DE60008473T2 - Verfahren zur bestimmung einer biologischen aktivität von mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur bestimmung einer biologischen aktivität von mikroorganismen Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das es gestattet festzustellen, ob Mikroorganismen eine biologische Aktivität behalten haben oder nicht.
  • Die Stärke des Verluststroms, der durch das an eine Mikroorganismensuspension in einem dielektrischen Öl angelegte elektrische Feld erzeugt wird, gestattet es, auf die Anwesenheit oder die Abwesenheit biologischer Aktivität zurückzuschließen. Das Verfahren kann zur Bestimmung der Lebensfähigkeit von Mikroorganismen nach Anlegen eines elektrischen Feldes verwendet werden, wenn die Mikroorganismen in einer nachfolgenden Stufe abgetrennt und gezählt werden.
  • Die einfache und schnelle Bestimmung der biologischen Aktivität von Mikroorganismen ist in vielen Fällen wichtig, beispielsweise bei Schadstoffausstoßkontrollen, bei der Qualitätssicherung und bei klinischen Analysen. In den Bereichen der Forschung und der Nahrungsmittelindustrie werden immer mehr Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien und Hefen als Produktionsmittel eingesetzt. Die Verwendung und die Wirksamkeit der eingesetzten verschiedenen biochemischen Prozesse hängen von der Lebensfähigkeit dieser Mikroorganismen ab.
  • In diesem Zusammenhang besteht die Standardmethode darin, eine Probe unter besonderen Bedingungen und in einem geeigneten Agar-Kulturmedium zu kultivieren. Die wirksame Reproduktion der abgenommenen Elemente, die mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop besichtigt und gezählt werden, erlaubt einen Rückschluß auf das Vorhandensein einer biologischen Aktivität. In diesem Falle wird der Ursprungsstamm als lebend bezeichnet. Im gegenteiligen Falle wird auf seine biologische Inaktivität geschlossen.
  • Dieses Verfahren weist zahlreiche Nachteile auf, insbesondere die notwendige Zeit, bis man ein Resultat erhält. In den meisten Fällen sind zur Bildung sichtbarer Kolonien 18 Stunden erforderlich.
  • Im US-Patent 4 321 322 wird ein Verfahren zur Bestimmung des Vorhandenseins der biologischen Aktivität von Mikroorganismen durch Anlegen eines elektrischen Feldes an in wäßriger Suspension vorliegenden Mikroorganismen beschrieben.
  • Aus dem US-Patent 5 824 494 ist insbesondere eine Vorrichtung zur Bestimmung der Zahl der in einer flüssigen Probe vorhandenen Mikroorganismen bekannt.
  • Das europäische Patent 0 543 090 schlägt überdies ein analytisches Verfahren vor, das auf der direkten Messung der metabolischen Aktivität von Bakterien unter Verwendung einer bioelektrochemischen Zelle basiert. Mehrere Aspekte des Systems der bioelektrochemischen Bestimmung sind im europäischen Patent 0 221 663 beschrieben, das ein Verfahren und ein Instrument zur Messung der mikrobiellen Aktivität in einer bioelektrochemischen Zelle betrifft, in EP 0 219 247 , das die bioelektrochemische Zelle und deren Elektroden betrifft, in EP 0 238 322 , das die bioelektrochemischen Mediatoren betrifft, und in EP 0 352 138 , das die in den bioelektrochemischen Zellen verwendeten, verbesserten Elektroden betrifft. Einige dieser Verfahren umfassen eine der Analyse vorausgehende Stufe, in der die Bakterien durch ein Filter konzentriert werden, das ein wichtiges Element der Vorrichtung ist. Andere verwenden eine Elektrode mit bestimmter Konfiguration und spezieller Zusammensetzung aus porösem Kohlenstoff oder teuren Edelmetallen.
  • Welche Systeme auch immer in diesen Patenten beschrieben sind, die Verwendung eines chemischen Beschleunigers ist unabdingbar. Dieser Beschleuniger ist eine organische Verbindung wie zum Beispiel 1,4-Benzochinon, die im Medium gelöst ist und dem Elektronentransport zwischen den Elektroden und den Mikroorganismen dient. Er erzeugt beim Kontakt mit den Bakterien eine Antwort, die durch Meßelektroden detektiert und gemessen wird. In Abhängigkeit des Beschleunigers, seiner Konzentration und seines Oxidationsgrades verändern sich die gemessenen Antworten deutlich, was die Interpretation und den Vergleich der Ergebnisse schwierig macht. Außerdem sind gegebenenfalls vorhandene Verunreinigungen in Form von Stoffen oder Elementen, die zum Elektronenaustausch mit dem Beschleuniger in der Lage sind, die Ursache für zahlreiche Fehler. Schließlich macht es die Anwesenheit des Beschleunigers und eines Filters schwierig, die untersuchten Mikroorganismen später wiederzuverwenden.
  • Bei der Verwendung einer bioelektrochemischen Zelle werden die Mikroorganismen elektrischen Feldern in wäßrigem Milieu ausgesetzt, insbesondere in einem gepufferten Milieu mit genau definierten Innenkonzentrationen. Hochfrequente elektrische Wechselströme erzeugen elektrische Wechselfelder. Solche Bedingungen erlauben es nicht, Spannungen von mehr als einigen Volt während mehr als einigen Sekunden anzulegen. Bei Verwendung von Gleichstrom besitzt die durch Kondensatorentladungen erhaltene elektrische Spannung immer einen Übergangs- oder impulsartigen Charakter. Man kann sie auf einem höheren Wert von einigen Kilovolt nur während relativ kurzer Zeiten von weniger als einer Sekunde aufrechterhalten; dies gestattet folglich nur diskontinuierliche bzw. stufenförmige Messungen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile zu vermeiden und ein schnelles Verfahren zur Bestimmung des Zustandes einer Mikroorganismenkultur vorzuschlagen, das an verschiedene Arten von Mikroorganismen anpaßbar ist.
  • Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sich das vorgenannte Verfahren auf einfache und kostengünstige Weise ausführen läßt. Ein weiteres Ziel besteht darin, die Wiederverwendung der untersuchten Mikroorganismen nach dem Anlegen eines elektrischen Feldes gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zu ermöglichen.
  • Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Verfahren zur Feststellung des Vorhandenseins einer biologischen Aktivität von Mikroorganismen durch Anlegen eines elektrischen Feldes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es das Anlegen eines elektrischen Feldes an ein dielektrisches Medium, das durch in einem dielektrischen Öl suspendierte Mikroorganismen gebildet wird, und die Messung eines für lebende Mikroorganismen charakteristischen Verluststroms umfaßt.
  • Zur Herstellung der Zellsuspension werden die Mikroorganismen zunächst von der Oberfläche eines Agar-Kulturmediums abgenommen und dann in ein dielektrisches Öl verbracht. Das dielektrische Öl kann ein Ölgemisch oder ein Mineralöl oder ein organisches Öl sein und ist vorzugsweise ein Silikonöl. Das Gemisch aus Mikroorganismen und dielektrischem Öl kann mittels einer Ultraschallsonde homogenisiert werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man an die dielektrische Suspension fortschreitend ein elektrisches Feld, ausgehend vom Wert 0 bis zum gewählten Maximalwert, anlegt. Das Anlegen des elektrischen Feldes erzeugt im Inneren des Mediums, das die Mikroorganismen und das dielektrische Öl enthält, einen Verluststrom. Wenn die Mikroorganismen leben, sind die Änderungen der Stärke des Verluststroms in Abhängigkeit vom angelegten elektrischen Feld charakteristisch und gestatten den Rückschluß auf das Vorhandensein einer biologischen Aktivität. Wie auch immer der durch Anlegen des elektrischen Feldes erzeugte Streß geartet sein mag, es erscheint ein charakteristischer Peak, der die Lebensfähigkeit der untersuchten Mikroorganismen wiedergibt. Wenn die Mikroorganismen tot sind, beobachtet man dagegen eine konstante Änderung der Stärke in Abhängigkeit des angelegten elektrischen Feldes.
  • Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Bestimmung des Vorhandenseins einer biologischen Aktivität von Mikroorganismen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie einen mit Elektroden ausgerüsteten Behälter umfaßt, in den die Suspension von Mikroorganismen in einem dielektrischen Öl gebracht wird, Mittel zur Erzeugung eines elektrischen Feldes zwischen zwei oder mehreren Elektroden, Mittel zur Messung und Mittel zur Aufzeichnung des induzierten Verluststroms. Der Behälter, in den die Mikroorganismensuspension verbracht wird, ist mit metallischen Elektroden ausgerüstet.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht der Behälter, in den die Suspension verbracht wird, aus einer isolierenden Platte, die mit einem Zwischenraum zwischen den Elektroden versehen ist. Vorzugsweise beträgt die Spannung des elektrischen Stroms zwischen den Elektroden zwischen 0 und 250 V/mm.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann an das Anlegen des elektrischen Feldes eine Stufe des Überführens in ein wäßriges Milieu und danach eine Stufe der Zählung folgen. Diese Anwendung des Verfahrens bildet ein einfaches und wirksames Mittel der Selektion von Mikroorganismen, die das elektrische Feld überlebt haben.
  • Die Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden genaueren, aber nicht als beschränkend aufzufassenden Beschreibung der Beispiele.
  • 1 zeigt den Behälter 1 mit einem Mantel 4, der die Elektroden 2 hält, zwischen die die Mikroorganismensuspension 3 gebracht wird.
  • 2 zeigt eine Variante des Behälters, bestehend aus einer Petri-Schale 5 mit Elektroden 2, zwischen denen sich die Mikroorganismensuspension 3 auf einer Lamelle 6 im Zwischenelektrodenraum 7 befindet.
  • 3 zeigt eine Kurve der Änderungen des Verluststroms in Abhängigkeit des angelegten elektrischen Feldes, wenn die Mikroorganismen tot sind.
  • 4 zeigt eine Kurve der Änderungen der Verluststromstärke in Abhängigkeit des angelegten elektrischen Feldes von 0 bis 250 V/mm, wenn die Mikroorganismen leben.
  • 5 zeigt eine Kurve der Änderungen der Verluststromstärke in Abhängigkeit der Zeit, wenn die Spannung stufenweise alle 15 Sekunden um 2,5 V/mm bis zu einer Endspannung von 25 V/mm (symbolisiert durch den Pfeil) erhöht wird und dann auf diesem Wert gehalten wird.
  • 6 zeigt eine Kurve der Änderungen der Verluststromstärke in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Spannung alle 15 Sekunden stufenweise um 5 V/mm bis zu einer Endspannung von 50 V/mm (symbolisiert durch den Pfeil) erhöht und dann auf diesem Wert gehalten wird.
  • 7 zeigt eine Kurve der Änderungen der Verluststromstärke in Abhängigkeit von der Zeit, wenn die Spannung alle 15 Sekunden stufenweise um 10 V/mm bis zu einer Endspannung von 250 V/mm (symbolisiert durch den Pfeil) erhöht und dann auf diesem Wert gehalten wird.
  • Beispiel 1
  • Wenn die untersuchten Mikroorganismen von einem Agar-Kulturmedium stammen, werden sie von der Oberfläche mit Hilfe eines Spatels abgenommen und in ein Eppendorf-Röhrchen gegeben, das 1 ml dielektrisches Silikonöl enthält. Man führt eine Ultraschallsonde in das Mikroröhrchen ein. Um eine homogene Suspension zu erhalten, läßt man Ultraschallwellen mit 25 W und einer Frequenz von 20 kHz 30 Sekunden lang, alternierend mit zwei bis drei Ruhephasen von jeweils 5 Sekunden, auf das Gemisch einwirken; die Zellhaufen und der gegebenenfalls anwesende Agar werden durch Zentrifugieren bei 4000 Umdrehungen/min während 30 Sekunden bei 4°C abgetrennt. Die homogene Suspension wird anschließend in einen der in den 1 und 2 dargestellten Behälter gegeben. Der Abstand zwischen den Elektroden 2 beträgt 1,8 mm bei der Anordnung gemäß 1 und 3 mm bei der Anordnung gemäß 2. Eine ununterbrochene Spannung, die sich fortschreitend von 0 bis 250 V/mm ändert, wird von einem Generator geliefert und fortschreitend an die Suspension angelegt. Gleichzeitig zeichnet ein Amperemeter den induzierten Verluststrom auf.
  • Entsprechend dem Verlauf der Kurve, die die Veränderung der Verluststromstärke i in Mikroampère in Abhängigkeit von dem angelegten elektrischen Feld V in Volt zwischen den Elektroden 2 wiedergibt, kann man sofort und einfach bestimmen, ob die Mikroorganismen leben oder tot sind.
  • Wenn die Mikroorganismen tot sind, verläuft die in 3 dargestellte Kurve, die mit der Vorrichtung gemäß 1 erhalten wurde, linear. Wenn sie dagegen leben, verläuft die in 4 wiedergegebene Kurve, die mit der Vorrichtung gemäß 1 erhalten wurde, ganz anders. Der Verluststrom steigt bei schwachen Spannungen drastisch an, durchläuft ein Maximum bei einer Spannung von ungefähr 220 V und nimmt anschließend wieder stark ab, um sich ab einem Wert von ungefähr 300 V zu stabilisieren.
  • Beispiel 2
  • Die von einem Agar-Kulturmedium stammenden untersuchten Mikroorganismen werden von der Oberfläche mit Hilfe eines Spatels abgenommen und in zwei Eppendorf-Röhrchen eingeführt, die jeweils 1 ml dielektrisches Silikonöl enthalten. Man führt eine Ultraschallsonde in die Mikroröhrchen ein, die Versuchsröhrchen und Vergleichsröhrchen genannt werden. Der Ultraschall mit 25 W und einer Frequenz von 20 kHz wird 30 Sekunden lang, alternierend mit 2 bis 3 Ruhephasen von jeweils 5 Sekunden, auf das Gemisch angewandt, um eine homogene Suspension zu erhalten; die Zellhaufen und der gegebenenfalls vorhandene Agar wird durch 30 sec Zentrifugieren bei 4000 Umdrehungen/min bei 4°C entfernt.
  • Nach der Einführung der in dem Versuchsröhrchen enthaltenen homogenen Suspension in einen der in den 1 und 2 dargestellten Behälter wird das elektrische Feld angelegt. Auf diese Weise wird ein elektrisches Feld mit zuvor je nach An der durchgeführten Untersuchungen und je nach den untersuchten Mikroorganismen bestimmten qualitativen und quantitativen Eigenschaften an eine der Suspensionen 3 während einer vorbestimmten Dauer angelegt. Das Medium wird in ein Eppendorf-Versuchsröhrchen 2 verbracht.
  • Die beiden Mikroröhrchen werden anschließend bei 10000 Umdrehungen/min 30 Sekunden lang bei 4°C zentrifugiert, um die Rückstände wiederzugewinnen. Man zieht das Silikonöl ab, indem man die Eppendorf-Röhrchen umdreht. Man fügt 1 ml 0,05 M-Phosphatpufferlösung von pH 7 sowohl den Vergleichs- als auch den Versuchsröhrchen 2 zu und homogenisiert jedes der Gemische durch Ultraschallbehandlung bei 25 W und einer Frequenz von 20 kHz während 5 Sekunden. Jede Suspension wird in ein cottonisiertes Röhrchen gegossen, das 9 ml eines für die untersuchten Mikroorganismen geeigneten Kulturmediums enthält.
  • Die Bakterienzellen werden anschließend an das Schütteln der cottonisierten Vergleichs- und Versuchsröhrchen während 3 Stunden bei 150 Umdrehungen/min wiederbelebt. 1 ml dieser ersten Verdünnung wird von jedem Röhrchen abgenommen und in ein Hämolyseröhrchen verbracht, um die optische Dichte jeder Zellsuspension zu messen. Man gibt den beiden abgenommenen Proben jeweils wieder eine ausreichende Menge 0,05 M-Phosphatpuffer von pH 7 zu, um eine endgültige optische Dichte von zwischen 0 und 0,4 zu erhalten. In Kenntnis der optischen Dichte des Vergleichs und des Versuchs, bestimmt man durch Vergleich mit einer Eichkurve, die durch Auszählen einer Thoma-Zelle erhalten wurde, die in jedem Röhrchen vorhandene Zahl von Zellen.
  • Man bereitet eine Verdünnungsreihe von 10 zu 10 für jedes Röhrchen. Für jede Verdünnung impft man drei Petrischalen, die Agar-Kulturmedium enthalten, mit 0,1 ml Zellsuspension. Nach einer Inkubationszeit von 72 Stunden bei 30°C, zählt man die auf jeder Schale gebildeten Kolonien aus. Man bestimmt dann den Prozentsatz an lebenden Zellen im Anschluß an das Anlegen eines elektrischen Feldes, indem man das Verhältnis der Zahl der im Versuchsröhrchen vorhandenen Zellen zur Zahl der im Vergleichsröhrchen vorhandenen Zellen bestimmt.
  • Beispiel 3
  • Man arbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben.
  • Die Stärke des an die Suspension 3 angelegten elektrischen Feldes wird stufenweise um 2,5 V/mm alle 15 Sekunden erhöht, bis man eine Spannung von 25 V/mm erhält. Das Ende des Spannungsanstiegs wird in 5 durch den Pfeil symbolisiert. Die für diesen Spannungsanstieg benötigte Zeit beträgt 1 Minute und 15 Sekunden. Anschließend wird die Spannung auf diesem Wert 13 Minuten und 45 Sekunden lang gehalten, was zu einer Gesamtdauer des Versuchs von 15 Minuten führt. Gleichzeitig zeichnet ein Amperemeter den induzierten Verluststrom auf.
  • Sobald die Stärke des elektrischen Feldes nicht mehr wächst, nimmt die Stärke des Verluststroms zu, und zwar zunächst linear während 100 Sekunden, dann tritt ein Bruch auf und die Verluststromstärke steigt stark an, um einen Maximalwert von mehr als 70 μA nach 330 Sekunden zu erreichen. Während des Restes der Zeit, während der das elektrische Feld an die Zellsuspension 3 angelegt wird, nimmt die Verluststromstärke ab bis auf einen endgültigen Wert in der Nähe von 20 μA. Die Stetigkeit dieser Abnahme wird durch Sekundärpeaks schwacher Intensität unterbrochen.
  • Beispiel 4
  • Man arbeitet wie in Beispiel 1.
  • Die Stärke des an die Suspension 3 angelegten elektrischen Feldes wird stufenweise um 5 V/mm alle 15 Sekunden erhöht, bis eine Spannung von 50 V/mm erreicht ist. Das Ende des Spannungsanstiegs wird in 6 durch den Pfeil symbolisiert. Die für diesen Spannungsanstieg notwendige Zeit beträgt 2 Minuten und 30 Sekunden. Anschließend wird die Spannung auf diesem Wert während 12 Minuten und 30 Sekunden gehalten, was zu einer Gesamtdauer des Versuchs von 15 Minuten führt. Gleichzeitig zeichnet ein Amperemeter den induzierten Verluststrom auf.
  • Nach einer Phase geringen Anstiegs während der ersten Minute beginnt die Verluststromstärke schnell anzusteigen. Es handelt sich um den Ausgangspunkt des nach dem Ende des Spannungsanstiegs unvermutet auftretenden Peaks der Verluststromstärke. Der nach 4 Minuten und 30 Sekunden aufgezeichnete Maximalwert der Verluststromstärke beträgt 306 μA. Während des Restes der Zeit, während der das elektrische Feld an die Zellsuspension 3 angelegt wird, sinkt die Verluststromstärke auf einen Endwert in der Nähe von 47 μA. Die Stetigkeit dieses Absinkens wird durch die Anwesenheit von Sekundärpeaks schwacher Intensität unterbrochen.
  • Beispiel 5
  • Man arbeitet wie in Beispiel 1.
  • Die Stärke des an die Suspension 3 angelegten elektrischen Feldes wird stufenweise alle 15 Sekunden von 10 V/mm erhöht, bis eine Spannung von 250 V/mm erreicht ist. Das Ende des Spannungsanstiegs wird in 7 durch den Pfeil symbolisiert. Die für diesen Spannungsanstieg erforderliche Zeit beträgt 6 Minuten und 15 Sekunden. Anschließend wird die Spannung auf diesem Wert während 8 Minuten und 45 Sekunden gehalten, was zu einer Gesamtdauer des Versuchs von 15 Minuten führt. Gleichzeitig zeichnet ein Amperemeter den induzierten Verluststrom auf.
  • Die Verluststromstärke wächst geringfügig während der beiden ersten Minuten des Spannungsanstiegs an, bis die Stärke des elektrischen Feldes 80 V/mm erreicht. In der folgenden Minute, das heißt zwischen 90 und 130 V/nun, wird ein sehr starker Anstieg der Verluststromstärke verzeichnet. Am Ende dieses Anstieges beträgt der Wert der Verluststromstärke 97,6 V/mm. Anschließend sinkt die Verluststromstärke quasi exponentiell bis zum Ende des Anlegens der Spannung und erreicht einen Endwert von 15 μA. Die Stetigkeit dieser Abnahme wird durch die Anwesenheit von Sekundärpeaks schwacher Intensität unterbrochen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Bestimmung des Zustands der Bakterienkultur innerhalb einer Zeit von weniger als einer Stunde. Dadurch werden kostspielige Maßnahmen vermieden, aber auch der Einsatz ausgebildeten Personals für die visuelle Beobachtung und das Zählen der in ein Nährmedium umgesetzten Elemente. Wegen der geringen Dauer der Kontrolle ist außerdem die Entwicklung von Verunreinigungen vernachlässigbar. Es ist daher nicht nötig, in steriler Atmosphäre oder unter streng aseptischen Bedingungen zu arbeiten.
  • Weitere Vorteile wie zum Beispiel die Abwesenheit eines speziellen Beschleunigers und die Verwendung klassischer Elektroden erlauben die Gewinnung genauer Ergebnisse zu niedrigen Kosten.
  • Das Verfahren besitzt außerdem den Vorteil der Anlage wachsender elektrischer Felder starker Intensität über lange Zeiträume. Die so durchgeführten kontinuierlichen Messungen führen folglich zu widerspruchsfreieren Ergebnissen, deren Interpretation zuverlässiger ist.
  • Die Erfindung besitzt ferner den Vorteil, daß sie eine Wiederaufarbeitung für eine eventuelle spätere Verwendung der Mikroorganismen gestattet, die das Anlegen des elektrischen Feldes überlebt haben.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Feststellung des Vorhandenseins einer biologischen Aktivität von Mikroorganismen durch Anlegen eines elektrischen Feldes, dadurch gekennzeichnet, daß es umfaßt: das Suspendieren von Mikroorganismen in einem dielektrischen Öl, das Anlegen eines elektrischen Feldes an die Suspension und das Messen der Änderungen der Stärke des in Abhängigkeit des angelegten elektrischen Feldes induzierten Verluststroms.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen von einem Agar-Kulturmedium abgenommen werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen-Suspension durch Ultraschallbehandlung eines Gemischs aus dem dielektrischen Öl und den Mikroorganismen erhalten wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das dielektrische Öl ein Mineralöl oder ein organisches Öl oder ein Gemisch davon ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das dielektrische Öl ein Silikonöl ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an die Suspension der Mikroorganismen angelegte elektrische Feld zwischen 0 und 250 V/mm beträgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen nach dem Messen der Änderungen der Stärke des induzierten Verluststroms in ein wäßriges Medium übergeführt und gezählt werden.
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