DE60022501T2 - Verfahren zur thermischen behandlung einer supraleitenden spule - Google Patents

Verfahren zur thermischen behandlung einer supraleitenden spule Download PDF

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    • H01F41/122Insulating between turns or between winding layers

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Wärmebehandlung einer Spule zur Verwendung als supraleitende Spule und insbesondere Spulen, die durch einen "Wicklung- und Reaktions"-Prozess zur Verwendung in einem supraleitenden Magneten hergestellt werden.
  • Der "Wicklungs- und Reaktions"-Prozess, wie in EP-A-0 741 912 offenbart, ist eine Technik, die bei supraleitenden Materialien regelmäßig verwendet wird, die in ihrem vollständig reagierten Zustand so spröde sind, dass diese zu einer Spule zu wickeln, einen Bruch verursachen würde. Um Probleme dieser Art zu vermeiden, werden die Spulen zuerst aus dem supraleitenden Draht oder Spulenmaterial in einem nicht reagierten Zustand, in dem das Material verformbar ist, gewickelt. Eine Reaktionswärmebehandlung wird dann angewendet, um die gewünschten Reaktionen in dem supraleitenden Material zu bewirken.
  • Ein häufig beobachtetes Problem bei "Wicklungs- und Reaktions"-Spulen, die aus Materialien, wie z. B. Bismuth Strontium Kalzium Kupfer Oxid (B2212), hergestellt sind, besteht darin, dass der kritische Strom des supraleitenden Spulenmaterials in der Spule deutlich kleiner ist, als er sein würde, wenn das gleiche Spulenmaterial in Form eines kurzen Stücks wärmebehandelt würde. Dies wird durch Probleme verursacht, die die Diffusion von Wärme und die Diffusion von Sauerstoff durch das Volumen der Spule hindurch betreffen.
  • Die Probleme, die mit der Diffusion von Wärme durch die Spule hindurch verbunden sind, werden nun umrissen. 1 zeigt einen typischen Reaktionswärmebehandlungszyklus für den Schmelzprozess von B2212. Diese Verarbeitung wird in einer Atmosphäre reinen Sauerstoffs oder einer Sauerstoff-Stickstoff-Mischung durchgeführt. Während einer ersten Stufe 1 des Prozesses, wird die Temperatur über einen Zeitraum von einigen Stunden auf ein Niveau linear ansteigend angehoben, das gerade ausreicht, um das B2212 zu schmelzen. Wie in 2 detaillierter gezeigt, wird während einer zweiten Stufe 2 die Temperatur im Wesentlichen auf der Schmelztemperatur für einige Minuten beibehalten, bevor die Temperatur während einer dritten Stufe 3 um annäherungsweise 30°C linear abgesenkt wird. Eine vierte Stufe 4 ist eine sehr langsame lineare Absenkung, die dazu dient, das Material abzukühlen, wonach die Temperatur während einer fünften Stufe 5 die Temperatur schnell auf Umgebungstemperatur abgesenkt wird.
  • Für optimale supraleitende Eigenschaften ist es wesentlich, diese Wärmebehandlung genau zu steuern. Insbesondere muss die Spitzenschmelztemperatur von näherungsweise 885°C mit einer Genauigkeit von 1°C eingehalten werden. Ferner ist es für die Schmelzdauer wichtig, dass sie mit einer Zeitgenauigkeit von wenigen Minuten gesteuert wird.
  • Diese Zustände können für kurze Leiterstücke in einem Ofen mit einem genau gesteuerten Temperaturprofil einfach erreicht werden. In Spulen ist die Temperatur innerhalb der Wicklungen jedoch nicht gleichmäßig, weil die Wärme einen finiten Zeitraum benötigt, um von der Außenseite der Spule zu der Innenseite zu diffundieren.
  • 2 zeigt Messungen der Temperatur innerhalb und außerhalb einer kleinen experimentellen Spule während der ersten, zweiten und dritten Stufen 1, 2, 3 der Schmelzfolge. Es ist zu sehen, dass die Temperatur innerhalb der Spule hinter der Temperatur außerhalb der Spule zurück bleibt, also dass die Spitzentemperatur 2–3 °C geringer ist. Der Zeitraum bei Spitzentemperatur ist für den inneren Bereich ebenfalls deutlich geringer als für den äußeren Bereich. Es folgt, dass, wenn das Ofenprofil eingestellt ist, um für eine optimale Wärmebehandlung der äußeren Bereiche der Spule zu sorgen, die inneren Bereiche suboptimal sind und vice versa.
  • Diese Ergebnisse wurden für eine kleine Spule mit einer Dicke von nur wenigen mm erhalten. Es ist ein gut bekanntes Ergebnis der Diffusionstheorie, dass sich thermische Diffusionszeiten als das Quadrat der kleinsten Abmessung maßstäblich ändern. Daher wäre die thermische Diffusionszeit für eine Spule vom 3-fachen der Dicke 9-mal länger sein und der Unterschied zwischen den inneren und äußeren Temperaturen würde mehr als 20 °C betragen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung stellen wir ein Verfahren zur Wärmebehandlung einer Spule zur Verwendung als supraleitende Spule bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
    Erwärmen der Spule in einem Ofen, wobei die Temperatur des Ofens gesteuert wird, um einen vorbestimmten Wärmezyklus durchzuführen; und
    Leiten eines Stroms durch die Spule hindurch für wenigstens einen Abschnitt des Wärmezyklus, um die Spule durch Widerstandsheizung weiter zu erwärmen.
  • Der erste Aspekt der Erfindung stellt daher ein Verfahren bereit, die Probleme einer Wärmeübertragung durch die Spule hindurch mittels einer elektrischen Wärmeverstärkung auszugleichen. Wenn alle Wicklungen in der Spule voneinander isoliert sind, kann die elektrische Verstärkung erreicht werden, indem einfach ein Strom durch das Spulenmaterial hindurchgeführt wird.
  • Typischerweise umfasst der vorbestimmte Wärmezyklus:
    einen ersten Erwärmungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine vorbestimmte Temperatur erhöht wird;
    einen zweiten Abschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf der ersten vorbestimmten Temperatur gehalten wird;
    einen dritten Kühlungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine zweite vorbestimmte Temperatur verringert wird;
    einen vierten Kühlungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine dritte vorbestimmte Temperatur verringert wird; und
    einen fünften Kühlungsabschnitt, in dem die Spule nicht erwärmt wird und sich abkühlen kann.
  • Es ist jedoch zu erkennen, dass in Abhängigkeit des Typs des Spulenmaterials, der Spulenkonfiguration und anderer Faktoren verwendet andere geeignete Wärmezyklen werden können.
  • Wenn der oben genannte Wärmezyklus verwendet wird, umfasst das Verfahren typischerweise, den Strom durch die Spule während wenigstens des ersten Wärmungsabschnitts des Wärmezyklus durch die Spule hindurch zu leiten. Dies gewährleistet, dass die Effekte einer schlechten Wärmeübertragung durch die Spule hindurch minimiert werden, wenn die maximale Temperatur erreicht ist.
  • Vorzugsweise umfasst das Verfahren ferner, den Strom zu steuern, um die innere Oberfläche der Spule im Wesentlichen auf der gleichen Temperatur wie die äußere Oberfläche der Spule zu halten.
  • In diesem Fall kann dies erreicht werden, indem der Strom gemäß der Gleichung gesteuert wird: γC·dθ/dt = J2ρwobei:
  • γ
    = mittlere Dichte des Spulenmaterials
    C
    = mittlere spezifische Wärmekapazität des Spulenmaterials
    dθ/dt
    = erforderliche Rate einer Temperaturänderung
    J
    = mittlere Stromdichte in dem Spulenmaterial
    ρ
    = mittlerer Leitungswiderstand des Spulenmaterials
  • Typischerweise wird der vorbestimmte Wärmezyklus in einer Atmosphäre reinen Sauerstoffs oder einer Sauerstoff/Stickstoff-Mischung durchgeführt.
  • Soweit die mit einer Sauerstoffdiffusion zusammenhängenden Probleme betroffen sind, treten während des in 1 gezeigten Wärmebehandlungszyklus chemische Änderungen in dem supraleitenden Material auf, die bewirken, dass Sauerstoff freigesetzt oder absorbiert wird. Dem entsprechend können Variationen in der Konzentration von Sauerstoff in der Spule Variationen in der Wirksamkeit der Wärmebehandlung verursachen.
  • Ein weiterer Effekt rührt von dem Umstand her, dass der Schmelzpunkt von B2212 reduziert wird, wenn der Partialdruck von Sauerstoff reduziert wird. Dem entsprechend besteht für eine eng gewickelte Spule dahingehend eine Gefahr, dass während der Zeiträume, wenn Sauerstoff absorbiert wird, der Partialdruck von Sauerstoff in den innersten Bereichen der Spule reduziert wird. Diese Reduktion senkt den Schmelzpunkt von B2212 ab, was zwei unerwünschte Effekte hervorruft:
    • a) Die maximale Temperatur wird für die besten supraleitenden Eigenschaften nicht optimal sein; und
    • b) das B2212 wird vollständiger geschmolzen und neigt daher mehr dazu, aus seiner Silberumhüllung auszutreten und kurz geschlossene Wicklungen in der Spule zu verursachen (ein gut bekanntes Problem schmelzbearbeiteter Spulen).
  • Vorzugsweise umfasst die Spule Lagen isolierenden Materials, die zwischen Lagen der Spule eingefügt sind, wobei das iso lierende Material eine Fasermatte umfasst, die ausgelegt ist, Diffusion der oxidierenden Atmosphäre durch die Spule hindurch zuzulassen.
  • Dieser Aspekt der Erfindung überwindet die Probleme, die mit einer schlechten Sauerstoffdiffusion durch die Spule hindurch verbunden sind, indem die Spule aufgebaut wird, um eine freie Zirkulation von Sauerstoff durch die Wicklungen während der Wärmebehandlung zu ermöglichen. Diese Zirkulation wird erreicht, indem die Isolation zwischen jeder Lage der Spulen porös gemacht wird, so dass Sauerstoff einfach von den Enden der Spule in die Mitte diffundieren kann.
  • Typischerweise umfasst die Fasermatte eine Gewebepapierschicht mit einer Anzahl von beabstandeten, im Wesentlichen parallelen Fasern, die darauf verklebt sind. Die Verwendung der parallelen beabstandeten Fasern führt zu der Bildung von Kanälen zwischen den Spulenlagen, was dazu beiträgt, den Sauerstofffluss durch die Spulen hindurch zu verbessern.
  • Vorzugsweise ist die Spule so konstruiert, dass die Fasern der Fasermatte im Wesentlichen mit der Achse der Spule ausgerichtet sind. Dies stellt nicht nur die oben genannten Kanäle bereit, sondern gewährleistet auch, dass die Kanäle an den Enden der Spule enden. Dies erlaubt es, dass Sauerstoff in die Enden der Kanäle hinein fließt, um die Spule zu durchsetzen, wobei gewährleistet wird, dass benachbarte Schichten der Spule nicht betroffen werden.
  • Typischerweise sind die Fasern aus einer Keramik oder einem feuerbeständigen Oxid hergestellt. Beispiele geeigneter Materialien umfassen Aluminium oder Zirkonoxid, die in der Form von Fasern hergestellt sind, wie zum Beispiel Nextel. Es kann jedoch jedes Material, das den hohen Temperaturen in einer oxidierenden Atmosphäre widerstehen kann, verwendet werden, auch wenn diese nicht mit dem Spulenmaterial während der Reaktion chemisch reagieren müssen.
  • Vorzugsweise bewirkt der vorbestimmte Wärmezyklus, dass das Papiergewebe verbrennt, was vorteilhafter Weise die Fasern übrig lässt, um die Lagen der supraleitenden Spule zu isolieren.
  • Typischer Weise wird, wenn das Papier weg zu brennen ist, der erste Erwärmungsabschnitt modifiziert, um eine Zeitdauer zu umfassen, während der die Temperatur im Wesentlichen konstant gehalten wird, um dadurch ein vollständiges Entfernen des Papiers zu gewährleisten.
  • Wie zu erkennen ist, verbessert die Erfindung das Isolierungsverfahren und den Wärmebehandlungsprozess, was bedeutsame Verbesserungen des Leistungsvermögens resultierender supraleitender Spulen hervorruft. Auch wenn sie in erster Linie zur Verwendung mit supraleitenden Spulenmaterialien vorgesehen ist, die durch den "powder in tube"-Prozess aus Silber und dem supraleitenden Hochtemperaturmaterial Bismuth Strontium Kalzium Kupfer Oxid B2212 hergestellt sind, könnte sie auch mit anderen supraleitenden Materialien verwendet werden, die eine Reaktionswärmebehandlung erfordern.
  • Beispiele der vorliegenden Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
  • 1 eine graphische Darstellung eines typischen Reaktionswärmebehandlungszyklus' für die Schmelzverarbeitung von B2212 ist;
  • 2 eine graphische Darstellung typischer Messungen von Temperaturen innerhalb und außerhalb einer kleinen experimentellen Spule während der Schmelzfolge von 1 ist;
  • 3 eine graphische Darstellung typischer Messungen von Temperaturen innerhalb und außerhalb einer kleinen experimentellen Spule ist, die gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wärmebehandelt wird;
  • 4a eine perspektivische Schnittansicht einer supraleitenden Spule ist, die gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung hergestellt ist;
  • 4b eine vergrößerte Ansicht eines Teiles von 4a ist; und
  • 5 eine perspektivische Ansicht ist, die die Herstellung einer Fasermatte gemäß des dritten Aspekts der vorliegenden Erfindung zeigt.
  • In dem Beispiel des ersten Aspekts der Erfindung ist die Wärmebehandlung der supraleitenden Spule im Wesentlichen die gleiche wie bei der unter Bezugnahme auf die 1 und 2 oben beschriebene, bekannte Technik. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird jedoch während des Wärmebehandlungsprozesses ein Strom an die Spule angelegt.
  • In diesem Fall wird der Wärmezyklus des Ofens gesteuert, um die äußeren Bereiche der Spule auf idealisierten Temperaturen zu halten. Wenn das Spulenmaterial Strom in dem widerstandsbehafteten (abgeschreckten) Zustand überträgt, erzeugt der Stromfluss durch die Spule Wärme, die verwendet wird, um zu gewährleisten, dass der innere Bereich der Spule während des Wärmezyklus ebenfalls das gewünschte Temperaturprofil beibehält.
  • Dies wird erreicht, indem der Strom gesteuert wird, um eine Temperaturdifferenz von Null zwischen den inneren und äußeren Bereichen der Spule aufrechtzuerhalten. Vorausgesetzt, dass der Wärmestrom gesteuert wird, um Temperaturgradienten von Null in der Spule aufrechtzuerhalten, wird keine Wärmeübertragung zwischen dem Ofen und dem Inneren der Spule stattfinden.
  • Die benötigte Widerstandserwärmungsleistung kann aus der erforderlichen Änderungsrate der Temperatur und der spezifi schen Wärme des Spulenmaterials ermittelt werden und ist durch die Gleichung unten angegeben: γC·dθ/dt = J2ρwobei:
  • γ
    = mittlere Dichte des Spulenmaterials
    C
    = mittlere spezifische Wärmekapazität des Spulenmaterials
    dθ/dt
    = erforderliche Rate einer Temperaturänderung
    J
    = mittlere Stromdichte in dem Spulenmaterial
    ρ
    = mittlerer Leitungswiderstand des Spulenmaterials
  • Für eine typischerweise benötigte Temperaturanstiegsrate von näherungsweise 60°C/Stunde unter Verwendung der Eigenschaften von Silber und B2212 bei näherungsweise 890°C finden wir eine erforderliche Stromdichte von: J = 0,7 A.mm–2
  • Für eine Spule, die aus einem Spulenmaterial mit einem Querschnitt von 0,2 mm × 3,0 mm hergestellt ist, entspricht dies einem Strom von 0,42 Ampere.
  • Wie oben erwähnt, wird der Ofen so gesteuert, dass die äußere Oberfläche der Spule dem gewünschten Temperaturprofil folgt. Der von dem Strom bereitgestellte, zusätzliche Wärmeeffekt wird nur verwendet, um zu gewährleisten, dass der innere Bereich der Spule ebenfalls dem gleichen Temperaturprofil folgt, und es ist dem entsprechend möglich, einfach den durch die obige Gleichung angegebenen Strom anzulegen.
  • Eine Alternative besteht jedoch darin, den von der Gleichung spezifizierten Strom anzulegen und entweder einen inneren oder einen äußeren Bereich der Spule zu überwachen. Wenn der überwachte Bereich der Spule von dem idealen Temperaturprofil abweicht, wird, weil der Ofen temperaturgesteuert ist, die Abweichung durch die Widerstandserwärmung verursacht. Dem entsprechend kann der Strom mittels eines Rückkopplungssystems gesteuert werden, so dass, wenn die Temperatur der Spule die gewünschte Temperatur überschreitet, der Strom und damit die Menge an Widerstandserwärmung reduziert wird. In vergleichbarer Weise werden, wenn die Spule zu kühl ist, der Strom und damit die Wirkung der Widerstandserwärmung erhöht.
  • Eine weitere Alternative besteht darin, die Temperatur sowohl der inneren als auch der äußeren Bereiche der Spule zu messen. Der von der Widerstandserwärmung verursachte Wärmeeffekt wird verwendet, um zu gewährleisten, dass der innere Bereich der Spule dem Temperaturprofil des äußeren Bereichs der Spule folgt. Dem entsprechend wird der Stromfluss erhöht, um den Wärmeeffekt zu erhöhen, wenn der innere Bereich der Spule kühler als der äußere Bereich wird. In vergleichbarer Weise werden, wenn der innere Bereich der Spule heißer als der äußere Bereich ist, der Stromfluss und damit der Widerstandserwärmungseffekt reduziert.
  • Wie von Fachleuten auf dem Gebiet zu erkennen, können die Temperaturen der Spulenbereiche unter Verwendung eines geeignet positionierten Thermoelements gemessen werden.
  • Der Strom wird nur während der ersten Stufe 1 des Wärmebehandlungsprozesses angelegt, wenn die Temperatur auf den Pegel angehoben wird, der gerade ausreicht, um B2212 zu schmelzen. Sobald das Plateau am Anfang der zweiten Stufe 2 erreicht ist, wird der Wärmestrom abgeschaltet, um der Spule zu ermöglichen, die Temperatur an die Umgebungstemperatur in dem Ofen anzugleichen. Sobald die zweite Stufe 2 abgeschlossen ist, wird der Spule dann ermöglicht, auf normale Weise abzukühlen.
  • Die Ergebnisse, die Stromerwärmung während der ersten Erwärmungsperiode zu betreiben, sind in 3 veranschaulicht.
  • Dies zeigt, dass der Temperaturunterschied zwischen den inneren und äußeren Bereichen der Spule, verglichen mit den in 2 gezeigten, durch das Verfahren des Standes der Technik erhaltenen Ergebnisse verglichen, stark reduziert ist.
  • Bei einem Beispiel wird die Spule selbst modifiziert, indem poröse isolierende Lagen zwischen den Lagen des Spulenmaterials vorgesehen sind.
  • Bei diesem Beispiel sind die porösen isolierenden Lagen in der Form von Fasermatten, die zwischen jeder Schicht der Spule angeordnet sind. Wie in den 4a und 4b gezeigt, ist die Fasermatte 10 über einer Schicht der Spule (nicht gezeigt), angeordnet, wobei keramische Fasern 11 parallel zu der Spulenachse 12 ausgerichtet sind. Räume 13 zwischen den keramischen Fasern 11 gewährleisten, dass es einen freien Durchgang von Sauerstoff zwischen den Lagen des Spulenmaterials gibt. Sauerstoff kann daher von jedem Ende der Spule in alle der innersten Bereiche diffundieren. Sobald die Fasermatte 10 positioniert ist, wird die nächste Schicht 14 der Spule hinzugefügt.
  • Die Fasermatten 10 können, wie in 5 gezeigt, hergestellt werden. Zuerst wird ein sehr dünnes Papiergewebe 20 um einen glatten zylindrischen metallischen Formkern 21 gewickelt. Als nächstes wird eine einzelne wendelförmige Lage einer keramischen Faser 22 auf das Papiergewebe 20 gewickelt, wobei, wie in 5 gezeigt, einige Räume 23 zwischen benachbarten Wicklungen freigelassen werden. Schließlich wird längs der Linie AB in 5 ein Schnitt in das Papier 20 und die Faser 22 gemacht, so dass das Papier von dem Formkern entfernt und flach ausgelegt werden kann.
  • Diese Fasermatte 10 kann dann als Zwischenschicht zwischen jeder Lage der Spule verwendet werden, wie z. B. in den 4a und 4b gezeigt. Während der Wärmebehandlung wird das Gewebepapier vollständig wegbrennen.
  • Vorzugsweise kann ein Plateau von mehreren Stunden bei einer Temperatur von zwischen 700°C und 800°C während der ersten Stufe 1 des Wärmezyklus vorgesehen sein, um eine vollständige Entfernung jeglichen Kohlenstoffs von dem Gewebe zu gewährleisten.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Wärmebehandlung einer Spule zur Verwendung als supraleitende Spule, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Erwärmen der Spule in einem Ofen, wobei die Temperatur des Ofens gesteuert wird, um einen vorbestimmten Wärmezyklus durchzuführen; gekennzeichnet durch Leiten eines Stroms durch die Spule hindurch für wenigstens einen Abschnitt des Wärmezyklus, um die Spule durch Widerstandsheizung weiter zu erwärmen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der vorbestimmte Wärmezyklus umfasst: einen ersten Erwärmungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine erste vorbestimmte Temperatur erhöht wird; einen zweiten Abschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf der ersten vorbestimmten Temperatur gehalten wird; einen dritten Kühlungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine zweite vorbestimmte Temperatur verringert wird; einen vierten Kühlungsabschnitt, in dem die Temperatur der Spule auf eine dritte vorbestimmte Temperatur verringert wird; und einen fünften Kühlungsabschnitt, in dem die Spule nicht erwärmt wird und sich abkühlen kann.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem das Verfahren ferner umfasst, den Strom während wenigstens des ersten Erwärmungsabschnitts des Wärmezyklus durch die Spule hindurch zu leiten.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Verfahren ferner umfasst, den Strom zu steuern, um die innere Oberfläche der Spule im Wesentlichen auf der gleichen Temperatur wie die äußere Oberfläche der Spule zu halten.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem das Verfahren umfasst, den Strom gemäß der Gleichung γC·dθ/dt = J2ρzu steuern, wobei γ = mittlere Dichte des Spulenmaterials, C = mittlere spezifische Wärmekapazität des Spulenmaterials, dθ/dt = erforderliche Rate einer Temperaturänderung, J = mittlere Stromdichte in dem Spulenmaterial, ρ = mittlerer Leitungswiderstand des Spulenmaterials.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Verfahren ferner umfasst, den vorbestimmten Wärmezyklus in einer Atmosphäre reinen Sauerstoffs oder einer Sauerstoff/Stickstoff-Mischung durchzuführen.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Spule Lagen isolierenden Materials umfasst, die zwischen Lagen der Spule eingefügt sind, wobei das isolierende Material eine Fasermatte umfasst, die ausgelegt ist, Diffusion der oxidierenden Atmosphäre durch die Spule hindurch zuzulassen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem die Fasermatte eine Papiergewebeschicht mit einer Anzahl von darauf verkleb ten, beabstandeten im Wesentlichen parallelen Fasern umfasst.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der vorbestimmte Wärmezyklus bewirkt, dass das Papiergewebe wegbrennt.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wenn von Anspruch 2 abhängig, bei dem der erste Erwärmungsabschnitt modifiziert ist, eine Zeitdauer zu umfassen, während der die Temperatur im Wesentlichen konstant gehalten wird, um dadurch ein vollständiges Entfernen des Papiers zu gewährleisten.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei dem die Fasern aus einer Keramik oder einem feuerbeständigen Oxid hergestellt sind.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei dem die Spule so konfiguriert ist, dass die Faser der Fasermatte im Wesentlichen zu der Achse der Spule ausgerichtet sind.
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