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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges paramagnetisches β-Aminosäurederivat.
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Der
naheliegendste Stand der Technik ist beschrieben bei
- • Marchetto
R u.a.: „Ein
neuartiges spinmarkiertes Aminosäurederivat
für die
Verwendung in der Peptidsynthese: (9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-Oxyl-4-Amin-4-Carbonsäure" Journal of the American
Chemical Society, American Chemical Society, Washington, D.C. US,
Bd. 115, 1993, Seiten 11042–11043,
XP002931214, ISSN: 0002-7863,
- • Barbosa
S R u.a.: "Erstmalige
Synthese eines vollaktiven spinmarkierten Peptidhormons" Febs Letters, Elsevier
Science Publishers, Amsterdam, NL, Bd. 446, Nr. 1, 5. März 1999,
Seiten 45–48,
XP004259317 ISSN: 0014-5793
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Die
neuartige Verbindung wird in Anspruch 1 dargelegt.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Markierung eines
Makromoleküls
für eine
paramagnetische Resonanzuntersuchung, die die o. g. Verbindung,
wie sie in Anspruch 2 dargelegt ist, benutzt.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
des Verfahrens werden in den abhängigen
Ansprüchen
3 bis 6 dargelegt.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die chemische Synthese eines neuen
paramagnetischen β-Aminosäurederivats,
das einen stabilen Stickoxidradikal-Anteil enthält, der in seine Pyrrolidin-Struktur
eingeführt
wird und in dem die 9-Fluorenylmethyloxycarbonylgruppe (FMOC) als
eine die Aminfunktion schützende
Gruppe gewählt
wurde. Diese paramagnetische Verbindung ist ein neuer Typ einer
Spinmarkierung und kann als ein alternatives Anzeigemolekül für die Markierung
von Peptidsequenzen, anderer Makromoleküle und Systeme benutzt werden,
wo die elektronische paramagnetische Resonanzspektroskopie (EPR)
verwendet werden kann.
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Diese
Verbindung kann auch für
andere Spektroskopieverfahren, wie die Fluoreszenz- und kernmagnetische
Resonanz eingesetzt werden, da ihr Paramagnetismus die Spektren
dieser Methodologien beeinflussen kann. Durch die Anwesenheit sowohl
der Karbon- als auch der Amingruppe in ihrer Struktur kann diese organische
Verbindung für
die Markierung einer Vielzahl anderer Moleküle oder Systeme verwendet werden, die
reaktive Funktionen für
diese beiden Gruppen besitzen.
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Hintergrund
und Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Zwischenverbindung für
die Synthese des Aminosäurederivats
der vorliegenden Erfindung besitzt die Struktur 2,2,5,5-Tetramethylpyrrolidin-1-Oxyl-3-Amin-4-Karbonsäure, seither
als POAC bezeichnet, die vor mehr als zwei Jahrzehnten synthetisiert
wurde (s. Tetrahedron 491–499
[1965] und Bull. Frankreich,3, 815–817 [1967]).
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Das
POAC-Derivat, das die FMOC-Schutzgruppe (2, 2, 5, 5-Tetramethylpyrrolidin-1-Oxyl-3-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-Amin-4-Karbonsäure) enthält, ist
das neuartige Spinmarkierungsderivat der vorliegenden Erfindung,
die ebenfalls die Synthese und die Verwendung dieses Spinmarkierungsderivats
in der EPR umfasst. Die neue Verbindung ermöglicht auch die Einführung von
POAC als gewöhnliche
Aminosäure
an jeder Position einer Peptidsequenz. In der vorliegenden Anmeldung
wird sie als FMOC-POAC oder EPM-5 bezeichnet. Die chemische Struktur
dieses paramagnetischen Moleküls
wird in 1 dargestellt.
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Die
elektronische paramagnetische Resonanz (EPR) [beschrieben in Biological
Magnetic Resonance, Berliner, L.J. und Reuben, J. Verf., Plenum
Publishing, New York, (1989)] ist ein modernes und sehr nürzliches Spektroskopie-Verfahren,
da es die Untersuchung von paramagnetisch markierten Makromolekülen oder
biologischer Systeme hinsichtlich ihrer Konformität, Beweglichkeit,
inter- bzw. intramolekularen Wechselwirkungen, des Strukturzustands,
und dergleichen ermöglicht.
Das breite Anwendungsspektrum der EPR wird ausführlich in der einschlägigen Literatur
beschrieben (s. Free Nitroxyl Radical, Rozantsev, E. G., Ulrich,
H. Verf., Plenum Press, London, 1970), in der eine Vielzahl von
Spinmarkierungen, d.h. chemischer Verbindungen, die auf Grund der
Anwesenheit eines ungepaarten Elektrons in ihrer Struktur paramagnetisch
sind, aufgeführt
ist. Sie sind daher eine Klasse von freien Radikalen mit der erforderlichen
Stabilität
unter Bedingungen bei Normaltemperaturen und physiologischen pH-Werten
und erlauben mehrere chemische Versuchsreaktionen, ohne deren freien
Radikalanteil zu beeinflussen.
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Unter
den verbreitetsten Spinmarkierungen kann man die Moleküle mit Stickoxidgruppen
und dem ungepaarten Elektron hervorheben. Der bedeutendste Fortschritt
in der EPR zur Markierung von relevanten biologischen Strukturen,
wie Peptiden und Proteinen, wurde mit dieser Klasse von Spinmarkierungen
erreicht.
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Vor
etwa zwei Jahrzehnten tauchte die erste EPR-Anwendung in der Festphasen-Peptidsynthse auf [(The
Peptides: Analysis, Synthesis and Biology, Bd. 2, Academic Press,
New York, (1980)]. Diese Methode wurde mit unserer Gruppe eingeführt, allerdings
wurde dort eine andere stickoxidhaltige Spinmarkierung verwendet,
die damals als TOAC bezeichnet wurde (2, 2, 6, 6-Tetramethylpiperidin-1-Oxyl-4-Amin-4-Karbonsäure), die
deren Aminfunktion mit der säureunbeständigen tert-Butyloxykarbongruppe
(BOC) [s. Braz. J. Med. Biol. Res. 14, 173, (1981) und Biochim.
Biophys Acta, 742, 63, (1983)] schützte. Somit war die BOC-TOAC
Sipinmarkierung die erste in der Literatur beschriebene Spinmarkierung
zur Markierung einer Peptidsequenz als Aminosäure. Auf Grund der chemischen
Besonderheiten des Peptidsyntheseverfahrens war es nur möglich, die
TOAC-Gruppe an die Peptid-N-Terminalposition
zu koppeln. Um diesen Nachteil zu beseitigen, wurde eine andere
Strategie veröffentlicht,
mit der schließlich
die Spinmarkierung in die Peptidsequenz intern eingeführt werden
konnte [s. J. Am. Chem. Soc. 115, 11042 (1993)].
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Ein
beeindruckender Fortschritt bei der Anwendung der EPR in der Peptidchemie
wurde in Forschungsberichten sichtbar, die die Peptidkonformationseigenschaften
untersuchten [vgl. J. Am. Chem. Soc. 117, 10555 (1995); FEBS Lett.
375, 239 (1995); Biopolymers 42, 821 (1997)] oder der Peptidharzsolvatation (Tetrahedron
Lett. 375, 239 [1995]; Biopolymers 42, 821 [1997]). Als Aminosäure wurde
TOAC an verschiedenen Positionen von einigen biologisch aktiven
Peptiden eingeführt,
wie Angiotensin II und Bradykinin, aber es wurde ein teil weiser
oder vollständiger
Verlust ihrer biologischen Wirksamkeit festgestellt, der auf die
Einführung
einer künstlichen
Verbindung in ihrer Struktur zurückzuführen war.
[Peptide 1996, R. Ramage und R. Epton, Verf. Mayflower Scientific
Co. S. 673 (1998)].
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Die
Synthese eines Peptidhormons, das mit TOAC markiert wurde, bei der
ihre biologische Wirksamkeit völlig
erhalten blieb, wurde erst vor kurzem beschrieben [s. FEBS Lett.
446, 45 (1999)]. Dieses Ergebnis wurde mit einem Tridecanpeptid α-Melanocyte
stimulierenden Hormonanalog auf Grund seiner Wirkungskräfte in zahlreichen
chemisch-biologischen Versuchen erzielt (dieses Analog ist paramagnetisch,
natürlich
fluoreszierend und voll aktiv; es wurde in der US Patentanmeldung
Akt.Z. 09/935,760 beschrieben mit dem Titel „Paramagnetisches und aktives
melanocytentimulierendes Hormonanalog (EPM-2), das ein aminsäureartiges
stabiles Radikal enthält").
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Trotz
dieser Ergebnisse ist die äußerst schwierige
Kopplung des nachfolgenden Aminsäurerestes
der Peptidsequenz während
der Synthese weiterhin ein Mangel bei der Anwendung von TOAC in
der Peptidchemie. Diese Schwierigkeit scheint auf die geringe nukleophile
Potenz der TOAC-Amingruppe zurückzuführen zu
sein, deren pKs von 8 (im freien Zustand) auf 5.5 absinkt, wenn
sie an den N-Terminalteil einer Peptidkette gekoppelt wird [vgl.
Braz J. Med. Biol. Res. 14, 173 (1981) und Biochim Biophys. Acta
742, 63 (1983)]. Mehrere wiederholte Kopplungen (recouplings) und
eine Temperaturerhöhung
der Kopplungsreaktion sind normalerweise erforderlich, um die vollständige Inkorporation
der folgenden Aminosäure
der gewünschten
Peptidsequenz zu sichern [J. Am. Chem. Soc. 115, 11042(1993].
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Kurzerläuterung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Beschreibung der erfindungsgemäßen FMOC-POAC oder EPM-5.
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2 ist
ein Massenspektrum von POAC.
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3 ist
ein Hochleistungsflüssigchromatografieprofil
von POAC mit einem Höchstwert.
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4A und 4B stellen
EPR-Spektren von POAC in Wasser und FMOC-POAC in Dimethylformamid
dar.
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5 ist
ein Massenspektrum von FMOC-POAC.
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6 ist
ein Hochleistungsflüssigchromatografieprofil
von POAC7 mit Höchstwert.
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7 ist
ein Massenspektrum von POAC7- Angiotensin
II bei einem pH-Wert von jeweils 3,0, 6.0 und 9.0.
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Beschreibung
der Erfindung
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Um
die Beschränkungen
der TOAC-Probe zu beseitigen, ist nach einer alternativen Spinmarkierung gesucht
worden, die erfindungsgemäß differenzierte
Konformationsbeschränkungen
in Peptidstrukturen bewirkt. Zu diesem Zweck wurde FMOC-POAC in
den unten dargestellten Syntheseschritten synthetisiert, was teilweise
in Tetrahedron, 491–499
(1965); Bull. Soc. Chim. Frankreich, 3, 815 (1967) beschrieben ist:
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Schritt 1 – Synthese
von 2. 2, 5, 5-Tetramethylpyrrolidin-1-Oxyl-3-Cyano (P2)
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Dieses
Produkt wurde synthetisch hergestellt durch Behandeln der Verbindung
P1 (aus Sigma Co) mit Tosyl (p-Toluensulfonat)chlorid in Trockenpyridin.
28,7 g (1,5 × 10–1Mol)
Tosylchlorid wurden 15,3 g (8,35 × 10–2Mol)
von P1, das in 100 ml Trockenpyridin aufgelöst wurde, zugegeben und bei
Zimmertemperatur 48 Stunden stehen gelassen. Danach wurden 10 g
KOH, aufgelöst
in 250 ml Wasser, zugegeben und das Gemisch auf 80°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wurde das Produkt mit Schwefelether extrahiert, mit verdünnter HCl,
verdünnter
NaHCO3-Lösung
und Wasser gereinigt und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
bei verringertem Druck wurden 12,76 g (Ausbeute = 92 %) eines Orange-Pulvers
gewonnen und weiter in einer Tonerde-Kolonne gereinigt, wobei Benzol
als Elutionsmittel verwendet wurde. Das Produkt (P2) wies einen
einzelnen Punkt in einer Dünnschichtchromatographie
auf mit folgender Charakteristik: Schmelzpunkt = 62°C bis 63°C, M+ = 165;
die Elementaranalyse ergab: C: 65,36 %; H: 7,50 %; N: 17,10 %; berechnet:
C: 65,43 %; H: 7,93 %; N: 16,96 %.
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Schritt 2 – Synthese
von 2, 2, 5, 5-Tetramethylpyrrolidin-1-Oxyl-3-Amin-4-Cyano (P3)
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In
einen 3 L Rundkolben wurden 600 ml verflüssigter Ammoniak, 9 g (5,44 × 10–2Mol)
von P2 und 120 ml Wasser gegeben. Der Kolben wurde dicht verschlossen,
um das Gemisch unter Druck zu halten und bei Zimmertemperatur stehen
gelassen. Nach drei Tagen wurde der Ammoniak entfernt und das Produkt
mit Chloroform extrahiert. Das aus Leichtbenzinäther kristallisierte Rohprodukt
ergab 9,37 g (Ausbeute = 94 %) eines gelben Pulvers mit folgender
Charakteristik: M+ = 182; Schmelzpunkt 84°C bis 85°C; die Elementanalyse ergab:
C: 58,98 %; H: 8,37 %; N: 22,21 %; berechnet: (C9H16ON3): C: 59,31
%; H: 8,85 %; N: 23,06 %.
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Schritt 3 – Synthese
von 2, 2, 5, 5-Tetramethylgyrrolidin-1-Oxyl-3-Amin-4-Carbonsäure-Cyano (P4) (POAC)
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8
g (4,38 × 10–2 Mol)
von P3 und 40 g Ba(OH)2 wurden in 600 ml
Wasser aufgeschlämmt
und in einen 3 L Rundkolben gegeben. Der Kolben wurde dicht verschlossen
und auf 120°C
90 Minuten lang erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde das Gemisch mit
ausreichend Kohlensäureschnee
neutralisiert und gefiltert. Die wässrige Lösung wurde unter vermindertem
Druck eingedickt und ergab 8 g des Rohprodukts (Ausbeute = 90 %). Dieses
Produkt wurde aus 90%igem Äthanol
auskristallisiert. Das Produkt wies die folgenden Eigenschaften auf:
Schmelzpunkt = 212°C
(Schmelzen mit Sublimation); M+ = 201 (2); Hochleistungsflüssigchromatografie-Höchstwert
(3); die Elementaranalyse ergab: C: 53,1 %; H:
8,28 %; N: 13,95 %; berechnet: (C9H17N2O3):
C, 53,71 %; H, 8,52 %; N, 13,92 % Infrarot (KBr): cm–1:
3084, 2872, 2792, 2548 und 2132 (NH+3); 1643 vAS (NH+3);
1574 (vAS, C=O); 1456 (σ CH3); 1396 und 1376 (gem-Dimethyl
und COO-); 782 (σ C=O).
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4A zeigt
das EPR-Spektrum von POAC in wässriger
Lösung,
pH 5. Die berechneten Werte für
die beiden Rotationskorrelationszeiten (TB und
TC) waren 0,509 × 10–10 und
0,597 × 10–10).
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Zubereitung
von FMOC-POAC
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201
mg (1 mMol) von P4 wurden in 1,5 ml Wasser in Anwesenheit von 286
mg NA2CO3·10H2O aufgelöst,
wozu 337 mg (1 mMol) FMOC-Succinimidylcarbonat tropfenweise in 1,5
ml aufgelöstes
Aceton gegeben wurden. Die Reaktion wurde bei Zimmertemperatur unter
ständigem
Rühren
durchgeführt,
wobei der pH-Wert um 9 durch Zugeben von Natriumcarbonat aufrechterhalten
wurde. Nach drei Stunden wurde das Gemisch mit 25 ml Wasser verdünnt und
mit 1 N HCl angesäuert,
bis der pH-Wert 2 erreicht wurde. Das gewünschte Produkt wurde mit Ethylacetat
extrahiert, mit geringen Wasseranteilen gespült und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Nach dem Filtern wurde das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck verdampft. Das Rohprodukt wurde zweimal mit Chloroform kristallisiert
und ergab 380 mg (Ausbeute = 90 %). Es wurde mit der Massen- und
Infrarotspektroskopie, Elementaranalyse und EPR untersucht mit folgenden
Ergebnissen: M+ = 423 (5); die Elementaranalyse ergab:
C: 67,9 %; H: 6,35 %; N: 6,60 %; berechnet (C24H27O5N2):
C: 68,08 %; H: 6,28 %; N: 6,62 %;
IR (KBr) cm–1:
3444-3338 (Breitband OH und CONHR); ~3030 (vAr CH); 3000-2700 (vAr
COOH); 1723 (R-O-C-ON- und COOH); 1543 (σNH und
vCN); 1450 (σ CH3); 1235-1150 (gem-Dimethylgruppe). Das EPR-Spektrum
von FMOC-POAC in Dimethylformamid ist in 4B dargestellt
und die errechneten TB und TC-Werte
sind 1,14 × 10–10 s.rad–1 und
1,79 × 10–10 s.
rad–1.
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Synthese von Poac7-Angiotensin II
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Das
mit der Spinmarkierung (Asp-Arg-Val-Tyr-Ile-His-Poac-Phe) gekennzeichnete
Angiotensin II Analog wurde in 0,15 mMol Schuppen (scale) mit dem
bereits erwähnten
Festphasenverfahren synthetisiert mit der Änderung, die die Einführung dieser
Markierung in die Mitte der Peptidkette ermöglicht. [(J.Am.Soc. 115, 11042
(1993)]. Es wurde ein handelsübliches
FMOC-Phe-Wang-Harz (J. Am. Chem. Soc. 95, 1328 (1973) mit 0,41 mMol/g
Austauschgrad verwendet. Alle Kopplungen wurden mit der 2,5fachen
Menge von FMOC-Aminosäuren
und dreifachen Menge von FMOC-POAC durchgeführt. Die Acylierungsreagentien
für die
Kupplung waren Diisopropylcarbondiimid (DIC) und 1-Hydroxibenzotriazol
in einem Dichlormethan:Dimethylformamid-Gemisch (1:1, v/v) als Lösungsmittel.
Die Freisetzung von Fmoc wurde 20 Minuten lang mit 20%igem Piperidin
in Dimethylformamid (v/v) betrieben.
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Interessanterweise
zeigte die Synthese, dass die Pyrrolidin-Struktur der Poac-Spinmarkierung eine einfachere
Inkorporation des Aminosäurerestes
ermöglichte,
als das während
der Toac7-All-Synthese beobachtet wurde.
Im letzteren Fall waren erneute Kopplungsreaktionen erforderlich
bei gleichzeitiger Erhöhung der
Reaktionstemperatur. Diese Verfahrensschritte waren im Falle der
POAC-Derivate nicht notwendig, was bedeutete, dass die Reaktionsfreudigkeit
der POAC-Amingruppe weit höher
ist als die von TOAC.
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Nach
Abschluß der
Synthese wurde das Peptid von dem Harz in wasserfreiem HF, die ein
10% eines p-Kresol- und Dimethylsulfid-Gemisches enthielt, bei 0°C 90 Minuten
lang abgespalten. Das nach Extraktion und Tiefkühltrocknung (125 mg) gewonnene
Rohpeptid wurde in 70 ml Wasser aufgelöst, und der pH-Wert wurde mit
Ammoniakhydrat auf 10 erhöht
und 2 Stunden lang verrührt,
um die Stickoxidprotonierung, die während der HF-Behandlung auftritt,
umzukehren. Nach der Tiefkühltrocknung
wurde das Peptid mit der vorsorglichen HPLC mit umgekehrten Phasen
C18 (25 × 250 mm) und Ammoniakacetat
0,02 M, pH 5 und Acetonitril 60 % in Wasser als Lösungsmittel
A und B gereinigt. Der lineare Gradient lag 135 Minuten lang bei
20% bis 65 % von B.
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Die
Homogenität
des Peptids wurde durch die analytische HPLC (6),
die Massenspektrometrie, M+ = 1132,55 (7) bestätigt, und
die Aminosäureanalyse
zeigte die erwartete Zusammensetzung: Asp 0,95 (1.00); Val 0,96
(1.00); Ile 1,20 (1.00); Tyr 1,02 (1.00); Phe 1,00 (1.00); His 0,96
(1.00); Arg 1,02 (1.00).
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8 zeigt
die EPR-Spektren des 0,25 mM Poac7-All bei
einem pH von 3, 6 und 9 der wässrigen
Lösung.
Keine signifikante Abweichung von den Rotationskorrelationszeiten
wurde für
dieses paramagnetische All-Analog beobachtet, was beweist, dass
dessen Konformation durch den pH-Wert der Lösungsmittel nicht beeinflusst
wird.