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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Filtermedien, die zur Entfernung von Schadstoffen
aus Luft oder anderen Gasen verwendet werden. Insbesondere betrifft
die Erfindung solche Medien, die zwei oder mehrere verschiedene
Arten von Filtermedienteilchen enthalten, um eine Filterleistung
mit breitem Spektrum bereitzustellen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Teilchen
aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche, wie Aktivkohle, Aluminiumoxid,
Zeolithe und dergleichen, werden wegen der Fähigkeit solcher Materialien,
einen breiten Bereich an verschiedenen Materialien zu entfernen,
weit verbreitet zur Luftfiltration verwendet. Die Filtereigenschaften
dieser Materialien rühren
von einer hochgradig porösen
oder verschachtelten Oberflächenstruktur
her. Im Fall von Aktivkohle resultiert die Oberflächenporosität aus der
kontrollierten Oxidation während
des „Aktivierungs" stadiums der Herstellung.
Aktivkohle wird seit vielen Jahrzehnten zur Luftfiltration verwendet.
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Die
Fähigkeit
des Kohlenstoffs, durch direkte Adsorption einen Schadstoff aus
der Luft zu entfernen, hängt
von einer Wechselwirkung in molekularer Größenordnung zwischen einem gasförmigen Molekül und der Kohlenstoffoberfläche ab.
Das Ausmaß dieser
Wechselwirkung hängt
von Faktoren ab, die die physikalischen und chemischen Eigenschaften
der Oberfläche
des Kohlenstoffs, die molekulare Gestalt und Größe der gasförmigen Verbindung, die Konzentration
der gasförmigen
Verbindung im zu filtrierenden Gasstrom, die Verweilzeit im Kohlenstoffbett,
Temperatur, Druck und die Anwesenheit anderer Chemikalien einschließen. Als
grobe Abschätzung
hängt bei
einem einzelnen Schadstoff das Ausmaß der Adsorption in erster
Linie vom Siedepunkt ab. Im Allgemeinen gilt, dass je höher der
Siedepunkt ist, desto größer die
Fähigkeit
des Kohlenstoffs zur Entfernung der Chemikalie ist.
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Demgemäß hat Kohlenstoff
als solcher keine große
Fähigkeit
zur Entfernung von Gasen mit niedrigerem Siedepunkt. Es wurden Behandlungen
entworfen, bei denen Chemikalien auf den Kohlenstoff aufgetragen wurden,
um Filtrierfähigkeiten
für Gase
mit niedrigerem Siedepunkt bereitzustellen. Diese Behandlungen sind im
Allgemeinen als „Imprägnier" verfahren bekannt
und das Resultat der Behandlung ist „imprägnierter" Kohlenstoff.
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Im
Verlauf dieses Jahrhunderts ist die Entwicklung der Imprägniertechniken
so weit fortgeschritten, dass eine Vielzahl von Imprägnierungsmitteln
zur Entfernung eines weiten Bereichs an verschiedenen Chemikalien
verfügbar
ist. Der Fortschritt hat sich in Kriegszeiten beschleunigt, als
tatsächliche
und wahrgenommene Bedrohungen die Entwicklung von spezialisierten
Kohlenstoffen vorantrieben. Jedoch besteht bislang eine Unterscheidung
zwischen den Typen von Filtermedienteilchen, die zu militärischen
Anwendungen verwendet werden, und denen, die in industriellen Anwendungen
verwendet werden. Militärische
Anforderungen erfordern, dass die Filtermedienteilchen einen Bereich
von Chemikalien entfernen können,
und so wurden mehrkomponentige Imprägnierformulierungen entworfen.
In der Industrie, wo die Art der Gefahrstoffe im Voraus bekannt
ist, war es Praxis, einen Filter zu wählen, der dem bekannten Gefahrstoff
angemessen war. Folglich wurden für industrielle Anwendungen
Filter mit Fähigkeiten
für einen
spezifischen Typ von Chemikalie oder Klasse von Chemikalien entwickelt.
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Im
Verlauf der Zeit haben sich Zulassungsstrukturen für die Auswahl
und Verwendung von Atemschutzausrüstung zusammen mit Genehmigungssystemen
herausgebildet, wodurch sichergestellt ist, dass die Bauarten der
Ausrüstung
auf dem Markt die notwendigen Leistungsanforderungen erfüllen können. Solche Genehmigungssysteme
sind für
industrielle Zwecke über
internationale Grenzen hinweg entwickelt worden. Diese schließen das
System der europäischen
Norm ein, das weit verbreitet in Europa und in der übrigen Welt angenommen
wurde. Ein weiteres Beispiel sind die Anforderungen an die Genehmigung
durch das US National Institute for Occupational Safety and Health,
die in den USA, Kanada und bestimmten anderen Ländern angenommen wurden. Für militärische Anforderungen
werden die Leistungsspezifikationen durch den jeweiligen nationalen
Bedarf bestimmt, auch wenn es innerhalb des Nordantlantikpakts (NATO)
einige international anerkannte Standards gibt.
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Das
erste U.S.-Patent für
eine Behandlung von Kohlenstoff zur Entfernung einer Vielzahl von
militärischen
Gasen rührte
von Entwicklungen zum Schutz von Personal in Schlachten des ersten
Weltkriegs her, in denen Chemikalien im Übermaß eingesetzt wurden. Das Patent
von Joshua C. Whetzel und R. E. Wilson (US Patent 1,519,470, 1924)
beschrieb die Verwendung einer ammoniakalischen Lösung von
Kupfercarbonat zur Imprägnierung
von kornförmiger
Aktivkohle. Diese Technik wurde als „Whetlerisieren" und das Kohlenstoffprodukt
als „Whetlerit" bekannt. Im Verlauf
der Zeit sind Varianten dieser Technik entwickelt worden. (
US 2,902,050 ,
US 2,902,051 ,
DE 1,098,579 ,
FR 1,605,363 ,
JP 7384,984 ,
CZ 149,995 ).
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Während des
zweiten Weltkriegs sind beträchtliche
technische Untersuchungen in Richtung der Verwendung von imprägnierten
Kohlenstoffen unternommen worden. Die U.S.-Forschung auf diesem Gebiet wird in „Military
Problems with Aerosols and Nonpersistent Gases", Kapitel 4: „Impregnation of Charcoal", von R. J. Grabenstetter
und F. E. Blacet, Division 10 Report des US National Defense Research
Committee (1946), S. 40–87,
zusammengefasst. Dieser Bericht deckt ausführlich eine Vielzahl von Imprägierungsformulierungen
ab.
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Das
Vereinigte Königreich
verfolgte einen etwas anderen Ansatz zur Imprägnierung. Dort wurde Kupferoxid
vor dem Carbonisieren und Aktivieren mit Kohle gemischt, so dass
die Aktivkohle metallisches Kupfer, verteilt in der gesamten Struktur,
enthielt. Dieses Material war die Basis für die im zweiten Weltkrieg
eingesetzten Filterkohlenstoffe.
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Die
Fähigkeit
von Kohlenstoff zur Entfernung von Chlorcyan (CK) wurde durch das
Aufbringen des Amins Pyridin oder getrennt durch Imprägnierung
mit Chrom in Form von Natriumdichromat verbessert. Diese Form von
Kohlenstoff wurde in Kombination mit einem Pyridinimprägnierungsmittel
in militärischen
Atemwegsfiltern verwendet, die in den 70er Jahren hergestellt wurden.
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Die
Forschung nach dem zweiten Weltkrieg hat erkundet, wie die Zugabe
von organischen Verbindungen zu imprägniertem Kohlenstoff die Lagerstabilität verbessern
kann. Im UK, in Frankreich und anderswo wurden Experimente mit verschiedenen
Aminen durchgeführt.
Ein solches Material, von dem gefunden wurde, dass es die Lagerstabilität gegenüber Chlorcyan
verbessert, ist Triethylendiamin (auch als TEDA oder 1,4-Diazabicyclo-2,2,2-octan
bekannt). Wenn Kohlenstoff damit imprägniert ist, wurde gefunden,
dass TEDA als solches direkt mit Chlorcyan reagieren kann und auch
sehr gut Methylbromid und Methyliodid entfernen kann. TEDA wird
fest auf Kohlenstoff adsorbiert, ist stabil, in geringen Mengen
wirksam und hat im Vergleich zu anderen Aminverbindungen eine minimale
Toxizität.
TEDA ist bei Zimmertemperatur ein Feststoff, sublimiert aber leicht.
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Chrom
wurde traditionell in militärischen
Anwendungen als Kohlenstoffprägnierungsmittel
verwendet, da es die zufriedenstellende Entfernung von Cyanwasserstoff
und Chlorcyan (CK) erleichtert. Da die sechswertige ionische Form
von Chrom als potentielles Lungencarcinogen identifiziert wurde,
haben Arbeiten, die in jüngster
Zeit durchgeführt
wurden und bis in die frühen
70er Jahren zurückdatieren,
Formulierungen erforscht, die die Menge an Chromatsalzen als Imprägnierungsmittel
verringern oder diese vermeiden.
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In
jüngster
Zeit hat sich die traditionelle Rolle der Militärkräfte von einem mehr oder weniger
vorhersagbaren Konflikt auf dem Schlachtfeld dahingehend verändert, dass
sie Frieden schaffende und Frieden erhaltende Rollen und die Unterstützung ziviler
Autoritäten
in Notfällen
umfasst. Solche Aktivitäten
können
das Eingehen auf die zufällige
oder absichtliche Freisetzung von Chemikalien beinhalten. Die absichtliche
Freisetzung von Chemikalien, die als „chemischer Terrorismus" bezeichnet wird,
ist in der Tat eingetreten und wurde oft angedroht. Diese Vorfälle können Chemikalien
betreffen, die traditionell als militärische Bedrohung angesehen
werden, oder können
gefährliche
Chemikalien betreffen, die normalerweise in der Industrie verwendet werden.
Das Eingehen auf diese Gefahren wird letztendlich wahrscheinlich
sowohl zivile als auch militärische Autoritäten betreffen
und erfordert wahrscheinlich Schutzsysteme, die industriellen Genehmigungen
ebenso wie militärischen
Leistungsanforderungen entsprechen.
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Auf
Filtration basierende Schutzsysteme sind für Personal angemessen, das
verschiedene Aufgaben in einiger Entfernung zum Ort der Chemikalienfreisetzung
durchführt.
In solchen Fällen
ist es sehr erwünscht, dass
man rasch und ohne Verzögerung
der Gefahr begegnen kann. Herkömmlicherweise
wird jedoch eine Verzögerung
unausweichlich sein, da es notwendig sein kann, zuerst die Bedrohung
zu identifizieren, damit ein passender Filter gewählt werden
kann. Damit man einem weiten Bereich möglicher Gefahren begegnen kann, ist
es notwendig, Bestände
an vielen verschiedenen Filterarten vorzuhalten. Es ist viel wünschenswerter,
eine Art von Filter zu haben, die Schutz gegen viele verschiedene
Gefahren bereitstellen kann. Ein solcher Vielzweckfilter genügt wünschenswerterweise
sowohl industriellen als auch militärischen Anforderungen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Filtermedien mit sehr breiten Filterfähigkeiten
bereit. Die Filtermedien sind besonders zur primären Anwendung beim persönlichen
Atemschutz geeignet, um einen weiten Bereich an toxischen Gasen
und Dämpfen,
die sich in industriellen Umgebungen finden, und auch Chemikalien
zu entfernen, die als chemische Kampfstoffe verwendet werden. Die
Filtermedien erreichen erfolgreich Leistungsniveaus, die sowohl
von Genehmigungsvorschriften für
industriell anwendbare Filter als auch von international anerkannten
Leistungsvorschriften für
militärische
Filter verlangt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft vorzugsweise
Behandlungen, die auf Aktivkohle angewendet werden, um die Fähigkeit
von Aktivkohle zu verbessern, toxische Gase mit niedrigem Siedepunkt
zu entfernen. In bevorzugten Anwendungen werden die resultierenden
Filtermedien zur Filterung von Atemluft in Verbindung mit Atemschutzausrüstung verwendet.
Jedoch ist die Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung nicht auf
Atemschutzausrüstung
begrenzt, sondern kann auch zur Reinigung von Luft oder anderen
Gasen in Verbindung mit industriellen Verfahren eingesetzt werden.
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Die
breiten Fähigkeiten
der Filtermedien ermöglichen
den Aufbau von Filtern, die in einer breiten Vielzahl von Anwendungen
eingesetzt werden können,
einschließlich,
dass sie auf eine Gesichtsmaske eingepasst oder einzeln oder mehrfach
auf ein Atemschutzsystem zur Reinigung von Gebläseluft eingepasst werden. Ein
solches Gebläsesystem
ist im Handel unter dem Warenzeichen „BREATHE-EASY" von der Minnesota Mining
and Manufacturing Company (3M) erhältlich.
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Vorteilhafterweise
stellen die Filtermedien nicht nur eine Filterleistung mit breitem
Spektrum bereit, sondern sind dabei auch noch kompakt und bequem
in der Anwendung. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Filtermedien
in dieselben Gehäuse
und Kanister eingebracht werden, die in aktuellen, im Handel erhältlichen
Filtersystemen verwendet werden. Die Leistung mit breitem Spektrum
und Bequemlichkeit werden erzielt, während auch die ausgezeichneten
Luftströmeigenschaften
erhalten bleiben. Der Luftstromwiderstand der vorliegenden Filtermedien
erfüllt
leicht die aktuellen industriellen und militärischen Vorschriften.
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Wegen
der Filtereigenschaften mit breitem Spektrum ermöglichen die erfindungsgemäßen Filtermedien
dem Personal, auf Chemieunfälle,
bei denen die genaue Art der vorliegenden Chemikalie unbekannt oder nicht
im Voraus vorhersagbar ist, zu reagieren und sich an damit verbundenen
Hilfstätigkeiten
zu beteiligen. Diese Flexibilität
bei der Raktion vermeidet die Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung
eines großen
Bestands an unterschiedlichen Filtern. Unter vielen Umständen ermöglicht die
Verwendung der Filtermedien, dass ohne Verzögerung reagiert werden kann,
da der Schutz mit breitem Spektrum, der von den Filtermedien bereitgestellt
wird, die Dringlichkeit reduziert, zuerst die betreffende(n) Chemikalie(n)
zu analysieren, die Chemikalien zu identifizieren, dann ein passendes
Filter auszuwählen
und erst dann auf die Gefahr zu reagieren.
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Vorzugsweise
können
die erfindungsgemäßen Filtermedien
in Verbindung mit einem Teilchenfilter hoher Effektivität verwendet
werden, wodurch ein kombinierter Schutz gegen Gas-, Dampf- und teilchenförmige Verunreinigung
bereitgestellt wird.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Filtermedium, das mindestens
zwei Arten von Filtermedienteilchen enthält. Eine erste Mehrzahl an
Filtermedienteilchen enthält
ein Substrat mit ausgedehnter Oberfläche, umfassend mindestens ein Übergangsmetall-Imprägnierungsmittel.
Eine zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen enthält ein Substrat
mit ausgedehnter Oberfläche,
umfassend mindestens ein Amin-Imprägnierungsmittel. In bevorzugten
Ausführungsformen
ist mindestens eine und sind vorzugsweise beide der Arten von Filtermedienteilchen
im Wesentlichen frei von Chrom und enthalten stärker bevorzugt kein nachweisbares
Chrom.
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Es
wurde nun gefunden, dass das Vorhandensein des Amins auf der einen
Art von Filtermedienteilchen die Leistung der Imprägnierungsmittel
auf der anderen Art von Filtermedienteilchen und umgekehrt über das
hinaus erhöht,
was zu erwarten ist. Beispielsweise ist zu erwarten, wenn eine Art
von Teilchen ein bestimmtes Maß an
Schutz gegen ein Chemikalie bereitstellt, aber eine zweite Art von
Teilchen wenig Wirkung, wenn überhaupt,
dagegen aufweist, dass das Vereinigen der zwei verschiedenen Arten
von Teilchen wenig zusätzlichen
Schutz, wenn überhaupt,
gegen dieselbe Chemikalie bereitstellt. Dennoch stellen die erfindungsgemäßen Kombinationen
einen höheren
Leistungsgrad bereit, als nach solch vernünftiger Logik zu erwarten ist. Als
Beispiel für
die günstigen
Wirkungen, die durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt werden,
wird die Lebensdauer von Filtermedien in Ammoniak dramatisch um
rund 50% verlängert,
indem mit einem tertiären Amin
imprägnierte
Aktivkohle in Kombination mit einer imprägnierten Aktivkohle mit Schutzwirkung
gegen Ammoniak verwendet wird. Dieser Leistungsschub ist dahingehend
unerwartet, da mit einem tertiären
Amin imprägnierte
Kohlenstoffe an sich in der Regel wenig Schutz gegen Ammoniak, wenn überhaupt,
bieten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
vorstehend erwähnten
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung und die Art und
Weise, wie sie erreicht werden können,
werden unter Bezug auf die folgende Beschreibung der Ausführungsformen
der Erfindung, die in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
zu nehmen ist, klarer und die Erfindung selbst lässt sich damit besser verstehen,
wobei:
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1 eine
schematische Veranschaulichung eines erfindungsgemäßen Filtersystems
ist.
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2 eine
schematische Veranschaulichung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Filtersystems
ist.
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3 ein
schematisches Fließdiagramm
ist, das einen Ansatz zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Filters
zeigt.
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4 ein
schematisches Fließdiagramm
ist, das einen weiteren Ansatz zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Filters
zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
nachstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Ausführungsformen sollen weder umfassend sein
noch die Erfindung auf die exakten, in der folgenden ausführlichen
Beschreibung offenbarten Formen begrenzen. Vielmehr werden die Ausführungsformen
ausgewählt
und beschrieben, so dass andere Fachleute die Prinzipien und Praktiken
der vorliegende Erfindung schätzen
und verstehen können.
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Erfindungsgemäße Filtermedien
enthalten im Allgemeinen eine erste und zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen.
Jede Mehrzahl an Teilchen enthält
unabhängig
voneinander ein oder mehrere Imprägnierungsmittel (weiter unten
beschrieben), die auf einem oder mehreren Teilchen aus einem Substrat
mit ausgedehnter Oberfläche
aufgebracht wurden. Der Begriff „Teilchen aus einem Substrat
mit ausgedehnter Oberfläche" bedeutet Teilchen,
bei denen die Oberfläche
ausreichend verschachtelt oder porös ist, vorzugsweise auf einem
mikroskopischen Niveau, so dass die Teilchen mit mindestens 5 Gew.%,
stärker
bevorzugt mindestens 10 Gew.% an CuCl2-Salz
imprägniert
werden können.
Geeignete Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche weisen
in der Regel spezifische Oberflächen
von mindestens etwa 85 m2/g, typischer von
mindestens etwa 500 m2/g bis 2000 m2/g und vorzugsweise von etwa 900 m2/g bis etwa 1500 m2/g
auf. Repräsentative
Beispiele für
Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche schließen Aktivkohle,
Zeolith, Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Katalysatorträgermaterialien,
Kombinationen davon und dergleichen ein. Die Substratteilchen für die erste
und zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen können dieselben oder verschieden sein.
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Die
Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche können jede
Größe aus einem
weiten Größenbereich
aufweisen. Die Substratteilchengröße wird in der Filterindustrie
im Allgemeinen in mesh angegeben. Ein typischer Ausdruck für die Größe in mesh
ist „a × b", wobei „a" eine Siebdichte
bedeutet, durch die im Wesentlichen alle Teilchen durchfallen, und „b" eine Siebdichte
bedeutet, die genügend
hoch ist, so dass im Wesentlichen alle Teilchen zurückgehalten
werden. Beispielsweise bedeutet eine Größe von 12 × 30 mesh, dass im Wesentlichen
alle Teilchen durch ein Sieb mit einer Dichte von 12 Drähten pro
Zoll durchfallen und im Wesentlichen alle Teilchen von einem Sieb
mit einer Dichte von 30 Drähten
pro Zoll zurückgehalten
werden. Filterteilchen, die sich durch eine Größe von 12 × 30 mesh charakterisieren
lassen, schließen
einen Teilchenbestand mit einem Durchmesser im Bereich von etwa
0,5 mm bis etwa 1,5 mm ein.
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Die
Auswahl einer geeigneten Größe in mesh
für die
Substratteilchen umfasst das Abwägen
von Dichte und Filterkapazität
gegen Luftstromwiderstand. Im Allgemeinen stellt eine feinere Größe in mesh
(z. B. kleinere Teilchen) in der Regel nicht nur größere Dichte
und Filterkapazität,
sondern auch höheren
Luftstromwiderstand bereit. Wägt
man diese Belange ab, liegt „a" typischerweise im
Bereich von 5 bis 20 und beträgt „b" typischerweise 15
bis etwa 40, mit der Maßgabe,
dass die Differenz zwischen a und b im Allgemeinen im Bereich von
etwa 5 bis etwa 30 liegt. Spezifische Größen in mesh, die für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung als geeignet gefunden wurden, schließen 12 × 20,12 × 30 und
12 × 40
ein.
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Die
erste Mehrzahl an Substratteilchen enthält mindestens ein Imprägnierungsmittel,
das ein Übergangsmetall
umfasst. Beispiele für
solche Imprägnierungsmittelmaterialien
schließen
Verbindungen ein, die Cu, Zn, Mo, Cr, Ag, Ni, V, W, Co, Kombinationen
davon und dergleichen enthalten. Da die sechswertige Form von Cr
als potenzielles Carcinogen identifiziert wurde, schließt die erste
Mehrzahl an Filtermedienteilchen jedoch auf Grund des Risikos, dass
andere Formen von Cr, z. B. Cr (IV), zu Cr (VI) oxidiert werden
können,
vorzugsweise keine nachweisbaren Mengen an Cr (VI) und stärker bevorzugt
kein nachweisbares Cr welcher Valenz auch immer ein. Die Metalle
können
in metallischer Form vorliegen, werden aber typischer als Salze
imprägniert.
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Die
Auswahl, welche der einen oder mehreren Übergangsmetallverbindungen
in die erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen eingebracht werden
sollen, hängt
insoweit von dem gewünschten
Bereich der Filterfähigkeiten
ab, als dass jedes der verschiedenen Übergangsmetalle in der Regel
Schutz vor bestimmten Luftschadstoffen bietet. Beispielsweise helfen
Cr, Mo, V und Y oder W unabhängig
voneinander beim Filtrieren von Gasen, wie Chlorcyan und Cyanwasserstoff,
aus Luftströmen,
wenn sie in Kombination mit einem Cu-Imprägnierungsmittel verwendet werden.
Repräsentative
Filtermedienteilchen können
0,1 bis 10 Gew.% eines oder mehrerer Imprägnierungsmittel einschließen, die
Mo, V, W und/oder Cr enthalten. Auf Grund der potenziellen Toxizität von Cr
wird die Verwendung von Mo-, V- und/oder W-Materialien bevorzugt.
In der gesamten Beschreibung und den beiliegenden Ansprüchen bezieht
sich Gewichtsprozent auf das Gesamtgewicht der imprägnierten
Teilchen.
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Cu
hilft in der Regel beim Filtrieren vieler Gase, wie HCN, H2S, saure Gase und dergleichen, aus Luftströmen. Repräsentative
Filtermedienteilchen können
0,1 bis 15 Gew.% eines oder mehrerer Imprägnierungsmittel, die Cu enthalten,
einschließen.
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Zn
in verschiedenen Formen hilft in der Regel beim Filtrieren von HCN,
Chlorcyan, Dicyan und NH3 aus Luftströmen. Repräsentative,
erfindungsgemäße Filtermedienteilchen
können
1 bis 20 Gew.% eines oder mehrerer Imprägnierungsmittel, die Zn enthalten,
einschließen.
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Ag
hilft in der Regel beim Filtrieren arsenhaltiger Gase aus einem
Luftstrom. Ag wirkt katalytisch und wird im Allgemeinen nicht im
Filtrierbetrieb verbraucht. Demgemäß können Filtermedienteilchen verhältnismäßig geringe
katalytische Mengen, z. B. etwa 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,1 Gew.%
eines oder mehrerer Ag-haltiger Imprägnierungsmittel enthalten.
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Ni
und Co helfen jeweils unabhängig
voneinander beim Filtrieren von HCN aus Luftströmen. Repräsentative Filtermedienteilchen
können
0,1 bis 15 Gew.% eines oder mehrerer Ni-haltiger Imprägnierungsmittel und/oder
Co-haltiger Imprägnierungsmittel
enthalten.
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Außer einem
oder mehreren Imprägnierungsmitteln,
die Übergangsmetalle
enthalten, kann die erste Mehrzahl an Substratteilchen gegebenenfalls
eine oder mehrere andere Arten von Imprägnierungsmitteln einschließen. Beispielsweise
helfen Ammoniak oder Ammoniumsalze in der Imprägnierlösung nicht nur bei der Verbesserung
der Löslichkeit
der Übergangsmetallverbindungen
während
der Herstellung der Teilchen, sondern verbleibende adsorbierte Mengen
helfen auch bei der Entfernung saurer Gase aus Luftströmen. Von
Sulfatsalzen wird angenommen, dass sie bei der Kontrolle des pH-Werts
während
des Gebrauchs der Filtermedien helfen. Ammoniumsulfat bildet beispielsweise,
wenn es auf einem Substrat, wie Kohlenstoff, imprägniert und
bei 145°C
getrocknet wurde, ein saures Sulfat. Saures Sulfat ist ausreichend
sauer, so dass es mit Ammoniak reagiert, wodurch die Entfernung
von Ammoniak aus einem Strom von Luft oder anderem Gas erleichtert
wird. Durch das Imprägnieren
und Trocknen imprägnieren
stark saure Ammoniumsalze den Kohlenstoff während des Trocknungsverfahrens,
ohne dass das sich bildende basische Oxid/Hydroxid-Imprägnierungsmittel
beschädigt
wird. Dies führt
zu verbesserter Ammoniaknutzungsdauer einer Kartusche, die den resultierenden
imprägnierten
Kohlenstoff enthält.
Repräsentative
Filtermedienteilchen können
0,1 bis 10, vorzugsweise 2,5 bis 4,5 Gew.% Sulfat enthalten. Feuchtigkeit
hilft günstigerweise
bei der Entfernung saurer Gase aus Luftströmen. Gegebenenfalls kann deshalb
die erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen bis zu etwa 15 Gew.%,
vorzugsweise etwa 6 bis 12 Gew.% Wasser enthalten.
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Imprägnierungsmittel
können
mit herkömmlichen
Vorgehensweisen in die erste Mehrzahl an Substratteilchen eingebracht
werden. Solche Imprägnierungsmittel
werden typischerweise als Salze, Oxide, Carbonate oder dergleichen
bereitgestellt und werden mittels Lösungsverarbeitung, Sublimationsverarbeitung,
Fließbettverarbeitung
und dergleichen imprägniert.
Repräsentative
Techniken für
eine solche Verarbeitung sind weit verbreitet in der Literatur beschrieben,
einschließlich
den Patent- und Literaturdokumenten, die hier im Abschnitt Hintergrund
zitiert sind.
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Für eine Filterleistung
mit breitem Spektrum umfasst eine besonders bevorzugte erste Mehrzahl
an Filtermedienteilchen ein Aktivkohlesubstrat, das mit 6 bis 13
Gew.% Cu-haltigem
Imprägnierungsmittel,
0 bis 10 Gew.% Zn-haltigem Imprägnierungsmittel
und 1 bis 4 Gew.% Mo-haltigem Imprägnierungsmittel imprägniert ist.
Besonders bevorzugte Filtermedienteilchen umfassen ferner nicht
nur Cu-, Zn- und Mo-haltige Imprägnierungsmittel,
sondern auch eines oder mehrere aus 2,5 bis 4,5 Gew.% Sulfatsalz
und/oder 1 bis 25 Gew.% Wasser. Solche Filtermedienteilchen sind
im U.S. Pat. Nr. 5,492,882 beschrieben. Eine spezifische Ausführungsform
solcher Teilchen ist im Handel unter der Handelsbezeichnung „Calgon
URC" von Calgon
Carbon Corporation erhältlich.
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Eine
weitere bevorzugte erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen umfasst
ein Aktivkohlesubstrat, das 1 bis 10 Gew.% Zink-haltiges Imprägnierungsmittel,
z. B. ZnCl2, und gegebenenfalls Feuchtigkeit
im Bereich von 1 bis 15, vorzugsweise 9 bis 12 Gew.% enthält. Ein
spezifisches Beispiel für
Aktivkohlefilter, der mit Zinkchlorid imprägniert ist, ist im Handel unter
der Handelsbezeichnung „C-Chem
Chemsorb 620" von
C*Chem, einer Abteilung der Ionex Corp., erhältlich.
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Die
zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen umfasst im Allgemeinen ein
oder mehrere Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche, die
ein oder mehrere Amin-Imprägnierungsmittel,
vorzugsweise ein oder mehrere tertiäre Amin-Imprägnierungsmittel,
enthalten. Wenn die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen, die
das Amin-Imprägnierungsmittel
enthält,
in Kombination mit der ersten Mehrzahl an Filtermedienteilchen verwendet
wird, stellt sie zahlreiche Vorteile bereit. Zuerst helfen die Amin-haltigen
Teilchen bei der Entfernung von Chlorcyan (CK) aus Luft oder anderen
Gasen. Außerdem
wurde nun gefunden, dass das Vorhandensein der zweiten Mehrzahl
an Filtermedienteilchen unerwarteterweise das Leistungsvermögen der
ersten Mehrzahl an Filtermedienteilchen steigert und umgekehrt.
Praktisch bedeutet dies, dass die erfindungsgemäßen Filtermedien weniger Material
benötigen,
um ein gegebenes Filterleistungsniveau zu erreichen. Dies wiederum
ermöglicht
die Herstellung von Filtern mit breiten Fähigkeiten, die durch geringe,
kompakte Größe, niedrigeren
Atmungswiderstand, weniger Gewicht und mehr Komfort gekennzeichnet
sind, verglichen mit herkömmlichen Filtern,
die zur Entfernung desselben Bereichs an Schadstoffen verwendet
werden sollen.
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Als
Beispiel für
eine beobachtete Leistungssteigerung kann die Verwendung eines Filtersystems,
dessen Aufnahmeraum für
Filtermedienteilchen mit beiden Arten von Filtermedienteilchen (entweder
in diskreten Filterbetten und/oder miteinander vermischt) gefüllt ist,
die Lebensdauer bei der Ammoniakentfernung um bis zu 50% in bevorzugten
Ausführungsformen
erhöhen,
verglichen mit demselben System, dessen Aufnahmeraum für Filtermedienteilchen
mit lediglich einer Art von Filtermedienteilchen gefüllt ist.
Die Fähigkeit
einer Kombination von Filtermedienteilchen, erhöhte Fähigkeiten zur Ammoniakentfernung
bereitzustellen, ist insofern unerwartet, als dass die Amin-Imprägnierungsmittel
an sich im Allgemeinen in der Regel wenig, wenn überhaupt, Fähigkeit zur Ammoniakentfernung
aufweisen. Bei einer Kombination, umfassend beide Arten von Filtermedienteilchen,
wurde auch beobachtet, dass sie wesentlich besseres Leistungsvermögen bei
organischen Dämpfen
und CK aufweist, verglichen mit ansonsten identischen Filtersystemen,
die lediglich eine Art von Filtermedienteilchen enthalten. Diese
Leistungssteigerung wurde auch für
andere Gase und Dämpfe
beobachtet.
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Das
eine oder mehrere Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche der
zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen kann unabhängig voneinander
aus jedem Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter Oberfläche gewählt werden,
wie sie vorstehend hinsichtlich der ersten Mehrzahl an Filtermedienteilchen
beschrieben wurden. Die Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter
Oberfläche,
die für
die erste und zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen verwendet
werden, können
dieselben oder verschieden sein. Außer dem Amin, das die zweite
Mehrzahl an Filtermedienteilchen imprägniert, können die anderen Imprägnierungsmittel
auf der ersten und zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen dieselben
oder verschieden sein.
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Ein
weiter Bereich an Amin-Imprägnierungsmitteln
kann nutzbringend in die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen
eingebracht werden. Geeignete Amine können monomer, oligomer oder
polymer sein. Bevorzugte Amine sind bei Zimmertemperatur entweder
ein Feststoff oder eine Flüssigkeit.
Bevorzugte Amine stellen die Fähigkeit
zur Entfernung von CK, Methylbromid und/oder Methyliodid bereit.
Repräsentative
Beispiele für
geeignete Amine umfassen Triethylendiamin (TEDA), Triethylamin (TEA),
Pyridin, Pyridin-4-carbonsäure (P4CA),
Kombinationen davon und dergleichen. Davon wird TEDA am stärksten bevorzugt.
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Die
Menge an Amin, die in die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen
eingebracht wird, kann in einem weiten Bereich variieren. Im Allgemeinen
kann, wenn zu wenig verwendet wird, die CK-Lebensdauer der resultierenden
Medien unter dem liegen, was erwünscht
ist. Außerdem
kann, wenn zu wenig Amin verwendet wird, die synergistische Steigerung
der Filterfähigkeiten
(z. B. Lebensdauer bei organischen Dämpfen, CK und Ammoniak) nicht
beobachtet werden, wenn sie in Kombination mit anderen Arten von
Teilchen verwendet wird. Andererseits kann die Verwendung von zu
viel Amin in der Regel ungebührlich
die Fähigkeit
der Filtermedienteilchen zur Entfernung von organischen Dämpfen aus
Luft oder anderen Gasen verschlechtern. Außerdem kann oberhalb eines
gewissen Imprägnierungsniveaus
wenig zusätzlicher
Nutzen aus der Verwendung von mehr Amin beobachtet werden. Wägt man diese
Belange ab, umfasst die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen
im Allgemeinen 0,5 bis 15, stärker
bevorzugt 1 bis 5 Gew.% Amin, bezogen auf das Gesamtgewicht der zweiten
Mehrzahl an Filtermedienteilchen.
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Außer dem
Amin kann die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen gegebenenfalls
ein oder mehrere andere Imprägnierungsmittel
umfassen, wie die vorstehend hinsichtlich der ersten Mehrzahl an
Filtermedienteilchen beschriebenen. Beispielsweise umfasst eine
bevorzugte Ausführungsform
der zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen ein Aktivkohlesubstrat,
das mit 2 bis 6 Gew.% Cu, 0,03 bis 1 Gew.% Ag, 1 bis 10 Gew.% Zn,
1 bis 6 Gew.% Mo und 1 bis 3,5 Gew.% TEDA imprägniert ist. Ein spezifisches
Beispiel für
solchen Kohlenstoff ist im Handel unter der Handelsbezeichnung „Calgon-ASZM-TEDA" von Calgon Carbon
Corp. erhältlich.
Es ist besonders wünschenswert,
diesen speziellen Typ von Filtermedienteilchen als mindestens einen Teil
der zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen in Kombination mit
einer mit Zn und Feuchtigkeit imprägnierten Aktivkohle, wie die „C-Chem
Chemsorb 620" Filtermedienteilchen,
als mindestens einem Teil der ersten Mehrzahl an Substratteilchen
zu verwenden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen umfasst ein Aktivkohlesubstrat,
das mit 0,5 bis 10 Gew.% tertiärem
Amin, wie TEDA, und gegebenenfalls 0,5 bis 5, vorzugsweise 3 bis
5 Gew.% Feuchtigkeit imprägniert
ist. Eine solche Aktivkohle, die mit TEDA imprägniert, aber im Wesentlichen
frei von anderen Imprägnierungsmitteln
mit der Ausnahme von Feuchtigkeit ist, stellt insofern gute Filterfähigkeiten
für CK
und organische Dämpfe
bereit, als dass andere Imprägnierungsmittel
nicht vorliegen, die die Oberfläche
des Kohlenstoffs belegen, die ansonsten zur Lagerung des Amins und/oder
zur Adsorption organischer Dämpfe
während
des Filterbetriebs verwendet werden kann. Ein spezifisches Beispiel
für eine
Aktivkohle, die lediglich mit TEDA imprägniert ist, ist im Handel unter
der Handelsbezeichnung „Pica Nacar-B" von Pica USA, Inc.
erhältlich.
Es ist besonders wünschenswert,
diesen Typ von Filtermedienteilchen in Kombination mit Filtermedien
mit breitem Spektrum zu verwenden, wie die „Calgon URC" Filtermedienteilchen,
die Aktivkohle, die mit Cu, Zn, Mo, Sulfat, Ammonium und Wasser
imprägniert
ist, enthalten.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen wird durch Imprägnieren
eines Amins, wie TEDA, auf Teilchen aus einem Substrat mit ausgedehnter
Oberfläche
in Kombination mit mindestens zwei anderen, vorzugsweise mindestens
drei anderen Imprägnierungsmitteln
hergestellt. Diese Imprägnierungsmittel
können
gleichzeitig oder in jeder gewünschten
Reihenfolge auf die Substratteilchen aufgebracht werden. Beispielsweise
können
solche Filtermedienteilchen bereitgestellt werden, indem ein tertiäres Amin-Imprägnierungsmittel,
wie TEDA, so auf die „Calgon
URC" Filtermedienteilchen
aufgebracht wird, dass das Endprodukt Cu, Zn, Mo, Sulfat, Ammonium,
Wasser und das Amin enthält.
Dieses Imprägnieren
kann mittels jeder gewünschten
Imprägniertechnik
durchgeführt
werden. Jedoch wird, wenn TEDA das Amin ist, das normalerweise bei
Zimmertemperatur ein Feststoff ist, das Imprägnieren von TEDA auf die Teilchen
vorzugsweise mittels einer Sublimationstechnik erreicht, wie sie
nachstehend beschrieben wird.
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Wenn
eine gewünschte
Art von mit Amin imprägniertem
Filtermedienteilchen nicht im Handel erhältlich ist, sind eine Vielzahl
von Techniken zum Imprägnieren
eines Amins auf Teilchen mit ausgedehnter Oberfläche verfügbar. Diese schließen beispielsweise
Lösungsimprägnieren,
ein Fließbettverfahren
(Ro et. Al., U.S. Patent 5,792,720) und ein Niederdrucksublimationsverfahren
(Liang et. al., U.S. Patent 5,145,820) ein. Wenn ein Feststoff,
wie TEDA, auf Substratteilchen imprägniert werden soll, die bereits
andere Imprägnierungsmittel
enthalten, kann Lösungsimprägnieren
die anderen Imprägnierungsmittel
wegwaschen. Um den Verlust der anderen Imprägnierungsmittel zu vermeiden,
wird das Imprägnieren
unter diesen Umständen
vorzugsweise mittles Sublimationstechniken durchgeführt.
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Nach
einem bevorzugten Ansatz bei der Verwendung von Sublimation zum
Imprägnieren
eines Amins auf Substratteilchen wird ein Rotationsvakuumapparat
(handelsübliche
Standardausrüstung,
erhältlich
von Quellen, wie Paul O. Abbé Corp.)
verwendet. Der Rotationsvakuumtrockner, der von der Paul O. Abbé Corp. erhältlich ist,
ist ein Gefäß in Gestalt
von zwei Kegeln mit gemeinsamer Grundfläche. Das Gefäß kann um
eine Achse rotiert werden, die sich im Allgemeinen durch die Grundflächen der
Kegel erstreckt. Der Apparat umfasst eine innere Düse, durch
die Flüssigkeiten
in das Gefäß gesprüht werden
können,
falls gewünscht.
Das Gefäß ist doppelwandig
und kann mittels eines heißen
Fluids, wie Dampf oder Öl,
das innerhalb der doppelten Wände
zirkuliert, erhitzt werden. Das Innere des Gefäßes kann auch mit einer Vakuumpumpe
oder dergleichen verbunden werden, um den Innendruck zu senken.
Ein Kondensationssystem ist eingeschlossen, um verdampftes Material,
falls gewünscht,
wieder aufzufangen, auch wenn dieses Merkmal im Allgemeinen eher
imprägnierte
Flüssigkeit
oder Lösung
als Sublimination betrifft.
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Zur
Durchführung
der Sublimation werden die zu imprägnierenden Substratteilchen
zusammen mit der gewünschten
Menge an festem Amin in das Gefäß gegeben.
Um beispielsweise 5 Gew.% TEDA auf ein Aktivkohlesubstrat zu imprägnieren,
werden etwa 5 Gewichtsteile TEDA und 95 Gewichtsteile des Kohlenstoffsubstrats
in das Gefäß gegeben.
Das Gefäß kann dann
ausreichend lang unter solchen Bedingungen rotiert werden, dass
das Amin innig mit den Kohlenstoffteilchen dispergiert werden kann,
aber nicht so lang, dass übermäßiges Vermahlen
oder Zerbrechen der Kohlenstoffteilchen bewirkt wird. Die Sublimation
kann unter einem weiten Bereich von Temperaturen, Drücken und
Zeitdauern durchgeführt
werden. Als empfohlene Richtlinien kann die Sublimation bei einer
Temperatur im Bereich von etwa Normaltemperatur bis zum Schmelzpunkt
des Amins, aber nicht darüber
erfolgen. Im Fall von TEDA beträgt
diese vorzugsweise 30°C
bis etwa 75°C,
stärker
bevorzugt etwa 50°C.
Der Druck kann 0,01 bis etwa 2, vorzugsweise 0,5 bis 1, stärker bevorzugt etwa
0,1 Atmosphären
betragen. Der Arbeitsschritt der Sublimation kann für eine Zeitdauer
im Bereich von 1 Minute bis 72 Stunden, vorzugsweise 2 Stunden bis
48 Stunden, stärker
bevorzugt etwa 24 Stunden durchgeführt werden.
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Erfindungsgemäße Filtermedien
können
ein, zwei oder mehrere Schichten einschließen, in denen die erste und
zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen vermischt und/oder in getrennten
Filterbettschichten angeordnet sind. Die relativen Mengen an jeder
Art von Filtermedienteilchen können über einen
weiten Bereich variieren. Als allgemeine Richtlinie liegt das Verhältnis der
ersten Mehrzahl an Filtermedienteilchen zur zweiten Mehrzahl an
Filtermedienteilchen im Bereich von 1:19 bis 19:1, vorzugsweise
1:5 bis 5:1, stärker
bevorzugt etwa 1:1.
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Als
Option können
die erfindungsgemäßen Filtermedien
außer
der ersten und zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen ferner ein
oder mehrere zusätzliche
Mehrzahlen an Filtermedienteilchen umfassen. Beispielsweise kann
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Filtermedium gegebenenfalls drei, vier oder mehr Mehrzahlen
von Filtermedienteilchen einschließen, die in einem einzigen
Filterbett vermischt oder in jeweiligen Filterbetten aufgeschichtet
sind. Falls sie geschichtet sind, können eine oder mehrere solcher
Schichten die jeweiligen Kombinationen solcher Filtermedienteilchen
einschließen,
die vermischt sind. Beispielsweise kann eine spezifische Ausführungsform
eines Filters mit drei Filterbetten ein erstes Filterbett, umfassend
den „URC" imprägnierten
Kohlenstoff, erhältlich
von Calgon Carbon Corp., ein zweites Filterbett, umfassend einen mit
Amin (vorzugsweise TEDA) imprägnierten
Kohlenstoff, und ein drittes Filterbett, umfassend einen Kohlenstoff
ohne Imprägnierungsmittel
mit Ausnahme von optionaler Feuchtigkeit, einschließen.
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1 veranschaulicht
schematisch ein Filtersystem 10, umfassend Filterkanister 12,
in dem eine erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen 14 mit
einer zweiten Mehrzahl an Filtermedienteilchen 16 in einer
einzigen Filterbettschicht 19 vermischt ist. Ein Luftstrom 21,
einschließlich
eines oder mehrerer Schadstoffe 18, tritt in den Filterkanister 12 durch
Einlassseite 20 ein, wird beim Durchlaufen der Filterbettschicht 19 filtriert
und tritt dann durch Auslassseite 22 aus.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
die zwei Arten von Filtermedienteilchen in getrennten Filterbettschichten
angeordnet sein. Beispielsweise veranschaulicht 2 schematisch
ein Filtersystem 30, umfassend Filterkanister 32,
in dem eine erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen 34 im
Filterbett 36 angeordnet ist. Die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen 38 ist
im Filterbett 40 angeordnet. Ein Luftstrom 42,
einschließlich
eines oder mehrerer Schadstoffe 44, tritt in den Filterkanister 32 durch
Einlassseite 46 ein, wird beim Durchlaufen der Filterbetten 36 und 40 filtriert
und tritt dann durch Auslassseite 48 aus.
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In 2 befindet
sich die erste Mehrzahl an Filtermedienteilchen 34 in Bett 36 nahe
der Einlassseite 46, während
sich die zweite Mehrzahl an Filtermedienteilchen 38 (die
das Amin, wie TEDA, enthält)
in Bett 40 fern von der Einlassseite befindet. Diese spezielle
Anordnung der Teilchen 34 und 38 wird in den Fällen bevorzugt,
in denen die Teilchen 34 etwas restlichen Ammoniak in sich
tragen können.
Die Masse der Teilchen 38, die sich stromabwärts von
solchen Teilchen 34 befindet, hilft dabei, solchen Ammoniak
herauszufiltrieren, falls der Ammoniak aus den Teilchen 34 ausgast.
Ansonsten ist die Anordnung der Teilchen 34 und 38 in
den Betten 36 und 40 austauschbar, wie es gewünscht wird.
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3 ist
ein schematisches Fließdiagramm
eines Ansatzes 60 zum Einbringen einer Kombination von Filtermedienteilchen
in einen Filter. In Schritt 62 wird eine Mehrzahl an Substratteilchen
mit ausgedehnter Oberfläche
bereitgestellt. In Schritt 64 werden diese Substratteilchen
mit mindestens einem Übergangsmetall imprägniert.
Die resultierenden imprägnierten
Teilchen werden dann in zwei Teile 67 bzw. 69 aufgeteilt.
In Schritt 66 wird Teil 67 mit mindestens einem
Amin imprägniert.
Somit sind die zwei Arten von Filtermedienteilchen identisch, ausgenommen
dass ein Teil mit einem Amin imprägniert ist, während der
andere dies nicht ist. In Schritt 68 werden der mit einem
Amin imprägnierte
Teil 67 und der andere Teil 69 in einem Filter
vereint. Wie gewünscht,
können
die zwei Arten von Filtermedienteilchen vermischt und/oder in Filterbetten
geschichtet werden.
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4 ist
ein schematisches Fließdiagramm
eines anderen Ansatzes 70 zum Einbringen einer Kombination
von Filtermedienteilchen in einen Filter. In Schritt 72 wird
eine Mehrzahl an Substratteilchen mit ausgedehnter Oberfläche bereitgestellt.
In Schritt 74 werden diese Teilchen mit Imprägnierungsmittel,
umfassend ein Amin, imprägniert.
In der Zwischenzeit wird in Schritt 78 eine weitere Mehrzahl
an Substratteilchen mit ausgedehnter Oberfläche (diese Grundteilchen können dieselben,
wie die in Schritt 72 bereitgestellten, sein oder davon
verschieden) bereitgestellt. Diese werden mit einem oder mehreren
Imprägnierungsmitteln,
umfassend mindestens ein Übergangsmetall,
in Schritt 80 imprägniert.
Die Filtermedienteilchen, die aus den Schritten 74 und 80 resultieren,
werden dann in Schritt 76 in Kombination in einen Filter
eingebracht. Wie gewünscht,
können
die zwei Arten von Filtermedienteilchen vermischt und/oder in Filterbetten
geschichtet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun weiter unter Bezug auf die folgenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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Filtermedienteilchen
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In
allen Beispielen waren die Filtermedienteilchen #1 eine mit Kupfer,
Zink, Molybdän,
Ammonium, Sulfatsalz und Wasser imprägnierte Aktivkohle. Dieses
Material wurde kommerziell als Kohlenstoff Typ „URC" von Calgon Carbon Corp. mit der Größe 12 × 30 mesh
erhalten.
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Die
Filtermedienteilchen #2 waren Kohlenstoff auf Kokosnussschalenbasis,
imprägniert
mit 5 Gew.% TEDA. Dieses Material wurde kommerziell als Kohlenstoff „NACAR
B" mit einer Größe von 12 × 20 mesh
von Pica USA, Inc. (früher
North American Carbon) erhalten.
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Die
Filtermedienteilchen #3 wurden hergestellt, indem die Filtermedienteilchen
#1 mit 2,5 Gew.% TEDA mittels Sublimation in einem Rotationsvakuumapparat
imprägniert
wurden. Die Sublimation wurde etwa 24 Stunden lang bei 50°C und 0,1
atm durchgeführt.
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Die
Filtermedienteilchen #4 waren Aktivkohle, imprägniert mit Cu, Zn, Mo, Ag und
TEDA. Dieses Material wurde kommerziell als Kohlenstoff Typ „ASZM-TEDA" von Calgon Carbon
Corp. mit der Größe 12 × 30 mesh
erhalten.
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Die
Filtermedienteilchen #5 waren mit Zinkchlorid imprägnierte
Aktivkohle, von der angenommen wurde, dass sie 9 bis 12 Gew.% Feuchtigkeit
enthielt. Dieses Material wurde kommerziell als Kohlenstoff Typ „620 G12" von Ionex Corp.
(C*Chem-Abteilung) mit der Größe 12 × 20 mesh
erhalten.
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Beispiel 2
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Herstellungsverfahren
für Filterproben
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Zur
Herstellung von Filterproben wurden die Filtermedienteilchen #1,
#2, #3, #4 und/oder #5, je nachdem, mit dem Verfahren der Schneesturmbefüllung in
Filterkörper
gefüllt.
Bei diesem Verfahren werden die Teilchen ein Rohr mit Querdrähten heruntergegossen,
die so angeordnet sind, dass sichergestellt ist, dass der Kohlenstoff
gleichmäßig fällt und
sich zu einer so hohen Packungsdichte wie praktisch möglich in
den Behälter packt.
Die verwendeten Behälter
waren zylindrische Kunststoffkörper
mit geeignetem Volumen. Am Boden jedes Behälterkörpers war eine Scheibe mit
Löchern
darin. Eine Vliesfilterschicht wurde darüber gelegt, um den Kohlenstoff
zurückzuhalten,
aber Strömen
von Luft zu ermöglichen
und Entkommen von Staub zu verhindern. Nach dem Befüllen mit
Teilchen wurde ein Vliesfilter mittels Ultraschall mit einer oberen
Scheibe mit Löchern darin
verschweißt.
Dieser Scheibenaufbau wurde dann über die Oberseite des/der Filterbetts/en
pfahlgeschweißt.
Die Filterherstellung wurde durch Einbringen eines hochwirksamen
Teilchenfilterelements auf Glasfaserbasis an der Einlassseite des
Filters beendet. Dieses Element wird dazu verwendet, die Fähigkeit
zur Entfernung von festen und flüssigen
Aerosolen aus Luft oder anderen Gasströmen zu verleihen. Diese Fähigkeit ist
bei Anwendungen zum Schutz von Individuen nützlich.
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Beispiel 3
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Teststandards und Prüfung
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Die
Leistung der in diesen Beispielen beschriebenen Filter wurde gemäß den NIOSH-Anforderungen zur
Genehmigung und den offenen (1973) NATO-Militärspezifikationen geprüft. Dies
schließt
die Eignung der beschriebenen Bauarttypen zur Erfüllung anderer
industrieller oder militärischer
Standards, entweder wie sie sind oder unter Änderung des Verhältnisses
der Kohlenstoffbefüllung
oder der Grade der Imprägnierung,
nicht aus.
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Die
NIOSH-Standards sind im offiziellen Dokument, das bei Titel 42,
Kapitel 84 des Code of Federal Regulations (42 CFR 84)
erscheint, für
die Anwendung bei negativem Druck und in einem Änderungsschreiben für die Anwendung
bei Gebläseluft
definiert. Der offene NATO-Militärstandard
(Triptych AC/225 (Panel VII) D/103 (Rev.)) ist offiziell lediglich
für Ausrüstung bei
negativem Druck definiert und der Standard wurde durch Prüfen bei
höheren Luftströmen in diesen
Beispielen an die Verwendung mit Gebläseluft angepasst.
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Die
Filter, die aus den verschiedenen Filtermedienteilchen aufgebaut
wurden, wurden in einem System geprüft, das einen konstant strömenden Strom
von feuchter Luft unter kontrollierten Bedingungen von Temperatur,
Druck und Feuchtigkeit erzeugt. Ein flüssiger Schadstoff wurde für einen
Dampftest in diesen Luftstrom verdampft oder ein gasförmiger Schadstoff
wurde für
einen Gastest über
einen Durchflussmengenregler in den Strom abgemessen. Der resultierende
Luftstrom, der den Schadstoff enthielt, wurde dem Testfilterkörper zugeleitet,
der in einer Kammer montiert war. Das System wies ein geeignetes
Verfahren zur Beprobung des Prüfluftstroms
auf, um die angewandte Konzentration des Schadstoffs im Luftstrom
zu ermitteln. Ein Analysator eines für das Testgas geeigneten Typs
befindet sich stromabwärts
vom Filter, um die Konzentration des Schadstoffs in der aus dem
Filter ausströmenden
Luft zu messen. Für
die Anforderungen der industriellen und militärischen Tests wurde die Zeit
gemessen, die es dauert, bis die Konzentration eines Testagens einen
festgelegten Wert erreicht. Gemäß dem jeweiligen
Standard muss diese Zeit, bis die Schadstoffkonzentration in der
ausströmenden
Luft den festgelegten Wert erreicht, eine minimale Zeit übersteigen,
damit das Testergebnis als bestanden angesehen wird.
-
Bei
einigen hier angegebenen Testbedingungen wurde mit den Filtern vor
der Prüfung
eine Vorbehandlung durchgeführt.
Jede Vorbehandlung umfasste, dass bestimmte Filter in einem Satz
vor der Prüfung einem
fließenden
Strom von feuchter Luft mit Gehalten, die bei realer Verwendung
für hohe
oder niedrige Luftfeuchtigkeit stehen, ausgesetzt wurden. Dieses
Aussetzen wurde bei verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten durchgeführt, je
nachdem ob der Filter für
Anwendung bei negativem Druck oder positivem Druck ausgelegt war.
In jedem Fall wurde die Vorbehandlung 6 Stunden durchgeführt. Die
nicht vorbehandelten Filter werden in den nachstehenden Tabellen
als „wie
erhalten" bezeichnet.
Bei bestimmten militärischen
Anwendungen gab es eine Vorbefeuchtung mit einem Gehalt, der für hohe Feuchtigkeit
stand, bis zur konstanten Gewichtsaufnahme des Filters. Eine andere
Vorbehandlung umfasste eine Vertikalstoßprüfung gemäß europäischen Prüfungsanforderungen, bei denen
die vollständigen
Filter mit der Einlass-Auslass-Achse horizontal hingelegt werden,
so dass sie sich etwas bewegen können,
jedoch nicht frei herumrollen. Diese Anordnung sitzt auf einem schweren
Metalltrog, der von einem motorisch angetriebenen Exzenter 2 cm
nach oben bewegt wird und unter dem Einfluss der Schwerkraft nach
unten fallen kann. Anheben und Fallenlassen wird 20 Minuten lang
mit einer Geschwindigkeit von 100 Zyklen pro Minute durchgeführt. Die
Vorgehensweise stellt eine Prüfung
der physischen Integrität
eines Filters dar.
-
In
allen Tabellen in dieser Beschreibung werden die folgenden Vorbehandlungscodes
in den Tabellen verwendet, die die Testbedingungen und -Ergebnisse
enthalten:
- 1. Filter geprüft wie erhalten
- 2. Filter geprüft
nach 6 Stunden Durchfluss von Luft mit 25±5% r. F., 25±2,5°C bei 45
oder 57 1/min gemäß dem Testfluss
- 3. Filter geprüft
nach 6 Stunden Durchfluss von Luft mit 85±5% r. F., 25±2,5°C bei 45
oder 57 1/min gemäß dem Testfluss
- 4. Filter geprüft
nach dem Durchfluss von Luft mit 80±5% r. F., 24±3°C bis zu
konstanter Gewichtsaufnahme
- 5. 20 Minuten grobe Vertikalstosshandhabung mit 2 cm Auslenkung
bei 100 Zyklen pro Minute an Kanistern, die mit der Einlass-Auslass-Achse
horizontal montiert sind.
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Beispiel 4
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Schichtfilterbett: Probe
A
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Ein
Filterbett wurde hergestellt, bei dem das untere Auslassfilterbett
155 cm3 Filtermedienteilchen #2 und das
obere Filterbett 150 cm3 Filtermedienteilchen
#1 umfasste. Dieser Filter wurde auf die Übereinstimmung mit NIOSH-Anforderungen
an die Genehmigungsprüfung
für zwei
oder drei Filter an einem Atemschutzsystem zur Reinigung von Gebläseluft und
der offenen NATO-Militärspezifikation
bei den gleichen Fließgeschwindigkeiten
hin geprüft.
Dies bedeutete die Prüfung
des Filters bei 57 1/min (LPM) pro Filter. Die Ergebnisse werden
nachstehend in den Tabelle IA und IB aufgeführt. (A für industrielle Bedingungen,
B für militärische Bedingungen).
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Beispiel 5
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Schichtfilterbett: Probe
B
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Ein
Filter wurde wie in Beispiel 4 hergestellt, ausgenommen dass das
untere Filterbett 125 cm3 Filtermedienteilchen
#2 umfasste und das obere Filterbett 125 cm3 Filtermedienteilchen
#1 umfasste. Dieser Filter wurde auf die Übereinstimmung mit NIOSH-Anforderungen
an die Genehmigungsprüfung
für Zwillingsfilterverwendung
an einem Atemschutzsystem zur Reinigung von Gebläseluft mit einem Ausstoss von
90 LPM geprüft. Die
Filter wurden deshalb bei jeweils 45 LPM geprüft.
- 1.
Die Ergebnisse der Tests sind in den Tabellen IA-1, IA-2, IA-3 und
IB (A für
industrielle Bedingungen, B für
militärische
Bedingungen) angegeben.
-
Bei
einigen Tests wurden mehrfache Ansätze durchgeführt. Die
Ergebnisse werden für
jeden Ansatz, getrennt durch ein Komma, aufgeführt. Ein „>" vor
einem Ergebnis bedeutet, dass der Test bei der angegebenen Zeit
abgebrochen wurde, ohne dass die Konzentration des betreffenden
Schadstoffs in der ausströmenden
Luft die im Standard angegebene Durchbruchkonzentration erreicht
hatte.
-
-
-
-
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Es
ist offensichtlich, dass für
die meisten Anforderungen die Leistung der erfindungsgemäßen Filterproben
bei weitem die minimalen zulässigen
Filterlebensdauern übersteigt.
Bei drei dieser Tests ist der Unterschied zwischen der Leistung
der Filterproben und den minimalen Anforderungen geringer als bei
den anderen Tests. Diese waren:
- a. 85% r. F.
vorbefeuchteter organischer Dampftest;
- b. „wie
erhalten"-Ammoniaktest;
und
- c. 80% r. F. vorbefeuchteter Chlorcyantest.
-
Es
ist Zufall, dass diese Testchemikalien für drei unterschiedliche Mechanismen
der Schadstoffentfernung stehen. Der organische Dampftest steht
für ein
Maß des
physisorptiven Aufnahmevermögens
des Filters. Ammoniak bzw. Chlorcyan werden beide durch eine chemische
Reaktion mit den Imprägnierungsmitteln
entfernt, es sind aber unterschiedliche Reaktionen betroffen. Es
wurde gefunden, dass wenn eine Filterprobe diese drei speziellen
Tests besteht, die Filterprobe in der Regel die übrigen Tests recht leicht besteht.
-
Beispiel 6
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Gemischtes Filterbett:
Probe C
-
125
cm3 Filtermedienteilchen #1 und 125 cm3 Filtermedienteilchen #2 wurden innig vermischt
und dann in einen Filterkörper
geladen. Die hergestellte Anordnung wurde bei 45 LPM geprüft. Die
Testergebnisse werden zusammen mit vergleichbaren Ergebnissen für die Proben
A und B zu Vergleichszwecken in Tabelle II aufgeführt.
-
-
Beispiel 7
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Vergleichsproben
-
Um
festzustellen, dass die Verwendung der einzelnen Elemente dieses
Filteraufbaus nicht einzeln das notwendige Leistungsniveau bereitstellen
können,
wurden die jeweiligen Proben der Filtermedienteilchen #1 oder #2
in Filterkörper
geladen, um die Fähigkeiten
jedes Typs von Filtermedienteilchen für sich zu bewerten. Die folgenden
Vergleichsproben wurden hergestellt und geprüft:
Probe
D | 155
cm3 Filtermedienteilchen #2 (5% TEDA Kohlenstoff) |
Probe
E | 150
cm3 Filtermedienteilchen #1 (URC Kohlenstoff) |
Probe
F | 305
cm3 Filtermedienteilchen #2 (5% TEDA Kohlenstoff) |
Probe
G | 305
cm3 Filtermedienteilchen #1 (URC Kohlenstoff) |
-
Die
Ergebnisse für
diese Proben ebenso wie für
die Probe A werden in Tabelle III aufgeführt. Die Testbedingungen waren
dieselben Gebläseluftanforderungen,
wie sie für
Probe A verwendet wurden.
-
-
Die
folgenden Beobachtungen können
an den Daten, die in den Tabellen IA-1, IA-2, IA-3, IB, II und III dargestellt
sind, gemacht werden:
Die Proben A und B können beide die NIOSH-Genehmigungsstandards
und die offenen NATO-Militäranforderungen
bei ihren jeweiligen Strömungsgeschwindigkeiten
erfüllen.
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Die
Proben C, verglichen mit B, zeigen an, dass inniges Vermischen bei
den kritischsten Tests für
Leistungsvermögen
sorgt, das den getrennten Schichten gleichwertig ist.
-
Der
Hauptvorteil der geschichteten oder vermischten Kombination der
zwei verschiedenen Arten von Filtermedienteilchen ist beim Vergleich
der Ergebnisse der Proben A, D und E zu sehen. Auch wenn die Änderung
der Lebensdauer beim Vereinigen von Kohlenstoffbetten nicht notwendigerweise
der arithmetischen Summe ihrer einzelnen Fähigkeiten (3 Minuten Lebensdauer
bei allen) entspricht, ist die Beobachtung einer durchschnittlichen
Lebensdauer von 18 Minuten beim organischen Dampftest bei Probe
A dennoch eine unerwartete Zunahme. Insbesondere springt, auch wenn
der TEDA-Kohlenstoff an sich kein merkliches Aufnahmevermögen für Ammoniak
zu haben scheint, wenn er in Kombination mit einer Schicht des URC-Kohlenstoffs verwendet
wird, die Ammoniaklebensdauer, die vom URC-Kohlenstoff beigetragen wird, von 22
Minuten auf 32 bis 34 Minuten. Eine ähnliche synergistische Wirkung
wird auch bei der Chlorcyanlebensdauer beobachtet, die vom mit TEDA
imprägnierten
Kohlenstoff beigetragen wird.
-
Die
Proben F und G zeigen die Leistung eines normal großen Filters,
der aus den jeweiligen Kohlenstoffkomponenten hergestellt wurde.
Es ist zu sehen, dass keine die volle Breite der Fähigkeiten
des vereinten Ansatzes im Bereich von entfernten Chemikalien erfüllt, und
beim befeuchteten organischen Dampftest wird die Fähigkeit
des vereinten Filterbetts A weder vom mit TEDA noch vom mit URC
imprägnierten
Kohlenstoff erreicht.
-
Beispiel 8
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Schichtfilterbett: Probe
H
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Ein
Filterbett wurde hergestellt, bei dem das untere Auslassfilterbett
155 cm3 Filtermedienteilchen #3 und das
obere Filterbett 150 cm3 Filtermedienteilchen
#1 umfasste.
-
Beispiel 9
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Vergleichsprobe
I
-
Ein
Filterbett wurde hergestellt, indem 305 cm3 Filtermedienteilchen
#3 in einen Filterkörper geladen wurden.
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Beispiel 10
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Prüfung der Proben A und H
-
Die
Proben A und H wurden unter den in Tabelle IV aufgeführten Bedingungen
geprüft.
Die Daten für Probe
H in Tabelle IV zeigen, dass die Schicht ohne TEDA derselbe Grundkohlenstoff
(Filtermedienteilchen #1) sein kann, der zum TEDA-Imprägnieren
mit dem zur Erzeugung der Teilchen #3 verwendeten Verfahren verwendet
wurde. In diesem Falle scheint es eine minimale Verringerung der
befeuchteten organischen Dampflebensdauer und eine beträchtliche
Verbesserung der CK-Lebensdauer zu geben, auch wenn die Nettomenge
an TEDA, die im Filterbett vorliegt, halb so groß wie in Beispiel A ist.
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Beispiel 11
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Schichtfilterbett, Probe
J
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Ein
geschichteter Filter wurde hergestellt, bei dem das untere Auslassfilterbett
80 cm3 Filtermedienteilchen #5 und das obere
Filterbett 250 cm3 Filtermedienteilchen
#4 umfasste.
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Beispiel 12
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Schichtfilterbett, Probe
K
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Ein
geschichteter Filter wurde hergestellt, bei dem das untere Auslassfilterbett
45 cm3 Filtermedienteilchen #5 und das obere
Filterbett 225 cm3 Filtermedienteilchen
#4 umfasste.
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Beispiel 13
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Prüfung der
Probe J
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Die
Probe J wurde unter den folgenden, in den Tabellen VA und VB aufgeführten Bedingungen
geprüft. Die
industriellen Testbedingungen entsprechen dem NIOSH-Gebläseluft-„Canister"-Standard für ein dicht
sitzendes System und wurden bei 40 LPM durchgeführt. Dieselbe Strömungsgeschwindigkeit
wurde bei den militärischen
Tests bei Bedingungen eingesetzt, die ansonsten dem offenen NATO-Standard
gleichwertig waren.
-
-
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Beispiel 14
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Prüfung der Probe K
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Die
Probe K wurde unter den in Tabelle VIA und VIB aufgeführten Bedingungen
geprüft.
Die industriellen Tests entsprechen den Bedingungen, die von der
europäischen
Norm EN 141 gefordert werden, für
Filter, die direkt an einer Gesichtsmaske verwendet werden. Die
militärischen
Bedingungen entsprechen den Elementen der US und kanadischen Militärspezifikationen
für Atemluftkanuister
mit negativem Druck.
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-
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Die
Daten zeigen, dass ein praktisches Produkt erhalten werden kann,
wenn das TEDA mit dem Kohlenstoff, der Kupfer, Zink, Molybdän und Silber
enthält,
verbunden wird, und es ein getrenntes Bett von Kohlenstoff, der
Zinkchlorid enthält,
gibt.