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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Pyrimido[5,4-g]pteridin-Derivaten.
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JACS
77 (1955) 2243 – 2248
beschreibt die Synthese von gelben, schwer löslichen Pyrimidopteridinen.
Die Synthese von 2,4,5,7-Tetraaminopyrimido[5,4-g]pteridin ist jedoch
für eine
industrielle Nutzung unter anderem wegen der Verfahrensschritte
Oxidation des 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin-Salzes mit Luft und Abtrennung
des unerwünschten
roten Isomers mit einer großen
Menge an Eisessig ungeeignet.
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Aus
US 2,591,889 ist die Synthese
von Pyrimido-pyrazinen bekannt, die ankondensierte heterocyclische
Reste am Pyrazinring besitzen können.
Zur Herstellung dieser Pyrimido-pyrazine wird ein 5-Nitroso-6-aminopyrimidin
mit einer Ketoverbindung kondensiert. Es wird als vorteilhaft aufgeführt, die
Herstellung in Gegenwart eines sauren oder alkalischen Katalysators
durchzuführen.
Obgleich das Verfahren aus
US 2,591,889 die
gewünschte
Positionierung der Substituenten an dem sich während der Reaktion bildenden
Pyrazinringes ermöglicht,
sind die schwachen Ausbeuten des Verfahrens und zusätzliche
Verfahrensschritte zur Trennung unerwünschter Nebenprodukte nachteilig.
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Die
Verwendung von Pyrimidopteridinen zum Färben von hochmolekularem organischem
Material ist bereits aus EP-A-934 363 bekannt. Dieses Dokument offenbart
ebenso die Herstellung von Amino-substituierten Pyrimidopteridinen,
ausgehend von deren Salzen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung der Pyimido[5,4-g]pteridine zur Verfügung zu
stellen, das diese Nachteile nicht aufweist. Insbesondere sollten
reproduzierbare und hohe Ausbeuten erhalten werden. Des weiteren
sollten bevorzugt bei der Synthese von 2,4,5,7-Tetraaminopyrimido[5,4-g)pteridin
keine isomeren Gemische gebildet werden. Ferner sollten Verbindungen
bereitgestellt werden, die als Farbmittel gute anwendungstechnische
Eigenschaften besitzen.
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Demgemäß ist ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung der Pyimido[5,4-g]pteridine
der Formel I entwickelt worden
worin
A
1,
A
2, A
3 und A
4 jeweils unabhängig voneinander
–NR
1R
2 sind, worin R
1 und R
2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C
1-C
8-Alkyl,
–CO-C
1-C
8-Alkyl, -CO-C
6-C
14-Aryl, -COO-C
1-C
8-Alkyl, -COO-C
6-C
14-Aryl, -CONH-C
1-C
8-Alkyl oder CONH-C
6-C
14-Aryl sind,
in
dem man
- a) das Pyrimidin der Formel II mit dem Pyrimidin der Formel
III in Gegenwert einer Säure und
gewünschtenfalls
eines Lösungsmittels
zur Reaktion bringt, wobei das Molverhältnis der Säure zur Verbindung der Formel
II im Bereich von 100 : 1 bis 1 : 1 liegt, und
- b) das erhaltene Reaktionsgemisch anschließend mit einer Base behandelt.
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Des
weiteren sind Salze der Verbindungen I, Verfahren zu deren Herstellung
sowie die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen
gefunden worden.
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C1-C8-Alkyl(entsprechend
auch in -CO-C1-C3-Alkyl,
-COO-C1-C8-Alkyl,
-CONH-C1-C8-Alkyl) kann beispielsweise
Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl,
tert-Butyl, n-Pentyl, 2-Pentyl, 3-Pentyl, 2,2-Dimethylpropy, n-Hexyl,
n-Heptyl, n-Octyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl oder 2-Ethylhexyl, bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, Isobutyl oder tert-Butyl
sein.
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C6-C14-Aryl(entsprechend
auch in -CO-C6-C14-Aryl,
-COO-C6-C14-Aryl
und -CONH-C6-C14-Aryl) kann beispielsweise
Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 4-Biphenyl, Phenanthryl, 2- oder 9-Fluorenyl
oder Anthracenyl, bevorzugt Phenyl, 1- und 2-Naphthyl, sein.
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C1-C8-Alkoxy kann
beispielsweise Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, n-Butoxy,
sec-Butoxy, Isobutoxy, tert-Butoxy, n-Pentoxy, 2-Pentoxy, 3-Pentoxy,
2,2-Dimethylpropoxy, n-Hexyloxy, n-Heptyloxy, n-Octyloxy, 1,1,3,3-Tetramethylbutoxy
oder 2-Ethylhexyloxy, bevorzugt C1-C4-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy,
n-Butoxy, sec-Butoxy, Isobutoxy oder tert-Butoxy sein.
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C5-C12-Cycloalkyl
ist bevorzugt Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl,
Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl oder Cyclododecyl, besonders
bevorzugt C5-C8-Cycloalkyl wie Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cyclohexyl oder Cyclooctyl.
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C2-C8-Alkenyl ist
bevorzugt Ethenyl, 1- oder 2-Propenyl, 1-, 2- oder 3-Butenyl, 2-Methyl-1-propenyl, 2-Methyl-2-propenyl,
1-Pentenyl, 2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 1-Hexenyl, 1-Heptenyl, 1-Octenyl
oder 2-Ethyl-1-hexenyl, besonders bevorzugt C2-C4-Alkenyl wie Ethenyl, 1- oder 2-Propenyl,
1-, 2- oder 3-Butenyl, 2-Methyl-1-propenyl oder 2-Methyl-2-propenyl.
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Die
Reihenfolge der Zugabe der Verbindungen der Formeln II und III sowie
der Säure
ist im allgemeinen nicht kritisch. Es hat sich allerdings als ein
vorteilhaft erwiesen, zunächst die
Verbindungen der Formeln II und III einzuführen und anschließend die
Säure zuzufügen.
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Das
Molverhältnis
von Pyrimidin II zu Pyrimidin III wird im allgemeinen so ausgewählt, das
es im Bereich von 2 : 1 bis 1 : 2, bevorzugt von 1,5 : 1 bis 1 :
1, liegt.
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Die
molare Menge an Base wird im allgemeinen so ausgewählt, daß der pH-Wert
des Reaktionsgemisches, das in Verfahrensschritt a) erhalten wird,
neutral ist. Beispielsweise wählt
man das Molverhältnis
der Base zu der Verbindung der Formel II im allgemeinen so aus,
das es im Bereich von 1 : 1 bis 20 : 1, bevorzugt von 1 : 1 bis
10 : 1, liegt.
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Wird
die Reaktion in einem Lösungsmittel
durchgeführt,
so wird das Molverhältnis
des Lösungsmittels zur
Verbindung Π im
allgemeinen so ausgewählt,
das es im Bereich von 500 : 1 bis 1 : 2, bevorzugt von 100 : 1 bis
1 : 1 liegt.
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Die
Reaktionstemperatur in Verfahrensschritt a) hängt unter anderem von dem gewünschtenfalls
eingesetzten Lösungsmittel
ab und liegt im allgemeinen im Bereich von 50 bis 200 °C, bevorzugt
von 90 bis 140 °C,
besonders bevorzugt im Bereich der Siedetemperatur des verwendeten
Lösungsmittels.
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Die
Reaktionstemperatur in Verfahrensschritt b) hängt üblicherweise ebenfalls vom
gewünschtenfalls verwendeten
Lösungsmittel
ab und liegt im allgemeinen im Bereich von 70 bis 130 °C, bevorzugt
von 80 bis 100 °C.
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Der
gewählte
Reaktionsdruck in den Verfahrensschritten a) und b) ist vorzugsweise
Atmosphärendruck,
die Reaktion kann jedoch bei höheren
oder niedrigeren Drücken
wie im Bereich von 50 kPa bis 5 MPa durchgeführt werden.
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Die
Reaktionsdauer der Verfahrensschritte sowohl von a) als auch b)
hängt üblicherweise
von der gewählten
Reaktionstemperatur und der Reaktivität der Ausgangsverbindungen
ab. In der Regel wählt
man eine Dauer im Bereich von 1 bis 50 Stunden, bevorzugt von 3
bis 24 Stunden.
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Üblicherweise
wird die Base dem im Schritt a) erhaltenen Reaktionsgemisch zugefügt. Es ist
aber auch möglich,
die Base vorzulegen und das im Schritt a) erhaltene Reaktionsgemisch
zuzufügen.
Die Zugabe dar Base kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in
gleichen oder unterschiedlichen Portionen erfolgen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Zugabe der Base unter pH-Kontrolle mit den dafür üblichen
Vorrichtungen zur potentiometrischen pH-Bestimmung durchgeführt werden.
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Als
Lösungsmittel
kann man organische Lösungsmittel
oder Wasser sowie Gemische organischer Lösungsmittel als auch Gemische
organischer Lösungsmittel
mit Wasser verwenden. Geeignete organische Lösungsmittel sind beispielsweise
polare aprotische oder polare protische Lösungsmittel.
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Polare
aprotische Lösungsmittel
sind beispielsweise N,N'-Dimethylformamid,
N,N'-Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon
und Diethylenglykoldimethylether.
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Polare
protische Lösungsmittel
sind beispielsweise Glykole und deren Derivate, wobei mindestens eine
Hydroxygruppe des Glykols nicht verethert ist, wie Mono-, Di-, Tri-
oder Tetraethylenglykol, Propylenglykol, deren Methyl-, Ethyl- und
Butylether wie Ethylenglykol, Ethylenglykol-monomethylether, Ethylenglykol-monoethylether,
Diethylenglykolmonomethylether oder Diethylenglykol-monoethylether
und Alkohole wie Methanol, Ethanol, Propanol, sec-Propanol oder
Butanol.
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Bevorzugt
sind Wasser und organische polare protische Lösungsmittel.
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Als
Säuren
kann man anorganische Säuren
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Iodsäure,
Phosphorsäure,
Arylphosphorsäuren
wie Phenylphosphorsäure,
Alkylphosphorsäuren
wie Methylphosphorsäure,
Ethylphosphorsäure
und n-Propylphosphorsäure,
Hypophosphorsäure,
Polyphosphorsäure,
Borsäure,
Arylborsäuren
wie Phenylborsäure,
Alkylborsäuren
wie Methylborsäure,
oder Sulfaminsäuren,
wie Sulfaminsäure
oder Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl, n-Butyl-, sec-Butyl-,
Isobutyl oder tert-Butylsulfaminsäuren, schwefelige Säure und
Schwefelsäure
oder organische Säuren
wie C1-C4-Alkansäuren wie Methan-,
Ethan-, n-Propan-, Isopropa-, n-Butan-, sec-Butan-; Isobutan- und
tert-Butansäuren,
bevorzugt Essigsäure
und Propionsäure,
besonders bevorzugt Eisessig, oder Di-C1-C4-alkancarbonsäuren wie Oxalsäure sowie
halogenierte Alkansäuren
wie Chloressig- oder
Trifluoressigsäure
oder Sulfonsäuren
wie Arylsulfonsäuren
wie Phenylsulfonsäuren
oder Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-,
Isobutyl oder tert-Butyl-substituierte
p-Phenylsulfonsäure,
wie insbesondere p-Toluol- oder Benzol-1,3-disulfonsäure, des weiteren
1-Naphthyl-, 2 Naphthyl-, 1-Anthrachinoyl-, 2-Anthrachinoyl- oder
Alkylsulfonsäuren
wie Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-,
Isobutyl- und tert-Butylsulfonsäuren,
Taurin sowie Mischungen dieser Säuren
einsetzen.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, solche Säuren zu verwenden, die gegenüber dem
gewünschtenfalls
eingesetzten Lösungsmittel
einen kleineren oder gleich großen
pKa-Wert besitzen.
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Bevorzugte
Säuren
sind Sulfaminsäure,
Sulfonsäuren
oder Phosphorsäure
sowie C1-C4-Alkylcarbonsäuren.
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Besonders
bevorzugt sind Sulfaminsäure,
Methansulfonsäure,
Benzensulfonsäure
oder p-Toluensulfonsäure
ebenso wie C1-C4-Alkylcarbonsäuren, insbesondere
Ameisensäure,
Essigsaure oder Propionsäure.
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Ganz
besonders bevorzugt sind p-Toluensulfonsäure oder Benzensulfonsäure sowie
C1-C4-Alkylcarbonsäuren, insbesondere
Essigsäure
(besonders bevorzugt in Form von Eisessig) oder Propionsäure.
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Geeignete
Basen sind im allgemeinen organische oder anorganische Basen. Beispielsweise
sind organische Basen organische Amine wie Triethylamin, Dialkylamin,
Tetrabutylammoniumhydroxid, Piperidin, Pyrrolidin, Pyridin, Morpholin,
N,N'-Dimethylanilin,
oder aliphatische Alkoholate, wie Natriummethoxid, -ethoxid, -propoxid
oder butoxid, oder Kalium-tertbutoxid, oder aromatische Alkoholate
wie Phenolat, oder Carbonsäuresalze
wie zum Beispiel Natrium- oder Kaliumacetat. Anorganische Basen
sind beispielsweise Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxide, -hydroxide,
-hydride oder Carbonate wie Natrium-, Kalium- oder Cäsi umhydroxid,
Natrium- oder Kaliumhydrid, Calciumoxid, Magnesiumoxid, Natriumcarbonat,
Kaliumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat oder Ammoniak.
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Die
Basen sind bevorzugt Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxide
wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, oder Magnesiumhydroxid,
oder Alkalimetallcarbonate wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Alkalimetallhydrogencarbonate
wie Natriamhydrogencarbonat.
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Besonders
bevorzugt setzt man als Basen Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid
ein.
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Die
Reaktion kann unter einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt werden. Als Schutzgase
können Edelgase,
bevorzugt Helium und Argon sowie Stickstoff verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Formel I können
im allgemeinen nach den üblichen
Methoden isoliert werden wie durch Filtration.
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Im
allgemeinen ist es möglich
die Filtration in üblichen
Apparaturen durchzuführen.
Es gibt geeigneterweise zum Beispiel Saugfilter, Drucksaugfilter,
Zentrifugen, Filter, Faltenfilter und Pressen.
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Je
nach Bedarf kann der Filtrationsrest anschließend gewaschen werden.
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Zum
Waschen geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Wasser und/oder organische Lösungsmittel, insbesondere Alkohole
wie Methanol.
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Die
Temperatur des Lösungsmittels,
das zum Waschen verwendet wird, liegt in der Regel im Bereich von
10 bis 80 °C
und bevorzugt im Bereich von 40 bis 80 °C.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, mit einer solchen Menge Lösungsmittel
zu waschen, die ausreicht, um den pH des Waschfiltrats in einem
pH-Bereich von 4 bis 7, bevorzugt von 5 bis 7 einzustellen.
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Je
nach Bedarf kann der Filterrückstand,
enthaltend die Verbindung der Formel I, getrocknet werden. Zu diesem
Zweck benutzt man in der Regel allgemein bekannte Trocknungsapparate
wie Trockenschränke, Schaufeltrockner,
Sprühtrockner
oder Gefriertrockner.
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In
einer bevorzugten Form des erfindungsgemäßen Verfahrens sind A1, A2, A3 und
A4 in der Verbindung der Formel I jeweils
unabhängig
voneinander NH2, NHR12 oder
NR12R13, worin R12 und R13 Wasserstoff, Methyl,
Ethyl, Phenyl, p-Aminophenyl, p-Dimethylaminophenyl, p-Diethylaminophenyl,
p-Methoxyphenyl oder p-Ethoxyphenyl sind.
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Ganz
besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren, worin A1, A2, A3 und
A4 NH2 sind.
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Die
Pyrimidine II und III sind bekannt und kommerziell erhältlich oder
können
beispielsweise analog zu den Verfahren wie in Band 52 „The Pyrimdines" aus „The Chemistry
of Heterocyclic Compounds",
A Series of Monographs, John Wiley & Sons 1994 beschrieben, hergestellt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Basenbehandlung b) anstelle des in Schritt a) erhaltenen
Reaktionsgemisches mit dem aus dem Reaktionsgemisch abgetrennten
Reaktionsprodukt durchgeführt. Die
Abtrennung kann nach an sich bekannten Verfahren wie Dekantieren
oder Filtrieren durchgeführt
werden, bevorzugt durch Filtrieren.
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Im
allgemeinen kann die Filtration durch allgemein übliche Verfahren unter Verwendung üblicher
Apparate durchgeführt
werden. Geeignet sind beispielsweise Saugfilter, Drucksaugfilter,
Zentrifugen, Filter, Faltenfilter oder Pressen.
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Je
nach Bedarf kann der Filterrückstand
anschließend
gewaschen werden. Zum Waschen werden im allgemeinen organische Lösungsmittel
und/oder Wasser verwendet. Bevorzugt sind Wasser und Alkohole und ganz
besonders bevorzugt Wasser.
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Üblicherweise
empfiehlt es sich, mit einer solchen Menge an Lösungsmittel zu waschen, die
ausreichend ist, um den pH-Wert des Waschwassers auf größer als
pH 4 einzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
trennt man das Reaktionsprodukt vom Reaktionsgemisch bei einer Temperatur
von 20 bis 100 °C,
bevorzugt bei 60 bis 100 °C
ab, bevorzugt durch Filtrieren.
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Je
nach Bedarf kann das abgetrennte Reaktionsprodukt nach dem Waschen
getrocknet werden. Geeignete Trocknungsapparate sind die allgemein
bekannten wie Trockenschränke
oder Schaufeltrockner.
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Die
Trocknungstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich von 40 bis
120 °C.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, in Schritt b) eine Mischung von
Lösungsmittel
und Base zu verwenden. Diese Mischung kann zum abgetrennten Reaktionsprodukt
oder umgekehrt, das abgetrennte Reaktionsprodukt zu dieser Mischung
gegeben werden. Es hat sich als besonderes vorteilhaft erwiesen,
das Reaktionsprodukt zur Mischung aus Lösungsmittel und Base zuzugeben.
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Das
Molverhältnis
des Lösungsmittels
zur Verbindung I wählt
man in der Regel im Bereich von 500 : 1 bis 1 : 2, bevorzugt von
100 : 1 bis 1 : 1.
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Im
allgemeinen können
das abgetrennte Reaktionsprodukt, das Lösungsmittel und die Base durch
allgemein übliche
Verfahren miteinander vermischt oder verknetet werden.
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Beispielsweise
kann man die üblichen
Vermischungsapparate einsetzen wie Rührer, Kneter oder Mixer.
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Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, Intensivmixer, beispielsweise
aus der ULTRA-TURRAX®-Reihe (JANKE & KUNKEL GmbH & Co., Staufen,
Deutschland) zu verwenden.
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Das
erfindungsgemäß hergestellte
Pyrimido[5,4-g]pteridin I verwendet man bevorzugt als Färbemittel, insbesondere
als ein Pigment, nach in der Regel jeweils an sich bekannten Verfahren.
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Insbesondere
eignet sich das Pyrimido[5,4-g]pteridin I zur Färbung hochmolekularer organischer
Materialien. Des weiteren eignet sich des Pyrimido[5,4-g]pteridin
I zur Herstellung von Tonern und Druckertinten für verschiedene Anwendungen
wie Tief-/Flexodruck, Bogenoffsettdruck und Blech-Druck sowie zur
Herstellung von Farbfiltern.
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Im
Falle des Tief-/Flexodruckes wird eine Druckertinte üblicherweise
aus einem Druckertinten-Konzentrat hergestellt, indem mit einem
Lösungsmittel
(Wasser und/oder ein organisches Lösungsmittel) verdünnt wird,
die dann nach an sich bekannten Verfahren eingesetzt werden kann.
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Das
Druckertinten-Konzentrat wird im allgemeinen durch das Mischen des
Pyrimido[5,4-g]pteridin
I mit einem Klarlack hergestellt, wobei es möglich ist, den Klarlack beispielsweise
aus Nitrocellulose, Ethanol und anderen üblichen Zusätzen herzustellen.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Druckertinten-Konzentrat das Pyrimido[5,4-g]pteridin I in einer
Menge im Bereich von 15 bis 40 Gew.-%, basierend auf dem Konzentrat
und die Menge des Pyrimido[5,4-g]pteridin I in der Druckertinte
wird im allgemeinen im Bereich zwischen 10 und 20 Gew.-%, basierend
auf der Druckertinte, gemäß der gewünschten
Anwendung, ausgewählt.
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Wird
das Pyrimido[5,4-g]pteridin I im Bogenoffsett-Druck und im Blech-Druck
verwendet, wird das Pyrimido[5,4-g]pteridin I im allgemeinen in
einer Menge im Bereich von 15 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 25 Gew.-%,
bezogen auf die Pigment-enthaltende Drucktinte, verwendet.
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Das
zu färbende
hochmolekulare organische Material (Mw = 103 bis
109 g/mol) kann natürlicher oder künstlicher
Herkunft sein. Es kann z. B. Naturharz oder trocknende Öle, Kautschuk
oder Casein oder abgewandelte Naturstoffe, wie Chlorkautschuk, Öl-modifizierte
Alkydharze, Viskose, Celluloseether oder -ester, wie Celluloseacetat,
Cellulosepropionat, Celluloseacetobutyrat oder Nitrocellulose sein,
insbesondere jedoch vollständig
synthetische organische Polymere (sowohl Duroplaste als auch Thermoplaste),
wie sie durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition
erhalten werden. Aus der Klasse der Polymerisationsharze können insbesondere
Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen oder Polyisobutylen,
ebenso substituierte Polyolefine wie Polymere von Vinylchlorid,
Vinylacetat, Styren, Acrylnitril, Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester
oder Butadien, ebenso wie Copolymere der genannten Monomere, insbesondere
ABS (Acrylnitril/Butadien/Styrol) oder EVA (Ethylen/Vinylacetat)
genannt werden.
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Aus
der Gruppe der Polyadditionsharze und Polykondensationsharze können die
Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Phenolen, die sogenannten
Phenoharze, und die Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff,
Thioharnstoff und Melamin, die so genannten Aminoharze, Polyester,
die als Lackharze verwendet werden, und zwar sowohl gesättigte,
wie Alkydharze, als auch ungesättigte,
wie Maleinatharze, ebenso lineare Polyester und Polyamide oder Silikone
genannt werden.
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Die
erwähnten
hochmolekularen Verbindungen können
einzeln oder in Gemischen, in Form plastischer Zusammensetzungen
oder Schmelzen, die gegebenenfalls zu Fasern versponnen werden können, vorliegen.
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Sie
können
ebenso in Form ihrer Monomere oder im polymerisierten Zustand in
gelöster
Form als Filmbildner oder Bindemittel für Lacke oder Drucktinten vorliegen,
wie Leinölfirnis,
Nitrocellulose, Alkydharze, Melaminharze, Harnstoff Formaldehydharze
oder Acrylharze.
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Die
Pigmentierung der hochmolekularen, organischen Substanzen mit dem
Pyrimido[5,4-g)pteridin
I erfolgt beispielsweise derart, daß man ein solches Pigment gegebenenfalls
in Form einer Grundmischung diesen Substraten unter Verwendung von
beispielsweise Walzwerken, Misch- oder Mahlapparaten zumischt. Das pigmentierte
Material wird dann in der Regel durch an sich bekannte Verfahren,
wie Kalandrieren, Pressformen, Extrusion, Streichen, Gießen oder
Spritzgießen
in die gewünschte
endgültige
Form gebracht. Oft ist es erwünscht,
zur Herstellung von Formen, die nicht steif sind, oder zur Verringerung
ihrer Sprödigkeit,
so genannte Weichmacher in die hochmolekularen Verbindungen vor
der Verformung einzuführen.
Als Weichmacher können
z. B. Ester der Phosphorsäure,
Phthalsäure
oder Sebacinsäure
verwendet werden. Die Weichmacher können im erfindungsgemäßen Verfahren
vor oder nach der Einführung
des Pigmentfarbstoffes in die Polymere eingearbeitet werden.
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Es
ist ferner möglich,
zwecks Erzielung verschiedener Farbtone; den hochmolekularen, organischen Stoffen
neben dem Pyrimido[5,4-g]pteridin der Formel I, noch Füllstoffe
oder andere farbgebende Bestandteile wie Weiß-, Bunt- oder Schwarzpigmente
sowie Effektpigmente jeweils in der gewünschten Menge zuzufügen.
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Zur
Pigmentierung der Lacke und Drucktinten werden die hochmolekularen
organischen Materialien und die Pyrimido[5,4-g]pteridine der Formel
I, gegebenenfalls zusammen mit Zusatzstoffen wie Füllstoffen,
anderen Pigmenten, Siccativen oder Weichmachern, in einem organischen
und/oder wässerigen
Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch
fein dispergiert oder gelöst.
Man kann dabei so verfahren, daß man
die einzelnen Komponenten für
sich oder auch mehrere gemeinsam dispergiert bzw. löst und erst
hierauf alle Komponenten zusammenbringt.
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Die
erhaltenen Färbungen,
beispielsweise in Kunststoffen, Fasern, Lacken oder Drucken zeichnen sich
durch einen grünstichig-gelben
Farbton, eine sehr große
Farbstärke,
hohe Sättigung,
gute Dispergierbarkeit und gute Überlackier-,
Migrations-, Hitze- sowie Licht- und Wetterechtheit aus.
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Des
weiterer zeichnen sich die Verfahren der vorliegenden Erfindung
durch gute Ausbeuten aus. Mit den erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, gezielt
eine gewünschte
Positionierung von Substituenten an dem Pyrazinring, der sich während der
Reaktion bildet, zu erreichen. Die Bildung von Isomeren kann verhindert
werden.
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Beispiele
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Beispiel
1: Eine Suspension aus 6,20 g kommerziellem 2,4,6-Triamino-5-nitrosopyrimidin,
5,15 g kommerziellem 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin und 11,52 g
kommerziellem Toluol-4-sulfonsäure-monohydrat
in 110 ml Eisessig (100 %) wird 20 Stunden bei 113 °C gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird über
einen Hartpapierfilter abfiltriert, während es noch heiß ist, und
der Rückstand
wird solange mit heißem
Wasser (ca. 60 °C) gewaschen,
bis der pH des Waschwassers einen Wert von mindestens 4 erreicht
hat. Der wasserfeuchte gewaschene Rückstand wird über einen
Zeitraum von einer Minute in einem Gemisch aus 250 ml Wasser und 20
ml einer 30gew.-%igen wässerigen
Natriumhydroxidlösung
mittels eines ULTRA- TURRAX®-Rührstabes dispergiert.
Das Reaktinsgemisch wird dann auf eine Temperatur im Bereich von
90 bis 95 °C
erwärmt
und bei dieser Temperatur 20 Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
dann über
einen Glasfaser-/Hartpapierfilter filtriert, während es noch heiß ist, und
der Filtrationsrückstand
wird mit heißem
Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral ist (pH-Papier) und
wird in Vakuum bei 110 °C
getrocknet. Es werden 8,3 g (85 % theoretische Ausbeute) eines gelben
Pulvers mit der folgenden Elementarzusammensetzung erhalten:
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Beispiel
2: Eine Suspension aus 6,20 g kommerziellem 2,4,6-Triamino-5-nitrosopyrimidin,
5,15 g 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin und 3,92 g Sulfaminsäure in 230
ml Wasser wird für
eine Minute mittels eines ULTRA-TURRAX®-Rührstabes
fein gerührt
und auf eine Temperatur im Bereich von 82 bis 86 °C erwärmt. Das Rühren wird
bei dieser Temperatur 17 Stunden durchgeführt, und dann werden 40 ml
einer 30gew.-%igen wässerigen
Natriumhydroxidlösung
zugegeben, und das Gemisch wird weitere 24 Stunden gerührt. Die
resultierende Suspension wird über
einen Hartpapierfilter filtriert, während sie noch heiß ist, und
der Rückstand
wird mit heißem
Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral ist, und dann in Vakuum
bei 110 °C
getrocknet. Es werden 5,56 g (57 % der theoretischen Ausbeute) eines
gelben Pulvers mit der folgenden Elementarzusammensetzung erhalten:
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Beispiel
3: Ein Gemisch aus 6,20 g kommerziellem 2,4,6-Triamino-5-nitrosopyrimidin,
5,15 g 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin und 3,92 g Sulfaminsäure in 230
ml Wasser wird für
eine Minute mittels eines ULTRA-TURRAX®-Rührstabes
fein gerührt
und auf eine Temperatur im Bereich von 82 bis 86 °C erwärmt. Das
Gemisch wird bei dieser Temperatur 17 Stunden gerührt und
dann über
einen Hartpapierfilter filtriert, während es noch heiß ist. Der
Rückstand
wird mit heißem
Wasser gewaschen, bis der pH des Waschwasser über 4 liegt. Nach dem Trocknen
in Vakuum bei 110 °C
werden 10,28 g (75 % der theoretischen Ausbeu te) eines hellgelben Pulvers
des Pyrimido[5,4-g]pteridin-Salzes der Formel IV erhalten, wobei
die Säure
Sulfaminsäure
ist.
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Beispiel
4: Das hellgelbe Pulver, 10,28 g, hergestellt nach Beispiel 3, wird
mittels eines ULTRA-TURRAX®-Rührstabes in 220 ml einer 1N
wässerigen
Natronlauge 5 Minuten fein verrührt
und auf eine Temperatur im Bereich von 83 bis 87 °C erwärmt. Das
Rühren
wird bei dieser Temperatur 21 Stunden durchgeführt. Das Gemisch wird dann über einen
Glasfaser-/Hartpapierfilter
filtriert, während
es noch heißt
ist und mit heißem Wasser
gewaschen, bis der pH des Waschwassers neutral ist. Nach dem Trocknen
im Vakuum bei 110 °C
werden 4,74 g (64 % der theoretischen Ausbeute, basierend auf dem
Sulfaminsäuresalz)
eines gelben Pulvers mit der folgenden Elementarzusammensetzung
erhalten:
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Beispiel
5: Eine Suspension aus 6,20 g kommerziellem 2,4,6-Triamino-5-nitrosopyrimidin,
5,15 g kommerziellem 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin und 7,69 g kommerziellem
Toluol-4-sulfonsäure-monohydrat
in 150 ml Ethylenglykol wird 20 Stunden bei 110 bis 115 °C gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird über
einen Hartpapierfilter abfiltriert, während es noch heiß ist, und
der Rückstand
wird mit 300 ml heißem
Wasser (ca. 60 °C) gewaschen.
Der wasserfeuchte gewaschene Rückstand
wird über
einen Zeitraum von 5 Minuten in 240 ml einer 1N wässerigen
Nartriumhydroxidlösung
mittels eines ULTRA-TURRAX®-Rührstabes dispergiert. Das Reaktionsgemisch
wird dann auf eine Temperatur im Bereich von 90 bis 95 °C erwärmt und
bei dieser Temperatur 23 Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
dann über
einen Glasfaser-/Hartpapierfilter filtriert, während es noch heiß ist, mit
heißem
Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral ist (pH-Papier) und
in Vakuum bei 110 °C
getrocknet. Es werden 5,60 g (57 % theoretische Ausbeute) eines
gelben Pulvers mit der folgenden Elementarzusammensetzung erhalten:
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Beispiel
6: Ein Gemisch aus 37,0 g kommerziellem 2,4,6-Triamino-5-nitrosopyrimidin
und 30,5 g kommerziellem 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin wird in
520 ml Eisessig (100 %) innerhalb von 2 Stunden unter Rühren auf
127 bis 130 °C
aufgeheizt (Druckgefäß) und während 16
Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
auf 80 °C
abgekühlt, über einen
Glasfaser-/Hartpapierfilter filtriert und zuerst mit 300 ml warmem
(60 °C)
Eisessig und dann mit 500 ml Wasser gewaschen. Der wasserfeuchte
Filterkuchen wird in 1.200 ml Wasser aufgerührt, mittels eines pH-Meters
durch die Zugabe einer 50gew.-%igen wässerigen Natriumhydroxidlösung auf
einen pH von 8 eingestellt und innerhalb einer Stunde auf 95 °C aufgeheizt.
Nun wird der pH des Reaktionsgemisches auf 10,8 eingestellt und
18 Stunden bei diesem pH und 95 °C
gerührt. Dann
wird das Reaktionsgemisch heiß über einen
Glasfaser-/Hartpapierfilter filtriert. Der wasserfeuchte Filterkuchen
wird in 1.000 ml heißem
(90 °C)
Wasser nochmals aufgerührt,
erneut über
einen Glasfaser-/Hartpapierfilter filtriert und schließlich mit
ausreichend heißem
Wasser gewaschen, bis der pH des Waschwassers neutral ist. Nach
dem Trocknen im Vakuum bei 60 °C
werden 42,6 g (79 % theoretische Ausbeute) eines gelben Pulvers
der Formel I, wobei A1 = A2 =
A3 = A4 = NH2, mit der folgenden Elementarzusammensetzung
erhalten:
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