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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Mikrobiologie und beschreibt insbesondere
antimikrobielle Zusammensetzungen, insbesondere antimikrobielle
Zusammensetzungen, durch welche polymere Filme, Beschichtungen oder
Formgegenstände
mit verlängerter
antimikrobieller Aktivität,
insbesondere sowohl im Licht als auch im Dunkeln erhalten werden.
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Die
Möglichkeit
der Gegenwart von pathogenen Bakterien und Viren in biologischen
Flüssigkeiten
wie Speichel, Tränen,
Blut und Gewebeflüssigkeit
ist als Möglichkeit
der Übertragung
derartiger Mikroorganismen auf die Oberfläche von medizinischen Geräten (und
umgekehrt) von erheblichem Interesse. Deshalb sind Verfahren zum
Minimieren der Übertragung
von Pathogenen im Haus und in Krankenhäusern sowie in Tagespflegeheimen
wichtig.
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Mikroorganismen
(z.B. Viren, Bakterien, Pilze) können
durch eine Anzahl an physikalischen und chemischen Methoden abgetötet oder
unbeweglich gemacht werden. Physikalische Verfahren schließen Wärme und
Strahlung ein. Es gibt eine Anzahl von Chemikalien, die zum Einschränken von
Viren-, Pilz- und Bakterienwachstum verwendet wurden. Beispiele
schließen
Alkohole (gewöhnlich
70 Vol.-%iger wässriger
Ethyl- oder Isopropylalkohol), Phenol (Carbolsäure) und Phenolderivate wie
Hexachlorophen, Formaldehyd, Glutaraldehyd, Ethylenoxid, Ether,
Detergenzien, Chlorhexidingluconat, Schwermetalle wie Silber, Kupfer
und Quecksilber, organische Verbindungen von Quecksilber wie Mercurochrom,
Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid, Iod, Hypochlorid und Chlor
ein. Eine Anzahl von antiviralen Mitteln, einschließlich Amantadin,
Nucleosidanaloga wie AZT, Aciclovir, Ganciclovir und Vidarabin ist
ebenso bekannt.
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Antibiotika
wie Bacitracin, die Cephalosporine, Cycloserin, die Penicilline,
Vancomycin, Chloramphenicol, die Erythromycine, die Tetracycline, die
Sulfonamide und die Aminoglycoside (wie Streptomycin, Neomycin und
Gentamycin) wurden traditionell als Chemikalien definiert, die durch
Bakterien abtötende
Mikroorganismen hergestellt werden. Antibiotika zeigen keine Wirkung
auf Viren.
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Derartige
Behandlungsverfahren sind weder dauerhaft noch kontinuierlich, wodurch
wiederholte Behandlungen nötig
sind. Zusammensetzungen, die dazu vorgesehen sind, Oberflächen oder
Flüssigkeiten
eine kontinuierliche antimikrobielle, selbstdesinfizierende Eigenschaft
zu verleihen, wurden offenbart, wobei der Hauptteil davon zum Verleihen
von gesteuerter Freisetzung des antimikrobiellen Mittels die kovalente
Anlagerung einer antimikrobiellen Einheit an ein Polymer oder eines
Gemischs eines antimikrobiellen Mittels mit einem Polymer beinhaltet.
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Im
Algemeinen erfordern bekannte Zusammensetzungen, die zum Verleihen
von kontinuierlicher antimikrobieller, selbstdesinfizierender Aktivität vorgesehen
sind, einen innigen Kontakt des antimikrobiellen Mittels oder der
antimikrobiellen Einheit mit einem bestimmten Bakterium, Pilz oder
Virus. Da zwangsläufig
insbesondere Oberflächen
verschmutzt werden, wodurch möglicherweise
der innige Kontakt eines antimikrobiellen Mittels oder der antimikrobiellen
Einheit mit der kontaminierenden Mikrobe verhindert wird, wäre es von möglichem
Nutzen, ein Verfahren zum weitgehenden Verleihen von kontinuierlicher
antimikrobieller, selbstdesinfizierender Aktivität vorzuweisen. Ein derartiges
Verfahren wurde von Dahl et al., Photochemistry and Photobiology,
46, 3, 345–352
(1987), offenbart, wobei E. coli von einer Oberfläche um etwa
0,65 mm abgetrennt wurde, wobei die Oberfläche Bengal-Rosa einschloss.
Das Verfahren beinhaltete das Bestrahlen des Bengal-Rosa unter Verwendung
von sichtbarem Licht. Die weitgehende antimikrobielle Aktivität wurde
der Diffusion von toxischem Einfachsauerstoff durch Luft zu den
Bakterien zugeschrieben. Es ist bekannt, dass der Einfachsauerstoff
selbst durch Bestrahlung von Bengal-Rosa und anderen so genannten Dreifach-Sensibilatoren gebildet
wird.
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Einfachsauerstoff
wird zur Verwendung beim Abtöten
von Mikroorganismen in Neutrophilen und Makrophagen gebildet. Superoxiddismutasen,
Katalasen und Peroxidasen sind Abwehrmittel gegen Spezies aus radikalischem
und reduziertem Sauerstoff, jedoch gegen Einfachsauerstoff unwirksam.
Wenige Mikroorganismen wie Cercospora sind selbst gegenüber Einfachsauerstoff
resistent, und grampositive Bakterien werden im Allgemeinen durch
Einfachsauerstoff leichter abgetötet
als gramnegative Bakterien. Umhüllte
Viren werden durch Einfachsauerstoff leichter inaktiviert als nicht
umhüllte
Viren. Es ist bemerkenswert, dass kein einziger dokumentierter Fall
von erworbener Resistenz eines Bakteriums, Pilzes oder Virus gegenüber Einfachsauerstoff
bekannt ist.
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Der „photodynamische
Effekt" ist der
Begriff, der zum Beschreiben der Zerstörung von Zellen und Mikroben
durch Dreifach-Sensibilatoren in Gegenwart von Licht verwendet wird.
Es wird angenommen, dass unter Bedingungen, unter welchen die Sauerstoffkonzentration
hoch ist und keine Reduktionsmittel vorliegen, Einfachsauerstoff
das Zerstörungsmittel
ist. Dabei handelt es sich um den vorwiegenden Mechanismus (den so
genannten Mechanismus des Typs II) für die Zellzerstörung in
Fällen,
in welchen der Photosensibilisator in die Zelle nicht eintreten
kann. Es ist bekannt, dass der Mechanismus des Typs II das vorwiegende
Mittel für Phototoxizität gegen
E. Coli für
die Xanthen-Farbstoffe wie z.B. Bengal-Rosa ist, das durch Bestrahlung
reaktive Sauerstoffspezies bildet, wobei es sich bei 80% davon um
Einfachsauerstoff und bei 20% davon um radikale Superoxidanionen
handelt.
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Für Photosensibilisatoren,
die durch die flüssige
zweischichtige Membran in das innere der Zelle, wo Reduktionsmittelkonzentrationen
wie NADPH und Glutathionin hoch sind, durchpassieren können, wurde
der so genannte Mechanismus des Typs I als der zur Zellzerstörung führende vorwiegende
Mechanismus bestimmt. Der Mechanismus beinhaltet letztendlich die
Bildung eines freiradikalischen und Wasserstoffperoxid-, Hydroxyl-radikalischen
und Superoxid-radikalischen Anions des Photosensibilisators.
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Einige
Versuche richteten sich auf die Verwendung einer Kombination aus
Licht und Dreifach-Sensibilatoren (z.B. Phthalocyanin, Porphyrin,
Hypericin und Bengal-Rosa) zum Abtöten von Bakterien und Pilzen und
zum Inaktivieren von Viren. Zum Beispiel wurde die Photoinaktivierung
des Grippevirus durch Bengal-Rosa und Licht von Lenard et al., Photochemistry
and Photobiology 58, 527–531
(1993), offenbart. Auch offenbart die Internationale Patentanmeldung
Nr. WO 94/02022 verbesserte keimtötende Zusammensetzungen unter Verwendung
von Bengal-Rosa beim photodynamischen Abtöten von Mikroorganismen auf
Oberflächen.
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Wie
vorstehend angegeben war die chemische Anlagerung (z.B. kovalent
oder ionisch) von Photosensibilisatoren an oder das physikalische
Mischen von Photosensibilisatoren mit Polymeren für den Fachmann dieses
Gebiets von bemerkenswerten Interesse. Das Einbringen von Farbstoffen
wie Xanthen-Farbstoffen wie Bengal-Rosa in Polymermatrizen wurde
z.B. in der US-Patentschrift
Nr. 5,830,526 (Wilson et al.) beschrieben, die einen Gewebe- oder
Vliesstoff beschreibt, der durch ein kationisches oder anionisches
Bindemittel wie ein wasserlösliches
Polymer oder Carrageenan an einen nicht-auslaufbaren, lichtaktivierten
Farbstoff gebunden ist. Durch Bestrahlung mit gewöhnlichem
Licht bildet der Farbstoff Einfachsauerstoff, der Mikroorganismen
und Viren abtötet.
Wie in Beispiel 4 der US-Patentschrift Nr. 5,830,526 wird im Dunkeln
keine antimikrobakterielle Aktivität für die Bindemittel aufweisenden
Zusammensetzungen beobachtet, und wie Vergleichsbeispiel 1 zeigt (nachstehend),
laufen die Farbstoffe ohne Verwendung eines Bindemittels aus dem
Substrat mit einem derartig hohen Grad aus, dass die Zusammensetzungen
Gegenstände,
mit welchen sie in Kontakt kommen, färben. Die Japanische Patentanmeldung
Nr. 5-39004 offenbart die Ionenbindung von Bengal-Rosa an einen
positiv geladenen Polymerträger
und das Abtöten
von Mikroben in Gegenwart von Sauerstoff und Licht. Bezman et al.,
Photochemistry and Photobiology, 28, 325–329 (1978), offenbaren die
photodynamische Inaktivierung von E. Coli durch auf Polystyrolperlen
immobilisiertes Bengal-Rosa. Es wird angenommen, dass im Dunkeln
jedoch keines dieser Beispiele für
polymergebundene Photosensibilisatoren wie Bengal-Rosa antimikrobielle Aktivität aufweisen
würde.
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Im
Allgemeinen verwenden Dreifach-Sensibilisatorfarbstoffzusammensetzungen,
die zum Verleihen von kontinuierlicher antimikrobieller, selbstdesinfizierender
Aktivität
vorgesehen sind, den Farbstoff in Kombination mit Licht, wodurch
die Anwendungen dieser Zusammensetzungen auf diejenigen stark beschränkt ist, mit
welchen eine Bestrahlung möglich
ist. Folglich könnte
beispielsweise eine Bodenappretur, die eine der vorstehend erörterten
photodynamischen Zusammensetzungen aufweist, einem Boden tagsüber, oder
während der
Boden auf andere Weise mit sichtbarem Licht bestrahlt wird, antimikrobielle
Aktivität
verleihen, dem Boden jedoch in Dunkelzeiten keine antimikrobielle
Aktivität
verleihen. Einige Farbstoffe jedoch wie Methylenblau und halogenierte
Xanthen-Farbstoffe wie Bengal-Rosa besitzen von Licht unabhängige (im
Dunkeln) cytotoxische Aktivität
und sind folglich wirksame antimikrobielle Mittel im Dunkeln sowie
im Licht. Siehe z.B. Smith et al., Soil.Sci., 58, 47 (1944), Heitz
et al., Light-Activated Pesticides, ACS Symp. Ser. 339, 1–21 (1987),
und Tseng et al., Investigative Ophthalmology & Visual Science, 35, 3295–3307 (1994).
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Während der
Mechanismus von mikrobizider Aktivität im Dunkeln von Photosensibilisatoren
unbekannt ist, ist es klar, dass ein inniger Kontakt des Photosensibilisators
mit dem Mikroorganismus nötig
ist. Dies steht auf Grund der Beteiligung von diffusionsfähigem Einfachsauerstoff
im Gegensatz zu dem Mechanismus des Typs II von antimikrobieller
Aktivität
von Photosensibilisatoren im Licht, für welchen der innige Kontakt
des Photosensibilisators mit dem Mikroorganismus nicht nötig ist.
Ehemals wurden Zusammensetzungen, die einen innigen Kontakt des
Photosensibilisators und der Mikrobe gewähren, der unbedingt entweder
eine direkte Aufbringung des Photosensibilisators in Lösungsmittel
(wässrig
oder organisch) oder das Auslaufen des Photosensibilisators aus
der Zusammensetzung erfordert, auf Grund der Entfärbung von
Haut und Gegenständen, die
mit dem auslaufenden Farbstoff in direktem physikalischen Kontakt
kommen, vermieden.
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US-A-5,830,526
offenbart ein Substrat wie einen Gewebe- oder Vliesstoff, der an einen nicht
aktivierten Farbstoff allein oder in Kombination mit zusätzlichen
herkömmlichen
antimikrobiellen und/oder antiviralen Mitteln gebunden ist. Das
Substrat wird mit einem lichtaktivierten, nicht auslaufbaren Farbstoff
mit antimikrobiellen und/oder anitviralen Eigenschaften, die dem
Substrat verliehen werden können,
imprägniert.
Ein kationisches oder anionisches wasserlösliches Polymer bindet den
Farbstoff an das Substrat. Durch Bestrahlung mit gewöhnlichem
Licht bildet der Farbstoff Einfachsauerstoff.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen einer
antimikrobiellen Oberfläche, wobei das
Verfahren das Kombinieren von einem oder mehreren Polymeren mit
einem oder mehreren Photosensibilisatoren aufweist, um eine Oberfläche zu bilden,
die eine gehärtete
Polymerzusammensetzung aufweist, die ein oder mehrere Polymere und
einen oder mehrere nicht-kovalent und nicht-ionisch gebundene Photosensibilisatoren,
wobei mindestens einer davon ein Xanthen-Photosensibilisator ist, in einer solchen Menge
aufweist, dass die gehärtete
Polymerzusammensetzung im Licht (d.h. Raumlicht) und im Dunkeln
(d.h. iin weitgehender Abwesenheit von Licht) antimikrobielle Aktivität (d.h.
die Fähigkeit,
die Gegenwart eines Mikroorganismus einzuschränken) besitzt und weißes Testpapier,
das mit einer Lösung
von 95 Vol.-% Ethanol/5 Vol.-% Wasser gesättigt ist und mit der den einen
oder die mehreren Photosensibilisatoren aufweisenden gehärteten Polymerzusammensetzung
unter einem Druck von 50 Gramm/cm
2 für eine Dauer
von 5 Minuten in Kontakt gesetzt wird, nicht sichtbar färbt; und
dass der ΔE-Wert
zwischen einem Kontrollbereich des Testpapiers und einem mit der
gehärteten
Polymerzusammensetzung in Kontakt gebrachten Bereich nicht größer als 2,0
ist, wobei der Xanthen-Photosensibilisator
die folgende Formel aufweist:
wobei die negativen elektrischen
Ladungen unabhängig
mit den Kationen Na
+, K
+,
Li
+, H
+ oder substituiertes Ammonium
ausgeglichen sind; jeder Rest A unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt; und jeder Rest B unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt, und wobei der Photosensibilisator in der gehärteten Polymerzusammensetzung
in einer Menge von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, basierend auf dem
trockenen Polymergewicht, vorliegt.
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Des
Weiteren stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Einschränken der
Gegenwart eines Mikroorganismus bereit, wobei das Verfahren das
Inkontaktbringen des Mikroorganismus mit der vorstehend beschriebenen
gehärteten
Polymerzusammensetzung aufweist.
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Zudem
betrifft die vorliegende Erfindung einen Gegenstand, der die vorstehend
beschriebene gehärtete
Polymerzusammensetzung aufweist. Außerdem betrifft die vorliegende
Erfindung einen Kontaktlinsenbehälter
oder ein Stethoskop, der/das die vorstehend beschriebene gehärtete Polymerzusammensetzung
aufweist.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Zusammensetzungen, die zum Beschichten
einer breiten Vielzahl von Oberflächen verwendet werden können oder
eine breite Vielzahl an selbsttragenden Polymerfilmen oder Gegenständen mit
einer Vielzahl von Formen bilden. Die Zusammensetzungen schleißen ein
oder mehrere Polymere und einen oder mehrere Photosensibilisatoren
ein. Nach dem Formen des gewünschten
Gegenstands (z.B. eines Films) oder der Beschichtung aus der Zusammensetzung,
lässt man
dies härten
(z.B. aushärten),
um gehärtete
Polymerzusammensetzungen zu bilden. Diese gehärteten Polymerzusammensetzungen
weisen im Licht sowie im Dunkeln antimikrobielle Aktivität auf. Weiterhin
färben
(d.h. entfärben)
sie nicht sichtbar Haut oder Gegenstände, die mit der erhaltenen
gehärteten
Polymerzusammensetzung in Kontakt kommen.
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Bemerkenswerterweise
können
derartige gehärtete
Polymerzusammensetzungen und die diese beinhaltenden Gegenstände gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung derart hergestellt werden, dass Haut oder
Gegenstände,
die während
der Verwendung mit ihnen in Kontakt kommen, nicht sichtbar färben, da
der Photosensibilisator in der gehärteten Zusammensetzung vorliegt.
Die Verwendungsbedingungen variieren abhängig von dem Gegenstand und
seiner Anwendung. Dies ist dem Fachmann klar.
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Derartige
gehärtete
Polymerzusammensetzungen und die diese beinhaltenden Gegenstände können gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, die auf Grund des
Photosensibilisators ein Stück
weißes
Testpapier, das mit einer Lösung
von 95 Vol.-% Ethanol/5 Vol.-% Wasser gesättigt ist und mit der gehärteten Polymerzusammensetzung
unter einem Druck von 50 Gramm/cm2 für eine Dauer
von 5 Minuten in Kontakt gesetzt wird, nicht sichtbar färbt. Der ΔE-Wert unter
Verwendung eines Kontrollbereichs des Testpapiers und mit der gehärteten Polymerzusammensetzung
in Kontakt gebrachten eines Bereichs ist nicht größer als
2,0.
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Mindestens
einer der Photosensibilisatoren in den gehärteten Polymerzusammensetzungen
(und in den sie beinhaltenden Gegenständen) weist die folgende Formel
auf
wobei die negativen elektrischen
Ladungen unabhängig
mit den Kationen Na
+, K
+,
Li
+, H
+ oder substituiertes Ammonium
ausgeglichen sind, jeder Rest A unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt und jeder Rest B unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt. Bevorzugte Beispiele für derartige Photosensibilisatoren
schließen
diejenigen, ausgewählt
aus der Gruppe von Bengal-Rosa, Erythrosin, Eosin-Gelb, Fluorescein,
und Gemische davon ein.
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Die
wie vorstehend beschriebene gehärtete
Polymerzusammensetzung kann z.B. in Form einer Beschichtung, eines
selbsttragenden Films oder eines Formgegenstands vorliegen. Sie
kann einen Teil eines Operationstuches, einer Operationsgesichtsmaske,
einer vorchirurgischen Patientenvorbereitung, IV-Vorbereitung Handwäsche, einer
Dentalapplikation, eines Kosmetikapplikators, eines Schwamms, einer
Kontaktlinse, eines Kontaktlinsenbehälters, eines Katheters, eines
Krankenhauskittels, eines Operationshandschuhs, eines Stethoskops
oder einer Apparaturbedeckung wie einer Keyboardbedeckung oder einer
Sichtschalterbedeckung bilden. Zudem können auch im Freien befindliche
Oberflächen
die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Photosensibilisatoren
beinhalten. Insbesondere schließen
im Freien befindliche Oberflächen,
auf welchen Mikroorganismuswachstum problematisch und die Einbringung
der Photosensibilisatorzusammensetzungen von Nutzen sein kann, Dachmaterialien
wie Schindeln, Holzbalken, Dachfliesen und dergleichen; Zement und
Zementblock; Anstriche oder Farben für Holz und andere Oberflächen; Straßenmarkierungen
und dergleichen ein.
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Folglich
beschreibt die vorliegende Erfindung einen Gegenstand, der eine
wie vorstehend beschriebene gehärtete
Polymerzusammensetzung aufweist.
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Bei
einem besonders bevorzugten Gegenstand handelt es sich um einen
Kontaktlinsenbehälter,
der eine wie vorstehend beschriebene gehärtete Polymerzusammensetzung
aufweist. Bei einem anderen Gegenstand handelt es sich um ein Stethoskop,
das eine wie vorstehend beschriebene gehärtete Polymerzusammensetzung
aufweist. Die gehärtete
Polymerzusammensetzung besitzt antimikrobielle Aktivität im Licht
und im Dunkeln und färbt
weißes
Testpapier, das mit einer Lösung
von 95 Vol.-% Ethanol/5 Vol.-% Wasser gesättigt ist und mit der den einen
oder die mehreren Photosensibilisatoren aufweisenden gehärteten Polymerzusammensetzung
unter einem Druck von 50 Gramm/cm2 für eine Dauer
von 5 Minuten in Kontakt gebracht wird, nicht sichtbar.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zum Bereitstellen einer
wie vorstehend definierten antimikrobiellen Oberfläche bereit.
Vorzugsweise ist das Polymer ein Polymer, bei welchen es sich nicht
um Cellulose handelt. Die Photosensibilisatoren sind nicht durch
kovalente Wechselwirkungen an das Polymer gebunden. Das Polymer,
bei welchen es sich nicht um Cellulose handelt, ist vorzugsweise
ein Nicht-Additionspolymer.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung Schließen
die Begriffe „die
Gegenwart eines Mikroorganismus einschränkend" oder „antimikrobielle Aktivität" das Einschränken der
Gegenwart mindestens eines Virus, mindestens eines Bakteriums, mindestens
eines Pilzes oder eine Kombination davon ein. Das Einschränken der
Gegenwart eines Mikroorganismus schließt das Einschränken des
Wachstums eines Mikroorganismus ein. Dieser Begriff schließt auch
das Hemmen, Inaktivieren, Abtöten
oder Verhindern der Replikation oder Reduzieren der Anzahl eines
Mikroorganismus ein. Verschiedene Begriffe können für verschiedene Mikroorganismen
verwendet werden.
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Die
Begriffe „die
Gegenwart eines Virus einschränkend", „Inaktivieren
eines Virus" und „virizide
Aktivität" bedeuten wie hier
verwendet eine Reduktion der Menge eines Virus, das in einer mit
der gehärteten
Polymerzusammensetzung in Kontakt gebrachten Probe vorliegt. Vorzugsweise
bedeuten die Begriffe eine mindestens 50%ige Reduktion der Menge
mindestens einer Virusspezies, die auf einer Oberfläche der
gehärteten Polymerzusammensetzung
in Bezug auf dasselbe gehärtete
Polymer ohne den einen oder die mehreren Photosensibilisatoren unter
denselben Bedingungen unter Verwendung des wie in nachstehendem
Beispiel 5 beschriebenen Testverfahrens nachgewiesen wird. Stärker bevorzugt
stellen die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eine mindestens
75%ige Reduktion der Menge mindestens einer Virusspezies, noch stärker bevorzugt
eine mindestens 90%ige Reduktion und am meisten bevorzugt eine mindestens
99%ige Reduktion mindestens einer Virusspezies bereit.
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Der
Begriff „die
Gegenwart eines Pilzes oder eines Bakteriums einschränkend" bedeutet wie hier
verwendet Verfahren, die die Verwendung von in dieser Erfindung
beschriebenen gehärteten
Polymerzusammensetzungen zum Hemmen, Abtöten oder Verhindern der Replikation
oder Reduzieren der Anzahl von auf einer Oberfläche der gehärteten Polymerzusammensetzungen
vorliegenden Bakterien oder Pilzen. Vorzugsweise bedeutet der Begriff
eine mindestens 40%ige Reduktion (wie z.B. durch die Wachstumshemmung
oder Abtötung
nachgewiesen) der Menge mindestens einer Spezies eines Pilzes oder
Bakteriums, die auf einer Oberfläche
der gehärteten
Polymerzusammensetzung in Bezug auf dasselbe gehärtete Polymer ohne den einen oder
der mehreren Photosensibilisatoren unter denselben Bedingungen unter
Verwendung der in nachstehendem Beispiel 6 beschriebenen Testverfahrens
nachgewiesen wird. Zum Beispiel ist das Wachstum von Bakterien oder
Pilzen durch die Polymerzusammensetzungen eingeschränkt, wenn
aus der gehärteten
Polymerzusammensetzung ausgeschnittene Scheiben vorzugsweise mindestens
40 oder mehr der auf ihr abgelagerten Bakterien oder Pilze im Licht
sowie im Dunkeln abtöten,
wie es durch Abwaschen der ursprünglichen
Bakterien oder Pilze, den Versuch, Kolonien auf einer Agaroberfläche wachsen
zu lassen und Beobachten einer Reduktion der Anzahl an Kolonien,
die im Vergleich mit dem ursprünglichen
Impfgut und einer den einen oder die mehreren Photosensibilisatoren
nicht einschließenden
Kontrolle nachgewiesen wird. Stärker
bevorzugt stellen die Zusammensetzungen eine mindestens 75%ige Reduktion,
noch stärker
bevorzugt eine mindestens 90%ige Reduktion und besonders bevorzugt
eine mindestens 99%ige Reduktion der Menge mindestens einer Spezies
eines Pilzes oder Bakteriums bereit, die auf einer Oberfläche der
gehärteten
Polymerzusammensetzung in Bezug auf dasselbe gehärtete Polymer ohne den einen
oder die mehreren Photosensibilisatoren unter denselben Bedingungen
unter Verwendung des in nachstehendem Beispiel 6 beschriebenen Testverfahren nachgewiesen
wird.
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Der
Begriff „Inkontaktbringen" schließt wie in
den Verfahren dieser Erfindung verwendet entweder einen physikalischen
Kontakt der Polymerzusammensetzungen mit einem Virus, einem Bakterium
oder einem Pilz oder das Aussetzen ohne direkten physikalischen
Kontakt eines Virus, eines Bakteriums oder eines Pilzes den gehärteten Polymerzusammensetzungen
ein. Ohne den Umfang der Erfindung einschränken zu wollen, können viele
der Photosensibilisatoren im Licht diffusionsfähige Substanzen wie Einfachsauerstoff
bilden, der dem Virus, Bakterium oder Pilz eine antimikrobielle
Wirkung verleihen kann. Deshalb ist der direkte physikalische Kontakt
nicht unbedingt nötig.
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Der
Begriff „bakteriostatisch" bedeutet hier die
Eigenschaft des Hemmens von Bakteriumwachstum, jedoch nicht unbedingt
des Abtötens
von Bakterien. Der Begriff „bakterizid" bedeutet das Abtöten von
Bakterien. Der Begriff „fungistatisch" bedeutet die Hemmung
der Replikation eines Pilzes, während
der Begriff „fungizid" das Abtöten des
Pilzes bedeutet. Folglich können
die Polymerzusammensetzungen entweder bakterizid oder bakteriostatisch
oder fungizid oder fungistatisch sein. Verfahren zum Einschränken der
Gegenwart eines Bakteriums und eines Pilzes schließen „zide" (d.h. abtötende) Aktivität ein.
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Der
Ausdruck „färbt Haut
oder Gegenstände
nicht sichtbar" bedeutet
wie hier verwendet, dass ein Kontakt der gehärteten Polymerzusammensetzung
mit Haut oder einer anderen Oberfläche eines Gegenstands während der
herkömmlichen
Verwendung keine sichtbare Farbänderung
der Haut oder des Gegenstands auf Grund des Photosensibilisators
verursacht. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass die Polymerzusammensetzung
selbst nicht gefärbt
ist, sondern eher, dass die gehärtete
Polymerzusammensetzung keine maßgebliche
Photosensibilisatormenge auf Haut oder einen anderen Gegenstand überträgt. Die
Menge an Färbung
(d.h. übertragener
Farbe) kann als ΔE(delta
E)-Wert bezeichnet werden. „ΔE" wird gemäß der zum
Bestimmen des Farbunterschieds von zwei Materialien verwendeten
Farbunterschiedsformel von CIE 1976, wie ΔE = [(L1 – L2)2 + (a*1 – a*2)2 + (b*1 – b*2)2]1/2,
berechnet, wobei L1 – L2 der
Helligkeitsunterschied zwischen den beiden Materialien ist, a*1 – a*2 der Unterschied im Rot-Grün- Lichtansprechverhalten
der beiden Materialien ist und b*1 – b*2 der Unterschied im Blau-Gelb-Lichtansprechverhalten
der beiden Materialien ist, das unter Verwendung von verschiedenen
im Handel erhältlichen
Geräten
wie z.B. der Farbunterschiedmessvorrichtung von Hunter, wie beschrieben
von Judd und Wyszecki in Color in Business, Science and Industry,
zweite Ausgabe, veröffentlicht
von John Wiley and Sons, Inc., New York, Seite 295–296 gemessen
werden kann.
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Eine „wirksame
Menge" eines oder
mehrerer der Photosensibilisatoren bedeutet eine Menge des Photosensibilisators
als Gewichtsprozentgehalt des trockenen Polymergewichts, das zum
Einschränken
der Gegenwart mindestens eines Virus, eines Bakteriums oder eines
Pilzes ausreichend ist.
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Eine „gehärtete Polymerzusammensetzung" ist eine Kombination
aus mindestens einem gehärteten Polymer
und mindestens einem Photosensibilisator. Ein „gehärtetes Polymer" kann durch Verfestigen
eines flüssigen
Polymers, Vernetzen oder sonstiges Aushärten eines Polymers, um es
unlöslich
zu machen, durch Extrudieren oder Formen eines Polymers usw. erzielt
werden. Es bedeutet nicht unbedingt, dass das Polymer hart und unflexibel
ist, sondern eher, dass das Polymer ausgehärtet oder auf andere Weise
verfestigt wird. Tatsächlich
kann in bestimmten Anwendungen wie Beschichtungen auf flexible oder
formbare Substrate eine flexible „gehärtete" Polymerzusammensetzung bevorzugt sein.
Weiterhin kann ein „gehärtetes" Polymer je nach Polymertyp
aus Polymervorläufern
abgekühlt
und verfestigt (wie für
eine Thermoplastik) oder ausgehärtet
(d.h. polymerisiert und/oder vernetzt) werden.
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1 ist
eine Perspektivansicht eines Kontaktlinsenbehälters.
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2 ist
eine Vorderansicht eines Stethoskops.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Zusammensetzungen, die ein oder
mehrere Polymere und einen oder mehrere Photosensibilisatoren einschließen. Die
gehärteten
Polymerzusammensetzungen besitzen antimikrobielle Aktivität im Licht
sowie im Dunkeln. Des Weiteren färben
(verfärben)
diese Zusammensetzungen (falls sie gehärtet sind) Haut oder Gegenstände, die
mit den Zusammensetzungen in Kontakt kommen, durch die Übertragung
des Photosensibilisators nicht sichtbar. Typischerweise können die
gehärteten
Polymerzusammensetzungen, wie gewünscht, in Form einer Beschichtung,
eines selbsttragenden Films oder eines anderen Formgegenstands verwendet
werden.
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Es
wurde gefunden, dass, während
viele der beschriebenen Polymerzusammensetzungen beim Lagern im
Licht gegen Ausbleichen vor dem Aushärten sehr instabil sind, die
erhaltenen gehärteten
Polymerzusammensetzungen beim Lagern im Licht eine ausgezeichnete
Festigkeit gegen Ausbleichen aufweisen. Des Weiteren ist eine eine
gehärtete
Polymerzusammensetzung einschließende Oberfläche vorzugsweise
und vorteilhafterweise im Wesentlichen selbstdesinfizierend (d.h.
antimikrobiell), was vorzugsweise sowohl im Licht als auch im Dunkeln
stattfindet. Das heißt,
sie kann die Gegenwart von Mikroorganismen sowohl im Licht als auch
im Dunkeln abtöten,
inaktivieren oder auf andere Weise einschränken. Es wird angenommen, dass
dies auf Grund der im Allgemeinen ausgezeichneten Stabilität der Photosensibilisatoren
in einer gehärteten
Polymermatrix auf Grund der lichtunabhängigen Aktivität der ausgewählten Photosensibilisatoren
möglich
ist. Der Weiteren wird angenommen, dass diese lichtunabhängige Aktivität der Photosensibilisatoren
daraus resultiert, dass eine geringe Menge des Photosensibilisators
aus der Polymermatrix ausläuft.
Auch wird angenommen, dass diese Aktivität im Licht und im Dunkeln auf
Grund dessen möglich
ist, dass das Polymer und der Photosensibilisator im Gegensatz einer
kovalenten oder ionischen Bindung aneinander physikalisch miteinander vermischt
werden.
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Obwohl
angenommen wird, dass der Photosensibilisator aus der Polymermatrix
etwas ausläuft,
reicht dies bemerkenswerterweise zum sichtbaren Färben der
Haut oder von Gegenständen,
die mit den gehärteten Polymerzusammensetzungen
während
der üblichen
Verwendung in Kontakt kommen, nicht ausreicht. Wie hier verwendet
bedeutet „übliche Verwendung" die typische Verwendung
eines die gehärteten
Polymerzusammensetzungen einschließenden Gegenstands. Zum Beispiel
schließt
die übliche
und typische Verwendung eines Stethoskops, das eine mit einer Polymerzusammensetzung
beschichtete oder daraus hergestellte Polymermembran einschließt, das
Anlegen der Membran an Haut oder Kleidung und deren Abwischen mit
einem alkoholgesättigten
Tuch bei Raumtemperatur ein. Unter derartigen Bedingungen werden
die Haut, die Kleidung und der Stoff durch den Photosensibilisator
nicht verfärbt.
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Vorzugsweise
ist der ΔE-Wert
der Haut oder des Gegenstands, mit welchen die gehärtete Polymerzusammensetzungen
in Kontakt kommen, auf Grund des Photosensibilisators nicht größer als
2,0. Ein Unterschied in der Farbe zweier Materialien mit einem ΔE-Wert von
nicht größer als
2,0 wird insbesondere als für das
menschliche Auge nicht wahrnehmbar betrachtet. Der Färbungsgrad
kann durch Inkontaktbringen einer einen Photosensibilisator enthaltenden
gehärteten
Polymerzusammensetzung mit einem Stück weißes Papier, das mit einer Lösung von
95 Vol.-% Ethanol/5 Vol.-% Wasser gesättigt ist (Hammermill Laserprint
paper, Artikel #00460–4,
ein Produkt von International Paper, Memphis, TN), unter einem Druck
von 50 Gramm/cm2 für eine Dauer von 5 Minuten
und dann Messen der La*b*-Werte bestimmt werden. In diesen Test
werden die La*b*-Werte für
einen Kontrollbereich des Papiers sowie für den mit der Polymerzusammensetzung
in Kontakt gebrachten Bereich des Papiers unter Verwendung eines
D65-Leuchtkörpers und
eines Kolorimeters des Typs Colortron II (LightSource, San Rafael,
CA), gemessen und die ΔE-Werte aus den La*b*-Daten
berechnet. Ein ΔE-Wert
von nicht größer als
2,0 bezeichnet eine Polymerzusammensetzung, die mit ihr in Kontakt
kommende Gegenstände
auf Grund des Photosensibilisators nicht färbt.
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Bemerkenswerterweise
werden sowohl DNA- als auch RNA-Viren
(einschließlich
RNA-Retroviren) inaktiviert und das Wachstum von gramnegativen Bakterien,
grampositiven Bakterien und Pilzen unter Verwendung der Polymerzusammensetzungen
eingeschränkt.
Es gibt eine Vielzahl von Viren, die unter Verwendung der Verfahren
dieser Erfindung inaktiviert werden können. Die Viren schließen Viren
mit Einzel- oder Doppelstrangnukleinsäuregenomen, DNA- oder RNA-Viren
und einschließlich
umhüllte
sowie einige nicht umhüllte
Viren ein. Bevorzugte Viren, die unter Verwendung der Polymerzusammensetzungen
inaktiviert werden können, sind
umhüllte
Viren. Die Beispiele (nachstehend) stellen spezifische beispielhafte
Verfahren zum Bestimmen dessen, ob eine bestimmte Virus-, Pilz-
oder Bakterienspezies durch die Polymerzusammensetzungen gehemmt
wurde, bereit. Der Fachmann kann im Hinblick auf das Fachgebiet
der Mikrobiologie ohne übermäßige Versuchsanordnung
bestimmen, ob eine bestimmte Verbindung die Gegenwart eines Virus,
eines Bakteriums oder eines Pilzes gemäß der Erfindung einschränkt.
-
Viren,
die negative Einzelstrang-RNA-Genome aufweisen, schließen Orthomyxoviridae,
Rhabdoviridae, Paramyxoviridae, Bunyaviridae und Filoviridae ein.
Dies sind umhüllte
Viren. Orthomyxoviridae schließen die Grippeviren
A, B und C ein. Rhabdoviridae schließen Tollwutviren und vesikuläre Stomatitisviren
ein. Paramyxoviridae schließen
Grippeviren von Säugern
(einschließlich
Mumpsviren) und Pneumoviren (wie Respiratory-Syncytial-Viren des
Menschen und des Rinds) ein. Bunyaviridae schließen Hantavirus, das das koreanische
hemorrhagische Fieber und das Hantavirus-Pulmonar-Syndrom verursacht, ein. Filoviridae
schließen Marburg-Virus
und Ebolavirus ein.
-
Viren,
die positive Einzelstrang-RNA-Genome aufweisen, schließen Picornaviridae
(nicht-umhüllt), Retroviridae
und Togaviridae ein. Picornaviridae schließen Polioviren, Coxsackieviren,
Hepatitis-A-Viren und Rhinoviren ein. Retroviridae schließen z.B.
das Humanimmunodefizienzvirus (HIV), das Simianimmunodefizienzvirus
(SIV) und das infektiöse
Pferde-Anämievirus
(ELAV) ein. Togaviridae schließen
das Semiliki-Forest-Virus, das Gelbfiebervirus, Denguevirus, das
Zeckenvirus und das Rötelvirus
ein. Parvovirus (nicht-umhüllt)
ist das einzige Virus mit einem Einzelstrang-negativsens-DNA-Genom.
Dieses Virus infiziert vorwiegend Katzen und Hunde.
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Alle
anderen DAN-Viren sind doppelstrangig. Doppelstrang-Viren schließen Papovaviridae,
Adenoviridae, Herpesviridae, Poxviridae und Hepadnaviridae ein.
Mit Ausnahme von Herpesviridae sind diese Viren nicht-umhüllte Viren.
Papovaviridae schließen
Warzen und Tumore verursachende Papillomaviren ein. Adenoviridae
schließen
Mastadenovirus und eine Vielzahl an Viren, die den Atemwegstrakt
infizieren können,
ein. Herpesviridae schließen
Herpessimplex 1 und 2, Varicella-Zoster-Virus, Cytomegalovirus, Epstein-Barr-Virus, humanes
Herpesvirus 6, Antikörper,
von welchen es nun bekannt ist, dass sie für Multiple Sklerose verantwortlich
sind, und humanes Herpesvirus 7 ein. Poxviridae schließen Variola
und andere Pox-erzeugende Viren ein. Hepadnaviridae schließen humanes
Hepatitis-B-Virus ein.
-
Durch
die Polymerzusammensetzungen wird das Wachstum einer Vielzahl an
Bakterien. Diese schließen
Enterococcus faecium, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa
und Escherichia coli ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Andere
Bakterien, die auf Wachstumshemmung in Gegenwart der Polymerzusammensetzungen
getestet werden können,
schließen
andere Spezies von Staphylococcus, Enterococcus, Streptococcus,
Corynebacterium, Listeria, Neisseria und Enterobacteriaceae (das
die Gattung Escherichia, Salmonella und Shigella einschließt) ein,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Coliformen sind gramnegative Stämme, im Allgemeinen in der
Familie Enterobacteriaceae. Einige Coliformen besiedeln den Darmtrakt von
Menschen und anderen Tieren. Einige Coliformen sind mit Krankheit
verbunden. Oberflächen
und Flüssigkeiten,
die mit diesen Bakterien kontaminiert werden, können den Polymerzusammensetzungen
ausgesetzt werden, um ihr pathogenes Leistungsvermögen einzuschränken.
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Es
gibt einige pathogene Pilzspezies, die Candida albicans einschließen, der
eine als Soor bekannte Hefeinfektion der Mundhöhle und eine als Vulvovaginitis
bekannte Infektion des weiblichen Fortpflanzungstraktes verursacht.
Candida albicans wird als eine Infektion und pathogene Folgekrankheiten
verursachendes Mittel zunehmend häufiger. Der Fachmann der Mikrobiologie
erkennt, dass verschiedene Pilze auf ihre Empfindlichkeit gegen
die in dieser Erfindung beschriebenen Verbindungen getestet werden
können.
-
In
Zusammenhang mit photodynamischer Abtötung (und Inaktivierung) von
Organismen ist ein Photosensibilisator eine Chemikalie, die Licht
absorbiert und die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies wie Einfachsauerstoff
bewirkt. Geeignete Photosensibilisatoren der vorliegenden Erfindung
sind diejenigen, die sowohl im Licht als auch im Dunkeln mikrobizide
Aktivität
aufweisen. Wie hier verwendet, bedeutet „Aktivität im Licht" die Einschränkung der Gegenwart von Mikroorganismen,
wenn der Photosensibilisator Licht wie demjenigen von einer direkten
Lichtquelle oder von Umgebungslicht ausgesetzt wird. Wie hier verwendet,
bedeutet „Aktivität im Dunkeln" die Einschränkung der
Gegenwart von Mikroorganismen, wenn der Photosensibilisator im Dunkeln
vorliegt (d.h., wenn im Wesentlichen kein sichtbares Licht vorliegt).
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Geeignete
Photosensibilisatoren können
an ein Polymer der Zusammensetzungen kovalent gebunden sein, obwohl
die Photosensibilisatoren vorzugsweise nicht kovalent gebunden sind.
Beispiels für
Klassen derartiger Photosensibilisatoren schließen die Xanthen-Farbstoffe,
die Triphenylmethin-Farbstoffe und die Oxazin-Farbstoffe ein. Mindestens einer der
Photosensibilisatoren ist ein Xanthen-Farbstoff der folgenden Formel:
wobei die negativen elektrischen
Ladungen unabhängig
mit den Kationen Na
+, K
+,
Li
+, H
+ oder substituiertes Ammonium
ausgeglichen sind; jeder Rest A unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt und jeder Rest B unabhängig Wasserstoff, Chlor, Brom
oder Iod darstellt.
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Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Xanthen-Photosensibilisatoren
können
von einem Chemikalienlieferanten erworben oder gemäß dem Fachmann
der organischen Synthese bekannten Verfahren hergestellt werden.
Beispiele für
Xanthen-Photosensibilisatoren,
die erworben werden können,
schleißen Bengal-Rosa,
wobei in der vorstehenden Formel A = I und B = Cl; Erythrosin, wobei
A = I und B = H; Phyloxin B, wobei A = Br und B = Cl; Eosin-Gelb,
wobei A = Br und B = H, und Fluorescein, wobei A = H und B = H,
ein.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Polymere können von
einem Chemikalienlieferanten erworben oder gemäß dem Fachmann der Polymersynthese
bekannten Verfahren hergestellt werden. Ein Vielzahl an Polymeren
kann in der Erfindung verwendet werden. Das Polymer ist vorzugsweise
derart ausgewählt, dass
es einem Angriff von Einfachsauerstoff standhält. Sie können thermoplastische Harze
oder duroplastische Harze (z.B. aushärtbare Harze) sein. Sie können den
Photosensibilisator abhängig
vom gewünschten
Ergebnis kovalent binden oder nicht. Die Erfindung ist nicht unbedingt
durch die Polymerklasse beschränkt.
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Beispiele
für geeignete
Polymere schließen
Additionspolymers, z.B. Acrylat (wie dasjenige, offenbart in der
US-Patentschrift Nr. 5,585,407(Patel)), Acryl, Vinyl und Olefinpolymere;
Polyacrylate, Polyurethane; regenerierte Cellulose, z.B. Viskoserayon;
Celluloseester, z.B. Celluloseacetat; Kondensationspolymere wie
Polyester; Polycarbonate; Polyether; Polyamide, Polyharnstoffe und
Polyamine sowie Copolymere ein. Bestimmte Siliconelastomere wie
diejenigen, die durch Hydrosilylierung und Silankondensationsreaktionen gebildet werden,
sowie Epoxyharze können
ebenso geeignet sein. Geeignete Polymere können in einer wasser- oder lösungsmittellöslichen
festen Form oder als Dispersion oder Emulsion in Wasser oder Lösungsmittel
erhalten werden. Beispiele für
im Handel erhältliche
Polymere schließen
STANCE-Bodenappretur (3M Company, St. Paul, MN), VITEL-Polyester
(Goodyear Chemicals, Akron, OH) und Polycarbonatharz (Aldrich Chemical,
Milwaukee, WI) ein. Vorzugsweise ist das Polymer für bestimmte
Ausführungsformen
auftragbar, jedoch ist dies kein unbedingtes Erfordernis. Für andere
Ausführungsformen
ist das Polymer extrudierbar. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
sind Polymere, bei welchen es sich nicht um Cellulose handelt, und
Polymere, bei welchen es sich um keine Additionspolymere handelt,
auf Grund der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
mit in vielen olefinischen Additionspolymeren vorliegenden Allylwasserstoffen
und des Polymerabbaus, der aus einer Reaktion mit Einfachsauerstoff
resultieren kann, noch stärker
bevorzugt.
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Die
Konzentration des Photosensibilisators als Prozentgehalt des trockenen
Polymergewichts, die Lichtquelle, Intensität oder das Bestrahlungsmaß, die Spektraleigenschaften
der Lichtquelle und die Dauer der Bestrahlung können die Leistungsfähigkeit
der Polymerzusammensetzungen beeinflussen. Dem Fachmann ist klar,
dass die Konzentration, die Lichtintensität und dergleichen im Hinblick
auf diese Beschreibung ohne übermäßige Versuchsanordnung
optimiert werden können.
Verfahren sind in den Beispielen für bevorzugte Techniken und
Formate zum Optimieren der wachstumshemmenden Eigenschaften dieser
Polymerzusammensetzungen bereitgestellt. Andere Testanordnungen
können
durch den Fachmann insbesondere im Hinblick auf die durch die Beispiele
bereitgestellten Richtlinien und im Hinblick auf die chemischen
Laborteststandards und Handbücher
leicht gebildet werden. Die Konzentration des Xanthen-Photosensibilisators
als Prozentgehalt des trockenen Polymergewichts (angegeben als Gewichtsprozent
oder Gew.-%) beträgt
bei Zugabe des Photosensibilisators 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, basierend
auf dem Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Die Konzentration für einige
der gehärteten
Polymerzusammensetzungen wird durch eine wie hier beschriebene Spülung reduziert.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die antimikrobielle Polymerzusammensetzung in einem geeigneten
Lösungsmittel
wie einen organischen Lösungsmittel
oder Wasser gelöst
und durch eine Anzahl von Verfahren auf eine Oberfläche aufgebracht
werden. Alternativ dazu kann die Zusammensetzung in Form einer Dispersion
in Wasser oder Lösungsmittel
vorliegen oder als 100% Feststoffe als Heißschmelze oder reaktives System
aufgetragen werden. Derartige Verfahren schließen z.B. das Aufwischen der
Zusammensetzung auf eine Oberfläche
mit einem Tuch oder Schwamm, Gießen der Zusammensetzung auf
eine Oberfläche
und deren Verteilen mit einem Schrubber, einem Spatel, einem Schwamm
oder einem Tuch, Verteilen der Zusammensetzung durch Austreiben
als Aerosol aus einem geeignetem unter Druck gesetzten Behälter und
Bereitstellen der Zusammensetzung in ausreichenden Konzentrationen
auf einem Tuch oder einem anderen absorbierenden Träger und
Verpacken der vorbefeuchteten Träger
zur einmaligen Verwendung ein. Die Zusammensetzung wird vorzugsweise
mit einer Dicke zum Bilden eines Restfilms von etwa 0,01 Millimeter
(mm) bis etwa 5 mm aufgetragen.
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Gehärtete antimikrobielle
Polymerzusammensetzungen können
auch durch Aufbringen eines Photosensibilisators auf ein vorgehärtetes Polymer
hergestellt werden. Zum Beispiel offenbart die US-Patentschrift Nr.
5,340,614 die Imprägnierung
von Polymeren mit Photosensibilisatoren wie Bengal-Rosa unter Verwendung von
superkritischem Kohlendioxid. Ein derartiges Aufbringungsverfahren
führt zu
einem physikalischen Gemisch aus dem Polymer und dem Photosensibilisator.
-
Freistehende
Filme und Gegenstände,
die die Polymerzusammensetzungen aufweisen, können durch eine Vielzahl an
Techniken, einschließlich
Extrusion und Spritzguss hergestellt werden. Derartige Techniken sind
dem Fachmann bekannt. Typischerweise wird die Polymerzusammensetzung
nach dem Härten
(z.B. Trocknen oder Aushärten)
des Polymers mit Wasser, vorzugsweise einem konstant aufgefrischten
Wasserstrom (wobei es sich, falls gewünscht, um Leitungswasser handeln
kann) bei einer Temperatur von mindestens 50 °C und typischerweise nicht mehr
als 80 °C
für eine
Zeitdauer, die zum Entfernen von überschüssigem Farbstoff, der Flecken übertragen
kann, ausreichend ist, gewaschen. Zum Beispiel kann im Labor der
Spülschritt
so wenig wie 2 Stunden und typischerweise nicht mehr als 24 Stunden
bis zur Fertigstellung dauern. Färbt
das ursprüngliche
gehärtete
Polymer weißes
Papier, das, wie vorstehend beschrieben, mit 95:5 Ethanol:Wasser
im Volumen gesättigt
ist nicht, muss die Polymerzusammensetzung nicht gewaschen werden.
-
Die
Bestrahlung mit Licht, falls Licht vorliegt, kann eine Bestrahlung
mit einer direkten Lichtquelle oder mit Umgebungslicht sein. Vorzugsweise
werden die Polymerzusammensetzungen, falls eine Lichtbestrahlung erwünscht ist,
mit Licht mit einer Wellenlänge
von mindestens 200 Nanometern (nm) und weniger als 900 nm bestrahlt.
Stärker
bevorzugt weist das Licht eine Wellenlänge von mindestens 400 nm und
weniger als 850 nm auf. Günstige
und ausreichende Lichtquellen sind diejenigen, die typischerweise
für die
Neonbeleuchtung von Laboren und Büros verwendet werden, sowie
Lichtquellen von emittierenden Dioden (LED), weiß glühende Quellen, Sonnenlicht
und Laser. Reflektiertes Licht von beliebigen dieser Quellen kann
ebenso geeignet sein. Die einzelnen Polymerzusammensetzungen können mit
einer bestimmten Wellenlänge
von Licht optimal aktiviert werden. Ohne den Umfang dieser Erfindung
beschränken
zu wollen, überlagert
der spektrale Output der Lichtquelle gern das wie in der Polymerzusammensetzung
gemessene Absorptionsspektrum des Photosensibilisators der Polymerzusammensetzung.
In einer Ausführungsform
werden die Polymerzusammensetzungen einer Bestrahlung von mindestens
270 μW/cm2 für
eine Dauer von etwa 5 Minuten bestrahlt, jedoch ist es dem Fachmann
leicht klar, dass hellere Lichtquellen Reduktionen in der Beleuchtungszeitdauer
gewähren.
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Die
Lichtbestrahlung kann, falls gewünscht,
mit einer kontinuierlichen, pulsierenden oder periodischen Bestrahlung
mit Licht stattfinden. Der Fachmann erkennt, dass die optimale Aktivierung
von der Lichtintensität und
-dauer abhängt,
jedoch ein Bereich an Intensitäten
und Dauern der Lichtbestrahlung zum Aktivieren der auf Licht ansprechenden
Polymerzusammensetzungen verwendet werden kann.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen antimikrobiellen Polymerzusammensetzungen
können
zum Herstellen von Beschichtungen, selbsttragenden (d.h. freistehenden)
Filmen und anderen Formgegenständen
in einer breiten Vielfalt an Gegenständen, insbesondere medizinischen
Geräten
zum Bekämpfen von
durch eine breite Vielzahl an Mikroorganismen verbreiteten Krankheiten
verwendet werden. Zum Beispiel können
Beschichtungen aus den antimikrobiellen Polymerzusammensetzungen
auf harten Oberflächen,
die im Haus, in Krankenhäusern,
Schulen und am Arbeitsplatz wie auf glasierten und unglasierten
Fliesen, Spiegeln, Porzellan, Keramiken, Metallen, Glas, Holz und
harten Kunststoffen wie Polystyrolen, Vinylen, Acrylen, Polyestern
und dergleichen zu finden sind, verwendet werden. Ob in Form von
Beschichtungen, Filmen oder Gegenständen mit anderen Formen, schließen Beispiele
für solche
Gegenstände
Operationstücher,
Dental applikationen, Dentalapparaturen, Kosmetikapplikatoren, Schwämme, Knotaktlinsen,
Kontaktlinsenbehälter,
intravenöse
Katheter, Harntraktkatheter, Krankenhauskittel, Krankenhaushandschuhe,
Stethoskope, Computerkeyboardabdeckungen, Tresenoberflächen, Schneidtische,
Toilettensitze, Telefone, Böden,
Lattenroste, Wände,
Türen,
Türknöpfe, Lichtschalter
und -abdeckungen, Waschbeckengriffe und dergleichen ein. Im freien befindliche
Oberflächen,
in welchen Mikroorganismuswachstum problematisch sein kann oder
wo das Einbringen der Photosensibilisatorzusammensetzungen nützlich wäre, schließen Dachmaterialien
wie Dachschindeln, Holzbalken, Dachziegeln und dergleichen; Zement
und Zementblock; Anstriche und Farben für Holz und andere Oberflächen; Straßenmarkierungen
und dergleichen ein. Antimikrobielle Mittel ohne Photosensibilisator,
einschließlich
Antibiotika, Trichlosan usw., können
diesen Zusammensetzungen ebenso zugesetzt werden.
-
Ein
besonders bevorzugter Gegenstand ist ein Kontaktlinsenbehälter, der
eine gehärtete
Polymerzusammensetzung mit einem oder mehreren Polymeren und einem
oder mehreren wie vorstehend beschriebenen Photosensibilisatoren
darin einschließt.
Die gehärtete
Polymerzusammensetzung, wie hier beschrieben, besitzt antimikrobielle
Aktivität.
Der Behälter
selbst oder ein Teil davon kann aus der Polymerzusammensetzung geformt
sein. Alternativ dazu kann der Behälter ein z.B. aus der Polymerzusammensetzung
geformtes Pellet darin einschließen. Ein Beispiel für einen
Kontaktlinsenbehälter
ist in 1 dargestellt und detaillierter in der US-Patentschrift
Nr. 5,452,792 (Zautke et al.) beschrieben. Kurz gesagt, wird in
Bezug auf 1 ein Kontaktlinsenbehälter 100 typischerweise
aus einem geformten Kunststoffmaterial hergestellt. Der Kontaktlinsenbehälter 100 schließt einen
Boden 105 mit einem flachen länglichen Teil 110 und
einem geformten mit Gewinde versehenen Behälterpaar 115 und 120 ein.
Die Behälter 115 und 120 sind
mit Gewinde versehen und weisen eine im Allgemeinen zylinderförmige Gestalt
auf, wobei sie eine Innenkonstruktion mit einer glatten, kugelförmigen Orientierung
aufweisen, um zu verhindern, dass die gewöhnlich in einem flüssigen Desinfektionsmittel
gelagerten Kontaktlinsen zerkratzt werden, wenn sie in die Behälter 115 und 120 gegeben
oder aus ihnen entnommen werden.
-
Bei
einem anderen Gegenstand handelt es sich um ein Stethoskop, das
eine wie vorstehend beschriebene gehärtete Polymerzusammensetzung
mit einem oder mehreren Polymeren und einem oder mehreren Photosensibilisatoren
einschließt.
Die gehärtete
Polymerzusammensetzung besitzt, wie hier beschrieben, antimikrobielle
Aktivität.
Das Stethoskop schließt
z.B. eine Polymermembran ein, die mit der Polymerzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung beschichtet sein kann. Alternativ dazu
kann die Polymermembran selbst und/oder können andere Teile des Stethoskops
(z.B. das Schlauchmaterial, die Ohrstöpsel) aus der Polymerzusammensetzung
geformt sein. Ein Beispiel für
ein Stethoskop ist in 2 dargestellt und detaillierter
in der US-Patentschrift Nr. 4,440,258 (Packard) beschrieben. Kurz
gesagt, weist der Stethoskopkopf 10 in Bezug auf 2 ein
Körperelement 11 auf,
das in Form einer Polymermembran vorliegen kann. Der Stethoskopkopf 10 ist
an einem Kopfhörer
angebracht, das ein längliches
flexibles Schlauchgebilde 12 einschließt, das zwei Luftleitungen 13 enthält, die
nebeneinander einen Hauptteil des Wegs entlang zwischen dem Stethoskopkopf 10 und
den Ohrschläuchen 14 verlaufen.
Im unteren Ende des am Stethoskopkopf 10 angebrachten flexiblen Schlauchgebildes 12 vereinigen
sich die Durchgänge 13 zu
einem einzelnen Durchgang 13a, der derart angepasst ist,
dass der an das hintere Anschlussstück 15 des Stethoskopkopfes 10 gekoppelt
werden kann. Das obere Ende des flexiblen Schlauchgebildes 12 gabelt
sich in die Kopplungsarme 16, wobei jeder davon an einen
der Ohrschläuche 14 angebracht
ist und einen der Ohrstöpsel 18 enthält. Die
Ohrschläuche 14 sind
durch Schlauchgebilde 17 aneinander befestigt, das eine
Feder (nicht dargestellt) einschließt.
-
BEISPIELE
-
Aufgaben
und Vorteile dieser Erfindung werden des Weiteren durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht, jedoch sollten die in diesen Beispielen
genannt jeweiligen Materialien und Mengen davon sowie andere Bedingungen
und Details nicht als übermäßige Beschränkung dieser
Erfindung betrachtet werden.
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I. Herstellung der Polymerzusammensetzungen
-
Reagenzien
zur Herstellung der Polymerzusammensetzungen wurden, wenn nicht
anders angegeben, von Aldrich (Milwaukee, WI) erhalten.
-
Beispiel 1
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Herstellung
einer ein Polycarbonat und einen Farbstoff aufweisenden Polymerzusammensetzung
-
Polycarbonatharz
(10 Gramm (g), Aldrich Kat.-Nr. 18,162–5) wurde zur herstellung einer
Lösung
mit einem Gesamtvolumen von 100 Millilitern (ml) durch Mischen über Nacht
(etwa 16 Stunden) bei Raumtemperatur (etwa 25 °C) unter Verwendung einer Kugelwalze
in ausreichendem Dichlormethan gelöst. Zu 10 Gramm dieser Lösung wurde
ein Farbstoff wie z.B. das Dinatriumsalz von Bengal-Rosa (10 Milligramm
(mg) für
eine 1%ige Lösung;
5 mg für
eine 0,5%ige Lösung;
2,5 mg für
eine 0,25%ige Lösung)
gegeben, wonach das Mischen für
eine Dauer von zusätzlichen
8 Stunden fortgesetzt wurde. Die Polymerzusammensetzung wurde dann
durch Eintauchen der Oberfläche
oder des Gegenstands in die Polymerzusammensetzung und dann Trocknen
zuerst bei 60 °C
für eine
Dauer von 1 Stunde, Waschen der beschichteten Oberfläche oder
des beschichteten Gegenstands mit Wasserstrom bei 50 °C für eine Dauer
von 2 Stunden und dann Trocknen in einem Umluftofen bei 100 °C für eine Dauer
von 12 Stunden auf verschiedene Oberflächen und Gegenstände aufgebracht.
Die beschichteten Oberflächen
und Gegenstände
wurden dann wie nachstehend beschrieben auf mikrobiziode Aktivität getestet.
-
Beispiel 2
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Herstellung
einer einen Polyester und einen Farbstoff aufweisenden Polymerzusammensetzung
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VITEL-Polyesterharz
(10 g, Goodyear Chemicals, Akron, OH) wurde zur Herstellung einer
Lösung
mit einem Gesamtvolumen von 100 ml durch Mischen über Nacht
bei Raumtemperatur unter Verwendung einer Kugelwalze in ausreichendem
Dichlormethan gelöst.
Zu 10 Gramm dieser Lösung
wurde ein Farbstoff wie z.B. das Dinatriumsalz von Bengal-Rosa (10
mg für
eine 1%ige Lösung;
5 mg für
eine 0,5%ige Lösung;
2,5 ml für eine
0,25%ige Lösung)
gegeben, wonach das Mischen für
eine Dauer von zusätzlichen
8 Stunden fortgesetzt wurde. Die Polymerzusammensetzung wurde dann
durch Eintauchen der Oberfläche
oder des Gegenstands in die Polymerzusammensetzung und dann Trocknen
zuerst bei 60 °C
für eine
Dauer von 1 Stunde, Waschen der beschichteten Oberfläche oder
des beschichteten Gegenstands mit Wasserstrom bei 50 °C für eine Dauer von
2 Stunden und dann Trocknen in einem Umluftofen bei 100 °C für eine Dauer
von 12 Stunden auf verschiedene Oberflächen und Gegenstände aufgebracht.
Die beschichteten Oberflächen
und Gegenstände
wurden dann wie nachstehend beschrieben auf mikrobzide Aktivität getestet.
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Beispiel 3
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Herstellung
einer ein Polyacrylat und einen Farbstoff aufweisenden Polymerzusammensetzung
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Zu
STANCE-Bodenappretur (50 g, 3M Company, St. Paul, MN), aufweisend
eine Styrol-Acrylat-Copolymeremulsion mit 18% Feststoffen in Wasser,
wurde ein fester Farbstoff wie z.B. Bengal-Rosa-Dinatriumsalz (1,8
mg für
eine 0,02%ige Farbstofflösung
auf der Basis von Polymerfeststoffen; 0,9 mg für eine 0,01%ige Farbstofflösung auf
der Basis von Polymerfarbstoffen) gegeben und die Lösung auf
eine Bodenfliese durch Eintauchen und dann Trocknen ohne Waschen
bei 25 °C
für eine
Dauer von 30 Minuten aufgebracht.
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II. Mikrobizides Testen
-
Reagenzien
das mikrobizides Testen der Polymerzusammensetzungen wurden, wenn
nicht anders angegeben, von Aldrich (Milwaukee, WI) erhalten.
-
Beispiel 4
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Testen von mikrobizider
Aktivität
von Bengal-Rosa, Toluidin-Blau-O, Kristall-Violett und Methylen-Blau
gegen Bakterien und Pilze
-
Bengal-Rosa,
Toluidin-Blau-O, Kristall-Violett und Methylen-Blau wurden jeweils
in Wasser gelöst,
um einige Milliliter einer Lösung
zu erhalten, die eine Endkonzentration von 10 mg/ml aufwies. Das
verwendete Verfahren zum Testen auf antibakterielle und antipilzliche
Aktivität
lautet wie folgt.
-
Bakterien-
oder Pilzstamm wurde auf Trypticase-Soy-Broth(TSB)-Agar (Becton Dickinson, Cockeysville,
MD) aufgestrichen und bei 37 °C über Nacht
inkubiert, wobei nach dieser Zeit einige Kolonien auf Phosphat gepufferte
Kochsalzlösung
(PBS) überführt wurden,
um, wie bestimmt durch Vergleichen der Trübheit mit McFarland-Standards,
eine Lösung
mit einer Endkonzentration von 106 Bakterien/ml
oder Pilzen/ml zu erhalten. Anschließend wurde der Bakterien- oder
Pilzrasen durch dreifaches Abstreichen einer Trypticase-Soy-Broth-Agarplatte
(hergestellt unter Verwendung von TSB und Agar gemäß den Etikettanweisungen) hergestellt.
Dann wurden Papierfilterscheiben mit einem Durchmesser von 6 mm
in eine der Farbstofflösungen getaucht,
zum Entfernen von überschüssiger Lösung geblotted
und wieder auf die Agarplatten gegeben. Jede Platte wurde dann entweder
im Dunkeln (Kontrolle) gehalten oder für eine Dauer von 15 Minuten
mit Raumlicht oder über
Nacht mit Raumlicht vor der Inkubation bei 37 °C für eine Dauer von 24 Stunden
bestrahlt.
-
Die
Platten wurden aus dem Inkubator entfernt und auf die behandelten
Filterscheiben mit 6 mm umgebende klare Bereiche betrachtet, was
für eine
Verhinderung von Bakterienwachstum hinweisend ist. Der Durchmesser
jedes klaren Bereichs wurde gemessen und aufgezeichnet und mit Kontrollen
verglichen. Die Ergebnisse für
diesen Versuch sind nachstehend in Tabelle 1 erörtert.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 1 geben an, dass alle vier Photosensibilisatoren
antimikrobielle Aktivität
im Dunkeln sowie im Licht gegen einige getestete Mikroorganismen
aufwiesen.
-
-
Beispiel 5
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Testen von Polymerzusammensetzungen
auf virizide Aktivität
gegen den humanen Immunodefizienzvirus 1 (HIV-1)
-
Dieser
Test kann durch das Southern-Research-Institut, Frederick, Maryland,
gemäß dem folgenden Verfahren
durchgeführt
werden. RF-Virus und MT2-Zellen werden von NIAID AIDS-Research und
Reference Reagent Program erhalten.
-
Konzentrierter
HIV/RF-Stamm (0,1 ml) wird auf eine in einer Mulde einer 24-Mulden-Platte
positionierte Scheibe mit 6 mm der Polymerzusammensetzung gegeben.
Man lässt
die Platte im Dunkeln oder unter gewöhnlicher Neonbeleuchtung auf
dem Labortisch für
eine Dauer von 30 Minuten stehen. Eine nicht umgesetzte Kontrolle
wird für
jede getestete Konzentration gefahren. Als nächstes werden Serienverdünnungen
von den Muldenproben hergestellt und zum Beimpfen von MT2-Zellen
mit 104-Zellen/Mulde
verwendet. Die Platten werden bei 37 °C, 5 Co2 für eine Dauer
von 7 Tagen inkubiert. Die Ergebnisse sind als Log-Reduktion im
Virustiter angegeben.
-
Beispiel 6
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Testen von Polycarbonatzusammensetzungen
auf antibakterielle Aktivität
gegen Staphylococcus aureus und Messung von ΔE
-
LITTMANN-Stethoskop-Diaphragmen
(unbedruckt, keine Löcher
im Umfang, 3M Company, St. Paul, MN) wurden mit Polycarbonatharz
wie vorstehend in Beispiel 1 beschrieben behandelt. Die Messung
von ΔE wurde
durch Inkontaktbringen des Stethoskop-Diaphragmas mit einem Stück weißen Testpapiers,
das mit 95 vol.-% Ethanol/5 Vol.-% Wasser-Lösung gesättigt war (Hammermill Laserprint
paper, item #00460–4,
ein Produkt von International Paper, Memphis, TN), unter einem Druck
von 50 g/cm2 für eine Dauer von 5 Minuten und
dann Messen der La*b*-Werte durchgeführt. Die La*b*-Werte wurden
für einen
Kontrollbereich jedes Papiers sowie für den mit der Polymerzusammensetzung
in Kontakt gebrachten Bereich des Papiers unter Verwendung einer
D65-Leuchtquelle und eines Kolorimeters des Typs Colortron II (LightSource,
San Rafael, CA) gemessen und die ΔE-Werte
aus den L*a*b*-Daten berechnet. Ein ΔE-Wert von nicht größer als
etwa 2,0 bezeichnet eine Polymerzusammensetzung, die damit in Kontakt
kommende Gegenstände
nicht färbt.
-
Eine
Stammlösung
von Staphylococcus aureus (ATCC #12601) wurde auf TSB-Agar aufgestrichen, und
man ließ dies
bei 37 °C über Nacht
(etwa 16 Stunden) anwachsen, wobei zu diesem Zeitpunkt Kolonien auf
PBs überführt wurden,
um eine Lösung
mit einer Endkonzentration von 104 Bakterien/ml
zu erhalten. Zwanzig Mikroliter dieser Lösung wurden mit 10 ml PBS-Puffer
verdünnt,
aufgewirbelt und als positive Kontrolle, in nachstehender Tabelle
als „Impfgut" bezeichnet, in eine
tiefe Agarplatte gestrichen.
-
Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf ein gefärbtes Diaphragma (wie
nachstehend als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der Polyesterlösung angegeben)
gegeben und durch Positionieren auf dem Labortisch für eine Dauer
von 30 Minuten unter Verwendung von Raumlicht bestrahlt und dann
mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
-
Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf eines der gefärbten Diaphragmen
(wie nachstehend als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der
Polyesterlösung
angegeben) gegeben und durch Positionieren auf dem Labortisch für eine Dauer
von 30 Minuten unter Verwendung von Raumlicht bestrahlt und dann
mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
-
Alle
tiefen Agarplatten wurden für
eine Dauer von 24 Stunden bei 37 °C
inkubiert, wonach die Kolonien gezählt und nachstehend aufgezeichnet
wurden.
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Alle
Mikrobiologietests wurden dreifach durchgeführt. Die Zahlen in Tabelle
2 sind aus diesen drei Durchgängen
Mittelwerte.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 2 weisen darauf hin, dass Kristall-Violett
und Toluidin-Blau-Polycarbonatzusammensetzungen im Gegensatz zu
ihren wässrigen
Lösungen
das Bakterienwachstum gemäß der vorstehend
angegebenen Definition nicht einschränken. Zudem färbte 0,25%iges
Bengal-Rosa-Triethylammoniumsalz in Polycarbonat, das nur für eine Dauer
von 1 Stunde bei 60 °C
getrocknet war, die mit Ethanol gesättigte Papieroberfläche, die
es kontaktierte, wie durch den ΔE-Wert
von 3,194 nachgewiesen.
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Demgegenüber schränken die
Polymerzusammensetzungen, die unter Verwendung des Dinatriumsalzes
von Bengal-Rosa
mit Konzentrationen von 0,25% sowie 1 hergestellt waren, das Bakterienwachstum im
Dunkeln sowie im Licht und färbten
eine Oberfläche
wie durch ΔE-Werte
von nicht größer als
etwa 2,0 nachgewiesen nicht.
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Es
ist dem Fachmann leicht klar, dass die vorstehend umrissenen Testverfahren
gewähren,
dass ohne übermäßige Versuchsanordnung
bestimmt werden kann, ob eine bestimmte Photosensibilisatorformulierung in
einem bestimmten Polymer beim Einschränken von Mikroorganismenwachstum
ohne Färben
von Oberflächen
nützlich
ist.
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Beispiel 7
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Testen einer
Polyesterzusammensetzung auf antibakterielle Aktivität gegen
Staphylococcus aureus
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LITTMANN-Stethoskop-Diaphragmen
wurden mit VITEL-Polyesterharz
wie vorstehend in Beispiel 2 beschrieben behandelt und auf deren
Fähigkeit
zum Einschränken
des Wachstums von Staphylococcus aureus getestet. Alle Mikrobiologietests
wurden dreifach durchgeführt.
Die Zahlen in Tabelle 3 sind aus den drei Durchgängen errechnete Mittelwerte.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 3 weisen darauf hin, dass die Zusammensetzungen
aus Bengal-Rosa und Polyester das Bakterienwachsen im Dunkeln sowie
im Licht gemäß der vorliegenden
Erfindung einschränken.
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Beispiel 8
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Testen einer
Polyacrylatzusammensetzung auf antibakterielle Aktivität gegen
Staphylococcus aureus
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Bodenfliesen
wurden mit STANCE-Bodenappretur wie vorstehend beschrieben behandelt
und auf ihre Fähigkeit
zum Einschränken
des Wachstums von Staphylococcus aureus getestet. Alle Mikrobiologietests wurden
dreifach durchgeführt.
Die Zahlen in Tabelle 4 sind aus den drei Durchgängen errechnete Mittelwerte, die
wurden.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 4 weisen darauf hin, dass die Zusammensetzungen
aus Bengal-Rosa und Polyacrylat das Bakterienwachsen im Dunkeln
sowie im Licht gemäß der vorliegenden
Erfindung einschränken.
Im Gegensatz dazu schränken
Zusammensetzungen aus Toluidin-Blau und Kristall-Violett das Bakterienwachstum
im Licht oder im Dunkeln auch dann nicht ein, wenn ihre wässrigen
Lösungen
Bakterienwachstum im Licht und im Dunkeln einschränken.
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Beispiel 9
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Testen von
Polycarbonatzusammensetzungen aus Bengal-Rosa und Phloxin B auf antibakterielle
Aktivität
gegen Staphylococcus aureus
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LTTTMANN-Stethoskopdiafragmen
wurden mit Phloxin B in Polycarbonatharz wie vorstehend in Beispiel
1 beschrieben behandelt.
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Der
Stamm Staphylococcus aureus (ATCC #12601 wurde auf TSB-Agar aufgestrichen,
und man ließ ihn
bei 37 °C über Nacht
(etwa 16 Stunden) wachsen, wonach einige Kolonien auf PBS (Puffer) überführt wurden,
um eine Lösung
mit einer Endkonzentration von 104 Bakterien/ml
zu erhalten. Zwanzig Mikroliter dieser Lösung wurden mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt, aufgewirbelt
und als positive Kontrolle, in nachstehender Tabelle als „Impfgut" bezeichnet, in eine
tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf ein gefärbtes Diaphragma (nachstehend
als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der Polyesterlösung angegeben)
gegeben und durch Positionieren auf dem Labortisch für eine Dauer
von 10 Minuten unter Verwendung von Raumlicht bestrahlt und dann
mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf ein gefärbtes Diaphragma (nachstehend
als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der Polyesterlösung angegeben)
gegeben und für eine
Dauer von 10 Minuten ins Dunkle gesetzt und dann mit 10 ml PBS-Puffer
verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alle
tiefen Agarplatten wurden für
eine Dauer von 24 Stunden bei 37 °C
inkubiert, wonach Kolonien gezählt
und nachstehend aufgezeichnet wurden.
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Alle
Tests wurden dreifach durchgeführt.
Die Zahlen in Tabelle 5 sind aus den drei Durchgängen errechnete Mittelwerte,
die wurden.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 5 weisen darauf hin, dass Polycarbonatzusammensetzungen,
die Bengal-Rosa und Phloxin B enthalten, das Bakterienwachstum im
Dunkeln sowie im Licht gemäß der vorliegenden Erfindung
nach nur 10 Minuten Kontaktzeit mit den Bakterien einschränken.
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Beispiel 10
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Testen von
Polycarbonatzusammensetzungen mit Bengal-Rosa auf antibakterielle Aktivität gegen
Staphylococcus aureus
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LTTTMANN-Stethoskop-Diafragmen
wurden mit Phloxin B in Polycarbonatharz wie vorstehend in Beispiel
1 beschrieben behandelt.
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Der
Stamm Staphylococcus aureus (ATCC #12601 wurde auf TSB-Agar aufgestrichen,
und man ließ ihn
bei 37 °C über Nacht
wachsen, wonach einige Kolonien auf PBS (Puffer) überführt wurden,
um eine Lösung mit
einer Endkonzentration von 104 Bakterien/ml
zu erhalten. Zwanzig Mikroliter dieser Lösung wurden mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt, aufgewirbelt
und als positive Kontrolle, in nachstehender Tabelle als „Impfgut" bezeichnet, in eine
tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf ein gefärbtes Diaphragma (nachstehend
als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der Polyesterlösung angegeben)
gegeben und durch Positionieren auf dem Labortisch für eine Dauer
von 30 Minuten unter Verwendung von Raumlicht bestrahlt und dann
mit 10 ml PBS-Puffer verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alternativ
dazu wurden 20 Mikroliter der Lösung
von 104 Bakterien/ml auf ein gefärbtes Diaphragma (nachstehend
als % Farbstoff, basierend auf Feststoffen der Polyesterlösung angegeben)
gegeben und für eine
Dauer von 30 Minuten ins Dunkle gesetzt und dann mit 10 ml PBS-Puffer
verdünnt,
aufgewirbelt und in eine tiefe Agarplatte gestrichen.
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Alle
tiefen Agarplatten wurden für
eine Dauer von 24 Stunden bei 37 °C
inkubiert, wonach Kolonien gezählt
und nachstehend aufgezeichnet wurden.
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Nach
neunfachem Durchführen
dieses Verfahrens unter Verwendung derselben Scheiben wurde das Verfahren
nochmals durchgeführt.
Die in nachstehender Tabelle 6 dargestellten Zahlen gelten für die zehnte Probe
der Stethoskop-Scheiben. Alle Tests wurden dreifach durchgeführt.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 6 weisen darauf hin, dass Polycarbonatzusammensetzungen
mit Bengal-Rosa das Bakterienwachstum im Dunkeln sowie im Licht
gemäß der vorliegenden
Erfindung sogar nach mehreren Proben einschränken.
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Beispiel 11
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Testen von
Bengal-Rosa aufweisenden Polycarbonatzusammensetzungen auf antibakterielle
Aktivität
gegen Enterococcus faecium
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LTTTMANN-Stethoskop-Diafragmen
wurden mit Polycarbonatharz wie vorstehend in Beispiel 1 beschrieben
behandelt und auf deren Fähigkeit
zum Einschränken
des Wachstums von Enterococcus faecium (ATCC #49332) gemäß dem in
Beispiel 10 beschriebenen Verfahren getestet (außer dass die Stethoskop-Diafragmascheiben
vorher nicht erprobt wurden und der Probenorganismus E. faecium
war).
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Alle
Tests wurden dreifach durchgeführt.
Die Zahlen in Tabelle 7 sind den drei Durchgängen errechnete Mittelwerte.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 7 weisen darauf hin, dass die Bengal-Rosa
enthaltenden Polycarbonatzusammensetzung das Wachstum von E. faecium
einschränkt.
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Beispiel 12
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Testen von
Bengal-Rosa enthaltenden Polycarbonat- und Polyesterzusammensetzungen
auf antibakterielle Aktivität
gegen Pseudomonas aeruginosa
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LTTTMANN-Stethoskop-Diafragmen
wurden mit Polycarbonatharz oder Polyesterharz wie vorstehend in
Beispiel 1 beschrieben behandelt und auf deren Fähigkeit zum Einschränken des
Wachstums von Pseudomonas aeruginosa (ATCC #9027) gemäß dem in
Beispiel 11 beschriebenen Verfahren getestet (außer dass die Kontaktzeit der
Bakterien und des Stethoskop-Diafragma
60 Minuten dauerte und der Probenorganismus P. aeruginosa war.
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Alle
Tests wurden dreifach durchgeführt.
Die Zahlen in Tabelle 8 sind aus den drei Durchgängen errechnete Mittelwerte.
Anmerkung: Helles Licht weist darauf hin, dass Proben mit einem
Abstand von 6 Zoll von zwei Tageslichtbrinen von Phillips mit 15
W (Bestrahlungsmaß =
1,35 mW/cm2) bestrahlt wurden.
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Die
Ergebnisse in Tabelle 8 weisen darauf hin, dass die Bengal-Rosa
enthaltenden Polymerzusammensetzungen das Wachstum von Pseudomonas
aeruginosa im Dunkeln sowie im Licht einschränken. Die Ergebnisse weisen
auch darauf hin, dass die Kontrollproben das Wachstum dieses Organismus
bei Raumtemperatur sowie bei hellem Licht einschränken.
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Beispiel 13
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Testen von
Bengal-Rosa enthaltenden Polycarbonatzusammensetzung auf antibakterielle
Aktivität
gegen Serratia marcescens
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Lichtdurchlässige Kunststofftablettenschachteln
(hergestellt von Flents Co., verwendet als Modelle für Kontaktlinsenbehälter) wurden
mit 1% Bengal-Rosa ausfweisendem Polycarbonatharz wie beschrieben
in Beispiel 1 behandelt (außer
für die
Kontrolle) und deren Fähigkeit
zum Einschränken
des Wachstums von Serratia marcescens (ATCC #14041) durch Inkontaktbringen
mit 5 ml Bakterien beladenen PBS-Puffer
(5,6 × 105 cfu/ml) und Bestrahlen mit derselben Lichtquelle
wie in Beispiel 12 für
eine Dauer von 4 Stunden getestet (keine Durchgänge im Dunkeln wurden durchgeführt). Die
Probenpufferlösungen
wurden dann in tiefe Agarplatten gegeben und dann für eine Dauer
von 48 Stunden inkubiert, wonach Kolonien gezählt wurden. Die Zahlen in Tabelle
9 sind aus den drei Durchgängen
errechnete Mittelwerte der log-Reduktion von wachstumsfähigen Kolonien.
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Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass große Anzahlen an Bakterien unter
Verwendung der Verfahren der vorliegenden Erfindung abgetötet werden
können.
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Vergleichsbeispiel
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Dieses
Vergleichsbeispiel ist ein Duplikat von Beispiel Nr. 4 (ohne Bindemittel)
der US-Patentschrift Nr. 5,830,526. Zu 6,94 g deionisiertem Wasser
wurde Bengal-Rosa-Dinatriumsalz
gegeben. Ein Stück
(0,5 g) Vliesmaterial des Typs Walkisoft FG 409L (75 g) wurde mit
der Lösung
gesättigt
und zwischen zwei Glasplatten gepresst, um ein Material zu erhalten,
das 0,75 g (150%ige Aufnahme) wog. Dieses Material wurde für eine Dauer
von 90 Sekunden bei 150 °C
in einem Umluftofen getrocknet. Dann wurde das Material unter einem Druck
von 50 g/cm2 auf ein Stück weißem Papier, das mit 95 Vol.-%
Ethanol/5 Vol.-% Wasserlösung
gesättigt war,
gegeben. Nach 5 Sekunden wurde das Material von dem Papier entfernt.
Ein heller pinkfarbener Fleck wurde beobachtet, was auf das Auslaufen
des Farbstoffs von dem Walkisoft-Material unter diesen Bedingungen
hinwies. Der Delta E-Wert wurde als 61,1 bestimmt.
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Die
Ergebnisse dieses Versuchs weisen darauf hin, dass die gefärbten Substrate
ohne Bindemittel, die in US-Patentschrift
Nr. 5,830,526 untersucht und beschrieben sind, während sie wie im Beispiel beschrieben im
Dunkeln Aktivität
aufweisen, Gegenstände,
mit welchen sie in Kontakt kommen, deutlich färben.
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Es
ist dem Fachmann klar, dass es das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ermöglicht,
Mikroorganismuswachstum in oder auf Virus-beladenen, Bakterien-beladenen
oder Pilz-beladenen Gegenständen
oder Oberflächen
im Dunkeln sowie im Licht hemmen. Andere Viren, Bakterien und Pilze
können
gleichermaßen unter
Verwendung der Verfahren dieser Erfindung ohne übermäßige Versuchsanordnung getestet
werden.