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Gebiet der Technik
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Zusatz-Bugfahrwerk, das zur Installation
an einem Luftfahrzeug vorgesehen ist. Das Zusatz-Bugfahrwerk gemäß der Erfindung
kann an allen Typen von Luftfahrzeugen eingesetzt werden, und insbesondere
bei Zivil- und Militärflugzeugen,
die für
den Passagier- und Warentransport bestimmt sind.
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Stand der Technik
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Das
Fahrwerk eines Flugzeugs ist so gestaltet, dass es verschiedene
zwischen dem Flugzeug und dem Boden übertragene Lasten tragen kann, und
dass es das Rollen des Flugzeugs beim Landen, beim Starten und während seiner
Fortbewegung am Boden gestattet.
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Die
Lasten, welche das Fahrwerk tragen muss, variieren in Abhängigkeit
von den Ladebedingungen des Flugzeugs, der Geschwindigkeit, einer möglichen
Abbremsung und der Flugbahn bzw. der Rollbahn (gerade Linie oder
Kurve). Übrigens
lassen diese verschiedenen Bedingungen auch die Verteilung der Lasten
zwischen Zusatz-Bugfahrwerk (im folgenden Text als "Bugfahrwerk" bezeichnet) und dem
Landefahrwerk (im folgenden Text als "Hauptfahrwerk" bezeichnen), variieren. So sind beim
Anhalten bzw. Stillstand des Flugzeugs die statischen Lasten, welche
das Bugfahrwerk tragen muss, gering (5 bis 20% des Gewichts des
Flugzeugs je nach seiner Geometrie) in Bezug auf diejenigen, die
von dem Hauptfahrwerk getragen werden. Hingegen können in
bestimmten dynamischen Phasen die von dem Bugfahrwerk getragenen
Lasten sehr hoch werden (manchmal bis zum Doppelten der statischen
Lasten). Das Bugfahrwerk muss also eine erhöhte Druckkraft tragen.
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Die
von den Zertifizierungsbehörden
aufgestellten Normen reglementieren auf strikte Weise das Verhalten
jedes der Elemente eines Fahrwerks eines Flugzeugs unter normalen
Bedingungen wie unter außergewöhnlichen
Bedingungen.
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So
muss im Fall einer dynamischen Abbremsung das Bugfahrwerk 30% der
auf die Vertikalachse ausgeübten
Belastung aufnehmen können.
Wenn das Flugzeug abgeschleppt wird, ist die von dem Bugfahrwerk
getragene Last bzw. Kraft längs
der Longitudinalachse des Flugzeugs ausgerichtet. Im Fall eines
Landemanövers
im Rückwärtsgang
muss das Bugfahrwerk eine Kraft bzw. Last tragen, die in Richtung
der Lateralachse oder Transversalachse des Flugzeugs erfolgt und
deren Pegel bzw. Größe das 0,8fache
der in Richtung der Vertikalachse getragenen Last erreicht. Das
Bugfahrwerk muss auch ein erhöhtes
Kräftemoment
tragen, wenn es ausgerichtet wird, während sich das Flugzeug im
Stillstand befindet. Außerdem
muss das Bugfahrwerk so dimensioniert sein, dass es den kritischen
Fall eines fehlgeschlagenen Abhebens berücksichtigt, was einer Notbremsung
entspricht, während
das Flugzeug seine maximale Masse aufweist und geringfügig unter
seiner Abhebegeschwindigkeit liegt. Wenn es zu diesem Fall kommt,
wird das Hauptfahrwerk um 30% seiner Last entlastet, die auf das
Bugfahrwerk übertragen wird.
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Übrigens
dürfen
die Lasten, die durch die Räder
des Fahrwerks auf die Piste übertragen
werden, nicht einen Schwellenwert maximaler Belastung der Piste überschreiten,
was insbesondere von dem verwendeten Belag, der Art des Unterbodens
etc. abhängt.
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Schließlich ist
das Bugfahrwerk ausrichtbar, um die Lenkung des Flugzeugs bei seinem
Rollen auf der Rollbahn zu gewährleisten,
und wenn die Geschwindigkeit des Flugzeugs nicht ausreicht, um seine
Lenkung durch den Steuerknüppel
zu gewährleisten.
Im Fall eines geplatzten Reifens kann es sich als sehr schwierig
erweisen, die Lenkung des Flugzeugs zu bewältigen.
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In
der Praxis sind die Konstrukteure dazu übergegangen, die Anzahl der
an dem Bugfahrwerk der Flugzeuge vorhandenen Räder zu erhöhen, um diese zahlreichen Probleme
zu berücksichtigen
und um ein ordnungsgemäßes Verhalten
des Flugzeugs am Boden zu gewährleisten.
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So
ist das Bugfahrwerk von Flugzeugen, deren Masse beim Abheben unter
250 Tonnen liegt, allgemein mit zwei Rädern ausgerüstet, während die Flugzeuge, deren
Masse beim Abheben über
250 Tonnen liegt, für
gewöhnlich
mit Bugfahrwerken mit vier Rädern
ausgestattet sind.
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Mit
anderen Worten ist das Bugfahrwerk der Flugzeuge überdimensioniert,
um Zwänge
bzw. Probleme zu berücksichtigen,
die in sehr kurzen Einsatzphasen des Flugzeugs auftauchen. Die Überdimensionierung
des Bugfahrwerks betrifft insbesondere die Anzahl von Rädern.
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Unter
diesem Gesichtspunkt ist anzumerken, dass die von dem Austausch
gebrauchter Räder
eines Fahrwerks erzeugten Kosten umso höher sind, je größer die
Anzahl von am Bugfahrwerk vorhandener Räder ist. Außerdem müssen die Schenkel des Bugfahrwerks
ebenfalls überdimensioniert
sein, um die Torsionsmomente zu berücksichtigen, die von dem Ausbrechen
der Räder
auf der Piste in einer Kurve erzeugt werden. Ein Fahrwerk, welches
die Eigenschaften des Oberbegriffs des unabhängigen Anspruchs zeigt, ist
aus dem Dokument EP-A-0559514 bekannt.
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Abriss der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Bugfahrwerk eines Luftfahrzeugs, dessen originelle
Konzeption ihm gestattet, nur eine begrenzte Anzahl von Rädern unter
Landebedingungen, Startbedingungen und normalen Rollbedingungen
zu verwenden, so dass die Dimensionierung des Schenkel des Fahrwerks
sowie die Kosten eines Radwechsels bezüglich Bugfahrwerken, mit denen
aktuell Flugzeuge ausgerüstet
sind, reduziert werden können.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe mittels eines Zusatz-Bugfahrwerks für ein Luftfahrzeug
erfüllt,
mit einer Hauptgruppe aus mindestens einem Rad, das in permanentem
Kontakt mit dem Boden sein kann, wenn sich das Luftfahrzeug am Boden
befindet, wobei das Fahrwerk außerdem
eine Nebengruppe aus mindestens einem Rad umfasst, wobei das Fahrwerk
dadurch gekennzeichnet ist, dass es außerdem eine Nebengruppe aus
mindestens einem Rad umfasst, das normalerweise vom Boden abgehoben
sein kann, wenn sich das Luftfahrzeug am Boden befindet, solange
die über
das Fahrwerk übertragenen
Lasten einen vorbestimmten Schwellenwert nicht überschreiten und die Hauptgruppe
funktionsfähig
ist.
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Mit
anderen Worten umfasst das Bugfahrwerk gemäß der Erfindung eine Hauptgruppe
aus mindestens einem Rad in permanentem Kontakt mit der Piste, wenn
sich das Flugzeug am Boden befindet, und eine Nebengruppe aus mindestens
einem Rad, die nicht in Kontakt mit der Piste tritt und nur unter
kritischen Funktionsbedingungen Lasten trägt, wie z.B. eine Notbremsung
infolge eines fehlgeschlagenen Abhebens und in anormalen Situationen,
wie z.B. dem Platzen eines Reifens eines Rads der Hauptgruppe.
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Unter
normalen Bedingungen wird/werden nur das Rad bzw. die Räder der
Hauptgruppe eingesetzt und abgenutzt. Das Vorhandensein des/der Rads/Räder der
Nebengruppe ermöglicht
es jedoch, die Gewalt über
die Rollbahn des Flugzeugs, insbesondere im Fall des Platzens eines
Reifens zu bewahren, und die Lasten gleichmäßig auf der Piste zu verteilen,
wenn diese über
einen bestimmten Schwellenwert hinausgehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Bugfahrwerk einen Fahrwerksschenkel mit
im wesentlichen vertikaler Longitudinalachse, wenn sich das Luftfahrzeug
am Boden befindet, wobei jedes Rad der Hauptgruppe am unteren Ende
des Fahrwerkschenkels angebracht ist, und jedes Rad der Nebengruppe
an mindestens einem mit dem unteren Ende des Fahrwerkschenkels ist hierbei
zwischen den Arm und den Fahrwerksschenkel eingefügt, um den
Arm zwischen einer ausgefahrenen Position und einer eingefahrenen
Position schwenken zu lassen.
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Um
jedes Rad der Nebengruppe in einer Position zu blockieren, in der
es in Kontakt mit dem Boden bleibt, wenn es aktiv ist, sind vorteilhafterweise Anschlagmittel
vorgesehen, um als Stütze
bzw. Halt für
den Arm zu dienen, wenn sich dieser in ausgefahrener Position befindet.
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Wenn
sich das Luftfahrzeug am Boden befindet und der Arm ausgefahren
ist, kann jedes Rad der Nebengruppe entweder nach vorne oder nach
hinten in Bezug auf jedes Rad der Hauptgruppe verschoben werden.
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Auf ähnliche
Weise kann, wenn das Fahrwerk eingezogen ist und sich der Arm in
der eingezogenen Position befindet, jedes Rad der Nebengruppe sich
entweder nach vorne oder nach hinten in Bezug auf jedes Rad der
Hauptgruppe anordnen.
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Um
eine bessere Abstützung
am Boden zu gewährleisten,
ist die Drehachse jedes Rads der Hauptgruppe vorteilhafterweise
geringfügig
nach vorne oder nach hinten in Bezug auf die Longitudinalachse des
Fahrwerkschenkels versetzt, wenn sich das Luftfahrzeug am Boden
befindet.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat jedes Rad der Nebengruppe einen geringeren Durchmesser
als derjenige jedes Rads der Hauptgruppe. Diese Anordnung führt zu einem
beträchtlich
Platz- und Massegewinn.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Im
folgenden werden anhand von nicht-einschränkenden Beispielen verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
in denen zeigen:
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1A und 1B sehr
schematische Darstellungen eines Rades der Hauptgruppe und eines Rades
der Nebengruppe eines Bugfahrwerks gemäß der Erfindung, jeweils im
Fall eines normalen Rollens und im Fall einer Notbremsung oder eines
platten Reifens,
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2 eine
Seitenansicht, die das Ende eines Bugfahrwerks gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung darstellt,
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3 eine
Seitenansicht zur schematischen Darstellung der ersten Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Zusatz- bzw. Hilfsgruppe hinter der Hauptgruppe
angeordnet ist, wenn das Fahrwerk eingefahren ist (in unterbrochener
Linie) und wenn das Fahrwerk ausgefahren ist (in durchgezogener
Linie),
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4 eine
der 3 vergleichbare Ansicht zur Darstellung einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Hilfs- bzw. Zusatzgruppe vor der Hauptgruppe
angeordnet ist, wenn das Fahrwerk eingefahren ist (in unterbrochenen
Linien), und hinter der Hauptgruppe, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist
(in durchgezogener Linie), und
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5 eine
den 3 und 4 vergleichbare Ansicht zur
Darstellung einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Hilfsgruppe sowohl bei eingezogenem Fahrwerk
(in unterbrochenen Linien) als auch bei ausgefahrenem Fahrwerk (in durchgezogener
Linie) angeordnet.
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Detaillierte Beschreibung
mehrerer bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung
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In
der gesamten Beschreibung sind die Begriffe "vorne" und "hinten" bzw. "Bug" und "Heck" so zu interpretieren,
dass sie als Bezugsgröße das Flugzeug
haben, an dem das Bugfahrwerk angebracht ist.
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Wie
grob schematisch in den 1A und 1B dargestellt
ist, umfasst das Zusatz-Bugfahrwerk gemäß der Erfindung eine aus mindestens
einem Rad 10 gebildete Hauptgruppe sowie eine ebenfalls
aus mindestens einem Rad 12 gebildete Nebengruppe. Wenn
das Fahrwerk ausgefahren ist, ist die untere Generatrix jedes Rades 12 der
Nebengruppe um eine vorbestimmte Strecke in Bezug auf die untere
Generatrix jedes Rades 10 der Hauptgruppe nach oben versetzt.
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Infolgedessen
steht jedes Rad 10 der Hauptgruppe, wenn das Fahrwerk ausgefahren
ist und sich das Flugzeug am Boden befindet, über seinen Reifen 11 in
permanentem Kontakt mit dem Boden. Hingegen befindet sich unter
normalen Rollbedingungen des Flugzeugs, die in 1A dargestellt
sind, jedes Rad 12 der Nebengruppe nicht in Kontakt mit
dem Boden S. Unter Ausnahmebedingungen, wie z.B. einer Notbremsung
infolge eines fehlgeschlagenen Abhebens oder einer Reifenpanne an
einem Rad 10 der Hauptgruppe wird der Reifen 11 des
Rades 10 so verformt, dass der Reifen 13 jedes Rads 12 der
Nebengruppe ebenfalls am Boden S anliegt, wie 1B veranschaulicht.
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Da
das oder die Rad/Räder 12 der
Nebengruppe nur Zusatz- bzw.
Hilfsräder
bilden, die nur in kritischen Fällen
aktiv sind, in denen das Rad/die Räder 10 der Hauptgruppe
platter gedrückt
sind als im Fall einer normalen Funktion, wird jedem Rad 12 der Nebengruppe
ein kleinerer Durchmesser als derjenige jedes Rads 10 der
Hauptgruppe gegeben. Diese Eigenschaft ergibt einen beträchtlichen
Platz- und Massegewinn im Vergleich zu dem Fahrwerk bei existierenden
Flugzeugen.
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Im
folgenden wird in näheren
Einzelheiten unter Bezugnahme auf die 2 und 3 die
Architektur bzw. der Aufbau des Bug-Fahrwerks gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung beschrieben.
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Der
Schenkel des Bug-Fahrwerks, der allgemein mit der Bezugsziffer 14 bezeichnet
ist, weist eine Longitudinalachse A auf, die im wesentlichen vertikal
ausgerichtet ist, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist. Der Schenkel
des Fahrwerks 14 umfasst insbesondere einen Schaft 16,
in dem ein Hauptstoßdämpfer integriert
ist. An seinem unteren Ende weist der Schaft 16 eine Konsole 18 auf,
welche die Räder 10 der
Hauptgruppe über
eine Drehachse 20 tragen kann.
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Ein
Richtungs-Aktuator 22 (nicht dargestellt), der an dem Schaft 16 angebracht
ist, ermöglicht
die Ausrichtung der Konsole 18, welche das oder die Räder 10 der
Hauptgruppe trägt,
um die Longitudinalachse A des Fahrwerkschenkels 14.
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Das
in 2 dargestellte Bug-Fahrwerk umfasst außerdem einen
Arm 24, dessen erstes Ende gelenkig mit der Konsole 18 über eine Dreh-/Schwenkachse 26 verbunden
ist, die parallel zur Drehachse 20 ausgerichtet ist und
deren entgegengesetztes Ende das oder die Räder 12 der Nebengruppe über eine
zu den Achsen 20 und 26 parallele Drehachse 28 trägt.
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Ein
Aktuator 30, wie z.B. ein Hydraulikzylinder, ist zwischen
die Konsole 18 und den Arm 24 so eingefügt, dass
er eine Drehung/Schwenkung des letzteren um die Achse 26 zwischen
einer ausgefahrenen Position, die in durchgezogener Linie in 2 dargestellt
ist, und einer eingezogenen Position, die in unterbrochenen Linien
dargestellt ist, steuern kann.
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Genauer
gesagt ist ein erstes Ende des Aktuators 30 über eine
Dreh-/Schwenkachse 32 gelenkig mit der Konsole 18 verbunden.
Das gegenüberliegende
Ende des Aktuators 30 ist über eine Dreh-/Schwenkachse 34 mit
einer Kurbel 36 gelenkig verbunden, die mit dem Ende des
an der Achse 26 angelenkten Arms 24 einstückig ist.
Die Achsen 32 und 34 sind parallel zu den Achsen 20, 26 und 28 ausgerichtet,
und die Longitudinalachse des Aktuators 30 ist in Bezug
auf die Dreh-/Schwenkachse 26 des Arms 24 nach
unten versetzt. Infolgedessen ergibt eine Betätigung des Aktuators 30 in
der einen oder anderen Richtung eine Drehung/Schwenkung des Arms 24 zwischen
seiner ausgefahrenen Position und seiner eingezogenen Position.
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Ein
vor der Konsole 18 eingebrachtes Loch 38 und ein
Loch 40, das in einen den Arm 24 über die Achse 28 hinaus
verlängernden
Vorsprung eingebracht ist, bilden jeweils einen vorderen und einen hinteren
Verankerungspunkt, die zum Abschleppen des Flugzeugs bestimmt sind.
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Wie
schematisch in 3 dargestellt ist, ist das obere
Ende des Fahrwerkschenkels 14 gelenkig mit der Rumpfstruktur 42 des
Flugzeugs über
eine Dreh-/Schwenkachse 44 verbunden, die transversal oder
lateral in Bezug auf das Flugzeug ausgerichtet ist. Diese Anordnung
gestattet es, das Bug-Fahrwerk in
ein Fahrwerkgehäuse 46 zurückzuziehen,
welches in dem unteren vorderen Abschnitt des Rumpfs 42 vorgesehen
ist. Die Verschiebung des Bug-Fahrwerks zwischen seinem ausgefahrenen
Zustand, der in durchgezogener Linie dargestellt ist, und seinem eingezogenen
Zustand, der in unterbrochenen Linien dargestellt ist, wird auf
bekannte Weise durch einen oder mehrere Betätiger bzw. Aktuatoren 48 gesteuert.
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In
der ersten Ausführungsform
der Erfindung, die schematisch in 2 und 3 dargestellt ist,
ist/sind das Rad bzw. die Räder 12 der
Nebengruppe hinter dem/den Rad/Rädern 10 der
Hauptgruppe angeordnet, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist, das heißt, wenn
der Arm 24 nach Betätigung
des Aktuators 30 in seine ausgefahrene Position gebracht
worden ist.
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Übrigens
nimmt der Arm 24, wenn das Bug-Fahrwerk eingezogen ist,
wie in unterbrochenen Linien in 3 dargestellt
ist, seine eingezogene Position ein, das heißt, es wird durch Betätigung des
Aktuators 30 längs
des Schenkels des Fahrwerks 14 nach oben geschwenkt. Unter
diesen Umständen, wenn
der Fahrwerksschenkel 14 selbst nach vorne um seine Achse 44 durch
Betätigung
des Aktuators 48 geschwenkt ist, befindet/befinden sich
das Rad/die Räder 12 der
Nebengruppe hinter dem/den Rad/Rädern 10 der
Hauptgruppe im Innern des Fahrwerkgehäuses 46 angeordnet.
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In
der in den 2 und 3 dargestellten ersten
Ausführungsform
der Erfindung ist die Drehachse 20 des/der Rads/Räder 10 der
Hauptgruppe in Bezug auf die Longitudinalachse A des Fahrwerkschenkels 14 leicht
nach hinten versetzt. Diese Anordnung ermöglicht es, den Rädern 10 der
Hauptgruppe eine bessere Abstützung
am Boden zu verleihen.
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Um
das Rad oder die Räder 12 der
Nebengruppe in ihrer aktiven Position zu halten, welche der ausgefahrenen
Position des Arms 24 entspricht, werden zurückziehbare
Anschlagmittel (nicht dargestellt) automatisch durch den Aktuator 30 gesteuert,
wenn der Arm 24 ausgefahren ist bzw. wird. Diese Anschlagmittel
stellen hierbei einen mechanischen Anschlag bereit, welcher den
Arm 24 in einer solchen Position blockiert, dass das Rad
oder die Räder 12 in gutem
Kontakt mit dem Boden bleiben, wenn sie aktiviert werden, wie 1B darstellt.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, die schematisch in 4 dargestellt
ist, weist das Bug-Fahrwerk eine zu der bereits beschriebenen ersten
Ausführungsform
identische Konfiguration auf, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist.
Mit anderen Worten sind das Rad oder die Räder 12 der Nebengruppe
hinter dem Rad oder den Rädern 10 der Hauptgruppe angeordnet,
wenn sich das Flugzeug am Boden befindet.
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Hingegen
ist der eingezogene Zustand des Bug-Fahrwerks anders. Statt in dem
Fahrwerkgehäuse 46 hinter
dem/den Rad/Rädern 10 der
Hauptgruppe untergebracht zu sein, sind das Rad oder die Räder 12 der
Nebengruppe nämlich
vor diesen angeordnet. Mit anderen Worten bewirkt der Betätiger 30 dabei,
statt ein Hochschwenken des Arms 24 um die Achse 26 zu
steuern, ein Schwenken des Arms 24 nach unten derart, dass
er im wesentlichen in der Verlängerung
des Fahrwerkschenkels 14 angeordnet wird.
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Es
ist anzumerken, dass bei dieser Ausführungsform wie bei der vorangehenden
das Schwenken des Arms 24 gleichzeitig mit demjenigen des Fahrwerkschenkels 14 oder
vor oder nach diesem gesteuert werden kann.
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In
einer schematisch in 5 dargestellten dritten Ausführungsform
der Erfindung ist der eingezogene Zustand des Bug-Fahrwerks identisch
mit demjenigen der zweiten Ausführungsform,
die mit Bezug auf 4 beschrieben wurde. Hingegen
ist die Anordnung des Bug-Fahrwerks in dessen ausgefahrenem Zustand
unterschiedlich. Statt wie vorher hinter dem/den Rad/Rädern 10 der
Hauptgruppe angeordnet zu sein, sind nämlich das/die Rad/Räder 12 der
Nebengruppe in diesem Fall vor diesen plaziert.
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Übrigens
ist in dieser dritten Ausführungsform
der Erfindung, wie sie 5 darstellt, die Drehachse 20 des/der
Rads/Räder 10 der
Hauptgruppe in Bezug auf die Longitudinalachse A des Fahrwerkschenkels 14 leicht
nach vorne versetzt. Diese Anordnung, die umgekehrt zu derjenigen
der ersten und zweiten Ausführungsformen
der Erfindung ist, ermöglicht
auch eine Verbesserung der Abstützung
am Boden des Bug-Fahrwerks.
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Allgemein
kann die Drehachse 20 jedes Rads 10 der Hauptgruppe
nach vorne oder nach hinten in Bezug auf die Longitudinalachse A
des Fahrwerkschenkels 14 versetzt werden, unabhängig von der
Relativpositionierung zwischen den Rädern 10 und 12 im
ausgefahrenen oder eingezogenen Zustand des Fahrwerks.
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Bei
den zweiten und dritten Ausführungsformen
der Erfindung, die jeweils mit Bezug auf 4 und 5 beschrieben
wurden, können
die einziehbaren Anschlagmittel, die bei der ersten Ausführungsform
eingesetzt wurden, um als Stütze
für den Arm 24 zu
dienen, wenn dieser ausgefahren ist, von einem feststehenden mechanischen
Anschlag ersetzt werden, der direkt an der Konsole 18 vorgesehen
ist.
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In
allen Fällen
kann auch ein feststehender oder einziehbarer Anschlag auch dazu
vorgesehen werden, den Arm 24 in seiner Rückzugsposition
zu halten.
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Unabhängig von
der Ausführungsform,
und wie mit Bezug auf die 1A und 1B beschrieben
wurde, ist das Bug-Fahrwerk
gemäß der Erfindung
derart angeordnet, dass normalerweise nur das/die Rad/Räder 10 der
Hauptgruppe in Kontakt mit dem Boden sind, wenn sich das Flugzeug
am Boden befindet.
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Da
der Verschleiß der
Reifen hauptsächlich beim
Rollen auftritt, und zwar insbesondere wegen starker Reibungskräfte, die
in Kurven vorkommen, verschleißt/verschleißen das
Rad oder die Räder
der Nebengruppe nicht, da sie in dieser Phase nicht eingesetzt werden.
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Unter
bestimmten Bedingungen jedoch, wie z.B. einem besonders intensiven
Bremsvorgang oder einem Platzen eines Reifens eines Rades der Hauptgruppe
wird der Reifen 11 platt, und das Rad oder die Räder 12 der
Nebengruppe werden aktiv. Mit anderen Worten wird dabei jedes Rad 12 der
Nebengruppe dem Rad oder den Rädern
der Hauptgruppe hinzugefügt,
indem es mit dem Boden in Kontakt tritt. Wenn die Anzahl von Rädern jeder
der beiden Gruppen die gleiche ist, wird hierbei die von jedem der
Räder der
Hauptgruppe getragene Last in die Hälfte aufgeteilt. Wenn einer
der Reifen platzt, verbleibt außerdem
immer noch eine ausreichende Zahl von Rädern, um zu ermöglichen,
dass die Beherrschung des Rollvorgangs des Flugzeugs am Boden gewahrt bleibt.
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Übrigens
ermöglichen
die zwei Positionen, die von den Rädern der Hauptgruppe beim Rückzug des
Bug-Fahrwerks eingenommen werden können, entweder längs des
Schafts 16 des Fahrwerks (3) oder
in Verlängerung
dieses Schafts (4 und 5), die
Platzeinnahme des Bug-Fahrwerks, wenn es eingefahren ist, wesentlichen
zu reduzieren. Insbesondere ist der eingenommene Platz von dem/den
Rad/Rädern
der Nebengruppe in dem Fahrwerkgehäuse in der Lateral- oder Transversalrichtung
kleiner als im Fall eines herkömmlichen Bug-Fahrwerks.
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Da
sich das/die Rad/Räder 12 der
Nebengruppe normalerweise nicht in Kontakt mit dem Boden befinden,
wenn das Flugzeug stillsteht, erfolgt außerdem eine zwangsläufige Ausrichtung
der Räder
auf die gleiche Weise als ob nur das/die Rad/Räder 10 der Hauptgruppe
vorhanden wären.
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Es
ist anzumerken, dass das Vorhandensein der Nebengruppe genutzt werden
kann, um den Austausch eines Rades der Hauptgruppe zu erleichtern. Der
Hub des Aktuators 30 kann nämlich dazu vorgesehen werden,
das Rad oder die Räder 12 der
Nebengruppe am Boden aufliegen zu lassen, dann das Rad oder die
Räder 10 der
Hauptgruppe anzuheben, womit ihr Austausch ermöglicht wird.
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Jedes
Rad 12 der Nebengruppe kann ebenfalls einfach ausgetauscht
werden, da es normalerweise nicht in Kontakt mit dem Boden ist.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, können
sowohl die Hauptgruppe als auch die Nebengruppe ein Rad oder mehrere
Räder umfassen,
und die Anzahl von Rädern
jeder der Gruppen kann identisch oder unterschiedlich sein, ohne über den
Rahmen der Erfindung hinauszugehen.
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Übrigens
werden die verschiedenen, in den drei beschriebenen Ausführungsformen
vorgeschlagenen Anordnungen nur als Beispiel gegeben. So können selbstverständlich das
Rad oder die Räder der
Nebengruppe auch vor dem Rad/den Rädern der Hauptgruppe im ausgefahrenen
Zustand des Bug-Fahrwerks
sowie hinter diesen Rädern
im eingezogenen Zustand des Bug-Fahrwerks angeordnet sein bzw. werden.