DE60019942T2 - Verfahren und vorrichtung zum prägen von papierbahnen - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prägen von Papierbahnen, insbesondere zum Bilden von Produkten wie Papiertüchern, beispielsweise Toilettenpapier.
  • Systeme zum Prägen von Papier, beispielsweise zur Herstellung doppellagiger Rollen von Küchenpapier, beinhalten im Allgemeinen eine Rollen abwickelnde Vorrichtung, welche dazu geeignet ist, zwei Papierlagen einer Prägeeinheit zuzuführen, welche mit einem System zum Kleben der beiden Lagen versehen ist.
  • Die Prägeeinheit kann zwei Prägewalzen beinhalten, von denen jede mit einer Vielzahl von Vorsprüngen versehen ist, welche in parallelen Reihen angeordnet sind und mit einer entsprechenden Andrückwalze kooperieren, um jeden Bogen zu prägen.
  • Eine der beiden Prägewalzen kann mit einem Kleber beschichtet sein, um die beiden Bögen zu verkleben.
  • Die Vorsprünge der Prägewalzen sind mittels mechanischer Bearbeitung oder eines chemischen Prozesses zum Entfernen von Material ausgebildet, so daß die Bögen eine einheitliche Punktierung aufweisen, die durch parallele Reihen von nach innen gerichteten Punkten, das heißt aus den einander gegenüberliegenden Seiten der Bögen, ausgebildet ist.
  • Falls keine Verklebung vorgesehen ist, ist am Ausgang der Prägereinheit im Allgemeinen eine Rändeleinheit vorgesehen, welche dazu geeignet ist, die Rolle zu rändeln, um die beiden Lagen miteinander zu verbinden.
  • Ein schwerwiegendes Problem ist komplexe Designs durch Prägen auszubilden. Die bisher vorgeschlagenen Verfahren, die zur Herstellung komplexer Designs geeignet waren, sind nicht nur extrem beschwerlich, sondern ebenfalls kaum wandlungsfähig. Um nur minimale Änderungen des Designs zu ermöglichen, ist es tatsächlich notwendig, die Prägewalzen durch neue Walzen zu ersetzten, welche das neue Design beinhalten.
  • Die US 5,913,756 offenbart ein System zum Prägen eines Musters auf einem Papiertuch, welches durch ein erstes Paar von Prägewalzen, welche zum Einprägen eines feinen, vorbereitenden Basismusters auf das Gewebe gemustert sind, um eine Dehnbarkeit im Papier zu erzeugen, und ein zweites Paar von Prägewalzen ausgebildet, welche zum Einprägen des letztendlichen Musters in das Gewebe gemustert sind.
  • Die EP-A-0816058 offenbart eine Prägevorrichtung, welche durch zwei Prägeeinheiten ausgebildet ist, die zwei unterschiedliche, ein komplexes Muster auf dem Papier erzeugende Prägemuster ermöglichen.
  • Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren oder eine Vorrichtung zu ermöglichen, welche die Nachteile des Standes der Technik beseitigen.
  • Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein System zu ermöglichen, welches zur Herstellung von verzierenden Mustern oder Designs mit einer zweiten Prägung ohne Änderung der ersten Grundprägung geeignet ist.
  • Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zu ermöglichen, welches zur Herstellung von verzierenden Mustern oder Designs von wechselnder Komplexität entsprechend den Anforderungen und in einer hochgradig wandlungsfähigen Art geeignet ist, das heißt so, daß es möglich ist, das Design schnell und kostengünstig zu ändern.
  • Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein Prägeverfahren vorzusehen, welches sogar komplexe verzierende Muster auf dem fertiggestellten Produkt erzeugen kann.
  • Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu ermöglichen, welche in Betracht auf die Produktion flexibleres Management als Systeme nach dem Stand der Technik zum Erzeugen komplexer Designs ermöglichen.
  • Dieses Ziel, diese Aufgaben und anderes, was im Nachfolgenden offensichtlich werden wird, wird durch eine Vorrichtung zum Prägen von Papiergeweben, insbesondere zu Herstellen von Produkten aus Papiertüchern, wie Toilettenpapier, ermöglicht, welche eine erste durch wenigstens eine Prägewalze ausgebildete Prägeeinheit, die eine erste Prägung auf dem Papiergewebe vorsieht, und eine zweite Prägeeinheit aufweist, die in Förderrichtung nach der ersten Prägeeinheit nachfolgend angeordnet ist und eine zweite Prägung auf dem Papier ermöglicht, wobei die zweite Prägung tiefer ist als die Stärke des Gewebes zuzüglich eines bestimmten Wertes, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Prägeeinheit zwei Prägewalzen aufweist, die abwechselnd auf derselben Gegenwalze arbeiten, um das Design der zweiten Prägung zu variieren.
  • Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung einer bevorzugten jedoch nicht ausschließlichen Ausführungsform hervor, die mittels eines nicht einschränkenden Beispiels in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist, wobei:
  • 1 eine schematische Seitenansicht einer Prägevorrichtung des Typs Punkt zu Punkt darstellt:
  • 2 eine schematische Seitenansicht einer Prägevorrichtung des Typs DERL oder DESL zeigt.
  • In 1 ist eine Maschine zum Durchführen einer sogenannten Punkt-zu-Punkt-Prägung dargestellt. Die Maschine ist allgemein durch die Bezugsnummer (1) bezeichnet und beinhaltet eine (nicht dargestellte) Zuführung, welche dazu geeignet ist, zwei Papierlagen (7) und (9) einer ersten Prägeeinheit (5) zuzuführen. Die erste Prägeeinheit beinhaltet eine erste Prägewalze (11) mit einer entsprechenden Gummiwalze (13) und eine zweite Prägewalze (15) mit einer entsprechenden Gummiwalze (17). Optional gibt es eine Klebevorrichtung (19), welche dazu geeignet ist, einen Kleber auf die Walze (15) aufzutragen, um die beiden Lagen (7) und (9) miteinander zu verkleben.
  • Die Produktion der ersten Prägeeinheit ist eine Bahn aus geprägtem Papier (21), welches entsprechend der Erfindung durch eine zweite Prägeeinheit (10) geführt wird. Diese ist in dem dargestelltem Beispiel durch eine Prägewalze (31) gebildet, welche mit einer Gegenwalze (23) kooperiert.
  • Die Walze (31) besteht aus Stahl, ist im Relief bearbeitet und dazu geeignet, gegen die Walze (23), welche aus Gummi besteht, zu arbeiten.
  • In einer Alternative kann die Gegenwalze (23) ebenfalls aus Stahl bestehen und mit Ausnehmungen zur Aufnahme der Punkte der Walze (31) versehen sein. Die Ausnehmungen der Gegenwalze sind vorteilhaft flacher als die Höhe der Punkte der Walze (31).
  • Die Prägewalze (31) kann eine Ummantelung aufweisen, welche dazu geeignet ist, eine Platte zu tragen. Auf dieser ist das Design in verschiedenen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ausgebildet. In diesem Fall besteht die Gegenwalze aus Gummi.
  • Die Tiefe der durch die zweite Prägeeinheit durchgeführten Prägung entspricht wenigstens der Stärke der beiden Bögen zuzüglich eines bestimmten Wertes, welcher der beabsichtigten Tiefe des zweiten verzierenden Musters entspricht.
  • Der Wert gleicht insbesondere der Tiefe des Eindringens der Punkte der Prägewalzen in die Gummiwalze.
  • Der Wert der Tiefe der zweiten Prägung kann näherungsgsweise 1 mm betragen, wozu eine Bearbeitungsspanne zugefügt werden muß.
  • Die zweite Prägeeinheit kann eine zweite Prägewalze aufweisen (nicht dargestellt), welche alternativ zur Walze (3) gegen die gleiche Gegenwalze (23) wirkt. Durch wechselnde Verwendung einer Prägewalze oder der anderen, die ein unterschiedliches Design aufweisen, ist es auf diese Weise möglich, das geprägte Design innerhalb einiger Minuten einfach durch Pressen der einen oder der anderen Walze gegen die Gegenwalze (23) zu ändern.
  • Das erfindungsgemäße System weist einige wichtige Vorteile auf: Es ist tatsächlich möglich, das Design auf dem Papier innerhalb einer sehr kurzen Zeitdauer zu ändern.
  • Der optionale Gebrauch zweier Prägewalzen in der zweiten Prägeeinheit ermöglicht, das verzierende Muster fast augenblicklich einfach durch Betätigen einer Walze anstelle der anderen zu ändern.
  • Die Bahn (21) wird daher einer zweiten Prägung ausgesetzt, welche der in der ersten Prägeeinheit durchgeführten ersten Prägung überlagert wird. Die Bahn (25), welche die zweite Prägung und daher das letztendliche Design beinhaltet, verläßt die zweite Prägeeinheit und wird in bekannter Weise an nachfolgende Verarbeitungsstationen, beispielsweise eine (nicht dargestellt) Aufwickelmaschine, geleitet.
  • Die Erfindung kann ebenfalls auf Maschinen unterschiedlicher Art angewendet werden. 2 stellt beispielsweise eine Prägemaschine zum Durchführen einer Prägung nach der DERL/DESL-Art dar, die allgemein durch die Bezugsnummer (101) bezeichnet ist. Sie beinhaltet eine (nicht dargestellte) Zuführung, die dazu geeignet ist, zwei Papierlagen (107), (109) einer ersten Prägeeinheit (105) zuzufügen. Die erste Prägeeinheit beinhaltet eine erste Prägewalze (111) mit der entsprechenden Gummiwalze (113) und eine zweite Prägewalze (115) mit der entsprechenden Gummiwalze (117). Optional gibt es eine Klebevorrichtung (119) zu Verkleben der beiden Lagen (107) und (109).
  • Eine Bahn des geprägten Papiers (121) verläßt die erste Prägeeinheit und wird gemäß der Erfindung in die zweite Prägeeinheit (10) geleitet. Diese ist durch die Prägewalze (31) gebildet, die mit der Gegenwalze (23) wie zuvor beschrieben zusammenwirkt.
  • Die erfindungsgemäße Maschine verwirklicht die Herstellung komplexer Designs und verzierender Muster. Während die erste Prägeeinheit ein herkömmliches geometrisches Muster ermöglichen kann, kann die zweite Prägeeinheit tatsächlich verwendet werden, um ein besonderes Design zu überlagern.
  • In der Praxis wurde beobachtet, daß die Erfindung den beabsichtigten Zweck und die Aufgaben erfüllt. Es ist in der Tat extrem einfach, sogar komplexe schmückende Muster durch Überlagerung zweier separater Prägungen zu ermöglichen, ohne allerdings die Grundprägung zu ändern.
  • Die erfindungsgemäße Maschine ist extrem flexibel. Es ist in der Tat möglich, das Design auf dem Papier einfach durch Auswechseln der zweiten Prägewalze zu ändern. Die zweite Prägeeinheit kann einfach ausgeschlossen werden, falls man wünscht, das Papier auf eine herkömmliche Weise mit einem einfachen Design aufgrund der Anforderungen der Produktion zu prägen.
  • Die Erfindung ist insbesondere für aus zwei oder mehreren Lagen gebildete Produkte vorteilhaft. Die zweite Prägung kann ebenfalls verwendet werden, um die Bahnen gegenseitig zu verkleben, falls auf eine der beiden Bahnen im ersten Prägeschritt Kleber aufgebracht wurde.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung können zahlreichen Modifikationen und Variationen unterzogen werden, die innerhalb des Bereiches der angehängten Ansprüche liegen.
  • Die verwendeten Materialien können ebenso wie die Abmessungen selbstverständlich entsprechend den Anforderungen und dem Stand der Technik beliebig sein.

Claims (3)

  1. Vorrichtung zum Prägen von Papierbahnen, im wesentlichen zur Herstellung von Hygienetuchprodukten, wie Toilettenpapier, aufweisend eine erste Prägeeinheit (5), welche durch wenigstens eine Prägerolle zum Vorsehen einer ersten Prägung auf der Papierbahn ausgebildet ist, eine zweite Prägeeinheit (10), welche in Förderrichtung nach der ersten Prägeeinheit (5) angeordnet ist und eine zweite Prägung auf dem Papier vorsieht, wobei die zweite Prägung tiefer als die Stärke der Bahn zuzüglich eines gewissen Wertes ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Prägeeinheit (10) zwei Prägerollen aufweist, welche abwechselnd auf derselben Gegenrolle operieren, um das Design der zweiten Prägung zu variieren.
  2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Prägeeinheit (10) eine Stahlrolle aufweist, welche reliefartig bearbeitet und dazu geeignet ist, gegen eine aus Gummi bestehende Gegenrolle zu arbeiten.
  3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Prägeeinheit (10) eine männliche Rolle aus Stahl aufweist, welche reliefartig bearbeitet und dazu geeignet ist, gegen eine weibliche Gegenrolle aus Stahl zu arbeiten.
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