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Diese
Erfindung betrifft implantierbare Herzversionsvorrichtungen (ICDs),
welche eine gefährliche Herzrhythmusstörung messen
und, als Reaktion, eine Therapie an das Patientenherz liefern, um
es zu einem normalen Sinusrhythmus zurückzubringen. Im Spezielleren,
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung, welche einen
Bandpassfilter mit einer variablen Mittenfrequenz zur Detektierung
und Kategorisierung intrinsischer Herzaktivität beinhaltet.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Herzrhythmusstörung" auf irgendeinen abnormalen Herzrhythmus,
welcher für
den Patienten gefährlich
sein kann, und beinhaltet im speziellen Fibrillation, Herzrasen,
supraventrikuläres
Herzrasen (SVT), ventrikuläres
Herzrasen (VT), ventrikuläre
Fibrillation und Flattern (VF) und verlangsamter Herzschlag. Wie
weiterhin hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Therapie" auf irgendwelche
Mittel, die durch die ICD-Vorrichtung verwendet werden, um den normalen
Herzrhythmus wieder herzustellen, wie z. B. Defibrillation, Herzversions-,
Antiherzrasen-Schrittmacheranregung und Medikamenteninfusion. Die
offenbarte Erfindung hat Anmeldungen auf ICD-Vorrichtungen, welche
Herzrasen behandeln (abnormale hohe Herzraten).
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Ein
moderner herkömmlicher
verlangsamter Herzschlags-Schrittmacher hat eine Messvorrichtung, welche
die Vorrichtung befähigt,
den Schrittmacher zu sperren, wenn das Herz normal schlägt. Implantierbare Herzrasensvorrichtungen
müssen
auch die intrinsische elektrische Aktivität des Herzens messen, bekannt
als das Elektrokardiogramm (ECG), um zu bestimmen, ob der Patient
eine Behandlung braucht. ECGs weisen hohe variable Amplituden und
Frequenzen auf, während
die Herzaktivität
von einem normalen Sinusrhythmus (NSR) zu einem anderen abnormalen
Rhythmus wechselt, wie z. B. dem ventrikulären Herzrasen und der ventrikulären Fibrillation.
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US-Patent
Nr. 4,184,493 von Langer et al., welches am 22. Januar 1980 erteilt
wurde, und welches mit "Schaltung
zum Überwachen
eines Herzens und Ausführen
einer Herzversion auf ein bedürftiges
Herz" betitelt ist,
beschreibt eine Mess-Schaltung, welche automatisch an die Amplitude
des elektrischen Signals des Herzens unter Verwendung eines automatischen
Verstärkungssteuerung-(AGC)-Systems
angleicht.
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Eine
andere Form des Mess-Systems mit AGC ist in US-Patent Nr. 4,903,699
von Baker et al., welches am 27. Februar 1990 erteilt ist, und mit "Implantierbare Herzstimulation
mit automatischer Verstärkungssteuerung" betitelt ist, beschrieben.
Das Baker et al.-Patent verwendet ein System von Komparatoren und
einstellbaren Schwellenwerten, um das ECG-Signal optimal zu detektieren.
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Beide
der vorgehenden Patente beschreiben Systeme, welche auch das ECG-Signal
filtern, um niedrige Frequenzstörungen
und Artefakte zu entfernen. Zusätzlich
wird in diesen Patenten ein Hochpassfilter verwendet, um die Messung
von T-Wellen während
dem normalen Sinusrhythmus (NSR) zu reduzieren. Jedoch schwächt der
Hochfrequenzfilter auch die VF-Signale ab und macht es schwierig,
dasselbe zu detektieren, besonders da VF-Signale niedrige Amplituden,
verglichen mit den Signalen während
NSR, haben.
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Ein
anderes Steuerschema ist in dem üblich übertragenen
US-Patent Nr. 5,395,393 offenbart, das hierin durch Bezugnahme inkorporiert
ist. Dieses Patent eröffnet
ein ICD, in welchem eine unterschiedliche Mess-Schaltung zur Messung
des Herzrasens (einschließlich
supraventrikulären
Herzrasens), ventrikulären Herzrasen
oder ventrikulärer
Fibrillation vorgesehen ist, und zur Differenzierung dieser Zustände von
einem normalen Sinusrhythmus vorgesehen ist. Im spezielleren, beinhaltet
eine Sensorschaltung einen Verstärker, einen
Bandpassfilter, der eine fixierte Mittenfrequenz hat, einen dualen
dynamischen Schwellenwertdetektor und einen Verstärker zur
Detektierung eines Herzrasens unter Verwendung eines Clusteralgorithmus.
Diese An von Steuerung wird im allgemeinen auf eine automatische
Schwellenwertsteuerung (ATC) bezogen und während es im allgemeinen gut
arbeitet, um die verschiedenen Arten von Herzrasen von weißem Rauschen zu
differenzieren, ist es im allgemeinen nicht effektiv in der Detektierung
eines Herzrasens bei der Abwesenheit von elektromyographischer Signale
(EMG), die durch die Muskeln in dem Brustkorbbereich erzeugt werden, oder
Störungen
infolge der Standard-50- oder 60 Hz-Stromquellen. Das Dokument US-A-4,880,004
offenbart einen implantierten Herzstimulator, welcher einen einstellbaren
Bandpassfilter umfasst.
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Hinsichtlich
der obengenannten Nachteile des Standes der Technik ist es ein Ziel
der vorliegenden Erfindung, eine implantierbare Herzversions- Vorrichtung
(ICD) mit einer verbesserten Sensorschaltung vorzusehen, welche
Herzrhythmusstörungen
schnell und genau detektieren kann.
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Ein
weiteres Ziel ist, ein ICD vorzusehen, welches in der Lage ist,
gefährliche
Herzzustände
in der Abwesenheit fremder Signale, wie z. B. Störungen von der Standardstromversorgung
oder der Muskelaktivität, zu
detektieren.
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Noch
ein weiteres Ziel ist, ein System vorzusehen, welches einfach mit
minimalen Veränderungen
in bestehende Sensorschaltungen implementiert werden kann.
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Andere
Ziele und Vorteile der Erfindung sollten von der folgenden Beschreibung
ersichtlich werden. Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen 1 und
12 definiert.
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Es
ist entdeckt worden, dass intrinsische Signale, die während dem
normalen Sinusrhythmus und während
der ventrikulären
Fibrillation gemessen wurden, unterschiedliche charakteristische
Frequenzspektren haben. Im spezielleren, hat das Spektrum für einen
normalen Sinusrhythmus eine Mittenfrequenz, welche höher als
die Mittenfrequenz des Spektrums, welches die ventrikuläre Fibrillation
(fvf) charakterisiert, ist.
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Daher,
während
einer normalen Sinusrhythmusperiode, ist die Mittenfrequenz des
Filters in den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingestellt, um mit der Mittenfrequenz
(fnsr) der Sinusrhythmus-R-Wellen zu entsprechen. Wenn eine ventrikuläre Fibrillation
vermutet wird, z. B., da R-Wellencharakteristiken eines normalen
Sinusrhythmus nicht detektiert sind, wird die Mittenfrequenz fc
in fvf geändert.
Folglich wird der Filter automatisch so ausgewählt, dass er optimiert ist,
um ventrikuläre
Fibrillationswellen zu detektieren, während der Zurückführung oder
zumindest der Abschwächung
der fremden Störungssignale,
welche z. B. durch Muskelkontraktionen in dem Brustkorbbereich und/
oder Störungen
von externen 50- oder 60 Hz-Stromversorgungen erzeugt werden. Nachdem
die Herzkammer in einen normalen Sinusrhythmus zurückkehrt,
wird die Mittenfrequenz des Filters in seinen ursprünglichen
Wert zurückgeführt.
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In
dieser Art und Weise ist der Zustand des Patientenherzens schnell
bestimmt, und daher kann die entsprechende Therapie effektiv angewendet
werden.
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Vorzugsweise
wird die Mittenfrequenz fc allmählich
von einem Wert zu dem anderen verändert.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein automatisches Schwellenwertsteuerungs-(ATC)-Schema
verwendet. In dieser Ausführungsform
wird der gefilterte Ausgang zu einem Komparator zum Vergleich mit
einem Schwellenwert T, welcher ein Zeit variierender Parameter ist,
zugeführt.
Im besonderen wird der Schwellenwert T auch zur gleichen Zeit verändert, zu
der die Mittenfrequenz fc des Filters verändert wird. Vorzugsweise wird
der Schwellenwert T abgesenkt, wenn fc abgesenkt wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist ein automatisches Verstärkungssteuer-(AGC)-Schema verwendet.
In dieser Ausführungsform
wird die Verstärkung
des Eingangsverstärkers
angehoben, wie die Mittenfrequenz fc des Filters verringert wird.
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Die
Erfindung kann in verschiedenen Wegen in die Praxis übertragen
werden, und einige Ausführungsformen
werden nun anstelle von Beispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in welchen:
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1A ein ziemlich stilistisches
ECG zeigt, welches charakteristisch für eine Herzaktivität mit normalem
Sinusrhythmus ist;
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1B ein ECG zeigt, das charakteristisch
für eine
ventrikuläre
Fibrillation ist;
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1C ein typisches EMG-Signal
zeigt;
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1D vergleichsweise die Intensität und spektrale
Verteilung der verschiedenen durch ein ICD gemessenen Signale zeigt;
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2 einen ersten Stand der
Technik einer Sensorschaltung zeigt, die ein automatisches Schwellenwertsteuer-(ATC)-Schema
beinhaltet;
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3 grafisch die Funktion
des Systems von 2 zeigt;
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4 einen zweiten Stand der
Technik einer Sensorschaltung zeigt, welche ein automatisches Verstärkungssteuer-(AGC)-Schema
beinhaltet;
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5 grafisch die Funktion
des Systems von 4 zeigt;
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6 ein Blockdiagramm einer
implantierbaren Herzversionsvorrichtung zeigt, die entsprechend
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist;
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7 ein Blockdiagramm eines
Sensorsystems zum Abtasten eines Herzrasens für die Vorrichtung von 6 zeigt;
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8A die Schwellenwertvariation
für das
Sensorsystem von 7 zeigt;
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8B die Mittenfrequenzvariation
für das
Filter in dem Sensorsystem von 7 zeigt;
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8C grafisch die Funktion
des Sensorsystems von 7 zeigt;
und
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9 ein Blockdiagramm für einen
Controller für
das Sensorsystem von 7 zeigt.
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Die 1A, 1B und 1C zeigen
verschiedene intrinsische Aktivitäten, welche in der Herzkammer
gemessen werden können.
Die 1B und 1C haben eine vertikale Skala,
welche eine Größenordnung
kleiner als die vertikale Skala der 1A ist.
Das Frequenzspektrum und die vergleichenden Amplituden sind in 1D gezeigt.
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1A zeigt, in einer ziemlich
stilisierten Art, sequenzielle R-Wellen gefolgt von T-Wellen, charakteristisch
für einen
normalen Sinusrhythmus (NSR).
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1B zeigt eine Wellenform,
die charakteristisch für
ventrikuläre
Fibrillation (VF) ist. Wie in dieser Figur ersichtlich, ist die
Wellenform sehr zackig und sichtbar chaotisch.
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1C zeigt eine Wellenform
verbunden mit Muskelaktivität
(EMG) in dem Brustkorbbereich, z. B., wenn ein Patient seinen Arm über sein
Herz anhebt oder irgendein Gewicht hochhebt.
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1D zeigt das Frequenzspektrum
für die
Wellenformen von den
1A bis
1C. Die Mittenfrequenzen
für diese
Wellenformen sind Indizes in der folgenden Tabelle, zusammen mit
ihren ungefähren
Frequenzen:
Wellenformbeschreibung | Mittenfrequenz |
Normaler
Sinusrhythmus | fnsr
(⁓ 30 Hz) |
Ventrikuläre Fibrillation | fvf
(⁓ 10 Hz) |
Elektromyogramm
(EMG) | femg
(⁓ 56 Hz) |
50
Zyklus-AC-Störung | fac1
(50 Hz) |
60
Zyklus-AC-Störung | fac2
(60 Hz) |
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Wie
durch die 1A bis 1D gezeigt, sind die während der
ventrikulären
Fibrillation gemessenen intrinsischen Signale sehr viel kleiner
als solche, die während
NSR gemessen sind, und sie sind von der gleichen Größenordnung
wie die EMG-Signale.
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Idealerweise
misst eine implantierbare Herzversionsvorrichtung (ICD) schnell
einen abrupten Wechsel in dem Status des Patientenherzens durch
die genaue Differenzierung zwischen dem normalen Sinusrhythmus (NSR)
und der ventrikulären
Fibrillation (VF), während
fremde Signale ignoriert werden, einschließlich EMG und Störungen von
50 Hz- oder 60 Hz-Stromversorgungen.
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Nun
unter Bezugnahme auf 2,
beinhaltet ein typischer Sensor 100 entsprechend dem Stand
der Technik unter Verwendung einer automatischen Schwellenwertsteuerung
(ATC) einen Verstärker 102,
einen fixierten Mittenfrequenzbandpassfilter 104, einen
Schwellenwertdetektor 106 und einen R-Wellen-Detektor 108.
Wie ausführlicher
in US-Patent 5,395,393
beschrieben, wird das Signal einer z. B. in die Herzkammer implantierte
Elektrode durch den Verstärker 102 verstärkt. Nach
dem Filtern wird das Signal zu einem dynamischen Schwellenwertdetektor 106 geführt. Der
Detektor vergleicht das eingehende Signal mit zwei dynamischen zeitabhängigen Schwellenwerten
T1 und T2. Wie eindeutig in
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2 ersichtlich, steigen beide
Schwellenwerte T1 und T2 anfänglich
an, nachdem eine R-Welle
detektiert ist, und dann fallen sie beide langsam zu einem niedrigeren
Niveau ab. Die Abfallrate von T1 muss langsam genug sein, um sicherzustellen,
dass nicht eine T-Welle gemessen wird. In dem Schema von 2, wenn die gemessenen Signale
T1 überschreiten
oder unter T2 abfallen, ist ein entsprechendes Signal Hoch und Tief von
dem R-Wellendetektor 108 erzeugt. Der Detektor 108 verwendet
dann einen Clusteralgorithmus, um die R-Welle zu detektieren und
ein entsprechendes VS (ventrikuläres Mess-)
Signal zu erzeugen. In anderen bekannten ATC-Schemen ist ein einzelner
Zeit variierender Schwellenwert in Verbindung mit anderen bekannten Techniken
verwendet, um die R-Welle zu detektieren.
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3 zeigt ein Intervall der
NSR gefolgt durch ein Intervall von VF und die entsprechenden Veränderungen
in dem Niveau T1 entsprechend ATC (des einzelnen Schwellenwerttyps).
Noch einmal, ist die Amplitude der VF-Signale während des ventrikulären Fibrillationsintervalls
um der Klarheit willen hervorgehoben worden. Wie es von dieser Figur
ersichtlich werden kann, nachdem die erste R-Welle gemessen wird
(R1), sinkt der Schwellenwert T1 allmählich bis zu der zweiten R-Welle
(R2). Wenn das VF- Intervall startet, fällt der Schwellenwert T1 ab
(d. h. die Sensitivität
des Systems erhöht
sich), da keine R-Wellen gemessen werden, bis die Signale F1, F2
... detektiert werden.
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Ein
Problem mit diesem Schema wird am besten durch 1D gewürdigt, welches den spektralen
Inhalt und die relativen Intensitäten der NSR-, VF- und EMG-Signale,
genauso wie die Störung
von 50 Hz- oder 60 Hz-Stromquellen zeigt. Diese Signale überlappen
sich beträchtlich
in dem Frequenzbereich, besonders bei Frequenzen größer als
25 Hz. Tatsächlich,
in diesem Frequenzbereich, haben die EMG-Signale eindeutig eine höhere Intensität als die
VF-Signale. Daher kann das System von 2 Stromsignale
oder Stromleitungsstörungen
falsch interpretieren, da beide von diesen höhere Amplituden als die VF-Signale
haben.
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4 zeigt ein typisches, ziemlich
vereinfachtes AGC-Steuerschema. In dieser Figur besteht ein Sensorsystem 150 aus
einem Verstärker 152,
der einen variablen Verstärker
G hat. Der Ausgang des Verstärkers 152 wird
zu einem fixierten Mittelfrequenz- Bandpassfilter 154 und
dann zu einem Komparator 156 geführt. Dieser Komparator 156 vergleicht
den Ausgang des Verstärkers 152 mit
einem vorherbestimmten Schwellenwert T0. Der Ausgang des Komparators 156 wird
zu einem R-Wellendetektor 158 geführt, welcher ein weiteres zeitbezogenes
Kriterium (Austastperioden) verwendet, um R-Wellen zu detektieren
und um ein entsprechendes VS-Signal zu erzeugen.
Das VS-Signal wird auch zu einer Steuerung 160 geführt, welche
eine Zeit variierende Verstärkung
G erzeugt. Diese Verstärkung
steigt langsam mit der Zeit und wird langsam abgeschwächt, nachdem
eine R-Welle gemessen wird.
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Die
Funktion dieses Systems 150 ist in 5 gezeigt. Die Wellen R1 und R2 sind
in der normalen Art und Weise gemessen. Während der VF-Periode steigt
die Verstärkung
G allmählich
an, hierbei die Spitzenamplituden der VF-Signale, wie z. B. F1,
F2, F3 ... verstär kend,
bis sie detektiert werden. Dieses System hat die gleichen Mängel wie
das in den 2 und 3 gezeigte ATC-System und
kann zusätzlich
unter Unbeständigkeiten
des Steuerkreises leiden.
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6 zeigt ein Blockdiagramm
für eine
implantierbare Herzversionsvorrichtung (ICD) entsprechend der vorliegenden
Erfindung, welche in diesem Fall, in einem dualen Schrittmacher 10 beinhaltet
ist und als ein Untersystem davon beschrieben wird. Jedoch sollte
es verstanden werden, dass der ICD nicht ein Teil des Schrittmachers
sein muss. Auch muss das System nicht einen Schrittmacher in beiden
Kammern beinhalten. In der dargestellten Ausführungsform beinhaltet der Schrittmacher 10 einen
analogen Abschnitt 12 und einen digitalen Abschnitt 14,
die in einem hermetischen implantierbaren Gehäuse 16 beinhaltet
sind. Der analoge Abschnitt 12 beinhaltet einen Herzvorhofsensor 20,
einen Herzvorhofschrittmacher 22, einen ventrikulären Sensor 24,
einen ventrikulären
Schrittmacher 26 und einen Defibrillationspulsgenerator 28.
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Leitungen 32 und 34 verbinden
entsprechend den Schrittmacher 10 mit den Herzvorhof- und
ventrikulären
Kammern des Herzens 36. Die Herzvorhof- und ventrikulären Sensoren 20, 24 werden
verwendet, um intrinsische Vorfälle
in den entsprechenden Herzkammern (d. h. in dem Patientenherz erzeugte
Signale) zu messen, und die Herzvorhof- und ventrikulären Schrittmacher 22, 24 liefern
entsprechende Herzvorhof- und ventrikuläre Schrittmacheranregungen über die
Leitungen 32 und 34, z. B., in einem DDD- oder
einem DDDR-Modus, in der Technik bekannt. Herzversions-, z. B. durch
Antiherzrasen-Schrittmacheranregungs(ATP)-Pulse, können durch
Herzvorhof- und ventrikuläre
Schrittmacher 22, 26 in Abhängigkeit eines Therapiegenerators
erzeugt werden (vorzugsweise innerhalb des digitalen Abschnitts 14),
der konfiguriert ist, um eine verordnete Therapieanordnung zu liefern.
Wenn der ATP versagt, wird der Therapiegenerator den Pulsgenerator 28 veranlassen,
Defibrillationsschocks über
die Leitung 38 zu liefern. Die Energie für den Schrittmacher 10 wird
durch eine Stromversorgung 90 geliefert. Eine separate
Hochspannungsversorgung 92 wird verwendet, um den Defibrillationspulsgenerator 28 zu
speisen.
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Die
Bedienung des Schrittmachers 10 wird durch den digitalen
Abschnitt gesteuert, welcher vorzugsweise aus einem Mikroprozessor 40 und
einem Speicher 42 besteht. Der Speicher 42 enthält Programminformationen
für den
Mikroprozessor 40 und wird auch zur Datenprotokollierung
verwendet. Initiale Programmierung, genauso wie irgendwelche Programmierungs-Updates
und entsprechendes Herunterladen von protokollierten Daten, finden
durch eine Telemetrieschaltung 44 statt. Ein interner Bus 46 verbindet
den Speicher 42, den Mikroprozessor 40 und die
Telemetrieschaltung 44 zusammen und mit einer digitalen
Abschnittsschnittstelle 48. Ähnlich sind die oben beschriebenen
verschiedenen Elemente des analogen Abschnitts 12 mit einer analogen
Abschnittsschnittstelle 50 durch einen internen Bus 52 verbunden.
Die Kommunikation zwischen den Abschnitten 12 und 14 ist
durch einen Bus 54 aufgebaut.
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Im
wesentlichen beinhaltet der ventikuläre Sensor 24, wie
in 7 gezeigt, einen
Verstärker 72,
einen variablen Bandpassfilter 74 und einen Komparator 76.
Der Sensor 24 beinhaltet auch eine Steuerschaltung 78 und
einen Detektor 80. Es sollte verstanden werden, dass einige
als diskrete Schaltungen in 7 gezeigte Elemente
tatsächlich
durch eine Software in dem digitalen Abschnitt 14 implementiert
sein können.
Die in der Herzkammer gemessenen intrinsischen Signale werden zu
dem Verstärker 72 geführt. Dieser
Verstärker 72 kann
eine variable Verstärkung
G haben, wenn erwünscht,
wie oben erklärt.
Jedoch, in dieser Ausführungsform,
wird es angenommen, dass seine Verstärkung konstant ist. Der Ausgang
des Verstärkers 72 wird
zu einem variablen Bandpassfilter 74 geführt. Dieser
Filter hat eine variable Mittenfrequenz fc, die durch die Steuerschaltung 78 gesteuert
wird. Während
NSR, die Mittenfrequenz des Filters 74 auf fnsr eingesetzt
ist, d. h. die Frequenz der während
eines normalen Sinusrhythmus gemessenen R-Wellen. Diese Frequenz
fnsr ist abhängig
von einer Anzahl von unterschiedlichen Kriterien, welche die Charakteristiken
der Elektroden beinhalten, ihre Position innerhalb der Herzkammer
usw. In 1D ist fnsr
bei ungefähr
30 Hz gezeigt.
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Der
Ausgang des Filters 74 wird zu einem Signalprozessorabschnitt
geführt,
welcher von einem Komparator 76 und einem Detektor 80 umfasst
ist. Der Komparator 76 vergleicht das empfangene Signal
mit einem Zeit variierenden Schwellenwert T. Der Ausgang des Komparators 76 wird
zu dem Detektor 80 geführt,
welcher den Ausgang des Komparators analysiert und ein Signal VS erzeugt, welches auf eine intrinsische
ventrikuläre Kontraktion
hinweist. Diese Feststellung kann in einer Vielzahl von unterschiedlichen
Wegen gemacht werden, welche im Stand der Technik bekannt sind und
welche die vorliegende Erfindung nicht begrenzen.
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Im
wesentlichen wird das Signal VS auch zu
der Steuerschaltung 78 geführt. Die Steuerschaltung 78 zeigt
die Erzeugung des Signals VS an und, als
Antwort, steuert sie die Mittenfrequenz des Filters 74.
Wahlweise erzeugt die Steuerschaltung 78 auch eine variable
Verstärkung
G für den
Verstärker 72,
wie unten genauer ausgeführt.
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Wie
im Detail in 9 gezeigt,
beinhaltet die Steuerschaltung 78 einen Zeitgeber 84,
welcher durch die durch den Detektor 80 gemessenen R-Wellen
ausgelöst
wird. Wie durch die sägezahnförmige Wellenform A
angezeigt, wird zu jeder Zeit eine R-Welle gemessen, der Zeitgeber
startet die Wellenform A an seiner maximalen Amplitude. Das durch
die Wellenform A dargestellte Signal wird dann zu den Multiplikatoren 86 und 88 geführt. Diese
Multiplikatoren multiplizieren diese Signale mittels entsprechende
Skalenkonstanten, um den entsprechenden Schwellenwert T und die
Mittenfrequenz fc zu erzeugen. Daher fallen diese Parameter langsam
von einem Spitzenwert ab, wie in den 8A und 8B entsprechend gezeigt.
Zum Beispiel, bezugnehmend auf 1D,
ist der maximale Wert von fc zur Detektierung eines normalen Sinusrhythmus
ungefähr
30 Hz (fnsr). Die Mittenfrequenz fc klingt dann in ungefähr 1 Sekunde
auf ungefähr
10 Hz (fvf) zur Detektierung VF ab.
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Das
Ergebnis der Veränderung
des T und fc kann in 8C gesehen
werden. Anfänglich
während
einer NSR-Periode, sind die R-Wellen R1, R2 mit fc und T detektiert,
welche an ihren in den 8A und 8B entsprechend gezeigten
maximalen Werten sind. Wenn VF einsetzt, klingt der Wert von T und
fc beide langsam ab. Wie eindeutig in 8C gesehen
werden kann, veranlasst die Abwärtsveränderung
von fc die AC-Störung ACN
von externen Stromversorgungen und die EMG-Störung, abgemildert zu werden,
da sie eine höhere
Frequenz als fc haben. Im spezielleren, wie fc kleiner und kleiner
wird, werden diese zwei Störungsparameter niedriger
und niedriger, wie gezeigt. Währendessen,
da sich fc an die Mittenfrequenz-fvf-Charakteristik von VF annähert, wird
die Amplitude der Signale (in dem Komparator) höher und höher, es dem Komparator erlaubend,
Fibrillationspulse F1, F2, F3, etc. zu detektieren. In dieser Art
und Weise ist das System in der Lage, schnell und genau zwischen
Störung
(wie z. B. ACN und EMG) und VF zu differenzieren.
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In 9 ist der Schwellenwertparameter
T als ein einfacher Sägezahn
generiert. Es sollte verstanden werden, dass eine komplexere Wellenform
genauso erzeugt werden kann. Zusätzlich
kann auch ein doppeltes Schwellenwertschema verwendet werden, wie
in US-Patent Nr. 5,395,393 gelehrt.
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Zusätzlich zu
der Veränderung
des Schwellenwertes T kann die Verstärkung G des Verstärkers 72 (7) auch durch die Steuerschaltung 78 eingestellt
werden. Im spezielleren, wie in 9 gezeigt,
wird der Ausgang des Zeitgebers 84 (dargestellt durch die
Wellenform A) als Erstes für
diesen Zweck zu einem Invertierer 90 geführt. Der
Zweck dieses Invertierers ist, das durch die Wellenform A dargestellte
Signal zu invertieren, um ein durch die Wellenform B angezeigtes
Signal zu bilden. Diese Invertierung ist notwendig, da die Verstärkung des
Verstärkers 72 für die Detektion
von VF angehoben werden muss. Das invertierte Signal (als Wellenform
B gezeigt) wird dann durch den Multiplizierer 92 skaliert,
um das Verstärkungs signal
G zu erzeugen. Während
der Anhebung wirkt der Verstärkungsfaktor
G teilweise der Abschwächung
der Störungssignale
ACN und EMG, die durch den Filter 74 produziert werden,
entgegen, dieser Effekt ist nicht sehr signifikant, da die durch
den Filter 74 produzierte Abschwächung benachteiligend ist.
Das heißt,
da die Mittenfrequenz fc abwärts verändert wird,
wird die Amplitude der Störungskomponenten
mehr als die lineare durch die Anhebung der Verstärkung G
produzierte Verstärkung
reduziert.
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Nachdem
die Defibrillationstherapie angewendet wird, kehrt die Herzkammer
gewöhnlicherweise
zu dem normalen Sinusrhythmus zurück. Dieses Ereignis wird durch
den Detektor 80 detektiert. Als Reaktion kehrt die Steuerschaltung
den oben beschriebenen Vorgang (die Vorgänge) zurück und kehrt die Mittenfrequenz
fc, den Schwellenwert T und/oder die Verstärkung G zu ihrem Ursprung (d.
h. normalen Sinusrhythmuswert) zurück.