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Erfindungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft optische Koppelfelder für faseroptische
Kommunikationssysteme und insbesondere ein optisches Raumkoppelfeld,
wobei alle möglichen
Kombinationen von Ausgangswegeleitung der Eingangssignale durch
eine zutreffende Einstellung des Koppelfeldes bewirkt werden können.
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Stand der
Technik
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Raumkoppelfelder
bilden den Kern von Telekommunikationsnetzen. Eine Kombination von Raumkoppelfeldern
und Zeitkoppelfeldern bietet beispielsweise den Kern für die im
nordamerikanischen Telekommunikationsnetz benutzten elektronischen Vermittlungen
AT&T ESSTM.
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Mit
dem Fortschritt faseroptischer Kommunikationen und dem begleitenden
schnellen Wachstum in den Trägerbitraten-
und typischen Kabelfaserzählungen,
wie auch dem erhöhten
Grad an Netzkomplexität,
hat es ein zunehmendes Interesse an Raumkoppelfeldern gegeben, die
im optischen Bereich funktionieren und optische Signale ohne dazwischen stattfindende
Umwandlung der optischen Signale in elektronische Form von einem
Satz Eingängen
zu einem Satz Ausgängen
leiten. Eine gute Einführung
in diese optischen Raumkoppelfelder wird durch Hinton et al. geliefert
[Lit. 4]. (Numerierte Verweise werden vollständig im Literaturstellenteil
am Ende der vorliegenden Offenbarung angeführt.)
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Wie
durch Hinton et al. beschrieben, ist ein Raumkoppelfeld großer Ordnung,
d.h. eines mit einer großen
Anzahl von Eingängen,
typischerweise aus kleineren elementaren Raumkoppelfeldern aufgebaut,
die auf vorgeschriebene Weise zusammengeschaltet sind. Mit zunehmender
Ordnung der Koppelfelder ist auch ersichtlich, daß das Koppelfeld
hoher Ordnung sehr schnell eine sehr große Anzahl von Koppelfeldelementen
umfaßt.
Auch daß die
Anzahl von Überquerungen
der Signalwege zunimmt. Durch diese beiden Effekte wird die praktische
Realisierung des Koppelfeldes behindert, die mit zunehmender Koppelfeldordnung
zunehmend schwieriger wird.
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Bislang
sind praktische Raumkoppelfelder der Größenordnung 16 × 16 im
Lithiumniobat-Materialsystem realisiert worden [Lit. 7] und auch
im Materialsystem mit dotiertem Silikatglaswellenleiter [Lit. 8].
Die erstere Literaturstelle beschreibt ein 16 × 16-Koppelfeld, das 23, in
einer dreistufigen Netzarchitektur verbundene Moduln umfaßt, und
insgesamt 448 2 × 2-Richtkopplerwellenleiterkoppelelemente mit
308 Wellenleiter-Überkreuzungen
und 42 Kreuzungen in der Modulverbindungsstruktur enthält. Die letztere
Literaturstelle beschreibt ein 16 × 16-Koppelfeld, das eine 16 × 16-Matrix doppelter
Mach-Zehnder-2 × 2-Koppelelemente
auf einem einzigen Silikatglaswellenleitersubstrat benutzt und insgesamt
512 Mach-Zehnder-Elemente mit 512 Wellenleiterüberkreuzungen einsetzt.
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Durch
praktische Betrachtungen wird bestimmt, daß ein Raumkoppelfeld mit einer
Mindestzahl von Koppelelementen und minimaler Komplexität der sie
zusammenschaltenden Leitwegstruktur realisiert werden sollte. Um
die Koppelfelder der höchsten
Ordnung zu realisieren, besteht die Koppelfeldstruktur vorteilhafterweise
aus einzelnen Koppelfeldmoduln, die dann zusammengeschaltet werden, um
die Gesamtvermittlung bereitzustellen. Dadurch wird die strenge
Verpackungsherausforderung gelindert, die auftreten würde, wenn
die gesamte Koppelfeldstruktur als ein einziges Modul realisiert
werden würde,
mit dem damit verbundenen notwendigerweise niedrigeren Chipertrag
und der gesteigerten Komplexität
und Beschränkungen
des erforderlichen elektrischen und thermischen Modulmanagements. Die
Koppelfeldmoduln selbst umfassen allgemein eine Anzahl von Koppelfeldelementen,
die in eine Koppelfeldstruktur höherer
Ordnung aufgebaut werden, und können
auch mehrere derartige unabhängige
Koppelfelder höherer
Ordnung enthalten. Die Kunst einer guten Gesamt-Koppelfeldauslegung
liegt zu einem großen
Teil in der Bestimmung des optimalen Kompromisses zwischen einer
Komplexität
der Koppelfeldstruktur, die in einem einzelnen Koppelfeldmodul vorkommt,
und der Komplexität
der Zusammenschaltung, die zwischen den Koppelfeldmoduln vorkommt.
Steigern der Komplexität
der Koppelfeldstruktur in einem Modul und auf einem einzigen Wellenleitersubstrat
steigert die Komplexität
des damit verbundenen elektrischen und thermischen Managements und
verringert den erwarteten Waferertrag. Es wird dadurch jedoch die
Anzahl von Zusammenschaltungen verringert, die dann zwischen den Koppelfeldmoduln
bereitgestellt werden müßten, um die
Gesamt-Koppelfeldstruktur zu bilden. Durch Verringern der Ordnung
oder der Komplexität
der in den Moduln bereitgestellten Koppelfeldfunktion lindert die elektrischen
und thermischen Verpackungsbeschränkungen des Moduls, steigert
aber die Komplexität
der Zusammenschaltungsstruktur.
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Ein
Beispiel dieses Kompromisses wird durch das von Murphy et al. beschriebene
16 × 16-EGS-Netzkoppelfeld
(Extended Generalized Shuffle) bereitgestellt [Lit. 7]. Diese 16 × 16-Koppelfeldstruktur
umfaßt
448 der in 39 Koppelfeldmoduln eines dreistufigen Netzes realisierten
2 × 2-Grundkoppelfeldelemente;
wobei 16 Moduln mit jeweils zwei 1 × 8-Koppelfeldern (mit sieben
2 × 2-Koppelfeldelementen)
die erste Spalte des Netzes bereitstellen, 7 Moduln jeweils mit
einer 16 × 16-Koppelfeldfunktionalität (mit zweiunddreißig 2 × 2 Koppelfeldelementen
in einer 4-spaltigen Banyan-Architektur) die Mittelspalte umfassen
und abschließende
16 Moduln jeweils mit zwei 1 × 8-Koppelfeldern
die dritte Spalte bilden. Das diese 39 Moduln zusammenschaltende
Fasernetz ist relativ einfach bereitzustellen, wobei 112 Verbindungen
zwischen der ersten und zweiten Stufe des Netzes und weitere 112
Verbindungen zwischen den zweiten und dritten Stufen bestehen, die
alle auf einfache geometrische Weise angeordnet sind. Die Wellenleiterkoppelfeldstrukturen
der 7 mittleren Koppelfeldmoduln enthalten jeweils 44 Wellenleiterüberkreuzungen
und die Wellenleiterkoppelfeldstrukturen der Moduln in den ersten
und dritten Netzspalten enthalten überhaupt keine Wellenleiterüberkreuzungen.
Die größte Mehrheit
der für
diese 16 × 16-EGS-Koppelfeldstruktur
erforderlichen Signalüberkreuzungen
werden jedoch durch die die Koppelfeldmoduln verknüpfenden
Faserverbindungen bereitgestellt. Dies ist sehr vorteilhaft, da
die „Überkreuzung" der Fasern verlustfrei
ist und vernachlässigbares
Nebensprechen aufweist, während
Signalkreuzungen in Wellenleitern auf einem wellenleiter-koppelfeldtragenden
Substrat stets durch etwas Signalverlust und auch etwas Signalnebensprechen
begleitet sind. Die 16 × 16-EGS-Koppelfeldstruktur
ist daher in eine bescheidene Anzahl von Koppelfeldmoduln aufgeteilt
worden, um den Vorteil des Integrierens von vielen Koppelfeldelementen
auf dem gleichen Wellenleitersubstrat zu gewinnen, während die Wellenleiterzusammenschaltungskomplexität und mögliche nachfolgende
Leistungsminderung durch Verwendung von Faser zum Zusammenschalten
zwischen den Koppelfeldmoduln begrenzt worden ist.
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In
Betrachtung der Anordnung der Koppelfeldstruktur oder -strukturen,
die auf einem einzigen Substrat vorkommen und entweder separat oder
mit anderen als Modul des Gesamt-Koppelfeldnetzes verpackt werden
können,
wird bei einer guten Auslegung versucht, die Anzahl aktiver Koppelfeldelemente,
die Anzahl von Elementen, die die Signale durchlaufen können, und
die Anzahl von auf dem Chip auftretenden Signalwellenleiterkreuzungen
zu minimieren.
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Die
oben beschriebenen 16 × 16-Raumkoppelfelder
wurden aus einzelnen 2 × 2-Koppelfeldelementen
aufgebaut. Es ist klar, daß,
wenn ein Grundkoppelfeldelement einer höheren Ordnung verfügbar wäre, weniger
derartige Elemente erforderlich sein würden, um das Gesamt-Koppelfeld zu bilden.
Im Fall von Goh [Lit. 8] benutzt beispielsweise die 16 × 16-Koppelfeldmatrixgruppe
256 2 × 2-Koppelfeldeinheiten
(jeweils mit zwei 2 × 2-Mach-Zehnder-Interferometern,
gedoppelt, um ein hohes Extinktionsverhältnis beim Koppeln zu erhalten),
würde aber
nur 64 Koppelfeldelemente umfassen, wenn das Grund-Koppelfeldelement
ein 4 × 4-Koppelfeld
wäre. Im
Fall von Murphy [Lit. 7] würde
die Verfügbarkeit
eines 1 × 8-Grundkoppelfeldelements
die Anzahl von in den ersten und letzten Spalten der Struktur benutzten
Koppelfeldelemente von 224 auf 32 verringern und die Verfügbarkeit
eines 4 × 4-Grundkoppelfeldelements
würde die
Anzahl von für
die Mittelspalte erforderlichen Elementen von 224 auf 70 verringern
(14 4 × 4-
und 56 2 × 2-Elemente),
für eine
Gesamt-Elementenzählung
von 102, reduziert von den gegenwärtigen 448. Es ist klar, daß Verwendung
von elementaren Koppelfeldeinheiten hoher Ordnung eine sehr bedeutsame
Verringerung der Gesamtzahl erforderlicher Elemente bietet.
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Eine
zuerst 1975 in Erscheinung getretene Form von Mehrtor-Wellenleitervorrichtung
mit der Bezeichnung Mehrmodeninterferenz-(MMI-)Koppler [Lit. 9]
hat über
die vergangenen paar Jahre beträchtliche
Aufmerksamkeit empfangen, die aus ihren Eigenschaften der Eigenbilderzeugung
entstanden ist [Lit. 10, 11, 12]. Dies ist die Eigenschaft, wobei
ein dem Eingang des Mehrmodenteils angebotenes optisches Feld weiter
entlang dem Mehrmodenwellenleiter in wohldefinierten optischen Weglängen von
der Eingangsebene wieder abgebildet wird. Diese Eigenbilder können in
Abhängigkeit
von der Plazierung des Eingangsfeldes im Wellenleiterquerschnitt
und der optischen Weglänge
bezüglich
der Bildebene einfach oder mehrfach sein. Das einfachste Auf treten
von Eigenbilderzeugung ist vielleicht das einzelne Eigenbild eines
Eingangsfeldes, das im Abstand L1,1 entlang dem Mehrmoden-Wellenleiterteil
auftritt, wobei L1,1 = 3π/(β0 – β1), und β0 und β1 die Fortpflanzungskonstanten
der Modi der niedrigsten und ersten Ordnung des Mehrmoden-Wellenleiters
sind. N mehrfache Bilder werden in Entfernungen LN,M erhalten, wobei
LN,M = (M/N)3π/(β0 – β1) und M
eine solche Ganzzahl ist, daß M
und N keinen gemeinsamen Teiler aufweisen [Lit. 12].
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In
der Wellenleitervorrichtung ist das Eingangsfeld beschränkt und
wird typischerweise durch einen einmodigen Eingangswellenleiter
bereitgestellt. Für
einen N × N-MMI-Koppler
gibt es N Positionen, wo der Eingangsleiter plaziert werden könnte, die
N Ausgaben erzeugen würden.
Für einen
gleichförmigen
Leistungsteiler unterscheiden sich die N Ausgangssignale nur in
ihrer relativen Phase. Eine vollständige Beschreibung von MMI-N × N-Kopplern einschließlich der
Phasenverhältnisse
der Ausgaben wird durch Bachmann gegeben [Lit. 12].
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Die
mehrfache Bilderzeugungseigenschaft von Mehrmoden-Interferenzkopplern
ist in der Verwendung von MMI-Kopplern
als kompakte 2 × 2-Koppler
und als 1 × N-Leistungsteiler ausgenutzt worden
[Lit. 14, 15].
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Da
der Betrieb des MMI-Abbildungskopplers symmetrisch zu der Fortpflanzung
des Lichts ist, wird ein 1 × N-Koppler, der an seine
N Ausgangstore optische Felder angelegt hat, die von der gleichen
relativen Stärke
und gewissen relativen Phasen sind, bei Darstellung an diesen Ausgängen der
gleichen Eingangssignale diese Felder kombinieren, um ein einziges
austretendes Feld bereitzustellen, das dem einzigen Eingangsfeld
der inversen Operation entspricht. Ändern der relativen Phasen
dieser Eingangssignale zu denen, die denen von einer anderen Eingangsposition
der inversen Operation entsprechen, bewirkt das Ankoppeln der Ausgabe
an dieses letztere Tor. Auf diese Weise kann ein Kopplungsvorgang
bewirkt werden.
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Dieser
Kopplungsvorgang ist für
ein 1 × 10-Koppelfeld
in dem GaAs/AlGaAs-Materialsystem unter Verwendung eines 10 × 10-MMI-Kopplers
demonstriert worden, der mit 10 Signalen von einem 1 × 10-MMI-Leistungsteiler
mit Phasenmodulatoren an jedem der 10 Eingänge in den 10 × 10-MMI
gespeist wurde, um die relative Phase der Eingangssignale zum Ankoppeln
des Lichtsignals an jedes der 10 Ausgangstore zu steuern [Lit. 16].
(Obwohl im Titel der Arbeit ein 10 × 10-Koppelfeld beansprucht
wird, wird durch die Verwendung eines 10 × 10-MMI zur Bereitstellung
der Eingabe in den zweiten 10 × 10-MMI
keine zusätzliche
Funktionalität
hinzugefügt,
die verketteten 10 × 10-MMI-Koppler
erlauben nur 10-Koppelfeldeinstellungen.)
Eine 1 × 4-Koppelfeldimplementierung
im InP-Materialsystem ist unter Verwendung von zwei 4 × 4-MMI-Kopplern
mit Phasensteuerteilen auf den verbindenden Armen demonstriert worden [Lit.
17]. In diesem Fall wird ebenfalls durch den ersten MMI-Koppler eine Leistungsteilung
bereitgestellt und die Phasensteuerungen stellen die relativen Phasen
dieser Eingaben mit gleicher Leistung in den zweiten MMI ein, zutreffendes
Einstellen der Phasenregler erlaubt das Ankoppeln der Ausgaben an
jedes beliebige der 4 Ausgangstore.
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Es
ist zu bemerken, daß MMI-basierende Koppler
besonders zur Verwendung in integrierten Leistungsteilern und Koppelfeldelementen
geeignet sind, da, obwohl sie zur Durchführung der Eigenbilderzeugung,
die die Signale zu den verschiedenen Ausgangstoren leitet, von Interferenzeffekten
abhängig
sind, es sich herausgestellt hat, daß diese Bilderzeugungsoperation
nur sehr schwach polarisationsempfindlich ist und eine hohe Toleranz
für Variationen in
den Vorrichtungsabmessungen und -zusammensetzungen, die in Herstellungsverfahren typisch
sind, aufweist. Auch arbeiten sie über ein sehr breites optisches
Band [Lit. 13].
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Im
Fall des referenzierten 1 × 4-InP-basierenden
Koppelfelds [Lit. 17], wurde auch ein streng blockierungsfreies
4 × 4-Koppelfeld
vorgeschlagen, das aus den demonstrierten 1 × 4-MMI-basierenden Koppelfeldelementen
in einer zweispaltigen Router-Wähler-Architektur
gebaut wurde [Lit. 4]. Diese Anordnung erfordert 8 1 × 4-Koppelfelder
und 16 Koppelfeld-Element-Zusammenschaltungen.
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Ein „streng
blockierungsfreies" Koppelfeld
ist eines, bei dem jeder beliebige freie Eingang stets mit jedem
beliebigen freien Ausgang verbunden werden kann, ungeachtet der
Anordnung der bereits in der Koppelfeldstruktur bestehenden Verbindung.
Geringere Grade von Konnektivität
werden als „im
weiten Sinne blockierungsfrei" beschrieben,
wobei jeder beliebige freie Eingang mit jedem beliebigen freien
Ausgang verbunden werden kann, vorausgesetzt, daß alle Verbindungen entsprechend
einem bestimmten Algorithmus aufgebaut sind, und „umschaltbar
blockierungsfrei",
wobei freie Eingänge
mit freien Ausgängen
verbunden werden können,
vorausgesetzt, daß bestehende
Verbindungen umgeordnet werden können.
Eine völlig
blockierungsfreie Koppelfeldarchitektur bietet daher maximale Flexibilität zum Verbinden
von Eingangsleitungen mit Ausgangsleitungen und ist allgemein die
wünschenswerteste
Art von Koppelfeld. Obwohl es möglich
ist, völlig
blockierungsfreie Netze aus Koppelfeldmodulkomponenten zu bilden,
die selbst nicht völlig
blockierungsfrei sind, können
völlig
blockierungsfreie Netze auch unter Verwendung von Koppelfeldmoduln
aufgebaut werden, die nicht selbst völlig blockierungsfrei sind.
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EP-A-0
933 963 ist auf einen optischen Teiler mit veränderlichem Verhältnis zum
Teilen eines eingekoppelten Lichtstrahls in eine Mehrzahl von Teilstrahlen gerichtet,
die jeweils eine vorbestimmte Intensität aufweisen. (Zusammenfassung).
Es ist ein blockierungsfreies optisches N × N-Koppelfeld dargestellt.
Das Koppelfeld erfordert einen Phasenschieber an jedem gemeinsamen
optisch gekoppelten Ausgang/Eingang, der zwischen benachbarten optischen
Koppelfeldern liegt.
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„On Permutation
Switching Networks" (Über Permutations-Koppelnetze) von
A. E. Joel Jr., Mai–Juni
1968, Bell System Technical Journal, XP843226 richtet sich auf umschaltbare
Koppelnetze für
elektrische Systeme.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Ein
Koppelfeld gemäß der Erfindung
entspricht dem Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen entsprechen den
abhängigen
Ansprüchen.
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Die
vorliegende Erfindung bietet N × N
blockierungsfreie Koppelfeldmoduln unter Verwendung von MMI-basierenden Koppelfeldelementen.
Die Anordnung erfordert ein Minimum von Steuerungselementen zur
Bewirkung des Koppelns und benutzt keine Kreuzungen der Signalwellenleiter.
Die Koppelfeldsteuereinstellungen können durch Befolgen eines einfachen
und transparenten Algorithmus für
das Einstellverfahren bestimmt werden. Es werden Koppelfeldstrukturen
sehr hoher Ordnung mit einer Vielzahl der gelehrten blockierungsfreien
N × N-Koppelfeldmoduln
in Betracht gezogen. Bestimmung der richtigen Werte für „N" ist ein praktisches
Konsideratum, das die Leistung der einzelnen Koppelfeldmoduln für die von
der zugehörigen
Modulzusammenschaltungsstruktur erforderte Komplexität eintauscht. Die
Raumkoppelfeldstrukturen, die von den blockierungsfreien MMI-basierenden
Koppelfeldanordnungen gebaut werden können, können mit sowohl Wellenlängenkoppelfeldern
als auch Zeitkoppelfeldern kombiniert werden, um eine beliebige
Kombination von Raum-Wellenlängen-Zeitkoppelfeld
höherer Ordnung
zu bilden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Vorteile, Beschaffenheit und verschiedene zusätzliche Merkmale der Erfindung
werden vollständiger
bei Betrachtung der beispielhaften Ausführungsformen in Erscheinung
treten, die nunmehr ausführlich
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen beschrieben werden.
In den Zeichnungen zeigt:
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1–4 die
Beschaffenheit und Funktionsweise der herkömmlichen N × N-MMI-Koppler, die als Komponenten
in erfindungsgemäßen optischen
Koppelfeldern benutzt werden;
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5–8 die
Beschaffenheit und Funktionsweise der als Komponenten in erfindungsgemäßen optischen
Koppelfeldern benutzten herkömmlichen
optischen Koppelfelder;
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9 ein
optisches Raumkoppelfeld gemäß der Erfindung;
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10 eine
Tabelle der Ausgangskoppelfeldzustände für das Koppelfeld der 9,
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11A und 11B beispielhafte
Ausführungsformen
des Koppelfelds der 9;
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12 eine
Kopplungstabelle für
die Ausführungsformen
der 11A und 11B;
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13 eine
weitere Ausführungsform
eines optischen Koppelfeldes, in dem benachbarte Mehrmoden-Interferenzgebiete
zusammengefügt
sind; und
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14 eine
alternative Ausführungsform
eines optischen Koppelfeldes einschließlich von optischen Absorptionsgebieten
zum Einfangen und Absorbieren von Streulicht.
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Es
versteht sich, daß diese
Zeichnungen den Zwecken der Darstellung der Konzepte der Erfindung dienen
und nicht maßgerecht
sind. Die gleichen Bezugsziffern werden für gleichartige Elemente in
der gesamten Zeichnung benutzt.
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Ausführliche
Beschreibung
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Die
vorliegende Beschreibung ist in drei Teile eingeteilt. Teil I beschreibt
die Beschaffenheit und Funktionsweise der N × N-Multimodeninterferenzkoppler
(MMI-Koppler), die als Komponenten in den erfindungsgemäßen optischen
Koppelfeldern benutzt werden. Teil II beschreibt herkömmliche
optische Koppelfelder, die als Komponenten in den erfindungsgemäßen optischen
Koppelfeldern benutzt werden können,
und Teil III beschreibt optische Koppelfelder gemäß der Erfindung.
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I. MMI-Koppler
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1 zeigt
einen MMI-Koppler 10 mit N Ausgängen mit einem freien Flachgebiet 11 von
Wellenleiter und Toren 12 von einzelmodigem Wellenleiter. Es
gibt N Eingangstore und N Ausgangstore. Die relativen Phasen der
Ausgangssignale wie auch die dimensionalen Verhältnisse zwischen den Ausgangs-, Eingangs-
und Kopplerwellenleiterteilen werden von Bachmann beschrieben [Lit.
12]. In 2 ist der Fall dargestellt,
wo N = 3, wofür
die relativen Phasen der optischen Ausgangssignale {0, –π, –2π/3} sind.
Alle Ausgänge
sind gleicher Leistung, d.h. 1/3 der Eingangsleistung (ungeachtet
etwaiger Koppelfeldverluste).
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3 zeigt
den rückwärtsbetriebenen MMI-Koppler
der 2; wenn Signale gleicher Leistung an die drei Eingänge im gleichen
Phasenverhältnis
(aber mit entgegengesetzten Vorzeichen) wie die in 2 gezeigten
angelegt werden, wird eine einzige Ausgabe vom obersten Ausgang
1 erhalten.
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Auf
die gleiche Weise ergibt Einstellung der Eingangsphasen, so daß sie den
von der rechten Seite des MMI-Kopplers von der 2 austretenden Signalen
entsprechen, wenn das Signal dem Eingang 2 zugeführt wird, den Austritt eines
Signals aus dem Ausgang 2 in der 3. Und gleicherweise
für Eingang
3 in der 2 und Ausgang 3 der 3.
In der 4 ist eine Tabelle der erforderlichen Phasenverhältnisse
zusammengestellt.
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II. Herkömmliche
Koppelfelder
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5(A) zeigt ein herkömmliches Koppelfeld 50,
das durch Verbinden von zwei MMI-basierenden Kopplern 10A und 10B gebildet
wird, die mit Verbindungsgliedern 51 einschließlich von
(F1, F2, ...., FN bezeichneten) Phasensteuerelementen 52 verbunden
sind. Wenn nur die relativen Phasen zwischen den Eingängen des
zweiten MMI-Kopplers relevant sind, kann ein Phasensteuerelement
(z.B. F1) weggelassen werden, und es sind nur N – 1 Phasensteuerelemente erforderlich.
Indem dann die N – 1 Phasensteuerelemente
zweckentsprechend eingestellt werden, kann eine an einen beliebigen
der N Eingangstore des linken MMI-Kopplers angelegte Eingabe an
einen beliebigen der N Ausgänge
auf der rechten Seite des rechten MMI-Kopplers angekoppelt werden.
Dies ist im unteren Diagramm der 5(b) dargestellt.
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Es
sind unterschiedliche physikalische Realisierungen der Phasensteuerelemente
möglich
und können
von dem für
die Wellenleiterstrukturen eingesetzten Materialsystem abhängig sein.
Für Halbleiter-basierende
Wellenleiter können
elektrooptische oder Trägereffekte
eingesetzt werden, für
Lithiumniobat-Leiter können
elektrooptisch induzierte Phasenänderungen
benutzt werden, und für
dotierte Silikatglasleiter kann der theromooptische Effekt dazu benutzt
werden, die erforderlichen Phasenänderungen zu bewirken. Um Polarisationsunempfindlichkeit aufrechtzuerhalten,
sollten die Phasensteuerelemente polarisationsunabhängig sein.
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Das
in 5 dargestellte Koppelfeld kann eine
einzelne, an den linken MMI-Koppler angelegte Eingabe zu einem beliebigen
der Ausgänge
des rechten MMI-Kopplers
leiten. Bei jeder derartigen Einstellung der Zwischensteuerelemente 52 werden an
die anderen Eingänge
des linken MMI-Kopplers angelegte Signale zu den anderen rechten MMI-Kopplerausgängen geleitet.
Eine diese Wegeleitung beschreibende Tabelle ist in 6 für den Fall mit
N = 3 gegeben. Es sind nur 3 Koppelfeldzustände möglich.
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Für vollständige Konnektivität sind N!
Koppelfeldzustände
erforderlich. Diese vollständige
Menge von Koppelfeldzuständen
kann durch Verketten identischer MMI-Koppler und Phasensteuerelemente erhalten
werden. Für
ein N × N-Koppelfeld
sind N – 1 Stufen
von N – 1
Phasensteuerungen pro Stufe erforderlich. 7 zeigt
dies für
ein 3 × 3-Koppelfeld,
das 3! = 6 Zustände
erfordert. Hier sind zwei Phasensteuerstufen jeweils mit Steuerelementen 52 auf
zwei der zusammenschaltenden Wellenleiterglieder 51 zwischen
drei 3 × 3
MMI-Kopplern 10A, 10B, 10C eingesetzt.
Die Leitwegtabelle für
diese Koppelfeldanordnung ist in 8 dargestellt.
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Es
ist ersichtlich gewesen, daß jeder
der Koppelfeldzustände
durch drei unabhängige
Kombinationen der Phasensteuerelemente bereitgestellt wird. Damit
Ausgangskopplung stattfindet, müssen die
verschiedenen Komponenten jedes das kaskadierte Gitter über unterschiedliche
Wege durchlaufenden Signals gleichphasig zueinander am bezeichneten
Ausgang ankommen. Da jeder MMI-Koppler seine Ausgaben mit Signalen
mit relativen Phasen in Mehrfachen von π/N bereitstellt und den Ausgangstoren
am Ende des MMI-Kopplergitters Signalkomponenten zugeführt werden
müssen,
die Modulo 2π gleichphasig
sind, folgt, daß die
Phasensteuerelemente Phasenkorrekturen bereitstellen müssen, die Mehrfache
von π/N
sind. Für
ein N × N-Koppelfeld
mit N – 1
Stufen von N – 1
Phasensteuerelementen pro Stufe sind insgesamt 2N(N – 1)2 mögliche
Phasensteuereinstellungen möglich.
Diese Gesamtzahl wird durch die Wechselwirkung zwischen den verschiedenen
verketteten MMI-Kopplerelementen auf den Lösungssatz beschränkt, der
Koppeln jedes der Eingangssignale an eine einzige ausgeprägte Ausgangsleitung
bereitstellt. Im Fall des in 7 und 8 dargestellten
3 × 3-Koppelfeldes
sind insgesamt 18 gültige
Koppelfeldeinstellungen möglich,
die in der Einstellung der 3!, d.h. 6, einmaligen Koppelfeldeinstellungen
einen Redundanzfaktor von 3 bereitstellen.
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Obwohl
die verketteten N × N
MMI-Koppler-Koppelfelder volle N × N-Kopplungsfunktionalität bereitstellen
können,
bedeutet die algorithmische Komplexität der Bestimmung der zum Bewirken
irgendeiner bestimmten Koppelfeldkonfiguration erforderlichen Steuerelementeinstellungen
zusammen mit den komplexen Wechselwirkungen, die zwischen den Phasensteuerelementen
einer Koppelstufe und den Phasensteuerelementen der anderen Stufen auftreten,
die ein wirkungsvolles und effektives Mittel zum Bestimmen der Phasensteuerelementeinstellungen
in praktischen Vorrichtungen behindern, daß eine einfachere N × N-Kopplungskonfiguration
wünschenswert
ist.
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III. Optische Raumkoppelfelder
gemäß der Erfindung
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9 zeigt
schematisch ein vereinfachtes blockierungsfreies optisches N × N-Leitwegkoppelfeld 90 gemäß der Erfindung
mit einer Folge verbundener optischer Koppelfelder 91 (2 × 2), 91
(3 × 3),
... 91 (N × N),
die eine sequentielle Reihe von Koppelfeldern mit unitär zunehmender
Koppelfelddimension bilden. Mit blockierungsfrei ist gemeint, daß alle möglichen
Kombinationen von Ausgangswegelenkung der Eingangssignale durch
eine entsprechende Einstellung des Koppelfeldes bewirkt werden können. Eines
oder mehrere und vorzugsweise alle der Koppelfelder 91 sind
Koppelfelder nach den Darstellungen in 5(a) oder 5(b), mit einem Paar von eigenbilderzeugenden
Mehrtor-Multimodeninterferenzkopplern, die durch eine Mehrzahl optischer
Wege einschließlich
einer entsprechenden Mehrzahl von (in 5(a) und 5(b) gezeigten) Phasensteuerungselementen
zusammengeschaltet sind. Das erste Koppelfeld 91 (2 × 2) ist
ein 2 × 2-Koppelfeld, das zweite
ist ein (3 × 3)-Koppelfeld.
Die Dimensionen der Koppelfelder nehmen unitär zu, bis das letzte Koppelfeld
N × N
ist. In praktischen Ausführungsformen
ist N typischerweise ≥ 4
und vorteilhafterweise ≥ 8.
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Bei
der Untersuchung des Verhaltens des in 9 dargestellten
Koppelfeldes wird festgestellt, daß, wenn die durch den 3 × 3-MMI-Koppler
der in 5 dargestellten und in 6 ausgeschriebenen Art
bereitgestellten Ausgangswegeleitungskombinationen untersucht und
mit der vollen Menge möglicher,
in 10 gezeigter Wegeleitungskombinationen verglichen
werden, es ersichtlich ist, daß die
zusätzlichen
Wegeleitkombinationen durch einfaches Austauschen der zweien der
Eingangsleitungen zugeführten
Eingangssignale bereitgestellt werden. In der 10 ist
dies dadurch dargestellt, daß das
Eingangstor 1 fest bleibt und dann für jede Kombination der Fall
hinzugefügt
wird, wo Eingangstore 2 und 3 ausgetauscht werden. Die ausgetauschten
Kombinationen sind kursiv dargestellt.
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Es
ist daher ersichtlich, daß durch
Aufnehmen des Falls, bei dem Eingänge 2 und 3 umgekehrt werden,
die vollständige
Menge von 3! Koppelfeldzuständen
erreicht wird. Daß dies
unvermeidlich ist, wird dadurch verständlich, indem man die Tatsache in
Betracht zieht, daß ein
einziger Eingang des 3 × 3 durch
die verschiedenen Einstellungen der Steuerungen zu den verschiedenen
Ausgangstoren geleitet wird und daß jede derartige Einstellung
die anderen zwei Eingänge
auf eine gewisse feststehende Weise zu den zwei übrigen Ausgangstoren leitet.
Wenn jedoch diese zwei Eingänge
an die zwei Eingangstore des 3 × 3
angelegt werden können,
dann werden beide der zwei möglichen
Ausgangswegeleitkombinationen für
diese zwei Eingänge
zugänglich.
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Wenn
nunmehr die Koppelfeldmodulgröße durch
Zufügen
einer nachfolgenden 4 × 4-Koppelfeldstufe
gemäß 9 auf
4 × 4
vergrößert wird, kann
wieder dasselbe Argument vorgebracht werden. Für jede der vier Wegeleiteinstellungen
der 4 × 4-Koppelfeldstufe
wird das einzige oberste Eingangssignal zu einem gewissen Ausgang
geleitet und die übrigen
unteren drei Eingänge
werden auf eine gewisse vorgeschriebene Weise zu den anderen drei
Ausgängen
geleitet. Wenn diese drei Eingänge
nunmehr umgeordnet werden können,
um die Eingänge
der 4 × 4-Koppelfeldstufe
in allen möglichen Kombinationen
zu speisen, dann können
alle Wegeleitmöglichkeiten
für diese
drei Eingänge
erreicht werden und alle Wegeleitkombinationen der vier Eingänge des
Gesamt-4 × 4-Koppelfeldes werden
zugänglich.
Eine solche Umordnung der drei unteren Eingänge wird wie gerade oben beschrieben
durch die Kaskade einer 2 × 2-
und einer 3 × 3-Koppelfeldstufe
bereitgestellt.
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11(A) zeigt ausführlicher ein voll konfigurierbares
3 × 3-Koppelfeld
mit einer Kaskade eines 2 × 2-
und eines 3 × 3-Koppelfeldelements
und 11(B) zeigt ein voll konfigurierbares
4 × 4-Koppelfeld
mit einer Kaskade eines 2 × 2-,
3 × 3-
und 4 × 4-Elements
gemäß der obigen
Beschreibung.
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Auf
diese Weise kann ein blockierungsfreies N × N-Koppelfeld durch Kaskadieren von N – 1 Koppelfeldelementen
der in 5 dargestellten Art realisiert
werden, wobei die Koppelfeldelemente wie in 9 von 2 × 2 auf
(N – 1) × (N – 1) ansteigen.
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Die
Anzahl der durch diese inkrementierende Kaskaden-Koppelfeldarchitekturanordnung erforderlichen
Phasensteuerelementen ist ersichtlich N(N – 1)/2. So sind, wo N – 1 Elemente
in jeder N × N-Stufe
benutzt werden (unter Anerkennung der Tatsache, daß nur relative
Phasen wichtig sind und daß ein
Verbindungsglied daher nicht ein Steuerelement tragen muß), einem
16 × 16-Koppelfeld,
nur 120 Steuerelemente erforderlich. Diese Anzahl ist bedeutend
geringer als die (N – 1)2 oder 225 für die in 7 dargestellte
Gitter-Koppelfeldanordnung erforderlichen Steuerelemente und die
für ein
Matrixkoppelfeld wie das von Goh erforderlichen N2 bzw.
256 [Lit. 8].
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In 12 ist
die Kopplungstabelle für
das in 11 gezeigte blockierungsfreie
3 × 3-Koppelfeld dargestellt.
Sie ist eine Erweiterung der in 10 gebotenen
Tabelle und zeigt ausdrücklich
die Phaseneinstellungen des Steuerelements in der 2 × 2-Koppelfeldstufe,
das die Umkehr von Eingängen
2 und 3 in das in der Anordnung der 11 dargestellte
3 × 3-Koppelfeldstufenelement
bewirkt. Aus 12 ist ersichtlich, daß die Anzahl
von durch die Phasensteuerelemente eingesetzten kombinierten Zuständen durch
Symmetriebetrachtungen begrenzt ist. Dies sind die gleichen Symmetriebetrachtungen,
die die annehmbaren Zustände
der einzelnen Phasenelemente in der Kaskade bestimmen. In dem dargestellten
Fall gibt es 3, von den Phasensteuerelementen des 3 × 3-Elements
eingesetzte ausgeprägte
Zustände
und zwei von dem 2 × 2-Element
eingesetzte Zustände
für insgesamt
3! Koppelfeldzustände.
In der Praxis können
die elektrischen Steuerschaltungen die Kombination von Phasensteuerungen
gemäß dem ausgewählten Koppelzustand
einstellen, anstatt die Phaseneinstellungen jedes einzelnen Phasensteuerelements
getrennt einzustellen. Im obigen Beispiel eines 3 × 3-Koppelfeldes
entspricht dies 3 Steuereinstellungen für die 3 × 3-Stufe und 2 Einstellungen
für die
2 × 2-Stufe.
Es sind daher insgesamt nur 2 × 3
bzw. 6 Steuereinstellungen erforderlich, entsprechend den 6 Wegeleiteinstellungen
des gesamten 3 × 3-Koppelfeldes.
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In
der Praxis sind die Phasensteuerelemente der Koppelfeldstruktur
nicht mit genügend
Genauigkeit hergestellt, um A-Priori-Kenntnis ihrer Betriebseigenschaften
bereitzustellen; ihre Leistung muß nach der Bildung bestimmt
werden, auf die aus dem Verhalten des gesamten Koppelfeldmoduls
geschlossen wird. Im Fall des Gitterkoppelfeldes der 7 (oder allgemein
für komplexe
Matrixkoppelfelder, wo Zugang zu den einzelnen Koppelfeldelementen
nicht möglich
ist), ist die Wechselwirkung zwischen den Steuerelementen jeder
Stufe komplex und die einzelnen Eigenschaften jedes gegebenen Steuerelements müssen auf
strenge und nicht transparente Weise aus der Gesamtleistung der
vollständigen
Koppelfeldstruktur abgeleitet werden. In starkem Gegensatz dazu
kann die Leistung der einzelnen Koppelfeldelemente der Anordnung
der 9 unabhängig
voneinander durch Untersuchen des Wegeleitverhaltens des an das
einzelne oberste Eingangstor angelegten Signals untersucht werden;
jedes einzelne Koppelfeldelement steht zur einfachen externen Untersuchung
zur Verfügung
und die Steuerelemente des gesamten N × N-Koppelfeldes können gemäß einem einfachen
Algorithmus eingestellt werden.
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Eine
einfache Aufbauprozedur beginnt mit einem an Eingang 1 angelegten
Signal, wobei keine Eingaben an die Eingänge 2 bis N angelegt sind.
Die Steuerelemente des letzten N × N-Koppelfeldelements werden
dann so konfiguriert, daß dieses
Eingangssignal zu jedem seiner N Ausgangstore geleitet werden kann.
Durch Leiten des Eingangssignals nacheinander zu den N Ausgängen können die
N – 1 einzelnen
Steuerelemente dieses N × N-MMI-basierenden Koppelfeldelements
in der N-1ten Stufe des Koppelfeldes auf ihre optimalen Werte abgestimmt werden.
Wenn die Steuerelemente an diesem letzten Koppelfeldelement optimiert
sind, kann das Eingangssignal auf Eingangsleitung 1 entfernt werden und
durch ein Signal auf der Eingangsleitung 2 ersetzt werden. Dieses
Signal läuft
direkt zum (N – 1) × (N – 1)-Koppelfeldelement
und dann durch das abschließende
N × N-Koppelfeldelement.
Wenn die Steuerelemente des letzten N × N-Koppelfeldelements nunmehr
optimiert und auf einen bekannten Zustand eingestellt sind, können die
Steuerelemente am (N – 1) × (N – 1)-Koppelfeld
nunmehr durch Durchfahren der Wegeleitzustände dieses Koppelfeldes optimiert
werden. Sobald die Steuerelemente dieser (N – 1) × (N – 1)-Koppelfeldstufe optimiert
sind, können
die Steuerelemente des (N – 2) × (N – 2)-Koppelfeldes
optimiert werden. Und so fort, bis das einzige Steuerelement des
2 × 2-Koppelfeldes optimiert
ist. Auf diese Weise können
alle N(N – 1)/2 Steuerelemente
des vollständig
blockierungsfreien N × N-Koppelfeldes
leicht optimiert werden.
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Durch
Wellenleiterkreuzungen geht stets ein gewisser Betrag der übertragenen
Signalleistung verloren und wird auch etwas Nebensprechen eingeführt, da
etwas Licht von einem Weg in den anderen einstreut. Auch erfordern
sie bedeutende Vorrichtungsfläche,
da Wellenleiterbiegungen mit großem Radius erforderlich sind,
um Leitung ohne biegungsbezogene Leistungsverluste durchzuführen. Wellenleiterkreuzungen
in Koppelfeldelementen sollten daher, wo immer durchführbar, auf
einem Minimum gehalten werden. Die gelehrte Implementierung eines blockierungsfreien
N × N-Wegeleitkoppelfeldes
weist gegenüber
herkömmlichen
N × N-Koppelfeldelementen überhaupt
keine Wellenleiterkreuzungen auf und ist daher sehr vorteilhaft.
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Es
wird erkannt, daß die
Multimodeninterferenzgebiete benachbarter Koppelfelder ohne Zwischenverwendung
eines verbindenden optischen Wellenleiterweges zusammengefügt werden
können. Daraus
ergibt sich eine kompaktere Vorrichtungsstruktur und der mögliche Vorteil
eines verringerten optischen Einkopplungsverlustes. Diese für ein 3 × 3-Koppelfeld
dargestellte Anordnung ist in 13 gezeigt.
Das zusammengefügte
Flachgebiet 130 ersetzt den Koppler 10B des 2 × 2-Koppelfeldes
und den Koppler 10A des 3 × 3-Koppelfeldes.
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Auch
wird erkannt, daß es
zur Verringerung von Nebensprechen vorteilhaft sein könnte, absichtlich
optisch absorbierende oder streuende Strukturen zwischen den sequentiellen
Kopplungselementen einzuführen,
um von vorhergehenden optischen Kopplungseinheiten verstreutes Licht
einzufangen und zu eliminieren. Solche Absorber- oder Streuungsstrukturen
können
durch geeignet abgelagerte oder gewachsene Materialien oder durch
die Einführung
von Reflexionsflächen
bereitgestellt werden, die durch einen geeigneten Herstellungsvorgang
wie beispielsweise Ätzen
gebildet werden. Solche Strukturen könnten so plaziert werden, daß sie optisch
von den zusammenschaltenden optischen Wegen entfernt sind, aber
so angeordnet sind, daß sie
den Eintritt von Streulicht in den Bereich der nachfolgenden Multimodenkopplergebiete
im wesentlichen blockieren. Eine mögliche Anordnung ist in der 14 dargestellt,
wobei die absorbierenden Strukturen 140 vorteilhafterweise
zwischen aufeinanderfolgenden kaskadierten Schaltern 91 angeordnet
sind.
-
Jedes
zweckdienliche ebene Wellenleitermaterialsystem kann eingesetzt
werden: Ebene Silikatglaswellenleiter [Lit. 1], durch Ionenaustausch hergestellte
Glas- und dielektrische Wellenleiter [Lit. 2], oder auf Halbleiter
basierende Wellenleiter [Lit. 3].
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Die
Mittel zur Bereitstellung der Phasenregelung an den die Mehrtorkoppler
verbindenden Elementen können
unterschiedlich sein und sind von dem eingesetzten Wellenleiter-Materialsystem
abhängig.
Im Fall von auf Halbleitern basierenden Wellenleitern kann die optische
Phasenregelung mittels einer durch Spannung induzierten Bewegung
der Halbleiterbandkante oder durch Trägerinjektion (oder -verarmung)
innerhalb eines Teils des verbindenden Wellenleiters bewirkt werden.
Im Fall von dielektrischen Wellenleitern wie beispielsweise Lithiumniobat kann
eine angelegte Spannung zum Induzieren einer Brechungsindexänderung
im Wellenleiter-Phasensteuerungsteil benutzt werden. Für auf Silikatglas
basierende Wellenleiter kann thermooptische Erwärmung eingesetzt werden, bei
der der Wellenleiterphasensteuerteil erwärmt wird und sich aus der nachfolgenden Änderung
des Wellenleiter-Brechungsindexes eine optische Phasenänderung
ergibt. Es versteht sich, daß die
vorliegende Erfindung nicht auf irgendein bestimmtes Materialsystem
eines Schichtwellenleiters beschränkt ist, und auch nicht auf
irgendein bestimmtes Mittel zur Bereitstellung der Phasensteuerung
in den die Mehrmodenkoppler verbindenden Wellenleiterteilen.
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Es
versteht sich, daß die
Erfindung, obwohl sie in bezug auf ihre Schichtimplementierung beschrieben
ist, diejenigen Realisierungen in dreidimensionalen Systemen, so
wie sie durch mehrschichtige Schichtwellenleitervorrichtungen oder durch
geschweißte
Faservorrichtungen oder optische Volumenvorrichtungen bereitgestellt
sein können,
einschließt.
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Es
versteht sich, daß die
Erfindung alle Raumkoppelfeldarchitekturen „höherer Ordnung" einschließt, die
durch die Zusammenschaltung nach normaler Praxis der hier beschriebenen
grundlegenden Koppelfeldelemente gebildet werden.
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Zusätzlich zu
der ausführlich
oben betrachteten Raumkopplungsfunktion kann die Übertragungsfunktion
des Koppelfeldes wellenlängenempfindlich gemacht
werden, indem die optischen Weglängen von
Zusammenschaltungen zwischen verknüpften, ein Koppelfeld umfassenden
MMI-Kopplern so
angeordnet werden, daß sie
sich um vorbestimmte Mehrfache der optischen Wellenlänge unterscheiden.
Dadurch wird ein wellenlängenselektives
Element bereitgestellt und ein Wellenlängenmultiplexer gebildet, so
wie sie in [Lit. 18, 19, 20, 21] berichtet worden sind. Durch Einführung der
Kopplungsfunktion wird ein zusammengesetztes Wellenlängen- und
Raumkoppelfeld gebildet. Eine Koppelfeldstruktur mit diesen Elementen
kann zur Bereitstellung von sowohl Wellenlängen- als auch Raumkopplungsfunktionen aufgebaut
werden.
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Die
beschriebenen Koppelfeldarchitekturen können Teil von Raumkoppelfeldern
höherer
Ordnung und Koppelfeldern bilden, die in ihrer Realisation Komponenten
enthalten können,
die auch Kopplung im Zeitbereich und im Wellenlängenbereich bereitstellen.
-
Literaturstellen
-
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