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Diese
Patentanmeldung beansprucht den Vorteil der vorläufigen US-Patentanmeldung Nr.
60/140 845, eingereicht am 28. Juni 1999.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Rosmarinöl enthaltende Pestizidzusammensetzungen
gegen Haushaltschädlinge,
einschließlich
Küchenschaben
und Ameisen. In einem Merkmal betrifft die Erfindung Rosmarinöl enthaltende
Pestizidzusammensetzungen, die wahlweise mit einer oder mehreren
etherischen Ölverbindungen
und/oder Derivaten davon vermischt werden, um als Kontaktpestizid
gegen Haushaltschädlinge verwendet
zu werden. In einem weiteren Merkmal ist die Erfindung auf die Anwendung
einer neuen Technologie gerichtet, um eine synergistische Pestizidaktivität zwischen
oder unter Rosmarinöl
und mindestens einem Mitglied, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Eugenol, Phenethylpropionat und Benzylalkohol besteht, zu
erreichen. Die Erfindung betrifft auch synergistische Zusammensetzungen,
die Rosmarinöl
zusammen mit metabolischen Entgiftungsinhibitoren, Piperonylbutoxid
(PBO), Sesamöl
und Signalleitungsmodulatoren wie Mitglieder der Tyrosinkinase-Inhibitorenfamilie
(beispielsweise Genistein) umfassen. Die Erfindung betrifft ebenfalls
die notwendigen zur Schädlingsbekämpfung wirksamen
Verhältnisse
zwischen und unter den Bestandteilen jedes dieser erfindungsgemäßen Gemische
und das geeignete Abgabesystem dafür.
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In
einem anderen Merkmal betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bekämpfung von
Haushaltschädlingen,
einschließlich
Küchenschaben
und Ameisen, durch Ausbringen von zur Schädlingsbekämpfung wirksamen Mengen der
Pestizidzusammensetzungen auf eine Stelle, für welche eine Schädlingsbekämpfung erwünscht ist.
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Stand der
Technik für
die Erfindung
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Schädlinge (beispielsweise
Wirbellose, Insekten, Spinnen und ihre Larven) stören den
Menschen aus tausenden von Gründen.
Sie verursachen jährlich
Kosten in Höhe
von Milliarden von Dollar durch Ernteverluste und die Ausgaben,
sie unter Kontrolle zu halten. So umfassen beispielsweise die Verluste,
die von Schädlingen
in der Landwirtschaft verursacht werden, gesenkte Ernteerträge, verringerte
Qualität
der Feldfrüchte und
erhöhte
Kosten, diese zu ernten. Im Haushalt können Schadinsekten Überträger von
Krankheiten und Auslöser
von Allergien sein.
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Über die
Jahre hinweg haben sich synthetische chemische Pestizide als wirksame
Mittel zur Schädlingsbekämpfung erwiesen.
So wird beispielsweise in einem Ansatz die Verwendung komplexer
organischer Insektizide, wie in den US-Patenten Nr. 4 376 784 und
4 308 279 offenbart, gelehrt. In anderen Ansätzen werden absorptionsfähige organische
Polymere zur ausgedehnten Dehydratisierung der Insekten verwendet.
Siehe US-Patente Nr. 4 985 251, 4 983 390, 4 818 534 und 4 818 534
und 4 983 389. Auch die Verwendung anorganischer Salze als Pestizidkomponenten
ist versucht worden, wie in US-Patenten 2 423 284 und 4 948 013, europäische Patentanmeldung
Nr. 462 347, Chemical Abstracts 119 (5), 43357q (1993) und Farm
Chemicals Handbook, S. 102 (1987) offenbart.
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Es
ist jedoch zunehmend erkannt worden, dass die umfangreiche Verwendung
synthetischer chemischer Pestizide nachteilige Auswirkungen auf
die Umwelt hat, die für
den Menschen und andere Tiere schädlich sind. So ist beispielsweise
die Öffentlichkeit
besorgt über
die Menge an Restchemikalien, die in Lebensmitteln, Grundwasser
und der Umgebung verbleiben und die toxisch, Krebs erregend oder
auf andere Weise für
den Menschen, Haustiere und/oder Fische schädlich sind. Darüber hinaus
haben einige Schädlinge
sogar eine Fähigkeit
zur Entwicklung einer Resistenz gegenüber vielen üblicherweise verwendeten synthetischen chemischen
Pestiziden bewiesen. In jüngster
Zeit ist durch behördliche
Vorschriften zu zwingenden Einschränkungen zur Verwendung bestimmter
synthetischer Pestizide die Suche nach potenziell weniger schädlichen Pestizidzusammensetzungen
verstärkt
worden. Im Ergebnis sind durch die Herausnahme wirkungsvoller Pestizide
aus dem Markt die wirtschaftlichen und wirksamen Möglichkeiten
der Schädlingsbekämpfung begrenzt worden.
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Als
Alternative sind botanische Pestizide von großem Interesse, da sie natürliche Pestizide,
d.h. von Pflanzen abgeleitete Giftstoffe, sind, die für Mensch
und Umgebung ungefährlich
sind.
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Demzufolge
besteht großer
Bedarf an neuen Pestizidzusammensetzungen, die beispielsweise kein Pyrethrum,
keine synthetischen Pyrethroide, chlorierten Kohlenwasserstoffe,
Organophosphate und Carbamate enthalten, und welche sich gegen Haushaltschädlinge,
einschließlich
Küchenschaben
und Ameisen, verwenden lassen. Zusätzlich besteht Bedarf an einem
Verfahren zur Behandlung des Haushalts, um Schadinsekten zu töten.
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Pestizide
Pyrethrumzusammensetzungen mit Pflanzenölen sind im US-Patent Nr. 4
759 930 offenbart, worin jedoch Rosmarinöl, wenn es einzeln verwendet
wird, keine schädlingsbekämpfende
Wirkung zugeschrieben wurde. Die offenbarten Zusammensetzungen haben
auch den Nachteil, dass sie einige Tage brauchen, um die Haushaltschädlinge abzutöten. Es
wäre noch
mehr erwünscht, über eine
Zusammensetzung mit schädlingsbekämpfender
Aktivität
verfügen
zu können,
die innerhalb von Stunden wirkt.
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Es
hat sich auch gezeigt, dass Pflanzenöle eine abstoßende Wirkung
auf parasitäre
Insekten (Patent Nr. WO 98/30124) und Läuse haben (Hori, J. Chemical
Ecology, 24, 1425-1432 (1988)). Eine vergrämende Wirkung ist jedoch unerwünscht, wenn
eine Insektizide Zusammensetzung entwickelt werden soll, da eine Insektizide
Wirkung den Kontakt des Schädlings
mit der Zusammensetzung erfordert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
hauptsächliche
erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung neuer Pestizidzusammensetzungen zur Verwendung
gegen Haushaltschädlinge,
einschließlich
Küchenschaben
und Ameisen.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
besteht in der Bereitstellung neuer Pestizidzusammensetzungen, die
Rosmarinöl,
gegebenenfalls mit einem oder mehreren etherischen Ölen und/oder
natürlichen
oder synthetischen Derivaten davon, enthalten, als Kontaktpestizid
im Haushalt.
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Es
ist auch eine erfindungsgemäße Aufgabe,
ein Verfahren zur Behandlung eines Ortes, für welchen eine Schädlingsbekämpfung erwünscht ist,
bereitzustellen.
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Es
ist auch eine erfindungsgemäße Aufgabe,
eine Pestizidzusammensetzung und ein Verfahren zur mechanischen
und neuralen Bekämpfung
von Haushaltschädlingen
bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe,
eine sichere, nichttoxische Pestizidzusammensetzung und ein Verfahren
bereitzustellen, die für
Säugetiere
oder Umgebung unschädlich
sind.
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Es
ist eine andere erfindungsgemäße Aufgabe,
eine Pestizidzusammensetzung und ein Verfahren bereitzustellen,
die einen angenehmen Geruch haben oder geruchlos sind und ohne umständliche
Sicherheitsvorkehrungen ausgebracht werden können.
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Es
ist wieder eine andere erfindungsgemäße Aufgabe, eine Pestizidzusammensetzung
und ein Verfahren wie zuvor beschrieben bereitzustellen, die/das
kostengünstig
hergestellt oder angewendet werden kann.
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Es
ist noch eine andere erfindungsgemäße Aufgabe, eine Pestizidzusammensetzung
und ein Verfahren bereitzustellen, gegen welche Schädlinge keine
Resistenz entwickeln können.
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Diese
und andere Aufgaben werden von der Erfindung gelöst, die auf Pestizidzusammensetzungen gerichtet
ist, die Rosmarinöl
enthalten, wahlweise mit natürlichen
oder synthetischen etherischen Ölverbindungen
und/oder Derivaten davon, zusammen mit geeigneten Trägern, vermischt.
Weiterhin ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Bekämpfung von
Haushaltschädlingen
durch Ausbringen einer zur Schädlingsbekämpfung wirksamen
Menge dieser Pestizidzusammensetzungen auf eine Stelle, für welche
eine Schädlingsbekämpfung erwünscht ist,
gerichtet.
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Weitere
erfindungsgemäße Aufgaben
und Vorteile werden anhand der folgenden Beschreibung näher erläutert oder
können
aus der Umsetzung oder Anwendung der Erfindung gelernt werden. Die
Aufgaben und Vorteile können
durch die insbesondere in den Patenansprüchen genannten Mittel und Kombinationen
gelöst und
erreicht werden. Dabei ist festzustellen, dass die bisherige allgemeine
Beschreibung und die folgende spezielle Beschreibung nur beispielhaft
sind.
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Spezielle
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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In
einer Ausführungsform
wird erfindungsgemäß eine Pestizidzusammensetzung
bereitgestellt, die Rosmarinöl,
zusammen mit einem geeigneten Träger,
wahlweise mit einem geeigneten Tensid und wahlweise mit einer oder
mehreren natürlichen
oder synthetischen etherischen Ölverbindungen
und/ oder Derivaten davon, einschließlich beispielsweise racemischen
Gemischen, Enantiomeren, Diastereomeren, Hydraten, Salzen, Solvaten
und Metaboliten, umfasst. Dabei bedeutet hierin die Bezeichnung "etherisches Öl" oder "etherische Ölverbindung" (welche die Derivate
davon einschließen
soll) im Allgemeinen eine monocyclische, carbocyclische sechsgliedrige
Ringstruktur, die mit mindestens einer sauerstoffhaltigen oder hydroxylierten
funktionellen Einheit substituiert ist. Beispiele für erfindungsgemäße etherische Öle umfassen
beispielsweise Mitglieder, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus (reinem) C16-Aldehyd, α-Terpineol,
Amylzimtaldehyd, Amylsalicylat, Anisaldehyd, Benzylalkohol, Benzylacetat,
Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Carvacrol, Carveol, Citral, Citronellal,
Citronellol, p-Cymen, Diethylphthalat, Dimethylsalicylat, Dipropylenglykol,
Eukalyptol (Cineol), Eugenol, Isoeugenol, Galaxolid, Geraniol, Guaiacol,
Ionon, Menthol, Menthylsalicylat, Methylanthranilat, Methylionon,
Methylsalicylat, α-Phellandren,
Pennyroyalöl,
Perillaldehyd, 1- bzw. 2-Phenylethylalkohol, 1- bzw. 2-Phenylethylpropionat,
Piperonal, Piperonylacetat, Piperonylalkohol, D-Pulegon, Terpinen-4-ol,
Terpinylacetat, 4-tert.-Butylcyclohexylacetat, Thymianöl, Thymol,
Metaboliten von trans-Anethol,
Vanillin und Ethylvanillin besteht. Da diese etherischen Ölverbindungen
bekannt sind und für
andere Zwecke als die Schädlingsbekämpfung verwendet
werden, können
sie vom Fachmann durch Anwendung bekannter Verfahren hergestellt
oder von kommerziell zugänglichen
Quellen erhalten werden.
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Der
Fachmann wird erkennen, dass die erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen überraschenderweise
unter Verwendung von einem oder mehreren von der US-amerikanischen
FDA zugelassenen etherischen Ölen
anstelle herkömmlicher
Pestizide, die für
eine Verwendung in Haushalt und anderen empfindlichen Bereichen
nicht sicher sind, ausgezeichnete Pestizidaktivitäten zeigen.
Ohne sich auf eine der folgenden Theorien festlegen zu wollen, wird
angenommen, dass etherische Öle
das Nervensystem eines Schädlings
angreifen oder als Phase-I- und/oder Phase-II-Inhibitoren für Arzneimittel verstoffwechselnde
Enzyme wirken können.
Alternativ können
etherische Öle über einen
alternativen Wirkungsmodus wirken. Etherische Öle können auch als Agonisten oder
Antagonisten gegen das Octopamin/Octapamin-Rezeptorsystem wirken,
das für
Wirbellose kennzeichnend ist. Auf jeden Fall war der Nutzeffekt
der Toxizität
und die Wirkung der hier offenbarten erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bisher unbekannt und ist überraschend überlegen.
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Die
Verwendung erfindungsgemäßer Pestizidzusammensetzungen
resultiert im Allgemeinen in dem schnellen Unschädlich-Machen und einer 100%igen
Sterblichkeit bei Kontakt. Als solche werden sie vorteilhafterweise
als Pestizide in Verwendungen wie Haushalt, Landwirtschaft, ökologischer
Landbau, professionelle Schädlingsbekämpfung,
Haustierlager, Blätter,
unter Wasser oder eingetaucht, Behandlung von Feststoffen, Ausbringen
in den Boden, Behandlung von Setzkästen, Einspritzen in Stängel und
Behandlung von Pflanzen, Zierpflanzen, Termiten, Moskitos, Feuerameisen
und Hausstaubmilben eingesetzt.
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Bezüglich des
Bodens, widerstehen die Pestizidzusammensetzung dem Wetter, wobei
ein Auswaschen durch den Regen, Abbau durch ultraviolettes Licht,
Oxidation oder Hydrolyse in Gegenwart von Feuchtigkeit oder mindestens
ein solcher Abbau, Oxidation und Hydrolyse, durch welche die erwünschte pestizide Eigenschaft
der Pestizidzusammensetzungen verschlechtert wird oder den Pestizidzusammensetzungen
unerwünschte
Eigenschaften verliehen werden, eingeschlossen ist. Die Pestizidzusammensetzungen
sind so chemisch inert, dass sie sich mit im Wesentlichen einem
beliebigen anderen Bestandteil zur Schädlingsbekämpfung vertragen und im Boden,
auf Saatgut oder Pflanzenwurzeln verwendet werden können, ohne
die Samen oder Pflanzenwurzeln zu beschädigen. Sie können auch
im Zusammenhang mit anderen pestiziden Verbindungen verwendet werden.
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Die
hier benutzte Bezeichnung "Träger" bedeutet ein inertes
oder fluides Material, das anorganisch oder organisch und synthe tischen
oder natürlichen
Ursprungs sein kann, mit welchem die aktive Verbindung vermischt
oder formuliert wird, um ihre Ausbringung auf den Behälter, den
Karton oder ein anderes zu behandelndes Objekt oder ihre Lagerung,
Transport und/oder Handhabung zu erleichtern. Im Allgemeinen ist
ein beliebiges der Materialien geeignet, die üblicherweise zur Formulierung
von Pestiziden, Herbiziden oder Fungiziden verwendet werden. Die
erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
können
allein oder in Form eines Gemischs mit solchen festen und/ oder
flüssigen
dispergierbaren Trägern
und/oder anderen bekannten verträglichen
aktiven Mitteln wie anderen Pestiziden, Akariziden, Nematiziden,
Fungiziden, Bakteriziden, Rodentiziden, Herbiziden, Düngemitteln
und wachstumsregulierenden Mitteln, falls gewünscht, oder in Form spezieller
dosierter Präparate
für daraus
hergestellte spezielle Applikationsformen wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Pulver, Pasten und Granulat, die somit gebrauchsfertig sind, verwendet
werden. Die erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
können,
falls gewünscht,
mit herkömmlichen
inerten Pestizidverdünnungsmitteln
oder -streckmitteln des Typs, der für herkömmliche Pestizidformulierungen
oder -zusammensetzungen verwendbar ist, beispielsweise herkömmlichen
dispergierbaren Pestizidträgern
wie Gasen, Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen, emulgierbaren Konzentraten, Sprühpulvern,
Pasten, löslichen
Pulvern, stäubenden
Mitteln, Granulat, Schäumen,
Pasten, Tabletten, Aerosolen, natürlichen und synthetischen Materialien,
die mit aktiven Verbindungen imprägniert sind, Mikrokapseln,
Beschichtungszusammensetzungen für eine
Verwendung auf Saatgut und Formulierungen, die zusammen mit einer
Verbrennungsausrüstung
verwendet werden, wie Gaspatronen, Gasdosen und Gasspiralen sowie
kalten ULV-Nebel- und warmen -Nebelformulierungen, formuliert oder
vermischt werden.
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Formulierungen,
welche die erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
enthalten, können
auf eine beliebige bekannte Art und Weise hergestellt werden, beispielsweise
indem die Pestizidzusammensetzungen gestreckt werden mit herkömmlichen
flüssigen
Trägern
und/oder festen Trägern,
in welchen das Pestizid dispergierbar ist, wahlweise unter Verwendung
von Trägerhilfsmitteln,
beispielsweise herkömmlichen Pestizid-Tensiden,
einschließlich
Emulgiermittel und/ oder Dispergiermittel, wodurch, beispielsweise,
wenn Wasser als Verdünnungsmittel
verwendet wird, organische Lösungsmittel
als Hilfslösungsmittel
zugesetzt werden können.
Geeignete flüssige
Verdünnungsmittel
oder Träger
umfassen Wasser, Erdöldestillate
oder andere flüssige
Träger,
gegebenenfalls mit Tensiden. Dabei wird die Auswahl von Dispergier-
und Emulgiermitteln und deren Anteil vom Charakter der Zusammensetzung
und der Fähigkeit
des Mittels diktiert, das Dispergieren der erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
zu erleichtern. Nichtionische, anionische, amphotere oder kationische
Dispergier- und Emulgiermittel können
eingesetzt werden, beispielsweise die Kondensationsprodukte von
Alkylenoxiden mit Phenol und organischen Säuren, Alkylarylsulfonate, komplexe
Etheralkohole und quaternäre
Ammoniumverbindungen.
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Flüssige Konzentrate
können
hergestellt werden durch Auflösen
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
mit einem Lösungs mittel
und Dispergieren der erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen in
Wasser mithilfe geeigneter oberflächenaktiver Emulgier- und Dispergiermittel.
Beispiele für
zu diesem Zweck geeignete herkömmliche
Träger
umfassen beispielsweise Aerosoltreibmittel, die bei Normaltemperatur und
-druck gasförmig
sind, wie Freon, inerte dispersionsfähige verdünnende flüssige Träger, einschließlich inerter
organischer Lösungsmittel
wie aromatische Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Benzol, Toluol,
Xylol und Alkylnaphthalin), halogenierte, speziell chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Chlorbenzole), Cycloalkane (beispielsweise
Cyclohexan), Paraffine (beispielsweise Petroleum- oder Erdölfraktionen), chlorierte aliphatische
Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Methylenchlorid und Chlorethylene),
Alkohole (beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und
Glykol) sowie Ether und Ester davon (beispielsweise Glykolmonomethylether),
Amine (beispielsweise Ethanolamin), Amide (beispielsweise Dimethylformamid), Sulfoxide
(beispielsweise Dimethylsulfoxid), Acetonitril, Ketone (beispielsweise
Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon und Cyclohexanon)
und/ oder Wasser sowie inerte dispersionsfähige, fein verteilte feste
Träger
wie zermahlene natürliche
Minerale (beispielsweise Kaoline, Tone, Vermikulit, Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Kalk, d.h. Calciumcarbonat, Talk, Attapulgit, Montmorillonit
und Kieselguhr) und zermahlene synthetische Minerale (beispielsweise
hochdispergierte Kieselsäure
und Silicate, beispielsweise Alkalisilicate).
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Oberflächenaktive
Mittel, d.h. herkömmliche
Trägerhilfsmittel,
die zusammen mit der Erfindung verwendet werden können, um fassen
beispielsweise Emulgiermittel wie nichtionische und/oder anionische
Emulgiermittel (beispielsweise Polyethylenoxidester von Fettsäuren, Polyethylenoxidester
von Fettalkoholen, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Arylsulfonate und
Albuminhydrolysate und insbesondere Alkylarylpolyglykolether, Magnesiumstearat
und Natriumoleat) und/ oder Dispergiermittel wie Lignin, Sulfitablauge
und Methylcellulose.
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Bei
der Herstellung von benetzbaren Pulver-, Staub- oder Granulatformulierungen
wird der Wirkstoff in und auf einem geeignet zerteilten Träger dispergiert.
In der Formulierung der benetzbaren Pulver können die zuvor genannten Dispergiermittel
sowie Lignosulfonate enthalten sein. Stäube sind Gemische der Zusammensetzungen
mit fein zerteilten Feststoffen wie Talk, Attapulgit, Ton, Kieselguhr,
Pyrophyllit, Kalk, Diatomeenerde, Vermikulit, Calciumphosphate,
Calcium- und Magnesiumcarbonate, Schwefel, Mehl und andere organische
und anorganische Feststoffe, die als Träger für das Pestizid wirken. Diese
fein verteilten Feststoffe haben vorzugsweise eine mittlere Teilchengröße von weniger
als etwa 50 Mikrometer. Eine typische Staubformulierung, die zur
Insektenbekämpfung
nützlich
ist, enthält
1 Teil Pestizidzusammensetzung und 99 Teile Diatomeenerde oder Vermikulit.
Ein Granulat kann poröse
oder nichtporöse
Teilchen umfassen. Die Granulatteilchen sind relativ groß, typischerweise
mit einem Durchmesser von etwa 400 bis 2 500 Mikrometern. Die Teilchen
werden mit den erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
aus der Lösung
entweder imprägniert oder
beschichtet. Granulat enthält
im Allgemeinen 0,05 bis 15 % und vorzugsweise 0,5 bis 5 % Wirkstoff
als pestiziden Anteil. Somit sind diese Formulierungen solche mit
festen Trägern
oder Verdünnungsmitteln
wie Bentonit, Fullers Erde, zermahlenen natürlichen Mineralien wie Kaoline,
Tone, Talk, Kalk, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde
und Vermikulit und zermahlenen synthetischen Mineralien wie hochdispergierte
Kieselsäure,
Aluminiumoxid und Silicate, zermahlene und fraktionierte natürliche Gesteine
wie Calcit, Marmor, Bimsstein, Sepiolit und Dolomit sowie synthetische
Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen und Granulat
aus organischen Materialien wie Sägespänen, Kokosnussschalen, Maiskolben
und Tabakstängeln.
Haftmittel wie Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische Polymere
(wie Gummi arabicum, Polyvinylalkohol und Polyvinylacetate) können auch
in den Formulierungen der Form von Pulvern, Granulat oder emulgierbaren
Konzentraten verwendet werden.
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Falls
gewünscht,
können
Farbmittel wie anorganische Pigmente, beispielsweise Eisenoxid,
Titanoxid und Preußisch
Blau, und organische Farbstoffe wie Alizarinfarbstoffe, Azofarbstoffe
oder Metallphthalocyaninfarbstoffe und Spurenelemente wie Salze
des Eisens, Mangans, Bors, Kupfers, Cobalts, Molybdäns und Zinks verwendet
werden.
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Bei
kommerziellen Anwendungen umfasst die Erfindung Trägerzusammensetzungsgemische,
in welchen die pestiziden Zusammensetzungen mit einem Anteil von
im Wesentlichen zwischen etwa 0,01 bis 95 Gew.-% und vorzugsweise
0,5 bis 90 Gew.-% des Gemischs vorliegen, während Trägerzusammensetzungsgemische, die
für eine
direkte Anwendung oder eine Feldausbringung geeignet sind, im Allgemeinen
solche sind, in welchen die wirksame Verbindung mit einem Anteil
von im Wesentlichen zwischen etwa 0,0001 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise
0,01 bis 1 Gew.-% des Gemischs vorhanden ist. Somit betrifft die
Erfindung gesamte Formulierungen, die Gemische aus einem herkömmlichen
dispersionsfähigen
Träger
wie (1) einem dispersionsfähigen
inerten fein zerteilten festen Träger und/oder (2) eine dispersionsfähige Trägerflüssigkeit
wie ein inertes organisches Lösungsmittel
und/oder Wasser, vorzugsweise einschließlich eines oberflächenaktiven Anteils
eines Trägerhilfsmittels,
beispielsweise eines oberflächenaktiven
Mittels wie eines Emulgiermittels und/oder eines Dispergiermittels
und einen Anteil der wirksamen Verbindung, die für den erfindungsgemäßen Zweck
geeignet ist, und im Allgemeinen zwischen etwa 0,0001 und 95 Gew.-%
und vorzugsweise 0,01 und 95 Gew.-% des Gemischs beträgt, umfassen.
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Die
Pestizidzusammensetzungen können
auch entsprechend dem so genannten Ultra-Low-Volume-Verfahren verwendet
werden, d.h. indem solche Verbindungen oder eine diese enthaltende
flüssige
Zusammensetzung durch eine sehr effiziente Sprühvorrichtung in fein zerteilter
Form, beispielsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
50 bis 100 Mikrometern oder sogar kleiner, d.h. in Form eines Nebels,
beispielsweise durch Besprühen
von Feldfrüchten
aus einem Flugzeug, ausgebracht werden. In diesem Verfahren ist
es möglich,
hochkonzentrierte flüssige
Zusammensetzungen mit diesen flüssigen
Trägern
zu verwenden, die etwa 20 bis 95 Gew.-% Pestizidzusammen setzungen
oder sogar 100 % wirksame Substanzen allein, beispielsweise etwa
20 bis 100 Gew.-% Pestizidzusammensetzungen, enthalten. Die Konzentration
im flüssigen
Konzentrat variiert üblicherweise
von etwa 10 bis 95 Gew.-% und in den festen Formulierungen von etwa 0,5
bis 90 Gew.-%.
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Weiterhin
umfasst die Erfindung Verfahren zum Vernichten, Bekämpfen oder
Unter-Kontrolle-Halten von Schädlingen,
die das Ausbringen von mindestens einer Zusammensetzung, die (a)
solchen Schädlingen und
(b) deren Aufenthaltsort entspricht, d.h. dem zu schützenden
Raum, beispielsweise Haushalt, einer entsprechend wirksamen, pestiziden
Menge oder toxischen Menge der speziellen erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
allein oder zusammen mit einem wie weiter oben beschriebenen Träger umfassen.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen
oder Zusammensetzungen können
auf eine beliebige geeignete übliche Weise
aufgebracht werden, beispielsweise Sprühen, Atomisieren, Verdampfen,
Streuen, Zerstäuben,
Bewässern,
Spritzen, Berieseln Gießen
und Verrauchen. Das Verfahren zur Bekämpfung von Haushaltschädlingen wie
Küchenschaben
und Ameisen umfasst das Ausbringen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung, üblicherweise
in einer Formulierung aus einem der weiter oben genannten Typen,
in dem Raum oder der Fläche, der/die
vor den Küchenschaben
und/oder Ameisen zu schützen
ist, wie einem Haushalt. Die Verbindung wird selbstverständlich in
einer Menge ausgebracht, die für
die erwünschte
Wirkung ausreichend ist. Die Dosierung ist von vielen Faktoren abhängig, einschließlich dem
zu bekämpfenden
Schädling,
dem eingesetzten Träger, dem Verfahren
und den Bedingungen des Ausbringens, ob die Formulierung an dem
Ort in Form eines Aerosols, eines Films oder diskreter Partikel
vorliegt, der Dicke des Films oder der Größe der Teilchen. Die richtige Einschätzung und
Berücksichtigung
dieser Faktoren, um die erforderliche Dosis der wirksamen Verbindung dem
zu schützenden
Ort bereitzustellen, liegen innerhalb der Kenntnisse des Fachmanns.
Im Allgemeinen beträgt
jedoch die wirksame Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung an dem zu schützenden
Ort, d.h. die Dosis, mit welcher der Schädling in Berührung kommt,
etwa 0,001 bis 5 %, basierend auf dem Gesamtgewicht der Formulierung,
obwohl unter bestimmten Umständen
die wirksame Konzentration so klein wie 0,0001 % oder so hoch wie
20 %, auf derselben Basis, sein kann.
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Die
erfindungsgemäßen Pestizidzusammensetzungen
und Verfahren sind wirksam gegen verschiedene Spezies von Haushaltschädlingen,
wobei es selbstverständlich
ist, dass die Insekten, die in den Ausführungsbeispielen veranschaulicht
und bewertet werden, Stellvertreter für eine solche größere Vielfalt
sind.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
und das erfindungsgemäße Verfahren
werden anhand der folgenden Beispiele näher erläutert. Die Beispiele veranschaulichen
lediglich verschiedene bevorzugte Ausführungsformen und beschränken die
beanspruchte Erfindung nicht in Bezug auf Materialien, Bedingungen, Gewichtsverhältnisse,
Prozessparameter und dergleichen hier zitiertes.
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Beispiele
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Pestizide
Wirkungen etherischer Öle
auf die Amerikanische und die Deutsche Küchenschabe.
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Studie A
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- Wirkstoffe: Rosmarinöl
(RM), Pfefferminzöl
(PMO), Phenethylpropionat (PEP) und Eugenol.
- Synergist: Piperonylbutoxid (PBO)
- Versuchstier: Amerikanische Küchenschaben
- Versuchsverfahren: Überkreuztest
- Expositionszeit: kontinuierliche Exposition
- Unschädlichmachung
= KD
- Sterblichkeit = M
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Testgemische:
Rosmarinöl
wurde allein und zusammen mit einem oder mehreren von PMO, PEP oder Eugenol
getestet. Zusätzlich
wurden alle Wirkstoffe des Versuchs mit und ohne PBO, einem bekannten
Synergisten, getestet.
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Die
obigen Daten zeigen, dass RM eine sofortige Reizung unter den behandelten
Amerikanischen Küchenschaben
auslöste,
unabhängig
von der Dosis, und RM eine gute Kontaktvernichtung von Küchenschaben bereitstellt,
die jedoch dosisabhängig
ist. PBO verzögerte
jedoch die Reizwirkung, wenn es mit RM vermischt wurde (d.h. antagonistische
Wirkung). PMO löste
keine Anzeichen von Reizung vor 10 bis 15 Minuten nach Exposition
aus. Schließlich
wurde eine Synergie zwischen Eugenol/PEP und RM/PMO beobachtet,
nachdem sie miteinander vermischt worden waren.
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Studie B
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Basierend
auf den Daten aus Studie A wurden modifizierte Rosmaringemische
mit und ohne Isovaleriansäure
(IVA) gegen Amerikanische Küchenschaben
getestet.
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Diese
Daten zeigen, dass höhere
RM- und PMO-Konzentrationen ihre Wirksamkeit gegen Amerikanische
Küchenschaben
erhöhen,
beurteilt nach der Geschwindigkeit von KD und M. IVA zeigte bei
dieser Konzentration keine Synergie mit den Testgemischen. Das Verhältnis von
Eugenol zu PEP ist der wichtige Faktor in diesem Gemisch. Es wird
empfohlen, Eugenol : PEP mit 2,5 Teilen Eugenol auf 1 Teil PEP zu
verwenden. Die KD- und M-Geschwindigkeit ist jedoch unter diesen
Versuchsbedingungen nicht zufrieden stellend.
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Studie C
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Zur
Untersuchung des Einflusses von Lösungsmittel/Abgabe-System auf die Wirksamkeit
des RM/PMO-Gemischs wurde Isopar M parallel mit Aceton verwendet.
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Diese
Daten zeigen, dass durch Isopar M die Wirksamkeit des RM/PMO-Gemischs
deutlich erhöht wird.
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Studie D
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Zur
Untersuchung des Einflusses von Methylsalicylat gegenüber Menthylsalicylat
auf die Wirksamkeit eines RM/PMO-Gemischs wurden Daten dieser Studie
mit den Daten aus Studie C (siehe oben) verglichen.
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Diese
Daten zeigen, dass sowohl Methylsalicylat als auch Menthylsalicylat
KD innerhalb eines Zeitfensters auslöste, das ähnlich dem von Isopar M in
Abhängigkeit
vom Endpunkt war, d.h. KD gegen M.
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Studie E
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Die
folgende Gemische wurden am 04.04.2000 hergestellt, und ihre Wirksamkeit
wurde an Amerikanischen Küchenschaben
getestet (BA = Benzylalkohol).
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Es
wurden drei (3) Amerikanische Küchenschaben
pro Testgemisch und der Überkreuztest
als Art und Weise der Ausbringung angewendet. Es wurde eine kontinuierliche
Exposition durchgeführt
und KD/M aufgezeichnet.
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Test mit Harvester (Ameisen).
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Einige
behandelte Dosen, die für
die Versuche mit Amerikanischen Küchenschaben verwendet worden
waren, wurden 24 Stunden später
für Versuche
mit Ameisen (Harvester) verwendet. Es wurden 5 bis 6 Ameisen pro
Dose eingesetzt.
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Diese
Daten zeigen, dass bei den meisten Behandlungen die Ameisen begannen,
sich innerhalb von einigen Sekunden bis zu einigen Minuten nach
Exposition, insbesondere mit ENz, zurückzuziehen. Zusätzlich kann
RM mit PMO unter folgenden Bedingungen vermischt werden:
- 1. in Gegenwart von Sojabohnenöl und Sesamöl
- 2. in Gegenwart von BA
- 3. in Gegenwart von Sojabohnenöl allein
- 4. in Gegenwart von Sojabohnenöl und L-Menthylisovalerat
- 5. in Gegenwart von Sojabohnenöl und BA.
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Wie
der vorangegangenen Diskussion zu entnehmen, sind die Pestizidzusammensetzungen
mit erfindungsgemäßen wirksamen
Verbindungen bekannten pestiziden Mitteln/aktiven Verbindungen,
die herkömmlicherweise
zur Bekämpfung
von Haushaltschädlingen
verwendet werden, deutlich überlegen.