalmische Zubereitungen, z.B. Augentropfen, Gele oder Cremes,
sind aufgrund der Leichtigkeit der Applikation, der Leichtigkeit
der Dosisabgabe und geringerer systemischer Nebenwirkungen, wie
z.B. kardiovaskulärer
Hypotension, bevorzugt. Eine exemplarische topische ophthalmische
Formulierung wird nachstehend in Tabelle 1 gezeigt. Die Abkürzung "q.s." bedeutet eine Menge,
die ausreicht, um das Ergebnis zu bewirken oder das Volumen herzustellen.
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Verschiedene
Konservierungsmittel können
in der ophthalmischen Zubereitung, die oben in Tabelle 1 beschrieben
worden ist, verwendet werden. Bevorzugte Konservierungsmittel schliessen
Benzalkoniumchlorid, Chlorbutanol, Thimorosal, Phenylquecksilberacetat
und Phenylquecksilbernitrat ein. Gleichermassen können verschiedene
bevorzugte Vehikel in solchen ophthalmischen Zubereitungen verwendet
werden. Diese Vehikel schliessen Polyvinylalkohol, Povidon, Hydroxypropylmethylcellulose,
Poloxamere, Carboxymethylcellulose, Hydroxycellulose und gereinigtes
Wasser ein.
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Tonizitätseinstellmittel
können,
falls erforderlich oder sinnvoll, zugegeben werden. Sie schliessen
Salze, insbesondere Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Mannitol und
Glycerin, oder jedes andere geeignete, ophthalmisch akzeptable Tonizitätseinstellmittel
ein.
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Verschiedene
Puffer und Mittel zur Einstellung des pH können verwendet werden, solange
die resultierende Zubereitung ophthalmisch akzeptabel ist. Demgemäss schliessen
Puffer Acetatpuffer, Citratpuffer, Phosphatpuffer und Boratpuffer
ein. Säuren
oder Basen können
verwendet werden, um den pH dieser Formulierungen wie erforderlich
einzustellen.
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Auf ähnliche
Weise schliessen ophthalmisch akzeptable Antioxidanzien Natriummetabisulfit,
Natriumthiosulfat, Acetylcystein, butyliertes Hydroxyanisol und
butyliertes Hydroxytoluol ein.
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Die
ophthalmische Lösung
(Augentropfen) kann an das Säugetierauge
so oft wie nötig
verabreicht werden, um die gewünschte
Konzentration intravitreal zu erreichen, die Neuroprotektion ermöglicht.
Für einen akuten
neuroprotektiven Effekt, wie z.B. Fotoprotektion bei der oben beschriebenen
Laserbehandlung für ARMD,
würde das
Schutzmittel vor der Behandlung ver abreicht, um einen optimalen
Schutz während
der Laserprozedur zur Verfügung
zu stellen. Für
chronische Behandlungen, wie z.B. beim Schutz der retinalen Ganglionzellen
gegen Schädigungen
aufgrund der neuropathischen Effekte von beispielsweise Glaukom
oder "trockener" ARMD würde das
Arzneimittel so oft wie erforderlich verabreicht, um die gewünschte intravitreale
Konzentration oder den Konzentrationsbereich zu jeder Zeit zu erhalten.
Mit anderen Worten wird die ophthalmische Lösung (oder andere Formulierung),
die das α2-adrenerge Mittel als Wirkstoff enthält, an das
Säugetierauge
so oft wie nötig
verabreicht, um den gewünschten
neuroprotektiven Effekt des Wirkstoffs im Auge zu erhalten. Der
Fachmann wird wissen, dass die Verabreichungsfrequenz von der genauen
Natur des Wirkstoffs und seiner Konzentration in der ophthalmischen
Formulierung abhängt.
Innerhalb dieser Richtlinien ist beabsichtigt, dass die ophthalmische
Formulierung der vorliegenden Erfindung an das Säugetierauge etwa ein- oder
zweimal täglich
verabreicht werden wird.
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Die
Behandlung von ARMD mit den erfindungsgemässen Verbindungen nutzt einen
anderen therapeutischen Ansatz als die Behandlungsmodalitäten, die
oben diskutiert wurden und sich auf die Behandlung der Vaskularisierung
konzentrieren. Die Behandlung mit α-adrenergen Agonisten schützt die
Retinalzellen der Makula vor Schäden,
die durch die noxischen Provokationen des degenerativen Prozesses
oder von Schädigungen
durch Laserlicht, das bei der Behandlung verwendet wird, verursacht
werden. Diese schädigenden
Ereignisse schliessen ein, sind jedoch nicht beschränkt auf:
Schaden durch Laserlicht durch die Laserprozedur mit oder ohne fotoreaktivem
Farbstoff und Atrophie, die mit der trockenen Form von ARMD einhergeht.
Daher können
die erfindungsgemässen α2-adrenergen
Agonisten alleine oder in Verbindung mit einer der zuvor beschriebenen
Therapien verabreicht werden.
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Das
erfindungsgemäss
hergestellte Medikament ist besonders wirksam, wenn es als prophylaktische Behandlung
gegeben wird, d.h. bevor die Schädigung
des Nervs stattgefunden hat, oder bevor eine Langzeitprogression
des Krankheitszustands, wie z.B. Glaukom, Retinitis pigmentosa oder
ARMD, stattgefunden hat. Ohne auf eine bestimmte Theorie bezüglich der
Rolle, die die erfindungsgemässen
Verbindungen bei der Neuroprotektion spielen, festgelegt zu werden,
vertreten die Anmelder die Hypothese, dass die beschriebenen Verbindungen
und Methoden eine Heraufregulierung der bFGF (einem neuronalen Zellüberlebensfaktor)-Expression
durch α2-Stimulierung verursacht und dass diese
endogene Freisetzung Neuroprotektion dadurch herbeiführen kann,
dass den Zellen signalisiert wird, trotz der apopto tischen (programmierten
Zelltod) Signale, die die Zellen von der noxischen Provokation empfangen,
zu überleben.
Bei erhöhten
endogenen Konzentrationen von bFGF als Reaktion auf den α2-Agonismus
kann die Balance der Signale für
das Zellüberleben
und den Zelltod hin zur Förderung
des Zellüberlebens
verschoben werden. Ausserdem wurde festgestellt, dass bestimmte
Faktoren der bcl-2-Familie auch produziert werden, wie durch die
erhöhte
Expression von mRNA, die ihre Produktion codiert, gemessen wurde;
diese als bcl-2 und bcl-xL bezeichneten
Faktoren unterdrücken ebenfalls
das apoptotische Programm. Diese Faktoren können das Vorhandensein oder
die Induktion von bcl-2-Apoptosefaktoren, wie bad und bax, das als
Ergebnis von noxischen Provokationen an die Nervenzellen erzeugt
werden kann, ausgleichen. Somit wird ferner in Betracht gezogen,
dass die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Verbindungen,
die Zellüberlebenssignale
an die Nerven abgeben, vorteilhaft in Kombination mit Verbindungen
verwendet werden können,
die den Zelltod inhibieren. Solche Zelltod-inhibierenden Verbindungen
schliessen NMDA-Antagonisten, insbesondere Memantin, das die exzitotoxischen
Effekte von überschüssigem Glutamat
blockiert; Stickoxidsynthetaseinhibitoren; freie Radikalfänger und
Calciumkanalblocker ein.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG:
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Zunächst werden
die Zeichnungen beschrieben.
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ZEICHNUNGEN:
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1 ist
eine Balkengrafik, die den Prozentsatz an Zellen, die durch eine
Glutamatbehandlung getötet wurden,
aufgetragen über
die Anzahl der Tage seit der Glutamatbehandlung, zeigt. Eine Kontrolle,
die nicht mit Glutamat behandelt wurde, wurde eingeschlossen, um
den Zelltod zu bestimmen, der ohne eine solche Behandlung auftrat.
Ebenfalls gezeigt werden Messungen nach Behandlung mit sowohl AGN191103
und Glutamat und Behandlung mit MK-801 und Glutamat. MK-801 ist
ein wohlbekanntes neuroprotektives Mittel, das als NMDA-Antagonist
wirkt. Der NMDA-Rezeptor bindet, unter anderen Neurotransmittern,
Glutamat. Die Zahlen unter den Balken für Glutamat; AGN191103 + Gutamat;
und MK-801 + Glutamat zeigen die Konzentrationen von Glutamat und
Wirkstoff, die in jedem Fall verwendet wurden. Am Tag 8 zeigen AGN191103
und MK-801 vergleichbare Wirkungen beim Schutz von Zellen vor Glutamat-induzierter
Neurotoxizität.
Experimentelle Verfahren, die bei der Erzeugung der Daten für diese
Figur befolgt wurden, werden in Beispiel 1 detailliert angegeben.
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2 zeigt
Auftragungen der Verbindungsaktionspotentiale (CAP), die für Sehnervenfasern
gemessen wurden: im linken Rahmen eine Messung 2 Wochen nach der
Verletzung (d.h. nach der Nervenquetschung) für den Sehnerv, der mit AGN191103
behandelt wurde (obere Linie), und für einen behandelten Nerv, der
als Kontrolle verwendet wurde (untere Linie); und im rechten Rahmen
einen Vergleich des CAP von nicht-verletztem Sehnerv. Die Skalen
der Plots werden für
jeden der Rahmen angegeben. Die Skala auf der Abszisse nach der
Verletzung ist 25 mal so gross wie die Skala des Graphen für den nicht-verletzten
Nerv (Einheiten: Millivolt und Millisekunden). Der Wert des Verbindungsaktionspotentials
wird berechnet als das Integral der Fläche unter jeder Kurve. Die
Irregularität
der Kurve ist ein Merkmal der Dispersion der Reaktion auf die Verbindung;
einige Nervenzellen leiten rascher als andere, und so variiert die
Amplitude der gemessenen Spannung über die Zeit.
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3 ist
eine Balkengrafik, die die maximale CAP-Amplitude in Mikrovolt (μV) für Zellen
zeigt, die durch eine Sehnervenquetschung bei Ratten verletzt und
behandelt wurden mit: (1) Vehikel alleine; (2) Clonidin und (3)
AGN191103. Jedes der Arzneimittel wurde bei vier verschiedenen Konzentrationen
getestet (verabreicht als Vielfaches des Körpergewichts für das Testobjekt)
und wird durch einen Balken auf der Grafik wiedergegeben. Clonidin
wurde als Benchmark α2-Agonist mit einer sehr gut definierten
Pharmakologie gewählt und
gegen die Testverbindung AGN191103 verglichen. Während Clonidin eine gewisse
neuroprotektive Wirkung über
Vehikel alleine zeigte, zeigte sie etwa die Hälfte der maximalen CAP-Response
von AGN191103.
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4 ist
eine grafische Auftragung der visuell hervorgerufenen Potentialresponse
und zeigt die elektrische Potentialaktivität, die auf der Oberfläche des
visuellen Kortex (vergleichbar mit einem Elektroenzephalogramm)
als Ergebnis eines visuellen (Licht) Stimulus hervorgerufen wird.
Der Test wird in lebenden Ratten durchgeführt und ist ein Mass für die Integrität des gesamten
visuellen Systems von der Retina durch den Sehnerv in den lateralen
Nukleus geniculatus und schliesslich zum visuellen Kortex im hinteren
Teil des Gehirns. Der linke Rahmen zeigt die Response ohne Nervenquetschungsverletzung,
und der rechte Rahmen zeigt die Response, die 2 Wochen nach der
Behandlung bei Ratten, die mit AGN191103 behandelt wurden, oben
(positiv markiert) und bei Kontrollratten unten (negativ markiert)
vor der Nervenquetschung gemessen wurde. Die Skala in μV gegen Millisekunden
für beide
Grafiken wird unter der Ordinatenachse gezeigt.
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5 ist
eine Balkengrafik, die die Ergebnisse einer Untersuchung zur Bestimmung
der topischen Effizienz von Brimonidin bei der Neuropro tektion zeigt.
Das akute retinale Ischämiemodell
bei der Ratte wurde verwendet, um die noxische Aktion bereitzustellen.
Brimonidin wurde topisch 1 Stunde vor dem ischämischen Insult aufgebracht,
10 μl auf
ein Auge, 10 μl
Kochsalzlösung
auf das andere Auge. Das ERG (Elektroretinogramm) wurde 1 Woche
nach dem Insult gemessen. Die Balkengrafik zeigt den Prozentsatz
der Erholung des ERG-Signals als Funktion der Dosierung. Die Ergebnisse
zeigen, dass Brimonidin eine topische Neuroprotektion in dosisabhängiger Weise
liefert.
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6 ist
eine schematische Zeichnung eines Querschnitts des Auges, das die
Vorkammer und die Hinterkammer zeigt. Die erstere ist mit wässrigem
Humor gefüllt
und von der hinteren Kammer um die Linse des Auges herum getrennt.
Das hintere Segment ist mit Glaskammerflüssigkeit (6), einer
klaren viskosen Flüssigkeit,
gefüllt,
die die Form des Auges erhält.
Im hinteren Teil des Auges liegen die Retina (4), der Sehnervkopf (3)
und der Sehnerv (5). Unterhalb der Retina befindet sich
das retinale Pigmentepithel und Choroid (2), das für den Erhalt
und die Unterstützung
der retinalen Nervenzellen verantwortlich ist. Ferner zeigt die
diagrammatische Ansicht der Retina die Schichten der Nervenzellen
und assoziierten Helferzellen, aus denen die Retina besteht. Die
erste Zellschicht, die mit Licht, das durch die Linse ankommt, in
Kontakt kommt, sind die retinalen Ganglionzellen (7), dann
liegen an der Basis der Retina zum Choroid hin die Fotorezeptorzellen
(8), die aus den Stäbchen
(9) und Zapfen (10) bestehen.
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Für eine Diskussion
und Bibliografie hinsichtlich des Nervenquetschungsmodells und ihrer
Signifikanz zur Bewertung von Nervenschädigung und Erholung siehe:
Functional Recovery and Morphological Changes after Injury to the
Optic Nerve, B.A. Sabel und A. Aschoff, Neuropsychobiology, 28,
Seiten 62 bis 65 (1993).
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Die
Verletzung des Sehnervs bei Säugern
führt,
wie in anderen Teilen des Zentralnervensystems (ZNS) von Säugetieren,
zur axonalen Degeneration und anschliessend einem Verlust von Zellkörpern, wobei kein
axonales Neuwachstum von den überlebenden
Neuronen her mehr stattfindet. Anfänglich ist die Degeneration
des verletzten Nervs vermutlich der direkten neuronalen Schädigung zuzuschreiben.
Die assoziierten physiologischen und biochemischen Ereignisse, die
im Nerv unmittelbar nach der Verletzung auftreten, sind aber vermutlich
verantwortlich für
die anschliessende progressive Degeneration, nicht nur der direkt
verletzten Axons, sondern auch von Axons, die einer primären Schädigung entgangen
sind. Diese sekundären
Effekte bestimmen weitestgehend das funktionelle Langzeitergebnis.
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Die
unmittelbare Verletzungs-induzierte Response beeinflusst sehr stark
die anschliessende degenerative Response. Eine Behandlung, die die
unmittelbare Response verringert oder abschwächt, dürfte daher wahrscheinlich die
optimale Verhinderung oder Verzögerung
der sekundären
degenerativen Prozesse erreichen. Zur Mitverfolgung der unmittelbaren
Response ist es offensichtlich bevorzugt, eine nicht-invasive Technik
einzusetzen. Eine Adaptation der Nicotinamidadenindinukleotid (NADH)-Monitortechnik
zur Ermöglichung der
Messung der frühesten
posttraumatischen Ereignisse erwies sich als wertvoller nicht-invasiver
Ansatz. Die Verwendung der Technik erlaubt die Bewertung des unmittelbaren
Effekts der Verletzung in Realzeit und On-line, bevor und nachdem
dem Sehnerv der adulten Ratte in vivo eine wohlkontrollierte Quetschverletzung zugefügt wird.
Bei diesem experimentellen Paradigma stellt die Messung der metabolischen
Wirkung der verletzten optischen Nerven die Aktivität sowohl
der verletzten Axons als auch ihrer assoziierten nicht-neuronalen Zellen
dar und bewertet somit die potentielle Fähigkeit, den Verletzungsstressereignissen
standzuhalten. Das Modell ist auch brauchbar zur Mitverfolgung der
Aktivität
verschiedener Mittel, die die Nervenzellenschädigung oder den Nervenzellenuntergang
aufgrund von solchen Stressereignissen überwinden oder lindern können.
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Die
früheste
Verletzungs-induzierte Response ist eine Abnahme im Energiezustand
des Nervs unter Bedingungen, bei denen ischämische Ereignisse vollständig ausgeschlossen
werden können.
Die Verringerung im Energiezustand kann zusammenhängen mit:
(1) einer Erhöhung
der Fettsäurespiegel
nach der Verletzung, die mit der mitochondrialen Funktion interferieren
und zur Entkopplung des Elektronentransports führen kann; und (2) einem deutlichen
Anstieg im intrazellulären
freien Ca2+. Es ist bekannt, dass einer
axonalen Verletzung im allgemeinen ein Anstieg extrazellulärer Kaliumionen
folgt, die die Aufnahme von Ca2+ entweder über spannungssensitive
Kanäle
(L-, T- oder N-Typ) oder über
Rezeptor-abhängige
Ca2+-Kanäle
stimuliert. Eine deutliche Erhöhung
im intrazellulären
freien Ca2+ kann Prozesse beschleunigen,
die ungünstig
für das Überleben
der Zelle sind, einschliesslich solcher, die Ca2+-abhängige Enzyme
involvieren, hauptsächlich
Lipasen, Proteasen und Endonukleasen, die mitochondriale Schädigung verursachen
und schliesslich zum Zelltod führen
können.
Die Zelle braucht zur Überwindung
dieser Ereignisse mehr Energie, um aktiv die ionische Homöostase wiederherzustellen.
Die Kombination des erhöhten
Energiebedarfs und der herabgesetzten Energiekonservierung aufgrund
der mitochondrialen Dysfunktion an der Verletzungsstelle dürfte der
hauptsächliche Grund
für den
anschlies senden irreversiblen Nervenschaden und die Nervendegenerierung
nach der Verletzung sein. Eine frühe Messung der metabolischen
Aktivität
könnte
daher das Schicksal des Axons, seiner assoziierten Glialzellen und
seiner nicht-neuronalen Zellkörper
zeigen. Aus dem obigen folgt, dass die Wiederherstellung der mitochondrialen
Aktivität
kritisch bei der Verhinderung des degenerativen Prozesses, der im Nerv
nach der Verletzung auftritt, sein kann.
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Da
die auf den Nerv beim Nervenquetschungsmodell ausgeübte Verletzung
eine wohlkontrollierte, kalibrierte und reproduzierbare Läsion ist,
ist es möglich,
frühe posttraumatische
metabolische Defizite und eine mögliche
Linderung derselben durch Wirkstoffe oder andere Behandlungen mit
morphologischen und physiologischen Langzeiteffekten zu korrelieren.
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Aus
den vorhergehenden Figuren und der Diskussion geht hervor, dass
Neuroprotektion auf Nervenzellen gegen sowohl Glutamat-induzierte
Toxizität
als auch physikalische Insulte im Nervenquetschungsmodell übertragen
wird.
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Es
wurde nun entdeckt, dass Neuroprotektion den Okularnervenzellen
durch Verabreichung eines Arzneimittels der Formel (I) an die spinalen
Neuronen oder die Retina und den Sehnerv eines Säugetiers innerhalb eines Zeitraums
vor oder nach einer Verletzung der Nervenzellen, jedoch vor dem
Zelltod verliehen werden kann:
Formel
(I) worin die 2-Imidazolin-2-yl-amino-Gruppe entweder
in der 5- oder 6-Position des Chinoxalinkerns vorliegen kann; x,
y und z in einer der verbleibenden 5-, 6-, 7- oder 8-Positionen
sein können
und ausgewählt
werden aus Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl, Niederalkoxy oder
Trifluormethyl; und R ist ein optionaler Substituent in entweder
der 2- oder 3-Position des Chinoxalinkerns und kann Wasserstoff,
Niederalkyl oder Niederalkoxy sein.
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DEFINITIONEN:
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Die
als AGN 191103 definierte Verbindung hat die nachstehend gezeigte
chemische Struktur. Sie ist auch unter ihrem chemischen Namen 6-Methyl(2-imidazolin-2-ylamino)chinoxalin
bekannt:
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Das
als MK-801 identifizierte neuroprotektive Mittel ist auch unter
dem Namen Dizocilpine bekannt und hat die folgende chemische Struktur:
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Es
ist ausserdem in der 11. Ausgabe des Merck-Index in der Monograph-Nr. 3392 identifiziert
und beschrieben.
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Die
Begriffe "noxische
Aktionen" oder "noxische Provokationen" sind als Geschehnis
definiert, das für eine
Nervenzelle schädlich
oder zerstörerisch
ist. Es ist nicht auf Ereignisse beschränkt, die extrinsisch für das behandelte
Säugetier
sind, sondern schliesst auch Krankheitszustände und physiologische Ereignisse
oder Vorfälle
ein, wie z.B. Schlaganfall oder Herzattacken, die für die Nervenzellen über eine
Kette von Ereignissen schädlich
oder zerstörerisch
sind. Nicht-beschränkende
Beispiele von noxischen Aktionen schliessen ein: kompressive oder
mechanische Effekte oder Trauma oder Stressfaktoren, wie z.B. Glutamatneurotoxizität, verschlechterte
Blutzufuhr zu den Nerven (Ischämie)
und bezüglich
der Retina oder Sehnerven Retinitis pigmentosa und altersabhängige makulare
Degeneration und Glaukom.
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HUMANE DOSIERUNG UND VERABREICHUNG:
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Das
nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Medikament ist zur
Behandlung jedes beliebigen Säugetiers
verwendbar, einschliesslich der Menschen.
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Unter
Verwendung eines erfindungsgemäss
hergestellten Medikaments werden Säugetiere mit einer pharmazeutisch
wirksamen Menge eines neuroprotektiven Mittels für einen Zeitraum und zu einem
Zeitpunkt behandelt, so dass noxische Provokationen des Sehnervs
und der Retina nicht die Nervenzellen töten der permanent beschädigen. Die
Schutzmittel können
oral, topisch an das Auge oder durch ein beliebiges anderes Mittel
der Verab reichung, das nachstehend beschrieben oder fachbekannt
ist, verabreicht werden.
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Unter
Verwendung eines erfindungsgemäss
hergestellten Medikaments können
pharmazeutisch wirksame Mengen eines Schutzmittels alleine zur Behandlung
von Nervenverletzungen oder zur Verhinderung von Nervenzelltod verabreicht
werden. Alternativ kann ein Schutzmittel nacheinander oder gleichzeitig
mit einem Antiglaukom-Arzneimittel verabreicht werden, z.B. einem β-Blocker,
einem α2-Agonisten, einem muskarinischen Mittel,
wie z.B. Pilocarpin, einem Carbonsäureanhydraseinhibitor (CAI)
oder einem anderen Arzneimittel, das zur Aufrechterhaltung des Intraokulardrucks
(IOP) auf normalem Niveau oder zur Senkung von erhöhtem IOP
verwendbar ist. Die wirksamste Verabreichungsweise und das wirksamste
Dosisregime des Schutzmittels wird von der Art der zu behandelnden
Krankheit, der Schwere und dem Verlauf dieser Krankheit, vorhergehenden
Therapien, der Gesundheit des Patienten und der Response auf das
Arzneimittel und der Beurteilung des behandelnden Arztes abhängen. Im
allgemeinen sollte das neuroprotektive Mittel in einer Dosis verabreicht
werden, so dass eine Serum- oder intravitreale Konzentration von
0,01 bis 500 nM erreicht wird. Vorzugsweise wird das neuroprotektive
Mittel vor der Verletzung des Nervs verabreicht, kann aber auch
mit geringerem Effekt verabreicht werden, nachdem eine Verletzung
aufgetreten ist.
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Herkömmliche
Verabreichungsweisen und Standarddosierungsregime von Schutzmitteln,
wie z.B. MK-801, können
verwendet werden. Optimale Dosierungen für die Co-Verabreichung eines
Arzneimittels, z.B. einem IOP-senkenden
Arzneimittel, mit einem neuroprotektiven Mittel können nach
bekannten Methoden bestimmt werden. Dosierungen von neuroprotektiven
Mitteln können
auf die individuellen Patienten je nach der Dosierung des Arzneimittels,
mit dem das Mittel zusammen verabreicht wird, und der Response des
Patienten auf das Behandlungsregime eingestellt werden. Das Schutzmittel
kann an den Patienten auf einmal oder über eine Reihe von Behandlungen
verabreicht werden.
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Das
Mittel kann lokal, z.B. intravitreal, durch intrabulbare Injektion
zur Okularen Neuroprotektion, oder durch intrathekale oder epidurale
Verabreichung zum Schutz des Rückgrats
gegeben werden. Viele der erfindungsgemässen Mittel können systemisch,
z.B. oral oder intravenös
oder durch intramuskuläre
Injektion gegeben werden. Ausserdem können Mittel zum Schutz der
Retina und des Sehnervs, die durch die Hornhaut hindurchtreten können und
eine ausreichende Konzentration in der Kammerflüssigkeit errei chen können, wie z.B.
AGN 191103 und Brimonidin, auch topisch an das Auge verabreicht
werden.
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Die
in diesen Therapien verwendete Zusammensetzung kann auch in einer
Vielzahl von Formen vorliegen. Diese schliessen beispielsweise feste,
halbfeste und flüssige
Dosierungsformen, wie z.B. Tabletten, Pillen, Pulver, konservierte
oder nicht-konservierte flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, Liposomen, Suppositorien, injizierbare und infundierbare
Lösungen
ein. Die Zusammensetzungen schliessen vorzugsweise auch herkömmliche,
pharmazeutisch akzeptable Träger
ein, die den Fachleuten bekannt sind.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben Versuche und Messungen, die verwendet
werden bei (1) der Bestimmung des Schutzes der Nervenzellen gegen
Glutamat-induzierte Toxizität
und (2) Verfahren zur Bestimmung des neuralen Schutzes, der durch
neuroprotektive Mittel im Nervenquetschungsmodell einer mechanischen
Verletzung bereitgestellt wird.
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BEISPIEL 1
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Experimentelles Verfahren
zur Messung des neuralen Schutzes in einem Modell der Glutamat-induzierten
exzitotoxischen Effekte auf Nervenzellen:
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Neuronale
Hippokampuskulturen der Ratte mit niedriger Dichte wurden nach dem
Verfahren von Goslin und Banker hergestellt. Deckgläser wurden
in Porzellanschalen auf eine Weise gereinigt und sterilisiert, so dass
sie nicht aneinander klebten (Cohen-Deckglasfärbegestelle, Thomas Scientific).
Deckgläser
(13 mm) wurden in Färbegestelle
gestellt, in destilliertem Wasser (4 Spülungen, je 1 Minute) zur Entfernung
von Staub gespült
und 36 Stunden in konzentrierte HNO3 gestellt.
Die Deckgläser
wurden in destilliertem Wasser (4 Wechsel im Verlauf von 3 Stunden)
gespült
und mit trockener Wärme
(über Nacht
bei 225°C)
sterilisiert. Die Deckgläser
wurden in 24 Kavitäten-Platten übertragen,
1 Deckglas pro Kavität.
Zur Unterstützung
der Deckgläser
oberhalb der Glia während
der Co-Kultur wurden Paraffinpunkte auf die Gläser aufgebracht und UV-Strahlung
(30 Minuten) eingesetzt, bevor die Deckgläschen eingeführt werden.
1 mg/ml Poly-L-lysinhydrobromid (PLL) (Sigma) (MW 30.000–70.000)
wurde in Boratpuffer (0,1 M, pH 8,5) gelöst, filtriert, sterilisiert und
verwendet, um jedes Deckgläschen über Nacht
zu überdecken.
Das PLL wurde entfernt, die Deckgläser in destilliertem Wasser
gewaschen (2 Wäschen,
je 2 Stunden), Plattiermedium (Eagles MEM mit Earles-Salzen, enthaltend
extra Glucose (600 mg/l) und 10 Pferdeserum] zugegeben und die Platten
in einem Inkubator gelagert. Astrogliale Kulturen wurden aus den
Hirnen von neugeborenen Ratten nach einem ähnlichen Verfahren wie dem
von Levinson und McCarthy hergestellt, ausser dass sie mit niedrigerer
Dichte plattiert wurden, so dass sie hauptsächlich Typ 1-Astroglia enthielten.
105 Zellen wurden in jede Kavität
plattiert. Gliakulturen wurden mit Plattiermedium zweimal pro Woche
ernährt
und verwendet, nachdem sie das Konfluenzstadium erreicht hatten,
etwa 2 Wochen nach dem Plattieren. 1 Tag vor der Verwendung wurde
das Plattiermedium entfernt, neuronales Erhaltungsmedium (MEM, enthaltend
N2-Ergänzungen)
zugegeben und die Inkubation fortgesetzt. 3 × 104 lebensfähige Rattenhippokampusnerven
(E18-Embryos) wurden auf den PLL-behandelten Deckgläsern, die
im Plattiermedium gehalten wurden, ausplattiert. Nach 3 bis 4 Stunden,
als die meisten Neuronen anhafteten, wurden die Deckgläser in die
Schalen, die die Glialzellen in Erhaltungsmedium enthielten, auf
solche Weise transferiert, dass die neuronale Seite zu den Glia
hinzeigte, welche neuronales Leben und Entwicklung unterstützen. Zur
Verringerung der glialen Vermehrung wurde Cytosinarabinosid (1 b-D-Arabinofuranosylcytosin)
(Calbiochem) (5 × 10
M Endkonzentration) zu den Kulturen 2 Tage nach dem Plattieren zugegeben.
Nach dem Tag 6 in Kultur wurden die Zellen mit 1 mM Glutamat oder
mit Glutamat zusammen mit entweder AGN191103 – 0,1 nM (MW = 200) oder MK-801 – 10 nM
behandelt (2 bis 3 Deckgläser
wurden für jede
Behandlung verwendet).
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Nach
24 Stunden Inkubation wurden die Zellen mit Trypanblau angefärbt. Lebende
und tote Neuronen wurden aus zufällig
ausgewählten
Kulturfeldern gezählt
(5 Felder von jedem Deckglas). Der Prozentsatz der toten Zellen
wurde berechnet.
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BEISPIEL 2
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Verfahren zur Nervenquetschungsverletzung
und Messungen der Verbindungsaktionspotentiale (CAP) im Anschluss
an eine Verletzung:
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TEIL A:
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Metabolische Messungen:
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Der
Einsatz von Tieren erfolgte gemäss
der ARVO-Resolution zu Tieren in der Forschung. Männliche Sprague-Dawley
(SPD)-Ratten mit einem Gewicht von 300 bis 400 g wurden mit Natriumpentobarbiton
(intraperitoneal, 35 mg/kg) anästhetisiert.
Eine Kanüle
wurde in die Trachea zur künstlichen
Beatmung erforderlichenfalls eingeführt. Während der Kopf des Tieres durch
einen Kopfhalter fixiert wurde, wurde eine laterale Kanthotomie
unter einem Binokularmikroskop ausgeführt und die Bindehaut lateral
zur Kornea eingeschnitten. Nach Trennung der Retraktorbulbimuskeln
wurde der Sehnerv identifiziert und eine Länge von 3,0 bis 3,5 mm nahe
dem Augenball durch stumpfe Dissektion freigelegt. Die Dura wurde
intakt gelassen und es wurde darauf geachtet, den Nerv nicht zu
verletzen. Der erste Teil eines Lichtleiterhalters (siehe unten)
wurde unter den Sehnerv eingeführt
und der Nerv leicht in den Lichtleiterkanal geführt. Der zweite Teil wurde
dann auf solche Weise an seiner Stelle fixiert, dass der Lichtleiter
auf der Oberfläche
des Sehnervs 1 mm von der Stelle, an der die Verletzung geplant
war, angebracht wurde.
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Oberflächenfluorometrie-Reflektometrie:
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Die
Verfolgung des intramitochondrialen NADH-Redoxstatus beruhte auf
der Fluoreszenz von NADH bei 366 nm, was zur Emission von blauem
Licht mit einer Peakintensität
von 450 nm führt,
anders als dessen oxidierte Form, NAD+, dem diese Fluoreszenz fehlt.
Die Quelle für
die 366 nm-Anregung ist eine luftgekühlte 100 W-Quecksilberlampe,
die mit einem starken 366 nm-Filter
(Corning 5860 (7–38)
plus 9782 (4–96))
ausgestattet ist. Ein flexibles Y-förmiges Bündel aus optischen Fasern (Lichtleiter)
wird verwendet, um das Licht zu und vom Sehnerv zu übertragen
und so in vivo-Messungen
technisch möglich
zu machen. Anregungslicht wird durch das Bündel der Anregungsfasern zum
Nerv geleitet. Das vom Nerv emittierte Licht wird, nachdem es durch
ein zweites Bündel
von Fasern geleitet wurde, in einem Verhältnis von 90:10 zur Messung
des Fluoreszenzlichts (90 %) bei 450 nm und des reflektierten Lichts
(10 %) bei 366 nm durch zwei mit einem 1-Kanal-Gleichstromfluorometer-Reflektometer
verbundene Fotomultiplier aufgeteilt. Um Variationen unter den Tieren
zu minimieren, wurden Standardsignaleichverfahren zu Beginn der
Aufzeichnungen verwendet. Veränderungen
in den Fluoreszenz- und Reflexionssignalen während des Experiments werden
relativ zu den geeichten Signalen berechnet. Diese Art der Eichung,
obwohl sie nicht absolut ist, hat sich dennoch als verlässlich und reproduzierbar über verschiedene
Tiere und unter verschiedenen Labors erwiesen.
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Veränderungen
im reflektierten Licht wurden mit Änderungen in der Gewebeabsorption
aufgrund von hämodynamischen
Effekten und Bewegungen des Sehnervs sekundär zur Veränderung des arteriellen Blutdrucks
und des Nervenvolumens korreliert. Man stellt fest, dass die Fluoreszenzmessungen
adäquat
für NADH-Redoxstatusmessungen
korrigiert sind, indem man das reflektierte Licht (366 nm) vom fluoreszierenden
Licht (1:1-Verhältnis)
abzieht und so das korrigierte Fluoreszenzsignal erhält.
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Metabolismusmessungen:
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Tiere,
die noch anästhetisiert
waren, liess man 30 Minuten von den oben beschriebenen Operationen erholen
und exponierte sie dann anoxischen und hyperoxischen Bedingungen.
Ein anoxischer Zustand wurde erreicht, indem die Ratte in einer
Atmosphäre
mit 100 % Stickstoff 2 Minuten atmen musste, nachdem sie wieder
an die Luft kam. Wenn Tiere nicht spontan die normale Atmung wiederaufnahmen,
wurden sie ventiliert, indem zweimal in die Trachea geblasen wurde.
Ein hyperoxischer Zustand wurde induziert, indem das Tier 100 %
Sauerstoff 6 bis 10 Minuten atmen musste. Um die metabolische Aktivität des Sehnervs
zu bewerten, wurden die relativen Veränderungen in den Intensitäten von
reflektiertem und fluoreszierendem Licht als Response auf Anoxie
und Hyperoxie vor und nach der Quetschverletzung gemessen.
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Experimentelles Protokoll
für Metabolismusmessungen:
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Unter
Verwendung von kalibrierten Querzangen wurde eine wohlgeeichte moderate
Quetschverletzung dem Nerv zwischen dem Auge und dem Lichtleiterhalter
bei einem Druck entsprechend 120 g während 30 Sekunden zugefügt.
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TEIL B:
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Physiologische Messungen:
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Experimenteller
Aufbau zur Aufzeichnung des Verbindungsaktionspotentials (CAP):
Vor der Entfernung der optischen Nerven zur elektrophysiologischen
Messung wurden die Ratten mit 70 mg/kg Pentobarbiton tief anästhetisiert.
Die Haut wurde vom Schädel
entfernt und die Sehnerven von den Augäpfeln abgelöst. Eine subtotale Dekapitierung
wurde durchgeführt
und der Schädel
mit einer Hohlmeisselzange geöffnet.
Das Cerebrum wurde lateral verschoben, was den intrakranialen Teil
des Sehnervs exponierte. Ein Schnitt auf der Höhe des Chiasmus ermöglichte
die Entfernung der gesamten Länge
des Nervs, der in Gefässe übertragen wurde,
die frische kalte Krebs-Lösung enthielten,
bestehend aus: NaCl (125 mM), KCl (5 mM), KH2PO4 (1,2 mM), NaHCO3 (26
mM), MgSO4 (0,6 mM), CaCl2 (24
mM), D-Glucose (11 mM), belüftet
mit 95 % O2 und 5 % CO2.
Die Nerven wurden in dieser Lösung
gehalten, in der die elektrische Aktivität wenigstens 3 bis 4 Stunden stabil
blieb. Nach 1 Stunde Erholung wurden die Nerven in Krebs-Lösung bei
37°C eingetaucht.
Elektrophysiologische Aufzeichnungen wurden von dem Nerv distal
zur Quetschverletzung erhalten, da die Nerven zu klein waren, um
eine Messung auf beiden Seiten der Quetschung zu erlauben. Die Nervenenden
wurden dann mit zwei Ag-AgCl-Saugelektroden, die in die Badlösung eingetaucht
waren, verbunden. Der stimulierende Puls wurde durch die Elektrode
am proximalen Ende gegeben und das Aktionspotential durch die distale
Elektrode aufgezeichnet. Ein Grass SD9-Stimulator wurde für die elektrische
Stimulierung verwendet (2 V, 50 μs).
Das Signal wurde an einen Medelec PA63-Vorverstärker und dann an einen Medelec
MS7-Elektromyografen und einen AA7T-Verstärker geleitet. Die Lösung, der
Stimulator und der Verstärker waren
gemeinsam geerdet. Die maximale Amplitude von acht gemittelten CAPs
wurde aufgezeichnet und mit einer Polaroidkamera fotografiert. Die
verbliebenen Nerven (nicht verletzt) wurden verwendet, um Referenzwerte
von normalen Nerven zu messen und die Quetschzangen zu kalibrieren.
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Aufzeichnung der visuell
hervorgerufenen Potential (VEP)-Response:
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Arzneimittel-behandelte
Ratten wurden 2 Wochen nach der Verletzung zur Bewertung ihrer funktionellen
Wiederherstellung behandelt. In diesem Satz von Experimenten wurde
das Muster der abgenommenen Potentiale in Response zu einer Lichtstimulierung
vom primären
Sehkortex her aufgezeichnet. Das durch das Licht hervorgerufene
Potential stammt aus der Retina und pflanzt sich entlang der überlebenden
Axone fort, um ihr letztendliches Ziel, die Sehrinde, zu erreichen.
Nur solche Axone, die die primären
und sekundären
degenerativen Prozesse überleben,
sind in der Lage ein Aktionspotential zu leiten. Eine vergleichende
Analyse des Musters der Feldpotentiale in behandelten und unbehandelten
Tieren zeigt die Wirkung der Behandlung auf das Überleben der Axone.
-
Anästhetisierte
Ratten (Rumpon, Ketalar) wurden in ein kleines stereotaktisches
Tier-Instrument gegeben. Nach Exposition des Schädels wurden zwei Löcher mit
einen zylindrischen Bohrerstück
gebohrt, wobei die Dura intakt gehalten wurde, um den kortikalen
Schaden zu minimieren. Ein Loch, das oberhalb des Nasenknochens
gebohrt wurde, wurde als Referenzpunkt verwendet. Das zweite Loch
war in der Fläche
OC1 mit den Koordinaten Bregma # 8 mm, Lateralkreuz # 3 mm. Eine
Goldkontaktnadel, die mit einer Schraube verbunden war, wurde als
Elektrode verwendet und in die Löcher
geschraubt und durch Acrylzement mit dem Schädel verbunden. Das Feldpotential
wurde durch stroboskopische Stimulierung mit durchschnittlich 90
Blitzen pro Minute angeregt. Das durch die Blitze hervorgerufene
Potential wurde unter Verwendung von Lab View-Datenaufnahme- und
Managementsystemen analysiert. Die Feldpotentiale wurden digitalisiert
und zur Off-line-Analyse gespeichert.
-
TEIL C:
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Messung von Arzneimitteleffekten;
Tests der neuroprotektiven Eigenschaften:
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Der
erste Satz von Experimenten involvierte metabolische Messungen.
Jedes Arzneimittel wurde intraperitoneal in verschiedenen unterschiedlichen
Konzentrationen injiziert. Jedes Arzneimittel wurde in einer Gruppe
von 8 Tieren getestet, zusammen mit 8 Kontrollen (verletzte Tiere,
die mit Puffervehikel behandelt wurden). In jedem Fall wurden metabolische
Messun gen On-line vor der Verletzung, 0,5 Stunden nach der Verletzung
und jede Stunde während
der nachfolgenden 4 bis 6 Stunden erhalten. Die Daten wurden durch
ANOVA analysiert.
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Messung von Langzeiteffekten.
Physiologische Aktivitäten:
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CAPS:
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Unmittelbar
nach der Verletzung wurde das zu testende Arzneimittel in 10 Tiere
injiziert und 10 Kontrolltiere wurden mit Vehikel injiziert. 2 Wochen
später
wurden die CAPS jedes Nervs in vitro unter Verwendung von Saugelektroden
aufgezeichnet. Die kontralaterale Seite wurde als interne Kontrolle
verwendet. Die Ergebnisse zeigten, ob das untersuchte Arzneimittel
irgendwelche Potentialeffekte auf die Rettung von ausgesparten Axonen
und/oder die Verlangsamung der Degeneration hatte. Positive Ergebnisse
führten
zu Bemühungen
zur Bestimmung der optimalen Dosierung für jedes vielversprechende Arzneimittel.
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VEP-Response:
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Elektroden
wurden in den Kortex von naiven SPD-Ratten in zwei alters- und geschlechtsgepaarten Gruppen
gegeben. Unmittelbar nach der Implantierung wurde die VEP-Response
von der linken Seite aufgezeichnet, während ein Licht in das rechte
Auge geblitzt wurde, wobei das linke Auge bedeckt war. Eine wohlkontrollierte
Quetschverletzung wurde dann am optischen Nerv vorgenommen und das
Arzneimittel unmittelbar mit der zuvor bestimmten optimalen Dosierung
verabreicht. Kontrolltiere wurden auf die gleiche Weise behandelt,
ausser dass Vehikel statt Arzneimittel verabreicht wurde. Die VEP-Response
für jedes
Tier wurde 1 Tag, 1 Woche, 2 Wochen und 4 Wochen nach der Operation
aufgezeichnet.
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Auf ähnliche
Weise wurde gezeigt, dass Nervenzellenschädigungen in Modellen der spinalen
Ischämie
auftreten, und es wurde vorgeschlagen, dass eine induzierte spinale
Hypothermie einen neuroprotektiven Effekt hat. M. Marsala, J. Gulik,
T. Ishikawa und T.L. Yaksh, Journal of Neuroscience Methods, 74,
Seiten 97 bis 106 (1997). Der Mechanismus des Nervenzelltods im
Anschluss an eine Ischämie
wird, so glaubt man, durch Mechanismen verursacht, die ähnlich denen
sind, die sich effektiv durch Verabreichung der erfindungsgemässen Verbindungen
in Nerven, wie dem Sehnerv und der Retina, behandeln lassen. Eine
hypoxische neuronale Depolarisierung und Glutamattoxizität werden
in der Studie von Marsala, Galik et al. (oben) zitiert.
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Neuere
Studien haben gezeigt, dass adrenerge α2A-Rezeptoren
der prädominante α2-Subtyp
sind, der in der menschlichen Wirbelsäule vorliegt. Es wurde bereits
vorgeschlagen, dass α2A-Agonisten nützlich bei der Analgesie oder
Sedierung sind, indem sie an α2A-Rezeptoren im Rückgrat binden und diese aktivieren.
Siehe z.B. R.G. Lawhead, H.S. Blaxall und D.B. Bylund, Anesthesiology,
77(5) 983–91
(1992). Es wird neu entdeckt, dass diese Agonisten den Zellen des
Rückgrats
Neuroprotektion verleihen. Die Verabreichung einer effektiven Menge
der erfindungsgemässen
Verbindungen zur Neuroprotektion im Rückgrat kann intrathekal, epidural oder
systemisch, wie z.B. oral oder durch Injektion, vorgenommen werden,
wie oben unter "Dosierung
und Verabreichung" diskutiert
wurde. Eine solche Verabreichung an die Wirbelsäule wird spinale Nervenzellen
vor noxischen Provokationen, wie z.B. Ischämie und Trauma, schützen.
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Tiermodelle
für die
spinale Ischämie;
Methoden zur Induzierung einer solchen Ischämie, Methoden zur Messung von
Mengen solcher endogenen Verbindungen, die während und nach einer Ischämie freigesetzt werden,
durch intrathekale Dialyse und histologische Studien der Nervengewebe
und der behavioralen neurologischen Funktion nach ischämischen
Ereignissen werden in den folgenden Artikeln angegeben: M. Marsala, A.B.
Malmberg und T.L. Yaksh, J. Neuroscience Methods, 62, Seiten 43
bis 53 (1995); Y. Taira, M. Marsala, Stroke, 27(10), Seiten 1850
bis 1858 (1996); M. Marsala, I. Vanicky, T.L. Yaksh, Stroke, 25(10),
Seiten 2038 bis 2046 (1994).
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Unter
Verwendung einer Kombination dieser Referenzen wird ein Experiment
eingesetzt, um die Wirksamkeit der erfindungsgemässen Verbindungen zu testen.
Die Verbindungen werden an ein Testtier, beispielsweise eine Ratte,
gegeben, gefolgt von Induktion einer Spinalischämie und dann Reperfusion, oder
einer kalibrierten Nervenquetschungsschädigung. Die Messung der Freisetzung
von Glutamat und anderer endogener Verbindungen wird durch intrathekale
Dialyse vorgenommen. Auch die Untersuchung der neurologischen Verhaltensänderung,
wie z.B. der Induktion von Allodynie und Verlust der motorischen
Fähigkeiten,
wird vorgenommen, um die Nützlichkeit
der Verbindungen zur spinalen Neuroprotektion gegen eine Tiergruppe
zu zeigen, die nicht mit neuroprotektiven Verbindungen behandelt
wurde.