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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Schaffung von rekombinanten
adenoviralen Vektoren, die exogene Gene tragen, welche therapeutische
Proteine codieren, die für
die Behandlung von Leberzirrhose geeignet sind. Sie bezieht sich
auch auf einen Mechanismus der gewebespezifischen Erkennung der
betroffenen Zellen mittels Abgabe von therapeutischen Genen an zirrhotische
Organe.
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Außerdem stellt
die Erfindung eine effektive Methode für die Behandlung von Fibrose
durch Einsatz von rekombinanten adenoviralen Vektoren bereit, die
hier beansprucht werden, sowie das Verfahren zur Herstellung dieser
Vektoren und die pharmazeutische Zusammensetzung, die diese enthält, bereit
und gibt ihre therapeutischen Verwendungen bei der Behandlung von
mehreren Fibrosen an, was zu großen kommerziellen Erwartungen
in der pharmazeutischen Industrie berechtigt und auch eine wichtige
Alternative als Gentherapie zur Behandlung von chronisch-degenerativen
Krankheiten, die durch Fibrose gekennzeichnet sind, mit großer therapeutischer
Anwendung auf dem Gebiet der Medizin darstellt.
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Einführung
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Physiopathologie
von Leberzirrhose
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Leberzirrhose
ist eine Krankheit, die aus einem chronischen Leberschaden resultiert.
Der Schaden kann toxisch (chronischer Verzehr von Alkohol), infektiös (virale
Hepatitis, hauptsächlich
durch Hepatitis-B- und/oder -C-Virus), immuno logisch (primäre biliäre Zirrhose),
durch Gallenwegsverschluss bedingt (sekundäre biliäre Zirrhose) oder metabolisch (Wilsonsche
Krankheit) sein. Alle Formen der Zirrhose haben gemeinsame Merkmale:
Synthese und übermäßige Ablagerung
von Proteinen der extrazellulären
Matrix (ECM), hauptsächlich
Collagen I und in geringerem Maß Collagen
IV und III) und in der Folge die Bildung von Hepatocytenknötchen, abnormale Vaskularisierung
und portale Hypertonie (Antoni PP, Ishak KG, Nayak NC, Poulsen HE,
Sheuer PJ, Sobin LH). Diese physiopathologischen Vorgänge führen zu
einer Veränderung
der Blutversorgung und in der Folge der Ernährung der Leberzellen. Ungeachtet des ätiologischen
Agens und der morphologischen Unterschiede haben alle Formen der
Zirrhose ein gemeinsames Ende, nämlich
Leberversagen, das den Tod des Patienten verursacht.
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Als
Folge der übermäßigen Ablagerung
von Collagenproteinen im subendothelialen Raum der Sinusoide (Disseschen
Raum) erfolgen verschiedene Änderungen
in der hepatischen Mikroumgebung: Verlust von Hepatocytenvilli,
Bildung einer Basalmembran, die aus Collagen IV und I zusammengesetzt
ist und die Sinusoide bedeckt, sowie Verlust der Fenestrierung von
Endothelzellen, welche die Sinusoide bildet. Dieser ganze Vorgang
ist als "Kapillarisierung" der Sinusoide bekannt
(Scott L. Friedman, The cellular basis of hepatic fibrosis: Mechanisms and
treatment strategies. The New England Journal of Medicine 1993,
Vol. 328, Nr. 25: 1828–1835).
Die Leber ist also nicht in der Lage, die physiologische Konzentration
von gelösten
Stoffen in der terminalen Lebervene aufrechtzuerhalten, mit anderen
Worten, ein Leberversagen setzt ein. Diese Kapillarisierung mit
der Bildung der kontinuierlichen Endothele (Collagen der Basalmembran)
und der Akkumulation anderer Collagenproteine stellt eine Sperre
für den
normalen und bidirektionellen Austausch von Molekülen zwischen
Plasma und Hepatocyten dar, wie aus 1 entnommen
werden kann, wo Leberzirrhose durch die Akkumulation von Collagen
Typ I in der Leber gekennzeichnet ist. Bei einer übermäßigen Abscheidung
dieses Proteins ist der freie Austausch von Nährstoffen zwischen Blut und
Leberzellen behindert, die Inaktivierung von toxischen Agentien
durch dieses Organ kann nicht durchgeführt werden, was die Hauptursache
für die
Pathophysiologie der Krankheit ist. Bisher wurde kein Therapeuti kum
beschrieben, das die progressive Akkumulation von hepatischem Collagen
rückgängig machen
und/oder mit 100%iger Wirkung verhindern konnte.
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Solche
physiopathologischen Veränderungen,
die bei Leberzirrhose auftreten, sind immer gleich und bei allen
Organen, die ebenfalls einer Fibrose unterliegen können, wie
Lunge, Herz, Niere, Haut und anderen, dieselben, was nicht als Einschränkung des
Schutzumfangs dieser Erfindung angesehen werden soll. Daher könnten die
Methoden, die hier für
die Behandlung von Leberzirrhose vorgestellt werden, auch auf diejenigen
Organe angewendet werden, die anfällig für eine Fibrose oder von einer
solchen befallen sind.
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Virale Vektoren
und hepatische Gentherapie
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Diese
Technologie kann mit viralen oder nichtviralen Vektoren ausgeführt werden.
Frühere Studien
wurden unter Verwendung von Plasmiden und Liposomen (DOTMA), kationisch
und anionisch, usw. entworfen. Unter den Verfahren, bei denen virale
Vektoren eingesetzt werden, beinhalten die am häufigsten verwendeten die Verwendung
von Retroviren und Adenoviren.
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Bei
mehreren Vorschriften werden retrovirale Vektoren verwendet, um
Gene in Hepatocyten einzuführen
(Douglas JT und Curiel DT, Adenoviruses as Vectors for Gene Therapy,
Science and Medicine/1997, 44–53).
Es sind jedoch Vorsichtsmaßnahmen
zu treffen, da diese Vektoren potentielle replikationskompetente
Viren erzeugen können.
Zu den Vorteilen dieser Vektoren gehört ihre Fähigkeit, ihr Genom stabil in
die Chromosomen der Gastzelle zu integrieren, was eine Expression
des in dem Retrovirus klonierten therapeutischen Transgens in unbestimmter
Weise ermöglicht.
Andererseits wurde bisher bei keiner Studie über Fälle von Mutagenese durch Insertion
oder Aktivierung von Onkogenen durch den Einbau des replikationsdefizienten
Retrovirus berichtet. Dennoch ist die Verwendung von retroviralen
Vektoren, um Gene an die Leber zu transduzieren, aufgrund der folgenden Überlegungen
beschränkt:
1) Diese Vektoren infizieren nur Zellen, die sich aktiv teilen,
und 2) in den Verpackungszelllinien, die verwendet werden, um diese
Viren zu amplifizieren, werden nur sehr geringe Titer der Viruspartikel erhalten
(Graham FL und Van Der Eb AJ, A New Technique for the Assay of Infectivity
of Human Adenovirus 5 DNA, Virology 1973, 52: 456–467). Diese beiden
Beschränkungen
wurden bei anderen Gentherapievorschriften durch die Induktion einer
Hepatocytenproliferation "in
vivo", durch die
Verwendung von Leberwachstumsfaktoren und durch partielle Hepatektomie,
ein chirurgisches Verfahren, bei dem die Entfernung von 70% der
Lebermasse die Teilung der verbleibenden Leberzellen "in vivo" induziert, erfolgreich überwunden.
Die Verwendung von lentiviralen Vektoren hat es erlaubt, diese Beschränkungen
teilweise zu überwinden,
da sie in der Lage sind, Zellen zu transduzieren, die sich nicht
tatsächlich
teilen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Leberzirrhose
ist eine chronische Krankheit der Leber, bei der eine diffuse Zellnekrose
und eine begrenzte Regeneration der parenchymalen Leberzellen zu
einer diffusen prozentualen Zunahme des Bindegewebes führen, was
eine Verzerrung der lobularen Leberarchitektur verursacht und hämodynamische
Veränderungen
induziert. Daher könnten
einige Strategien für
die Behandlung von Leberzirrhose die Prävention und/oder Umkehrung
des "fibrogenen Prozesses", die Stimulation
der hepatischen Mitose und die Umordnung der Architektur des Lebergewebes
beinhalten. Die Dokumente des Standes der Technik, die mit der vorliegenden
Erfindung zusammenhängen,
werden im Folgenden nur als Referenzen genannt.
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Das
US-Patent Nr. 5,240,846 bezieht sich auf eine "CFTR" genannte
Verwendung der Gentherapie, die eine stabile Korrektur der Regulation
des Chlorkanals induziert. Dieser Mangel ist bei Epithelzellen vorhanden.
In der Erfindung werden adenovirale rekombinante Vektoren sowie
plasmidische Vektoren verwendet. Es gibt jedoch keine Verbindung
zu den therapeutischen Genen der vorliegenden Erfindung. Genauso
beschreibt das US-Patent Nr. 5,910,487 die Verwendung von plasmidischen
Vektoren zur Überbringung
von therapeutischen Molekülen,
aber es gibt keine Verbindung zur Abgabe von Genen von latenter
und/oder aktiver Metalloprotease MMP-8, MMP-1, MMP-2, MMP-9, MMP-13
oder "uPA" (Wildtyp-uPA und/oder
seine modifizierten Versionen) oder "Smad7" oder den verkürzten Rezeptoren für den transformierenden
Wachstumsfaktor β (TGF-β Typ II),
wie sie hier vorgestellt wird. Das US-Patent Nr. 5,827,703 bezieht
sich auf die Verwendung von adenoviralem Vektor und modifiziertem adenoviralem
Vektor zur Überbringung
von Genen, doch keiner dieser Vektoren enthält die Gene, die in der vorliegenden
Erfindung für
die Behandlung von Fibrose verwendet werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,770,442 beansprucht die Verwendung eines rekombinanten
Adenovirus, das ein einzelnes Gen enthält, das die Expression eines
Proteins, das "Faser" genannt wird, oder
eines Proteins, das "Faser-Chimäre" genannt wird, steuert, doch
das Patent erwähnt
nicht speziell, welches das therapeutische Gen ist. Außerdem wird
ein Verfahren der Gentherapie, das die Verwendung eines solchen Adenovirus
und eines Übertragungsvektors
für die Erzeugung
eines solchen rekombinanten Adenovirus beinhaltet, vorgestellt.
Nichts wird jedoch erwähnt
in Bezug auf die Verwendung von therapeutischen Genen, die in rekombinanten
adenoviralen Vektoren, die in dieser Erfindung verwendet werden,
kloniert und eingesetzt sind, bei fibrotischen Lebern oder bei anderen
Zielorganen, wie Niere, Lunge und hypertrophischen Narben und anderen.
Diese therapeutischen Gene sind das Gen, das für die latente und/oder aktive
humane Metalloprotease MMP-8, MMP-1, MMP-2, MMP-9 und MMP-13, den
humanen Urokinase-Plasminogen-Aktivator (Wildtyp und/oder modifizierter
huPA), Smad7 und den verkürzten
Rezeptor für
TGF-β Typ
II codiert, wie es hier beansprucht wird. Weitere Mitglieder der
dargestellten Genfamilie gehören
ebenfalls dazu.
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Das
US-Patent Nr. 5,166,320 bezieht sich auf die Verwendung eines zielgesteuerten
Abgabesystems zur Einführung
von exogenen Genen in Leberzellen von Säugern. Es gibt jedoch keine
Verbindung zu mutmaßlichen
Genen, die direkt an zirrhotische Lebern oder an eine fibrotische
Niere oder Lunge übertragen
werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,872,154 beschreibt ein Verfahren zur Reduktion der
Immunantwort, die durch einen adenoviralen rekombinanten Vektor
und einen ausgewählten
Immunmodulator induziert wird, und zwar durch Hemmung der Bildung
von neutralisierenden Antikörpern
und/oder Reduktion des Absterbens der viral infizierten Zellen.
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Das
US-Patent Nr. 5,871,982 betrifft einen Hybridvektor, bei dem ein
Teil eines Adenovirus mitverwendet wird, zusammen mit einem Teil
eines adenoassoziierten viralen Vektors, der ein ausgewähltes Transgen
enthält.
Ein Hybridvirus, das aus der Vereinigung eines Konjugats mit einem
Polykation zu einem Gengitter des adenoassoziierten viralen Vektors unter
Bildung eines einfachen Partikels besteht, wird ebenfalls beschrieben.
Dies steht im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, in der keine
Hybridviren, sondern nur adenovirale Vektoren eingesetzt werden.
Daneben wird in dem oben genannten Patent das verwendete Gen, Transgen
oder therapeutische Gen nicht genannt.
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Das
US-Patent Nr. 5,856,152 betrifft die Schaffung eines Hybridvektors,
der den Teil eines adenoviralen Vektors in Kombination mit einem
adenoassoziierten Virus und einem ausgewählten Gen enthält. Dadurch
werden große
Mengen von rekombinanten Vektoren erzeugt, doch sie tragen keine
klonierten therapeutischen Gene, wie es in dieser Erfindung beschrieben
ist, bei der spezielle therapeutische Gene für die Behandlung von renaler
und hepatischer Fibrose und hypertrophischer Narben verwendet werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,547,932 beansprucht eine Zusammensetzung mit Komplexen
von Nucleinsäuren
zum Transfizieren von eukaryontischen Zellen. Diese Komplexe werden
von Nucleinsäuren
und einer anderen Substanz mit Affinität zu Nucleinsäuren und
gegebenenfalls einem internalisierenden Faktor, wie einem Virus
oder einer Komponente des Virus, die konjugiert werden kann, gebildet.
Es verwendet auch Komponenten von speziellen adenoviralen Vektoren
oder spezielle Viren, wie Ad2 oder Ad5, erwähnt aber nicht die Gene, die
im Cytoplasma und schließlich
im Zellkern dieser eukaryontischen Zellen internalisiert werden. Ähnlich betrifft
das US-Patent Nr. 5,521,291 ein konjugiertes Adenovirus, das über einen
Antikörper
an eine Substanz mit Affinität
zu Nucleinsäuren
gebunden ist. Auf diese Weise werden rekombinante Gene in das Innere
von eukaryontischen Zellen transportiert. Diese konjugierten Komplexe
und Nucleinsäuren
werden in der Zelle internalisiert, aber die Gene, die übertragen werden
können,
werden nicht speziell erwähnt.
In dem Patent wird im Gegensatz dazu, was in der vorliegenden Erfindung
beschrieben ist, die Verwendung eines solchen Adenovirus zur Behandlung
von Fibrose oder von Leberzirrhose oder eines anderen Fibrosetyps
nicht erwähnt.
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Das
US-Patent Nr. 5,585,362 bezieht sich auf einen verbesserten adenoviralen
Vektor und auf Verfahren zur Gewinnung und Verwendung solcher Vektoren.
Die Verwendung von adenoviralen Vektoren wird in dem Patent nicht
erwähnt.
Die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen adenoviralen Vektoren
wurden jedoch wie Vektoren zum Übertragen
von therapeutischen Genen verwendet.
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Das
US-Patent Nr. 5,756,086 beansprucht ein Adenovirus, das durch ein "Faser" genanntes Protein
dargestellt wird, und das Adenovirus beinhaltet auch einen Liganden,
der spezifisch für
einen Rezeptor ist, der sich in einem speziellen Zelltyp befindet.
Dieses Adenovirus kann wenigstens einen Teil dieses "Faser" genannten Proteins
aufweisen, und es kann entfernt und durch einen Liganden ersetzt werden,
der spezifisch für
einen Rezeptor in speziellen Zellen der Ökonomie, wie Hepatocyten, ist.
Dieses Adenovirus kann ein Gen beinhalten, das für ein therapeutisches Mittel
codiert. Auf der Grundlage der vorigen Aussage ist der herausragende
technische Unterschied der vorliegenden Erfindung im Vergleich zum
Stand der Technik die Spezifität
des therapeutischen Agens als aktive und latente humane Metalloproteasen
MMP-8, MMP-1, MMP-2, MMP-9 und MMP-13, humaner uPA (Urokinase-Plasminogen-Aktivator,
Wildtyp und/oder modifiziert), verkürzter Rezeptor für TGF-β Typ II und "Smad7" für die Behandlung
verschiedener Fibrosen.
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Das
US-Patent Nr. 5,895,759 beansprucht einen gewebespezifischen (Leber)
Vektor für
die Gentherapie, der verwendet werden kann, um Gene an eine geschädigte Leber
zu übertragen.
Diese Vektoren sind chemisch oder über ein Enzym an einen Promotor
gekoppelt und können
auch an einen Antikörper
gekoppelt sein, der in einer polypeptidischen Hülle verpackt ist. Daneben ist
der Vektor oder das Virus, das bestimmt werden soll, das Hepatitis-B-Virus.
Die Übertragung
von Genen auf geschädigte
Lebern, die in diesem Patent beschrieben wird, macht sieh also ein
System zu Nutze, das völlig
anders als das dieser Erfindung ist, und es gibt keinen Zusammenhang
mit dem zu behandelnden Vorgang der Fibrose oder Zirrhose.
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Das
US-Patent Nr. 5,559,099 beschreibt einen adenoviralen rekombinanten
Vektor, der ein chimärisches
Protein aus dem Pentona genannten Adenovirus enthält, das
eine Nicht-Pentona-Sequenz und ein therapeutisches Gen beinhaltet,
um ein Gentherapieverfahren zu entwickeln, das die Verwendung eines
solchen Adenovirus und die Übertragung von
adenoviralen Vektoren für
die Rekombination solcher adenoviraler Vektoren, die ein therapeutisches
Gen enthalten, beinhaltet.
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Das
US-Patent Nr. 5,885,808 beansprucht auch die Verwendung von Adenoviren
mit Molekülen zur
Bindung von Adenovirus an verschiedene Zellen, deren Moleküle modifiziert
wurden, wie in den US-Patenten Nr. 5,846,782 und 5,712,136, in denen adenovirale
Vektoren eingesetzt werden, welche so modifiziert wurden, dass sie
verschiedene peptidische Domänen
enthalten.
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Schließlich bezieht
sich das US-Patent Nr. 5,670,488 auf Vektoren für die Gentherapie, die insbesondere
für die
cystische Fibrose geeignet sind, und erwähnt auch die Entwicklung von
Verfahren zur Verwendung dieser Vektoren. Die mögliche Beziehung der vorliegenden
Erfindung zum genannten Stand der Technik bezieht sich auf die Verwendung von
adenoviralen Vektoren, die modifiziert werden können, sowie auf die Verwendung
von induzierbaren Promotoren, die die Expression von Genen antreiben,
welche in diese adenoviralen Vektoren eingesetzt werden sollen.
Die technischen Merkmale der vorliegenden Erfindung konzentrieren
sich jedoch auf die spezielle Verwendung von therapeutischen Genen
zur Behandlung von Fibrose verschiedener Art: hepatische, renale
und pulmonale Fibrose sowie hypertrophische Narben.
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Die
Bedeutung der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zum Stand der
Technik, der in den oben genannten Dokumenten beschrieben ist, beruht auf
den technischen Merkmalen der Erfindung selbst sowie auf den zusätzlichen
Vorteilen, die sich von dieser ableiten und die im Folgenden ausführlicher beschrieben
sind.
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Adenovirale
Vektoren
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In
der vorliegenden Erfindung wurde die Verwendung von adenoviralen
Vektoren auf der Grundlage von mehreren Überlegungen bestimmt: 1) Diese Vektoren
können
in sehr hohen Titern von infektiösen Partikeln
pro ml erzeugt werden: (109–1010); 2) sie infizieren eine große Vielfalt
von Zellen, doch wenn sie intravenös verabreicht werden, befinden
sich die meisten davon in der Leber; 3) sie übertragen effizient Gene auf
Zellen, die sich nicht teilen, und 4) sie werden selten in das Gastgenom
integriert, wodurch die Gefahr einer zellulären Transformation durch Insertionsmutagenese
vermieden wird (Douglas JT und Curiel DT, Adenoviruses as Vectors
for Gene Therapy, Science and Medicine, März/April 1997, 44–53, und
Zern AM und Kresina TF, Hepatic Drug Delivery and Gene Therapy,
Hepatology 1997, Vol. 25, Nr. 2, 484–491).
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Adenoviren
sind wahrscheinlich die vielversprechendsten Vehikel oder Vektoren
für die
Abgabe von Genen in den Vorschriften der Gentherapie beim Menschen,
da sie ein einzigartiges Attribut besitzen, das ihnen große Stabilität verleiht,
wenn sie in den Blutstrom verabreicht werden. Dieses spezielle Merkmal
erlaubt es ihnen, in klinischen Tests effizient mit einer bequemen
intravenösen
Verabreichung an den Patienten verwendet zu werden (Douglas JT und Curiel
DT, Adenoviruses as Vectors for Gene Therapy, Science and Medicine,
März/April
1997, 44–53).
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Adenoviren
sind doppelsträngige
DNA-Viren. Sie haben eine ikosaedrische Struktur, infizieren eine
Vielzahl von Säugerzelltypen
und unterstützen die
ubiquitäre
Expression eines spezifischen Rezeptors in der Zelloberfläche, der
noch nicht identifiziert ist. Seine Vereinigung mit Zellen erfolgt
mittels der Proteinkomponente des Capsids, und das Virus tritt durch
rezeptorvermittelte Endocytose in die Zelle ein.
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Mehr
als 40 verschiedene humane Serotypen von Adenoviren wurden identifiziert,
und davon wurden Typ 2 (Ad2) und 5 (Ad5) eingehender untersucht
und werden daher verbreiteter als Vektoren für die Gentherapie verwendet.
Ein sehr wichtiges Merkmal dieser beiden Ad-Serotypen besteht darin,
dass sie nie mit malignen humanen Vorgängen in Verbindung gebracht
wurden.
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Die
Strategie für
die Schaffung von rekombinanten Adenoviren beruht auf der Organisation
des adenoviralen Genoms. Die Expression der adenoviralen Gene erfolgt
in zwei Phasen, früh
und spät,
die durch den Zeitpunkt der Replikation des adenoviralen Genoms
definiert sind. Die frühen
Gene codieren sich in 4 getrennten Transcriptionseinheiten: E1,
E2 und E4 codieren essentielle regulatorische Proteine, die die
Replikation der adenoviralen DNA induzieren. Das Gen E3 ist ein
nichtessentielles Gen. Die Produkte der späten Gene umfassen die Hauptproteine des
Capsids, die von einem einzigartigen Promotor aus transcribiert
werden (Graham FL und Van Der Eb AJ, A New Technique for the Assay
of Infectivity of Human Adenovirus 5 DNA, Virology 1973, 52: 456–467).
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Die
rekombinanten Adenoviren werden durch Einführung des interessierenden
exogenen Gens oder der exogenen DNA-Sequenz als Ersatz für die adenoviralen
Genombereiche, die für
die Replikation des Virus erforderlich sind, erzeugt. Die adenoviralen
rekombinanten Vektoren weisen Deletionen in den Genombereichen E1
und E3 auf. Die Erzeugung von rekombinanten Adenoviren wird entweder
durch den Ersatz der Bereiche E1 oder E3 oder durch Insertion des
exogenen Gens zwischen dem E4-Bereich und dem rechten Ende des adenoviralen Genoms
durchgeführt.
Vektoren, die auf der Insertion des exogenen Gens am rechten Ende
des adenoviralen Genoms oder auf dem Ersatz des E3-Bereichs beruhen,
behalten ihre Replikationsfähigkeit.
Dagegen erzeugt die Substitution des frühen Bereichs E1 einen Vektor,
dem die Replikationsfähigkeit
fehlt und der sich daher nur in einer Zelllinie, die die fehlenden Funktionen
des ersetzten adenoviralen Bereichs "in trans" liefert, oder in Gegenwart eines Helfervirus ausbreiten
kann.
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Von
diesen sind die am häufigsten
als Genübertragungsvektoren
verwendeten die replikationsdefizienten Adenoviren (Douglas JT und
Curiel DT, Adenoviruses as Vectors for Gene Therapy, Science and
Medicine, März/April
1997, 44–53).
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Die
Schaffung von adenoviralen Vektoren sowie ihre Anwendung für die Behandlung
der Fibrose sind in den im Folgenden beschriebenen Beispielen gezeigt.
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Ziele der
Erfindung
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Im
Folgenden werden die von dieser Erfindung abgeleiteten Ziele und
Vorteile vorgestellt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Herstellung von rekombinanten adenoviralen Vektoren pAdGFP-MMP-8
mittels Klonierung der Reportergene lac-7 und GFP und des therapeutischen
Gens von Collagenase oder Metalloprotease MMP-8 in ihrer latenten
und/oder aktiven Form bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, einen adenoviralen rekombinanten
Vektor mit einem interessierenden exogenen Gen oder einer exogenen
DNA-Sequenz bereitzustellen,
das bzw. die therapeutische Proteine codiert, die für die Behandlung der
generalisierten Fibrose in Zielorganen, die daran leiden können, geeignet
sind. Diese Gene sind aktives und latentes MMP-8 (Wildtyp und/oder
modifiziert).
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Außerdem werden
in der vorliegenden Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die rekombinanten adenoviralen Vektoren in therapeutisch wirksamen
Mengen von viralen Partikeln enthalten, für die Behandlung von generalisierter
Fibrose bereitgestellt sowie ihre Verwendungen und therapeutischen
Anwendungen bei der Behandlung der Fibrose angegeben.
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Ein
Vorteil von größerer Wichtigkeit
bei der Behandlung der generalisierten Fibrose, insbesondere von
Leberzirrhose, besteht darin, dass die Abgabe von therapeutischen
Genen durch gewebespezifische Erkennung mittels der eingesetzten
Verabreichung durchgeführt
wird.
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Ein
weiterer Vorteil der therapeutischen Verwendungen der Erfindung,
die zunächst
die Umkehrung von Leberzirrhose betrifft, ist die Behandlung von
generalisierter Fibrose in anderen Zielorganen, die daran leiden
können,
unter anderem bei Säugern einschließlich des
Menschen; nicht dazu gehört
die Behandlung von Fibrose in Lunge, Herz, Haut und Niere.
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Ein
weiteres Ziel ist die Gestaltung einer Technologie, um Gene effizient
auf die Leber von Tieren zu übertragen,
die an Zirrhose leiden, welche zwei Typen von Zirrhose ähnelt, an
denen gewöhnlich
Menschen leiden (alkoholische Zirrhose und primäre biliäre Zirrhose).
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Ein
weiterer Vorteil, der aus der Fibrosebehandlung resultiert, besteht
darin, dass rekombinante Adenoviren bei keinem der Tiere, denen
die Vektoren injiziert wurden, eine letale Toxizität induzieren.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung erlaubt es uns, die Modifikation der
Färbereaktion
mit X-Gal zwischen der endogenen-Gewebe-Galactosidase-Aktivität und der
bakteriellen Galactosidase, die durch die infektiöse Wirkung
des adenoviralen Vektors induziert wird, zu diskriminieren. Die
Verwendung des grünen
fluoreszenten Proteins erlaubt es uns, die in-vivo-Transduktion
von verschiedenen Organen bei Ratten zu überprüfen, um zu überprüfen, ob die Vektorverabreichung
erfolgreich war, ob die Expression bleibt, und außer dass
die Tiere nicht getötet
werden, ist es möglich,
nach der Operation eine Nachsorgebeobachtung durchzuführen.
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Schließlich lassen
uns alle diese Beweise vermuten, dass unser System ein effizientes
Vehikel umfasst, um therapeutische Gene, wie aktive und latente
humane Metalloproteasen MMP-8, auf die Lebern von zirrhotischen
Ratten zu übertragen,
um normale Leberfunktionen oder normale Funktionen anderer Organe,
die von derselben Pathologie betroffen sind, wiederherzustellen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird also ein Herstellungsverfahren angegeben,
durch das adenovirale rekombinante Vektoren, pharmazeutische Zusammensetzungen
und therapeutische Verwendungen für die Fibrosebehandlung, insbesondere
für die Behandlung
von Leberzirrhose, ermöglicht
wird.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Besonderheiten und Vorteile dieser Erfindung gehen aus der folgenden
ausführlichen Beschreibung
der bevorzugten Ziele und Ausführungsformen,
aus den beigefügten
Ansprüchen
und aus den beigefügten
Zeichnungen oder Figuren hervor.
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1 zeigt
die zelluläre
Physiopathologie der Leberzirrhose;
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2 zeigt
den Beleg des Konzepts, gemäß dem die
Gentherapie durch Umkehrung des Zirrhosevorgangs funktioniert;
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3 ist
die schematische Darstellung, die das Klonieren und die Produktion
des adenoviralen Vektors Ad5-gal zeigt;
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4 zeigt
die schematische Entwicklung des AdEasy-Systems zur Erzeugung von
rekombinanten Adenoviren, insbesondere pAdGFP-MMP-8;
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5 zeigt
die Analyse der Expression von Galactosidase in kultivierten Zellen;
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6 zeigt
die Bestimmung der Expression von grünem fluoreszentem Protein (GFP)
in kultivierten Zellen;
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7 zeigt
die Expression von Galactosidase in verschiedenen Organen nach der
Infusion von Ad5-gal durch die Darmbeinvene;
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8 zeigt
die Analyse des Tropismus des Vektors Ad5-gal zu verschiedenen Organen
von durch chronische Vergiftung mit CCl4 zirrhotischen Versuchstieren,
was beweist, dass die Leber das Hauptzielorgan ist;
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9 zeigt
die Analyse des Tropismus des Vektors Ad5-gal zu verschiedenen Organen
von zirrhotischen Versuchstieren. Die Zirrhose wurde durch Abbinden
des Gallengangs induziert, und es wurde bewiesen, dass die Leber
das Hauptzielorgan ist;
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10 zeigt
histologische Schnitte von repräsentativen
Bildern der in-vivo-Effizienz-Transduktionsassays
des Vektors Ad5-gal bei durch chronische Verabreichung von CCl4 zirrhotischen Ratten;
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10 zeigt
histologische Schnitte von repräsentativen
Bildern der in-vivo-Effizienz-Transduktionsassays
des Vektors Ad5-gal bei durch gewöhnliches Abbinden des Gallengangs
zirrhotischen Ratten;
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12 zeigt
die in-vivo-Bestimmung der Expression des grünen fluoreszenten Proteins;
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13 zeigt
die Klonierungsstrategie des latenten MMP-8 und des aktiven MMP-8;
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14 zeigt
die Mechanismen der Komplexbildung von MMP-8 mit DNA für in-vitro-Transfektionsassays
bei Zellen hepatischen Ursprungs (HepG2);
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15 zeigt
die Bestätigung
des Erfolgs der Klonierung von MMP-8-cDNAs in den geeigneten Plasmiden
durch Elektrophorese in Agarose-Gelen;
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16 zeigt
die Transfektionseffizienz bei HepG2-Zellen (Zellen hepatischen
Ursprungs) mit den Plasmiden von Galactosidase und cDNA-MMP-8;
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17 zeigt
die Analyse von MMP-8-mRNAs durch Polymerase-Kettenreaktion in Verbindung
mit Reverser Transcriptase (RT-PCR);
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18 zeigt
die Analyse der collagenolytischen Aktivität in dem Protein, das von HepG2-Zellen nach
Transfektion mit cDNAs für
latentes MMP-8 und aktives MMP-8 in das Kulturmedium sezerniert
wird;
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19 zeigt
die hormonelle Regulation der MMP-8-Genexpression unter der transcriptionalen Kontrolle
des regulierbaren Promotors PEPCK; und
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20 zeigt
den Dosis-Wirkungs-Assay für die
verschiedenen Dosen, der verwendet wurde, um die beste Reaktion
einer "in-vivo"-Lebertransduktion mit
dem Galactosidase-Reportergen zu bestimmen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Es
gibt viele Berichte, die zeigen, dass durch eine systemische Verabreichung
von rekombinanten adenoviralen Vektoren (AdR) an gesunde Versuchstiere
eine spezifische Zielsteuerung und ein hochpräferentieller Tropismus dieser
Vektoren in die Leber beobachtet wird. Bisher war nicht bekannt,
ob die AdR in der Lage sind, zirrhotische Rattenlebern zu transduzieren.
Wie schon früher
erwähnt,
ist Leberzirrhose durch eine Zunahme der Zirrhose im gesamten Leberparenchym
gekennzeichnet, hauptsächlich um
die Lebervene und Pfortader herum, wodurch eine Barriere entsteht,
die den Austausch von Makromolekülen
zwischen dem Sinusoid und den Hepatocyten behindert (Antoni PP,
Hishack KG, Nayak NC, Poulsen HE, Scheuer PJ, Sobin LH. The morphology of
cirrhosis: Definition, nomenclature and classification. Bulletin
of the World Health Organization, 1977; 55: 521–540; und Scott L. Friedman:
The cellular basis of hepatic fibrosis: Mechanisms and treatment strategies,
The New England Journal of Medicine, 1993, Vol. 328, Nr. 25: 1828–1835),
und diese Vorschrift wurde entworfen, um zu überprüfen, ob die exogenen Gene selbst
in Anwesenheit dieser Barriere systemisch an die zirrhotische Leber
abgegeben werden können.
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Daher
lautet unsere Hypothese, dass AdRs, die LacZ und GFP (grünes fluoreszentes
Protein) als Reportergene enthalten, in der Lage sind, Lebern von zirrhotischen
Ratten zu transduzieren, auch wenn die lobulare Architektur der
Leber verzerrt ist.
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Wir
konnten auf diese Lebern also therapeutische Gene übertragen,
wie humane Metalloproteasen oder Collagenasen, aktives und latentes
humanes MMP-8, MMP-1, MMP-2, MMP-9 und MMP-3, humaner Urokinase-Plasminogen-Aktivator
(uPA, Wildtyp und/oder modifiziert), den verkürzten Rezeptor für TGF-β Typ II und
Smad7, die den Überschuss an
abgelagerten collagenen Proteinen abbauen und/oder die exazerbierende
Synthese von collagenen Proteinen verhindern, wie in den 2 und 18 gezeigt
ist; und/oder Gene, die für
Proteine codieren, die die Regeneration der Leber stimulieren, wie
uPA, um die normale Funktion der Leber wiederherzustellen, wie in 2 gezeigt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung startet eine Forschungslinie zur Durchführung von
Gentherapie als Alternative für
die Behandlung einer chronischen degenerativen Krankheit, insbesondere
von Leberzirrhose beim Menschen, durch die Etablierung eines effizienten
Vehikels, um auf die Leber Gene zu übertragen, die therapeutische
Proteine erzeugen, um die Wiederherstellung der normalen Leberfunktionen
zu unterstützen,
siehe 2. 2 zeigt, wie man effizient ein
therapeutisches Gen auf die Leber überträgt, in diesem Fall eine Collagenase
(Matrixmetalloproteasen, MMPs), und es ist möglich, den Abbau von Collagen
durch die Überexpression
dieser Metalloproteasen zu fördern.
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In 3 ist
die Strategie zum Klonieren und für die Produktion eines adenoviralen
Vektors gezeigt. Das Plasmid pDeltaE1sp1B enthält Adenovirus-Ad5-Sequenzen, bei denen
das bakterielle Gen Lac-z insertiert wurde. Dieses Plasmid wurde
mit pBHG10 rekombiniert, so dass man nach der Cotransfektion in
der Zelllinie 293 vollständige
virale Partikel erhielt. Der Vektor pAdGFP wurde wie folgt erhalten:
das MMP-8-Gen (das aus dem Plasmid PEPCK-MMP-8 stammt) wurde in
den Vehikelvektor pAdTrack-CMV kloniert, das resultierende Plasmid wird
mit der Restriktionsendonuclease PmeI linearisiert und wird dann
in E. coli (BJ5183) mit dem Plasmid pAdEASY-1 transformiert. Die
rekombinanten Kolonien wurden anhand der Kanamycin-Resistenz selektiert,
und die Rekombination wird durch Restriktionsanalyse mit Endonucleasen
bestätigt.
Schließlich
wird das linearisierte rekombinante Plasmid in die Verpackungszelllinie
(293-Zellen) transfiziert, und die rekombinanten Adenoviren werden
innerhalb von 7 bis 12 Tagen erhalten, wie in den 3 und 4 gezeigt
ist (Tong Chuan H, Shibin Z, Luis T, Jian Y, Kenneth W und Volgestein
Bert: A simplified system for genera ting recombinant adenoviruses.
Prod. Natl. Acad. Sci. USA, Vol. 95: 2509–2514, März 1998). Um den Grad der Transduktion
in vitro zu bewerten, wurden die Leber-HepG2-Zelllinie und peritoneale
Makrophagen, die aus einer Maus isoliert wurden, verwendet. In 5 ist
die Expression von Galactosidase in kultivierten Zellen gezeigt.
A), B) und C) entsprechen HepG2-Zellen (32OX), D), E) und F) sind peritoneale
Makrophagen der Maus (100x). In C) und F) sind die transduzierten
Zellen mit 1 × 108 viralen Partikeln/ml aus dem Ad5-Gal-Vektor
gezeigt. Drei Techniken wurden durchgeführt, um den Grad des Einbaus
des Reportergens Lac-Z, das an jede Kulturschale in Form von plasmidischer
DNA PGK-Gal verabreicht wurde, zu vergleichen, und zwar durch Fällung mit
Ca2+-Phosphat
(Chen C und Okayama H, Calcium phosphate mediated gene transfer,
a highly efficient system to establish transforming cells with plasmidic
DNA, Biotechniques 1988, 6: 632–638), DNA-Komplexe-Polylysin-Lactose
(Martinez-Fong D, Mullersman
JE, Purchio AF, Armendariz-Borunda J und Martinez-Hernandez A, Non-enzymatic
glycosylation of poly-L-lysine: A new tool for targeted gene delivery,
Hepatology, Vol. 20, Nr. 6: 1602–1608), mit den Vektoren Ad5-gal
und pAdGFP-MMP8. Die Visualisierung der Aktivität von Gal wurde mit dem reaktiven
Xgal und die des GFP in einem Fluoreszenz-Mikroskop-Stereoskop überprüft. Für den in-vivo-Assay wurde
gal-Färbung
unter Verwendung von verschiedenen pH-Werten der Suspension mit
dem reaktiven Xgal standardisiert (Weiss DJ, Ligitt D und Clark
JG, In situ photochemical detection of galactosidase activity in
lung: assessment of Xgal reagent in distinguished Lac-Z gene expression
and endogenous galactosidase activity, Human Gene Therapy, 1. September
1997, 8: 1545–1554).
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Die
verwendeten Modelle der experimentellen Leberzirrhose sind: a) chronische
Vergiftung, verursacht durch Tetrachlorkohlenstoff (CCl4),
wobei Leberzirrhose ab der 8. Woche der peritonealen Verabreichung
festgestellt wird (Mion F, Geloen A, Agosto E und Minaire Y, Carbon
tetrachloride induced cirrhosis in rats: influence of the acute
effects of the toxin on glucose metabolism, Hepatology 1996, Vol.
23, Nr. 2: 582–587);
und b) Abbinden des Gallengangs (LCB), wobei Zirrhose in der vierten
Woche nach der Operation beobachtet wird (Lee S, Giraud C, Draillon A,
HADengue A und Lebec D, Hemodynamic characterization of chronic
bile duct ligated rats; effect of pentobarbital sodium, AM Journal
fisiol. 1986; 251: 176–180;
Nakano 5, Harakane J und Hashimoto N, Alteration in peribiliary
ducts microcirculation in rats after common bile duct ligation,
Hepatology, 1995, Vol. 21, Nr. 5: 1380–1995; Dumas Walla R, Belcowitz D
und H. Eubi JE, Adaptive response of the enterohepatic circulation
of bile acid to extra hepatic cholestiasis, Hepatology 1996, Vol.
23, Nr. 3: 623–629,
und Poo JL, Stanes A, Pedraza-Chaverri J, Cruz C, Perez C, Huberman
A und Uribe M: Cronologia de la Hipertensión Portal, Disminución de a
Excreción
de sodio y activación
del sistema renina-angiotensina en cirrosis biliar experimental,
Rev. Invest Clin, 49: 15–23, 1997).
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Ad5-gal
wurde gleichzeitig und aus derselben Charge Kontrollratten ohne
Zirrhose verabreicht. Ratten mit 5 und 8 Wochen CCl4-Vergiftung
und Ratten mit 2 und 4 Wochen Abbindung des Gallengangs (BDL) wurden
72 h nach der Verabreichung des rekombinanten Adenovirus für die histologische
Analyse und Bestimmung der Expression des Galactosidase-Proteins
(gal), das vom AdR codiert wird, getötet. Zu diesem Zweck wurden
Leber, Milz, Herz, Lungen, Nieren und Gehirn entnommen, Gewebeschnitte wurden
in Würfelform
von 5 bis 6 mm geschnitten und in Gefriermedium Tissue-Tek O.C.T.
absorbiert, die Gewebe wurden bei –30 °C eingefroren und mit einem
Kryostat geschnitten, so dass man 8-μm-Schnitte erhielt. Diese Schnitte
wurden auf Objektträger
aus silanisiertem Glas gelegt und 15–30 Minuten lang mit Formalin,
pH 8,5, fixiert und 16–18 Stunden
lang Xgal ausgesetzt sowie mit Neutralrot-Farbstoff gegengefärbt (Weiss
DJ, Ligitt D und Clark JG, In situ photochemical detection of galactosidase
activity in lung: assessment of Xgal reagent in distinguishing Lac-Z
gene expression and endogenous galactosidase activity, Human Gene
Therapy, 1. September 1997, 8: 1545–1554). Der Prozentsatz der
positiven Zellen wurde durch morphometrische Analyse in mehreren
Feldern derselben Größe und Berechnung
des Mittelwerts bestimmt. Daneben wurden Leberschnitte von zirrhotischen
Ratten erhalten, und in Paraffin absorbierte Gewebe wurden geschnitten
und mit Siriusrot angefärbt,
das spezifisch collagene Proteine färbt (Armendariz-Borunda J und
Rojkind M, A simple quantitative method for collagen typing in tissue
samples: its application to human liver with schistosomiasis, Collagen
Rel. Res. 1984, Vol. 4, 35–47).
Durch diese Technik können
wir den Grad der Fibrose und die Zunahme der Gallengänge im Leberparenchym
eindeutig überprüfen. Um
die in-vivo-Transduktion von Zellen mit GFP zu überprüfen, verwendeten wir gesunde
Wistar-Ratten, die den pAdGFP-MMP-8-Vektor erhielten. 72 Stunden später wurde
eine Laparotomie durchgeführt,
und die freigelegten Organe wurden unter dem Fluoreszenzmikroskop
sichtbar gemacht, wobei die Wunde hinterher geschlossen wurde, um
das Tier am Leben zu halten.
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Die
früheren
Ergebnisse, die hier in Bezug auf die Studie der Physiopathologie
von experimenteller Leberzirrhose vorgelegt werden, sind in 2 zusammengefasst.
Die Figur zeigt die Rolle von vorentzündlichen und profibrogenen
Cytokinen, die in vivo von Kupffer-Zellen erzeugt werden, die wiederum
die hepatischen Sternzellen (HSC) aktivieren, so dass diese überschüssige Collagene
erzeugen, die im subendothelialen Raum abgelagert werden und so
den Austausch zwischen Hepatocyten und Sinusoiden behindern (Armendariz-Borunda
J, Katayama K und Seyer JM: Transcriptional mechanisms of type I
collagen gene expression are differentially regulated by IL-1beta,
TNFalfa and TGF into cells, J. Biol. Chem. 267: 14316–14321,
1992; Armendariz-Borunda J, Katai H, Jones CM, Seyer JM, Kang AH
und Raghow R: Transforming growth factor beta is transiently enhanced
at a critical stage during liver regeneration following CCL4 treatment.
Laboratory Investigation 69: 283–294, 1993, und Armendariz-Borunda J, Roy N,
Simjewish C, Raghow R, Seyer JM und Kang AH; activation of Ito cells
involves regulation of API collagen gene expression, Biochemical
Journal 304: 817–824,
1994). Der Grad des Einbaus des Lac-z-Gens in kultivierte Zellen
zeigte sichtbare Unterschiede zwischen den Techniken mit Calciumphosphat,
DNA-Polylysin-Lactose-Komplexen und mit dem rekombinanten adenoviralen
Vektor bei HepG2 und PMM (peritoneale Maus-Makrophagen). Der Grad
der Transduktion mit Adenovirus erreicht 100% und mit den anderen
beiden Techniken etwa 1%, wie in 5 gezeigt
ist. 6 zeigt die Expression von grünem fluoreszentem Protein (GFP)
in kultivierten Zellen. A) Peritoneale Maus-Makrophagen, transduziert mit dem adenoviralen
Vektor pAdGFP-MMP8, 72 Stunden nach seiner Verabreichung (50x),
B) HepG2-Zellen, transduziert mit dem adenoviralen Vektor pAdGFP-MMP8,
72 Stunden nach seiner Verabreichung (50x), und C) HepG2-Zellen
ohne den adenoviralen Vektor. Alle Bilder wurden mit einem Fluoreszenz-Mikroskop-Stereoskop
aufgenommen. Es ist notwendig, herauszustellen, dass die Zellen
bei der Entwicklung zur Identifizierung der Galactosidase-Aktivität fixiert
werden müssen
und sterben. Im GFP-Assay sind die Zellen noch intakt und lebendig.
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7 zeigt
die Expression von gal in verschiedenen Organen nach der Infusion
von Ad5-gal durch die Darmbeinvene. Fixierung, Waschen und Xgal-Lösungen unter
Verwendung von verschiedenen pH-Werten wurden verwendet, um zwischen
der endogenen Expression und der bakteriellen exogenen Galactosidase
zu diskriminieren. In Igur A wurde ein pH-Wert von 7,0 verwendet,
und in Figur B betrug der pH-Wert 8,5. Dies ist die Zusammenfassung
der Ergebnisse der Assays unter den verschiedenen experimentellen
Bedingungen, und es ist einzusehen, dass die Einwirkung von Xgal-Lösung mit
pH 8,5 auf das Gewebe es uns ermöglichte,
die Expression von endogener Galactosidase zu eliminieren. Wir erhielten
gefrorene Gewebeschnitte von verschiedenen Organen: Leber, Niere,
Lunge, Herz, Gehirn und Milz, von normalen Ratten und von Ratten,
die fünf
bzw. acht Wochen lang mit CCl4 vergiftet
wurden. Wie in 8 gezeigt ist, zeigen die Graphiken
eindeutig, dass das Hauptzielorgan die Leber ist, sowohl bei gesunden
Ratten als auch bei Ratten mit chronischer Verabreichung von CCl4. A) 5 Wochen CCl4-Verabreichung
und B) 8 Wochen CCl4-Verabreichung. Milz und
Lunge weisen einen Transduktionsgrad von unter 1% auf, und somit
geht dies nicht aus den Graphiken hervor. Ratten erhielten Dosen
von 3 × 1011 viralen Partikeln/ml Ad5gal-Vektor. Die
gesunden Kontrollratten wiesen insgesamt 70% transduzierte Hepatocyten
auf, während
Milz und Lunge weniger als 1% Transduktion zeigten. In den anderen
Organen wurde keine Transduktion gefunden. Gewebeschnitte wurden
von gesunden Ratten erhalten, wie es oben beschrieben ist, und mit
Geweben von Ratten mit 2 bzw. 4 Wochen BDL verglichen. 9 zeigt
eindeutig, dass die Leber das Hauptzielorgan ist, sowohl bei gesunden
Ratten als auch bei BDL-Ratten. A) 2 Wochen LCB und B) 4 Wochen
BDL. Die Milz und die Lunge weisen einen Transduktionsgrad von unter
1% auf, und somit ist er in Graphiken kaum festzustellen. Mit einer
Dosis von 3 × 1011 viralen Partikeln/ml des AD5gal-Vektors
weisen BDL-Ratten insgesamt 10% transduzierte Hepatocyten auf. Neben
der Leber wiesen Milz und Lunge weniger als 1% Transduktion auf. Die
anderen Organe zeigten keine Transduktion. In 10 sind
histologische Ergebnisse bei dem Leberzirrhosemodell, das durch
die chronische Verabreichung von CCl4 induziert
wurde, gezeigt, wobei A) einen Leberschnitt einer normalen Ratte
72 Stunden nach der Verabreichung von Ad5-gal durch die Darmbeinvene darstellt
(ein repräsentativer
Schnitt der Experimente an insgesamt 5 Ratten). Mehr als 70% der Hepatocyten
sind positiv in Bezug auf die Expression von gal (200 x); D) dieselbe
Leber wie in Figur A, aber mit Siriusrot angefärbt, um die Collagensynthese
und -ablagerung zu beobachten (200 x); B) Leber mit 5 Wochen chronischer
Vergiftung mit CCl4. Etwa 30–40% der
Hepatocyten wurden erfolgreich transduziert; E) dieselben Lebern
wie in B, aber mit Siriusrot angefärbt; die Erhöhung der
Menge an Collagen ist zu bemerken, und die Leberarchitektur beginnt sich
zu verzerren (200 x); C) Rattenleber nach 8 Wochen chronischer Vergiftung
mit CCl4, so dass eine Zirrhose induziert
wurde; wiederum waren mehr als 40% der Leberzellen positiv in Bezug
auf die βgal-Expression;
und F) dieselben Lebern wie in C, aber mit Siriusrot angefärbt. Große Ablagerungen
von Collagen, die sich zwischen der Lebervene und der Pfortader
bildeten (200 x), sind charakteristisch. In 11 sind
Ergebnisse gezeigt, die im Modell der durch Abbindung des Gallengangs
(BDL) induzierten Zirrhose erhalten wurden. A) zeigt einen Leberschnitt
einer normalen Ratte 72 Stunden nach der Verabreichung von Ad5-gal
durch die Darmbeinvene (ein repräsentativer
Schnitt der Experimente an insgesamt 5 Ratten). Mehr als 70% der
Hepatocyten sind positiv in Bezug auf die Expression von gal (200
x); D) dieselbe Leber wie in Figur A, aber mit Siriusrot angefärbt, um Collagen
zu beobachten (200 x); B) Rattenleber nach 2 Wochen BDL. Ein β-gal-Assay wurde 72
Stunden nach der Ad5βGal-Verabreichung
durch die Darmbeinvene durchgeführt.
Etwa 10% der Hepatocyten wurden erfolgreich mit dem Reportergen
transduziert; E) dieselben Lebern wie in B, aber mit Siriusrot angefärbt. Die
Leberarchitektur beginnt sich aufgrund einer Colestaseinduzierten
Fibrose sowie aufgrund der großen
Zunahme der Gallengänge
zu verzerren (200 x); C) Rattenleber nach 4 Wochen BDL, so dass
eine Zirrhose verursacht wurde. Ein β-gal-Assay wurde 72 Stunden
nach der Ad5βGal- Verabreichung durch
die Darmbeinvene durchgeführt.
Wiederum wurden 10% der Hepatocyten erfolgreich transduziert; und
F) dieselben Lebern wie in C, aber mit Siriusrot angefärbt. Man
beobachte die große
Ablagerung von Collagenproteinen, die sich gebildet hat, sowie die
Proliferation von Gallengängen
(200 x). 12 zeigt eine Laparotomie einer gesunden
Wistar-Ratte, die den pAdGFP-MMP-8-Vektor
erhielt. Die Expression des GFP ist eindeutig in der Leber und in
unbedeutenden Mengen in der Milz zu erkennen. Eine sehr wichtige Tatsache
besteht darin, dass die Injektion von adenoviralen Vektoren bei
Versuchstieren, sowohl gesunden als auch Kontrollen, keine letale
Toxizität
induzierte.
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Die
bevorzugte Methode, um die vorliegende Erfindung anzuwenden, erfolgt
durch die endovenöse
Verabreichung der rekombinanten adenoviralen Vektoren dieser Erfindung
oder der diese enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung, wobei eine
therapeutisch effektive Menge mit einem zweckmäßigen Dosierungsschema an ein
Individuum verabreicht wird. Dieses Schema kann gemäß dem Grad
der Erkrankung eingestellt werden. Im Allgemeinen werden Dosiseinheiten
von etwa 107 bis 1014 viralen
Partikeln pro Individuum eingesetzt. Die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die die adenoviralen rekombinanten Vektoren dieser Erfindung
enthält,
kann durch den Einsatz von Standardtechniken durchgeführt werden,
die dem Fachmann sehr gut bekannt sind, in Kombination mit irgendwelchen
der pharmazeutisch annehmbaren Trägern, die im Stand der Technik
beschrieben sind, einschließlich
unter anderem Stärke,
Glucose, Lactose, Saccharose, Gel, Malz, Reis, Weizenmehl, Kreide, Silicagel,
Magnesiumstearat, Natriumstearat, Glycerylmonostearatpulver, NaCl,
Glycerin, Propylenglycol, Wasser, Ethanol und ähnliche. Diese Zusammensetzungen
können
die pharmazeutische Form von Lösungen,
Suspensionen, Pillen, Tabletten, Kapseln, Pulvern und Formulierungen
mit langsamer Freisetzung und ähnlichen
annehmen.
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Die
obige Beschreibung und die folgenden Beispiele haben den Zweck,
besondere Ausführungsformen
der Erfindung zu veranschaulichen und sollten nicht als den Umfang
dieses Patents einschränkend
angesehen werden.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Methode, um die Aktivität von Metalloprotease
oder Collagenase (MMP-8) nachzuweisen, und wie man ihre Funktion
reguliert
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a) Zellkultur
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HepG2-Zellen
sind eine Zelllinie mit parenchymaler Herkunft, die von einem humanen
Hepatom abgeleitet ist, und wurden in 60-mm-Kulturschalen bei 37 °C in einer
feuchten Atmosphäre
mit einer Atmosphäre
aus 95% Luft und 5% CO2 in Dulbeccos modifiziertem
Eagle-Medium (DMEM), das mit 10% fetalem Rinderserum, 2 mM L-Glutamax
und Antibiotika (100 E/ml Penicillin und 100 g/ml Streptomycin) versetzt
war, kultiviert.
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b) Vektoren für die Expression
von latenten und aktiven MMP-8-Genen
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Zwei
Plasmide wurden mit 2 Arten von MMP-8-Genen verwendet, um die Leberzellen
zu transfizieren: Das Plasmid pcDNA-MMP-8, das die cDNA, die latentes
MMP-8 (pro-MMP-8) codiert, zusammen mit dem starken viralen Promotor
des Cytomegalievirus (CMV) enthält;
und das Plasmid pcDNA3-MMP-8, das die cDNA,
die das aktive MMP-8 codiert, zusammen mit dem CMV-Promotor enthält. Letzteres
wurde durch Subklonierung unter Verwendung von pcDNA3-
und PETIIa-HNC-Plasmiden, Schneiden mit den Restriktionsenzymen
BamHI und XbaI und Einsetzen des PCR-Produkts, das für die katalytische
Domäne
von MMP-8 codiert (der das Propeptid- und das carboxyterminale Fragment fehlt),
erzeugt, wie in 13 gezeigt ist, zur Abgabe von
latenten und aktiven MMP-8-Genen.
Zwei Typen von Plasmiden mit dem MMP-8-Gen wurden verwendet, um
sie an Leberzellen in Kultur abzugeben: 1) pcDNA3-MMP-8,
Plasmid mit dem starken viralen Promotor des Cytomegalievirus (CMV)
und der cDNA, die die Collagenase in ihrer aktiven Form codiert.
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Als
Reportergen wurde das Plasmid pSV2-gal verwendet.
Das Plasmid hat das Gen, das das Enzym Galactosidase codiert, neben
dem SV40-Virus-Promotor insertiert.
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C) Plasmidtransformation,
Amplifikation und Reinigung
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Um
eine genügend
große
Menge jedes der Plasmide zu erhalten, die in den verschiedenen Assays
verwendet werden sollen, wurde jedes Plasmid gemäß den Anweisungen des Herstellers
(Life Technologies, Gaithersburg, MD) in E. coli DH5TM eingeführt (dieser
Vorgang ist als Transformation bekannt): In einem Reaktionsröhrchen wurden
50 μl des
kompetenten Stamms DH5 verwendet, und 2 μl Plasmide (1–10 ng DNA)
wurden hinzugefügt.
Nach dem Mischen wurde 30 Minuten lang auf Eis inkubiert, ein thermischer
Schock (37 °C
während
20 Sekunden) wurde angewendet, und es wurde sofort 2 Minuten lang
auf Eis abgeschreckt. Am Ende dieser Zeitspanne wurden 0,95 ml des
Bakterienkulturmediums Luria Base (LB) hinzugefügt, und es wurde eine Stunde lang
mit 225 U/min bei 37 °C
gerührt,
um eine Plasmidexpression zu ermöglichen.
Nach der Expression wurden 50 μl
der Reaktionsmischung entnommen und auf einer Agarplatte mit 100
g/ml Ampicillin ausgesät,
und es wurde über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Die Kolonien, die nach dieser Zeit wachsen, sind wegen
der Resistenz gegenüber
dem Antibiotikum diejenigen, die das interessierende Plasmid enthalten.
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Um
das Plasmid zu amplifizieren, wurden zwei Kolonien aus der Agarplatte
entnommen und 24 Stunden lang bei 37 °C in einem Liter LB-Medium, das
100 g/ml Ampicillin enthielt, unter ständigem Rühren mit 225 U/min gezüchtet. Sobald
die optische Dichte der Kultur 0,6 betrug, wurde sie 20 Minuten lang
mit 6000 U/min zentrifugiert, um das Bakteriensediment zu gewinnen.
Aus diesem Bakteriensediment wurde plasmidische DNA aus der genomischen DNA
der Bakterien abgetrennt, wobei man einen Kit für Plasmidreinigung (Monster-Prep,
BIO101, Vista, CA) verwendete, der auf der alkalischen Lyse der Bakterienwand,
der Freisetzung des Plasmids ins Innere und der Abtrennung dieser
DNA durch ein besonderes Harz beruht. Die Quantifizierung der plasmidischen
DNA wurde durch spektrophotometrisches Messen der resultierenden
Extinktion bei λ = 260
nm durchgeführt.
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d) Transfektion von kultivierten
Zellen
-
Eines
der am häufigsten
verwendeten Verfahren zur Einführung
von Genen in eukaryontische Zellen ist die DNA-Transfektion mit
Calciumphosphat, bei der die exogene DNA als feiner Komplex auf der
Zelloberfläche
ausgefällt
wird, um später
von der Zelle einverleibt und transient in die chromosomale DNA
integriert zu werden. Um die DNA mit größerer Selektivität an die
Leberzellen abzugeben, wird DNA in Form eines Komplexes mit Polylysin-Lactose
verwendet, da Leberzellen einen spezifischen Rezeptor für Galactose
in ihrer Zellmembran aufweisen. Dazu wurden HepG2-Zellen bei 70–80% Konfluenz
kultiviert und dann mit den Plasmiden pcDNA-MMP-8, pcDNA3-MMP-8 und pSV2-Galactosidase
transfiziert. Die Transfektion erfolgte durch DNA-Fällung mit
Calciumphosphat (Graham und Van der Eb, 1973; Chen und Okayama 1988)
und durch Komplexbildung mit Polylysin-Lactose (Martinez-Fong et
al., 1994). Kurz gesagt, kultivierte Zellen wurden mit dem neu gebildeten
Niederschlag versetzt, einem Produkt der Zugabe einer Lösung von
DNA mit 2 M CaCl2 in HEPES-Pufferlösung, pH
7,12, zu plasmidischer DNA im Falle der Transfektion mit Calciumphosphat,
oder ein DNA-Komplex mit Polylysin-Lactose wird hinzugefügt. Zellen
werden 4–16
Stunden lang inkubiert, damit der Niederschlag auf der Zelloberfläche erscheinen
kann, und später
kann die DNA endocytiert und transient in den Zellkern eingeführt werden.
Am Ende dieser Zeit wird das Kulturmedium durch frisches ersetzt,
siehe 14, wobei HepG2-Zellen mit DMEM-Medium
mit 10% fetalem Rinderserum kultiviert werden. Wenn eine Konfluenz
von 60–80%
erreicht ist, werden 10 mg Plasmid mit MMP-8-Gen in seiner latenten
Form sowie in der aktiven oder reifen Form hinzugefügt. Gleichzeitig
wird das prokaryontische Gen von Galactosidase (gal) hinzugefügt, um die
Transfektion und Expressionseffizienz zu überwachen. Das MMP-8-Gen wurde
in verschiedenen Formen übertragen:
nackt, im Komplex mit Calciumphosphat oder im Komplex mit Polylysin-Lactose.
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e) Bildung von Komplexen
aus Polylysin-Lactose und DNA: Polylysin-Lactose DNA:PL
-
Der
Polylysin-Lactose-Komplex wird gebildet, wenn 14,8 mg Poly-L-Lysin
(0,1 N) mit 200 μl
0,5 N Lactose reagieren (Lactose-Polylysin-Verhältnis: 1,0 N). Dann werden
20 mg des Reduktionsmittels Natriumcyanoborhydrid, 3 M, hinzugefügt, und
es wird 48 Stunden lang bei 37 °C
unter ständigem
Rühren
mit 225 U/min inkubiert. Dann geht die Reaktion durch eine Entsalzungssäule (BioRad
10-DG), die zuvor mit Phosphatpuffer (PBS pH 7,2) konditioniert wurde
und mit demselben Puffer eluiert wird. Der Kohlenhydratgehalt der
eluierten Fraktionen wird nach dem Verfahren von DuBois (1956) bestimmt, um
den Grad der Lactosylierung des Komplexes zu analysieren, und der
Gehalt an Polylysin wird nach dem Verfahren von Shen et al. (1984)
bestimmt, das als Grundlage angesehen wird, um die endgültige Konzentration
des PL-Komplexes zu bewerten. Die Fraktion mit einer hauptsächlichen
Konzentration an PL wird für
ihre weitere Reaktion mit der DNA des Plasmids, die das interessierende
Gen enthält,
verwendet, wie in den 14 und 16 gezeigt
ist.
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Um
das optimale Stoffmengenverhältnis
von DNA:PL zu bewerten, das in Transfektionsassays verwendet werden
soll, ließ man
die DNA mit mehreren Konzentrationen von PL reagieren. Am Ende von einer
Stunde Inkubation wurden die Proben auf ein 1%iges Retardierungs-Agarose-Gel
aufgetragen und einer DNA-Elektrophorese
(60 Millivolt, 1,5 h) unterzogen, bei der der DNA: PL-Komplex mit
den größten PL-Gehalten
eine kürzere
Strecke zurücklegt
als das freie Plasmid (0% Retardierung). Das DNA: PL-Verhältnis, das
80 bis 90% Retardierung der Migration im Agarose-Gel verursacht,
wurde verwendet, wie in 16 gezeigt
ist, wobei man eine effiziente Expression von exogenen Genen von
Galactosidase und pcDNA-MMP-8 erhielt, die in Komplexen mit Calciumphosphat
und Polylysin-Lactose
an HepG2-Zellen abgegeben wurden.
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f) Assays der transienten
Expression unter Verwendung des Reportergensystems von Galactosidase (gal)
-
Dieses
System bestimmt die Aktivität
des Galactosidase-Enzyms als Maß für das Expressionsniveau
des interessierenden transfizierten Gens zusammen mit dem LacZ-Gen,
das dieses Enzym codiert. Galactosidase ist ein bakterielles Enzym,
das die Umwandlung des farblosen Substrats X-gal in ein blaues Produkt
katalysiert. Deswegen weist die Galactosidase-Aktivität, die man
bei eukaryontischen Zellen, die einer Transfektion unterzogen wurden, beobachtet,
auf den erfolgreichen Einbau des interessierenden Gens hin, das
mit dem bakteriellen Gen assoziiert ist.
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Der
gal-Assay auf Färbung
von Zellen in Kulturschalen besteht in der Fixierung von Zellen
bei 4 °C
während
5 Minuten mit 2% p-Formaldehyd, dem anschließenden Waschen mit PBS (3x)
und der Zugabe von 1 ml einer Färbelösung in
PBS, die 20 mM Kaliumhexacyanoferrat(III), 20 mM Kaliumhexacyanoferrat(II)
und 2 mM Magnesiumchlorid enthält,
und der anschließenden
Zugabe des Substrats Xgal in einer endgültigen Konzentration von 0,5
mg/ml. Nach der Inkubation bei 4 °C über Nacht
(18 Stunden) werden blaue Zellen unter dem Mikroskop identifiziert (Ausubel,
1995).
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g) RNA-Extraktion
-
48
Stunden nach der Transfektion werden die Zellen gewonnen, um RNA
nach dem Verfahren von Chomczynski und Sacchi (1987) zu extrahieren, wobei
man das Reagens TrizolTM verwendet, wie
im Folgenden beschrieben ist: in jede der Zellschalen wurde 1 ml
PBS-Lösung
gegeben, und Zellen wurden gewonnen, indem man sie aus der Schale
kratzte, und in ein Eppendorf-Röhrchen übertragen.
Dann wurde eine Minute lang bei 1000 U/min zentrifugiert, und das
Zellsediment wurde mit 500 μl
Trizol behandelt, homogenisiert und 5 Minuten lang bei 4 °C inkubiert.
100 μl Chloroform
wurden hinzugefügt,
und die Inkubation wurde 5 Minuten lang bei 4 °C durchgeführt. Danach wurde 15 Minuten
lang bei 4 °C
und mit 12 000 × g
zentrifugiert, und die wässrige
obere Phase wurde in ein sauberes Röhrchen, in das ein gleiches
Volumen Isopropanol gegeben wird, übertragen und 15 Minuten lang
bei –70 °C inkubiert,
um die extrahierte RNA auszufällen.
Dann wird 15 Minuten lang bei 4 °C
mit 12 000 × g
zentrifugiert, der Überstand
wird durch Dekantieren und Trocknen des Röhrchens mit sauberem und sterilem
Papier entfernt. Dann wurden 500 μl
75%iges Ethanol hinzugefügt,
und es wurde 10 Minuten lang bei 40 °C mit 12 000 x g zentrifugiert.
Schließlich
wurde das RNA-Sediment mit 20 bis 50 μl entionisiertem Wasser, das
mit Diethylpyrocarbonat (DEPC) behandelt wurde, resuspendiert, und
die RNA-Konzentration
wurde durch Spektrophotometrie bei λ = 260 nm quantifiziert.
-
Analyse der Expression
des MMP-8-Gens durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in Verbindung
mit der Reaktion von Reverser Transcriptase RT-PCR)
-
Um
den Grad der Expression des exogenen Gens von MMP-8, das in die
Zelle eingebaut wurde, zu bestimmen, wurde komplementäre DNA (cDNA) erhalten,
wobei man von zuvor extrahierter RNA ausging und dann das Expressionssignal
durch die Polymerase-Kettenreaktion amplifizierte.
-
Um
die cDNA zu erhalten, wurde das folgende Verfahren verwendet: 2
g Gesamt-RNA wurden mit entionisiertem, sterilisiertem Wasser auf
ein Volumen von 8 μl
gebracht und 10 Minuten lang bei –70 °C inkubiert. Dann wurde die
Probe 5 Minuten lang in Eiswasser gerührt, und immer noch im Eis
wurden die folgenden Reagentien hinzugefügt: 4 μl 5x-Puffer für das RT-Enzym,
4 μl 2,5
mM dNTP-Mischung, 1 μl statistische
Primer (1 g/l), 1 μl
Inhibitor von RNase (1 E/I) und schließlich 2 μl des Enzyms Reverse Transcriptase
(200 E/I). Das Reaktionsgemisch wurde 10 Minuten lang bei Raumtemperatur
und dann eine Stunde lang bei 37 °C
inkubiert. Am Ende dieser Zeit wurde es sofort 10 Minuten lang in
eine Temperatur von 95 °C
gegeben, und dann wurde es 5 Minuten lang unter ständigem Rühren auf
Eiswasser gestellt und bis zur weiteren Verwendung bei –70 °C aufbewahrt.
-
Um
die spezifische Expression des MMP-8-Gens zu analysieren, wurde
eine PCR-Reaktion
aufgebaut, wobei die für
dieses Gen spezifischen Primer oder Oligonuc leotide gemäß den im
Folgenden beschriebenen experimentellen Bedingungen verwendet wurden:
In ein Reaktionsröhrchen,
das 2 μl
cDNA enthält,
wurden 5 μl
2,5 mM MgCl2, 5 μl 5x Puffer für das Polymerase-Enzym
aus dem Moloney-Mäuseleukämievirus
(MMLV), μl
2,5 mM dNTPs, 5 μl
des Sense-Primers, 3 μM,
5 μl des
Antisense-Primers, 3 μM,
und 1 μl
des Polymeraseenzyms (E/μl) gegeben,
und es wird mit entionisiertem Wasser (Innis et al., 1990) auf ein
Endvolumen von 50 μl
gebracht. Der Oligonucleotid-Sense-Primer, der für MMP-8 spezifisch ist, ist
5'-AGCTGTCAGAGGCTGGAGGTAGAAA-3', und der Antisense-Primer
ist 5'-CCTGAAAGCATAGTTGGGATACAT-3' (Cole et al., 1996).
Nach der Zugabe dieser Reagentien wurde die Mischung gemäß dem folgenden
Programm während
30 Cyclen in einen Thermocycler gegeben: Denaturierung (94 °C, 5 min),
Assoziation (60 °C,
1 min) und Verlängerung
(72 °C,
1,5 min). Dann werden die PCR-Produkte einer Elektrophorese (60
mV, 1,5 h) in einem 1,5%igen Agarose-Gel unterzogen.
-
i) Assay der Collagenase-Aktivität
-
Die
Analyse der enzymatischen Aktivität von Collagenase wurde durchgeführt, um
die Funktionalität
des erzeugten Enzyms zu bestimmen, da dieses Protein sich als enzymatisch
inaktiv erweisen könnte, selbst
wenn die RNA-Expression positiv war. Die Zellen werden 24 Stunden
lang in serumfreiem Medium kultiviert, das Kulturmedium wird gewonnen,
und die Aktivität
der von den Zellen sezernierten Collagenase wird durch ein modifiziertes
Verfahren nach Hasty et al. (1986) bestimmt, um Abbauprodukte von
spezifischem Collagensubstrat durch Elektrophorese auf 8%igem Polyacrylamid-Gel
zu identifizieren.
-
Kurz:
Zellüberstände, die
1–1,5
g Protein enthalten, wurden 18 Stunden lang bei 27 °C mit 5 g nativem
Collagen Typ I und 60 μl
des folgenden Inkubationspuffers inkubiert: 50 mM Tris-HCl, 5 mM CaCl2, 0,02% NaN3, 50
mM Arginin, 1% Triton X-100, und zwar in Abwesenheit oder Anwesenheit
von 1 mM APMA, pH 7,6. Schließlich
wurden 30 μl
Reaktionsprodukt mit 30 μl
Probenpuffer für
Proteine gemischt, und eine Elektrophorese in SDS-Polyacrylamid-Gelen
(7,5%) wurde durchgeführt,
um die Abbauprodukte 1A und 2A von
Collagen Typ 1 zu identifizieren.
-
Beispiel 2
-
Ergebnisse, um die Aktivität von Metalloprotease oder
Collagenase (MMP-8) nachzuweisen und daher ihre Funktion zu regulieren
-
Eine
Subklonierung ermöglichte
es, MMP-8-cDNA, die das voll funktionsfähige Enzym codiert, in einen
für unsere
Bedürfnisse
geeigneten Vektor einzubauen. 15 zeigt
also eine Elektrophorese der DNA-Fragmente, die durch Schneiden von
MMP-8-Plasmiden mit Restriktionsenzymen freigesetzt werden. Spur
A) bp-Marker für 1-kb-DNA-Leiter
(Gibco BRL); B) perfekter DNA-Marker (Novagen, Inc.); 1) pcDNA-MMP-8,
Schneiden mit BamHI und XbaI; 2) pcDNA3-MMP-8, Schneiden mit BamHI
und XbaI; C) ϕX174-Marker (Gibco BRL); λ-HindIII-Marker (Gibco BRL),
wobei die latente MMP-8-DNA (Spur 1) und die reife MMP (Spur 2)
erfolgreich in die Expressionsvektoren pcDNA und pcDNA3 subkloniert
wurden. Die freigesetzten Einschübe
werden nach Behandlung mit den Restriktionsenzymen BamHI und XbaI
beobachtet. Die mit Ethidiumbromid angefärbten Banden entsprechen jeweils
der cDNA (zwischen 506 und 560 Basenpaaren) für reife bzw. latente MMP-8-cDNA.
Um die Effizienz des Einbaus der cDNA für MMP-8, die in Form eines
Komplexes mit Calciumphosphat und mit Polylysin-Lactose an HepG2-Zellen
abgegeben wurde, zu bewerten, wurde die Cotransfektion dieses Plasmids
zusammen mit dem Reportergen von Galactosidase realisiert. Auf diese
Weise weisen unter dem Mikroskop durch blaue Färbung beobachtete Zellen indirekt
darauf hin, dass sie ebenfalls in das interessierende Plasmid eingebaut
wurden. 16 zeigt die Expression von Galactosidase
in HepG2-Zellen, die mit freiem Plasmid in Form des Komplexes mit
Calciumphosphat oder in Form des Komplexes mit Polylysin-Lactose cotransfiziert
wurden. Diese Figur zeigt, dass die DNA-Bindung an Polylysin-Lactose
erreicht wurde, weil die Retardierung des gal-Plasmids um so eindeutiger
war, je höher
die Polylysin-Konzentration war. Das zum Transfizieren der Zellen
gewählte
Verhältnis
war eines, das die Plasmidmigration zu 80% verzögerte.
-
Sobald
nachgewiesen war, dass die Zellen in Kultur in der Lage sind, Gene
einzubauen und nach der Transfektion zu exprimieren, war es notwendig, mittels
RT-PCR-Assays zu bestätigen,
dass solche Gene durch die Maschinerie von Wirtszellen transcribiert
wurden. 17 zeigt eine RT-PCR-Analyse
von mRNA für
MMP-8 und MMP-13 (dieses Plasmid wurde als weitere positive Kontrolle
der Transfektion verwendet), wobei eine DNA-Elektrophorese von PCR-amplifizierten
Produkten der cDNA für
MMP-8, die als Komplex mit Calciumphosphat und Polylysin-Lactose
abgegeben wurde, für
beide Fälle
in transfizierten HepG2-Zellen
transcribiert wurde. Es wird beobachtet, dass das PCR-Produktsignal
für MMP-8
(359 Basenpaare) intensiver war, wenn das Plasmid als Komplex mit
Polylysin-Lactose abgegeben wurde.
-
Um
nachzuweisen, dass durch HepG2-Zellen exprimierte MMP-8-Transcripte
zu einem funktionsfähigen
Protein translatiert wurden, wurde der Assay für die enzymatische Aktivität durchgeführt, wobei
Collagen Typ I als Substrat verwendet wurde. 18 zeigt
die enzymatische Aktivität
des in das Kulturmedium sezernierten Proteins in Bezug auf Abbau
von Collagen Typ I, die bei den Zellen beobachtet wurde, die mit
dem Gen für
latentes MMP-8 bei vorheriger Aktivierung mit dem Quecksilberreagens APMA
(Spur 7) und mit dem Gen für
aktives MMP-8, komplexiert mit Calciumphosphat (Spur 9) und mit Polylysin-Lactose
(Spur 10), transfiziert waren und ihre spezifische Hemmung mit 2
mM EDTA. Negative Kontrollen: Typ-I-Collagen ohne Zugabe von Überständen von
Zellen (Spur 1) und mit Zugabe von Trypsin (Spur 3), Collagen mit Überständen von
Zellen ohne Transfektion (Spur 2). Positive Kontrollen: Typ-I-Collagen
mit Überstand
von humanen Leukocyten (Spur 3), Typ-I-Collagen mit Zugabe von 0,015%
bakterieller Collagenase (Spur 4); und Zersetzungsprodukte von nativem
Collagen Typ I, aufgetrennt in einem 6%igen Polyacrylamid-Gel, nachdem es
mit dem Überstand
von Zellen inkubiert wurde, die mit latentem und aktivem MMP-8-Gen
transfiziert waren. Es wurde beobachtet, wie in beiden Fällen die collagenolytische
Aktivität
in Gegenwart von APMA im Falle von latentem MMP-8 eindeutig ist,
und ihre Hemmung durch EDTA sowohl bei latentem als auch bei aktivem
MMP-8. Diese Tatsache zeigt, dass diese proteolytische Aktivität einer
Metalloprotease der interstitiellen Matrix entspricht. Die Inkubation
von nativem Collagen Typ I mit Trypsin zeigte keinen Abbau. Dieses
Experiment zeigt also eindeutig, dass die MMP-8-Wirkung spezifisch
war, wenn man die intakte Natur des Collagenmoleküls in Betracht
zieht.
-
19 zeigt
einen Beweis dafür,
dass die Aktivitäten
der Enzyme, die Collagen spezifisch abbauen, gesteuert (abgeschaltet
und/oder eingeschaltet) werden können,
indem man ihre jeweiligen cDNAs kloniert, die sich selbst unter
der Transcriptionskontrolle von Promotoren von regulierbaren Genen, wie
des PEPCK-(Phosphoenol-Pyruvat-Carboxykinase)-Gens, befinden. Es
ist klar, dass die Stimulation von Zellen in Kultur mit Glucagon
(Spur 5 und 6) und cyclischem AMP (Spur 7 und 8) deren Produktion
von mRNA, die für
MMP-8 codiert, hochreguliert. Es ist auch klar, dass Insulin diese
Produktion senkt (Spur 9 und 10).
-
Die
Beobachtungen bezüglich
der Aktivität von
endogener Galactosidase lassen vermuten, dass diese Aktivität gewöhnlich granulär ist und
eine schwächere
Farbe hat als das Dunkelblau als Ergebnis der Aktivität des exogenen
Enzyms (Shimohama S, Rosenbergh MB, Fagan AM, Wolff JA, Short MP, Bradfield
XO, Friedman T und Gage FH: Genetically Modified Cells into the
rat brain: Characteristics of E. coli-Galactosidase as a reporter
gene, Brain Res. 5: 271–278,
1989). Viele Modifikationen wurden beschrieben, um die Spezifität bei der
Bestimmung von exogenem LacZ-Gen zu erhöhen. So etwa gemäß früheren Informationen
von Weiss DJ, Ligitt D und Clark JG, In situ histochemical detection
of betagalactosidase activity in lung. Assessment of Xgal reagent
in distinguishing Lac Z gene Expression and endogenous galactosidase
activity. Human Gene Therapy, 1. September 1997, 8: 1545–1554; in
der vorliegenden Erfindung wurde eine Lösung von X-gal mit einem pH-Wert
von 8,5 verwendet; auf diese Weise wurde die Aktivität von exogenem
gal nachgewiesen, was die endogene Aktivität in vivo minimiert.
-
Einer
der Indikatoren, die tatsächlich
für die in-vivo-Überwachung
der Effizienz und des Ortes von mit rekombinanten Adenoviren transduzierten
Zellen verwendet werden, ist der Nachweis der Expression von grünem fluoreszentem
Protein (GFP). Zu diesem Zweck wird das Gen, das für dieses
Protein codiert, in adeno viralen Vektoren subkloniert, und dann
kann durch Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops die von GFP abgegebene
Fluoreszenz direkt beobachtet werden, ohne das Versuchstier, das
den Vektor erhielt, zu töten
(Rojas-Martinez A, Wyde PR, Montgomery CA, Chen SH, Woo SLC und
Aguilar-Cordova E: Distribution toxicity and lack of replication
of an E1A-recombinant adenoviral vector after systemic delivery
in the cotton rat, Cancer Gene Ther. 1998, und TongChuan H, Shibin
Z, Luis T, Jian Y, Kenneth W und Vogelstein Berth: A simplified
system for generating recombinant adenoviruses, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA Vol. 95: 2509–2514,
März 1998). Eine
große
Datenmenge wurde erhalten, die zeigt, dass die Hauptzielzellen nach
der intravenösen
Verabreichung von Adenoviren bei gesunden Tieren Hepatocyten waren.
Dies wurde bei Mäusen,
Kaninchen, Hunden und Primaten beobachtet (Zern AM und Kresina TF,
Hepatic drug delivery and gene therapy, Hepatology 1997, Vol. 25,
Nr. 2, 484–491),
aber nicht bei zirrhotischen Ratten. Wahrscheinlich könnte die
Injektion in die Pfortader effizienter sein, um zu den Zielzellen
in der Leber zu gelangen, wobei man sie mit einem günstigen
Impfmaterial aus viralen Partikeln für die gesamte Leber versorgt,
bevor sie im Blutstrom verdünnt
werden. Dieser Weg ist effizient, aber er hat den Nachteil, dass
er eine Laparotomie erfordert. Andererseits ist die peritoneale
Verabreichung eine schnellere und einfachere Infusion, fördert aber
nicht die Transduktion von Hepatocyten. Die Ergebnisse der vorliegenden
Erfindung zeigen, dass die Injektion von 3 × 1011 viralen
Partikeln durch die Darmbeinvene bei normalen Wistar-Ratten von ungefähr 200 g
ein sehr hohes Expressionsniveau erzeugt (70% transduzierte Hepatocyten).
Unsere Ergebnisse sind mit einem früheren Bericht konsistent, bei
dem die spezifische Abgabe von Reportergenen bei Primaten über die
Rosenvene fast dasselbe Niveau der Transduktion und Expression des
Transgens in der Leber erzeugte wie die Infusion durch die Pfortader
(Marie Jean TFD, Poeters V, Lieber A, Perkins J und Kay MA, Methods
for multiple portal vein infusion in mice: Quantitation of adenovirusmediated hepatic
gene transfer, Biotechniques Februar 1996, 20; 278–285, und
Zhu G, Nicholson AG, Zheng X, Strom TB und Sukhame VP, Adenovirus
mediated galactosidase gene delivery to the liver leads to protein
deposition in kidney glomeruli, Kidney International, 1997, Vol.
52, 992–999).
Weiterhin war die Expression des Reportergens bei unseren Tieren
mit durch chronische Verabrei chung von CCl4 induzierter Zirrhose überraschenderweise
fast so hoch wie bei normalen Ratten (40% transduzierte Hepatocyten). Diese
Ergebnisse sind sehr aufregend, da unsere zirrhotischen Tiere kaum
das chirurgische Verfahren überleben
konnten, das erforderlich wäre,
um das Adenovirus über
die Pfortader zu verabreichen. Dies ist auf veränderte Leberfunktionstests
und eine erhöhte
Prothrombinzeit sowie starkes Bluten zurückzuführen. Obwohl Ratten mit einer
Abbindung des Gallengangs eine erhebliche Reduktion in der Anzahl der
transduzierten Hepatocyten (5–10%)
zeigten, ist auch die Zahl der Hepatocyten wichtig, die schließlich mit
therapeutischen Genen, wie Metalloproteasen (MMP-8) und/oder Genen,
die für
die Leberregeneration stimulierende Proteine, wie uPA (Urokinase-Plasminogen-Aktivator)
und Smad 7, codieren, transduziert werden konnten.
-
*
Die Definitionen der in den Figuren, die der vorliegenden Erfindung
entsprechen, verwendeten Symbole sind im Folgenden gezeigt:
-
1:
-
-
- CEH
- = hepatische Sternzelle
- CES
- = Sinusoid-Endothelzelle
- CK
- = Kupffer-Zelle
- ES
- ET = subendothelialer
Raum
- HE
- = Hepatocyten
- HIDC
- = Leber mit chronischem
Schaden
- HN
- = normale Leber
- SINU
- = Sinusoid
-
2:
-
-
- COLASA
- = Collagenase
- DCA
- = Abbau von Collagen
- TGE
- = experimentelle Gentherapie
- MMPs
- = Metalloproteasen
-
3:
-
-
- CT293
- = Cotransfektion in
293-Zellen
- PG CsCl
- = Reinigung mit CsCl-Gradienten
-
4:
-
-
- BD
- = rechter Arm
- BI
- = linker Arm
- CTBK
- = Cotransfektion in
Bakterien und Selektion in Kanamycin
- CUL
- = Kultur
- Li PacI
- = linearisieren mit
PacI
- Li PmeI
- = linearisieren mit
PmeI
- PV
- = virale Partikel
- T293
- = Transfektion von
293-Zellen
- GENADR
- = Erzeugung von rekombinantem
Adenovirus
-
7:
-
-
- B
- = Milz
- CE
- = Hirn
- CO
- = Herz
- %CT
- = Prozent der transduzierten
Zellen
- H
- = Leber
- P
- = Lunge
- R
- = Niere
- Sad5β-gal
- = ohne den Ad-gal-Vektor
- CAD5β-gal
- = mit dem Ad-gal-Vektor
- X-GAL7
- = reaktives X-gal,
pH 7,0
- X-GAL8.5
- = reaktives X-gal,
pH 8,5
-
8:
-
-
- B
- = Milz
- CCl45
- = 5 Wochen Vergiftung
mit CCl4
- CCl48
- = 8 Wochen Vergiftung
mit CCl4
- CE
- = Hirn
- CO
- = Herz
- %CT
- = Prozent der transduzierten
Zellen
- H
- = Leber
- P
- = Lunge
- R
- = Niere
- PV
- = virale Partikel
- HN
- = normale Leber
-
9:
-
-
- B
- = Milz
- CE
- = Hirn
- C
- O = Herz
- %CT
- = Prozent der transduzierten
Zellen
- H
- = Leber
- LCB2S
- = 2 Wochen Abbinden
des Gallengangs
- LCB4S
- = 4 Wochen Abbinden
des Gallengangs
- P
- = Lunge
- R
- = Niere
- PV
- = virale Partikel
- HN
- = normale Leber
-
13:
-
-
- PR
- OT = Protein
- APMA
- :Quecksilberaminophenylacetat
-
14:
-
-
- ACT-β-gal
- = Galactosidase-Aktivität
- CES
- = Zellen
- EAC
- = enzymatische Aktivität
- PL
- = Polylysin
- PR
- OT = Protein
- RGAL
- = Galactosereste
- SNAD
- = Überstand
-
16:
-
-
- ADND
- = nackte DNA
- GELRADN-PL
- = Retardierungsgel
für Polylysin
-
18:
-
-
- CA
- = mit APMA
- CACE
- = mit APMA und EDTA
- CaPO4
- = Phosphat
- CE
- = mit EDTA
- COB
- = bakterielle Collagenase
- COL1
- = Collagen Typ I
- PL
- = Polylysin
- SA
- = ohne APMA
- SNL
- = Leukocytenüberstand
- ST
- = nicht transfiziert
- TRIP
- = Trypsin
-
20:
-
-
- %CT
- = Prozent der transduzierten
Zellen
- PV
- = virale Partikel