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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Kautschukzusammensetzungen mit Siliciumdioxid-Füllstoff
und insbesondere Kautschukzusammensetzungen mit Siliciumdioxid-Füllstoff,
die Poly(alkylenoxid)-Verbindungen mit darin gelösten Alkalimetallsalzen zur
Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit der Kautschukzusammensetzungen
enthalten. Diese Kautschukzusammensetzungen sind in Reifen als mit
Siliciumdioxid verstärkte
Laufflächenzusammensetzungen
besonders wertvoll und zum Vermeiden oder Ableiten elektrostatischer Aufladungen,
die sich auf dem Reifen anreichern können, besonders geeignet. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Ableiten elektrostatischer
Aufladungen bei Kautschukzusammensetzungen mit Siliciumdioxid-Füllstoff
und insbesondere zum Vermeiden der Anreicherung elektrostatischer
Aufladung in Reifen mit mit Siliciumdioxid verstärkten Laufflächenzusammensetzungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
ist bekannt, dass elektrostatische Aufladung innerhalb eines Kraftfahrzeugs
auf eine Vielzahl unterschiedlicher Arten erzeugt werden können. Beispielsweise
können
die mechanischen und elektrischen Komponenten, die innerhalb eines
Kraftfahrzeugs arbeiten, wie beispielsweise eine rotierende Welle
in einem Getriebe, dazu führen,
dass eine elektrostatische Aufladung innerhalb des Fahrzeugs erzeugt
wird, oder sogar die Reibung des Kautschukreifens, der auf der Straße rollt,
kann eine elektrostatische Aufladung erzeugen. Typischerweise werden
diese Aufladungen durch die Kautschukreifen, die den Boden berühren, abgeleitet, weil
die Reifen typischerweise eine ausreichende Menge elek trisch leitfähiger Materialien
darin einschließen. Wo
eine derartige Ableitung nicht auftritt, könnte eine Beeinträchtigung
der elektronischen Komponenten innerhalb des Kraftfahrzeugs auftreten.
Darüber
hinaus könnten
die Passagiere des Fahrzeugs einen elektrischen Schlag erfahren,
wenn sie in das Fahrzeug einsteigen. Derartige hohe elektrische
Ladungen können ebenso
zu Sicherheitsrisiken nach dem Betanken des Fahrzeugs führen.
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Obwohl
Kautschukreifen typischerweise als eine geeignete Leitung zum Ableiten
derartiger statischer Aufladungen, die von den mechanischen oder
elektrischen Komponenten eines Kraftfahrzeugs erzeugt worden waren,
fungierten, führte
die Verwendung weniger leitfähiger
Materialien in Reifen zu einer Verringerung der Fähigkeit
der Reifen, diese statischen Aufladungen effektiv abzuleiten. Dies
trifft insbesondere für
Kautschukreifenzusammuensetzungen zu, die Siliciumdioxid als einen
verstärkenden
Füllstoff
verwenden. Die Vorteile von Reifen mit Siliciumdioxid-Füllstoff
sind im Stand der Technik gut bekannt, da man herausgefunden hat,
dass Siliciumdioxid für
eine ausgezeichnete Nässetraktion,
eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit
und einen niedrigen Rollwiderstand bei Reifen sorgt, während es
Hysterese reduziert.
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Da
Reifen mit Siliciumdioxid-Füllstoff
vorteilhaft sind, wurden Versuche unternommen, Reifen und insbesondere
Reifenlaufflächenzusammensetzungen
herzustellen, die einen Siliciumdioxid-Füllstoff aufweisen oder zumindest
teilweise einen Siliciumdioxid-Füllstoff
aufweisen und dennoch statische Elektrizität hinreichend ableiten.
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Anfängliche
Versuche zur Erhöhung
der Leitfähigkeit
von Reifen, einschließlich
derjenigen mit Laufflächenzusammensetzungen
mit Siliciumdioxid-Füllstoff
konzentrierten sich auf die Verwendung elektromechanischer Mittel
als alternative Leitung zum Ableiten der elektrostatischen Aufladun gen.
Beispielsweise beschreibt die U.S.-PS Nr.
5,518,055 einen
Reifen mit einem Ring zur elektrostatischen Entladung, der sich
an mindestens einer Schulter des Reifens befindet. Der Entladungsring
besitzt einen relativ geringen spezifischen Durchgangswiderstand,
der in der Größenordnung
von 100 MΩcm
liegt. Der Entladungsring ist entscheidenderweise so positioniert,
dass er mit der Bodenoberfläche
in Kontakt tritt und die innerhalb der inneren Bereiche des Reifens
aufgebaute statische Aufladung ableitet. Ebenso beschreiben die
europäischen
Patentanmeldungen Nrn.
681, 931 A1 und
718,126
A2 Reifen oder Reifenlaufflächen mit einer dünnen leitenden
Schicht im äußersten
Teil der Lauffläche.
In einem Fall erstreckt sich die dünne Schicht kontinuierlich
auf der Seite des Umfangs über
die Reifenlauffläche;
und in einer weiteren Ausführungsform
besitzt der leitfähige
Teil eine Breite von 15% der Breite des Reifens.
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Die
europäischen
Patentanmeldungen Nrn.
0 705 722 A1 und
0
732 229 A1 beschreiben Siliciumdioxid verstärkte Kautschuklaufflächen, die
einen dünnen Überzug oder
eine dünne
Bedeckung enthalten, die eine quantitative Menge elektrisch leitfähigen Ruß enthalten.
In einer Ausführungsform
erstreckt sich die äußere Oberseite
der Bedeckung über
die äußere Oberfläche der
Lauffläche
und in einer alternativen Ausführungsform
erstreckt sich die äußere Bedeckung
nur über
den äußeren Teil
oder die peripheren Ränder
der Laufflächenoberfläche, die
mit dem Boden in Kontakt treten sollen.
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Ähnlich dazu
beschreiben die europäischen
Patentanmeldungen Nrn.
0 718 127 A1 und
0
747 243 A1 Reifen mit einem oder mehreren Laufflächenbändern, die
für Kontakt
mit dem Boden sorgen und die elektrisch leitfähig sind. Diese Bänder erstrecken
sich auch radial nach innen um mit den Lagen des Reifenkörpers oder dem
Wulstbereich des Reifens in Kontakt zu treten.
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In
letzter Zeit sind Versuche unternommen worden, die chemischen Additive
zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit von Kautschukzusammensetzungen
einzusetzen. Beispielsweise sind nichtionische oberflächenaktive
Mittel oder Phosphorsäureester
in Kautschukreifencompounds zur Verbesserung der elektrische Leitfähigkeit
verwendet worden. In der U.S.-PS Nr.
5,714,533 wird
eine Kautschukzusammensetzung mit verbesserten elektrischen Leitfähigkeitseigenschaften
beschrieben, die eine Kautschukkomponente, einen Füllstoff,
wie Siliciumdioxid, und ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel oder einen Phosphorsäureester beinhaltet.
Typische Beispiele des nichtionischen oberflächenaktiven Mittels sind Addukte
von 2 bis 30 mol Ethylenoxid an einen linearen, cyclischen oder
verzweigten und gesättigten
oder ungesättigten
und einwertigen oder mehrwertigen aliphatischen Alkohol mit 6 bis
25 Kohlenstoffatomen oder Addukte von 2 bis 30 mol Ethylenoxid an
ein Alkylphenol, während
repräsentative
Phosphorsäureester
diejenigen einschließen,
die durch die folgenden Formeln (I) und (II) dargestellt werden:
worin R eine lineare oder
verzweigte und gesättigte
oder ungesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen
oder eine Arylgruppe ist, und q und r jeweils ganze Zahlen sind,
die der Gleichung q+r = 1 bis 30 genügen, oder
worin R' und R'' jeweils
eine lineare oder verzweigte und gesättigte oder ungesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen und/oder
eine Arylgruppe darstellen und gleich oder verschieden sein können; und
s eine ganze Zahl von 1 bis 30 ist.
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Es
ist berichtet worden, dass die Zugabe anderer chemischer Ingredientien,
wie z. B. Auflfasern oder ultrafeine Kohlenstoff-Fibrillen, für ein überlegenes
Verstärken
und eine überlegene
elektrische Leitfähigkeit
im Vergleich zu Compounds mit herkömmlichen verstärkenden
Ruß-Füllstoffen
sorgen.
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Darüber hinaus
glaubt man, dass andere chemische Additive, nämlich Polyoxyethylenderivate
von Phenol, kommerziell erhältlich
unter der Warenbezeichnung "Triton", als elektrisch
leitfähige
Additive getestet worden sind. Man hat jedoch gefunden, dass die
Verwendung von Poly(alkylenoxid)-Derivaten allein nicht für einen
erheblichen antistatischen Effekt sorgt (wie in Spalte 7, Zeilen
40 bis 46 der U.S.-PS Nr.
5,714,533 angemerkt)
oder, wenn sie dazu in der Lage sind, für den gewünschten Effekt zu sorgen, schnell
aus dem Kautschuk ausbluten.
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Die
deutsche Patentanmeldung Nr.
197 26 728 A1 beschreibt
Kautschukzusammensetzungen zur Verwendung in Reifenlaufflächen, die
ein Elastomer, z. B. NBR-Kautschuk, Siliciumdioxid, Lithiumperchlorat und
ein Alkylenglykol, z. B. Diethylenglykol, umfassen. Dieses Dokument
enthält
keine Offenbarung bezüglich eines
Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymers.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr.
0 909 785 A1 beschreibt Polymerzusammensetzungen,
die ein Elastomer, z. B. einen EPDN-Kautschuk, Natriumperchlorat
und einen Poly(alkylenglykol)ester, z. B. Poly(ethylenglykol)laurat,
umfassen. Dieses Dokument enthält
keine Offenbarung bezüg lich
Siliciumdioxid oder bezüglich
eines Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymers.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Somit
besteht immer noch ein Bedarf für
eine effektive, Siliciumdioxid-verstärkte Laufflächenzusammensetzung, die elektrostatische
Aufladungen ableitet, während
sie die physikalischen Eigenschaften, die gegenwärtig mit Reifenlaufflächenzusammensetzungen
mit Siliciumdioxid-Füllstoff
verbunden sind, beibehält oder
noch verbessert, und die nicht aus der Zusammensetzung ausblutet.
Es ist darüber
hinaus erwünscht, dass
das Mittel, durch das die elektrische Leitfähigkeit der Laufflächenzusammensetzung
verbessert wird, ebenso als ein Dispergiermittel für das Siliciumdioxid
fungiert.
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Ein
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Siliciumdioxid-verstärkten Kautschukzusammensetzung
mit ausreichenden elektrostatischen Dissipationseigenschaften.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der Erfindung ist die Bereitstellung einer
oben genannten Siliciumdioxid-verstärkten Kautschukzusammensetzung,
die zur Verwendung in einer Laufflächenzusammensetzung eines Reifens
geeignet ist.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
der oben erwähnten
Kautschukzusammensetzung, in der das zur Verbesserung der elektrischen
Leitfähigkeit
der Kautschukzusammensetzung verwendete Mittel ferner als ein Dispergiermittel
für das
Siliciumdioxid fungiert.
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Ein
anderer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Kautschukzusammensetzung, die ein Additiv enthält, das
nicht aus der Zusammensetzung ausblutet.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Reifen mit verbesserten elektrostatischen Dissipationseigenschaften.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Dissipation elektrostatischer Aufladungen in
Reifen mit Siliciumdioxidverstärkten
Laufflächenzusammensetzungen.
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Allgemein
stellt die vorliegende Erfindung eine Reifenlaufflächenzusammensetzung
mit verbesserten elektrischen Leitfähigkeitseigenschaften zur Verfügung, die
100 Gew.-Teile eines
zur Verwendung in einem Reifen geeigneten vulkanisierbaren Elastomers;
1 bis 100 Gew.-Teile eines verstärkenden
Siliciumdioxid-Füllstoffs
pro 100 Teile des Elastomers; und 0,1 bis 15 Gew.-Teile eines elektrisch
leitfähigen
Additivs, das ein Poly(alkylenoxid)-enthaltendes Polymer mit einem
darin gelösten
Alkalimetallsalz enthält,
pro 100 Teile des Elastomers umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch Reifen mit verbesserter elektrostatischer
Dissipation, die die obige Reifenlaufflächenzusammensetzung verwenden.
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Ferner
beinhaltet die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Ableiten
elektrostatischer Aufladung aus pneumatischen Reifen, das den Schritt
des Aufbringes einer Lauffläche
der oben genannten Reifenlaufflächenzusammensetzung
auf eine Reifenkarkasse vor dem Härten umfasst.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung einer kleinen Menge
eines zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit einer Füllstoff-verstärkten Reifenlaufflächenzusammensetzung
geeigneten Additivs gerichtet. Es ist bekannt, dass verstärkende Füllstoffe,
wie Ruß und
Siliciumdioxid, den Modul der elastomeren Polymere, denen sie zugesetzt
werden, verbessern. Um effektiv zu sein, muss eine gute Bindung
zwischen dem Polymer (Kautschuk) und dem Füllstoff bewirkt werden, was
als "bound rubber" bezeichnet wird.
Während Siliciumdioxid
als ein verstärkender
Füllstoff
besonders effektiv ist, indem es die Hysterese des Kautschuks, in den
es eingearbeitet ist, reduziert, hat man auch gefunden, dass vulkanisierbare
Kautschuklaufflächencompounds
mit Siliciumdioxid-Füllstoff,
insbesondere die statischen Aufladungen, die während der Bewegung des Fahrzeugs
aufgebaut worden sind, nicht angemessen ableiten.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, diese elektrostatischen Aufladungen
abzuleiten, indem in die Kautschukzusammensetzung mit Siliciumdioxid-Füllstoff,
die vorzugsweise als eine Reifenlaufflächenzusammensetzung verwendet
wird, eine geringe Menge eines Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymers
mit einem darin gelösten
hygroskopischen Salz eingearbeitet wird, von dem man herausgefunden
hat, dass es die elektrische Leitfähigkeit der Kautschukzusammensetzung
verbessert. Man hat gefunden, dass durch Zugabe von 0,1 bis 15 Gew.-Teilen
dieser Art von elektrisch leitfähigem
Additiv pro 100 Gew.-Teile Kautschuk (phr) in die Reifenlaufflächen-Kautschukformulierung
eine erhebliche Erhöhung
(um etwa zwei Größenordnungen)
der elektrischen Leitfähigkeit
der Kautschukmischung mit Siliciumdioxid-Füllstoff
ohne eine merkliche Beeinträchtigung der
physikalischen Eigenschaften der gehärteten Laufflächen und
des Leistungsverhaltens der mit derartigen Laufflächen hergestellten
Reifen erhalten wird.
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Zusätzlich hat
man gefunden, dass dieses Additiv ferner als ein Dispergiermittel
für das
Siliciumdioxid fungieren kann.
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Darüber hinaus
kann in einigen Fällen,
in denen Ruß fein
dispergiert worden ist, ein merklicher Verlust elektrischer Leitfähigkeit
in der Zusammensetzung mit Ruß-Füllstoff beobachtet werden.
Man glaubt, dass die Verwendung dieser elektrisch leitfähigen Additive
ebenso die Leitfähigkeit
von gut dispergiertem Ruß in
der Reifenlaufflächenzusammensetzung
derart verbessert, dass andere technische Verbesserungen, die mit
der Verwendung von gut dispergiertem Ruß einhergehen, erzielt werden
können.
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Der
Begriff "phr", wie er in der gesamten
Beschreibung und gemäß der üblichen
Praxis im Stand der Technik verwendet wird, bezeichnet Teile eines
entsprechenden Materials "pro
100 Gew.-Teile des Kautschuks oder Elastomers". Es wird weiter ersichtlich, dass die
Begriffe "Kautschuk" und "Elastomer", wie sie in der
gesamten Beschreibung verwendet werden, austauschbar verwendet werden,
sofern nichts anderes vorgeschrieben ist, und im Allgemeinen die
Kautschuk- oder Polymermatrix bezeichnen, die mit verschiedenen
Materialien compoundiert worden ist oder die mit verschiedenen Materialien
vermischt worden ist. Man glaubt, dass derartige Begriffe dem Fachmann
auf dem Gebiet der Kautschukmischungen und des Kautschukcompoundierens
weitreichend geläufig
sind.
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Typischerweise
werden in der Formulierung von vulkanisierbaren Kautschukcompounds
für Laufflächenmaterialien
ein polymerisiertes Elastomer, z. B. Polybutadien, Polyisopren und
dergleichen, und Copolymere und Terpolymere davon mit Monovinylaromaten,
wie Styrol, α-Methylstyrol
und dergleichen, oder Trienen, wie Myrcen, unter Bildung eines Kautschukmaterials
compoundiert. Somit schließen
die Elastomere Dienhomopolymere A und Copolymere und Terpolymere
da von mit aromatischen Monovinylpolymeren B ein. Exemplarische Dienhomopolymere
sind diejenigen, die aus Diolefinmonomeren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen hergestellt
worden sind. Exemplarische aromatische Vinylpolymere sind diejenigen,
die aus Monomeren mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen hergestellt worden
sind. Beispiele konjugierter Dienmonomere und dergleichen, die in
der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, schließen 1,3-Butadien,
Isopren, 1,3-Pentadien,
2,3-Dimethyl-1,3-butadien und 1,3-Hexadien ein und aromatische Vinylmonomere
schließen
Styrol, α-Methylstyrol, p-Methylstyrol,
Vinyltoluole und Vinylnaphthaline ein. Das konjugierte Dienmonomer
und das aromatische Vinylmonomer werden normalerweise in Gewichtsverhältnissen
von 90 : 10 bis 55 : 45, vorzugsweise von 80 : 20 bis 65 : 35 eingesetzt.
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Bevorzugte
Elastomere schließen
Dienhomopolymere, wie Polybutadien und Polyisopren, und Copolymere,
wie Styrol-Butadien-Kautschuk
(SBR), ein. Copolymere können
99 bis 55 Gew.-% Dieneinheiten und 1 bis 45 Gew.-% aromatische Monovinyl-
oder Trieneinheiten, insgesamt 100%, umfassen. Die Polymere und Copolymere
der vorliegenden Erfindung können
1,2-Mikrostrukturgehalte im Bereich von 10 bis 80% aufweisen, wobei
die bevorzugten Polymere oder Copolymere 1,2-Mikrostrukturgehalte von 25 bis 65 Gew.-%
aufweisen, jeweils bezogen auf den Diengehalt. Das Molekulargewicht
des Polymers, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, ist vorzugsweise so, dass eine mit Protonen
gequenchte Probe eine Mooney-Viskosität des Gummis (ML4/100°C) von 2
bis 150 zeigt. Die Copolymere und Terpolymere sind vorzugsweise
statistische Polymere, die aus einer gleichzeitigen Copolymerisation
der Monomere resultieren, wie es im Stand der Technik bekannt ist.
Ebenso sind nicht-funktionalisiertes cis-Polybutadien-, Ethylen-Propylen-Dien-Monomer
(EPDM), Emulsionsstyrol-Butadien-Kautschuk,
Styrol-Isopren-Butadien-Kautschuk (SIB) und Naturkautschuk eingeschlossen.
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Die
oben beschriebenen Copolymere und Terpolymere konjugierter Diene
und das Verfahren zu ihrer Herstellung sind auf den Gebieten des
Kautschuks und der Polymere gut bekannt. Viele der Polymere sind kommerziell
erhältlich.
Es versteht sich, dass die Anwendung der vorliegenden Erfindung
nicht auf irgendeinen speziellen Kautschuk beschränkt sein
soll, der voranstehend eingeschlossen oder ausgeschlossen worden
ist.
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Zusätzlich dazu
ist entdeckt worden, dass zur Verstärkung der Bindung zwischen
dem Kautschuk und dem verstärkenden
Füllstoff
das Kautschukpolymer/die Kautschukpolymere mit verschiedenen Gruppen
funktionalisiert sein kann/können.
Diese Gruppen können
während
der Polymerinitiierung und ebenso bei der Terminierung eingeführt werden
und dementsprechend kann man Polymere zur Verfügung stellen, die an einem Ende
oder beiden Enden der Polymerkette funktionalisiert sind. Beispiele
funktionalisierter Kautschukpolymere und damit verwandter Methoden
sind Gegenstand mehrerer U.S.-Patente der Anmelderin, wie z. B.
die U.S.-Patente Nrn.
5,866,650 und
5,659,056 ,
auf deren Gegenstand hierin jeweils expressiv verbis Bezug genommen
wird. Ebenso kann man funktionelle Gruppen entlang der Polymerkette
anbringen. Bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines der vorgenannten
funktionalisierten Polymere bevorzugt, jedoch nicht vorgeschrieben.
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Wenn
beispielsweise mineralische Füllstoffe
zusätzlich
zu Siliciumdioxid und/oder Ruß in
der Zusammensetzung verwendet werden, ist es bevorzugt, dass das
Polymer eine Silanfunktionalität,
wie z. B. durch die Verwendung eines Tetraethoxysilan- oder Methyltriphenoxysilan-Terminierungsmittels
erhaltene verbleibende terminale Silylethoxy- oder Methylsilylphenoxygruppen, enthält.
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Die
elastomeren Polymere können
als 100 Teile des Kautschuks im Laufflächenmaterialcompound verwendet
werden oder sie können
mit beliebigen, herkömmlicherweise
verwendeten Laufflächenmaterialkautschuken
vermischt sein, welche Naturkautschuk, synthetischen Kautschuk und
Gemische davon einschließen.
Derartige Kautschuke sind dem Fachmann gut bekannt und schließen synthetischen
Polyisoprenkautschuk, Styrol/Butadien-Kautschuk (SBR), einschließlich Emulsions-SBRs,
Polybutadien, Butylkautschuk, Neopren, Ethylen/Propylen-Kautschuk,
Ethylen/Propylen/Dien-Kautschuk (EPDM), Styrol-Isopren-Butadien-Kautschuk
(SIB), Acrylnitril/Butadien-Kautschuk (NBR), Silikonkautschuk, die
Fluorelastomere, Ethylen-Acrylkautschuk, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA), Epichlorhydrinkautschuke,
chlorierte Polyethylenkautschuke, chlorsulfonierte Polyethylenkautschuke,
hydrierten Nitrilkautschuk, Tetrafluorethylen/Propylen-Kautschuk
und dergleichen ein. Wenn die funktionalisierten Polymere mit herkömmlichen
Kautschuken vermischt werden, können
die Mengen weitreichend über
einen Bereich schwanken, der 5 bis 99 Gew.-% des gesamten Kautschuks
umfasst, wobei der herkömmliche
Kautschuk bzw. die herkömmlichen
Kautschuke den Rest zum gesamten Kautschuk (100 Teile) ausmacht/ausmachen.
Es sollte offensichtlich sein, dass die minimale Menge primär vom Ausmaß der reduzierten
Hysterese, die gewünscht
wird, abhängt.
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Verstärkende Füllstoffe
können
in der Laufflächenzusammensetzung
in Mengen verwendet werden, die von 5 bis 100 Gew.-Teilen pro 100
Gew.-Teile des Elastomers (phr) reichen. Im Allgemeinen gibt es
zwei bevorzugte Arten von verstärkenden
Füllstoffen,
Ruß und
Siliciumdioxid, und diese Füllstoffe
können
getrennt in einer Laufflächenmaterialzusammensetzung
oder in Kombination miteinander eingesetzt werden. Diese Füllstoffmaterialien
werden als Füllstoffmaterialien
mit geringer Hysterese betrachtet. Während andere verstärkende Füllstoffe,
die im Stand der Technik bekannt sind, ebenso in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können,
betrifft ihre Nützlichkeit
und ihr Bezug zu den hierin diskutierten elektrischen leitfähigen Additiven nicht
den wesentlichen Charakter der Erfindung. Siliciumdioxid wird in
der Menge von 1 Gew.-Teil bis 100 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile
Kautschukpolymer (phr), vorzugsweise in einer Menge von 5 bis 80
phr und am meisten bevorzugt in einer Menge von 5 bis 30 phr eingesetzt.
Der verwendbare obere Bereich kann durch die hohe Viskosität, die durch
Füllstoffe
dieser Art verliehen wird, beschränkt sein. Einige kommerziell
erhältliche Siliciumdioxide,
die verwendet werden können,
schließen
Hi-Sil® 215,
Hi-Sil® 233
und Hi-Sil® 190,
hergestellt durch PPG Industries, ein. Ebenso kann eine Reihe von
verwendbaren, im Handel erhältichen
Reinheitsgraden verschiedener Siliciumdioxide von der DeGussa Corporation,
Rhone Poulenc und der J.M. Huber Corporation bezogen werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird amorphes Siliciumdioxid als ein Füllstoff für die Dienpolymer- oder Copolymer-Elastomer-enthaltende
Laufflächenmaterialzusammensetzung
verwendet. Siliciumdioxide werden im Allgemeinen als Nassverfahren-Siliciumdioxide,
hydratisierte Siliciumdioxide klassifiziert, weil sie durch eine
chemische Reaktion in Wasser hergestellt werden, aus dem sie als
ultrafeine, sphärische
Partikel präzipitiert
werden. Diese Primärpartikel
assoziieren stark zu Aggregaten, die sich wiederum weniger stark
zu Agglomeraten kombinieren. Die Oberfläche, gemessen nach der BET-Methode,
ist das beste Maß für den verstärkenden
Charakter unterschiedlicher Siliciumdioxide. Für Siliciumdioxide, die für die vorliegende
Erfindung von Interesse sind, sollte die Oberfläche vorzugsweise im Bereich
von 32 bis 400 m2/g liegen, wobei der Bereich
von 100 bis 250 m2/g bevorzugter ist und
der Bereich von 150 bis 220 m2/g am meisten
bevorzugt ist. Der pH-Wert des Siliciumdioxid-Füllstoffs beträgt im Allgemeinen
5,5 bis 7 oder geringfügig
darüber,
vorzugsweise 5,5 bis 6,8.
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Obwohl
die vulkanisierbaren elastomeren Laufflächencompounds der vorliegenden
Erfindung primär einen
Siliciumdioxid-Füllstoff
aufweisen, können
die Polymere gegebenenfalls mit allen Formen von Ruß in Mengen
compoundiert werden, die im Bereich von 0 bis 80 Gew.-Teilen pro
100 Teile Kautschuk (phr) liegen, wobei 1 bis 40 phr bevorzugt sind.
Wenn Ruß zusammen
mit Siliciumdioxid vorliegt, kann die Menge des Siliciumdioxids
auf einen so geringen Wert wie etwa 1 phr reduziert werden. Ansonsten
liegt es auch allein in einer Menge von mindestens 5 phr vor. Wenn
sowohl Siliciumdioxid als auch Ruß vorliegen, kann die Menge
des Rußes
in ähnlicher
Weise einen so niedrigen Wert wie etwa 1 phr oder darunter annehmen,
jedoch sollte ausreichend Siliciumdioxid vorliegen, so dass mindestens
etwa 5 phr des verstärkenden
Füllstoffs
vorliegen.
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Wie
dem Fachmann bekannt ist, werden Elastomer-Compounds, wie sie hierin
diskutiert werden, typischerweise Füllstoffe in einem Volumenanteil
von 5 bis 25% beigefügt,
was das Gesamtvolumen des/der zugegebenen Füllstoff(e), dividiert durch
das Gesamtvolumen des Elastomermaterials, ist. Obgleich die hierin ausgedrückten Mindestmengen
für eine
Durchführbarkeit
sorgen, beträgt
ein bevorzugter und verwendbarer Bereich des verstärkenden
Füllstoffs,
d. h., des Siliciumdioxids und des Rußes, dementsprechend 30 bis
100 phr.
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Die
Ruße können beliebige, üblicherweise
erhältliche
kommerziell hergestellte Ruße
einschließen,
jedoch sind diejenigen mit einer Oberfläche (EMSA) von mindestens 20
m
2/g und bevorzugter mindestens 35 m
2/g bis zu 200 m
2/g
oder darüber
bevorzugt. Die Oberflächenwerte,
die in dieser Anmeldung verwendet werden, sind gemäß dem ASTM-Test
D-1765 bestimmt, der die Cetyltrimethylammoniumbromid-(CTAB)-Technik verwendet.
Unter den verwendbaren Rußen
sind Ofenruß,
Kanalruße
und Lampenruße.
Spezieller schließen Bei spiele
der Ruße
Superabrieb-Ofenruße
(SAF), Hochabrieb-Ofenruße (HAF),
Schnellextrusionsruße
(FEF), feine Ofenruße
(FF), Superabrieb-Ofenruße
mittlerer Größe (ISAF),
halbverstärkende
Ofenruße
(SRF), mittlere Verarbeitungs-Kanalruße, harte
Verarbeitungs-Kanalruße
und leitende Kanalruße
ein. Andere Ruße,
die verwendet werden können,
schließen
Acetylenruße
ein. Gemische von zwei oder mehr der obigen Ruße können bei der Herstellung des
erfindungsgemäßen Russprodukts
eingesetzt werden. Typische Werte für die Oberflächen von
verwendbaren Rußen
sind in der folgenden Tabelle I zusammengefasst. TABELLE
I Ruße
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Die
Ruße,
die in der Herstellung der erfindungsgemäßen Elastomerzusammensetzungen
verwendet werden, können
in Perlform oder als nicht-geperlte Flockenmasse vorliegen. Zum
Zwecke einer einheitlicheren Vermischung ist nichtgeperlter Ruß bevorzugt.
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Besonders
nützlich
ist FEF-Ruß (Schnellextrusions-Ofenruß), ein
Ruß mit
relativ ausgeprägter
Struktur und einer hohen Teilchengröße, nämlich einer Teilchengröße von 40
mm und einer Oberfläche
von 40 m2/g. Weitere Abhandlungen derartiger
Ruße können in
der Literatur gefunden werden. Beispiele dafür finden sich in The Vanderbilt
Rubber Hand book, S. 408–424,
RT Vanderbilt Co., Norwalk, CT 06855 (1979) und Rubber Technology,
2. Auflage, S. 51–59,
Van Nostrand Reinhold Corporation (1973).
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Wie
voranstehend angemerkt, sind in der Reifenlaufflächen-Zusammensetzung ein oder mehrere Additive
enthalten um für
eine verbessserte elektrische Leitfähigkeit zu sorgen. Diese Polymeradditive
sind Poly(alkylenoxid)-enthaltende Polymere mit darin gelöstem Alkalimetallsalz.
Der Begriff "gelöst" bedeutet, dass das
Salz im Wesentlichen einheitlich im Polymer dispergiert worden ist
und nicht mehr in kristalliner Form vorliegt.
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Im
Wesentlichen beliebige Poly(alkylenoxid)-Polymer/Alkalimetallsalz-Additive
könnten
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Genauer gesagt ist
das Additiv ein Kamm-Polymer, das Poly(alkylenoxid)-Seitenketten
enthält,
die mit dem Alkalimetallsalz imprägniert worden sind. Die Additive
werden zu der Reifen-Laufflächenzusammensetzung
in relativ geringen Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Kautschuk
(phr) gegeben und besitzen vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von mindestens etwa 100.000 und bevorzugt mindestens etwa 1.000.000.
Es wird offensichtlich, dass, während
ionisch leitende Kamm-Polymere, die mit Metallsalzen imprägniert worden
sind, in der Vergangenheit als eine Polymer-Elektrolytlösung in
Batterien und dergleichen verwendet worden sind, diese Materialien
bislang nicht compoundiert und in Reifenlaufflächenformulierungen verwendet
worden sind, wodurch ein modifiziertes Kautschukmaterial mit höherer elektrischer
Leitfähigkeit
erzeugt wird.
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Bevorzugte
Alkalimetallsalze schließen
Lithiumsalze ein. Bevorzugter sind Lithiumtetrafluoroborat (LiBF4) und Lithiumchlorid (LiCl). Es ist offensichtlich,
dass das molare Verhältnis
des Kations (z. B. Li+) des verwendeten Salzes zu den verwendeten,
im Folgenden diskutierten Alkylenoxid monomeren vorzugsweise 0,01
bis 0,2 und bevorzugter 0,05 bis 0,07 beträgt. Während im Wesentlichen sämtliche
Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymere zusammen mit dem Alkalimetallsalz
unter Bildung des elektrisch leitfähigen Additivs, das gemäß den Konzepten
der vorliegenden Erfindung gefordert wird, verwendet werden können, schließen bevorzugte
Polymere entweder mit ungesättigten
Gruppen (z. B. Vinyl) endverkappte Poly(alkylenoxid)-Copolymere
oder gepfropfte Polymere, die Poly(alkylenoxid) enthalten, ein.
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Die
mit ungesättigten
Gruppen endverkappten Poly(alkylenoxid)-Copolymere schließen vorzugsweise ein
mit ungesättigten
Endgruppen verkapptes Poly(alkylenoxid)-Polymer mit niedrigem Molekulargewicht
(d.h. niedriger als etwa 20.000 MWn) und ein kompatibles Polymer
mit hohem Molekulargewicht (d.h. mindestens etwa 100.000 MWn) ein,
die dazu geeignet sind, ein Kamm-Polymer mit Poly(alkylenoxid)-Seitenketten zu liefern.
Der Begriff "mit
ungesättigten
Gruppen endverkappt" bedeutet,
dass das Polymer an einem seiner Enden mit einer ungesättigten
Gruppe funktionalisiert ist. Bevorzugte ungesättigte Gruppen, die zur Verwendung
im Polymer geeignet sind, schließen diejenigen ein, die aus
der Gruppe, bestehend aus Vinyl, Acrylat, Methacrylat und Fumarat,
um nur einige wenige zu nennen, ausgewählt sind. Am bevorzugtesten
ist ein Vinyl-endverkapptes Poly(alkylenoxid)-Copolymer.
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Die
anderen bevorzugten Polymere sind gepfropfte Polymere, die Poly(alkylenoxid)
enthalten. Man hat gefunden, dass Poly(alkylenoxide) aufgrund des
niedrigen Molekulargewichts vieler Poly(alkylenoxide) dazu neigen,
bei Konzentrationen von über
etwa 4 phr aus den Kautschukzusammensetzungen auszubluten, sogar
wenn es mit einem Alkalimetallsalz, wie Lithiumtetrafluoroborat
(LiBF4) oder Lithiumchlorid (LiCl) umgesetzt
wird. Um dieses Problem zu überwinden,
kann ein Maleinsäureanhydrid-enthaltendes
Polymer mit dem Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymer unter Ausbildung
des gewünschten
gepfropften Polymers umgesetzt werden.
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Insbesondere
sollte der Poly(alkylenoxid)-Teil des gepfropften Polymers ein Molekulargewicht
besitzen, das niedrig genug ist, zu verhindern, dass es bei Verwendungstemperaturen
auskristallisiert, und zu verhindern, dass das Alkalimetallsalz
aus dem Polymer "herausgedrückt" wird. Daher sollte
das Poly(alkylenoxid)-enthaltende Polymer vorzugsweise ein zahlenmittleres
Molekulargewicht zwischen 100 und 20.000 und bevorzugter zwischen
300 und 400 vor der Umsetzung mit dem Maleinsäureanhydrid-enthaltenden Polymer besitzen.
Umgekehrt neigt dieses niedrige Molekulargewicht jedoch dazu, ein
Ausbluten des Poly(alkylenoxid)-enthaltenden Polymers aus dem Kautschuk
zu verursachen. Folglich wird ein Maleinsäureanhydrid-enthaltendes Polymer,
das vorzugsweise ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 100.000
vor jeglicher Umsetzung aufweist, vorzugsweise mit dem Poly(alkylenoxid)-enthaltenden
Polymer umgesetzt, wobei das Reaktionsprodukt daraus ein darin gelöstes Alkalimetallsalz
(z. B. Lithium) aufweist.
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Die
erfindungsgemäßen Poly(alkylenoxid)-enthaltenden
Polymere sind vorzugsweise aus der Gruppe, bestehend aus Monohydroxypoly(alkylenoxid)-Polymeren
und Aziridin-endüberkappten
Poly(alkylenoxid)-Polymeren ausgewählt und schließen bevorzugter
Poly(ethylenoxid), Poly(propylenoxid), Poly(tetrahydrofuran) und
Blockcopolymere sowie statistische Copolymere davon und aliphatische
und aromatische Etherderivate und Fettsäureesterderivate davon ein.
Wenn sie mit einem Maleinsäureanhydrid-enthaltenden
Polymer umgesetzt worden sind, bilden die Monohydroxypoly(alkylenoxid)-Polymere in Kombination
mit den Maleinsäureanhydrid-enthaltenden
Polymere Poly(alkylenoxid)ester-Kamm-Polymere, in denen die Poly(alkylenoxid)-Anteile darauf
befindliche Seitenketten sind.
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Die
verwendeten Maleinsäureanhydrid-enthaltenden
Polymere können
beliebige aus einer Anzahl verschiedener Polymere sein, welche Poly(alkylvinyl-co-maleinsäureanhydrid),
Poly(styrol-co-maleinsäureanhydrid),
Poly(substituiertes styrol-co-maleinsäureanhydrid) und Poly(α-olefin-comaleinsäureanhydrid)
einschließen.
Vorzugsweise macht das Maleinsäureanhydrid
mindestens etwa 10 Gew.-% des Maleinsäureanhydrid-enthaltenden Polymers
aus.
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Die
vorliegenden elektrisch leitfähigen
Additive können
auf beliebige, im Stand der Technik bekannte Weise synthetisiert
werden. Im Allgemeinen kann das Additiv jedoch bei einer Temperatur
von etwa 100°C
in einem Plastographen durch Vermischen eines Poly(alkylenoxid)/Maleinsäureanhydrid-enthaltenden
Polymers mit einem Alkalimetallsalz hergestellt werden. Der Poly(alkylenoxid)/Maleinsäureanhydrid-enthaltende
Anteil enthält
vorzugsweise ein Polyethylenglykol- oder Polypropylenglykol-Segment
als Homopolyether, ein mit dem Polyether modifiziertes organisches
Polyol und ein Kohlenwasserstoff-Polymer, das mit Polyether- oder Kamm-Polymeren
mit Oligooxyalkylen-Seitenketten blockpolymerisiert worden ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Poly(methylvinylether-alt-maleinsäureanhydrid)-g-poly(ethylenglykol)methylether/Lithiumtetrafluoroborat-Additiv
synthetisiert, indem zunächst
20 bis 30 Gew.-% Poly(methylvinylether-altmaleinsäureanhydrid)
mit einem Molekulargewicht von etwa 2.000.000 in einen auf etwa
139°C vorerwärmten Plastographen
gegeben werden. Die Rotorgeschwindigkeit kann auf etwa 80 UpM eingestellt
werden. Nach etwa 1 Minute können
60 bis 70 Gew.-% Poly(ethylenglykol)monomethylether mit einem Molekulargewicht
von etwa 350 in den Plastographen gegeben werden und man lässt für weitere
etwa 6 Minuten bei 80 UpM mischen. Danach können 1 bis 10 Gew.-% Lithiumtetrafluoroborat
(Aldrich, 98%) zugemischt werden und im Plastogra phen für weitere
etwa 8 Minuten bei 80 UpM vermischt werden, wodurch das resultierende
Additiv, ein klares braunes Material, erzeugt wird. Es ist offensichtlich,
dass der Poly(alkylenoxid)ether im Überschuss verwendet wird um
die vollständige
Verwendung des Lithiumsalzes zu gewährleisten. In einer anderen
alternativen Ausführungsform
kann ein Poly(methylvinylether-alt-maleinsäureanhydrid)-gpoly(ethylenglykol)methylether/Lithiumchlorid-Additiv
synthetisiert werden, indem der Plastograph anfänglich auf etwa 100°C vorgewärmt wird
und 20 bis 30 Gew.-% Poly(methylvinylether-alt-maleinsäureanhydrid)
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von etwa 1.300.000 zugegeben
werden. Die Mischergeschwindigkeit wird wieder auf 80 UpM eingestellt
und nach etwa 1 Minute können
60 bis 70 Gew.-% Poly(ethylenglykol)methylether mit einem Molekulargewicht
von etwa 350 in den Plastographen gegeben werden und man lässt für weitere
etwa 7 Minuten bei 80 UpM rühren,
bevor schließlich
1 bis 10 Gew.-% Lithiumchlorid zugegeben werden und weitere etwa
8 Minuten durchmischt wird, wobei das Lithiumsalz in der gemischten
Verbindung vollständig in
Lösung
geht. Typischerweise ist das Material eine klebrige Paste.
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Ohne
an die Theorie gebunden zu sein, glaubt man, dass das ionisch leitfähige Additiv,
das eine polare Verbindung ist, selbst an den Siliciumdioxid-Füllstoff,
der ebenso polar ist, durch Polar-Polar-Wechselwirkungen bindet,
und daher glaubt man allgemein, das Siliciumdioxid in ausreichender
Weise zu umhüllen
um für elektrische
Leitfähigkeiten
der Reifenlaufflächenzusammensetzung
zu sorgen.
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Es
ist ebenso offensichtlich, dass die elektrisch leitfähigen Additive
in Siliciumdioxid-enthaltenden Reifenlaufflächenzusammensetzungen besonders
nützlich
sind, obwohl man glaubt, dass die elektrische Leitfähigkeit
von gut dispergiertem Ruß ebenso
verbessert werden kann. Typischerweise wird wie in vielen Reifen sowohl
Siliciumdioxid als auch Ruß verwendet.
Wo Siliciumdioxid verwendet wird, ist es häufig üblich, einen Haftvermittler,
wie beispielsweise ein Silan, zuzugeben um in einem gehärteten Kautschukmaterial,
welches Siliciumdioxid als Füllstoff
enthält,
gute physikalische Eigenschaften zu erhalten. Häufig bestehen Haftvermittler
aus einem Silan, das mindestens eine erste Einzelkomponente oder
-gruppierung (wie beispielsweise ein Silanteil) , die dazu in der
Lage ist, mit der Siliciumdioxidoberfläche zu reagieren, und ebenso
eine zusätzliche Gruppierung
besitzt, die dazu in der Lage ist, mit dem Kautschuk in Wechselwirkung
zu treten, insbesondere mit einem Schwefel-vulkanisierbaren Kautschuk,
der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen oder eine Unsättigung
enthält. Üblicherweise
ist die zusätzliche
Gruppierung Schwefel in Form eines Polysulfids und insbesondere
eine Polysulfidbrücke
zwischen den ersten Gruppierungen. Auf diese weise fungiert der
Haftvermittler dann als eine verknüpfende Brücke zwischen dem Siliciumdioxid
und dem Kautschuk und verstärkt
dadurch den Kautschuk-verstärkenden
Aspekt des Siliciumdioxids. Die gegenüber Kautschuk reaktive Gruppe
der Komponente, nämlich
diese zusätzliche
Gruppierung, eines derartigen Haftvermittlers kann beispielsweise eine
oder mehrere aus Gruppen, wie Mercapto-, Amino-, Vinyl-, Epoxy-
und Schwefelgruppen, vorzugsweise eine Schwefel- oder Mercaptogrupplierung
und bevorzugter Schwefel in Form eines Polysulfids als eine Polysulfidbrücke zwischen
mindestens zwei der ersten Gruppierungen sein.
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Zahlreiche
Haftvermittler und Kompatibilisierungsmittel sind zur Verwendung
in der Kombination von Siliciumdioxid und Kautschuk bekannt. Haftvermittler
und Kompatibilisierungsmittel auf Siliciumdioxidbasis, die in der
vorliegenden Erfindung besonders geeignet und bevorzugt sind, umfassen
Silan-Haftvermittler und/oder Silan-Kompatibilisierungsmittel, die
Polysulfidkomponenten oder -strukturen enthalten, wie beispielsweise
Trialkoxyorganosilanpolysulfide, wie beispielsweise Bis (3-trialkoxysilylorgano) polysulfide,
die 2 bis 8 Schwefelatome in einer Polysulfidbrücke enthalten, wie beispielsweise
Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid
(Si69) und diejenigen Alkylalkoxysilane der Formel (R1)2Si(OR2)2 oder
R1Si(OR2)3, worin die Alkoxygruppen gleich oder verschieden
sind; wobei jedes R1 unabhängig aliphatische
Gruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, cycloaliphatische Gruppen
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen oder aromatische Gruppen mit 6 bis
18 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise aliphatische Gruppen mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, cycloaliphatische Gruppen mit 6 bis 10. Kohlenstoffatomen
oder aromatische Gruppen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen umfasst;
und wobei jedes R2 unabhängig 1 bis 6 Kohlenstoffatome
enthält.
Repräsentative
Beispiele schließen
Octyltriethoxysilan, Octyltrimethoxysilan, (3-Glycidoxypropyl)trimethoxysilan,
(3-Glycidoxypropyl)triethoxysilan, Hexyltrimethoxysilan, Ethyltrimethoxysilan,
Propyltriethoxysilan, Phenyltrimethoxysilan, Cyclohexyltrimethoxysilan,
Cyclohexyltriethoxysilan, Dimethyldimethoxysilan, 3-Chlorpropyltriethoxysilan,
Methacryloyltrimethoxysilan, i-Butyltriethoxysilan und dergleichen
ein. Von diesen ist Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid (Si69)
bevorzugt.
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Alternativ
dazu kann die vorliegende Erfindung die Gegenwart eines oder mehrerer
Verarbeitungshilfsmittel mit Siliciumdioxid verwenden um das Silan
(Si69) zu ersetzen, was eine gleiche Verarbeitbarkeit des vulkanisierbaren
Compounds und eine geringere Hysterese des vulkanisierten Materials
ohne Verlust bezüglich anderer
gemessener physikalischer Eigenschaften ergibt. Diese Verarbeitungshilfsstoffe
schließen
Fettsäureester
hydrierter und nichthydrierter C5- und C6-Zucker, z. B. Sorbin, Mannitose und Arabinose,
ein. Diese Verbindungen besitzen mindestens 3 Hydroxylgruppen und
eine bis 3,5 Estergruppen (Sesquiester). Ebenso geeignet sind Polyoxyethylenderivate
davon. Repräsentative
Beispiele schließen
die Sorbitanoleate, einschließlich
Monooleat, Dioleat, Trioleat und Ses quioleat, ebenso wie die Sorbitanester
von Laurat-, Palmitat- und Stearatfettsäuren und Polyoxyethylenderivate
davon ein.
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Die
Füllstoff-verstärkten, elastomeren
Formulierungen der vorliegenden Erfindung können auf eine herkömmliche
Weise mit bekannten Vulkanisierungsmitteln in einer Menge von 0,2
bis 5 phr vulkanisiert oder gehärtet
werden. Beispielsweise können
Schwefel- oder Peroxid-basierte Härtungssysteme eingesetzt werden.
Für eine
allgemeine Beschreibung geeigneter Vulkanisierungsmittel kann auf
Kirk-Othmer, Encyclopedia of
Chemical Technology, 3. Auflage, Wiley Interscience, N.Y. 1982,
Bd. 20, Seiten 365–468,
und insbesondere auf "Vulcanization
Agents and Auxiliary Materials",
Seiten 390–402,
verwiesen werden. Vulkanisierungsmittel können allein oder in Kombination
verwendet werden.
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Im
Schwefel-Härtungssystem,
wenn es in Zusammensetzungen der Erfindung verwendet wird, wird Schwefel
vorzugsweise in Mengen von 0,2 phr bis 5 phr eingesetzt, wobei etwa
1,7 phr bevorzugt sind. Zusätzlich
kann die Härtungseinheit
einen oder mehrere Beschleuniger oder ein oder mehrere Vulkanisierungsmittel
vorsehen, die Dithiocarbamat-Beschleuniger, einschließlich den
Metalldialkyldithiocarbamaten, wie beispielsweise Zinkdibutylthiocarbamat
(ZDBDC), Zinkdiethyldithiocarbamat, Zinkdimethyldithiocarbamat und
Eisen(III)-dimethyldithiocarbamat; und Thiazolbeschleuniger einschließlich 2-Mercaptobenzothiazol,
den Benzothiazoldisulfiden, wie beispielsweise Mercaptobenzothiazoldisulfid
(MBTS), und den Benzothiazolsulfenamiden, wie beispielsweise N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsulfenamid,
einschließen,
jedoch nicht auf diese beschränkt
sind. Andere verwendbare Beschleuniger, die mit den EPDM-Terpolymeren
eingesetzt werden können,
schließen
2,2'-Dibenzothiazyldisulfid,
Tetramethylthiuramdisulfid, 4,4'-Dithiomorpholin,
Dipentamethylenthiuramhexasulfid (DPTH), Tetramethylthiurammonosulfid,
Tetramethylthiuramdisulfid (TMTDS), N-tert.-Butyl-2-benzothiasulfenamid
(TBBS, Zink-O,O'-dibutylphosphorodithioat
und dergleichen ein. Spezielle Vulkanisierungssysteme können ferner
davon abhängen,
wie die Zusammensetzung zu verwenden ist. Zusätzlich werden derartige Systeme
von den gewünschten
Vulkanisierungsbedingungen, beispielsweise den Vulkanisierungszeiten,
den Vulkanisierungstemperaturen und dem Vulkanisierdruck, abhängen.
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Es
ist offensichtlich, dass die voranstehenden Beschleuniger nicht
ausschließlich
genannt werden und dass andere Vulkanisierungsmittel, deren Wirksamkeit
beim Härten
von Elastomeren im Stand der Technik bekannt ist, ebenso verwendet
werden können.
Bezüglich
einer Liste zusätzlicher
Vulkanisierungsmittel wird auf The Vanderbilt Rubber Handbook, RT
Vanderbilt Co., Norwalk, Connecticut 06855 (1979) verwiesen.
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Die
erfindungsgemäßen Reifenlaufflächenzusammensetzungen
können
durch Compoundieren oder Vermischen des Elastomers mit einem verstärkenden
Füllstoff,
wie Siliciumdioxid, Ruß oder
Kombinationen davon, dem elektrischen leitfähigen Additiv und anderen herkömmlichen
Elastomer-Additiven, einschließlich zusätzlicher
Füllstoffe,
Weichmacher, Antioxidantien, Antiozonisierungsmittel, Verarbeitungsölen, Wachsen, Stearinsäure, Pigmenten
und dergleichen, unter Verwendung einer standardmäßigen Kautschuk-Mischapparatur,
wie beispielsweise eines auf etwa 175°C vorgewärmten Plastographen, und erneutem
Vermahlen mit etwas zusätzlichem
Ruß und
erforderlichenfalls einem Silan-Haftvermittler, wie beispielsweise
Si69, bei einer leicht geringeren Temperatur (etwa 140°C) hergestellt
werden. Schwefel oder andere Härtemittel
können
zusammen mit Zinkoxid und beliebigen wünschenswerten Beschleunigern
bei einer Temperatur von etwa 110°C zugesetzt
werden und bei etwa 165°C
für 20
Minuten gehärtet
werden. Obwohl die voranstehende Verfahrensweise bevorzugt ist,
ist es offensichtlich, dass beliebige, im Stand der Technik bekannte
Verfahrensweisen, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Reifenlaufflächenzusammensetzungen
geeignet sind, verwendet werden können.
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Nach
der Vulkanisierung der erfindungsgemäßen Füllstoffverstärkten Zusammensetzung
durch verschiedene Methoden, die gut bekannt und dem Fachmann auf
dem Gebiet der Reifenproduktion leicht ersichtlich sind, kann die
Zusammensetzung für
die Verwendung auf einer Reifenkarkasse als eine Reifenlauffläche geformt,
formgepresst oder in anderer Weise geformt werden. Insbesondere
die Verbundlaufflächenzusammensetzung
wird im Allgemeinen vor dem Härten
auf die Reifenkarkasse aufgebracht und enthält ein Laufflächenmuster.
Die Verbundlauffläche
wird auf die Reifenkarkasse in einer derartigen Art und Weise aufgebracht, dass
sie für
eine Oberfläche
sorgt, die mit der Straße
in Kontakt tritt. Die Verbundreifenlauffläche kann für das Ableiten elektrostatischer
Aufladungen sorgen, die sich in pneumatischen Reifen und dergleichen
anreichern, indem sie die elektrostatischen Aufladungen weiter auf
die Straßenoberfläche abführen. Bemerkenswerterweise
behält
die erfindungsgemäße Laufflächenzusammensetzung
ihre ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften bei, während sie
ebenso für
eine verbesserte Schnee- und Eistraktion sorgt, eine ausgezeichnete Nässe- und
Trockentraktion sowie ein Handling aufrecht erhält, wie es für viele
Reifenlaufflächenzusammensetzungen
mit Siliciumdioxid-Füllstoff
gefunden wird. Um die Durchführung
der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren, sind die nachfolgenden
Beispiele hergestellt und getestet worden, wie es im nachfolgend
offenbarten experimentellen Teil beschrieben ist. Die Beispiele
sollten jedoch nicht als Beschränkung
des Umfangs der Erfindung angesehen werden. Die Ansprüche dienen
der Definition der Erfindung.
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Beispiele
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Allgemeines Experimentieren
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Um
die Durchführung
der Erfindung exemplarisch darzulegen, wurden Reifenlaufflächenzusammensetzungen
mit Siliciumdioxid-Füllstoff,
die gemäß der Konzepte
der vorliegenden Erfindung zur Verwendung auf Reifen geeignet sind,:
hergestellt und Tests bezüglich
Leitfähigkeit
und physikalischen Eigenschaften unterzogen. Die Reifenlaufflächenformulierungen
sind in folgender Tabelle II gezeigt. Tabelle
II Siliciumdioxid-Formulierungen
mit leitfähigem
Polymer
Tabelle
II Siliciumdioxid-Formulierungen
mit leitfähigem
Polymer
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Insbesondere
wurde jede Probe unter Verwendung einer herkömmlichen Reifenlaufflächenformulierung,
die ein Kautschukgemisch aus 75 Gew.-Teilen Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)
und 25 Gew.-Teilen Naturkautschuk enthielt, compoundiert. Ein ungefähr 50 :
50-Gemisch aus Ruß und
Siliciumdioxid wurde als verstärkender
Füllstoff
für die
Compounds verwendet. Compound Nr. 1 (die Kontrolle) enthielt kein
elektrisch leitfähiges
Additiv, während
Compounds Nr. 2 bis 6 verschiedene Mengen im Bereich von 0,5 bis
8 Gew.-Teilen des
elektrisch leitfähigen
Additivs Poly(methylvinylether-alt-maleinsäureanhydrid)-g-poly(ethylenglykol)methylether/Lithiumtetrafluorborat
zugegeben wurden. Dieses Additiv wurde synthetisiert, indem zunächst etwa
20 g Poly(methylvinylether-alt-maleinsäureanhydrid), das von Aldrich
bezogen werden kann und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von
etwa 1.130.000 besitzt, in einen auf etwa 138,9°C vorgewärmten Plastographen gegeben
wurden. Die Rotorgeschwindigkeit wurde auf etwa 80 UpM eingestellt.
Nach etwa 1 Minute wurden etwa 48,8 Gramm Poly(ethylenglykol)monomethylether,
das ebenso von Aldrich bezogen werden kann und ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von etwa 350 aufweist, in den Plastographen gegeben
und man 1ieß weitere sechs
Minuten lang bei 80 UpM mischen. Danach wurden etwa 5 Gramm Lithiumtetrafluoroborat,
LiBF4, (Aldrich, 98%) zugegeben und im Plastographen
für zusätzliche
8 Minuten bei 80 UpM zugemischt, wodurch das resultierende Additiv,
ein klares braunes Material, hergestellt wurde. Der Poly(ethylenglykol)methylether
wurde im überschuss
verwendet um die vollständige
Verwendung des Lithiumsalzes zu gewährleisten und molekulare Verhältnis der
Lithiumionen zu den Ethylenoxidmonomeren wurde als 0,054 berechnet.
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Die
physikalischen Testergebnisse und die Testergebnisse bezüglich elektrischer
Leitfähigkeit,
die an den in Tabelle II aufgeführten
Compounds durchgeführt
worden sind, sind in Tabelle III dargestellt. Tabelle
III Physikalische
Testergebnisse der Siliciumdioxid-Formulierung
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Tabelle
III Physikalische
Testergebnisse der Siliciumdioxid-Formulierung
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Auf
Basis der Ergebnisse der durchgeführten Tests, wie in Tabelle
III aufgeführt,
ist es offensichtlich, dass die erfindungsgemäßen Reifenlaufflächenformulierungen
mit Siliciumdioxid-Füllstoff,
die eine Poly(alkylenoxid)ester-Verbindung
mit einem darin gelösten
hygroskopischen Salz enthielten, eine um etwa zwei Größenordnungen
bei Proben ähnlicher
Dicke verbesserte elektrische Leitfähigkeit zeigten. Die Leitfähigkeit
der Proben kann als reziproker wert des spezifischen Volumenwiderstands,
wie in Tabelle III gezeigt, (1/Ohm·cm) bestimmt werden. Aus
einer gründlichen
Analyse der rheometrischen Daten ist es ebenso klar, dass die Zugabe
des Additivs für
eine bessere Dispersion des Siliciumdioxids und des Rußes innerhalb
der compoundierten Proben sorgte, während es im Wesentlichen dieselben
physikalischen Eigenschaften hinsichtlich Viskosität, Elastizitätsmodul
und Shore-A-Härte
wie das Compound (Nr. 1) beibehielt, das überhaupt kein elektrisch leitfähiges Additiv
verwendet.
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Folglich
sollte es aus den voranstehenden Tests und der Beschreibung klar
sein, dass ein Reifen, der eine Verbundlaufflächenstruktur der hierin offenbarten
Art besitzt, elektrostatische Aufladungen effektiv ableitet, die
sich in einem Reifen aufbauen können,
während
die Handling-Eigenschaften
und die Traktion bei Nässe
und im Trockenen ebenso wie den Verschleiß des Reifens nach wie vor
verbessert und ferner die Hysterese verringert werden.
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Damit
sollte es ersichtlich sein, dass die erfindungsgemäße Verbundlauffläche hinsichtlich
des Ableitens elektrostatischer Aufladung oder der Verhinderung
der Anreicherung einer derartigen Aufladung in Reifen hochgradig
effektiv ist. Die Erfindung ist besonders zur Verwendung in pneumatischen
Reifen, Radial- und Diagonalreifen geeignet, ist jedoch nicht darauf
beschränkt.
Auf Basis der voranstehenden Offenbarung sollte es nun offensichtlich
sein, dass die Verwendung der hierin beschriebenen Verbundlaufflächenstruktur
die zuvor aufgeführten
Aufgaben erfüllen
wird. Es ist daher selbstverständlich,
dass sämtliche
offensichtlichen Variationen in den Umfang der beanspruchten Erfindung
fallen und dass somit die Auswahl der Elemente spezieller Komponenten
ermittelt werden kann, ohne vom hierin offenbarten und beschriebenen
Erfindungsgedanken abzuweichen. Insbesondere sind erfindungsgemäße Kautschukzusammensetzungen
nicht notwendigerweise auf die voranstehend erwähnten beschränkt. Andere
Kautschukzusammensetzungen mit ähnlichen
physikalischen Eigenschaften wie die zu vor beschriebenen können dafür ersatzweise
eingesetzt werden.