-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
Erfindung betrifft einen Stahl, der eine neue chemische Zusammensetzung
und ein neues Mikrogefüge
aufweist. Die Erfindung betrifft ebenfalls sowohl die Herstellung
des Werkstoffs als auch seine Verwendung.
-
ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
-
Hohe
Anforderungen, soweit die Zähigkeit
und die Abnutzungsbeständigkeit
betroffen sind, werden an Werkstoffe gestellt, die für die Herstellung
von Kaltbearbeitungswerkzeugen verwendet werden sollen. Dies gilt allgemein
z.B. für
Werkzeuge zum Schneiden, Stanzen, Biegen und Tiefziehen von Metallplatten
oder -blechen; für
Werkzeuge zum Pressen von Metallpulvern und für Walzen zum Kaltwalzen. Ein
Stahl, der heute für Walzen
zum Kaltwalzen verwendet wird, z.B. zum Kaltwalzen von Stahlbändern, hat
die Nennzusammensetzung 0.73 C, 1.0 Si, 0.60 Mn, 5.25 Cr, 1.10 Mo,
0.50 V, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen. Walzen, die
aus diesem Werkstoff hergestellt sind, haben im Verwendungszustand,
wenn die Walze durchgehärtet ist,
normalerweise eine Härte
von 58–60
HRC. Es ist ein Problem bei diesem Werkstoff, dass der Werkstoff
im durchgehärteten
Zustand zum Reißen
neigt, was einen Totalausfall verursachen kann. Außerdem ist
die Abnutzungsbeständigkeit
nicht ganz zufriedenstellend. Andererseits genügen durch Pulvermetallurgie
hergestellte Stähle,
die einen hohen Gehalt an Vanadium enthalten, soweit sowohl Zähigkeit
als auch Abnutzungsbeständigkeit
betroffen sind, hohen Anforderungen, sie sind aber teuer. Herkömmlich werden
Walzen zum Kaltwalzen entwor fen, die aus Verbundwerkstoffen hergestellt
sind, wobei ein abnutzungsbeständiges
Außenmaterial,
das normalerweise aus einem hochlegierten Stahl besteht, durch Gießen oder
durch irgendein anderes Verfahren mit einem Kern, der aus einem
zäheren
Werkstoff hergestellt ist, der normalerweise weniger legiert ist,
verbunden wird. Auf diese Weise ist es möglich, eine Walze mit guter
Abnutzungsbeständigkeit
und guter Zähigkeit
zu erhalten. Einer unter mehreren Nachteilen ist, dass die Herstellung
teuer ist. Deshalb besteht ein Bedarf an Werkstoffen, die keine
Pulvermetallurgieherstellung oder Verbundtechnik erfordern, die
jedoch dennoch den Anforderungen, die an Kaltarbeitsstähle gestellt
werden, unter ihnen Zähigkeit
und Abnutzungsbeständigkeit,
genügen.
EP-A-0 630 984 offenbart
einen Schnellarbeitsstahl, der nach dem Härten und dem Anlassen gebildete
MC-artige Karbide umfasst. Jedoch gibt es keine Offenbarung ihrer
Größen.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist, die oben genannten Probleme anzugehen
und einen neuen Stahlwerkstoff bereitzustellen, der für Kaltbearbeitungswerkzeuge,
insbesondere für
Walzen zum Kaltwalzen verwendet werden kann und der eine zufriedenstellende
Zähigkeit,
Härtbarkeit
und Abnutzungsbeständigkeit
aufweist. An erster Stelle zielt die Erfindung darauf ab, einen
Werkstoff für
massive Formwalzen und/oder für
Stützwalzen für das Kaltwalzen
von Stahlbändern
bereitzustellen. In diesem Zusammenhang meint "massiv" Walzen, die nicht aus Verbundwerkstoffen
bestehen. Diese und weitere Ziele der Erfindung können durch
eine chemische Zusammensetzung, die ein kennzeichnendes Merkmal
der Erfindung ist, in Verbindung mit einem Mikrogefüge des Stahls,
das auch ein kennzeichnendes Merkmal ist, erreicht werden.
-
Die
chemische Zusammensetzung und das Mikrogefüge des Stahls der Erfindung
sind in den beigefügten
Patentansprüchen
angegeben und werden im Folgenden ausführlicher erläutert. Wenn
nichts Anderes erwähnt
ist, werden immer Gew.-% erwähnt.
-
Das
Gefüge
des Stahlerzeugnisses der Erfindung hat im weichgeglühten Zustand
eine Härte
in der Größenordnung
von 250 HB und im vergüteten
Zustand eine Härte
von 30–50
HRC, sowie ein Mikrogefüge, das
5–12 Vol.-%
MC-Karbide enthält,
wobei mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise mindestens 80 Vol.-% der Karbide
eine Größe haben,
die größer als
3 μm aber
kleiner als 25 μm,
vorzugsweise kleiner als 20 μm
ist. Vorzugsweise haben mindestens 90 Vol.-% der abgesetzten Karbide
der MC-Art eine Größe, die
größer als
3 μm aber
kleiner als 25 μm,
vorzugsweise kleiner als 20 μm
ist. Dieser Werkstoff ist dafür
geeignet, in Verbindung mit der Herstellung des Werkzeugs einer
Schneidarbeit unterzogen zu werden. Im Verwendungszustand hat das
fertige Erzeugnis, d.h. das Werkzeug, z.B. die Walze, eine Oberflächenhärte, die
60–67
HRC beträgt, die
durch Durchhärten
oder Induktionshärten,
gefolgt vom Anlassen gewährt
werden kann, wobei das Mikrogefüge
in dem gehärteten
und angelassenen Werkstoff aus angelassenem Martensit besteht, das
5–12 Vol.-% MC-Karbide
enthält,
wobei mindestens 50 Vol.-%, vorzugsweise mindestens 80 Vol.-% der
Karbide eine Größe haben,
die größer als
3 μm aber
kleiner als 25 μm,
vorzugsweise kleiner als 20 μm
ist. Vorzugsweise haben in diesem Fall auch wenigstens etwa 90 Vol.-%
der MC-Karbide eine Größe, die
größer als
3 μm aber
kleiner als 25 μm,
vorzugsweise kleiner als 20 μm
ist. Vor dem Anlassen enthält
das Martensit 0.50–0.70
Gew.-% C. "Größe" meint in diesem
Text die längste
Ausdehnung des Karbidpartikels in irgendeiner Richtung in einem
untersuchten Abschnitt des Werkstoffs.
-
Für das Erreichen
der Karbideinlagerung im Grundgefüge des Stahls kann eine Anzahl
von Techniken, die an sich bekannt sein können, für die Produktion von Rohstahlbarren,
aus denen das Stahlerzeugnis hergestellt ist, verwendet werden.
An erster Stelle wird die sogenannte Sprühformtechnik empfohlen, die
auch als das OSPREY-Verfahren bekannt ist, gemäß dem ein Barren, der sich
um seine Längsachse
dreht, fortlaufend dadurch gebildet wird, dass geschmolzenes Metall
in Form von Tropfen gegen das wachsende Ende des Barrens, der ununterbrochen
hergestellt wird, gesprüht
wird, wobei bewirkt wird, dass die Tropfen relativ schnell erstarren,
sobald sie auf dem Grundmetall aufgetroffen sind, wobei sie jedoch
nicht so schnell wie in Verbindung mit der Pulverherstellung erstarren
und nicht so langsam erstarren, wie in Verbindung mit der herkömmlichen
Herstellung von Barren oder in Verbindung mit dem Strangguss. Eine
andere Technik, die möglicherweise
angewendet werden könnte,
an erster Stelle für
die Herstellung von Erzeugnissen mit größeren Größen, d.h. mit Durchmessern
von 350 mm bis zu 600 mm, ist das ESR-Umschmelzen (Elektroschlackeumschmelzen).
-
Soweit
die verschiedenen Legierungselemente im Stahl betroffen sind, gilt
das Folgende.
-
Kohlenstoff
soll in einer ausreichenden Menge im Stahl vorkommen, um einerseits
zusammen mit Vanadium und möglicherweise
vorhandenem Niob 5–12
Vol.-% MC-Karbide zu bilden, wobei M im Wesentlichen Vanadium ist,
und um andererseits als Mischkristall im Grundgefüge des Stahls
in einer Menge von 0.50–0.70 Gew.-%
vorzukommen. Der Gehalt an Kohlenstoff, der im Grundgefüge des Stahls
gelöst
ist, beträgt
vorteilhaft etwa 0.60%. Die Gesamtmenge an Kohlenstoff im Stahl,
d.h. des Kohlenstoffs, der im Grundgefüge des Stahls gelöst ist,
plus jenes Kohlenstoffs, der in Karbiden gebunden ist, soll mindestens
1.0%, vorzugsweise mindestens 1.1% betragen, während der Maximalgehalt an
Kohlenstoff 1.9%, vorzugsweise maximal 1.7% betragen darf.
-
Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
der Stahl 1.4–1.7
C, vorzugsweise 1.45–1.65
C, nominell etwa 1.5 C, in Verbindung mit 3–4.5 V, vorzugsweise 3.4–4.0 V,
nominell etwa 3.7 V, damit er einen Gesamtgehalt an MC-Karbiden
in der Höhe
von 8–12
Vol.-%, vorzugsweise 9–11
Vol.-% aufweist, in dem Vanadium durch die doppelte Menge an Niob
zum Teil ersetzt werden kann.
-
Gemäß einer
zweiten bevorzugte Ausführungsform
enthält
der Stahl 1.1–1.3
C, nominell etwa 1.2 C, in Verbindung mit 2.0–3.0 V, nominell etwa 2.3 V,
damit er einen Gesamtgehalt an MC-Karbiden in der Höhe von 5–7 Vol.-%,
vorzugsweise etwa 6 Vol.-% aufweist, in dem Vanadium durch die doppelte
Menge an Niob zum Teil ersetzt werden kann.
-
Gemäß allen
Ausführungsformen
enthält
das gehärtete
martensitische Grundgefüge
des Stahls vor dem Anlassen 0.50 bis 0.70% C.
-
Silizium,
das zum Teil durch Aluminium ersetzt werden kann, soll, möglicherweise
zusammen mit vorhandenem Aluminium, in einer Gesamtmenge von 0.5–2.0%, vorzugsweise
in einer Menge von 0.7–1.5%,
vorteilhaft in einer Menge von 0.8–1.2% oder in einer Nennmenge
von etwa 1.0% vorkommen, um die Wirksamkeit von Kohlenstoff im Stahl
zu erhöhen
und daher zum Erreichen einer ausreichenden Härte des Stahls beizutragen,
ohne Sprödigkeitsprobleme
wegen der Zersetzungsaufhärtung
bei zu hohem Gehalt an Silizium zu verursachen. Der Aluminiumgehalt
darf 1.0% jedoch nicht überschreiten.
Vorzugsweise enthält
der Stahl nicht mehr als maximal 0.1% Al.
-
Mangan,
Chrom und Molybdän
sollen im Stahl in einer ausreichenden Menge vorkommen, um dem Stahl
eine ausreichende Härtbarkeit
zu verleihen. Mangan hat auch die Funktion, durch das Bilden von
Mangansulfid jene Restmengen an Schwefel zu binden, die in geringem
Gehalt im Stahl vorkommen können.
Mangan soll deshalb in einer Menge von 0.1–1.5%, vorzugsweise in einer
Menge von mindestens 0.2% vorkommen. Ein am besten geeigneter Gehalt
liegt im Bereich von 0.3–1.1%,
am zweckmäßigsten
im Bereich von 0.4–0.8%.
Der Nenngehalt an Mangan liegt bei etwa 0.6%.
-
Das
Stahlerzeugnis der Erfindung soll sowohl durch Induktionshärten bis
zu einer Induktionshärttiefe, die
tiefer als 35 mm ist, als auch durch Durchhärten gehärtet werden können.
-
Chrom,
das die Härtbarkeit
stark fördert,
soll deshalb im Stahl vorkommen, um zusammen mit Mangan und Molybdän dem Stahl
eine Härtbarkeit
zu verleihen, die an seine beabsichtigte Verwendung angepasst wird.
Härtbarkeit
bedeutet in diesem Zusammenhang das Vermögen des Härtens, mehr oder weniger tief
in den Gegenstand einzudringen, der gehärtet wird. Die Härtbarkeit
soll bei dem durchzuhärtenden
Gegenstand sogar im Fall ziemlich großer Gegenstände ausreichend sein, ohne
eine sehr schnelle Abkühlung
in Öl oder Wasser
während
des Härtvorgangs
zu erfordern, die Maßänderungen
bewirken könnte,
und soll zum Bereitstellen einer Härte von 60–64 HRC, normalerweise 62–64 HRC
im Querschnitt des Gegenstands ausreichend sein. Wenn der Gegenstand
induktionsgehärtet
wird, können
möglicherweise
höhere
Härten
von etwa 65–67 HRC
erreicht werden, aber die Härte
in der Oberflächenschicht
beträgt
normalerweise auch, soweit induktionsgehärtete Gegenstände betroffen
sind, 62–64
HRC. Damit die gewünschte
Härtbarkeit
sicher erreicht wird, wenn der Stahl den betreffenden Mangan- und Molybdängehalt
aufweist, soll der Chromgehalt min destens 4.0%, vorzugsweise mindestens
4.4% betragen. Gleichzeitig darf das Chrom 5.5% nicht überschreiten
und darf vorzugsweise maximal 5.2% betragen, damit nicht unerwünschte Chromkarbide
im Stahl gebildet werden.
-
Vanadium
soll im Stahl mit einem Gehalt von mindestens 2.0% und maximal 4.5%
vorkommen, um zusammen mit Kohlenstoff die MC-Karbide im vergüteten, martensitischen
Grundgefüge
des Stahls zu bilden. Wie im Vorangehenden erwähnt worden ist, enthält der Stahl
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung vorzugsweise 3–4.5
V, vorzugsweise 3.4–4.0
V, nominell etwa 3.7 V, in Verbindung mit einer ausreichenden Menge
an Kohlenstoff, damit er im gehärteten
und angelassenen Zustand einen Gesamtgehalt an MC-Karbiden in der
Höhe von
8–12 Vol.-%,
vorzugsweise 9–11
Vol.-% aufweist. Gemäß der zweiten
oben erwähnten
denkbaren Ausführungsform
enthält
der Stahl in Verbindung mit der Menge an Kohlenstoff, die im Vorangehenden
erwähnt
worden ist, 2.0–3.0
V, nominell etwa 2–3
V, damit er einen Gesamtgehalt an MC-Karbiden in der Höhe von 5
bis 7 Vol.-%, vorzugsweise etwa 6 Vol.-% aufweist. Im Prinzip kann
Vanadium durch Niob ersetzt werden, dabei ist aber, verglichen mit
Vanadium, die doppelte Menge an Niob erforderlich, was ein Nachteil
ist. Außerdem
kann Niob bewirken, dass die Karbide eine scharfkantigere Form bekommen,
und sie werden auch größer als
reine Vanadiumkarbide, was Brüche
oder Absplitterungen auslösen
und folglich die Zähigkeit
des Werkstoffs verringern kann. Deshalb darf Niob nicht in einer
Menge von mehr als maximal 1.0%, vorzugsweise maximal 0.5% vorkommen.
Am vorteilhaftesten sollte der Stahl kein absichtlich beigemischtes
Niob enthalten, das in der am meisten bevorzugten Ausführungsform
des Stahls deshalb nur in einer Menge toleriert werden sollte, die
nicht größer als
eine Verunreinigung in Form von Restelementen von den für die Herstellung
des Stahls verwendeten Rohstoffen ist.
-
Molybdän soll in
einer Menge von mindestens 2.5% vorkommen, um dem Stahl, trotz der
begrenzten Menge an Mangan und Chrom, die ein charakteristisches
Merkmal des Stahls ist, eine gewünschte
Härtbarkeit zu
geben. Vorzugsweise sollte der Stahl mindestens 2.8% Mo, am zweckmäßigsten
mindestens 3.0 Mo enthalten. Der Stahl kann maximal 4.0% Mo, vorzugsweise
maximal 3.8, vorteilhaft maximal 3.6% Mo enthalten, damit der Stahl
nicht unerwünschte
M6C-Karbide auf Kosten der gewünschten
Menge an MC-Karbiden enthält.
Molybdän
kann im Prinzip gänzlich
oder zum Teil durch Wolfram ersetzt werden, dies erfordert jedoch doppelt
so viel Wolfram wie Molybdän,
was ein Nachteil ist. Auch die Schrottverarbeitung würde schwieriger werden.
Deshalb sollte Wolfram nicht in einer Menge von mehr als maximal
1.0%, vorzugsweise maximal 0.5% vorkommen. Am zweckmäßigsten
sollte der Stahl kein absichtlich beigemischtes Wolfram enthalten,
das in der am meisten bevorzugten Ausführungsform deshalb nur in Mengen
toleriert werden sollte, die nicht größer als eine Verunreinigung
in Form von Restelementen von den für die Herstellung des Stahls
verwendeten Rohstoffen sind.
-
Außer den
gewöhnlichen
Verunreinigungen enthält
der Stahl neben den oben erwähnten
Legierungselementen keine weiteren Legierungselemente und sollte
diese nicht enthalten. Einige Verunreinigungen sind definitiv unerwünscht, weil
sie einen unerwünschten
Einfluss auf die Eigenschaften des Stahls haben. Dies ist z.B. bei
Phosphor der Fall, der so gering wie möglich gehalten werden sollte,
um die Zähigkeit
des Stahls nicht zu beeinträchtigen.
Auch Schwefel ist eine unerwünschte
Verunreinigung, aber seine negative Wirkung auf die Zähigkeit
kann im Wesentlichen mittels Mangan, das im Wesentlichen harmlose
Mangansulfide bildet, neutralisiert werden. Schwefel kann deshalb
in einer Maximalmenge von 0.2%, vorzugsweise maximal 0.05% und vorteilhaft
ma ximal 0.02% toleriert werden. Weitere Elemente wie etwa Nickel,
Kupfer, Kobalt und andere Elemente können auf dem Niveau von Verunreinigungen
in Form von Restelementen von den in Verbindung mit der Herstellung
des Stahls verwendeten Rohstoffen vorkommen. Stickstoff ist als
eine unvermeidbare Verunreinigung im Stahl vorhanden, kommt jedoch
nicht als ein absichtlich beigemischtes Element vor.
-
Weitere
charakteristische Merkmale und Aspekte der Erfindung werden aus
der folgenden Beschreibung von ausgeführten Versuchen und aus den
beigefügten
Patentansprüchen
offensichtlich.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
In
der folgenden Beschreibung der ausgeführten Versuche wird auf die
beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen, in denen:
-
1 ein
Diagramm ist, das den Einfluss der Anlasstemperatur auf die Härte der
geprüften
Stähle zeigt;
-
2 in
einem größeren Maßstab den
Scheitelbereich der Anlasskurven aus 1 von jenen
Stählen zeigt,
welche die höchsten
Härtewerte
aufweisen;
-
3 ein
Balkendiagramm ist, das die Zähigkeit
der geprüften
Stähle
in Abhängigkeit
von der Schlagenergie zeigt;
-
4 ein
Balkendiagramm ist, das die Abriebverschleißbeständigkeit der geprüften Stähle zeigt;
-
5 ein
Diagramm ist, das die Verformbarkeit zeigt, die, im Vergleich mit
der Abnutzungsbeständigkeit
der geprüften
Stähle,
durch Schlagproben mit ungekerbten Prüfkörpern gemessen wird; und
-
6 das
Mikrogefüge
eines Stahlwerkstoffs gemäß der Erfindung
in einem untersuchten Abschnitt des Werkstoffs zeigt.
-
BESCHREIBUNG
DER AUSGEFÜHRTEN
VERSUCHE
-
Acht
50 kg-Prüfchargen
wurden hergestellt. Die Zusammensetzungen der Stähle, die Gew.-% bei den Legierungselementen
und die Vol.-% beim Karbidgehalt sind in Tabelle 1 angegeben. Die
Chargen wurden zur Form von Blöcken
mit der Größe 60×60 mm geschmiedet.
-
-
In
Tabelle 1 sind die Stähle
Nr. 1 bis 4 Bezugswerkstoffe, während
die Stähle
Nr. 5 bis 8 Zusammensetzungen gemäß der Erfindung aufweisen.
Insbesondere sind die Stähle
Nr. 5, 6 und 7 Beispiele für
Zusammensetzungen gemäß der ersten
bevorzugten Ausführungsform
des Stahls, während
der Stahl Nr. 8 ein Beispiel für
die zweite denkbare Ausführungsform
des Stahls der Erfindung ist. Die hergestellten experimentellen Legierungen
wurden geprüft
mit Bezug auf:
- – die Härte (HB) nach dem Weichglühen,
- – das
Mikrogefüge
nach der Wärmebehandlung,
TA
= 1030°C/30
min/Luft + 525°C/2×2 h,
- – die
Härte nach
dem Austenitisieren bei
TA = 1030°C/30 min/Luft + 525°C/2×2 h,
- – die
Härte nach
dem Anlassen bei 200°C,
300°C, 400°C, 500°C, 525°, 600°C/2×2 h,
TA
= 1030°C/30
min/Luft,
- – die
Härtbarkeit,
- – die
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Abriebverschleiß,
- – die
Zähigkeit
-
WEICHGLÜHHÄRTE
-
Die
Weichglühhärte der
Stahllegierungen Nr. 1 und 4 bis 8 ist in Tabelle 2 gezeigt. Die
Härte kann
in Anbetracht des Karbid- und Vanadiumgehalts der Legierungen als
normal betrachtet werden.
-
-
MIKROGEFÜGE
-
Das
Mikrogefüge
nach einer Wärmebehandlung,
die aus Austenitisieren bei 980–1030°C/30 min
+ Anlassen bei 500–525°C/2×2 h besteht,
wurde durch Lichtmikroskopuntersuchungen und durch ThermoCalc-Berechnungen
der verschiedenen Legierungsvarianten geprüft. Die Menge an Karbiden war
bei einem erhöhten Gehalt
an Chrom und Vanadium erhöht.
Die Stähle
Nr. 4 und Nr. 7 hatten den größten Betrag
der Karbidphase, siehe Tabelle 1.
-
HÄRTE IN ABHÄNGIGKEIT
VON DER ANLASSTEMPERATUR
-
Der
Einfluss der Anlasstemperatur auf die Härte der geprüften Stähle, die
bei einer Anzahl verschiedener Austenitisierungstemperaturen austenitisiert
wurden, ist in den Diagrammen in 1 und 2 gezeigt. Das
Erfordernis einer Härte
von mindestens 60 HRC nach dem Anlassen wurde, soweit all die Stahlvarianten der
Erfindung betroffen sind, nach dem Austenitisieren bei 1030°C/30 min
und dem Anlassen bei 525–550°C/2×2 h bei
einem komfortablen Spielraum erreicht.
-
HÄRTBARKEIT
-
Die
Härtbarkeit
der Stähle
wurde durch vergleichende Dilatometermessungen gemessen. Die gemessenen
Härtewerte
sind in der Tabelle 3 angegeben.
-
-
Die
anderen Legierungen hatten verglichen mit dem Stahl Nr. 1 eine verbesserte
Härtbarkeit.
Insbesondere hatte der Stahl Nr. 6, der einen höheren Mo-Gehalt aufweist, eine
verbesserte Härtbarkeit.
-
ZÄHIGKEIT
-
Die
Ergebnisse der Schlagproben mit ungekerbten Testprüfkörpern der
geprüften
Stähle
bei Raumtemperatur sind in 3 angegeben.
Die Zähigkeit
verminderte sich, während
sich der Karbidgehalt erhöhte. Insbesondere
der Stahl Nr. 8 hatte jedoch in Anbetracht der Tatsache, dass die
Härte so
hoch wie 62 HRC ist, verglichen mit 56.5 HRC beim Stahl Nr. 1, eine
sehr gute Zähigkeit.
-
ABRIEBVERSCHLEIß
-
Die
Abnutzungsbeständigkeit
wurde mittels eines Stift-auf-Scheibe-Tests mit SiO2 als
Schleifmittel ge prüft.
Die Abnutzungsbeständigkeit
war bei einem erhöhten
Gehalt an Vanadium stark erhöht,
wie in 4 gezeigt ist.
-
DISKUSSION – EIGENSCHAFTSKURVE
-
Die
Tabelle 1 zeigt den Gehalt an Kohlenstoff, an MC (Vanadiumkarbid),
an M3C (Zementit) und den Gesamtkarbidgehalt
bei einer Anzahl verschiedener Austenitisierungstemperaturen, wo
angenommen wird, dass ein Gleichgewicht bei den verschiedenen Legierungen
existiert.
-
5 veranschaulicht
das Verhältnis
zwischen der Verformbarkeit, wie sie durch Schlagproben mit ungekerbten
Testprüfkörpern gemessen
wurde, und der Abnutzungsbeständigkeit,
gemessen durch den Stift-auf-Scheibe-Test
mit SiO2, der geprüften Legierungen.
-
Auf
der Grundlage der von den oben beschriebenen Versuchen abgeleiteten
Erfahrungen wird angenommen, dass die Nennzusammensetzungen der
zwei Ausführungsformen
des Stahls der Erfindung die Zusammensetzungen gemäß Tabelle
4 sein sollten, in der die chemischen Zusammensetzungen in Gew.-%
und der Karbidgehalt im gehärteten
und angelassenen Zustand in Vol.-% ausgedrückt sind, wobei der Rest Eisen und
unvermeidbare Verunreinigungen in den Mengen ist. C bezieht sich
auf die Menge des im Martensit gelösten Kohlenstoffs.
-
-
Auf
der Grundlage der Erfahrungen aus den Untersuchungen der Werkstoffe,
die labortechnisch erzeugt wurden, wurden dann zwei großtechnische
Chargen durch die Sprühformtechnik
hergestellt. Jede Charge hatte das Gewicht 2300 kg und den Durchmesser
500 mm. Die chemischen Zusammensetzungen der Stähle sind in Tabelle 5 angegeben.
-
-
Diese
Chargen wurden bei der Temperatur von 1130°C zur Form von Blöcken mit
der Endgröße von ∅ 250
mm geschmiedet. von diesen Blöcken
wurden Testprüfkörper entnommen,
deren Mikrogefüge
geprüft wurden.
Diese Untersuchungen zeigten, dass die der Oberfläche der
Blöcke
benachbarten Karbide kleiner als die Karbide in den Mittelteilen
der Blöcke
waren, was eine natürliche
Folge der Abkühlungsgeschwindigkeit
der Chargen ist. In der Oberschicht könnte die Mehrzahl der Karbide
folglich kleiner als 3 μm
sein, durch Untersuchungen einer Mehrzahl von Proben, die bei verschiedenen
Tiefen in den Querschnitten der Blöcke entnommen wurden, konnte
aber festgestellt werden, dass die Größe im Hauptteil der Blöcke die
Anforderungen erfüllte,
dass mindestens 50 Vol.-% und tatsächlich mindestens 80 Vol.-%
der Karbide sowohl vor der Wärmebehandlung
der Blöcke
als auch nach dem Härten
und Anlassen Größen innerhalb
des Größenbereichs
von 3–25 μm, normalerweise
innerhalb des Bereichs von 3–20 μm aufwiesen.
-
6 zeigt
das Mikrogefüge
einer Probe vor dem Härten
und Anlassen, die in der Mitte eines Blocks, der aus der Stahlcharge
Nr. 126 hergestellt wurde, entnommen worden ist.