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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zusammensetzungen in
Pulverform, beispielsweise lose Pulver, kompaktierte Pulver, gepresste
Pulver oder gegossene Pulver, die einen speziellen Ester enthalten.
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Es
ist bekannt, in der Formulierung von zum Schminken verwendeten Pulvern
einerseits eine Partikelphase, die insbesondere Pigmente und Füllstoffe
umfasst, und andererseits eine Fettphase als Bindemittel einzusetzen,
die Fettsubstanzen enthält
und die dazu dient, dem fertigen Produkt eine gewisse Dichte zu
geben und dem Schminkprodukt Weichheit und geschmeidig machende
Eigenschaften zu verleihen und seine Haftung auf der Haut zu verbessern.
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Das
Einarbeiten von Bindemitteln in Pulver und insbesondere Kompaktpuder
bringt zahlreiche Schwierigkeiten mit sich, da die fertige Zusammensetzung
ausreichend homogen und kompakt sein muss, um gut entnommen werden
zu können
und um im Übrigen
eine Fragmentierung zu vermeiden, die insbesondere durch Stöße hervorgerufen
wird.
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Es
ist möglich,
als Bindemittel ein Gemisch von Mineralölen und pflanzlichen Ölen in Kombination
mit Estern zu verwenden. Zusammensetzungen, die solche Ester enthalten,
können
jedoch zu Produkten führen, denen
die Weichheit fehlt und in denen sogar die Pigmentphase schlecht
dispergiert sein kann.
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Es
ist auch möglich,
Siliconöle
einzusetzen, die Gleitvermögen,
Weichheit und leichte Verteilbarkeit einbringen können, deren
Eigen schaften hinsichtlich der Haftung der Schminke und der Beständigkeit
gegenüber
Stößen jedoch
nur durchschnittlich sind.
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Schließlich sind
einige perfluorierte Öle
und insbesondere die Perfluorpolyether dafür bekannt, dass sie kosmetischen
Zusammensetzungen Weichheit geben, der mit der Formulierung befasste
Fachmann ist jedoch mit Problemen hinsichtlich der Unlöslichkeit
dieser Öle
in üblichen
Kohlenwasserstoffölen
oder Siliconölen
konfrontiert, wobei die Unlöslichkeit
auch Probleme hinsichtlich der Instabilität der kosmetischen Zusammensetzung
mit sich bringt. Im Übrigen
haben die Zusammensetzungen, die perfluorierte Öle enthalten, auch mäßige Eigenschaften
hinsichtlich der Schlagfestigkeit. Einige Öle können außerdem den Nachteil haben, dass
die Partikelphase schlecht dispergiert wird: Der durch das Pigment
vermittelte Teint ist relativ wenig intensiv und kann zu einer "blassen Wirkung" führen, die
aus ästhetischer
Sicht natürlich
nicht gewünscht
ist.
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Im Übrigen kommt
es vor, dass bei diesen Zusammensetzungen in Pulverform ein Migrationsphänomen auftritt.
Es hat sich nämlich
herausgestellt, dass einige Zusammensetzungen die Tendenz zeigen,
sich im Falle von Pudern für
das Gesicht im Inneren von Fältchen
und/oder Falten der Haut und im Falle von Lidschatten sich in den
Lidfalten auszubreiten. Es wurde auch festgestellt, insbesondere
im Falle von Lidschatten, dass in der Schminke Streifen auftreten,
die durch die Bewegung der Lider hervorgerufen werden. Solche Zusammensetzungen
zeigen ein nicht zufrieden stellendes Verhalten.
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Alle
diese Phänomene
führen
zu einer unästhetischen
Wirkung, die natürlich
vermieden werden soll.
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Die
Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass durch die Verwendung eines speziellen öligen Esters,
der aus gesättigten
und verzweigten Fettsäuren
oder Fettalkoholen mit 24 bis 28 Kohlenstoff atomen gebildet wird,
als pulverförmiges
Bindemittel ein Pulver erhalten werden kann, das nicht nur hervorragende
kosmetische Eigenschaften besitzt, sondern außerdem ein besseres Verhalten
zeigt.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher eine kosmetische Zusammensetzung gemäß Anspruch
1.
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Die
in Pulverform vorliegenden Zusammensetzungen, die auf diese Weise
erhalten werden, zeigen ein hervorragendes Verhalten. Sie übertragen
sich nicht und breiten sich außerdem
nicht in den Falten der Haut aus. Außerdem werden die Pigmente
in diesem Zusammensetzungen hervorragend dispergiert. Die erhaltene Zusammensetzung
ist sehr homogen und bleibt auch nach dem Auftragen auf die Haut
mehrere Stunden lang homogen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
haben ferner hervorragende kosmetische Eigenschaften: Sie haften
auf der Haut ausreichend gut, jedoch nicht zu sehr, sie sind sehr
weich und sie lassen sich einfach aufbringen.
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Im Übrigen sind
diese Zusammensetzungen einfach zu kompaktieren, sie desaggregieren
gut und sie haben eine zufrieden stellende Härte. Insbesondere ist die Kohäsion des
Produkts in dem Tiegelchen gut und es ist gleichzeitig eine zufrieden
stellende Desaggregation des Produkts möglich. Die Zusammensetzungen besitzen
beispielsweise im Falle von kompaktierten Pulvern eine bemerkenswerte
Stoßfestigkeit,
der prozentuale Verlust des Produktes nach einem Stoß ist sehr
gering.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein kosmetisches Verfahren
zum Schminken oder zur Pflege der menschlichen Haut, insbesondere
des Körpers,
oder der menschlichen Schleimhäute
(Innenseite der Unterlider), das umfasst, eine oben definierte Zusam mensetzung,
auf die Haut, den Körper
oder die Schleimhäute
aufzutragen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung gemäß Anspruch
22.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung gemäß Anspruch
23.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung nach Anspruch
24.
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Ein
besonders interessantes Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ist der Bereich des Schminkens und/oder der Pflege der Haut und
der Schleimhäute.
Unter Schleimhaut wird insbesondere der Innenbereich des unteren
Lides verstanden. Eine spezielle Anwendung der Erfindung ist daher das
Gebiet der Schminkprodukte für
das Gesicht und die Haut, wie beispielsweise Lidschatten, Gesichts-
und Körperpuder,
Make-up, Produkte gegen Augenringe und Produkte zum Schminken des
Körpers.
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Weitere
Eigenschaften, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen
aus der folgenden detaillierten Beschreibung hervor.
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Bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
handelt es sich um kosmetische Pulver: Sie enthalten im Allgemeinen
mindestens 70 Gew.-% und vorzugsweise 77 bis 99,9 Gew.-% Partikelphase
oder pulverförmige
Phase, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Sie enthalten
ferner eine Fettphase als Bindemittel, die Fettsubstanzen enthält und die
die Haftung der pulverförmigen
Verbindungen auf der Haut sowie ihre Kohäsion untereinander in der fertigen
Zusammensetzung erleichtert.
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Diese
Fettphase kann bis zu 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 23 Gew.-%
und noch bevorzugter 3 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, ausmachen.
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Die
Fettphase der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthält
mindestens einen Polyester einer Fettsäure oder eines Fettalkohols,
wobei die Kohlenstoffkette der Fettsäure oder des Fettalkohols gesättigt und
verzweigt vorliegt und 24 bis 28 Kohlenstoffatome enthält, wobei
der Ester mindestens 2 verzweigte C24-28-Ketten
aufweist.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter einem Polyester eine
Verbindung verstanden, die mehr als eine Esterfunktion aufweist,
beispielsweise Diester, Triester, Tetraester, etc. ... Der erfindungsgemäße Ester
ist vorzugsweise unter den Polyestern ausgewählt. Der erfindungsgemäße Ester
enthält
vorzugsweise mindestens zwei verzweigte C24-28-Ketten.
Das Wort verzweigt bezieht sich auf mindestens eine Kohlenwasserstoff-Seitenkette,
die insbesondere 1 bis 14 Kohlenstoffatome aufweist.
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Der
erfindungsgemäße Ester
enthält
daher einen Fettalkoholrest oder einen Fettsäurerest, der gesättigt ist
und 24 bis 28 Kohlenstoffatome aufweist, insbesondere vom Typ Guerbet-Fettalkohol
der Formel (a) oder Guerbet-Fettsäure der Formel (b):
worin
die Gruppen R' und
R'' gesättigte Alkylgruppen
sind, in denen die Summe der Kohlenstoffatome im Bereich von 22
bis 26 liegt. Die Alkylgruppe R'' enthält vorzugsweise
zwei Kohlenstoffatome weniger als die Alkylkette R'.
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Der
Ester der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist vorzugsweise ein bei Umgebungstemperatur (etwa 25°C) flüssiger, öliger Ester,
der ein hohes Molekulargewicht besitzt, d. h. ein Ester mit einer
Kohlenstoffzahl von mindestens 50 und insbesondere mindestens 70.
Ein flüssiges
Produkt ist im Vergleich mit einem bei Umgebungstemperatur pastösen oder
festen Produkt interessanter, da seine Anwendungen vielfältiger sind
und die Verwendung einfacher ist. Die Tatsache, dass dieser Ester
ein hohes Molekulargewicht besitzt, erlaubt die Herstellung von
filmbildenden, wasserbeständigen
Zusammensetzungen, wobei diese Eigenschaften für die zum Schutz verwendeten
Produkte und insbesondere Sonnenschutzmittel häufig gewünscht werden. Dieser Ester
besitzt außerdem
bei 20°C
eine Brechungsindex über
1,45 und eine Iodzahl ≤ 4.
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Trotz
seines hohen Molekulargewichts ist dieser Ester weder fettig noch
schwer oder klebrig und verleiht der Zusammensetzung, die ihn enthält, bemerkenswert
angenehme Eigenschaften.
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Der
erfindungsgemäße Ester
ist vorteilhaft ein Ester einer verzweigten C24-28-Fettsäure, wie
2-Decyltetradecansäure,
und insbesondere ein Ester eines Polyols, wie Glycerin, wobei es
sich um ein Di- oder Triglycerid handeln kann. Der Ester ist vorzugsweise
ein Triglycerid von verzweigten C24-28-Fettsäuren vom
Guerbet-Typ und insbesondere ein Triglycerid einer C24-Fettsäure, wie
2-Decyltetradecansäure.
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Mindestens
eine der verzweigten Ketten des Esters enthält vorzugsweise 24 Kohlenstoffatome.
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Noch
bevorzugter ist der erfindungsgemäße Ester unter den Triglyceriden
einer verzweigten C24-Fettsäure, den
Pentaerythritestern einer verzweigten C24-Fettsäure, den
Estern von verzweigten C24-Fettalkoholen und
Disäuren
und deren Gemischen ausgewählt.
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Ein
bevorzugtes Triglycerid ist beispielsweise das Glyceryl-tri(2-decyltetradecanoat),
das unter der Referenz DUB TGI 24 von der Firma Stearinerie Dubois
angeboten wird. Dieser Ester weist eine Verseifungszahl von 140
bis 150, bei 20°C
einen Brechungsindex > 1,45
und insbesondere im Bereich von 1,454 bis 1,459, eine Iodzahl ≤ 4, eine Hydroxyzahl ≤ 30 und eine
Säurezahl ≤ 10 auf. Die
Anzahl der Kohlenstoffatome ist 75.
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Es
können
auch Ester einer C24-Fettsäure und
Pentaerythrit verwendet werden, wie Pentaerythrithyl-tetra(2-decyltetradecanoat)
(mit 101 Kohlenstoffatomen), das unter der Referenz DUB PTI 24 von
der Firma Stéarinerie
Dubois im Handel ist.
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Wenn
der mit einer verzweigten C24-28-Fettsäure kombinierte
Alkohol ein Polyol ist, kann die Veresterung partiell sein und dann
in Abhängigkeit
von dem verwendeten Alkohol 1, 2, 3 oder mehr OH-Gruppen betreffen
oder vollständig
sein.
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Von
den erfindungsgemäßen Estern,
die einen Fettalkoholrest mit gesättigter verzweigter C24-28-Kette enthalten, können die Di(decyltetradecyl)dimerate
(84 Kohlenstoffatome) angegeben werden, beispielsweise die unter
der Referenz DUB DI 24D von Stéarinerie
Dubois im Handel befindlichen Produkte. Die Dimerate sind Ester,
die von Disäuren
abgeleitet sind, wobei diese im Allgemeinen aus einer ungesättigten
C6-24-Säure erhalten
werden, wie Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure und
dergleichen.
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Der
erfindungsgemäße Ester
hat vorzugsweise keine grenzflächenaktiven
Eigenschaften.
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Der
erfindungsgemäße Ester
kann bis zu 100 Gew.-% der Fettphase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ausmachen: Er kann daher in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in einem
Mengenanteil von bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, enthalten sein. Der erfindungsgemäße Ester
liegt vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 23 % des Gewichts
der Zusammensetzung und noch bevorzugter in einer Menge von 2 bis
20% und allgemein in einer solchen Menge vor, die ausreichend ist,
um der Zusammensetzung gute Kohäsionseigenschaften
und ein besseres Verhalten zu verleihen.
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Neben
dem oben angegebenen speziellen Ester kann die Fettphase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
beliebige weitere Fettsubstanzen enthalten, wie Öle und/oder Wachse und/oder
pastöse
Fettsubstanzen.
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Die
pastösen
Fettsubstanzen können
mithilfe mindestens einer der folgenden physikalisch-chemischen
Eigenschaften definiert werden:
- – einer
Viskosität
von 0,1 bis 40 Pa·s
(1 bis 400 Poise), vorzugsweise 0,5 bis 25 Pa·s, wobei die Viskosität bei 40°C mit einem
Rotationsviskosimeter CONTRAVES TV, das mit einem beweglichen Teil
MS-r3 oder MS-r4 ausgestattet ist, bei einer Frequenz von 60 Hz
gemessen wird, und
- – einem
Schmelzpunkt von 25 bis 70°C
und vorzugsweise 25 bis 55°C.
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Die
Fettsubstanzen können
unter den Ölen
und/oder Wachsen mineralischer, tierischer oder pflanzlicher Herkunft,
fluorierten Ölen,
Fettsäureestern
und/oder deren Gemischen ausgewählt
werden.
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Von
den verwendbaren Ölen
können
Nerzöl,
Schildkrötenöl, Sojaöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Maisöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Baum wollsaatöl, Avocadoöl, Olivenöl, Ricinusöl, Jojobaöl, Erdnussöl; Kohlenwasserstofföle, wie
Paraffinöle,
Squalan, Vaseline; Fettsäureester,
wie Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Butylstearat, Hexyllaurat,
Isononylisononat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Hexyldecyllaurat, 2-Octyldecylpalmitat,
2-Octyldodecylmyristat, 2-Octyldodecyllactat, 2-Diethylhexylsuccinat,
Diisostearylmalat, Glyceryltriisostearat oder Diglyceryltriisostearat;
perfluorierte Öle,
höhere
Fettsäuren,
wie Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure,
Behensäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure oder
Isostearinsäure;
höhere
Fettalkohole, wie Cetanol, Stearylalkohol oder Oleylalkohol und/oder
deren Gemische angegeben werden.
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Von
den verwendbaren Wachsen sind beispielsweise Bienenwachs, Lanolinwachs
und Chinawachs; Carnaubawachs, Candelillawachs, Ouricurywachs, Korkfaserwachs,
Zuckerrohrwachs, Japanwachs, hydrierte Jojobawachse und hydrierte Öle, wie
hydriertes Sonnenblumenöl,
hydriertes Ricinusöl,
hydriertes Kopraöl
und hydriertes Lanolin; Paraffine, mikrokristalline Wache, Montanwachs
und Ozokerite; Polyethylenwachse, durch Fischer-Tropsch-Synthese
hergestellte Wachse, wachsartige Copolymere sowie deren Ester und
Siliconwachse, wie Polyalkoxy- und Polyalkylsiloxane und/oder deren
Gemische zu nennen.
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Die
Fettphase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann gegebenenfalls einen flüchtigen
Bestandteil umfassen, wie beispielsweise flüchtige Öle.
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Unter
einem flüchtigen Öl werden
alle Verbindung verstanden, die im Kontakt mit der Haut verdampfen können. Es
werden vorzugsweise Öle
verwendet, deren Flammpunkt ausreichen hoch ist, damit diese Öle in der
Formulierung verwendet werden können,
und ausreichend niedrig ist, um den gewünschten Verdampfungseffekt
zu erzielen.
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Man
verwendet vorzugsweise Öle,
deren Flammpunkt in der Größenordnung
von 40 bis 100°C
liegt.
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Die
flüchtigen
Verbindungen können
insbesondere unter den Kohlenwasserstoffölen ausgewählt werden, wie Isoparaffinen
und insbesondere Isododecan.
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Die
Fettphase kann ferner Zusatzstoffe enthalten, wie lipophile kosmetische
Wirkstoffe und/oder fettlösliche
Bestandteile, die gewöhnlich
in der Kosmetik verwendet werden, wie Parfums und Sonnenschutzfilter. Die
Zusatzstoffe können
vorzugsweise in einer Menge von 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Fettphase, enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch Siliconharze enthalten, die eine Kombination der Einheiten
R3SiO1/2, RaSiO2/2, RSiO3/2 und
SiO4/2 aufweisen, worin R Wasserstoff, C1-6-Alkyl
oder Phenyl bedeutet.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auch beliebige Zusatzstoffe enthalten, die in der Regel auf
den jeweiligen Gebieten eingesetzt werden, wie Antioxidationsmittel,
etherische Öle,
Konservierungsmittel, Neutralisationsmittel, grenzflächenaktive
Stoffe W/O oder O/W, Vitamine und Wirkstoffe gegen Falten.
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Der
Fachmann wird natürlich
die gegebenenfalls vorliegende(n) Verbindungen) und/oder deren Mengenanteile
so auswählen,
dass die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung durch
den beabsichtigten Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
auch eine Partikelphase, die Pigmente und/oder Perlglanzpigmente
und/oder Füllstoffe und/oder
deren Gemische umfassen kann, welche üblicherweise in kosmetischen
Zusammensetzungen verwendet werden.
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Unter
Pigmenten sind weiße
oder farbige, anorganische oder organische, in dem Medium unlösliche Partikel
zu verstehen, die die Zusammensetzung färben und/oder trüben sollen.
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Die
Pigmente können
in einer Menge von 0 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, und vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 20%
vorliegen. Sie können
weiß oder
farbig, anorganisch und/oder organisch sein und eine übliche Größe oder
eine Größe im Nanometerbereich
besitzen. Von den anorganischen Pigmenten und Nanopigmenten können Titandioxid,
Zirconiumdioxid oder Cerdioxid sowie die Oxide von Zink, Eisen oder
Chrom, Nanotitane, Eisenblau und/oder deren Gemisch genannt werden. Von
den organischen Pigmenten kommen Ruß und die Lacke, die häufig dazu
verwendet werden, auf den Lippen und der Haut einen Schminkeffekt
zu erzielen, und bei denen es sich um Salze von Calcium, Barium,
Aluminium oder Zirconium handelt, Säurefarbstoffe, wie halogenhaltige
Säurefarbstoffe,
Azofarbstoffe oder Anthrachinon-Farbstoffe, und/oder deren Gemische
in Betracht.
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Die
Pigmente können
insbesondere mit Siliconverbindungen, wie Polydimethylsiloxanen,
und/oder Polymeren, insbesondere Polyethylenen, umhüllt sein.
Es können
die Pigmente SA von Maprecos oder die Pigmenten PI von Myoshi angegeben
werden.
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Unter
Füllstoffen
sind farblose und weiße,
anorganische oder synthetische, lamellare oder nicht lamellare Partikel
zu verstehen, die der Zusammensetzung Substanz oder Starrheit und/oder
der Schminke Weichheit, Mattheit und Gleichförmigkeit verleihen sollen.
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Die
Füllstoffe,
die in der Zusammensetzung in einer Menge von 0 bis 99 Gew.-% und
vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, vorzugsweise 2 bis 20 % enthalten sein können, können mineralisch
oder synthetisch, lamellar oder nicht lamellar sein. Es sind Talk,
Glimmer, Kieselsäure,
Kaolin, Nylonpulver, Poly-β-Alaninpulver,
Polyethylenpulver, Teflon, Lauroyllysin, Stärke, Bornitrid, Pulver von
Tetrafluorethylenpolymeren, Pulver von Polymethylmethacrylat, Polyurethanpulver,
Polystyrolpulver, Polyesterpulver, synthetische hohle Mikrosphären, wie
Expancel (Nobel Industrie), Mikroschwämme, wie Polytrap (Dow Corning),
und Mikrokugeln aus Siliconharz (beispielsweise Tospearls von der
Firma TOSHIBA), Oxide von Zink und Titan, Oxide von Zirconium oder
Cer, gefälltes
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydrogencarbonat, Hydroxyapatit,
hohle Mikrosphären
aus Siliciumdioxid (Silica Beads von der Firma MAPRECOS), Mikrokapseln
aus Glas oder Keramik; Metallseifen, die von organischen Carbonsäuren mit
8 bis 22 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
abgeleitet sind, beispielsweise Zinkstearat, Magnesiumstearat oder
Lithiumstearat, Zinklaurat, Magnesiummyristat und/oder deren Gemische
zu nennen.
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Unter
Perlglanzpigmenten sind irisierende Partikel zu verstehen, die das
Licht reflektieren.
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Die
Perlglanzpigmente können
in der Zusammensetzung in einer Menge von 0 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
0 bis 40 Gew.-% und noch bevorzugter in einer Menge in der Größenordnung
von 2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
enthalten sein. Von den in Betracht kommenden Perlglanzpigmenten
können
natürliche
Perlglanzpigmente, mit Titanoxid, Eisenoxid, natürlichen Pigmenten oder Bismutoxidchlorid überzogene
Glimmer-Pigmente
sowie farbige Titan-Glimmerpigmente und/oder deren Gemische angegeben
werden.
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Durch
den erfindungsgemäßen Ester
ist es insbesondere möglich,
kompaktierte Pulver herzustellen, die einen hohen Gehalt an Perlglanzpigmenten
aufweisen. Wenn der Gehalt der Perlglanzpigmente in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
oder darüber
liegt, liegt der Gehalt des erfindungsgemäßen Esters vorzugsweise bei
mindestens 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in Pulverform vorliegen, beispielsweise als kompaktiertes,
loses, gepresstes oder gegossenes Pulver. Im Falle eines losen Pulvers
kann die Fettphase beispielsweise bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, ausmachen. Für ein kompaktiertes
Pulver kann die Fettphase 1 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis
20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, ausmachen.
Für ein
gegossenes Pulver kann die Fettphase in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-%
und vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, enthalten sein.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung ein Kompaktpuder.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
nach bekannten Verfahren zur Herstellung von kosmetischen Pulvern
und insbesondere Kompaktpudern hergestellt werden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele detaillierter erläutert.
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In
den folgenden Beispielen sind die Mengenanteile in Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, angegeben.
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BEISPIEL 1: Vergleich
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Die
Anmelderin hat die folgende erfindungsgemäße Zusammensetzung A und Vergleichszusammensetzung
B hergestellt:
– Talk | ad.
100% |
– Glimmer | 20% |
– BiOCl | 10% |
– TiO2 | 2% |
– Metallsalz | 3% |
– Pigmente | 15% |
– Nylon | 20% |
– Bindemittel | 5,5 |
mit:
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Die
Zusammensetzungen wurden folgendermaßen hergestellt: Zunächst werden
die pulverförmigen Verbindungen
vermischt. Das Bindemittel wird zugefügt und man mischt nochmals.
Das Ganze wird gesiebt und dann in einem Tiegelchen kompaktiert.
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Die
Zusammensetzungen können
beispielsweise als Lidschatten vorliegen.
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Die
als Vergleich dienende Zusammensetzung B enthält ein Bindemittel des Standes
der Technik, das in der Druckschrift
EP
792 633 beschrieben ist. Dieses Bindemittel enthält Glyceryltriisostearat,
bei dem es sich um einen Ester mit einer chemischen Struktur handelt,
die dem Glyceryl-tri(2-decyltetradecanoat) ähnlich ist.
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Die
Zusammensetzungen A und B wurden bei mehreren Personen auf die beiden
Lider aufgebracht. Dann wurden sie nach den folgenden Kriterien
beurteilt:
– Haftung: | Die
Zusammensetzung B wird als zu haftend beurteilt. |
– Weichheit: | 2/3
der Personen fanden die Zusammensetzung A weicher als die Zusammensetzung
B. |
– einfaches
Aufbringen: | Alle
Personen fanden, dass sich die Zusammensetzung A leichter auftragen
lässtals
die Zusammensetzung B. |
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Insgesamt
wurde die Zusammensetzung A als die Zusammensetzung angesehen, die
im Vergleich mit der Zusammensetzung B die besseren kosmetischen
Eigenschaften besitzt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die einen erfindungsgemäßen Ester
enthält,
nämlich
das Glyceryl-tri(2-decyltetradecanoat), weist im Vergleich mit einer
Zusammensetzung, die einen Ester mit ähnlicher, jedoch unterschiedlicher
chemischer Struktur, das Glyceryltriisostearat, enthält, bessere
kosmetische Eigenschaften auf.
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BEISPIEL 2: Vergleich
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Die
Zusammensetzungen A und B des Beispiels 1 wurden bei einem Panel
von 6 Personen auf beide Lider aufgetragen.
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- 83% dieser Personen befanden:
- – Die Zusammensetzung
A ist nach 4 Stunden intensiver;
- – die
Zusammensetzung A ist nach 4 Stunden homogener, und
- – die
Zusammensetzung A bleibt nach 4 Stunden matter.
- 17% der Personen konnten bei den beiden Produkten keinen Unterschied
feststellen.
- 83% der getesteten Personen befanden also, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
A ein besseres Verhalten aufweist.
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BEISPIEL 3: Vergleich
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Bei
gleicher Härte
wurde die Beständigkeit
der Zusammensetzungen A und B des Beispiel 1 gegenüber Schlägen verglichen.
Die Härte
wurde mit einem Durometer Zwick (eingeteilt in 0 bis 100 Shore A-Einheiten) gemessen.
In der Nähe
der Mitte des Tiegels, in dem sich das zu messende Produkt befindet,
wird die Nadel des Durometers eingeführt, und die Härte wird
an der Skala abgelesen. Um an den Zusammensetzungen A und B eine äquivalente
Härte zu
erhalten, wurde die Zusammensetzung A bei der Kompaktierung mit einem
Druck von 80 bar und die Zusammensetzung B mit einem Kompaktierungsdruck
von 70 bar kompaktiert.
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Die
Falltests wurden nach der folgenden Vorgehensweise durchgeführt: Die
zuvor in einem Tiegelchen kompaktierte Probe wird gewogen. Dann
wird die Probe 10-mal aus einer Höhe von 20 cm vertikal auf eine Steinplatte
fallengelassen. Jede Probe wird nochmals gewogen und man berechnet
den prozentualen Anteil des verlorenen Produkts, bezogen auf das
anfängliche
Gewicht des Produkts.
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Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
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Bei
vergleichbarer Härte,
die einem kosmetisch zufrieden stellenden Niveau der Desaggregation
entspricht, weist die erfindungsgemäße Zusammensetzung in dem Falltest
und daher hinsichtlich der Schlagfestigkeit bessere Ergebnisse auf
als die Zusammensetzung, die einen nicht erfindungsgemäßen Ester
enthält.
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BEISPIEL 4:
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Die
Anmelderin hat die folgende erfindungsgemäße Zusammensetzung C hergestellt:
– Talk | ad.
100% |
– Glimmer | 10% |
– BiOCl | 3% |
– TiO2 | 3% |
– Metallsalz | 2% |
– Pigmente | 4% |
– Nylon | 10% |
– Perlglanzpigmente | 50% |
–Glyceryl-tri(2-decyltetradecanoat),
von der Firma | |
Stéarinerie
Dubois unter der Handels-Bezeichnung "DUB TGI 24" im Handel | 15,4% |
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Diese
Zusammensetzung wurde nach der Herstellungsmethode des Beispiels
1 hergestellt. Trotz der Gegenwart von 50% Perlglanzpigmenten ist
es möglich,
die Zusammensetzung zu kompaktieren. Außerdem besitzt die Zusammensetzung
eine gute Kohäsion.
Bei einem Kompaktierungsdruck von 120 bar und einer gemäß Beispiel
3 gemessenen Härte
von 24 Shore A weist die Zusammensetzung einen gemäß Beispiel
3 ermittelten prozentualen Verlust des Produktes nach Fallenlassen
von 2% auf, was für
ein Produkt, das einen solch hohen Gehalt an Perlglanzpigmenten
aufweist, sehr gering ist.
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Die
Anmelderin hat außerdem
die Zusammensetzung D hergestellt, die der Zusammensetzung C entspricht,
worin das Glycerin-tri(2-decyltetradecanoat) (15,4%) durch 15,4%
Silicon ersetzt wurden. Bei einem Kompaktierungsdruck von 120 bar
und einer der Zusammensetzung C äquivalenten
Härte weist
die Zusammensetzung D einen prozentualen Verlust des Produkts nach
Fallenlassen von 100 % auf.