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VERFAHREN
UND LÖSUNG
ZUM FLASH-SPINNEN
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Die vorliegende Patentanmeldung beansprucht
die Priorität
von der vorläufigen
Patentanmeldung Nr. 60/150002, eingereicht am 20. August 1999.
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TECHNISCHES GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft das Flash-Spinnen
von polymeren Plexifilament-Folienelementarfasersträngen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Spinnflüssigkeit, die bei vorhandenen
industriellen Flash-Spinnmaschinen mit minimalen Änderungen
an der Ausrüstung
eingesetzt werden kann.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei dem Verfahren zur Herstellung
von flach-gesponnenen Fasern, wie in
US-A-3081519 von Blades et al., abgetreten
an E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, DE (nachstehend
als DuPont bezeichnet), offenbart, wird eine Lösung eines synthesefaserbildenden
Polymers in einem flüssigen
Spinnmittel, das unterhalb des normalen Siedepunkts der Flüssigkeit
kein Lösungsmittel
für das
Polymer ist, auf einer Temperatur über dem normalen Siedepunkt
der Flüssigkeit
und auf einem autogenen Druck oder darüber gehalten und wird dann
in eine Zone von niedrigerer Temperatur und wesentlich niedrigerem
Druck versponnen, um Plexifilament-Folienelementarfaserstränge zu erzeugen.
Wie in
US-A-3227794 von
Anderson et al. (abgetreten an DuPont) offenbart, erfordert das
Flash-Spinnverfahren ein Spinnmittel, das (1) unterhalb des normalen
Siedepunkts des Spinnmittels ein Nichtlösungsmittel für das Polymer
ist; (2) unter hohem Druck eine Lösung mit dem Polymer bildet;
(3) eine gewünschte
Zweiphasendispersion mit dem Polymer bildet, wenn der Lösungsdruck
in einer Entspannungskammer ein wenig abgesenkt wird; und (4) bei
der Freisetzung aus der Entspannungskammer in eine Zone mit wesentlich
niedrigerem Druck eine Flashverdampfung erfdährt.
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Aus Polyethylen-Plexifilament-Folienelementarfasersträngen hergestellte
kommerzielle Spinnvliesprodukte sind durch Flash-Spinnen einer Spinnflüssigkeit
hergestellt worden, die aus Polyethylen in einem Trichlorfluormethan-Spinnmittel
besteht. Leider wird Trichlorfluormethan als eine Chemikalie angesehen,
die einen Ozonabbau in der Stratosphäre verursacht, und daher besteht
ein Bedarf für
alternative Spinnmittel zum Gebrauch in dem Flash-Spinnverfahren.
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Das Ozonverarmungs- bzw. Ozonabbaupotential
("ODP") für eine Verbindung
ist ein relatives Maß für die erwartete
Auswirkung der Verbindung auf den Abbau von stratosphärischem
Ozon, wenn die Verbindung als Gas in die Atmosphäre freigesetzt wird, im Vergleich
zu der Auswirkung, die von der Freisetzung der gleichen Masse Trichlorfluormethangas
erwartet wird. ODP-Werte dienen zum Vergleich der relativen Auswirkungen
der Freisetzung verschiedener Gase auf die Ozonschicht der Erde.
ODP-Werte werden im allgemeinen durch Verfahren ähnlich denjenigen berechnet,
die in Kapitel 13 von "Scientific
Assessment of Ozone Depletion: 1994", (Wissenschaftliche Einschätzung des
Ozonabbaus: 1994), Report No. 37 of the World Meteorological Organization's Global Ozone Research
and Monitoring Project, beschrieben werden.
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Das Erderwärmungspotential ("GWP") für eine Verbindung
ist ein relatives Maß zur
die erwartete Auswirkung auf die Treibhauserwärmung der Erdatmosphäre, wenn
die Verbindung als Gas in die Atmosphäre freigesetzt wird, im Vergleich
zu der Auswirkung, die von der Freisetzung der gleichen Masse Kohlendioxidgas
in die Atmosphäre
erwartet wird. GWP ist vom Absorptionsgrad langwelliger Strahlung
(Infrarotstrahlung) durch die Verbindung und von der erwarteten
Lebensdauer der Verbindung in der Atmosphäre abhängig. GWP-Werte werden im allgemeinen
durch Verfahren ähnlich
denjenigen berechnet, die in Kapitel 13 von "Scientific Assessment of Ozone Depletion:
1994", (Wissenschaftliche
Einschätzung
des Ozonabbaus: 1994), Report No. 37 of the World Meteorological
Organization's Global
Ozone Research and Monitoring Project, beschrieben werden.
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Beim Flash-Spinnverfahren wird das
flüssige
Spinnmittel nach dem Durchgang durch die Spinnöffnung verdampft. Das gasförmige Spinnmittel
wird herkömmlicherweise
aufgefangen, kondensiert, gereinigt und dann in den Spinnmittelzufluß für das Flash-Spinnverfahren
zurückgeführt. Es
ist jedoch wahrscheinlich, daß ein
gewisser Anteil des gasförmigen
Spinnmittels an irgendeiner Stelle in die Atmosphäre entweicht.
Dementsprechend besteht ein Bedarf, ein Spinnmittel zu finden, das
im Flash-Spinnverfahren
gut funktioniert und außerdem
ein sehr niedriges Ozonabbaupotential (ODP), ein sehr niedriges
Erderwärmungspotential
(GWP), einen Siedepunkt von weniger als 100°C und entweder keinen Flammpunkt
oder einen höheren
Flammpunkt als 0°C
aufweist.
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US-A-3227794 von Shin (abgetreten an DuPont)
offenbart ein alternatives Spinnmittel für das Flash-Spinnen, nämlich Dichlormethan
(auch als Methylenchlorid bezeichnet) und ein Halogenkohlenwasserstoff-Zusatzspinnmittel
mit einem Siedepunkt zwischen 0°C
und –50°C.
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Die veröffentlichte japanische Patentanmeldung
JP 5263310-A (veröffentlicht
am 12.10.93) offenbart die Herstellung dreidimensionaler flash-gesponnener
Fasern aus Polymer, das in Spinnmittelgemischen gelöst ist,
wobei die Hauptkomponente des Spinnmittelgemischs aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Dichlormethan, Dichlorethylen und Bromchlormethan besteht,
und wobei die Nebenkomponente des Spinnmittelgemischs aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Dodecafluorpentan, Decafluorpentan und Tetradecafluorhexan besteht.
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US-A-5672307 (abgetreten an DuPont) offenbart
ein Verfahren zum Flash-Spinnen von Plexifilament-Folienelementarfasersträngen aus
Polyolefin-Polymer, das in Spinnmittelgemischen gelöst ist,
wobei die Hauptkomponente des Spinnmittelgemischs aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Dichlormethan und Dichlorethylen besteht, und wobei
die Nebenkomponente des Spinnmittelgemischs aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Hydrofluorethern und cyclischen perfluorierten Kohlenwasserstoffen
besteht, wobei die Nebenkomponente des Spinnmittels 3 bis 7 Kohlenstoffatome
und bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt zwischen 15°C
und 100°C
aufweist.
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US-A-5874036 (abgetreten an DuPont) offenbart
ein Verfahren zum Flash-Spinnen von Plexifilament-Folienelementarfasersträngen aus
Polyolefin-Polymer, das in Spinnmittelgemischen gelöst ist,
wobei die Hauptkomponente des Spinnmittelgemischs aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Dichlormethan und Dichlorethylen besteht, und wobei
die Nebenkomponente des Spinnmittelgemischs ein cyclischer teilfluorierter Kohlenwasserstoff
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen ist und bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt zwischen 15°C
und 100°C
aufweist.
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Die in den vier oben diskutierten
Patentveröffentlichungen
offenbarten Zusatzspinnmittel weisen nicht die gewünschte Kombination
aus einem sehr niedrigen Ozonabbaupotential (ODP), einem sehr niedrigen
Erderwärmungspotential
(GWP), einem Siedepunkt von weniger als 100°C und entweder keinem Flammpunkt oder
einem höheren
Flammpunkt als 0°C
auf. Dementsprechend besteht ein Bedarf für ein alternatives Zusatzspinnmittel
zum Gebrauch in dem Flash-Spinnverfahren, wobei das Zusatzspinnmittel
ein sehr niedriges Ozonabbaupotential, ein sehr niedriges Erderwärmungspotential,
einen Siedepunkt von weniger als 100°C und entweder keinen Flammpunkt
oder einen höheren
Flammpunkt als 0°C
aufweist.
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KURZE ZUSAMMFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung von Plexifilament-Folienelementarfasersträngen aus
synthesefasebildendem Polymer. Das Verfahren weist die folgenden
Schritte auf: Erzeugen einer Spinnflüssigkeit und Flash-Spinnen
der Spinnflüssigkeit
bei einem Druck, der höher
ist als der autogene Druck der Spinnflüssigkeit, in einen Bereich
mit niedrigerem Druck, um Plexifilament-Folienelementarfaserstränge aus
dem synthesefaserbildenden Polymer zu formen. Die Spinnflüssigkeit
besteht im wesentlichen aus (a) 5 bis 30 Gew.-% eines synthesefaserbildenden
Polymers, (b) einem Hauptspinnmittel, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Kohlenwasserstoffen mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen sowie
aus chlorierten, bromierten und fluorierten Verbindungen besteht,
und (c) einem Zusatzspinnmittel, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die im wesentlichen aus fluorierten organischen Verbindungen besteht,
die 4 bis 8 Kohlenstoffatome und eine Doppelbindung enthalten und
bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt von weniger als 100°C aufweisen. Das Zusatzspinnmittel
ist in der Spinnflüssigkeit
in einem ausreichenden Anteil enthalten, um den Trübungspunktdruck
der Spinnflüssigkeit
um mindestens 345 kPa (50 lb/Zoll2 = psi)
zu erhöhen.
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Vorzugsweise ist das Zusatzspinnmittel
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Perfluorkohlenstoffen, Hydrofluorkohlenstoffen, Hydrochlorfluorkohlenstoffen,
Hydrofluorethern, Hydrofluorestern, Hydrofluoralkoholen, Hydrofluorketonen
und deren Gemischen besteht. Stärker
bevorzugt ist das Zusatzspinnmittel ein ungesättigter Hydrofluorkohlenstoff,
und am stärksten
bevorzugt ist das Zusatzspinnmittel 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen.
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Das bevorzugte Hauptspinnmittel zum
Gebrauch in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Dichlorethylen, Dichlorethan, Dichlormethan, 1,1,2-Trichlor-2,2-difluorethan, Bromchlormethan,
Perfluordecalin, Cyclopentan, n-Pentan, Cyclohexan, n-Hexan, n-Heptan
und deren Gemischen besteht.
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Das bevorzugte faserbildende Polymer
zum Gebrauch in dem erfindungsgemäßen Verfahren ist aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus Polyolefinen, teilfluorierten Kohlenwasserstoffen und vollfluorierten
Kohlenwasserstoffen besteht. Stärker
bevorzugt ist das Polymer ein Polyolefin. Am stärksten bevorzugt enthält die Spinnflüssigkeit
8 bis 18 Gew.-% Polyethylen-Polymer.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Zusatzspinnmittel 10 bis 80 Gew.-% des Gesamtgewichts
von Haupt- und Zusatzspinnmittel auf. Vorzugsweise weist das Zusatzspinnmittel
keinen Flammpunkt oder einen höheren
Flammpunkt als 0°C,
ein Ozonabbaupotential von weniger als 0,1 und ein Erderwärmungspotential
von weniger als 200 auf. Stärker
bevorzugt weist das Zusatzspinnmittel ein Ozonabbaupotential von
weniger als 0,05 und ein Erderwärmungspotential
von weniger als 100 auf. Am stärksten
bevorzugt weist das Zusatzspinnmittel ein Erderwärmungspotential von weniger
als 10 auf. Ferner ist das Zusatzspinnmittel in der Spinnflüssigkeit
vorzugsweise in einem ausreichenden Anteil vorhanden, um den Trübungspunktdruck
der Spinnflüssigkeit
um mindestens 1379 kPa (200 lb/Zoll2) zu
erhöhen,
und das Zusatzspinnmittel weist vorzugsweise einen höheren Siedepunkt
als 0°C
auf. Das Zusatzspinnmittel kann mindestens ein Wasserstoffatom enthalten.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
außerdem
eine Spinnflüssigkeit,
die im wesentlichen aus den folgenden Komponenten besteht: (a) 5
bis 30 Gew.-% eines synthesefaserbildenden Polymers, (b) einem Hauptspinnmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Kohlenwasserstoffen mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen
sowie aus chlorierten, bromierten und fluorierten Verbindungen besteht,
und (c) einem Zusatzspinnmittel, ausgewählt aus der Gruppe, die im
wesentlichen aus fluorierten organischen Verbindungen besteht, die
4 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten und bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt von weniger als 100°C aufweisen. Das Zusatzspinnmittel
ist in der Spinnflüssigkeit
in einem ausreichenden Anteil vorhanden, um den Trübungspunktdruck der
Spinnflüssigkeit
um mindestens 345 kPa (50 lb/Zoll2) zu erhöhen. Vorzugsweise
ist das Zusatzspinnmittel aus der Gruppe ausgewählt, die aus Perfluorkohlenstoffen,
Hydrofluorkohlenstoffen, Hydrochlorfluorkohlenstoffen, Hydrofluorethern,
Hydrofluorestern, Hydrofluoralkoholen, Hydrofluorketonen und deren
Gemischen besteht. Stärker
bevorzugt ist das Zusatzspinnmittel ein ungesättigter Hydrofluorkohlenstoff,
und am stärksten bevorzugt
ist das Zusatzspinnmittel 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen. Das
bevorzugte Hauptspinnmittel der Spinnflüssigkeit ist aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus Dichlorethylen, Dichlorethan, Dichlormethan, 1,1,2-Trichlor-2,2-difluorethan,
Bromchlormethan, Perfluordecalin, Cyclopentan, n-Pentan, Cyclohexan,
n-Hexan, n-Heptan
und deren Gemischen besteht. Das bevorzugte synthesefaserbildende
Polymer der Spinnflüssigkeit ist
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Polyolefinen, teilfluorierten Kohlenwasserstoffen und vollfluorierten Kohlenwasserstoffen
besteht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten Zeichnungen, die in diese
Patentbeschreibung einbezogen sind und einen Teil davon bilden,
zeigen eine Vorrichtung zur praktischen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie die Trübungspunktdrücke für verschiedene
Spinnflüssigkeiten über einen
Temperaturbereich.
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1 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung einer Spinnvorrichtung nach
dem Stand der Technik.
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2 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 10 Gew.-% Polypropylen in einem Spinnmittel, das aus 100% Trans-1,2-Dichlorethylen
bzw. vier Gemischen aus Trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
(auch als Perfluorbutylethylen bezeichnet) besteht.
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3 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 18 Gew.-% Niederdruckpolyethylen in einem Spinnmittel, das aus
100% Cyclopentan bzw. einem Gemisch aus Cyclopentan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
besteht.
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4 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdruckdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% HALAR®-Fluorpolymer (Copolymer
aus alternierenden Monomereinheiten von Ethylen und Chlortrifluorethylen)
in einem Spinnmittel, das aus 100% Trans-1,2-Dichlorethylen bzw.
vier Gemischen aus Trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
besteht.
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5 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 12 Gew.-% KYNAR®-Polyvinylidenfluorid-Polymer in einem
Spinnmittel, das aus 100% Dichlormethan bzw. zwei Gemischen aus
Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen besteht.
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6 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% TEFZEL®-Copolymer von Ethylen und Tetrafluorethylen
in einem Spinnmittel, das aus 100° Dichlormethan,
100% 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen oder einem von drei Gemischen
aus Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen besteht.
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7 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% TEFZEL®-Copolymer von Ethylen und Tetrafluorethylen
in einem Spinnmittel, das aus 100° Trans-1,2-Dichlorethylen
oder einem von zwei Gemischen aus Trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
besteht.
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8 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für, eine
Lösung
von 12 Gew.-% Niederdruckpolyethylen in einem Spinnmittel, das aus
100% Trans-1,2-Dichlorethylen oder einem von fünf Gemischen aus Trans-1,2-Dichlorethylen
und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen besteht.
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9 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 12 Gew.-% Polyethylen in einem Spinnmittel, das aus drei Gemischen
aus Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen besteht.
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DEFINITIONEN
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Der Begriff "synthesefaserbildendes Polymer", wie er hier gebraucht
wird, soll die Polymerklassen umfassen, die in der Flash-Spinntechnik
als flash-spinnfähig
bekannt sind.
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Der Begriff "Polyethylen", wie er hier gebraucht wird, soll nicht
nur Homopolymere von Ethylen, sondern auch Copolymere umfassen,
in denen mindestens 85% der Grundeinheiten Ethyleneinheiten sind,
wie z. B. Copolymere von Ethylen und Alpha-Olefinen. Bevorzugte
Polyethylene sind unter anderem Hochdruckpolyethylen und lineares
Niederdruckpolyethylen. Ein bevorzugtes Niederdruckpolyethylen weist
einen oberen Grenzschmelzbereich von etwa 130°C bis 140°C, eine Dichte im Bereich von
0,94 bis 0,98 g/cm3 und einen Schmelzindex
(wie durch ASTM D-1238-57T, Bedingung E, definiert) zwischen 0,1
und 100, vorzugsweise von weniger als 4 auf.
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Der Begriff "Polypropylen", wie er hier gebraucht wird, soll nicht
nur Homopolymere von Propylen, sondern auch Copolymere umfassen,
in denen mindestens 85% der Grundeinheiten Propyleneinheiten sind.
Bevorzugte Polypropylen-Polymere sind unter anderem isotaktisches
Polypropylen und syndiotaktisches Polypropylen.
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Der Begriff "Polyolefin", wie er hier gebraucht wird, soll irgendeine
Serie von weitgehend gesättigten polymeren
Kohlenwasserstoffen bedeuten, die sich nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff
zusammensetzen. Typische Polyolefine schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf
Polyethylen, Polypropylen, Polymethylpenten und verschiedene Kombinationen
der Monomere Ethylen, Propylen und Methylpenten.
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Der Begriff "Plexifilament-", wie er hier gebraucht wird, bedeutet
ein dreidimensionales integriertes Netzwerk aus einer Vielzahl dünner, bandartiger
Folienfaserelementen von zufällig
verteilter Länge
und mit einer mittleren Schichtdicke von weniger als etwa 4 μm und einer
mittleren Elementarfaserbreite von weniger als etwa 25 μm. In Plexifilamentstrukturen
sind die Folienfaserelemente im allgemeinen in Übereinstimmung mit der Längsachse
der Struktur ausgerichtet und vereinigen und trennen sich abschnittsweise
in unregelmäßigen Intervallen
an verschiedenen Stellen über
die gesamte Länge,
Breite und Dicke der Struktur, um ein durchgehendes dreidimensionales
Netzwerk zu bilden.
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Der Begriff "Trübungspunktdruck", wie er hier gebraucht
wird, bedeutet den Druck, bei dem in einer einphasigen flüssigen Polymerlösung eine
Phasentrennung in eine polymerreiche/spinnmittelreiche zweiphasige
Flüssigkeits/Flüssigkeits-Dispersion
beginnt.
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TESTVERFAHREN
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Die Fadenstärke in Denier des Strangs wurde
aus dem Gewicht einer Strangprobe von 15 cm Länge unter vorgegebener Last
bestimmt.
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Reißfestigkeit und Dehnung des
flash-gesponnenen Faserstrangs wurden mit einer Instron-Zugprüfmaschine
bestimmt. Die Stränge
wurden bei 21°C
(70°F) und
65% relativer Luftfeuchte konditioniert und getestet. Die Stränge wurden
dann auf 10 Windungen pro Zoll gezwirnt und in den Spannbacken der
Instron-Zugprüfmaschine
montiert. Es wurde eine Meßlänge von
5,1 cm (2 Zoll) mit einer Anfangsdehnungsgeschwindigkeit von 10,2
cm/min (4 Zoll/min) verwendet. Die Reißfestigkeit wird in Gramm pro
Denier (g/den) aufgezeichnet. Die Reißdehnung wird als prozentualer
Anteil der Meßlänge von
5,1 cm (2 Zoll) der Probe aufgezeichnet. Der Modul entspricht dem
Anstieg der Spannungs-Dehnungs-Kurve
und wird in g/den-Einheiten ausgedrückt.
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Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung
der Trübungspunktdrücke einer
Polymer/Spinnmittel-Kombination
sind diejenigen, die in
US-A-5147586 von
Shin et al. beschrieben werden.
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Der Flammpunkt für eine Verbindung wird gemäß ASTM-Verfahren
D-56-79 bestimmt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im folgenden wird ausführlich auf
die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung Bezug genommen, von denen nachstehend Beispiele erläutert werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Flash-Spinnen von
Spinnflüssigkeiten,
die ein synthesefaserbildendes Polymer und ein neuartiges Spinnmittel
zur Bildung von polymeren Plexifilament-Folienelementarfasersträngen aufweisen.
Die allgemeine Flash-Spinnvorrichtung, die zur Erläuterung
der vorliegenden Erfindung gewählt
wird, ist ähnlich
derjenigen, die in
US-A-3860369 von
Brethauer et al. offenbart wird, die hier durch Verweis einbezogen
wird. Ein System und Verfahren zum Flash-Spinnen eines synthesefaserbildenden
Polymers wird ausführlich
in
US-A-3 860 369 beschrieben
und ist in
1 dargestellt.
Das Flash-Spinnverfahren wird normalerweise in einer manchmal als Spinnzelle
bezeichneten Kammer
10 ausgeführt, die eine Spinnmittelentfernungsöffnung
11 und
eine Öffnung
12 aufweist,
durch die das in dem Verfahren erzeugte Faservliesmaterial ausgetragen
wird. Eine Spinnflüssigkeit,
die ein Gemisch aus Polymer und Spinnmittel aufweist, wird durch
einen Druckzuflußkanal
13 einer
Spinnöffnung
14 zugeführt. Die
Spinnflüssigkeit
gelangt aus dem Zuflußkanal
13 durch
eine Kammeröffnung
15 in eine
Kammer
16. Bei bestimmten Spinnanwendungen kann die Kammer
16 als
Druckentspannungskammer wirken, in der eine Druckminderung zur Phasentrennung
der Spinnflüssigkeit
führt,
wie in
US-A-3 227 794 von Anderson
et al. offenbart. Ein Drucksensor
22 kann zur Überwachung
des Drucks in der Kammer
16 vorgesehen werden.
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Die Spinnflüssigkeit in der Kammer 16 passiert
als nächstes
die Spinnöffnung 14.
Es besteht die Ansicht, daß der
Durchfluß des
unter Druck stehenden Polymers und des Spinnmittels aus der Kammer 16 in
die Spinnöffnung
bei Annäherung
an die Öffnung
eine Dehnströmung
erzeugt, die zur Orientierung des Polymers beiträgt. Wenn Polymer und Spinnmittel
aus der Öffnung
ausfließen,
dehnt sich das Spinnmittel als Gas schnell aus und läßt fibrillierte
Plexifilament-Folienelementarfasern zurück. Das Gas tritt durch die Öffnung 11 aus
der Kammer 10 aus. Vorzugsweise wird das gasförmige Spinnmittel
zur Wiederverwendung in der Spinnflüssigkeit kondensiert.
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Der aus der Spinnöffnung 14 ausgetragene
Polymerfaserstrang 20 wird herkömmlicherweise gegen eine rotierende
Ablenkplatte 26 gelenkt. Die rotierende Ablenkplatte 26 breitet
den Strang 20 in eine ebenere Vliesstruktur 24 aus,
die von der Ablenkplatte abwechselnd nach rechts und links gelenkt
wird. Beim Herabsinken des ausgebreiteten Vlieses von der Ablenkplatte
wird das Vlies elektrostatisch aufgeladen, um das Vlies in einer
ausgebreiteten offenen Konfiguration zu halten, bis das Vlies 24 ein
Transportband 32 erreicht. Das Vlies 24 lagert
sich auf dem Band 32 ab und bildet einen Filz 34.
Das Band ist geerdet, um dazu beizutragen, das richtige Aufnadeln
des geladenen Vlieses 24 auf dem Band sicherzustellen.
Den Faserfilz 34 kann man unter einer Walze 31 durchlaufen
lassen, die den Filz zu einer Bahn 35 verdichtet, die mit
Plexifilament-Folienelementarfasernetzen ausgebildet ist, die in
einer überlappenden
multidirektionalen Konfiguration orientiert sind. Die Bahn 35 tritt
durch den Auslaß 12 aus
der Spinnkammer 10 aus und wird dann auf einer Bahnauffangwalze 29 aufgefangen.
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Erfindungsgemäß weist das Spinnmittel ein
Gemisch aus einem Hauptspinnmittel und einem Zusatzspinnmittel auf.
Das Hauptspinnmittel ist aus der Gruppe ausgewählt, die aus Kohlenwasserstoffen
mit vier bis sieben Kohlenstoffatomen und weiteren chlorierten,
bromierten und fluorierten Verbindungen mit einem Ozonabbaupotential
von weniger als 0,1 und einem Erderwärmungspotential von weniger
als 200 besteht. Das Zusatzspinnmittel weist eine teil- oder vollfluorierte
organische Verbindung auf, die eine Doppelbindung enthält. Der
Begriff "Hauptspinnmittel" wie er hier gebraucht
wird, bezieht sich auf die Spinnmittelkomponente mit der größten Löslichkeit
in dem Polymer. Die Spinnmittelgemische sind besonders gut verwendbar,
wenn das Hauptspinnmittel eine so hohe Löslichkeit in dem Polymer aufweist,
daß der
Trübungspunktdruck
einer Lösung von
5–30 Gew.-%
Polymer (bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit)
im Hauptspinnmittel so nahe am Blasenbildungspunkt liegt, daß das Flash-Spinnverfahren nicht
effizient betrieben werden kann. Zum Beispiel sind die vermischten
Spinnmittel besonders gut verwendbar, wenn eine Lösung des
Polymers in dem Hauptspinnmittel bei der Flash-Spinntemperatur, die im allgemeinen
zwischen Tc – 40°C und Tc +
40°C (Tc = kritische Temperatur des Spinnmittels)
liegt, einen Trübungspunktdruck
von weniger als etwa 13790 kPa (2000 lb/Zoll2 (psi))
und stärker
bevorzugt von weniger als etwa 6895 kPa (1000 psi) aufweist. Das
Zusatzspinnmittel wird dem Hauptspinnmittel in einem ausreichenden
Anteil zugesetzt, um den Trübungspunktdruck
der Polymerlösung
um mindestens 345 kPa (50 psi) zu erhöhen. Vorzugsweise wird der
Trübungspunktdruck
der Polymerlösung
durch die Zugabe des Zusatzspinnmittels um mindestens 1379 kPa (200
psi) erhöht.
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Beispiele geeigneter Hauptspinnmittel
sind unter anderem chlorierte Lösungsmittel
wie z. B. trans-1,2-Dichlorethylen,
cis-1,2-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethan, Dichlormethan und 1,1,2-Trichlor-2,2- difluorethan (HCFC-122),
bromierte Lösungsmittel
wie z. B. Bromchlormethan und Propylbromid, fluorierte Lösungsmittel
wie z. B. Perfluordecalin, und Kohlenwasserstoffe wie z. B. Cyclopentan,
Cyclohexan, n-Hexan und n-Heptan. Unter Bedingungen, die allgemein
bei Flash-Spinnverfahren angewandt werden, isomerisiert ein Teil
des trans-1,2-Dichlorethylens zu cis-1,2-Dichlorethylen. Jedesmal,
wenn hierin trans-1,2-Dichlorethylen eingesetzt wird, ist dies daher
so zu verstehen, daß Gemische
von trans- und cis-1,2-Dichlorethylen eingeschlossen sind. Die bevorzugten
Hauptspinnmittel zum Flash-Spinnen
von Polyolefinen sind trans-1,2-Dichlorethylen und Dichlormethan.
HCFC-122 wird wegen Toxizitätsproblemen
weniger bevorzugt. Die bromierten Lösungsmittel sind bei hohen
Temperaturen, die beim Flash-Spinnen angewandt werden, weniger beständig und
werden daher gleichfalls weniger bevorzugt.
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Vorzugsweise weisen die Verbindungen,
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Hauptspinnmittel eingesetzt werden, ein niedriges Ozonabbaupotential
von weniger als 0,1 auf, und stärker
bevorzugt von weniger als 0,05. Die Hauptspinnmittel sollten außerdem ein
niedriges Erderwärmungspotential
von weniger als 200, vorzugsweise von weniger als 100 und stärker bevorzugt
von weniger als 10 aufweisen. Ferner wird bevorzugt, daß die erfindungsgemäßen Hauptspinnmittel
eine niedrige Entflammbarkeit oder Brennbarkeit aufweisen (entweder
keinen Flammpunkt oder einen höheren
Flammpunkt als 0°C).
Außerdem
weisen die Verbindungen, die bei dem erfindungsgemäßen Flash-Spinnverfahren als
Hauptspinnmittel eingesetzt werden, vorzugsweise eine Durchschlagsfestigkeit
von mindestens 40 kV/cm auf, stärker
bevorzugt von mindestens 60 kV/cm.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sollte das Zusatzspinnmittel den Trübungspunktdruck
der Spinnflüssigkeit
bei Spinntemperaturen im allgemeinen Bereich von 150°C bis 360°C um mindestens
345 kPa (50 psi) erhöhen
können,
in Abhängigkeit
von dem versponnenen Polymer und dem (den) Spinnmittel(n). Vorzugsweise
wird das Zusatzspinnmittel der Spinnflüssigkeit in einem solchen Anteil
zugesetzt, daß das
Zusatzspinnmittel 10% bis 80% des Spinnmittels in der Spinnflüssigkeit
ausmacht. Das Zusatzspinnmittel sollte bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt von weniger als etwa 100°C aufweisen. Stärker bevorzugt
weist das Zusatzspinnmittel bei Atmosphärendruck einen Siedepunkt zwischen
0°C und
100°C auf, und
am stärksten
bevorzugt zwischen etwa 20°C
und etwa 70°C.
Der Siedepunkt des Zusatzspinnmittels sollte niedriger als 100°C sein, da
das Zusatzspinnmittel während
des Flash-Spinnens leicht verdampfen muß, wenn die Spinnflüssigkeit
durch eine Spinnöffnung
in eine Zone ausgetragen wird, die annähernd auf Atmosphärendruck
gehalten wird. Das Zusatzspinnmittel weist vorzugsweise bei Atmosphärendruck
einen Siedepunkt oberhalb 0°C
auf und stärker
bevorzugt oberhalb 20°C,
weil bei dem Flash-Spinnverfahren das Spinnmittel nach dem Entspannungsverdampfen
zur Wiederverwendung kondensiert wird. Wenn der Siedepunkt des Zusatzspinnmittels
unter 0°C
liegt, ist es schwierig und kostenaufwendig, das Zusatzspinnmittel
zur Wiederverwendung im Flash-Spinnverfahren zu kondensieren.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Zusatzspinnmittel eingesetzten Verbindungen weisen eine verbesserte
Kombination von Eigenschaften auf, die sie für die Verwendung beim Flash-Spinnen wünschenswert
machen. Die Verbindungen weisen ein niedriges Ozonabbaupotential
von weniger als 0,1 auf, und stärker
bevorzugt von weniger als 0,05. Die Zusatzspinnmittel weisen außerdem ein
niedriges Erderwärmungspotential
von weniger als 200 auf, stärker
bevorzugt von weniger als 1000, und am stärksten bevorzugt von weniger
als 10. Die erfindungsgemäßen Zusatzspinnmittel
weisen ferner eine niedrige Entflammbarkeit oder Brennbarkeit auf
(entweder keinen Flammpunkt oder einen höheren Flammpunkt als 0°C). Die bei
dem erfindungsgemäßen Flash-Spinnverfahren
als Zusatzspinnmittel eingesetzten Verbindungen weisen eine Durchschlagsfestigkeit
von mindestens 40 kV/cm auf, und stärker bevorzugt von mindestens
60 kV/cm.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Zusatzspinnmittel sind teil- oder vollfluorierte organische
Verbindungen, die eine Doppelbindung enthalten. Ohne sich durch
die Theorie binden zu wollen, glaubt man, daß durch die Gegenwart der Fluoratome
in der Verbindung die Entflammbarkeit des Zusatzspinnmittels reduziert
wird, während
durch die Gegenwart der Doppelbindung in der Verbindung das Erderwärmungspotential
der Verbindung niedrig gehalten wird. Bevorzugte Zusatzspinnmittel
sind unter anderem ungesättigte
Perfluorkohlenstoffe, ungesättigte
Hydrofluorkohlenstoffe und ungesättigte
Hydrofluorether.
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Geeignete ungesättigte Perfluorkohlenstoff-Zusatzspinnmittel
sind unter anderem Perfluor-2-penten und
Perfluorcyclopenten. Weitere acyclische Perfluorolefine mit 4 bis
8 Kohlenstoffatomen bzw. 8 bis 16 Fluoratomen sollten eine niedrige
Entflammbarkeit, ein Ozonabbaupotential null, ein niedriges Erderwärmungspotential
und einen Siedepunkt innerhalb des Bereichs aufweisen, der für ein zufriedenstellendes
Flash-Zusatzspinnmittel erforderlich ist. Beispiele derartiger Verbindungen
sind unter anderem Perfluor-1-hepten, CF3CF=CFCF3, CF3CF=CFCF2CF3, CF3CF2CF=CFCF2CF2CF3, CF3CF=CFCF2CF2CF3,
(CF3)2C=CFCF2CF3, (CF3)2CFCF=CFCF3. Weitere cyclische Perfluorolefine mit
4 bis 8 Kohlenstoffatomen sollten eine niedrige Entflammbarkeit,
ein Ozonabbaupotential null, ein niedriges Erderwärmungspotential
und einen Siedepunkt innerhalb des Bereichs aufweisen, der für ein zufriedenstellendes
Zusatzspinnmittel erforderlich ist. Beispiele derartiger cyclischer
Verbindungen sind unter anderem Perfluorcyclobuten, Perfluorcyclohexen,
1-Perfluorethylperfluorcyclobuten, 1-Perfluormethylperfluorcycopenten und
1-Perfluorethylperfluorcyclopenten.
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Ein bevorzugtes, bei der vorliegenden
Erfindung einsetzbares Zusatzspinnmittel ist 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
(auch als Perfluorbutylethylen bekannt) (im Handel erhältlich von
DuPont unter der Handelsbezeichnung Zonyl® PFBE),
das ein Erderwärmungspotential
von weniger als etwa 10, ein Ozonabbaupotential null und keinen
Flammpunkt aufweist. Es gibt weitere acyclische ungesättigte Hydrofluorkohlenwasserstoffe
mit begrenzter Anzahl von Wasserstoffatomen, die eine niedrige Entflammbarkeit,
ein Ozonabbaupotential null, ein niedriges Erderwärmungspotential
und einen Siedepunkt innerhalb des für ein zufriedenstellendes Flash-Zusatzspinnmittel
erforderlichen Bereichs aufweisen sollten. Beispiele derartiger Verbindungen
sind unter anderem CF3(CF2)nCH=CH2, mit n gleich
1, 2, 4, 5 oder 6; CF3CH=CHCF3; CF3CF2CH=CHCF2CF3; CF3CH=CHCF2CF3; (CF3)2C=CH2;
CF3CH=CFCF2CF3; CF3CF=CHCF2CF3; 6H-Perfluor-1-hexen;
3,4,4,5,5,5-Hexafluor-3-(trifluormethyl)-1-penten und 4,5,5,6,6,6-Hexafluor-4-(trifluormethyl)-2-hexen.
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Cyclische Hydrofluorolefine mit 4
bis 6 Kohlenstoffatomen sollten bei dem Verfahren und der Spinnflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine niedrige Entflammbarkeit, ein Ozonabbaupotential
null, ein niedriges Erderwärmungspotential
und einen Siedepunkt innerhalb des für ein zufriedenstellendes Flash-Zusatzspinnmittel
erforderlichen Bereichs aufweisen. Beispiele derartiger cyclischer
Verbindungen sind unter anderem 1H,2H-Perfluorcyclobuten, 1H,2H-Perfluorcyclopenten,
1H-Perfluorcyclobuten und 1H-Perfluorcyclopenten.
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Bestimmte Hydrochlorfluorkohlenstoffe
mit niedrigen (aber nicht verschwindenden) Ozonabbaupotentialen
und niedrigen Erderwärmungspotentialen,
von denen erwartet wird, daß sie
befriedigende Zusatzspinnmittel für das Verfahren und die Spinnflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung liefern, sind unter anderem 4-Chlor-1,1,2-trifluor-1-buten
und 1-Chlor-2,3,3-trifluorcyclobuten.
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Ungesättigte Hydrofluorether-Zusatzspinnmittel,
die eine niedrige Entflammbarkeit, ein Ozonabbaupotential null,
ein niedriges Erderwärmungspotential
und einen Siedepunkt innerhalb des für ein zufriedenstellendes Flash-Zusatzspinnmittel
erforderlichen Bereichs aufweisen sollten, sind unter anderem die
folgenden: 1,2-Dimethoxy-3,3,4,4,5,5-hexafluorcyclopenten, 1-Ethoxy-2,3,3,4,4,5,5-heptafluorcyclopenten,
1-Methoxy(perfluor-2-methyl-1-propen), CF3CF=CFOCH3; CF3CF=CFOCH2CH3; (CF3)2C=CFOCH3; CF3CF=C(CF3)OCH2CH3,
CF3C(OCH2CH3)=CFCF2CF3.
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Weitere ungesättigte Verbindungen, von denen
erwartet wird, daß sie
zufriedenstellende Zusatzspinnmittel in dem Verfahren und der Spinnflüssigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung liefern, sind unter anderem Hydrofluorester, Hydrofluoralkohole
und Hydrofluorketone mit einer Doppelbindung. Die bevorzugten Hydrofluorester
sind unter anderem CF2=CFCO2CH3, CF3CF2CO2CH=CH2, CF3CF=CFCO2CH3 und CF3CF2CF2CO2CH=CH2. Die bevorzugten Hydrofluoralkohole sind
unter anderem CF2=CFCH2OH, CF3CF=CFCH2OH, CF3CF=(CH3)OH. Ein
bevorzugtes Hydrofluorketon ist CF3CF=CFCOCH3.
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Faserbildende synthetische Polymere,
die aus den oben beschriebenen Spinnmitteln flash-gesponnen werden
können,
sind unter anderem Polyolefine, wie z. B. Polyethylen, Polypropylen,
Poly(4-methylpenten-1) und
Gemische daraus. Solche Polyolefine können aus einer Spinnflüssigkeit
flash-gesponnen
werden, in der das Polyolefin in einem Spinnmittel gelöst ist,
das aus einem Hauptspinnmittel, wie z. B. Dichlormethan, Dichlorethylen
oder HCFC-122, und einem Zusatzspinnmittel besteht, das eine der
oben beschriebenen teil- oder vollfluorierten organischen Verbindungen
ist, die eine Doppelbindung enthalten. Bevorzugte Spinnmittel für Polyolefin
sind unter anderem Gemische aus 1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, Dichlormethan
und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, und Cyclopentan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen.
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Weitere faserbildende synthetische
Polymere, die aus den oben beschriebenen Spinnmitteln flash-gesponnen werden
können,
sind unter anderem teilfluorierte Kohlenwasserstoffpolymere, in
denen 10% bis 70% der Gesamtzahl der Wasserstoffatome in dem Kohlenwasserstoffpolymer
durch Fluoratome ersetzt sind. Vorzugsweise bestehen die teilfluorierten
Kohlenwasserstoffpolymere aus mindestens 80 Gew.-% polymerisierten Monomereinheiten,
die unter Ethylen, Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen, Vinylidenfluorid
und Vinylfluorid ausgewählt
sind. Ein besonders bevorzugtes teilfluoriertes Kohlenwasserstoffpolymer
besteht aus 40 bis 70 Gew.-% polymerisieren Tetrafluorethylen-Monomereinheiten
und 10 bis 60 Gew.-% polymerisieren Ethylen-Monomereinheiten, wie
z. B. ein Copolymer, das aus im wesentlichen abwechselnden Ethylen-
und Tetrafluorethyleneinheiten mit der chemischen Struktur -(CH
2CH
2)-(CF
2-CF
2)- besteht.
Solche Ethylen/Tetrafluorethylen-Copolymere werden zum Beispiel
in den US-Patentschriften
US-A-3624250 von
Carlson (abgetreten an DuPont)
US-A-3870689 von Modena et al. und
US-A-4677175 von
Ihara et al. offenbart. Ethylen/Tetrafluorethylen-Copolymerharz
ist im Handel von DuPont unter der Handelsbezeichnung TEFZEL
® erhältlich,
einem eingetragenen Warenzeichen von DuPont. TEFZEL
®-Fluorpolymerharze
haben Schmelzpunkte zwischen 235° und
280°C.
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Ein weiteres teilfluoriertes Kohlenwasserstoffpolymer,
das aus den oben beschriebenen Spinnmitteln flash-gesponnen werden
kann, ist ein Polymer, das aus mehr als 85 bis 70 Gew.-% polymerisierten
Vinylidenfluorid-Monomereinheiten besteht. Polyvinylidenfluorid-Polymerharze
mit der chemischen Struktur -(CH2CF2)- sind im Handel von Elf Atochem unter
der Handelsbezeichnung KYNAR® erhältlich, einem eingetragenen
Warenzeichen von Elf Atochem. KYNAR®-Fluorpolymerharze
haben einen Schmelzpunkt von etwa 170°C. Ein weiteres teilfluoriertes
Kohlenwasserstoffpolymer, das aus den oben beschriebenen Spinnmitteln
flash-gesponnen werden kann, ist ein Copolymer aus alternierenden
Ethylen- und Chlortrifluorethylen-Monomereinheiten, wie z. B. HALAR®-Fluorpolymerharz,
bezogen von Ausimont. Ein weiteres teilfluoriertes Polymer, das
aus den oben beschriebenen Spinnmitteln flash-gesponnen werden kann, ist Polyvinylfluorid.
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Die 2-9 zeigen Diagramme des Trübungspunktdrucks
als Funktion der Temperatur für
eine Reihe von Polymeren in verschiedenen Gemischen aus einem starken
Hauptspinnmittel (Dichlorethylen, Dichlormethan oder Cyclopentan)
und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen-Zusatzspinnmittel. Wo hierin Spinnmittelanteile
angegeben sind, bezieht sich die erste Zahl auf Anteile in Gew.-%
des Hauptspinnmittels im Spinnmittelgemisch, und die zweite Zahl
bezieht sich auf Anteile in Gew.-% des Zusatzspinnmittels im Spinnmittelgemisch.
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2 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 10 Gew.-% Polypropylen in einem Spinnmittel, das entweder aus
einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
in vier verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (50/50, Kurve 40;
60/40, Kurve 41; 70/30, Kurve 42; und 80/20, Kurve 43)
oder aus 100% trans-1,2-Dichlorethylen (Kurve 44) besteht.
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3 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 18 Gew.-% Niederdruckpolyethylen in einem Spinnmittel, das aus
65% Cyclopentan und 35% 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen (Kurve 46)
oder aus 100% Cyclopentan besteht (Kurve 47).
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4 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% HALAR®-Fluorpolymer (Copolymer von alternierenden
Ethylen- und Chlortrifluorethylen-Monomereinheiten) in einem Spinnmittel,
das aus einem Gemisch aus trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen in vier verschiedenen
Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen
(50/50, Kurve 50; 60/40, Kurve 51; 70/30, Kurve 52;
und 80/20, Kurve 53) oder aus 100% trans-1,2-Dichlorethylen
(Kurve 54) besteht.
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5 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 12 Gew.-% KYNAR®-Polyvinylidenfluorid-Polymer in einem
Spinnmittel, das aus einem Gemisch aus Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
in drei verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (80/20, Kurve 55;
85/15, Kurve 56, und 90/10, Kurve 57) oder aus
100% Dichlormethan (Kurve 58) besteht.
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6 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% TEFZEL®-Copolymer aus Ethylen und Tetrafluorethylen
in einem Spinnmittel, das aus einem Gemisch von Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
in zwei verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (25/75, Kurve 61;
und 50/50, Kurve 62) oder aus 100% 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen (Kurve 60)
oder 100% Dichlormethan (Kurve 63) besteht.
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7 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 20 Gew.-% TEFZEL®-Copolymer aus Ethylen und Tetrafluorethylen
in einem Spinnmittel, das aus einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen und
3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen in zwei verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (25/75,
Kurve 66; und 50/50, Kurve 67) oder aus 100% trans-1,2-Dichlorethylen
(Kurve 68) besteht.
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8 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 12 Gew.-% Niederdruckpolyethylen in einem Spinnmittel, das aus
einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
in fünf
verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (65/35, Kurve 75;
70/30, Kurve 74; 72,5/27,5, Kurve 73; 75/25, Kurve 72;
und 80/20, Kurve 71) oder aus 100% trans-1,2-Dichlorethylen
(Kurve 70) besteht.
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9 zeigt
ein Diagramm der Trübungspunktdaten
für eine
Lösung
von 12 Gew.-% Niederdruckpolyethylen in einem Spinnmittel, das aus
einem Gemisch von Dichlormethan und 3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen
in drei verschiedenen Spinnmittel-Gewichtsverhältnissen (75/25, Kurve 80;
80/20, Kurve 79; und 85/15, Kurve 78) besteht.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
durch die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutert, welche
die Erfindung veranschaulichen, aber in keiner Weise einschränken sollen.
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BEISPIELE
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Die in den Beispielen verwendete
Vorrichtung ist die in
US-A-5147586 beschriebene
Spinnvorrichtung. Die Vorrichtung besteht aus zwei zylinderförmigen Hochdruckkammern,
die jeweils mit einem Kolben ausgestattet sind, der so angepaßt ist,
daß er
den Inhalt der Kammer mit Druck beaufschlagt. Die Zylinder haben einen
Innendurchmesser von 2,54 cm (1,0 Zoll), und jeder hat ein inneres
Fassungsvermögen
von 50 Kubikzentimeter. Die Zylinder sind an einem Ende durch einen
Kanal von 0,23 cm (3/32 Zoll) und eine Mischkammer, die eine Reihe
feinmaschiger Siebe enthält,
die als statischer Mischer wirken, miteinander verbunden. Das Mischen
erfolgt, indem der Inhalt des Behälters zwischen den beiden Zylindern
durch den statischen Mischer hin und her gedrückt wird. Eine Spinndüseneinheit
mit einer schnellwirkenden Einrichtung zum Öffnen der Düse ist über ein T-Stück an dem
Kanal angebracht. Die Spinndüseneinheit
besteht aus einer Führungsbohrung
von 0,63 cm (0,25 Zoll) Durchmesser und etwa 5,08 cm (2,0 Zoll)
Länge und
einer Spinndüsenöffnung mit
einer Länge
und einem Durchmesser von jeweils 0,762 mm (30 Mil). Die Kolben
werden durch Hochdruckwasser angetrieben, das von einer Hydraulikanlage
zugeführt
wird.
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In den Tests, über die in den Beispielen 1–19 berichtet
wird, wurde die oben beschriebene Vorrichtung mit Pellets eines
Polymers und einem Spinnmittel gefüllt. Hochdruckwasser wurde
zum Antrieb der Kolben verwendet, um einen Mischdruck zwischen 10239
kPa und 30717 kPa (1500 bis 4500 psig) zu erzeugen. Das Polymer
und das Spinnmittel wurden dann auf die Mischtemperatur erwähnt und
während
einer vorgeschriebenen Zeitspanne auf dieser Temperatur gehalten,
während
der mit den Kolben abwechselnd eine Druckdifferenz von etwa 345
kPa (50 psi) oder mehr zwischen den beiden Zylindern erzeugt wurde,
um das Polymer und das Spinnmittel wiederholt durch den Mischkanal
von einem Zylinder zum anderen zu pressen und eine Durchmischung
und die Bildung einer Spinnflüssigkeit
zu bewirken. Die Temperatur der Spinnflüssigkeit wurde dann auf die
endgültige
Spinntemperatur erhöht
und etwa 15 Minuten oder länger
gehalten, um die Temperatur ins Gleichgewicht zu bringen; und während dieser
Zeit wurde das Mischen fortgesetzt. Um eine Druckentspannungskammer
zu simulieren, wurde der Druck der Spinnflüssigkeit unmittelbar vor dem
Spinnen auf den gewünschten
Spinndruck reduziert. Dies wurde durch Öffnen eines Ventils zwischen
der Spinnzelle und einem viel größeren Hochdruckwasserbehälter (dem "Akkumulator") bewerkstelligt,
der auf dem gewünschten
Druck gehalten wurde. Die Spinndüsenöffnung wird
nach dem Öffnen
des Ventils zwischen der Spinnzelle und dem Akkumulator so schnell
wie möglich
geöffnet.
Dies dauert im allgemeinen etwa eine bis drei Sekunden. Dadurch
soll der Entspannungskammereffekt simuliert werden, der bei Spinnvorgängen in
größerem Maßstab angewandt
wird. Das entstehende flash-gesponnene Produkt wurde in einem offenen
Edelstahl-Maschensiebkorb aufgefangen. Der während des Spinnens direkt vor
der Spinndüse
(unter Verwendung eines Computers) aufgezeichnete Druck wird als
Spinndruck eingegeben.
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Zu erwähnen ist, daß Drücke in der
Einheit psig, d. h. Pfund (libra = 0,453 kg) pro Quadratzoll (Überdruck)
angegeben werden können,
was etwa 15 psi weniger ist als psia (Pfund pro Quadratzoll absolut).
Die Einheit psi wird als die gleiche Einheit wie psia angesehen.
Für die
Umrechnung in SI-Einheiten
gilt 1 psi = 6,9 kPa. In den nachstehenden Tabellen werden Drücke in psig
und die entsprechenden kPa-Werte in Klammern angegeben.
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BEISPIELE 1–3
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In den Beispielen 1–3 wurde
Niederdruckpolyethylen mit einem Schmelzindex von 0,75 g/10 min
(gemessen nach ASTM D1238 bei 190°C
und 2,16 kg Last) und einer Dichte von 0,95 g/cm3 (Alathon®,
bezogen von Equisar Chemicals LP, Houston, TX) unter Verwendung
eines Gemischs aus trans-1,2-Dichlorethylen (DCE)
und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, bezogen von DuPont) als Spinnmittel
flash-gesponnen.
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Für
die Beispiele 1, 2 bzw. 3 wurden Spinnflüssigkeiten mit Niederdruckpolyethylen-Konzentrationen von
12 Gew.-%, 14 Gew.-% bzw. 10 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht
der Spinnflüssigkeit)
hergestellt. Das Spinnmittel war ein Gemisch aus 75 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen
und 25 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Ein Diphosphit-Thermostabilisator
(Weston 619F, von GE Specialty Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt,
bezogen auf das gesamte Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm für die Spinnlösung von
Beispiel 1 ist in 8 als
Kurve 72 dargestellt.
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Unter Anwendung der in Tabelle 1
angegebenen Spinnbedingungen erhielt man durch Flash-Spinnen der Spinnflüssigkeiten
Plexifilamentfasern von guter Qualität.
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BEISPIEL 4
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In diesem Beispiel wurde Niederdruckpolyethylen
mit einem Schmelzindex von 0,75 g/10 min (gemessen nach ASTM D1238
bei 190°C
und 2,16 kg Last) und einer Dichte von 0,95 g/cm3 (Alathon®,
bezogen von Equisar Chemicals LP, Houston, TX) unter Verwendung
eines Gemischs aus Dichlormethan und Zonyl® PFBE (3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen,
bezogen von DuPont) als Spinnmittel flash- gesponnen. Es wurde eine Spinnflüssigkeit
mit einer Niederdruckpolyethylen-Konzentration von 12 Gew.-% hergestellt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit. Das Spinnmittel war
ein Gemisch aus 80 Gew.-% Dichlormethan und 20 Gew.-% PFBE, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels. Ein Diphosphit-Thermostabilisator
(Weston 619F, von GE Specialty Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt,
bezogen auf das gesamte Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm für die Spinnlösung von
Beispiel 4 ist in 9 als
Kurve 79 dargestellt.
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Unter Anwendung der in Tabelle 1
angegebenen Spinnbedingungen erhielt man durch Flash-Spinnen der Spinnflüssigkeit
Plexifilamentfasern von guter Qualität.
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BEISPIEL 5
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In diesem Beispiel wurde TEFZEL®Fluorpolymer
(Qualität
HT 2129, bezogen von DuPont) aus einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen
(DCE) und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen,
bezogen von DuPont) flash-gesponnen. TEFZEL® HT
2129-Fluorpolymer ist ein Copolymer aus weitgehend alternierenden
Ethylen- und Tetrafluorethylen-Monomereinheiten mit einer Schmelzrate
von 7 g/10 min (gemessen nach ASTM D3159) und einem Schmelzpunkt
von etwa 240°C.
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Es wurde eine Spinnflüssigkeit
mit einer TEFZEL®-Fluorpolymerkonzentration
von 20 Gew.-% hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das Spinnmittel war ein Gemisch aus 25 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen
und 75 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösung
von Beispiel 5 ist in 7 als
Kurve 66 dargestellt.
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Unter Anwendung der in Tabelle 2
angegebenen Spinnbedingungen erhielt man durch Flash-Spinnen der Spinnflüssigkeiten
Plexifilamentfasern von guter Qualität.
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BEISPIELE 6–8
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In den Beispielen 6-8 wurde TEFZEL®-Fluorpolymer
(Qualität
HT 2129, bezogen von DuPont) aus einem Gemisch von Dichlormethan
und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, bezogen von DuPont) flash-gesponnen.
TEFZEL® HT
2129-Fluorpolymer ist ein Copolymer aus weitgehend alternierenden
Ethylen- und Tetrafluorethylen-Monomereinheiten mit einer Schmelzrate
von 7 g/10 min (gemessen nach ASTM D3159) und einem Schmelzpunkt
von etwa 240°C.
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Es wurden Spinnflüssigkeiten mit einer TEFZEL®-Fluorpolymerkonzentration
von 20 Gew.-% hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das in jeder der Spinnflüssigkeiten
verwendete Spinnmittel war ein Gemisch aus 25 Gew.-% Dichlormethan
und 75 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösung
der Beispiele 6–8
ist in 6 als Kurve 61 dargestellt.
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Für
die Beispiele 6–8
wurden verschiedene Spinnbedingungen angewandt, wie ausführlich in
Tabelle 2 dargestellt. In jedem Fall erhielt man Plexifilamente
von guter Qualität.
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BEISPIEL 8A
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In Beispiel 8a wurde TEFZEL®-Fluorpolymer
(Qualität
HT 2129, bezogen von DuPont) aus 100% Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, bezogen von DuPont) flash-gesponnen.
TEFZEL® HT 2129-Fluorpolymer
ist ein Copolymer aus weitgehend alternierenden Ethylen- und Tetrafluorethylen-Monomereinheiten
mit einer Schmelzrate von 7 g/10 min (gemessen nach ASTM D3159)
und einem Schmelzpunkt von etwa 240°C.
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Die Spinnflüssigkeit wurde mit einer TEFZEL®-Fluorpolymerkonzentration
von 20 Gew.-% hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das Spinnmittel war 100% Gew.-% PFBE. Das Trübungspunktdruckdiagramm für die Spinnlösung von
Beispiel 6 ist in 6 als
Kurve 60 dargestellt.
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Die Spinnbedingungen und Produkteigenschaften
sind in Tabelle 2 angegeben. Man erhielt Plexifilamente von guter
Qualität.
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BEISPIELE 9–12
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In den Beispielen 9–12 wurde
KYNAR®-Polyvinylidenfluorid-Polymer
(Qualität
760, bezogen von Elf Atochem) aus einem Gemisch von Dichlormethan
und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen,
bezogen von DuPont) flach-gesponnen. KYNAR® 760-Polyvinylidenfluorid-Polymerharze
weisen einen Schmelzpunkt von 165–170°C und eine Schmelzrate von 2–4 g/10
min auf (gemessen nach ASTM D1238 bei 232°C (450°F) und 12,5 kg (27,6 lb) Last).
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Es wurden Spinnflüssigkeiten mit einer KYNAR®-Fluorpolymerkonzentration
von 12 Gew.-% für
die Beispiele 9–11
und von 18 Gew.-% für
Beispiel 12 hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das in jeder der Spinnflüssigkeiten
verwendete Spinnmittel war ein Gemisch aus 85 Gew.-% Dichlormethan
und 15 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Ein Diphosphit-Thermostabilisator (Weston 619F, von GE Specialty
Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt, bezogen auf das gesamte
Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösung
der Beispiele 9–11
ist in 5 als Kurve 56 dargestellt.
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Die Spinnbedingungen für die Beispiele
9–12 sind
in Tabelle 3 angegeben. In jedem Spinntest erhielt man Plexifilamente
von guter Qualität.
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BEISPIELE 13–16
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In den Beispielen 13–16 wurde
HALAR®-Fluorpolymerharz
(Qualität
901, bezogen von Ausimont), bestehend aus einem Copolymer von Ethylen
und Chlortrifluorethylen, aus einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen
und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, bezogen von DuPont) flash-gesponnen.
HALAR® 901-Fluorpolymerharz
hat einen Schmelzpunkt von 240°C
und einen Schmelzindex von etwa 1 g/10 min.
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Es wurden Spinnflüssigkeiten mit einer HALAR®-Fluorpolymerkonzentration
von 20 Gew.-% hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das in den Beispielen 13–15
verwendete Spinnmittel war ein Gemisch aus 70 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen
(DCE) und 30 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Das Spinnmittel für
Beispiel 16 war ein Gemisch aus 60 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen
(DCE) und 40 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Ein Diphosphit-Thermostabilisator (Weston 619F, von GE Specialty
Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt, bezogen auf das gesamte
Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösungen
der Beispiele 13–15
ist in 4 als Kurve 52 dargestellt.
Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösung
von Beispiel 16 ist in 4 als
Kurve 51 dargestellt.
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Die Spinnbedingungen für die Beispiele
13–16
sind in Tabelle 4 angegeben. In jedem Spinntest erhielt man Plexifilamente
von guter Qualität.
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BEISPIELE 17–18
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In den Beispielen 17–18 wurde
Polypropylen (bezogen von Montell) mit einer Schmelzrate von 1,4 g/10
min (gemessen nach ASTM D1238 bei 190°C und 2,16 kg Last) und einem
Schmelzpunkt von 165°C
aus einem Gemisch von trans-1,2-Dichlorethylen und Zonyl® PFBE
(3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen, bezogen von DuPont) flash-gesponnen.
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Es wurden Spinnflüssigkeiten mit einer Polypropylenkonzentration
von 10 Gew.-% hergestellt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit.
Das verwendete Spinnmittel war ein Gemisch aus 60 Gew.-% trans-1,2-Dichlorethylen
(DCE) und 40 Gew.-% PFBE, bezogen auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels.
Ein Diphosphit-Thermostabilisator (Weston 619F, von GE Specialty
Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt, bezogen auf das gesamte
Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm
für die
Spinnlösung
der Beispiele 17 und 18 ist in 2 als
Kurve 41 dargestellt.
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Die Spinnbedingungen für die Beispiele
17–18
sind in Tabelle 5 angegeben. In jedem Spinntest erhielt man Plexifilamente
von guter Qualität.
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BEISPIEL 19
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In diesem Beispiel wurde Niederdruckpolyethylen
mit einem Schmelzindex von 0,75 g/10 min (gemessen nach ASTM D1238
bei 190°C
und 2,16 kg Last) und einer Dichte von 0,95 g/cm3 (Alathon®,
bezogen von Equisar Chemicals LP, Houston, TX unter Verwendung eines
Gemischs aus Cyclopentan und Zonyl® PFBE (3,3,4,4,5,5,6,6,6-Nonafluor-1-hexen,
bezogen von DuPont) als Spinnmittel flash-gesponnen. Es wurde eine Spinnflüssigkeit
mit einer Niederdruckpolyethylen-Konzentration von 18 Gew.-% hergestellt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Spinnflüssigkeit. Das Spinnmittel war
ein Gemisch aus 65 Gew.-% Cyclopentan und 35 Gew.-% PFBE, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Spinnmittels. Ein Diphosphit-Thermostabilisator
(Weston 619F, von GE Specialty Chemicals) wurde mit 0,1 Gew.-% zugesetzt,
bezogen auf das gesamte Spinnmittel. Das Trübungspunktdruckdiagramm für die Spinnlösung von
Beispiel 19 ist in 3 als
Kurve 46 dargestellt.
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Die Spinnflüssigkeit wurde bei einer Mischtemperatur
von 200°C,
mit einer Mischdauer von 20 Minuten, einem Gegendruck von 17338
kPa (2500 psig) und ΔP
von 1825 kPa (250 psig) hergestellt. Das Flash-Spinnen wurde mit
einem Akkumulatordruck von 9064 kPa (1300 psig), einem Spinndruck
von 8030 kPa (1150 psig) und einer Spinntemperatur von 200°C ausgeführt. Man
erhielt Plexifilamentfasern von guter Qualität mit einer Fadenstärke von
262 den (100 g Last) eine Reißfestigkeit
von 2,57 g/den, einem Modul von 6,31 g/den und einer Dehnung von
100%.