DE60007510T2

DE60007510T2 - Stuhlvorrichtung

Info

Publication number: DE60007510T2
Application number: DE60007510T
Authority: DE
Inventors: Peter Opsvik
Original assignee: Peter Opsvik AS
Current assignee: Peter Opsvik AS
Priority date: 1999-01-06
Filing date: 2000-01-03
Publication date: 2004-06-24
Anticipated expiration: 2020-01-04
Also published as: EP1146804A1; EP1146804B1; AU3083700A; ATE256985T1; NO990041D0; WO2000040121A1; DE60007510D1

Description

Erfindungsgebiet und Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Stuhlanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, siehe US-A-743 516.
Hintergrund der Erfindung
Der Mensch ist nicht geschaffen zum Stillsitzen in einem statischen Möbelstück. Eine Verwendung der Muskeln, eine Bewegung ist eine fundamentale Notwendigkeit des menschlichen Wesens, und Bewegung ist sowohl gesund und angenehm, auch bei Verwendung eines Stuhls.
Der Hauptzweck der Erfindung besteht in der Schaffung eines Stuhls, der zur Bewegung und Änderung der Sitzposition inspiriert und der im übrigen dem Benutzer das Gefühl des Fliegens zur Kompensation der üblicherweise statischen Umgebung vermittelt.
Aufgabe der Erfindung
Ein Hauptzweck der vorliegenden Erfindung liegt in der Schaffung eines neuen Stuhls, der, verglichen mit dem Stand der Technik, nicht nur als kippbarer Stuhl verwendet werden kann, sondern auch Schaukel- und/oder Schwingungsbewegungen ausführen kann.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung von Angaben für eine Stuhlanordnung, bei denen der Stuhlkorpus in einer oder mehreren stationären Stützkonstruktionen aufgehängt ist, oder in einem Gestell, das auf einer Oberfläche bewegt werden kann, optional mit Hilfe von Rollen.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Stuhlanordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 1.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
1 ist eine perspektivische Rückansicht einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Stuhlanordnung gemäß der Erfindung.
2 ist eine perspektivische Seitenansicht der Ausführungsform gemäß 1, bei der der Benutzer eine zurückgelehnte Position einnimmt.
3 ist eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß 1, bei der der Benutzer eine neutrale Sitzposition einnimmt.
4 ist eine perspektivische Seitenansicht der Ausführungsform gemäß 1, bei der der Benutzer eine vorwärtsgeneigte Sitzposition einnimmt.
5 ist eine perspektivische Rückansicht einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Stuhlanordnung gemäß der Erfindung.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
In 1 wird eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Stuhlanordnung gemäß der Erfindung gezeigt, die einen Sitz 1 und eine Rückenlehne 2 umfaßt, die gemeinsam einen Stuhlkorpus 3 bilden. Bei der Ausführungsform gemäß 1 wird der Stuhlkorpus durch ein Gestell 4 abgestützt, der einen unteren Kreuzrahmen 5 umfaßt, der an seinen vier Enden 5a, 5b, 5c, 5d eine Stützsäule 6a, 6b, 6c und 6d trägt.
Wie aus 1 hervorgeht, sind der Sitz 1 und die Rückenlehne 2 des Stuhlkorpus flexibel miteinander verbunden mit Hilfe von Seilen oder dergleichen 7 und 8, während der Stuhl 1 und die Rückenlehne 2 auch flexibel in Bezug auf das Gestell angebracht sind, hier mit Hilfe von Seilen oder ähnlichen Elementen 7c und 8c sowie 7a und 8a.
Mit anderen Worten, der Sitz 1 ist in seinem rückwärtigen Bereich flexibel am im wesentlichen unteren Bereiche der Rückenlehne 2 angebracht, während der Sitz 1 an seinem vorderen Bereich flexibel an dem Gestell 4 aufgehängt ist und während die Rückenlehne in ihrem im wesentlichen oberen Bereich flexibel an dem Gestell 4 aufgehängt ist.
Es ist ersichtlich, dass der Sitz 1 und die Rückenlehne miteinander und dem Gestell mit Hilfe von geteilten oder zusammenhängenden Seilen oder entsprechenden Gliedern verbunden sein können.
Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform sind der Sitz 1 und die Rückenlehne 2 an zwei parallelen Seilen oder dergleichen aufgehängt, die mit 7 und 8 bezeichnet sind. Diese Seile erstrecken sich von ihrem jeweiligen vorderen, alternativ unteren Bereich an dem Gestell zu dem jeweils hinteren, alternativ höheren Bereich des Gestells 4.
Im übrigen sind bei der Ausführungsform gemäß 1 der Sitz 1 und die Rükkenlehne 2 so angebunden, dass die Seile 7 und 8 sich teilweise unter oder hinter einem Seitenrand, teilweise durch oder über oder vor dem Seitenrand erstrecken und dann unter oder hinter dem Seitenrand verlaufen, wobei alles für eine nachfolgende Einstellung arrangiert ist.
Bei der Ausführungsform gemäß 1 können zwei Bänder an jeder Seite des Sitzes 1 vorgesehen sein, während für die Rückenlehne ein Band vorgesehen ist, das hier durch geeignete Seitenbereiche 2a,2b verläuft, die sich entlang den seitlichen Rändern der Rückenlehne 2 erstrecken.
Die in der Figur gezeigte Konstruktion umfaßt ein Gestell oder eine Rahmenkonstruktion 5, die auf einer Stützfläche ruht und Säulen 6a bis 6d umfaßt, die lösbar angebracht sein können an dem Gestell und sich aufwärts von den vier Ekken von 5a bis 5d des Kreuzrahmens 5 erstrecken.
Seile hängen von den oberen Enden der Stützsäulen 6a bis 6d herab und sind durch Platten hindurchgezogen, die die Sitzplatte und die Rückenlehne zu dem Stuhl oder Stuhlkorpus verbinden.
Die beiden am weitesten hinten liegenden Seile sind durch die Rückenlehne 2 so hindurchgezogen, dass sie um ihre eigene Achse oder eine geeignete Querachse kippbar ist.
Die Seile sind durch Löcher in der Rückenlehne und dem Sitz hindurchgezogen, so dass diese sowohl kippen als auch sich verschiedenen Winkeln der Rückenlehne anpassen können, wie aus 2 bis 4 hervorgeht.
Die Seilführung erfolgt auch so, dass die Teile, die den Stuhlkorpus bilden, in Bezug aufeinander eingestellt werden können, und insbesondere gestattet die Seilführung eine einfache Einstellung der Rückenlehne in ihrer Höhe.
Das Gestell oder der Kreuzrahmen 5 hat eine geeignete Form, die Platz für die Beine des Benutzers läßt. Der Stuhl kann aus einem flachen Paket zu einem fertigen Möbelstück aufgerichtet werden, indem die vier Stützsäulen in den vier Ecken des Kreuzrahmens angebracht werden. Die Trägerstücke 5a bis 5d an dem Kreuzrahmen 5 besitzen optional eine konische innere Form, die angepaßt ist an eine konische Form des unteren Bereichs der Stützsäulen 6a bis 6d, damit die Säulen in ihrer Position aufgrund des Gewichts der Person, die den Stuhl benutzt, eingeklemmt werden.
2 ist eine Seitenansicht eines Stuhls gemäß 1 und zeigt einen Benutzer 10, der eine zurückgelehnte Position in dem Sitz 1 eingenommen hat, in einer im wesentlichen waagerechten Position und mit der Rückenlehne 2 in einer zurückgeneigten Stellung.
3 zeigt den Benutzer 10 in einer neutralen Position, in der der Sitz 1 um wesentlichen waagerecht steht, die Rückenlehne 2 jedoch in einer Position steht, die der normalen Sitzposition entspricht.
4 zeigt den Benutzer 10 in einer nach vorne geneigten Stellung, in der der Sitz eine nach vorne geneigte Stellung einnimmt, während die Rückenlehne in diesem Falle nicht benutzt wird, da ihre flexible Verbindung mit der Sitzplatte nicht länger die Kippbewegung des Stuhles behindert.
5 zeigt eine Variante der Ausführungsform gemäß 1, bei der der Stuhlkorpus 103 an vier Seilen aufgehängt ist, wobei die hinteren Stützsäulen 106a und 106b länger sind als die vorderen Stützsäulen 106c und 106d. Es versteht sich, dass andere Ausführüngsformen in Betracht gezogen werden können für das Gestell als diejenigen Ausführungsformen, die gezeigt worden sind, beispielsweise eine Anordnung, bei der die Säulen am Boden angebracht sind.
Alternativ kann das Gestell, das die Säulen trägt, stationär oder beweglich sein, beispielsweise so leicht sein, dass es getragen werden kann, oder mit Rollen versehen sein.

Claims

Stuhlanordnung mit einer Sitzfläche (1) und einer Rückenlehne (2), welche gemeinsam einen Stuhlkörper (3) bilden, und einem Stützmittel (4), das die Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) trägt, wobei die Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) des Stuhlkörpers mit Seilen oder ähnlichen Organen (7, 8) flexibel aneinander und auch flexibel am Stützmittel (4) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützmittel als Gestell (4) ausgebildet ist, welches zwei vordere (6c, 6d) und zwei hintere (6a, 6b), nach oben weisende Stützsäulen aufweist, und dass der Vorderteil der Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) an je einem Paar der vorderen und hinteren Stützsäulen aufgehängt sind.
Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Stützsäulen (6a–d) am oberen Ende Befestigungs- oder Einhängemittel für die genannten Seile oder ähnlichen Organe (7, 8) aufweisen, und dass die Seile oder ähnlichen Organe verstellbar daran befestigt bzw. aufgehängt werden können.
Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die nach oben weisenden Stützsäulen unterschiedlich lang sein können, beispielsweise zwei höhere hintere Stützsäulen (106a, 106b) und zwei niedrigere vordere Stützsäulen (106c, 106d).
Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung oder Aufhängung der Seile oder ähnlichen Organe (7, 8) im Gestell (4) derart erfolgt, dass der Stuhlkörper in allen im wesentlichen waagrechten Richtungen beweglich ist und auch die Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) einzeln in diesen Richtungen beweglich sind.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den vorderen und den hinteren Säulen (6c, 6d; 6a, 6b) grösser ist als der Abstand zwischen den vorderen und den hinteren Befestigungspunkten der Seile oder ähnlichen Organe (7, 8) an der Sitzfläche (1).
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (2) Seitenteile (2a, 2b) aufweist, welche von der restlichen Fläche der Rückenlehne nach aussen vorstehen und mit den Seilen oder ähnlichen Organen (7, 8) verbunden sind, um eine Kippbewegung der Rückenlehne (2) um eine geeignete Querachse zu ermöglichen.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzfläche (1) und die Rückenlehne (2) auf zwei parallele Seile oder ähnliche Organe (7, 8) aufgezogen sind, welche jeweils vom vorderen, wahlweise niedrigeren Teil des Gestells (4) zum hinteren, wahlweise höheren Teil des Gestells (4) verlaufen, wobei das Aufziehen der Sitzfläche (1) und der Rückenlehne (2) vorzugsweise dadurch erfolgt, dass die Seile (7, 8) teilweise unter oder hinter einem seitlichen Rand, teilweise durch und über oder vor dem seitlichen Rand und dann durch und unter oder hinter dem seitlichen Rand verlaufen, wobei alles nachträglich verstellbar ist.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seile oder ähnlichen Organe (7, 8) Seile, Drähte, Ketten usw. aus einem geeigneten Material umfassen, welche wahlweise mit einem weiteren weichen Material überzogen oder beschichtet sind.
Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützsäulen (6a–6d ) abnehmbar an einem Unterteil (5) des Gestells (4) befestigt sind, um ein einfaches Zusammensetzen und Auseinandernehmen des Gestells (4) und des Stuhlkörpers (3) zu ermöglichen.
Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell Säulen aufweist, welche im Boden fixiert sind.