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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Sensor mit einer mikroskopischen
flexiblen mechanischen Struktur wie Mikroausleger, Mikrobrücken oder Mikromembranen
in einer mikroskopischen Kammer. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung einen Sensor zum Messen der biochemischen Eigenschaften
von Fluiden mit solchen Kammern.
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Die
Messung der Eigenschaften von Fluiden, die durch mikroskopische
Kanäle
fließen,
ist auf dem Gebiet der Mikroflüssigkeitshandhabungssysteme wichtig,
die Systeme zum Messen
- 1) der physikalischen
Eigenschaften wie der Flußratenviskosität und der
lokalen Temperatur,
- 2) der chemischen Eigenschaften wie dem pH-Wert und der chemischen
Zusammensetzung, und
- 3) der biologischen Eigenschaften wie der Identifikation von
organischen Bestandteilen in Fluiden einschließlich DNA-Fragmenten, Proteinen
und vollständiger
biologischer Zellen umfassen.
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Mikroflüssigkeitshandhabungssysteme
bestehen in der Regel aus engen Kanälen mit einer Breite und einer
Tiefe in der Größenordnung
von jeweils 100 Mikrometern, die in die Oberfläche einer dünnen Scheibe aus einem Material
wie Silizium, Glas oder Kunststoff mittels Herstellungstechniken eingraviert
oder eingeprägt
werden, die auf der Mikrobearbeitung beruhen. Die Oberfläche mit
den Kanälen
ist gewöhnlich
mit einer anderen Oberfläche verbunden,
um die Kanäle
zu verschließen.
Die durch die sich ergebenden Kanäle gepumpten Fluide fließen in der
Regel in einer vollständig
laminaren Strömung.
Im Ergebnis können
durch solche Mikrosysteme mehrere verschiedene Fluide in laminaren Strömen hindurchgeleitet
werden, ohne daß sich
die Fluide merklich mischen.
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Ein
wesentlicher Vorteil eines Mikroflüssigkeitshandhabungssystems
ist, daß sehr
kleine Fluidmengen kontrolliert zu verschiedenen Teilen des Systems
geleitet werden können,
wo verschiedene analytische Techniken angewendet werden können, um
die Eigenschaften der Flüssigkeit
zu bestimmen. Dies kann etwa durch externe analytische Techniken wie
einer optischen Erfassung geschehen. Der kontrollierte Fluß des Fluids
wird mittels Pumpen und Ventilsystemen bewirkt, die entweder extern
sein können
oder die in die Mikrokanäle
integriert sind.
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Mikroausleger
sind Einrichtungen, bei denen Änderungen
in den mechanischen Eigenschaften eines mikroskopischen Mikroauslegers
dazu verwendet werden, um Änderungen
in der Umgebung des Mikroauslegers zu erfassen. Der Mikroausleger
ist meist in der Größenordnung
100 Mikrometer lang, 10 Mikrometer breit und ein Mikrometer dick.
Der Mikroausleger besteht aus einem Material wie Silizium, Siliziumnitrid,
Glas, Metall oder einer Kombination davon, wobei zu Herstellung
Mikrobearbeitungstechniken zur Anwendung kommen. Eine Änderung
in den mechanischen Eigenschaften kann zum Beispiel durch den Aufbau
von Spannungen im Mikroausleger aufgrund einer Änderung in der Oberflächenspannung
des Mikroauslegers entstehen. Spannungen können auch durch Änderungen
in der Temperatur des Mikroauslegers durch den Bimetalleffekt auftreten,
wenn der Mikroausleger aus zwei Materialien mit unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten besteht. Solche Spannungen
im Mikroausleger können
auf verschiedene Arten erfaßt
werden. Oft führt
die Spannung zu einer Auslenkung des Mikroauslegers. In einer solchen
Situation kann die Auslenkung durch die Ablenkung des Lichtstrahls
eines Lasers an der reflektierenden Oberfläche des Mikroauslegers erfaßt werden.
Eine Änderung
im Widerstand eines in den Mikroausleger integrierten Piezowiderstands
ist eine andere Möglichkeit,
die den Vorteil hat, daß sie
nicht von einer Auslenkung des Mikroauslegers abhängt und
daß sie
keinen optischen Zugang zu dem Mikroausleger erfordert.
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Eine Änderung
der Resonanzfrequenz ist ein anderes Beispiel für eine Änderung in den mechanischen
Eigenschaften. Wenn sich am Mikroausleger Material anlagert, ändert dies
seine Masse. Diese Änderung
bewirkt eine Änderung
der Resonanzfrequenz des Mikroauslegers. Eine solcher Änderung kann
durch Anregen des Mikroauslegers mit einer Frequenz in der Nähe der Resonanzfrequenz
und Überwachen
der sich ergebenden Amplitude der dynamischen Biegung des Mikroauslegers
festgestellt werden, wobei Verfahren angewendet werden, die den
oben genannten Verfahren zum Erfassen von Spannungen ähnlich sind.
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Unter
Ausnutzung solcher Änderungen
der mechanischen Eigenschaften wurden Mikroausleger dazu verwendet,
chemische Reaktionen in der Gasphase oder der flüssigen Phase zu erfassen, die
an der Oberfläche
des Mikroauslegers auftreten. Bei Gasphasenexperimenten erfolgten
die Messungen in einer Gaskammer mit einer optischen Erfassung der Biegung
des Mikroauslegers. Zur Thermogravimetrie an Luft wurden Mikroausleger
mit integrierten piezoresistiven Gebern verwendet. Unter Umgebungsbedingungen
erwiesen sich die Erfassungstechniken auf Mikroauslegerbasis als
recht empfindlich. Es wurde gezeigt, daß Massenänderungen bis herunter zu 0,5
ng und Temperaturänderungen
bis herunter zu etwa 10–5 C aufgelöst werden
können.
Auch wurden Änderungen
der Oberflächenspannung
im Bereich von 10–5 N/m erfaßt. J. Chen
[J. Chen, Doktorarbeit an der Simon Fraiser University (1995)] beschreibt
einen piezoresistiven Mikroausleger für die Erfassung von Massenänderungen
in Flüssigkeiten.
Es erfolgte die Erfassung von Polystyrolkugeln in einem 3-Wasser-Tank,
in dem sich der Mikroausleger befand. Durch Vibrieren des Mikroauslegers
könnten Änderungen
in der Resonanzfrequenz und damit eine Massenänderung am Mikroausleger festgestellt
werden. Die Auslenkung des Mikroauslegers wurde durch einen integrierten
piezoresistiven Geber gemessen.
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Die
am 29. Juli 1999 veröffentlichte
PCT-Patentanmeldung WO 99/38007 beschreibt ein System zum Erfassen
von Analyten in einem Fluid unter Verwendung von funktionalisierten
Mikroauslegern in einem Rohr. Aufgrund von molekularen Wechselwirkungen
auf einer Seite des Mikroauslegers biegt sich dieser. Die Biegung
wird optisch durch die Reflexion eines Laserstrahls am Ende des
Mikroauslegers festgestellt. Die Anwendungsbeispiele umfassen die
Bildung von sich selbst anordnenden Monoschichten (SAMs) von Alkylthiolen
auf einem mit Gold beschichteten Mikroausleger und die teilweise
reversible Adsorption von Lipoproteinen geringer Dichte. Die Möglichkeit
des Testens von mehreren Analyten gegen mehrere Analyten wird erwähnt. Es
wird eine Lösung
zum Erzeugen eines Referenzsignals vorgeschlagen, bei der eine Verdrehbewegung
des Mikroauslegers und die Möglichkeit
des Unterscheidens der Verdrehbewegung von der Biegebewegung ausgenutzt
wird. Es werden geringe Flußraten
empfohlen, um eine Störung
des Mikroauslegers zu vermeiden. Dies ist ein klarer Hinweis darauf,
daß das
vorgesehene Flußsystem
makroskopische Abmessungen hat.
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In
Polymer wurde eine Mikroauslegeranordnung an der Oberseite eines
offenen Kanals realisiert [C. P. Lee et al., Proceedings of the μTAS '98 workshop (1998)
245–252;
L. P. Lang et al., Sensors and Actuators A 71 (1998) 144–149]. C.
P. Lee et al. schlagen vor, diese Mikroausleger für die Verwendung
als biochemisch funktionelle Spitzen in der Atomkraftmikroskopie
(AFM) und in der Nahfeld-Rastermikroskopie (SNOM) zu modifizieren.
Diese vorgeschlagene Anwendung betrifft jedoch die Abbildung von
Oberflächen.
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Es
stehen bereits kommerziell Mikroausleger für Sensoren in Flüssigkeiten
zur Verfügung.
D. R. Baselt et al. [D. R. Baselt et al., Proceedings of the IEEE
Bd. 85 4 (1997) 672–679]
beschreiben piezoresistive Mikroausleger, die unter Verwendung von
magnetischen Partikeln als Biosensoren genutzt werden. Die beschichteten
Mikroausleger befinden sich in einer Flüssigkeitszelle, in der die
Detektion erfolgt. Die Mikroausleger messen die Wechselwirkung zwischen
Teilchen, die auf den magnetischen Kügelchen immobilisiert wurden,
und immobilisierten Teilchen auf der Oberfläche des Mikroauslegers. Wenn
sich die magnetischen Kügelchen
an die Oberfläche
binden, bewirkt die Anwendung eines großen magnetischen Feldes ein
Biegen des Mikroauslegers.
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Das
US-Patent 5 719 324 beschreibt einen Mikroauslegersensor, bei dem
eine Massenänderung des
Mikroauslegers als Änderung
der Resonanzfrequenz des Mikroauslegers erfaßt wird. Außerdem wird eine Spannungsänderung
im Mikroauslegermaterial als Auslenkung des Mikroauslegers festgestellt. Zur
Massenerfassung versetzt ein piezoelektrischer Aktuator den Mikroausleger
in Schwingung, und die Auslenkung des Mikroauslegers wird durch
eine optische Messung festgestellt. Es wird erwähnt, daß dieses Prinzip der Massenerfassung
auch in einer Flüssigkeit
erfolgen kann.
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Die
am 29. Juli 1999 veröffentlichte
WO 9938007 beschreibt einen Sensor für die Erfassung eines Analyten
in einem Fluid längs
eines Strömungsweges.
Der Sensor umfaßt
ein im wesentlichen planares Element, das so im Strömungsweg
angeordnet ist, daß sich
die Ebene in der Strömungsrichtung
erstreckt. Mit dem Element ist ein Ligand verbunden, der mit dem
Analyt wechselwirkt, wobei die Wechselwirkung eine Biegung des Elements
bewirkt. Der Sensor umfaßt
des weiteren eine Einrichtung zum Erfassen der Biegung.
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Der
in der WO 9938007 beschriebene Sensor weist keinen Kanal in der
Größenordnung
von 100 Mikrometer Breite und 100 Mikrometer Tiefe auf. Auch ist
in der WO 9938007 kein Bezug zu einer laminaren Strömung zu
finden.
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Die
obigen Systeme haben alle den Nachteil, daß Mikroauslegerexperimente
in großen
Flüssigkeitsbehältern ausgeführt werden.
Solche großen Flüssigkeitsbehälter sind
sehr schwer thermisch zu stabilisieren. Die für die großen Behälter erforderliche Menge an
Chemikalien ist unnötig
groß.
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Die
meisten obigen Systeme haben darüberhinaus
den Nachteil, daß die
Auslenkung des Mikroauslegers optisch erfaßt wird. Der Nachteil besteht darin,
daß es
schwierig sein kann, zu einem bestimmten Mikroausleger einen optischen
Zugang zu erhalten, besonders wenn eine Anzahl von Mikroauslegern
nahe beieinander angeordnet ist oder wenn die Flüssigkeit nicht transparent
ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Mikroausleger, Mikrobrücken und
Mikromembranen in geschlossene Mikroflüssigkeitshandhabungssysteme
zu integrieren, um einen neuen Detektionsmechanismus zum Feststellen
der physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften von Fluiden
in solchen Systemen zu erhalten.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sensor vom
Mikroauslegertyp, Mikrobrückentyp
oder Mikromembrantyp mit einer integrierten Ausgabe zu schaffen.
In einem geschlossenen Mikroflüssigkeitshandhabungssystem
können
in einem Kanal ohne gegenseitige Vermischung laminare Ströme verschiedener
Flüssigkeiten
fließen, was
eine völlig
neue Art von Experimenten ermöglicht
und was das mit der Flüssigkeitsbewegung
verbundene Rauschen verringert.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, benachbarte oder
eng beabstandete Mikroausleger, Mikrobrücken und Mikromembranen zu schaffen,
die dadurch gleichzeitig unterschiedlichen chemischen Umgebungen
ausgesetzt werden können,
daß
der
Fluidfluß im
Mikrokanal vertikal in zwei oder mehr Strömen laminar verläuft, so
daß Mikroausleger
oder Mikromembranen an gegenüberliegenden
Seiten des Mikrokanals sich in verschiedenen Fluiden befinden, oder
so, daß ein
Mikroausleger, eine Mikrobrücke
oder eine Mikromembran zwei verschiedenen Fluiden ausgesetzt ist;
oder daß
der
Fluidfluß im
Mikrokanal horizontal laminar verläuft, so daß sich auf verschiedenen Höhen im Mikrokanal
befindliche Mikroausleger oder Mikrobrücken oder Mikromembranen an
der Oberseite und der Unterseite des Kanals verschiedenen Fluiden
ausgesetzt sind.
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Auf
diese Weise können Änderungen
im viskosen Widerstand, der Oberflächenspannung, der Temperatur
oder den Resonanzeigenschaften von benachbarten oder eng beabstandeten
Mikroauslegern, Mikrobrücken
und Mikromembranen aufgrund der unterschiedlichen Fluidumgebung
verglichen werden.
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Benachbarte
oder eng beabstandete Mikroausleger, Mikrobrücken und Mikromembranen können mittels
des gerade beschriebenen Verfahrens zum Eintauchen von benachbarten
oder nebeneinanderliegenden Mikroauslegern, Mikrobrücken und
Mikromembranen in unterschiedliche Fluide mit verschiedenen chemischen
Substanzen beschichtet werden. Nach dem Beschichten können die
Mikrokanäle
mit anderen Fluiden gespült
werden, um das Beschichtungsmaterial zu entfernen und um die Reaktionen
von benachbarten oder eng beabstandeten Mikroauslegern, Mikrobrücken und
Mikromembranen mit unterschiedlichen Beschichtungen zu vergleichen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sensor
auf der Basis von Mikroauslegern, Mikrobrücken oder Mikromembranen mit einem
minimalen Flüssigkeitsvolumen
zu schaffen, um die Menge an den erforderlichen Chemikalien zu verringern
und um ein System zu erhalten, das leicht thermisch stabilisiert
werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
obigen Aufgaben werden durch den in den Patentansprüchen definierten
Sensor gelöst.
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Mit
Abmessung im Mikrometerbereich ist gemeint, daß die Wechselwirkungskammer
Abmessungen im Bereich von 50 bis 500 Mikrometern (Breite und Tiefe)
hat. Das erste flexible Element kann einen Mikroausleger mit einem
ersten und einem zweiten Ende umfassen, wobei das erste Ende an
der Wechselwirkungskammer angebracht ist. Der Mikroausleger kann
eine rechteckige Form haben und etwa 50 μm breit, 200 μm lang und
1 μm dick
sein.
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Der
Auslenkungsparameter des ersten flexiblen Elements kann sowohl ein
statischer als auch ein dynamischer Parameter sein. Statisch heißt, daß das flexible
Element einer statischen Verformung unterworfen ist, z.B. einer
Biegung. Statische Verformungen werden typischerweise durch Spannungen im
flexiblen Element hervorgerufen. Dynamisch heißt, daß das flexible Element bei
oder in der Nähe seiner
mechanischen Resonanzfrequenz angeregt wird. Beim Erfassen einer
Substanz im Fluid ändert sich
die Resonanzfrequenz aufgrund einer Änderung der Masse des flexiblen
Elements.
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Alternativ
kann das erste flexible Element eine Mikrobrücke mit einem ersten und einem
zweiten Ende umfassen, wobei das erste und das zweite Ende an der
Wechselwirkungskammer angebracht sind. Die Abmessungen (Breite,
Länge und
Dicke) der Mikrobrücke
können
den Abmessungen des Mikroauslegers entsprechen. Alternativ kann
das erste flexible Element einen Teil der Begrenzung der Wechselwirkungskammer
bilden. Die Begrenzung kann dabei eine der Seitenwände der
Wechselwirkungskammer sein.
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Die
Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Auslenkungsparameters des
ersten flexiblen Elements kann aus einem piezoresistiven Element bestehen,
das vorzugsweise ein integraler Teil des ersten flexiblen Elements
ist. Vorzugsweise bildet das piezoresistive Element einen Teil einer
Abgleichbrücke,
etwa einer Wheatstone-Brücke.
Alternativ kann die Erfassungseinrichtung einen Laser, ein optisches
Element und einen Photodetektor zur Positionserfassung umfassen.
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Der
Sensor nach dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann des
weiteren einen Aktuator zum Bewegen des flexiblen Elements relativ
zu der Wechselwirkungskammer umfassen. Der Aktuator kann auf verschiedene
Arten ausgeführt
sein, z.B. piezoelektrische Elemente, eine Einrichtung zum Erzeugen
einer elektrostatisch induzierten Be wegung, eine Einrichtung zum
Erzeugen einer magnetisch induzierten Bewegung oder eine Einrichtung
zum Erzeugen einer thermisch induzierten Bewegung umfassen.
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Die
Handhabungseinrichtung kann aus einem Material aus der Gruppe Metalle,
Gläser,
Polymere und Halbleitermaterialen wie Silizium sein.
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Die
Substanz auf der Oberfläche
des ersten flexiblen Elements kann aus der Gruppe Metalle, Polymere,
biochemische Moleküle
und mikrobiochemische Strukturen sein. Die Gruppe der biochemischen Moleküle und mikrobiochemischen
Strukturen umfaßt
Enzyme, DNA, Zellen und Proteine.
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Der
erfindungsgemäße Sensor
kann des weiteren ein zweites flexibles Element umfassen, das wenigstens
teilweise derart in der Wechselwirkungskammer angeordnet ist, daß wenigstens
ein Teil des zweiten flexiblen Elements dem Fluid ausgesetzt ist. Der
Sensor kann außerdem
eine Einrichtung zum Erfassen des Auslenkungsparameters des zweiten
flexiblen Elements umfassen. Diese Erfassungseinrichtung kann ein
piezoresistives Element aufweisen, das integraler Bestandteil des
zweiten flexiblen Elements ist. Das piezoresistive Element kann
einen Teil einer Abgleichbrücke
bilden, etwa einer Wheatstone-Brücke.
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Das
zweite flexible Element kann als Referenz für das erste flexible Element
dienen und dafür vorgesehen
sein, mittels der Erfassungseinrichtung ein Referenzsignal zu erzeugen.
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In
einer Ausführungsform
bildet die Erfassungseinrichtung einen integralen Teil des ersten
flexiblen Elements.
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Die
Handhabungseinrichtung kann aus einem Material aus der Gruppe Metalle,
Gläser,
Polymere und Halbleitermaterialen wie Silizium sein. Die Substanz
auf der Oberfläche
des ersten flexiblen Elements kann aus der Gruppe Metalle, Polymere,
biochemische Moleküle
und mikrobiochemische Strukturen sein. Die Gruppe der biochemischen
Moleküle und
mikrobiochemischen Strukturen umfaßt Enzyme, DNA, Zellen und
Proteine.
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In
einer Ausführungsform
bildet das erste flexible Element einen integralen Teil der Handhabungseinrichtung.
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Daß das flexible
Element einen integralen Teil der Handhabungseinrichtung bildet,
umfaßt auch,
daß das
flexible Element getrennt von der Handhabungseinrichtung hergestellt
und dann mittels einer Aufsteck- oder Einrasteinrichtung daran befestigt
wird. Die Handhabungseinrichtung und das flexible Element können dann
eingekapselt werden, um so wenigstens einen Teil des fertigen Sensors
zu bilden.
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Die
Erfassungseinrichtung zum Erfassen des mechanischen Parameters am
ersten flexiblen Element kann einen Laser, ein optisches Element und
einen positionsempfindlichen Photodetektor umfassen.
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Mit
einem zweiten flexiblen Element, das wenigstens teilweise derart
in der Wechselwirkungskammer angeordnet ist, daß es wenigstens teilweise dem
Fluid ausgesetzt ist, kann ein Referenzsignal erzeugt werden. Das
Referenzsignal kann erzeugt werden durch eine Erfassungseinrichtung
zum Erfassen eines mechanischen Parameters am zweiten fle xiblen
Element. Die Erfassungseinrichtung kann ein piezoresistives Element
umfassen, das integraler Bestandteil des zweiten flexiblen Elements
ist und das einen Teil einer Abgleichbrücke bildet, etwa einer Wheatstone-Brücke.
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In
einer Ausführungsform
ist die Herstellung des ersten flexiblen Elements Teil der Herstellung
der Handhabungseinrichtung.
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Die
Tatsache, daß die
Herstellung des ersten flexiblen Elements Teil der Herstellung der
Handhabungseinrichtung ist, ist wie folgt zu verstehen. Die Herstellung
der Handhabungseinrichtung umfaßt eine
Vielzahl von Schritten. Einer oder mehrere dieser Schritte kann
die Herstellung des ersten flexiblen Elements beinhalten. Dieser
Punkt wird noch in der "Genauen
Beschreibung der Erfindung" erläutert.
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Das
erste flexible Element, die Erfassungseinrichtung und die Aktuatoren
können
wie oben angegeben ausgeführt
werden. Auch geeignete Materialien für die Herstellung und geeignete
Substanzen wurden oben angegeben.
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In
einer Ausführungsform
umfaßt
der Sensor
eine Einrichtung zum Handhaben des Fluids, wobei die
Handhabungseinrichtung eine Wechselwirkungskammer mit Mikrometerabmessungen,
einen Einlaß und
einen Auslaß aufweist,
ein
erstes flexibles Element mit einer Oberfläche, auf der sich eine erste
Substanz befindet, wobei die Oberfläche mit der ersten Substanz
wenigstens teilweise derart in der Wechselwirkungskammer angeordnet
ist, daß wenigstens
ein Teil der ersten Substanz dem Fluid ausgesetzt ist,
ein
zweites flexibles Element mit einer Oberfläche, auf der sich eine zweite
Substanz befindet, wobei die Oberfläche mit der ersten Substanz
wenigstens teilweise derart in der Wechselwirkungskammer angeordnet
ist, daß wenigstens
ein Teil der zweiten Substanz dem Fluid ausgesetzt ist,
eine
erste Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines ersten mechanischen
Parameters am ersten flexiblen Element, wobei der erste mechanische
Parameter mit dem Vorhandensein der ersten Substanz im Fluid in
Beziehung steht, und
eine zweite Erfassungseinrichtung zum
Erfassen eines zweiten Auslenkungsparameters am zweiten flexiblen
Element, wobei der zweite mechanische Parameter mit dem Vorhandensein
der zweiten Substanz im Fluid in Beziehung steht.
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Das
erste und das zweite flexible Element können einen Mikroausleger mit
einem ersten und einem zweiten Ende umfassen, wobei das erste Ende an
der Wechselwirkungskammer angebracht ist. Alternativ können das
erste und das zweite flexible Element eine Mikrobrücke mit
einem ersten und einem zweiten Ende umfassen, wobei das erste und
das zweite Ende an der Wechselwirkungskammer angebracht sind. Schließlich können das
erste und das zweite flexible Element jeweils einen Teil der Begrenzung
der Wechselwirkungskammer bilden. Die Begrenzung kann eine Seitenwand
der Wechselwirkungskammer sein.
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Die
Erfassungseinrichtung kann aus piezoresistiven Elementen bestehen,
die integrale Teile des ersten flexiblen Elements sind. Die Erfassungseinrichtung
kann auch einen Laser, ein optisches Element und einen Photodetektor
zur Positionserfassung umfassen.
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Der
Sensor kann des weiteren Aktuatoren für die flexiblen Elemente umfassen.
Diese Aktuatoren können
piezoelektrische Elemente enthalten, die integrale Teile der Mikroausleger
sind. Es können
auch andere Arten von Aktuatoren verwendet werden.
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Die
Handhabungseinrichtung kann aus einem Material aus der Gruppe Metalle,
Gläser,
Polymere und Halbleitermaterialen wie Silizium sein. Die Substanzen
auf der Oberfläche
des ersten und des zweiten flexiblen Elements können aus der Gruppe Metalle,
Polymere, biochemische Moleküle
und mikrobiochemische Strukturen sein. Die Gruppe der biochemischen
Moleküle
und mikrobiochemischen Strukturen umfaßt Enzyme, DNA, Zellen und
Proteine.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Sensor zum Erfassen des Vorhandenseins
einer ersten und einer zweiten Substanz in einem sich bewegenden,
laminar strömenden
Fluid, wobei das laminar strömende
Fluid im Querschnitt senkrecht zur Bewegungsrichtung einen ersten
und einen zweiten Bereich aufweist und der Sensor umfaßt
eine
Einrichtung zum Handhaben des laminar strömenden Fluids, wobei die Handhabungseinrichtung eine
Wechselwirkungskammer, einen Einlaß und einen Auslaß aufweist,
ein
erstes flexibles Element mit einer Oberfläche, auf der sich eine erste
Substanz befindet, wobei die Oberfläche mit der ersten Substanz
wenigstens teilweise derart in der Wechselwirkungskammer angeordnet
ist, daß wenigstens
ein Teil der ersten Substanz dem ersten Bereich des laminar strömenden Fluids
ausgesetzt ist,
ein zweites flexibles Element mit einer Oberfläche, auf
der sich eine zweite Substanz befindet, wobei die Oberfläche mit
der zweiten Substanz wenigstens teilweise derart in der Wechselwirkungskammer
angeordnet ist, daß wenigstens
ein Teil der zweiten Substanz dem zweiten Bereich des laminar strömenden Fluids
ausgesetzt ist,
eine Einrichtung zum Erfassen eines ersten
Auslenkungsparameters am ersten flexiblen Element, wobei der erste
Auslenkungsparameter mit dem Vorhandensein der ersten Substanz im
ersten Bereich des Fluids in Beziehung steht, und
eine Einrichtung
zum Erfassen eines zweiten Auslenkungsparameters am zweiten flexiblen
Element, wobei der zweite Auslenkungsparameter mit dem Vorhandensein
der zweiten Substanz im zweiten Bereich des Fluids in Beziehung
steht.
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Mit
einem sich bewegenden, laminar strömenden Fluß ist gemeint, daß die Messungen
in einem kontinuierlichen Flüssigkeitsfluß erfolgen
können
oder daß alternativ
die Flüssigkeit
in die Kammer eingeführt
und dann vorübergehend
gestoppt wird, während
die Messungen erfolgen. Nachdem die Messungen durchgeführt wurden,
wird die Flüssigkeit
wieder aus der Kammer weggeführt.
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Die
Erfassungseinrichtungen zum Erfassen der Auslenkungsparameter des
ersten und des zweiten flexiblen Elements können piezoresistive Elemente
umfassen, die integrale Teile der flexiblen Elemente sind. Alternativ
können
die Erfassungseinrichtungen zum Erfassen des ersten und zweiten
mechanischen Parameters am ersten und zweiten flexiblen Element
Laser, optische Elemente und Photodetektoren zur Positionserfassung
umfassen.
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Zum
Bewegen der flexiblen Elemente relativ zu der Handhabungseinrichtung
können
Aktuatoren vorgesehen sein. Die Aktuatoren können piezoelektrische Elemente
umfassen, die integrale Teile der flexiblen Elemente sind.
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Die
Handhabungseinrichtung kann aus einem Material aus der Gruppe Metalle,
Gläser,
Polymere und Halbleitermaterialen wie Silizium sein. Die an den
flexiblen Elementen befindlichen Substanzen können den angegebenen Substanzen
entsprechen.
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Die
vorliegende Erfindung hat den Vorteil, daß Piezowiderstände integriert
sind, die zum Messen der Auslenkung der flexiblen Elemente verwendet
werden.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß in einem
Mikrosystem eine Vielzahl von flexiblen Elementen nahe beieinander
angeordnet werden können,
so daß ein
flexibles Element als Referenz für
die anderen dienen kann und daß eng
zusammenliegende flexible Elemente in verschiedene laminare Strömungen in
einem Flüssigkeitsfluß eingetaucht
werden können,
so daß eine
Flüssigkeit
als Referenz für
die anderen dienen kann.
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Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß ein Sensor
geschaffen wird, bei dem das Flüssigkeitsvolumen
minimal ist, so daß der
Verbrauch an Chemikalien gering ist und ein System erhalten wird,
das leicht thermisch stabilisiert werden kann.
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Die
obigen Aufgaben, Vorteile und Merkmale gehen zusammen mit vielen
anderen Vorteilen und Merkmalen aus der folgenden genauen Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hervor.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen Mikrokanal mit einem
integrierten Mikroausleger.
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2 zeigt
eingelassene Mikroausleger in einem Mikrokanal.
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3 zeigt
zwei Mikroauslegerwiderstände und
zwei Unterstützungswiderstände in einer
Wheatstone-Brücke.
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4 zeigt
schematisch einen dreieckigen Mikroausleger mit einem Piezowiderstand
in jedem Arm.
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5 zeigt schematische Querschnitte für den Prozeßablauf
im unteren Teil des Kanals und des Mikroauslegers.
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6 zeigt
schematische Aufsichten auf einen biochemischen Sensor auf Mikroauslegerbasis nach
der Herstellung des unteren Teils des Kanals.
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7 zeigt
schematische Querschnitte für den
Prozeßablauf,
wobei der untere Teil des Kanals durch reaktives Ionenätzen ausgebildet
wird und der obere Teil des Kanals mittels eines lichtempfindlichen Polymers
als Zwischenschicht.
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8 zeigt
schematische Querschnitte für den
Prozeßablauf,
wobei der untere Teil des Kanals durch Naßätzen ausgebildet wird und der
obere Teil des Kanals mittels eines lichtempfindlichen Polymers als
Zwischenschicht.
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9 zeigt schematische Querschnitte für den Prozeßablauf
im oberen Teil des Kanals. Der Kanal wird mittels anodisches Verbinden
ausgebildet.
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10 zeigt schematische Aufsichten auf den
biochemischen Sensor auf Mikromembranbasis, wobei der Kanal aus
einem lichtempfindlichen Polymer besteht.
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11 zeigt
das Prinzip, wie nahe beieinanderliegende Mikroausleger dadurch
verschiedenen chemischen Umgebungen ausgesetzt werden, daß eine vertikal
laminare Strömung
verwendet wird (a), daß eine
horizontal laminare Strömung
verwendet wird (b), und daß der
Mikroausleger durch verschiedene Schichten der laminaren Strömung bewegt
wird (c).
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12 zeigt
das Prinzip bei der Verwendung eines Mikroauslegers als Meßmikroausleger
und eines anderen Mikroauslegers als Referenz.
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13 zeigt
das Prinzip bei der Verwendung von zwei laminaren Strömungen.
Die eine ist die Meßströmung und
die andere die Referenzströmung.
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14 zeigt
dem experimentellen Aufbau für
die Messung der Alkoholdiffusion mit einem polymerbeschichteten
Mikroausleger.
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15 zeigt
die Mikroauslegerreaktion auf injizierten Alkohol als Funktion der
Zeit.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Mechanische
Strukturen mit Mikrometerabmessungen wie Mikroausleger, Mikrobrücken und Mikromembranen
können
als sehr empfindliche Sensoren in Umgebungen verwendet werden, die
von tiefen Temperaturen und Ultrahochvakuum bis zu Umgebungsbedingungen
und physiologischen Flüssigkeiten
reichen. Besonders die letzteren sind für biochemische Anwendungen
interessant.
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Eine
biochemische Reaktion an der Oberfläche eines Mikroauslegers, einer
Mikrobrücke
oder einer Mikromembran kann zur einer Temperaturänderung
oder zu einer Änderung
der Spannung an der Oberfläche
führen.
Die Temperaturänderung
läßt sich
durch Beschichten der mikroskopischen flexiblen Struktur mit einer
Metallschicht beobachten. Dadurch wird der flexible Sensor aufgrund
des Bimetalleffekts unter Spannung gesetzt. Eine Änderung
in der Masse kann als Änderung
der Resonanzfrequenz der mikroskopischen flexiblen Struktur festgestellt
werden. Um biochemische Reaktionen an der Oberfläche der mikroskopischen flexiblen
Struktur festzustellen, muß ein
Teil der mikroskopischen flexiblen Struktur mit einem "Detektorfilm" beschichtet werden,
der mit den zu untersuchenden Biomolekülen reagiert.
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Bei
Experimenten in Flüssigkeiten
hat es sich herausgestellt, daß es
wichtig ist, Referenzmessungen an einer flexiblen Struktur auszuführen, die nicht
mit einem Detektorfilm beschichtet ist. Wenn die beschichtete und
die unbeschichtete flexible Struktur nahe bei einander in der gleichen
Umgebung angeordnet werden, kann die Referenzmessung dazu verwendet
werden, Hintergrundrauschen herauszufiltern, das zum Beispiel durch
die Bewegung der Flüssigkeit
und durch thermische Driften entsteht.
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Durch
Beobachten des Spannungsaufbaus in der mikroskopischen flexiblen
Struktur oder der Resonanzfrequenz der mikroskopischen flexiblen Struktur
als Funktion der Zeit ist es möglich,
die Kinetik von Oberflächenprozessen
zu studieren. Eine vielversprechende Anwendung ist die Verwendung
eines Arrays von mikroskopischen flexiblen Strukturen zum gleichzeitigen
Erfassen des Vorhandenseins von unterschiedlichen Arten von Molekülen.
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Eine Änderung
der mechanischen Eigenschaften wird oft mit einem externen optischen
System als Auslenkung der mikroskopischen flexiblen Struktur erfaßt. Bei
einem Array von mikroskopischen flexiblen Strukturen wird diese
Art der Erfassung jedoch sehr kompliziert, und der Betrieb in Flüssigkeiten
ist noch problematischer. Darüberhinaus hängt diese
Art der Erfassung davon ab, daß die
mikroskopische flexible Struktur meßbar ausgelenkt wird. Für Arrays
und Anwendungen in Flüssigkeiten ist
es daher vorteilhaft, den Erfassungsmechanismus in die mikroskopische
flexible Struktur zu integrieren. Zum Beispiel erlaubt ein integrierter
piezoresistiver Sensor eine direkte Messung des Spannungsaufbaus
in der mikroskopischen flexiblen Struktur. Bisher wurden nur sehr
wenige Experimente an biologischen Systemen ausgeführt, was
normalerweise eine flüssige
Umgebung voraussetzt, und es wurden kaum mikroskopische flexible
Strukturen mit integrierter Erfassung angewendet. Bei einem großen Teil
der bisher durchgeführten
Experimente auf Mikroauslegerbasis wurden Mikroausleger verwendet, die
für die
Atomkraftmikroskopie entwickelt wurden. Solche Mikroausleger sind
nicht notwendigerweise optimal für
biochemische Messungen geeignet.
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Sensoren
auf der Basis von mikroskopischen flexiblen Strukturen haben ein
riesiges Potential, besonders auf dem Gebiet der biochemischen Analyse.
Diese Erfassungstechnik kann dazu verwendet werden, bessere und
einfachere biochemische Detektoren aufzubauen, und sie erlaubt aufgrund
der extrem hohen mechanischen Empfindlichkeit der mikromechanischen
Strukturen auch völlig neue
Studien einmolekularer Wechselwirkungen.
-
Erfindungsgemäß ist der
biochemische Sensor auf der Basis einer mikroskopischen flexiblen Struktur
vollständig
in einen Mikrokanal integriert, der für Messungen in einer Flüssigkeitsströmung geeignet
ist. Die Vorrichtung ist vorzugsweise in ein Mikro-Flüssigkeiten-Handhabungssystem
integriert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Sensor:
- 1) Ein Substrat aus Silizium, in
das Mikrokanäle eingeätzt sind.
Die Breite der Kanäle
beträgt
jeweils 100 bis 500 μm,
ihre Tiefe liegt in der Größenordnung
von 100 μm.
Die Länge
der Kanäle liegt
in der Größenordnung
von mm.
- 2) Mikroausleger, die sich teilweise über die Breite des Mikrokanals
erstrecken. Die Mikroausleger sind an der Seitenwand des Kanals
angebracht. Die Mikroausleger sind in der Regel rechteckig und etwa
50 μm breit,
200 μm lang
und 1 μm
dick. Die Mikroausleger sind aus Silizium, Siliziumoxid oder Silizumnitrid.
- 3) Ein integriertes Erfassungssystem zum Messen von Änderungen
in den mechanischen Eigenschaften der Mikroausleger. Das System
umfaßt vorzugsweise
piezoresistive Elemente auf benachbarten Mikroauslegern, die mit ähnlichen
resisitiven Elementen auf dem Substrat verbunden sind, um für eine genaue
Messung der Widerstandsänderung
im Piezowiderstand eine Wheatstone-Brücke zu bilden. Die Piezowiderstände sind
auf der Oberseite der Mikroausleger und des Substrats angeordnet
und vollständig
in dielektrische Schichten wie Siliziumoxid und Siliziumnitrid eingekapselt.
- 4) Elektronische Durchführungen
für einen
elektrischen Kontakt mit dem jeweiligen piezoresistiven Element.
Die elektrischen Zuleitungen befinden sich auf der Oberseite des
Substrats, das Leitungsmaterial ist Metall oder hochdotiertes Silizium.
Die Leitungen haben eine Breite von 100 μm, eine Dicke von etwa 1 μm und eine
Länge im
Bereich von mm.
- 5) Eine Zwischenschicht, die die elektrischen Zuleitungen vollständig einschließt, so daß keine Flüssigkeiten
eindringen und die elektrischen Verbindungen kurzschließen können. Die
Zwischenschicht hat eine Dicke von 100 μm, so daß unter und über den
Mikroauslegern genügend
freier Platz bleibt, damit die Flüssigkeit frei durch den Kanal
strömen
kann. Die Abdeckplatte besteht aus einem UV-härtbaren Polymer.
- 6) Eine Abdeckplatte auf der Oberseite der Zwischenschicht.
Die Abdeckplatte muß den
Kanal hermetisch verschließen,
sie wird aus einem UV-härtbaren
Polymer hergestellt und durch eine thermische Behandlung mit der
Zwischenschicht verbunden. Die Abdeckplatte hat eine Dicke von etwa
100 μm.
Für besondere
Anwendungen kann der Sensor des weiteren umfassen:
- 7) Einen integrierten Aktuatormechanismus zum Anregen der Mikroausleger
bei ihrer Resonanzfrequenz oder zum Bewirken einer statischen Biegung
der Mikroausleger. Der Mikroausleger wird entweder mittels elektromagnetischer/elektrostatischer
Kräfte
betätigt
oder durch Integrieren einer piezoelektrischen Schicht oder eines
Heizelements auf dem Mikroausleger. Für eine elektromagnetische/elektrostatische
Betätigung
muß der Mikroausleger
mit einem leitenden/magnetischen Material beschichtet und von außen durch
ein elektrisches/magnetisches Feld angeregt werden.
- 8) Eine Referenzelektrode für
elektrochemische Messungen. Die Elektrode muß mit der Flüssigkeit
in Kontakt stehen und kann durch die Abdeckplatte eingeführt werden.
-
Andere
Ausführungen
können
andere Materialien enthalten. Die Zwischenschicht und die Abdeckplatte
können
aus Glas sein, das mit dem Siliziumsubstrat verbunden wird. Die
Mikroausleger und das Substrat können
aus Polymeren sein, und die Kanäle
können
durch Prägen
oder Spritzgießen
ausgebildet werden.
-
Andere
Ausführungen
können
andere Erfassungstechniken umfassen, etwa eine externe optische
Erfassung durch die Abdeckplatte oder integrierte optische Systeme,
bei denen eine Verschiebung des Mikroauslegers die Durchlässigkeit
eines optischen Wellenleiters verändert, der sich auf oder in
der Nähe
des Mikroauslegers befindet. Andere integrierte Erfassungstechniken
können
piezoelektrisch oder kapazitiv sein. Für eine piezoelektrische Erfassung
der Mikroauslegerauslenkung wird auf dem Mikroausleger ein piezoelektrischer
Film angebracht. Für
kapazitive Messungen wird der Mikroausleger mit einem leitenden
Film beschichtet und über oder
unter dem Mikroausleger eine Gegenelektrode angeordnet.
-
Andere
Ausführungen
können
eingelassene Mikroausleger (2) umfassen,
so daß keine
Zwischenschicht erforderlich ist oder daß die Abdeckplatte weggelassen
werden kann und statt dessen die Fluide mittels einer kapillaren
Strömung
durch die Kanäle
geleitet werden. Eingelassene Mikroausleger können auch dazu verwendet werden,
Messungen in verschiedenen Höhen
in der Flüssigkeit
durchzuführen.
Darüberhinaus
können
die Mikroausleger senkrecht zum Flüssigkeitsfluß angeordnet
werden und an jeder Seite des Kanals Mikroausleger vorgesehen werden.
-
Auf
jedem Mikroausleger wird ein piezoresistives Element angebracht.
Durch Verbinden von zwei Mikroauslegern und zwei Widerständen auf
dem Substrat in einer Wheatstone-Brückenschaltung (3)
kann eine Gleichtaktunterdrückung
des Rauschens im System erfolgen. Ein Mikroausleger dient als Referenz-Mikroausleger,
der andere wird zum Erfassen einer bestimmten biochemischen Reaktion verwendet.
Eine Referenzmessung ist in Flüssigkeiten
wichtig, in denen Turbulenzen und thermische Driften einen erheblichen
Einfluß auf
die Messung haben.
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Andere
Ausführungen
können
dreieckige Mikroausleger mit Piezowiderständen auf den beiden Armen des
Dreiecks umfassen (4). Dadurch kann sowohl eine
Torsion als auch die vertikale Auslenkung des Mikroauslegers erfaßt werden.
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Andere
Ausführungen
können
Mikrobrücken und
Mikromembranen anstelle der Mikroausleger umfassen.
-
In
einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
ein vollständiges
Mikroausleger-, Mikrobrücken-
oder Mikromembran-Wandlersystem die in den obigen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung beschriebene Mikrostruktur sowie:
- 1)
Externe elektrische Verbindungen zu dem Mikroausleger-, Mikrobrücken- oder
Mikromembransystem, um an die piezoresistiven Elemente in den Wheatstone-Brücken kontrolliert
eine Spannung anzulegen und um das elektrische Ausgangssignal der
Piezowiderstände
abzunehmen.
- 2) Spannungsquellenverstärker
und Voltmeter zum Erfassen von Änderungen
in den Piezowiderständen
aufgrund einer Biegung des Mikroauslegers.
- 3) Wechselstromquellen, um zur Anregung oder zur Erfassung einer
Resonanz an die Piezowiderstände
Wechselspannungssignale anzulegen.
- 4) Externe Fluidverbindungen zu den Mikrokanälen, um Fluide in die und aus
den Mikrokanälen
zu pumpen.
-
Herstellung
-
Der
vollständig
in einen Mikrokanal integrierte genannte Sensor wird mittels Mikrobearbeitung hergestellt.
Diese Technik ermöglicht
Abmessungen im Mikrometerbereich und eine hohe Reproduzierbarkeit.
Für die
Herstellung eines Mikrobrückensensors
und eines Mikroauslegersensors ist die Herstellung exakt die gleiche,
nur das Aussehen ist anders. In den folgenden Beispielen sind die
Widerstände
in polykristallinem Silizium ausgebildet. Durch die Verwendung eines
Silizium-auf-Isolator-Wafers können die
Widerstände
auch in einkristallinem Silizium ausgebildet werden, das einen besseren
Rauschabstand zeigt.
-
Beispiel 1: Sensor auf
Mikroauslegerbasis
-
Im
folgenden wird die Herstellung eines Sensors auf Mikroauslegerbasis
beschrieben. Der Mikroausleger besteht aus 5 Schichten, wobei eine
der Schichten als Piezowiderstand dient. Der Sensor kann auch aus
nur drei Schichten ausgebildet werden: Eine Schicht für den Piezowiderstand
und auf beiden Seiten des Widerstands eine Schicht zur Einkapselung.
-
Das
Ausgangsmaterial ist ein 500 μm
dicker, einseitig polierter <100>-Siliziumwafer. Durch
Aufwachsenlassen wird ein 100 bis 1000 nm dickes thermisches Oxid
aufgebracht, um eine Ätzstopschicht für die spätere Mikroauslegerfreilegung
und den Kanalätzprozeß zu schaffen.
Die 5a bis 5l zeigen
in einer Seitenansicht jeweils eine schematische Darstellung des
Prozesses. Auf dem Oxid wird mittels Niederdruck-CVD (LPCVD) eine
Polysiliziumschicht von 300 bis 800 nm Dicke abgeschieden, gefolgt
von dem Aufwachsenlassen eines 500 bis 1000 nm dicken Oxids für die Herstellung
von spannungskompensierten Mikroauslegern (5b–5c).
-
Auf
das Oxid wird eine 200 bis 350 nm dicke Niederdruck-CVD-Polysiliziumschicht
aufgebracht. Diese Schicht bildet die piezoresistiven Elemente (Piezowiderstände) (5d). In das Polysilizium wird Bor implantiert,
um eine Dotierstoffkonzentration von etwa 3 × 1019 cm–3 zu
erhalten. Bei diesem Dotierstoffpegel werden ein hoher K-Faktor
(K = 30) und ein niedriger Temperaturkoeffizient für den Widerstand erhalten
(5e).
-
Auf
die Oberseite wird eine Photolackschicht aufgeschleudert und durch
Photolithographie das Widerstandsmuster auf den Lack übertragen.
Die Widerstände
werden dann durch reaktives Ionenätzen (RIE) anisotrop aus dem
Polysilizium geätzt,
um Widerstände
mit gut definierten Abmessungen zu erhalten (5f).
-
Durch
einen zweiten Photolithographieschritt werden dann der Mikroausleger
und der Kanal ausgebildet. Die Oxid/Silizium/Oxidschicht kann dann geätzt werden
durch (5g):
- a)
1. Ätzen
mit Flußsäure (HF)
der oberen Oxidschicht,
- 2. anisotropes reaktives Ionenätzen des Siliziums,
- 3. HF-Ätzen
der unteren Oxidschicht,
oder
- b) 1. anisotropes reaktives Ionenätzen des Oxids,
- 2. anisotropes reaktives Ionenätzen des Siliziums,
- 3. anisotropes reaktives Ionenätzen des Oxids.
-
Zum
Verkapseln der Widerstände
und um die Seitenwände
des Mikroauslegers beim Ätzen
des Kanals mit KOH/RIE zu schützen
wird durch Aufwachsenlassen ein 50 bis 200 nm dickes thermisches
Oxid auf den Widerstand aufgebracht (5h).
Danach wird eine 20 bis 100 nm dickes Niederdruck-CVD-Nitrid abgeschieden,
das als Ätzmaske
und auch als Diffusionsbarriere verwendet wird (5i).
-
Für die Herstellung
von Kontaktlöchern durch
die Nitrid/Oxidschicht wird eine dünne Lackschicht auf den Wafer
aufgeschleudert. Mittels Photolithographie wird die Kontaktlochmaske
auf den Lack übertragen.
Das Nitrid wird mit reaktivem Ionenätzen geätzt und das Oxid mit HF. Auch
das Nitrid/Oxid in den Kanälen
wird entfernt (5j).
-
Mit
der Lift-Off-Technik wird das Metall für die elektrischen Verbindungen
aufgebracht, in der Regel Chrom/Gold oder Aluminium. Dazu wird eine
dünne Schicht
aus Lack auf den Wafer aufgeschleudert. Die Metall-Leitungsmaske
wird durch Photolithographie auf den Lack übertragen. Das Metall wird
auf die Oberseite des Wafers aufgedampft und danach der Lack in
Azeton abgezogen, wodurch die Metall-Leitungen auf der Oberseite
des Substrats verbleiben (5k).
-
Bei
der Verwendung von Metall als Immobilisierungsschicht auf dem Mikroausleger
wird ebenfalls durch Lift-Off eine Metallschicht auf dem Mikroausleger
aufgebracht (5l). Durch das Aufbringen des
Mikroauslegermetalls in einem zweiten Lift-Off-Schritt ist es möglich, andere Metalle und Metalldicken
zu verwenden als bei den elektrischen Verbindungen. Auch auf den
Referenz-Mikroausleger kann eine weitere Metallschicht aufgebracht
werden, damit die beiden Mikroausleger so identisch wie möglich werden.
-
Die 6 zeigt
eine schematische Aufsicht auf den biochemischen Sensor auf Mikroauslegerbasis
an diesem Punkt der Herstellung. Die Oberseite der Kanalstruktur
ist mit Nitrid 1 abgedeckt, und die Seiten und der Boden
des geätzten
Kanals ist Silizium 2. Der Mikroausleger ist optional mit
einer Metallschicht 3 zur Immobilisierung der Moleküle bedeckt und
weist einen integrieren Piezowiderstand 4 auf. Der Piezowiderstand
besitzt zwei Kontaktflächen 5, mit
denen Metalldrähte
verbunden sind.
-
Um
den Sensor in einen geschlossenen Kanal zu integrieren, wird für den Kanal
ein Oberteil benötigt.
Das Oberteil des Kanals kann mit zwei verschiedenen Methoden hergestellt
werden:
- 1. Der Kanal kann durch Abscheiden
einer Zwischenschicht in Polymer hergestellt werden, wodurch die
Seitenwände
des Oberteils des Kanals ausgebildet werden. Mit dem Polymer wird
dann eine Abdeckung verbunden oder damit verklebt.
- 2. Das Oberteil des Kanals wird in einen Glas- oder Siliziumwafer
geätzt,
der dann mit dem Mikroauslegerwafer verbunden oder damit verklebt wird.
-
Die
beiden Herstellungsmethoden werden im folgenden beschrieben.
-
Methode
Nummer 1 kann in zwei Prozeduren aufgeteilt werden:
-
1a) Geschlossener Kanal
durch reaktives Ionenätzen mit
Polymer-Zwischenschicht:
-
Eine
30 bis 100 μm
dicke lichtempfindliche Polymerschicht wird auf die Oberseite des
Wafers der 5m aufgeschleudert. Die
Zwischenschichtmaske wird durch Photolithographie auf das lichtempfindliche
Polymer übertragen,
siehe 7a.
-
Es
ist nun möglich,
den Kanal zu ätzen
und den Mikroausleger durch isotropes reaktives Ionenätzen freizulegen,
wobei das Metall auf dem Mikroausleger und das lichtempfindliche
Polymer als Ätzmasken
verwenden werden. Die Tiefe des Kanals unter dem Ausleger liegt
zwischen 30 und 100 μm (7b).
-
Das
Oxid unter dem Mikroausleger wird mit HF geätzt, so daß sich ein spannungskompensierter Mikroausleger
ergibt (7d).
-
Schließlich wird
mit den lichtempfindlichen Polymerwänden entweder durch Kleben
oder durch lokales Aufheizen der Oberseite der lichtempfindlichen
Polymerschicht eine Abdeckplatte aus Silizium, Pyrex, Polymer oder
einer Kombination davon dicht verbunden. Das geschmolzene Polymer
verbindet sich mit der Abdeckplatte (7d).
-
1b) Geschlossener KOH-geätzter Kanal
mit Polymer-Zwischenschicht:
-
Um
kontrolliert einen Kanal herzustellen, wird der Wafer in KOH geätzt, nachdem
der Mikroausleger definiert wurde und das Mikroauslegermetall aufgebracht
wurde. Das Metall und das Nitrid auf dem Mikroausleger dienen bei
diesem Prozeß als Ätzmasken.
Die KOH-Ätzung
wird beendet, wenn der Mikroausleger freigelegt ist, wobei sich
eine Kanaltiefe unter dem Mikroausleger von 30 bis 100 μm ergibt, siehe 8a.
-
Das
Oxid unter dem Mikroausleger wird mit HF weggeätzt, so daß sich ein spannungskompensierter
Mikroausleger ergibt (8b).
-
Auf
die Oberseite des Wafers wird eine 30 bis 100 μm dicke Polymerschicht aufgebracht,
die die Zwischenschicht bildet, siehe 8c.
-
Schließlich wird
mit den lichtempfindlichen Polymerwänden entweder durch Kleben
oder durch lokales Aufheizen der Oberseite der lichtempfindlichen
Polymerschicht eine Abdeckplatte aus Silizium, Pyrex, Polymer oder
einer Kombination davon dicht verbunden. Das geschmolzene Polymer
verbindet sich mit der Abdeckplatte (8d).
-
2) Geschlossener Kanal
durch Verbinden des Oberteils mit dem Unterteil des Kanals:
-
Um
kontrolliert einen Kanal herzustellen, wird der Wafer in KOH geätzt, nachdem
das Mikroauslegermetall aufgebracht wurde. Das Metall und das Nitrid
dienen bei diesem Prozeß als Ätzmasken. Die
KOH-Ätzung
wird beendet, wenn der Mikroausleger freigelegt ist, wobei sich
eine Kanaltiefe unter dem Mikroausleger von 30 bis 100 μm ergibt,
siehe 9a.
-
Das
Oxid unter dem Mikroausleger wird mit HF weggeätzt, so daß sich ein spannungskompensierter
Mikroausleger ergibt (9b).
-
Auf
einem 500 μm
dicken, einseitig polierten <100>-Siliziumwafer, in
dem das Oberteil des Kanals ausgebildet werden soll, wird eine 20
bis 200 nm dicke Niederdruck-CVD-Nitridschicht
abgeschieden (9c).
-
Auf
die Rückseite
des Wafers wird eine dünne
Lackschicht aufgeschleudert und mittels Photolithographie darauf
eine Maske übertragen,
die die Löcher
zum Kontaktieren der Metallzuleitungen definiert. Das Muster wird
durch reaktives Ionenätzen
auf das Nitrid übertragen
(9d). Die freiliegenden Siliziumbereiche
werden dann in KOH geätzt.
Die KOH-Ätzung
wird gestoppt, wenn die erzeugten Mikromembranen eine Dicke von
30 bis 100 μm
haben (9e).
-
Dann
wird auf die Vorderseite des Wafers eine dünne Lackschicht aufgeschleudert
und mittels Photolithographie darauf eine Maske übertragen, die den Kanal und
die Löcher
zum Kontaktieren der Metallzuleitungen definiert. Das Muster wird
durch reaktives Ionenätzen
auf das Nitrid übertragen
(9f). Der Kanal und die Kontaktlöcher werden
dann geätzt, bis
in den Kontaktlöchern
die 30 bis 100 μm
dicke Mikromembran weggeätzt
ist, was eine Kanaltiefe unter dem Ausleger von 30 bis 100 μm ergibt
(9g).
-
Auf
die Vorderseite des Wafers werden für den anodischen Verbindungsprozeß zwischen
2 und 10 μm
Glas aufgedampft (9h). Schließlich werden
die beiden Wafer durch anodisches Verbinden verbunden (8i).
-
Anstelle
der KOH-Ätzung
kann bei der Herstellung des Oberteils des Kanals und der Kontaktlöcher auch
ein reaktives Ionenätzen
angewandt werden. Es ist auch möglich,
anstelle eines Siliziumwafers einen Pyrexwafer zu verwenden. Bei
einem Pyrexwafer wird zum istotropen Ätzen des Kanals und der Kontaktlöcher HF
verwendet.
-
Beispiel 2: Sensor auf
der Basis einer Mikromembran
-
Für die Herstellung
eines Sensors auf der Basis einer Mikromembran in einem Kanal erfolgt ebenfalls
eine Mikrobearbeitung. Im Gegensatz zu einem Sensor auf der Basis
eines Mikroauslegers oder einer Mikrobrücke befindet sich die Mikromembran
normalerweise am Boden des Kanals. Dadurch wird es möglich, die
Widerstände
von der Rückseite her
zu kontaktieren. Bei dem folgenden Beispiel werden jedoch die Widerstände von
der Kanalseite her kontaktiert.
-
Die
ersten Schritte (5a bis 5f)
in der Herstellung sind im wesentlichen die gleichen wie für den Sensor
auf der Basis eines Mikroauslegers oder einer Mikrobrücke.
-
Nachdem
die Widerstände
mittels reaktivem Ionenätzen
ausgebildet wurden, werden sie in ein 50 bis 200 nm dickes thermisches
Oxid eingekapselt. Danach werden 20 bis 100 nm Niederdruck-CVD-Nitrid
abgeschieden, das als Ätzmaske
und auch als Diffusionsbarriere verwendet wird (10a).
-
Für die Herstellung
von Kontaktlöchern durch
die Nitrid/Oxidschicht wird ein dünner Lack auf die Oberseite
des Wafers aufgeschleudert. Die Kontaktlochmaske wird mit tels Photolithographie
auf den Lack übertragen.
Das Nitrid wird mit reaktivem Ionenätzen geätzt und das Oxid mit HF (10b).
-
Mit
der Lift-Off-Technik wird das Metall für die elektrischen Verbindungen
aufgebracht, in der Regel Chrom/Gold oder Aluminium. Dazu wird eine
dünne Schicht
aus Lack auf den Wafer aufgeschleudert. Die Metall-Leitungsmaske
wird durch Photolithographie auf den Lack übertragen. Das Metall wird
auf die Oberseite des Wafers aufgedampft und danach der Lack in
Azeton abgezogen, wodurch die Metall-Leitungen auf der Oberseite
des Substrats verbleiben (10c).
-
Bei
der Verwendung von Metall als Immobilisierungsschicht auf dem Mikroausleger
wird ebenfalls durch Lift-Off eine Metallschicht auf der Mikromembran
aufgebracht (10d). Durch das Aufbringen
des Mikroauslegermetalls in einem zweiten Lift-Off-Schritt ist es möglich, andere
Metalle und Metalldicken zu verwenden als bei den elektrischen Verbindungen.
-
Die
Mikromembran wird nun durch KOH-Ätzen
von der Rückseite
ausgebildet. Zuerst wird auf die Rückseite des Wafers eine dünne Lackschicht aufgeschleudert.
Dann wird die Rückseitenmaske auf
den Lack übertragen.
Danach wird die Nitrid/Silizium/Oxid-Sandwichstruktur mit reaktivem Ionenätzen geätzt. Schließlich wird
der Wafer in KOH geätzt, wobei
das Oxid als Ätzstopper
dient (10e).
-
Das
Oxid wird dann in einem HF-Ätzschritt entfernt
(10f).
-
An
der Oberseite der Mikromembran wird nun ein Kanal ausgebildet. Dieser
kann nach zwei verschiedenen Verfahren hergestellt werden:
- 1. Der Kanal kann durch Abscheiden einer Zwischenschicht
aus Polymer, die die Seitenwände des
Oberteils des Kanals bildet, ausgebildet werden. Mit dem Polymer
wird dann eine Abdeckung verbunden oder damit verklebt.
- 2. Das Oberteil des Kanals wird in einen Glas- oder Siliziumwafer
eingeätzt,
der dann mit dem Mikroauslegerwafer verbunden oder damit verklebt
wird.
-
Die
beiden Herstellungsverfahren werden im folgenden beschrieben.
-
1) Polymer-Zwischenschicht
-
Auf
die Oberseite des Wafers wird eine 30 bis 100 μm dicke Schicht aus lichtempfindlichem
Polymer aufgeschleudert. Die Maske für die Zwischenschicht wird
mittels Photolithographie auf das lichtempfindliche Polymer übertragen,
siehe 10g.
-
Schließlich wird
mit den lichtempfindlichen Polymerwänden entweder durch Kleben
oder durch lokales Aufheizen der Oberseite der lichtempfindlichen
Polymerschicht eine Abdeckplatte aus Silizium, Pyrex, Polymer oder
einer Kombination davon dicht verbunden. Das geschmolzene Polymer
verbindet sich mit der Abdeckplatte (10h).
-
2) Geschlossener Kanal
durch Verbinden des Oberteils mit dem Substrat:
-
Das
Verfahren ist genau das gleiche wie in dem Abschnitt "Geschlossener Kanal
durch Verbinden des Oberteils mit dem Unterteil des Kanals" für die Herstellung
eines Sensors auf der Basis eines Mikroauslegers in einem Kanal
beschrieben.
-
ANWENDUNGEN
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
-
Im
folgenden werden Beispiele für
verschiedene Anwendungen der vorliegenden Erfindung genannt und
kommentiert. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist jedoch
nicht auf die genannten Beispiele beschränkt.
-
Laminare Strömung:
-
Nebeneinanderliegende
oder sehr eng beabstandete Mikroausleger können dadurch gleichzeitig verschiedenen
chemischen Umgebungen ausgesetzt werden, daß (11):
- 1) Der Fluidstrom im Mikrokanal vertikal in
zwei oder mehr laminare Strömungen
aufgeteilt wird, so daß Mikroausleger
auf gegenüberliegenden Seiten
des Mikrokanals sich in verschiedenen Fluiden befinden.
- 2) Der Fluidstrom im Mikrokanal horizontal in laminare Strömungen aufgeteilt
wird, so daß Mikroausleger
in verschiedenen Höhen
des Mikrokanals sich in verschiedenen Fluiden befinden.
- 3) Der Fluidstrom im Mikrokanal entweder horizontal oder vertikal
in laminare Strömungen
aufgeteilt wird und die Mikroausleger durch Betätigen der Mikroausleger durch
die verschiedenen Fluiden bewegt werden.
-
Auf
diese Weise können
Mikroauslegersignale aus verschiedenen Fluidumgebungen verglichen
werden. Darüberhinaus
kann die Technik zum Beschichten von eng beieinander liegenden Mikroauslegern
mit unterschiedlichen chemischen Substanzen verwendet werden. Beispiele
für diese
beiden Möglichkeiten
werden im folgenden beschrieben.
-
Funktionalisierung:
-
Die
Funktionalisierung der Mikroausleger kann mit herkömmlicher
Immobilisierungschemie erfolgen, die bei den Mikroauslegermaterialien
leicht angewendet werden kann. Bei eng benachbarten Mikroauslegern
in Mikrokanälen
sind jedoch neue Techniken zum Aufbringen von verschiedenen Beschichtungen
erforderlich. Die Funktionalisierung von eng benachbarten Mikroauslegern
kann durch eine oder mehrere der im folgenden beschriebenen Techniken erfolgen:
- 1) Bei der Mikroherstellung der Vorrichtung
können
die Mikroausleger mit verschiedenen dünnen Schichten beschichtet
werden, wenn diese mit dem Herstellungsprozeß kompatibel sind. Die dünnen Schichten
können
aus Metall, Silizium oder dielektrischen Schichten bestehen. Die
verschiedenen dünnen
Schichten können
dann dazu verwendet werden, Moleküle zu binden, die mit einer
bestimmten dünnen
Schicht eine spezielle Bindung eingehen.
- 2) Die an der Mikroauslegeroberfläche anzubringenden Moleküle können mit
einer durch Licht aktivierten Bindungsstelle synthetisiert werden.
Die Moleküle
werden dadurch an der Mikroauslegeroberfläche angebracht, daß der Mikroausleger
in eine flüssige
Lösung
mit den Beschichtungsmolekülen
eingebracht und mit UV-Licht bestrahlt wird. Das UV-Licht induziert die
Entstehung einer Verbindung zwischen der Mikroauslegeroberfläche und
den Molekülen.
Diese Beschichtung kann dadurch im Kanal erfolgen, nachdem dieser geschlossen
wurde, daß verschiedene
Beschichtungsmoleküle
in den Kanal eingegeben und die Mikroausleger einzeln durch die
Abdeckplatte beleuchtet werden. Durch das Führen eines Laserstrahls über die
Vorrichtung können
kleine, gut definierte Bereiche mit bestimmten Beschichtungen beschichtet
werden. Nach jeder Beschichtung muß das System gespült werden,
bevor die neue Beschichtung in den Kanal eingeführt wird.
- 3) Ein Inkjetdrucker kann kleine Flüssigkeitstropfen abgeben. Solche
Systeme stehen kommerziell für
die Herstellung von DNA-Chips zur Verfügung. Ein solches Flüssigkeits-Abgabesystem kann
dazu verwendet werden, Tröpfchen
verschiedener Flüssigkeiten
auf eng beabstandete Mikroausleger zu sprühen. Die abgegebenen Tröpfchen haben
in der Regel einen Durchmesser von 100 μm. Diese Beschichtungstechnik
muß angewendet
werden, bevor der Kanal geschlossen wird.
- 4) Wenn der Kanal geschlossen ist, kann eine laminare Strömung dazu
verwendet werden, eng beabstandete Mikroausleger dadurch zu beschichten,
daß zwei
oder mehr laminare Strömungen
durch das System fließen.
Mikroausleger in verschiedenen Höhen
und/oder auf verschiedenen Seiten des Kanals befinden sich dadurch
in verschiedenen Flüssigkeiten.
Nach der Beschichtung können
die Mikrokanäle
mit anderen Fluiden gespült
werden, um restliches Beschichtungsmaterial zu entfernen. Durch
Wiederholen der Technik können
mehrere Beschichtungslagen auf die Mikroausleger aufgebracht werden.
Damit sich die Moleküle
nur an eine Seite des Mikroauslegers binden, kann eine Photoimmobilisierung
verwendet werden, oder es werden vorab dünne Schichten abgeschieden.
- 5) Mit zwei oder mehr laminaren Strömungen im Mikrokanal und Verbringen
des Mikroauslegers in eine der Strömungen durch statisches Biegen kann
ein selektives Beschichten erfolgen. Eine gesteuerte Bewegung des
Mikroauslegers durch getrennte laminare Strömungen kann auch dazu verwendet
werden, den Mikroausleger mit mehreren Lagen zu beschichten, etwa
mit Glutaraldehyd-Avidin-Biotin.
- 6) Eine selektive und reversible Beschichtung der Mikroausleger
mit zum Beispiel Metalloproteinen kann elektrochemisch erfolgen.
Als Arbeitselektrode kann eine leitende Schicht auf dem Mikroausleger
verwendet werden. Die Gegenelektrode kann ein in das System integriertes
Teil sein. Oft ist es auch wünschenswert,
eine Referenzelektrode zum Steuern des angelegten Potentials vorzusehen.
-
Referenz-Mikroausleger
und Referenzmessung:
-
Um
die Auswirkungen von Turbulenzen und thermischen Driften im System
minimal zu halten, kann ein Referenz-Mikroausleger vorgesehen werden.
Der Referenz-Mikroausleger
wird in der Nähe des
Meß-Mikroauslegers
in der gleichen Meßumgebung
angeordnet. Der Referenz-Mikroausleger ist jedoch nicht mit einer
Detektorschicht bedeckt. Der Referenz-Mikroausleger kann mit einer
anderen Schicht beschichtet sein, die nicht als Detektorschicht
wirkt oder die eine zweite Substanz erfaßt. Durch Subtrahieren des
Referenzsignals vom Meßsignal
kann der größte Teil
des Hintergrundrauschens eliminiert werden, siehe 12.
-
Bei
den meisten biochemischen Anwendungen ist es wichtig, eine Referenzmessung
in einer Referenzflüssigkeit
auszuführen.
Oft ist die Zunahme/Abnahme der Konzentration eines bestimmten Moleküls von Interesse.
Für solche
relativen Messungen ist eine Referenzflüssigkeit erforderlich. Der
in der Referenzlösung
befindliche Mikroausleger sollte mit dem Meß-Mikroausleger in der Meßlösung identisch
sein, siehe 13. Die Meßlösung und die Referenzlösung können dadurch
gleichzeitig im gleichen Kanal untersucht werden, daß der Fluß laminar gemacht
wird und die beiden Ströme
parallel verlaufen. Mikroausleger auf den beiden Seiten des Kanals messen
dann die Reaktion in den beiden verschiedenen Fluiden. Durch Bewegen
des Mikroauslegers durch die beiden Flüssigkeiten können quasi-gleichzeitige
Messungen in Analyten und Referenzlösungen erfolgen.
-
Diffusionsmessungen in
hinzugefügten
Schichten:
-
In
die Detektorschichten auf dem Mikroausleger eintretende Moleküle verändern die
Spannung in der Schicht, was zu einer Biegung des Mikroauslegers
führt.
Zum Beispiel kann so die Diffusion in Zell-Mikromembranen und die
Aktivität
von bestimmten Mikromembrankanälen
untersucht werden, die durch eine Spannung reguliert wird, oder
das Binden an andere Moleküle.
-
Mit
Mikroauslegern mit piezoresistiven Gebern wurden vorläufige Experimente über die
Diffusion von Alkohol in Polymeren durchgeführt. Einer der beiden Mikroausleger
einer Wheatstone-Brücke
wird mit einem UV-empfindlichen Lack beschichtet, in dem sich die
Spannung ändert,
wenn er mit Alkohol in Kontakt kommt. Die 14 zeigt
die Mikroausleger, die sich in einem kleinen offenen Flüssigkeitsbehälter 7 mit
Wasser befinden. Bei 8 wird flüssiger Alkohol zugeführt, und
bei 9 wird die Ausgangsspannung der Wheatstone-Brücke als
Funktion der Zeit aufgezeichnet. Die Ausgangsspannung der Wheatstone-Brücke gibt
den Unterschied in den Auslenkungen der beiden Mikroausleger wieder.
-
Der
Mikroausleger reagiert wie in der 15 gezeigt
auf drei verschiedene Ethanolmengen. Die Pfeile geben jeweils den
Zeitpunkt an, wenn frischer Alkohol in der Nähe des Mikroauslegers auf die
Oberfläche
des Wassers gegeben wird. Es ist klar ersichtlich, wie der Mikroausleger
sofort auf den Alkohol reagiert, woraufhin das Signal abnimmt, da
der Alkohol sich im Wasser verdünnt
und von der Oberfläche
abdampft. Die Größe des Signals
gibt die Menge des zugeführten
Alkohols wieder. Die Diffusion von Alkohol in das Polymer bewirkt,
daß sich
die Spannung im Polymer ändert.
Der Prozeß ist
reversibel, und wenn der Alkohol die Schicht wieder verläßt, kehrt
der Mikroausleger in die Ausgangsposition zurück. Der Mechanismus kann dazu
verwendet werden, einen Sensor zum Messen der Alkoholkonzentration
in einer Flüssigkeit
aufzubauen.
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Die
zeitabhängige
Mikroauslegerreaktion kann auch dazu verwendet werden, die Dynamik
der Schichtbildung an der Mikroauslegeroberfläche zu untersuchen. Zum Beispiel
kann die Ausbildung von sich selbst anordnenden Monoschichten untersucht werden.
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Konforme Änderung
in Proteinschichten:
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Die
konformen Veränderungen
von an einem Mikroausleger adsorbierten Proteinen führen zu
einer Änderung
der Resonanzfrequenz und der Spannung des Mikroauslegers. Dadurch
ist es möglich,
die konformen Änderungen
von Proteinen zu untersuchen, die von äußeren Parametern wie dem pH-Wert, der
Ionenkonzentration oder der Temperatur verursacht werden. Zum Beispiel
ist es von dem Metalloprotein Azurin bekannt, daß es, wenn es an Gold adsorbiert
ist, konformationalen Änderungen
unterliegt, wenn es unterschiedlichen pH-Werten unterworfen wird.
Es ist noch nicht sicher, wie sich das Azurin an Gold bindet und
wie sich die Bindung bei einer Änderung
des pH-Wertes verändert.
Messungen auf der Basis von Mikroauslegern können neue Informationen über die
Bindungseigenschaften liefern. Viele aktive Enzymfunktionen führen ebenfalls
zu Spannungsänderungen.
Es kann daher die Enzymaktivität in
verschiedenen Umgebungen untersucht werden.
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Generfassung:
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Eine
der Hauptanwendungen der Erfindung ist die Erfassung von Genen,
die mehrere Krankheiten auslösen.
Mit einer der oben beschriebenen Beschichtungstechniken wird unter
Anwendung herkömmlicher
Bindungschemie einsträngige
DNA der krankmachenden Gene an Mikroauslegern angebracht. Eng beabstandete
Mikroausleger in einem Kanal können
mit DNA-Sequenzen von verschiedenen Genen beschichtet werden. Eine
behandelte Blutprobe mit einsträngiger
DNA wird dann durch das System geführt. Wenn eines der krankmachenden Gene
in der Probe vorhanden ist, geht es spezifisch mit dem entsprechenden
DNA-Strang an einem bestimmten Mikroausleger eine Bindung ein. DNA-Stränge ohne
spezifische Bindung können durch
eine Wärmebehandlung
entfernt werden. Die spezifische Bindung führt zu einer Änderung
in der Oberflächenspannung
sowie zu einer Resonanzänderung
des Mikroauslegers. Es ist dadurch möglich, gleichzeitig eine Untersuchung
auf mehrere Gene durchzuführen.
Das Verfahren kann auch für
die DNA-Sequenzierung
angewendet werden.
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Antigen-Antikörper-Reaktion:
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Die
Idee der Untersuchung auf bestimmte Gene kann erweitert werden auf
die Erfassung von verschiedenen Antikörpern. Für diese Anwendung werden eng
benachbarte Mikroausleger mittels herkömmlicher Bindungschemie mit
verschiedenen Antigenen beschichtet. Mit den Antigenen gehen Antikörper eine
spezifische Bindung ein, wodurch es möglich ist, eine Blutprobe auf
verschiedene Antikörper
zu untersuchen.
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Elektrochemie:
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Durch
das Aufbringen einer leitenden Schicht auf den Mikroausleger und
mit einer Referenzelektrode im Kanal ist es möglich, eine Elektrodeposition
und Elektrochemie an Schichten auf der Mikroauslegeroberfläche durchzuführen. Zum
Beispiel kann untersucht werden, wie die Spannung in Schichten von
Metalloproteinen wie Azurin und Hefe-Zytochrom-C auf verschiedene Potentiale
reagiert. Außerdem
können
Redoxprozesse beobachtet werden. Darüberhinaus kann die Adsorption
und Desorption von elektrisch abgeschiedenen Molekülen untersucht
werden.