DE4237094C2 - Polyolefinlösung und deren Verwendung - Google Patents
Polyolefinlösung und deren VerwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Polyolefinlösung
mit geringer Toxizität, geringer Brennbarkeit und ge
ringem Potential zur Verarmung der Ozonosphäre. Des
weiteren stellt die vorliegende Erfindung ein ver
bessertes Verfahren zur Herstellung einer dreidimen
sionalen Faser eines Polyolefins mit ausgezeichneter
Festigkeit und Ausbreitbarkeit zur Verwendung in einer
Vliesstoffbahn (Non-Woven) durch Verwendung des Lö
sungsmittels und der Lösung zur Verfügung.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein ver
bessertes Lösungsmittel, das im Gebrauch ungiftig, un
brennbar und sehr sicher ist, sowie eine Polyolefin-
Lösung und ein verbessertes Jet-Spinnverfahren unter
Verwendung dieses Lösungsmittels. Das erfindungsgemäße
Lösungsmittel kann nicht nur auf eine Polyolefin-Lösung
zum Jet-Spinnen sondern auch auf ein Reinigungsmittel,
ein Schäummittel, ein Gas zur Herstellung eines Hohl
filaments, einer Hohlfaser und ein Reaktionslösungsmit
tel etc. angewandt werden.
Ein solches Verfahren zur Herstellung einer Polyolefin-
Faser mit Plexifilamentstruktur ist als Jet-Spinnverfah
ren bekannt. Das Jet-Spinnverfahren ist ein wohlbekann
tes Spinnverfahren, umfassend das Zugeben eines Poly
olefins zu einem organischen Lösungsmittel, auch als
verflüssigtes Gas bekannt, das Herstellen einer Poly
olefin-Lösung unter Bedingungen hoher Temperatur und
hohen Drucks, Leiten der Lösung durch eine Druckminde
rungsauslaßdüse, um den Druck der Lösung abzusenken, um
eine Phasentrennung zu bewirken, und das Leiten der
milchig trüben Lösung durch eine Spinndüse, um die
Lösung in eine Atmosphäre einzuspritzen, in der Tempe
ratur und Druck Raumtemperatur bzw. Normaldruck ent
sprechen, um so eine Faser mit dreidimensionaler
Struktur zu bilden.
Dieses Spinnverfahren ist beispielsweise beschrieben in
US 3 081 519, US 3 227 794, US 3 227 784, US 3 467 744,
US 3 564 088 und US 3 756 411, EP 285 670 A1, EP 321 567
A1, EP 357 364 A2, JP 40-28125 B, JP 42-19520 B, JP
62-33816 A und JP 63-50512 A.
Die mit Hilfe dieses Jet-Spinnverfahrens hergestellte
Faser wird als kurzes faserähnliches Material und als
dreidimensionales Fasermaterial klassifiziert. Erstere
wird als synthetische Pulpe verwendet, und letztere wird
als Vliesstoffbahn verwendet. Die Vliesstoffbahn ist
allgemein bekannt als synthetisches Papier. Das wichtig
ste Kennzeichen dieses Produkts liegt in guter Wasser
beständigkeit, hoher Festigkeit und geringem Gewicht,
sowie in der Fusselfreiheit. Dies wird in der Fachwelt
hochgeschätzt, und dieser Vliesstoff wird eingesetzt für
Luftpostumschläge, Hüllen für Floppy Disks, Beutel für
Desoxidationsmittel, Beutel für Trockenmittel, Beutel
für medizinisches Sterilisieren, Gewebe zur Verhinderung
von Tau, der durch thermische Isolierung von Gebäuden
hervorgerufen wird, Arbeitskleidung in der Kernkraft
erzeugung, Arbeitskleidung für Asbest, und Arbeits
kleidung für Sicherheit und Schutz etc. Für die
Herstellung von Produkten mit solchen Eigenschaften ist
eine dreidimensionale Faser, die hohe Festigkeit auf
weist und in hohem Maße verteilbar ist, unentbehrlich.
Dies liegt daran, daß eine gleichmäßige Bahn, die dicht
und luftdurchlässig ist, nicht ohne Verwendung einer
derartigen Faser hergestellt werden kann.
Die oben beschriebenen Vliesstoffbahnen sind bereits im
Handel erhältlich als Tyvek® von Du Pont in USA und als
Luxer® von der Anmelderin der vorliegenden Erfindung.
Das Lösungsmittel für das beim Jet-Spinnverfahren ver
wendete Polymer sollte folgende Eigenschaften aufweisen,
was auch in US 3 081 519 gezeigt ist. (1) Der Siedepunkt
des Lösungsmittels liegt wenigstens 25°C unterhalb des
Schmelzpunkts des verwendeten Polymers; (2) das Lösungs
mittel ist unter den Spinnbedingungen inert gegenüber
dem Polymer; (3) das Lösungsmittel ist unter Temperatur-
und Druckbedingungen, die für die Herstellung einer Po
lymerlösung geeignet sind, ein gutes Lösungsmittel für
das Polymer; (4) das Lösungsmittel löst nur 1% des Poly
mers, wenn die Temperatur unterhalb des Siedepunkts des
Lösungsmittels liegt; und (5) das Lösungsmittel ist im
stande, zum Zeitpunkt des Spinnens sofort eine Phasen
trennung zu bewirken, unter Bildung einer Phase, die im
wesentlichen aus dem Polymer besteht, und die getrennte
Polymerphase ist im wesentlichen frei vom Lösungsmittel.
Zu den speziellen Beispielen für Lösungsmittel gehören
aromatische Kohlenwasserstoffe wie etwa Benzol, Toluol,
aliphatische Kohlenwasserstoffe wie etwa Butan, Pentan,
Hexan, Heptan und Octan sowie ihre Isomere und Homologe,
alicyclische Kohlenwasserstoffe wie etwa Cyclohexan,
ungesättigte Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwas
serstoffe wie etwa Methylenchlorid, Tetrachlorkohlen
stoff, Chloroform, Ethylchlorid und Methylchlorid, Alko
hole wie etwa Ethanol, Methanol und Hexafluorisopro
panol, Ester, Ether, Ketone, Nitrile, Amide, fluorchlo
rierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie etwa Tri
chlorfluormethan, 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluormethan,
Schwefeldioxid, Kohlenstoffdisulfid, Nitromethan, Wasser
und verschiedene flüssige Mischungen der oben beschrie
benen Lösungsmittel.
Von diesen Lösungsmitteln wird ein optimales Lösungs
mittel ausgewählt, nachdem verschiedene Bedingungen für
das angewandte Spinnverfahren und die Art des verwende
ten Polymers in Betracht gezogen wurden. Trichlorfluor
methan und 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan, die hohes
Lösungsvermögen für das Polymer und ausgezeichnete
Spinnbarkeit aufweisen und unbrennbar und ungiftig sind,
sind günstig als Lösungsmittel für das Jet-Spinnverfah
ren mit einem Polyolefin. Unter anderen ist Trichlor
fluormethan das beste Lösungsmittel.
Um eine Polymerlösung beim Jet-Spinnen unter hoher Tem
peratur und hohem Druck in Luft einzuspritzen, um die
Lösung in Gas umzuwandeln, sollte das Lösungsmittel
einen niedrigen Siedepunkt aufweisen, auch bei hoher
Temperatur unzersetzt bleiben, zur Auflösung des Poly
mers hinreichend lipophile Eigenschaften besitzen, und
zumindest geringe Toxizität aufweisen und feuerbeständig
sein. Speziell beim Jet-Spinnen wird das Lösungsmittel
vergast, um das Lösungsmittel vom Polymer zu trennen,
und das vergaste Lösungsmittel wird durch Komprimieren
und Kühlen wiedergewonnen und verflüssigt. Deshalb wird
das Jet-Spinnen in einem weiten, abgeschlossenen Raum
durchgeführt. Dies aufgrund dessen, daß ein vergastes
Lösungsmittel nicht wiedergewonnen werden kann, wenn das
Jet-Spinnen nicht in einem solchen weiten Raum durchge
führt wird. Die Größe dieses abgeschlossenen Raums kann
beispielsweise 2000 m³ erreichen. Das Füllen eines sol
chen weiten Raums mit einem brennbaren Gas erhöht die
Feuer- und Explosionsgefahr und ist deshalb sehr gefähr
lich, wodurch es praktisch unmöglich wird, ein brenn
bares Gas als Lösungsmittel zu verwenden.
Im allgemeinen ist in dem abgeschlossenen Raum eine
Korona-Entladungsvorrichtung oder ein Hochspannungs
statikentlader enthalten, die eine Zündquelle für das
brennbare Gas darstellen können. Auch dies macht die
Verwendung eines brennbaren Gases ungünstig. Des weite
ren ist der weite Raum mit verschiedenen Einrichtungen
wie etwa einem Förderwerk aus Metall zur Bildung des
Vliesstoffs, einer Korona-Entladungsvorrichtung und
einem Spinnkopf ausgestattet, wodurch es unvermeidlich
wird, daß Arbeiter zur Ausführung von Reparatur- und
Wartungsarbeiten den abgeschlossenen Raum betreten
müssen. Außerdem ist die Auslaßpforte für die gebildete
Vliesstoffbahn nicht kontaktverschlossen, und das Gas im
Innern des abgeschlossenen Raums tritt stets in den
Arbeitsbereich aus. Deshalb kann das Lösungsmittel nicht
zum Jet-Spinnen verwendet werden, wenn es giftig ist.
Aus diesem Grunde wird Trichlorfluormethan, das unbrenn
bar und ungiftig ist, als das einzig verwendbare
Lösungsmittel für das Jet-Spinnverfahren erachtet.
In den letzten Jahren wurde jedoch gefunden, daß ein
vollhalogenierter Kohlenwasserstoff, in dem alle Wasser
stoff-Atome durch Chlor und Fluor ersetzt sind, ein
spezielles Flon ist (Fluorchlorkohlenwasserstoff, auch
als "FCKW" bekannt), das ein hohes Potential zur Ver
armung der Ozonosphäre besitzt. Vom Standpunkt des
Schutzes der Umwelt wurde beschlossen, die FCKW-Produk
tion zum Jahr 2000 zu verbieten. Natürlich wird auch die
Produktion von Trichlorfluormethan, 1,1,2-Trichlor-
1,2,2-trifluorethan etc. als spezielle Flone verboten
werden, und diese Flone werden im Handel nicht mehr zu
erhalten sein. Deshalb wird Trichlorfluormethan als
Lösungsmittel im Jet-Spinnverfahren eines Polyolefins
nicht länger verwendet werden können.
Unter diesen Umständen wurde bereits ein Jet-Spinnverfah
ren vorgeschlagen, bei dem ein neues Lösungsmittel ver
wendet wird, ohne Verwendung von Trichlorfluormethan als
speziellem Flon.
Speziell US 5 032 326, EP 0 357 381 A2 und JP 2-139408 A
offenbaren ein Jet-Spinnverfahren, bei dem ein ge
mischtes Lösungsmittel verwendet wird, umfassend Methy
lenchlorid und ein alternatives Flon, zum Beispiel
Chlorfluormethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan, 1,1-Difluor
ethan, 1,1,1,2-Tetrafluor-2-chlorethan oder 1-Chlor-1,1-
difluorethan. Des weiteren offenbaren US 5 081 177, US
5 023 025, EP 0 361 684 A1 und JP 2-160909 A ein Spinn
verfahren, bei dem 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan,
1,2-Dichlor-1,2,2-trifluorethan, 1,1-Dichlor-2,2-difluor
ethan, 1,2-Dichlor-1,1-difluorethan oder 1,1-Dichlor-1-
fluorethan verwendet werden. Weiterhin offenbart
EP 04 07 953 A2 ein Spinnverfahren, bei dem 1,1-Dichlor-
2,2,2-trifluorethan, 1,2-Dichlor-1,2,2-trifluorethan
oder dergleichen als Lösungsmittel für Polypropylen ver
wendet werden. Weiterhin offenbaren EP 357 364 A4 und JP
3-76809 A ein Verfahren, bei dem das Spinnen unter
Verwendung von Methylenchlorid und Kohlendioxid durch
geführt wird. Weiterhin offenbaren EP 0 414 498 A2 und
JP 3-152209 A ein Verfahren, bei dem ein gemischtes
Lösungsmittel verwendet wird, umfassend ein wasserhalti
ges organisches Lösungsmittel. Des weiteren offenbart
EP 431 801 ein Verfahren, bei dem das Spinnen unter Ver
wendung von Kohlendioxid und Wasser durchgeführt wird.
JP 4-185708 A offenbart ein Spinnverfahren unter Verwen
dung von 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan und/oder
1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan, gemischt mit
einem Kohlenwasserstoff-Derivat.
Aus all den vorstehend beschriebenen, vorgeschlagenen
Jet-Spinnverfahren ergeben sich jedoch Nachteile, wenn
das Spinnen unter Verwendung eines Polyolefins durch
geführt wird.
Zum Beispiel kann das in US 5 032 326 vorgeschlagene
gemischte Lösungsmittel, umfassend Methylenchlorid und
ein alternatives Flon, versuchsweise als Lösungsmittel
für die Laboranwendung verwendet werden, doch kann es
nicht als technisches Lösungsmittel verwendet werden.
Dies liegt daran, daß Methylenchlorid hochtoxisch und
carcinogen ist. Der durch die ACGIH (American Conference
of Governmental Industrial Hygienists) festgelegte TLV
[threshold limit values of airborne contaminants
(Schwellengrenzwerte von Luftverunreinigungen)] ist be
kannt als Index, der den Toxizitätsgrad angibt. Der TLV
von Trichlorfluormethan ist 1000 ppm, doch der TLV von
Methylenchlorid erreicht nur 50 ppm. Es ist daher er
sichtlich, daß Methylenchlorid eine höhere Toxizität als
Trichlorfluormethan aufweist. Des weiteren ist Methylen
chlorid als carcinogene Substanz registriert. Dies macht
klar, daß Methylenchlorid und dessen Lösungsmittel
mischungen in technischem Maßstab nicht als Lösungsmittel
für das Jet-spinnen verwendet werden können. Außerdem
birgt die Verwendung von Methylenchlorid ein Problem
bezüglich der zum Zeitpunkt des Spinnens erforderlichen
Eigenschaften. Der Grund dafür ist, daß die Verdamp
fungswärme von Methylenchlorid mit 329,5 J (78,7 cal/g)
weitaus höher ist als die von Trichlorfluormethan mit
182,13 J (43,5 cal/g). Dies bedeutet, daß die Verwendung
von Methylenchlorid als Lösungsmittel ein gesponnenes
Garn dafür anfällig macht, vom restlichen Lösungsmittel
benetzt zu werden. Wie auch in JP 3-76809 A beschrieben,
ist das benetzte Garn dafür anfällig, an einer Walze,
die zum Pressen des Garns zu einer Schichtstruktur
verwendet wird, zu haften und sich darum herumzuwickeln,
so daß keine Vliesstoffbahn mit kommerziellem Wert
erzeugt werden kann, wodurch es unmöglich wird, die
Vliesstoffbahn in industriellem Maßstab herzustellen.
Aus diesem Grunde ist es notwendig, wenn Methylenchlorid
als Lösungsmittel verwendet wird, daß ein Gas mit nied
rigem Siedepunkt zusammen mit dem Lösungsmittel Methy
lenchlorid belassen wird, damit sich die Verdampfung des
in der gesponnenen Faser verbleibenden Methylenchlorids
beschleunigt und gleichzeitig sich die Polymerkonzentra
tion einer Spinnlösung im vorhinein erhöht. Die Erhöhung
der Polymerkonzentration ist wirksam zur Steigerung der
auftretenden Verfestigungswärme zum Zeitpunkt des Ein
schießens der Polymerlösung, um die Trocknung eines ge
sponnenen Garns durch Nutzung der Wärme zu beschleuni
gen. In diesem Falle wird das Garn benetzt, wenn entwe
der auf die Verwendung eines Gases mit niedrigem Siede
punkt verzichtet wird oder die Erhöhung der Polymer
konzentration gering ist. Wird jedoch die Polymerkonzen
tration der Lösung erhöht, dann wird der Ausbreitungs
zustand des gesponnenen Garns so schlecht, daß sich die
Qualität der flächigen Produkte vermindert. Daher ergibt
sich auch aus dem Gesichtspunkt der Spinnbarkeit, daß
Methylenchlorid nicht verwendet werden kann.
Der Vorschlag in US 5 081 177, wo ein alternatives Flon
verwendet wird, weist ein Problem auf. Speziell die in
den letzten Jahren durchgeführten Untersuchungen haben
gezeigt, daß 1,1-Dichlor-2,2,2-trifluorethan und dessen
Isomere bei Ratten zu Tumoren führen, wenn auch gutarti
gen. Da diese alternativen Flone zudem schlechte
Lösungsmittel für Polyethylen hoher Dichte sind, das ein
typisches Beispiel für ein Polyolefin ist, können sie,
wenn sie alleine verwendet werden, das Polyethylen hoher
Dichte nicht lösen. Aus diesem Grunde wird, um die Lös
lichkeit zu verbessern, gleichzeitig eine Methode offen
bart, bei der ein Kohlenwasserstoff, Methylenchlorid
etc. als Hilfslösungsmittel verwendet wird. Da der An
teil des alternativen Flons im Lösungsmittel hoch ist,
50% oder mehr, verbleibt jedoch, selbst wenn das alter
native Flon zusammen mit dem Kohlenwasserstoff, Methy
lenchlorid oder dergleichen belassen wird, in hohem Maße
die Eigenschaft, daß das alternative Flon ein schlechtes
Lösungsmittel für das Polyethylen hoher Dichte ist, so
daß es schwierig ist, das Polyethylen hoher Dichte zu
lösen. Daher bleibt das Problem der geringen Auflösungs
geschwindigkeit ungelöst. Somit bestehen bei 1,1-Di
chlor-2,2,2-trifluorethan und dessen Isomeren Probleme
mit der Toxizität und der Auflösung des Polyethylens
hoher Dichte. In ähnlicher Weise bestehen bei 1,1-Di
chlor-2,2-difluorethan und dessen Isomeren Probleme mit
der Toxizität (Toxizität gegenüber Geschlechtsorganen)
und der Auflösung des Polyethylens hoher Dichte. Ande
rerseits lösen 1,1-Dichlor-1-fluorethan und dessen Iso
mere das Polyethylen hoher Dichte und liefern, wenn sie
alleine verwendet werden, ein gutes Garn. Jedoch sind
diese Lösungsmittel sehr anfällig für thermische Zer
setzung. Selbst wenn die Auflösung mit Hilfe eines Ex
truders durchgeführt wird, sind sie anfällig für ther
mische Zersetzung, wobei große Mengen an Chlorwasser
stoff oder Fluorwasserstoff entwickelt werden, unter
Bildung eines halogenierten Oligomers. Diese Zerset
zungsprodukte führen zu ernsten Problemen wie etwa Ver
färbung des Produkts und Korrosion der Spinnvorrichtung.
Außerdem hat 1,1-Dichlor-1-fluorethan als Lösungsmittel
ein Ozon-Verarmungspotential (ODP, ozone depletion po
tential) von mehr als 0,1, d. h., ist ungünstigerweise in
hohem Maße fähig, Ozon zu verarmen. Deshalb können 1,1-
Dichlor-1-fluorethan und dessen Isomere nicht als Lö
sungsmittel zum Jet-spinnen verwendet werden, da sie
hochanfällig gegenüber thermischer Zersetzung sind und
ein hohes Ozon-Verarmungspotential aufweisen.
Bei der in EP 357 364 A4 vorgeschlagenen Methode kann
aus den oben dargelegten Gründen das Lösungsmittel nicht
zum Jet-Spinnen verwendet werden, da Methylenchlorid als
Lösungsmittel verwendet wird.
Das in EP 04 31 801 A vorgeschlagene Spinnverfahren, bei
dem das Jet-Spinnen durchgeführt wird unter Verwendung
eines Kohlendioxid und Wasser umfassenden Lösungsmit
tels, kann auf ein spezielles Polyolefin angewandt wer
den, das als Comonomerkomponente hohe Hydrophilie auf
weist. Da dieses Lösungsmittel jedoch nur geringe Fähig
keit besitzt, allgemein übliche Polyolefine, d. h., Poly
ethylen und Polypropylen zu lösen, ist es praktisch un
möglich, eine Faser mit günstigen Eigenschaften herzu
stellen. Außerdem ist es bei diesem Verfahren in
der Praxis notwendig, ein Tensid in Kombination mit dem
Lösungsmittel zu verwenden. Dies macht nicht nur das
Verfahren kompliziert, sondern bewirkt auch, daß das
Tensid in der gebildeten Faser zurückbleibt, wodurch
sich die praktischen Eigenschaften mindern.
Des weiteren wird bei einer in EP 04 14 498 A2 vorge
schlagenen Methode ein gemischtes System, umfassend ein
wasserhaltiges organisches Lösungsmittel, verwendet; da
das verwendete Lösungsmittel hochgradig brennbar ist,
kann diese Methode nicht angewandt werden.
Das in JP 4-185708 A vorgeschlagene Spinnverfahren unter
Verwendung von 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan
und/oder 1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan im Ge
misch mit einem Kohlenwasserstoff-Derivat ist von Nach
teil aufgrund der Verwendung des Kohlenwasserstoff-Deri
vats, das brennbar und hochtoxisch ist. Demgemäß kann
dieses Verfahren nicht auf die Produktion in der Praxis
angewandt werden.
Aus EP 03 57 381 A2 ist ein Verfahren zur Herstellung
einer Polyolefinfaser mit Plexifilamentstruktur bekannt
bei dem ein Polymer mit einer Spinnflüssigkeit aus Me
thylenchlorid und einem Hilfslösungsmittel (Co-solvent)
gemischt wird. Das Gemisch, das 5 bis 30 Gew.-% Polymer
enthält, wird anschließend unter bestimmten Druck- und
Temperaturbedingungen versponnen. Das Hilfslösungsmittel
kann Chlordifluormethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan oder
1,1-Difluor-1-Chlorethan sein. Als Polymer wird ein line
ares Polyethylen oder ein isotaktisches Polypropylen
eingesetzt. Der Gehalt an Hilfslösungsmittel beträgt 10
bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Spinnflüssigkeit.
Somit bergen alle bis jetzt vorgeschlagenen, zu Trichlor
fluormethan alternativen Lösungsmittel zum Jet-Spinnen
ungelöste Probleme, und in der Fachwelt wird kein zu
friedenstellendes Lösungsmittel vorgeschlagen, das an
stelle von Trichlorfluormethan verwendet werden kann.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lösungs
mittel bereitzustellen, das als Alternative zu Trichlor
fluormethan verwendet werden kann oder Trichlorfluor
methan überlegen ist. Im einzelnen ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Lösungsmittel bereitzustel
len, das ausgezeichnet ist als Lösungsmittel zum Jet-
Spinnen eines Polyolefins, weniger brennbar ist, gerin
gere Toxizität und ein geringeres Ozon-Verarmungspoten
tial aufweist.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es,
eine Polymerlösung unter Verwendung des Lösungsmittels
bereitzustellen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein
verbessertes Jet-Spinnverfahren für ein Polyolefin
bereitzustellen, das die Herstellung einer dreidimensio
nalen Faser mit hoher Festigkeit und ausgezeichneter
Ausbreitbarkeit durch Verwendung des Lösungsmittels er
laubt. Natürlich können erfindungsgemäßes Lösungsmittel
und erfindungsgemäße Lösung beispielsweise auch als
Reaktionslösungsmittel, Schäummittel und Reinigungsmit
tel genutzt werden, die als alternatives Flon in anderen
technischen Bereichen verwendet werden, wo ihre Eigen
schaften genutzt werden können.
Die Erfinder haben umfangreiche Untersuchungen im Hin
blick darauf durchgeführt, die oben beschriebenen Ziele,
wie man eine Faser mit Eigenschaften herstellt, die
denen einer mit Hilfe des herkömmlichen Jet-Spinnverfah
rens hergestellten dreidimensionalen Polyolefin-Faser
vergleichbar oder überlegen sind, durch empirische Expe
rimente zu erreichen, was zur Vollendung der vorliegen
den Erfindung führte.
Zum ersten betrifft die Erfindung speziell eine Poly
olefin-Lösung zum Jet-Spinnen, hergestellt unter Be
dingungen hoher Temperatur und hohen Drucks, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyolefin-Lösung ein Lösungs
mittel umfaßt, umfassend ein gemischtes Lösungsmittel
aus Bromchlormethan und/oder 1,2-Dichlorethylen und ein
Hilfslösungsmittel, das aus wenigstens einem Vertreter
besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlen
dioxid, Schwefelhexafluorid, Difluorchlormethan, 1,1,1,2-
Tetrafluorethan, 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluorethan,
1-Chlor-1,1-difluorethan, 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-penta
fluorpropan, 1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan,
Dodecafluorpentan und Tetradecafluorhexan, und der Ge
halt an Hilfslösungsmittel in dem gemischten Lösungs
mittel sich auf 3 bis 65 Gew.-% beläuft und ein Poly
olefin in einer Konzentration von 5 bis 25 Gew.-%, be
zogen auf die Polyolefin-Lösung.
Bromchlormethan und/oder 1,2-Dichlorethylen können als
Lösungsmittel, ausgewählt aus dieser Gruppe, verwendet
werden. Bei dem gemischten Lösungsmittel handelt es sich
im wesentlichen um ein Zweikomponentenlösungsmittel,
umfassend Bromchlormethan und 1,2-Dichlorethylen sowie
ein Hilfslösungsmittel; der Gehalt an Bromchlormethan im
Zweikomponentenlösungsmittel beträgt vorzugsweise 40 bis
75 Gew.-%, und der Anteil Hilfslösungsmittel im gemisch
ten Lösungsmittel beläuft sich vorzugsweise auf 10 bis
30 Gew.-%.
0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das gemischte Lösungs
mittel, wenigstens eines Stabilisators, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid,
Nitromethan, einem durch die nachstehende Strukturformel
(1) dargestellten Phosphit, einem durch die nachstehende
Strukturformel (2) dargestellten Diphosphit und einem
durch die nachstehende Strukturformel (3) dargestellten
Diphosphit, können in dem gemischten Lösungsmittel ent
halten sein:
worin R¹, R² und R³, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils für eine monovalente Kohlenwasserstoff-
Gruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoff-Atomen stehen;
worin R⁴ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht; und
worin R⁵ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht.
Mit Hilfe der Erfindung ist die Herstellung einer drei
dimensionalen Polyolefin-Faser möglich, umfassend das
Leiten einer Polyolefin-Lösung, hergestellt unter Be
dingungen hoher Temperatur und hohen Drucks, durch eine
Druckminderungsauslaßdüse, eine Druckminderungskammer
und einen Spinnkopf in einen Bereich, wo Temperatur und
Druck Raumtemperatur bzw. Normaldruck entsprechen, um
eine fibrillierte dreidimensionale Polyolefin-Faser
herzustellen, wobei ein Lösungsmittel, wie oben be
schrieben, verwendet wird.
Das gemischte Lösungsmittel, bestehend aus einem Zwei
komponentenlösungsmittel, umfassend Bromchlormethan und
1,2-Dichlorethylen und ein Hilfslösungsmittel, wird vor
zugsweise verwendet, und der Gehalt an Bromchlormethan
im Zweikomponentenlösungsmittel kann 40 bis 75 Gew.-%
sein.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren kann eine
dreidimensionale Faser eines Polyolefins mit sehr hoher
Festigkeit und guter Ausbreitbarkeit hergestellt werden,
trotz Verwendung eines Lösungsmittels mit geringem Ozon-
Verarmungspotential.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Meßvor
richtung, wobei eine optische Zelle zum Messen des Trü
bungspunkts einer Polymerlösung verwendet wird;
Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer optischen
Zelle zum Messen des Trübungspunkts einer Polymerlösung;
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die ein Beispiel
einer Trübungspunktkurve der erfindungsgemäßen Polymer
lösung zeigt, das heißt, eine graphische Darstellung,
die die Trübungspunktkurven von Lösungsmitteln mit den
jeweiligen Zusammensetzungen A) Bromchlormethan/Kohlen
dioxid (85/15 Gew.-%) und B) Bromchlormethan/HFC-134a
(80/20 Gew.-% und 75/25 Gew.-%) zeigt; und
Fig. 4 ist eine graphische Darstellung, die die Trübungs
punktkurven von Lösungsmitteln mit den jeweiligen Zusam
mensetzungen trans-1,2-Dichlorethylen/Bromchlormethan/-
Kohlendioxid (45/40/15 Gew.-%, 50/35/15 Gew.-% und
50/40/10 Gew.-%) zeigt.
Wie vorstehend beschrieben, sollte das für das Jet-
Spinnen verwendete Lösungsmittel ein organisches
Lösungsmittel sein, das sich unter Bedingungen von Raum
temperatur und Atmosphärendruck vergasen läßt. Im ein
zelnen wird ein Polyolefin unter Bedingungen hoher Tem
peratur und hohen Drucks gelöst, einer Druckminderung
unterworfen, um Veränderung von einer durchsichtigen
Lösung zu einer milchig trüben Lösung zu bewirken, und
durch eine Spinndüse geleitet, um die milchig trübe
Polymerlösung in eine Atmosphäre einzuspritzen, in der
Temperatur und Druck Raumtemperatur bzw. Atmosphären
druck entsprechen. Zu diesem Zeitpunkt wird das organi
sche Lösungsmittel vergast, um einen Überschall-Gas
strahl zu bilden. Der Gasstrahl bewirkt, daß das Polymer
sich verfestigt und gleichzeitig gezogen wird, wodurch
sich eine dreidimensionale Faser mit hoher Festigkeit
bildet.
Wie vorstehend beschrieben, sind die Eigenschaften, über
die das Lösungsmittel zum Jet-Spinnen verfügen sollte,
in der Fachwelt weitgehend bekannt und sollen nun aus
führlicher beschrieben werden.
- (1) Das Lösungsmittel löst keinerlei Polymer unter Raumtemperatur- und atmosphärischen Bedingungen und löst das Polymer bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des Polymers und einem Druck, der weit höher ist als Atmosphärendruck.
- (2) Eine Phasenänderung von einer durchsichtigen Lösung zu einer milchig trüben Lösung tritt ein bei einer Temperatur im Bereich einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des Polymers bis zu einer Temperatur, bei der keine thermische Zersetzung eintritt. Be sonders im Falle des Jet-Spinnens wird bevorzugt, daß die Polymerlösung ein Phasendiagramm aufweist, das in der Theorie der Polymerlösungen als LCST- Phasendiagramm [lower critical solution temperature (Schmelzpunkterniedrigung und Entmischungserschei nungen bei Temperaturen oberhalb des Schmelz punkts)] bekannt ist. In diesem Falle wird bevor zugt, daß auch das Lösungsmittel zum Jet-Spinnen ein LCST-Phasendiagramm aufweist. Es ist weiterhin bevorzugt, daß die Polymerlösung ein LCST-Phasen diagramm aufweist und eine momentane Phasenänderung erbringt. Diese Eigenschaft ist wichtig, da beim Jet-Spinnen die Phasenänderung von einer durchsich tigen Lösung zu einer milchig trüben Lösung durch Veränderung des Drucks bewerkstelligt wird.
- (3) Das Lösungsmittel sollte unmittelbar nach dem Her ausschießen aus der Spinndüse vergast werden. Dies bedeutet, daß das Lösungsmittel einen Siedepunkt nahe Raumtemperatur bei Atmosphärendruck aufweisen sollte. Das heißt, das Lösungsmittel sollte ein organisches Lösungsmittel mit niedrigem Siedepunkt sein.
- (4) Die Änderung vor und nach der Spinndüse ist im wesentlichen eine isentropische Änderung. Daher tritt am Auslaß der Spinndüse spontan eine Flüssig keits-/Gasmischung auf. Diese Mischung kann als solche nicht verwendet werden, da sie eine benetzte oder feuchte dreidimensionale Faser liefert. Da das Polymer jedoch warm ist, wird die Flüssigkeit durch die Wärme in Gas umgewandelt, unter Bildung einer getrockneten dreidimensionalen Faser. Dies bedeu tet, daß die Verdampfungswärme des organischen Lösungsmittels passend sein sollte.
- (5) Das Lösungsmittel sollte ausgezeichnete thermische Stabilität aufweisen, da es einer Temperatur ober halb des Schmelzpunkts des Polymers ausgesetzt wird. Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Bezeichnung "thermische Stabilität" soll bedeuten, daß sich das Lösungsmittel bei der Temperatur, bei der sich das Polymer löst, nicht bereitwillig ther misch zersetzt.
- (6) Das Lösungsmittel sollte unbrennbar oder flamm hemmend sein, da ein abgeschlossener Raum mit großem Volumen mit einem Gas befüllt wird, und der abgeschlossene Raum ist mit elektrischen Einrich tungen versehen, die zu einer Zündquelle werden können.
- (7) Das Lösungsmittel sollte ungiftig sein, da Menschen häufig mit dem Gas in Berührung kommen, mit dem der abgeschlossene Raum befüllt wird.
- (8) Das Korrosionsvermögen des Lösungsmittels sollte gering sein, da die gesamte Jet-Spinnvorrichtung eine Hochdruckanlage ist.
- (9) Das ODP sollte gering sein, vorzugsweise weniger als 0,01.
Es ist besonders wichtig, daß das Lösungsmittel die An
forderungen des niedrigen Siedepunkts, der LCST-Polymer
lösung, der thermischen Stabilität, der geringen Brenn
barkeit, der Ungiftigkeit und des geringen ODP erfüllt.
Im Ergebnis wurde gefunden, daß ein gemischtes Lösungs
mittel, bestehend aus Bromchlormethan und/oder 1,2-Di
chlorethylen sowie einem Hilfslösungs
mittel, umfassend wenigstens einen Vertreter, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Kohlendioxid, Schwefelhexa
fluorid, Difluorchlormethan, 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
1-Chlor-1,1-difluorethan, 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluor
ethan, 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan, 1,3-Di
chlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan, Dodecafluorpentan und
Tetradecafluorhexan, die oben beschriebenen sechs Anfor
derungen vollständig oder im wesentlichen vollständig
erfüllen kann.
Nun sollen die Gründe beschrieben werden, warum Lösungs
mittel und Lösung gemäß vorliegender Erfindung die sechs
Anforderungen erfüllen können, die insbesondere beim
Jet-Spinnen notwendig sind. Des weiteren werden Merkmale
des Lösungsmittels und ein bevorzugter Zusammensetzungs
bereich desselben beschrieben.
Zur Vereinfachung wird in der folgenden Beschreibung
Difluorchlormethan als "HCFC-22", 1,1,1,2-Tetrafluorethan
als "HFC-134a", 1-Chlor-1,1-difluorethan als
"HCFC-142b", 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluorethan als
"HCFC-124", 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-pentafluorpropan als
"HCFC-225ca", 1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan als
"HCFC-225cb", Dodecafluorpentan als "FC-6112" und Tetra
decafluorhexan als "FC-7114" bezeichnet.
Bromchlormethan und 1,2-Dichlorethylen weisen jeweils
einen durch die ACGIH festgelegten TLV-Wert von 200 ppm
auf, was für Chlor-Verbindungen ein hoher Wert (d. h.,
eine geringe Toxizität) ist. Der TLV-Wert für das Hilfs
lösungsmittel ist zum Beispiel 5000 ppm für Kohlendioxid
und 1000 ppm für Schwefelhexafluorid, und diese Hilfs
lösungsmittel sind dafür bekannt, daß sie eine sehr
geringe Toxizität aufweisen. Bei anderen Hilfslösungs
mitteln wird die Toxizität als sehr gering erachtet,
wenn auch kein TLV angegeben ist. Des weiteren wird von
keinem dieser Lösungsmittel berichtet, daß es für Men
schen carcinogen wäre. Obwohl das erfindungsgemäße
Lösungsmittel, das diese Lösungsmittel umfaßt, nicht
vollkommen ungiftig ist, ist die Toxizität recht gering.
Die menschliche Gesundheit wird nicht beeinträchtigt,
solange auf austretendes Gas und Lüftung des Arbeits
platzes geachtet wird, die Kontrolle der Gaskonzentra
tion am Arbeitsplatz beibehalten wird, und ein Schutz
wie etwa eine Maske einer Fluglinie getragen wird, wenn
Menschen mit dem Gas in Berührung kommen.
Bromchlormethan und 1,2-Dichlorethylen werden bei Ein
wirkung hoher Temperatur häufig thermisch zersetzt, so
daß es je nach Bedarf notwendig ist, einen Stabilisator
oder dergleichen zu verwenden. Obwohl heutzutage viele
Stabilisatoren entwickelt worden sind, können nur wenige
Stabilisatoren unter den zum Jet-Spinnen notwendigen
Bedingungen hoher Temperatur und hohen Drucks [typisch
für Temperatur und Druck sind etwa 200°C bzw. 19,63 MPa
(200 kg/cm²)] diese Wirkung zeigen. Der Grund dafür ist,
daß die Einsatzbedingungen für das Lösungsmittel sehr
schwer sind, und da der darin verwendete Stabilisator
ein Stabilisator für das Lösungsmittel ist, bewirkt die
Verwendung einer übergroßen Menge an Stabilisator, daß
dieser sich nach dem Spinnen im Garn anreichert, so daß
das Lösungsmittel aus dem Garn ausschwitzt oder aus
läuft. Deshalb ist ein Stabilisator erforderlich, der
unter Bedingungen hoher Temperatur und hohen Drucks in
geringen Mengen hohe Wirkung zeigen kann. Als Ergebnis
von Nachforschungen und Untersuchungen mit zahlreichen
Stabilisatoren wurde gefunden, daß Epoxy-Verbindungen,
Nitro-Verbindungen, Diphosphite und Phosphite als Stabi
lisatoren vorteilhaft sind. Besonders Diphosphite zeigen
einen hohen thermischen Stabilisierungseffekt. Weiterhin
sind, als Ergebnis eingehender Untersuchungen zur Struk
tur des Stabilisators, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid,
Nitromethan, ein durch die Strukturformel (1) darge
stelltes Phosphit, ein durch die Strukturformel (2) dar
gestelltes Diphosphit und ein durch die Strukturformel
(3) dargestelltes Diphosphit als Stabilisatoren beson
ders vorzüglich.
worin R¹, R² und R³, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils für eine monovalente Kohlenwasserstoff-
Gruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoff-Atomen stehen;
worin R⁴ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht; und
worin R⁵ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht.
In der vorliegenden Erfindung stehen R¹, R² und R³, die
gleich oder verschieden sein können, jeweils für eine
monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe, und zu den Bei
spielen für diese gehören n-CnHn+1, iso-CnHn+1, worin n
eine ganze Zahl von 1 bis 30 ist, eine Phenyl-Gruppe und
ein Benzol-Ring, der teilweise mit Alkyl-Gruppen verse
hen ist. Bei diesen Kombinationen ist es vom Gesichts
punkt der Erhöhung der thermischen Stabilität bevorzugt,
daß eines oder zwei der R¹, R² und R³ eine aromatische
Gruppe aufweisen. Des weiteren ist es bevorzugt, daß es
sich bei dem verbleibenden einen oder den verbleibenden
zwei der R¹, R² und R³ um einen aliphatischen Kohlen
wasserstoff handelt, worin n 8 oder höher ist. R⁴ und R⁵
stehen für eine monovalente aliphatische Kohlenwasser
stoff-Gruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen, und zu den
Beispielen für diese gehören n-CnHn+1 und iso-CnHn+1,
worin n eine ganze Zahl von 8 bis 30 ist; vorzugsweise
ist n 12 bis 24, stärker bevorzugt 16 bis 20 vom
Gesichtspunkt der Erhöhung der thermischen Stabilität.
Diese Stabilisatoren können für sich alleine oder in
Kombination mit anderen Stabilisatoren und Zusätzen ver
wendet werden. Zu den Beispielen für andere Stabilisa
toren und Zusätzen gehören Dibutylzinn-maleat, Metall
seifen, Phenol-Derivate, Catechin-Derivate, Methanol,
Ethanol, Methylacetat, Ethylacetat, β-Diketon-Derivate,
Pyridin, tertiäre Amine wie etwa Tributylamin und
N,N-Dimethylpyridin-Derivate.
Von den in der vorliegenden Erfindung verwendeten Stabi
lisatoren besitzt das durch die Strukturformel (2) dar
gestellte Diphosphit die höchste Wirksamkeit bei der
Verminderung der Zersetzungsreaktion des Lösungsmittels.
Da jedoch das Diphosphit in dem Lösungsmittel nur wenig
löslich ist, können je nach Verfahren auch andere Stabi
lisatoren verwendet werden. Was die verwendete Menge an
Stabilisator anbetrifft, so kann wenigstens ein erfin
dungsgemäßer Stabilisator in einer Menge von etwa 0,001
bis 5 Gew.-% verwendet werden, bezogen auf das gemischte
Lösungsmittel der vorliegenden Erfindung. Im Falle der
Epoxy-Verbindung und des Diphosphits ist es möglich, die
thermisch stabilisierende Wirkung in einer Menge von
0,001 bis 0,1 Gew.-% zur Geltung zu bringen. Um die Wir
kung des Stabilisators zu verstärken, wird bevorzugt,
daß es sich bei Bromchlormethan, 1,2-Dichlorethylen und
dem Hilfslösungsmittel um im wesentlichen reine Substan
zen handelt. Insbesondere sind die Mengen an freien
Säuren, zum Beispiel Chlorwasserstoff und Bromwasser
stoff, sowie der Wassergehalt so niedrig wie möglich,
wobei 10 ppm oder weniger besonders bevorzugt sind.
Alle in der vorliegenden Erfindung verwendeten Hilfs
lösungsmittel, außer HCFC-142b, sind vollkommen unbrenn
bare Lösungsmittel. Ein wichtiger Grund für das Mischen
der beiden Chlor-Verbindungen mit einem Hilfslösungs
mittel ist deshalb der, die Brennbarkeit des erfindungs
gemäßen Lösungsmittels deutlich zu verringern.
HCFC-142b ist zwar brennbar, doch weist es enge Explo
sionsgrenzen von 9 bis 15 Vol-% auf und ist deshalb eine
flammhemmende Substanz. Daher wird ein Lösungsmittel
unter Verwendung von HCFC-142b als Flammschutzmittel
hergestellt, so daß das Lösungsmittel bei der Produktion
in einem völlig abgeschlossenen Verfahren verwendet
werden kann.
Bromchlormethan ist ein vollkommen unbrennbares Lösungs
mittel, das als kräftiges Feuerlöschmittel - genannt CB
- bekannt ist, und zeigt sehr hohe verbrennungshemmende
Wirkung. Ein gemischtes Lösungsmittel, umfassend Brom
chlormethan und das Hilfslösungsmittel, außer HCFC-142b,
ist in beliebiger Lösungsmittelzusammensetzung voll
kommen unbrennbar.
1,2-Dichlorethylen weist Explosionsgrenzen von 9,7 bis
12,8 Vol-% auf und ist eine "flammhemmende Substanz".
1,2-Dichlorethylen besitzt eine sehr niedrige obere
Explosionsgrenze, und ein völlig unbrennbares oder
flammhemmendes Lösungsmittel kann sehr leicht gebildet
werden durch Mischen von 1,2-Dichlorethylen mit einem
unbrennbaren Lösungsmittel. Als solches unbrennbares
Lösungsmittel ist das erfindungsgemäße Hilfslösungs
mittel sehr günstig. Die Lösungsmittelzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist auch sehr vorteilhaft zur
Minderung oder vollständigen Beseitigung der Brennbar
keit, und der Anteil 1,2-Dichlorethylen beträgt vorzugs
weise 70 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 70 bis
80 Gew.-%.
Ein Lösungsmittel, das völlig unbrennbar ist und gleich
zeitig vorzügliche thermische Stabilität aufweist, läßt
sich herstellen durch Kombinieren von 1,2-Dichlorethylen
und Bromchlormethan.
Die Explosionsgrenzen lassen sich herabsetzen durch
Zugabe einer unbrennbaren Substanz zu einem brennbaren
Lösungsmittel. Aus diesem Grunde wurde Bromchlormethan
als unbrennbare Substanz verwendet, um die Brennbarkeit
von 1,2-Dichlorethylen herabzusetzen. Bromchlormethan
ist von geringer Toxizität und ist, wie später beschrie
ben werden wird, unter Bedingungen hoher Temperatur und
hohen Drucks ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für ein
Polyolefin. Außerdem ist es im Hinblick auf das Jet-
Spinnen eine vorzügliche Einzelsubstanz, die als flamm
hemmende Substanz fungiert, da es ein Brom-Atom mit ver
brennungshemmender Wirkung aufweist. Beispielsweise be
sitzen auch Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Methylen
bromid und Bromoform hohe verbrennungshemmende Wirkung,
da jedoch all diese Verbindungen hohe Toxizität aufwei
sen, können sie nicht zum Jet-Spinnen verwendet werden.
Als Ergebnis der Untersuchungen zur Brennbarkeit eines
gemischten Lösungsmittels, umfassend ein Zweikomponen
tenlösungsmittel, bestehend aus 1,2-Dichlorethylen und
Bromchlormethan und einem Hilfslösungsmittel, wurde ge
funden, daß bei einem Bromchlormethan-Anteil von etwa
40 Gew.-% im Zweikomponentenlösungsmittel das Lösungs
mittel vollkommen unbrennbar ist. Daher sollte bei der
Herstellung eines vollkommen unbrennbaren Zweikomponen
tenlösungsmittels der Anteil Bromchlormethan im Zwei
komponentenlösungsmittel 40 Gew.-% oder höher sein.
Bezüglich Temperaturbeständigkeit ist 1,2-Dichlorethylen
dem Bromchlormethan überlegen. Daher wird bevorzugt, die
verwendete Menge an Bromchlormethan zu minimieren. Wird
andererseits 1,2-Dichlorethylen mit Bromchlormethan zum
Zweck der Verbesserung der thermischen Stabilität ge
mischt, ist es möglich, eine thermische Stabilität zu
gewährleisten, die der von Trichlorfluormethan ver
gleichbar oder überlegen ist. Dies rührt nicht nur vom
Verdünnungseffekt her, der durch Verringern des Brom
chlormethan-Gehalts im Lösungsmittel erreicht wird,
sondern auch von der Hemmwirkung von 1,2-Dichlorethylen
auf die thermische Zersetzung von Bromchlormethan. Ins
besondere kann 1,2-Dichlorethylen aufgrund der Anwesen
heit einer Doppelbindung die Bildung eines Zersetzungs
produkts deutlich hemmen. Um eine solche thermische
Stabilität zu erreichen, sollte der Anteil Bromchlor
methan im Zweikomponentenlösungsmittel, bestehend aus
Bromchlormethan und 1,2-Dichlorethylen, 75 Gew.-% oder
geringer sein, vorzugsweise 60 Gew.-%, stärker bevorzugt
50 Gew.-%.
Daher beträgt der Anteil Bromchlormethan im Zwei
komponentenlösungsmittel, bestehend aus 1,2-Dichlor
ethylen und Bromchlormethan, 40 bis 75 Gew.-%, vorzugs
weise 40 bis 60 Gew.-%, stärker bevorzugt 50 bis
60 Gew.-%. In dem gemischten Lösungsmittel der vorlie
genden Erfindung, umfassend ein Zweikomponentenlösungs
mittel, bestehend aus 1,2-Dichlorethylen und Bromchlor
methan und einem Hilfslösungsmittel, beläuft sich das
Mischungsverhältnis des Hilfslösungsmittels im allgemei
nen auf 3 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis
30 Gew.-%, noch stärker bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%.
Obwohl Bromchlormethan geringe thermische Stabilität
aufweist, kann es ohne irgendwelche praktischen Probleme
hervorzurufen verwendet werden, wenn eine Lösung herge
stellt wird unter Verwendung eines Extruders mit kurzer
Verweilzeit unter Bedingungen hoher Temperatur und hohen
Drucks oder die Spinnzeit auf einen relativ niedrigen
Wert eingestellt wird.
Kohlendioxid, HCFC-22, HFC-134a, HCFC-142b und HCFC-124
sind unter Bedingungen von Raumtemperatur und Atmosphä
rendruck gasförmig. Demgemäß ist einer der wichtigen
Gründe für das Mischen der beiden Chlor-Verbindungen mit
einem gasförmigen Hilfslösungsmittel der, den Siedepunkt
des Lösungsmittels für das erfindungsgemäße Jet-Spinnen
deutlich herabzusetzen.
Da das Vergasen unter Bedingungen von Raumtemperatur und
Atmosphärendruck durchgeführt wird, beträgt der Siede
punkt vorzugsweise 60°C oder darunter, stärker bevorzugt
50°C oder darunter. Beim gemischten Lösungsmittel ist
der Siedepunkt eine Funktion der Zusammensetzung des
Lösungsmittels und kann durch Variieren des Mischungs
verhältnisses des gasförmigen Hilfslösungsmittels frei
eingestellt werden.
Bromchlormethan hat einen Siedepunkt von 68°C. Von
1,2-Dichlorethylen gibt es zwei Isomere, d. h., ein cis-
und ein trans-Isomer. Der Siedepunkt von trans-1,2-Di
chlorethylen ist 47,7°C, während der Siedepunkt von
cis-1,2-Dichlorethylen 60,25°C ist. Daher kann bei der
vorliegenden Erfindung der Siedepunkt auf einen
gewünschten Wert von 60°C oder darunter einreguliert
werden.
Obwohl HCFC-225ca (Siedepunkt: 51,1°C), HCFC-225cb
(Siedepunkt: 56,1°C), FC-6112 (Siedepunkt: 30°C), und
FC-7114 (Siedepunkt: 56°C) relativ hohe Siedepunkt auf
weisen, läßt sich ein Lösungsmittel mit einem Siedepunkt
von 60°C oder darunter selbst bei Verwendung dieser
Hilfslösungsmittel herstellen.
Wird das Spinnen unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Lösungsmittels durchgeführt, so ist das gesponnene Garn
nicht naß.
Eine LCST-Polymerlösung wird hergestellt durch Lösen
eines Polyolefins in dem erfindungsgemäß verwendeten
Lösungsmittel. Wie vorstehend beschrieben, gemäß den
Grundprinzipien des Jet-Spinnens, wird eine Polymer
lösung unter Bedingungen hoher Temperatur und hohen
Drucks einer Druckminderung unterworfen, die zu einer
Phasentrennung führt, wodurch sich eine milchig trübe
Lösung bildet, die zwei Phasen umfaßt, d. h., eine Poly
merphase und eine Lösungsmittelphase. Sehr wichtig sind
daher Temperatur und Druck am Trübungspunkt, der sich
anhand der Änderung von einer durchsichtigen Lösung zu
einer milchig trüben Lösung beurteilen läßt. Der
Trübungspunkt ist auch ein Punkt, an dem eine Phasen
trennung eintritt. In der Polymerchemie wird ein Dia
gramm, in dem der Trübungspunkt auf den Koordinaten für
Temperatur und Druck aufgetragen wird, eine Trübungs
punktkurve genannt. Die Jet-Spinnbarkeit des Lösungs
mittels läßt sich anhand der Lage der Trübungskurve auf
den Koordinaten für Temperatur und Druck beurteilen.
In der vorliegenden Erfindung wurde die Trübungspunkt
kurve mit Hilfe einer Apparatur gemessen, die in den
Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Fig. 1 ist eine erläuternde
Ansicht der Gesamtapparatur, und Fig. 2 ist eine erläu
ternde Ansicht einer optischen Zelle zum Messen des
Trübungspunktes. Im einzelnen ist die optische Zelle 1
(innere Abmessungen: 40 mm Durchmesser mal 83 mm Länge,
Fassungsvermögen etwa 100 cm³) mit zwei optischen
Fenstern versehen, so daß das Innere der Zelle durch
Durchstrahlen von Licht durch die Fenster eingesehen
werden kann. Die Dicke des Glases 14 des optischen Fen
sters 2 beträgt 9 mm je Glas. Da zwei Gläser bereitge
stellt werden, ist die Gesamtdicke 18 mm. Die Dicke der
Lösung ist 40 mm. Daher beläuft sich die optische Weg
länge, durch die das Licht hindurchtritt, auf insgesamt
58 mm. Die optische Zelle 1 enthält ein Rührblatt 13,
mit dem das Innere des Gefäßes mit etwa 180 U/min
gerührt wird, bis das Polymer gelöst ist. Der Aufbau des
Rührblattes ist derart, daß zwei Blätter bereitgestellt
sind, und die Welle, die an die optischen Fenster an
grenzt, ist so gestaltet, daß sie ein "⊐" bildet.
Ferner ist ein Thermometer 4 so eingesetzt, daß es in
direkten Kontakt mit der Lösung in der optischen Zelle
kommt. Das Manometer 5 ist am Lauf der Leitung 9 ange
bracht, um den Druck in der optischen Zelle zu messen.
Zur Einstellung des Flüssigkeitsdrucks in der optischen
Zelle ist durch die Leitung 9 für einen Drehkolbendruck
regler gesorgt. Verfügbar gemacht ist des weiteren ein
Belüftungsloch, um ein Gas in der optischen Zelle abzu
lassen, sowie eine Leitung 10, um die Flüssigkeit in der
Zelle herauszudrücken. Außerdem ist die ganze optische
Zelle mit einer Heizung aus Aluminium-Guß bedeckt, und
die Temperatur des Kontrollkreislaufs wird reguliert.
Der Trübungspunkt wurde wie folgt gemessen. Zu Beginn
wurden ein Polymer und ein Lösungsmittel gewogen, so daß
die Polymerkonzentration vorherbestimmbar wurde, und das
Innere des Gefäßes wurde durch die Flüssigkeit gedich
tet, die in das Gefäß gefüllt wurde. Zur Vereinfachung
des Versuchs erfolgte die Herstellung der Polymerlösung
unter Bezug auf Vol.-%. Wurde ein gasförmiges Hilfs
lösungsmittel verwendet, so wurde das gemischte Lösungs
mittel, umfassend die Lösungsmittel in einem vorbestimm
ten Mischungsverhältnis, vorher in einer Bombe aus rost
freiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 300 cm³ her
gestellt und durch Anwendung von Druck unter Verwendung
von Stickstoff-Gas in die optische Zelle eingebracht.
Wurde andererseits ein flüssiges Hilfslösungsmittel
verwendet, so wurde das gemischte Lösungsmittel wie
hergestellt in die optische Zelle eingebracht. In jedem
Falle wurde eine vorbestimmte Menge des Polymers in die
optische Zelle gegeben, die optische Zelle wurde evaku
iert, um den Einfluß von Luft auszuschalten, und das
gemischte Lösungsmittel wurde in die optische Zelle ein
gebracht. Dann wurde die Flüssigkeit erhitzt. Mit der
Ausdehnung der Flüssigkeit stieg der Druck im Behälter.
Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs belief sich
auf 4,5°C/min. Nachdem Druck und Temperatur etwa
4,9 MPa (50 kg/cm²) bzw. 105°C erreicht hatten, wurde
der Druck nicht mehr geregelt, bis das Polymer sich
vollständig gelöst hatte. Somit begann das Polymer,
dessen Temperatur etwa seinen Schmelzpunkt erreicht
hatte, sich im Lösungsmittel zu lösen. In diesem Zustand
wurde die Polymerlösung hergestellt.
Dann wurde die Messung des Trübungspunkts durchgeführt.
Der Druck wurde mit Hilfe eines Drehkolbendruckreglers
variiert, während die Temperatur erhöht wurde, um mit
bloßem Auge den Punkt zu bestimmen, an dem die Lösung
sich zu trüben begann, d. h., den Trübungspunkt.
Wird 1,2-Dichlorethylen alleine verwendet, so liegt die
Trübungspunktkurve bei sehr niedrigem Druck im Tempera
turbereich des Jet-Spinnens, und der Trübungspunkt kann
nicht beobachtet werden, solange die Temperatur nicht
erheblich angehoben wird. Wird zum Beispiel Polyethylen
hoher Dichte mit einem Gewichtsmittel des Molekularge
wichts von 102 000 in einer so geringen Konzentration
wie 2 Vol.-% verwendet, so wird schließlich eine
Trübungspunktkurve auf einer Linie beobachtet, die ent
steht durch Verbinden des Punkts bei 6,08 MPa
(62 kg/cm²) und 220°C mit dem Punkt bei 8,14 MPa
(83 kg/cm²) und 230°C (da sich der Druck am Trübungs
punkt mit abnehmender Polymerkonzentration verringert,
wird bei einer in der Praxis vorliegenden Polymerkonzen
tration keine Trübungspunktkurve beobachtet). Dies
zeigt, daß 1,2-Dichlorethylen unter Bedingungen hoher
Temperatur und hohen Drucks ein gutes Lösungsmittel für
ein Polyolefin ist. Weiter zeigt dies, daß Bromchlor
methan ein höheres Lösungsvermögen aufweist als
1,2-Dichlorethylen, d. h., ein überaus vorzügliches
Lösungsmittel für ein Polyolefin unter Bedingungen hoher
Temperatur und hohen Drucks ist. Wird beispielsweise das
oben beschriebene Polyethylen hoher Dichte verwendet, so
kann selbst bei einer so geringen Konzentration wie
2 Vol.-% kein Trübungspunkt beobachtet werden.
Andererseits kann das Hilfslösungsmittel ein Polymer im
Temperaturbereich des Jet-Spinnens nicht lösen. Daher
könnte die Trübungspunktkurve in eine für das Jet-
Spinnen geeignete Lage gebracht werden durch eine Kombi
nation der beiden vorstehend beschriebenen Chlor-Verbin
dungen als das gute Lösungsmittel für das Polyolefin mit
dem Hilfslösungsmittel unter Bedingungen hoher Tempera
tur und hohen Drucks. Der Druck am Trübungspunkt beträgt
vorzugsweise etwa 7,85 MPa (80 kg/cm²) bis 29,42 MPa
(300 kg/cm²) bei 200°C, besonders bevorzugt etwa
11,77 MPa (120 kg/cm²) bis 22,56 MPa (230 kg/cm²). Wurde
der bevorzugte Druck am Trübungspunkt berechnet als be
vorzugtes Mischungsverhältnis des Hilfslösungsmittels,
so belief sich das Mischungsverhältnis in all den Chlor-
Verbindungen im allgemeinen auf 3 bis 65 Gew.-%, beson
ders bevorzugt auf 5 bis 30 Gew.-% und meistbevorzugt
auf 10 bis 30 Gew.-%. Besonders bevorzugt beläuft sich
die Menge an Hilfslösungsmittel auf 10 bis 20 Gew.-% für
Kohlendioxid, 5 bis 20 Gew.-% für Schwefelhexafluorid,
15 bis 30 Gew.-% für HCFC-22, 15 bis 25 Gew.-% für
HFC-134a, 20 bis 40 Gew.-% für HCFC-142b, 15 bis
30 Gew.-% für HCFC-124, 30 bis 65 Gew.-% für HCFC-225ca,
30 bis 65 Gew.-% für HCFC-225cb, 15 bis 30 Gew.-% für
FC-6112 und 15 bis 30 Gew-% für FC-7114. Zwar schwankt
die oben beschriebene bevorzugte Menge an Hilfslösungs
mittel je nach Art und Grad der Polymerisation des Poly
mers, doch liegt sie ungefähr im oben beschriebenen
Bereich. Selbstverständlich können diese Hilfslösungs
mittel in Form einer Mischung aus zwei oder mehreren
verwendet werden, und es kann auch ein neues Lösungs
mittel separat zugesetzt werden. Was das 1,2-Dichlor
ethylen angeht, so wurde beim cis-Isomer der Trübungs
punkt bei etwas geringerem Druck beobachtet als beim
trans-Isomer. Allerdings ergaben sich aus dem Unter
schied der Trübungspunkte zwischen trans-Isomer und
cis-Isomer keine Probleme.
Die Fig. 3 und 4 sind jeweils ein Beispiel für eine
Trübungspunktkurve. Im einzelnen ist Fig. 3 eine graphi
sche Darstellung, die Trübungspunktkurven von Lösungs
mitteln mit den jeweiligen Zusammensetzungen A) Brom
chlormethan/Kohlendioxid (85/15 Gew.-%) und B) Brom
chlormethan/HFC-134a (80/20 Gew.-% und 75/25 Gew.-%)
zeigt. Bei jeder Trübungskurve umfaßt die obere Region
eine einzige Phase, während die untere Region zwei
Phasen umfaßt. Bei dem Polymer handelt es sich um Poly
ethylen hoher Dichte mit einer Dichte von 0,97 g/cm³ und
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 102 000
(Dispersionsgrad: 6,14). Die Polymerkonzentration der
Lösung ist 18 Vol.-%. Fig. 4 andererseits ist eine
graphische Darstellung, die die Trübungspunktkurven von
drei Arten von Lösungsmitteln zeigt, die jeweils die
Zusammensetzungen trans-1,2-Dichlorethylen/Bromchlor
methan/Kohlendioxid (45/40/15 Gew.-%, 50/35/15 Gew.-%
und 50/40/10 Gew.-%) aufweisen. Bei jeder Trübungskurve
umfaßt die obere Region eine einzige Phase, während die
unter Region zwei Phasen umfaßt. Bei dem Polymer handelt
es sich um Polyethylen hoher Dichte mit einer Dichte von
0,97 g/cm³ und einem Gewichtsmittel des Molekularge
wichts von 102 000 (Dispersionsgrad: 6,14). Die
Polymerkonzentration der Lösung ist 18 Vol.-%.
Es wurde bestätigt, daß die Lage der Trübungspunktkurve
je nach dem Zusammensetzungsverhältnis der beiden Chlor-
Verbindungen zum Hilfslösungsmittel schwankt. Dies
zeigt, daß sich die thermodynamischen Eigenschaften der
Polymerlösung mit dem Zusammensetzungsverhältnis des
Lösungsmittels ändern. Eine Trübungspunktkurve könnte
auch im Falle anderer Zusammensetzungen und anderer
Hilfslösungsmittel erhalten werden. Unter Verwendung
dieser Ergebnisse wurde ein Spinnversuch durchgeführt,
um das richtige Lösungsmittel und dessen Zusammensetzung
zu finden.
Es konnte keine homogene Lösung hergestellt werden, ob
wohl Bromchlormethan und/oder 1,2-Dichlorethylen mit
Schwefelhexafluorid, FC-6112 und FC-7114 bei Raumtempera
tur unter autogenem Druck gemischt wurden. Eine homogene
Lösung läßt sich jedoch herstellen durch Erhöhen der
Temperatur und/oder des Drucks. Wird daher eine homogene
Lösung hergestellt, ist es notwendig, Temperatur und
Druck zu regulieren. Im allgemeinen läßt sich eine homo
gene Lösung herstellen bei einer Temperatur von 140°C
oder darüber für Bromchlormethan und 80°C oder darüber
für 1,2-Dichlorethylen.
Die Lebensdauer einer Halogen-Verbindung in der Luft
wird bestimmt durch eine aktive chemische Spezies, ge
nannt "OH-Radikal". Dieses bildet sich durch Reaktion
von Sauerstoff mit einer organischen Substanz unter
ultravioletter Sonnenstrahlung. Da Bromchlormethan eine
Chlor-Verbindung mit einem Wasserstoff-Atom ist, rea
giert es sehr leicht mit dem OH-Radikal in der Luft.
Deshalb ist der ODP-Wert von Bromchlormethan im wesent
lichen null. Da 1,2-Dichlorethylen eine Doppelbindung
aufweist, kann es aufgrund seiner Reaktion mit dem
OH-Radikal nur schwer in der Luft verbleiben. Aus diesem
Grunde ist 1,2-Dichlorethylen in der Luft von kurzer
Lebensdauer. Da der ODP-Wert unter Berücksichtigung der
Lebensdauer in der Luft bestimmt wird, ist die ODP-Rei
henfolge wie folgt. Spezielles Flon und Tetrachlor
kohlenstoff < alternatives Flon < Methylenchlorid (ODP:
0,003) < Halogen-Verbindung mit Doppelbindung (zum Bei
spiel 1,2-Dichlorethylen). Deshalb ist der ODP-Wert von
1,2-Dichlorethylen im wesentlichen null.
Da andererseits Kohlendioxid, Schwefelhexafluorid,
HFC-134a, FC-6112 und FC-7114 keine Flon-Struktur auf
weisen, versteht es sich von selbst, daß ihre ODP-Werte
im wesentlichen null sind. Da das erfindungsgemäße
Lösungsmittel, in dem diese Hilfslösungsmittel verwendet
werden, im wesentlichen aus einem Lösungsmittel besteht,
daß kein Ozon-verarmendes Potential aufweist, kann es
ohne zukünftige Probleme zu verursachen verwendet
werden. Bis jetzt wurden einige Lösungsmittel zum Jet-
Spinnen offenbart, bei denen alternative Flone mit nied
rigem ODP-Wert verwendet wurden. All diese Lösungsmittel
besitzen die Fähigkeit, Ozon zu verarmen, wenn auch in
geringem Ausmaß. Heutzutage werden die Flone immer stär
ker reglementiert. Auf alle Fälle ist klar, daß die vor
liegende Erfindung, die imstande ist, ein Lösungsmittel
verfügbar zu machen, das kein Ozon-Verarmungspotential
und die Eigenschaften der Unbrennbarkeit und geringen
Giftigkeit aufweist, wichtig und hervorragend ist. Da
andererseits Chlorkohlenwasserstoffe, d. h., HCFC-22,
HCFC-142b, HCFC-124, HCFC-225ca und HCFC-225cb einen
ODP-Wert in der Größenordnung von 0,01 aufweisen, be
steht die Möglichkeit, daß die Verwendung dieser Kohlen
wasserstoffe aufgrund verstärkter Reglementierung inner
halb der nächsten 20 Jahre verboten sein wird.
Angesichts der oben beschriebenen Beschränkungen (1) bis
(5), der Beobachtungen und experimentellen Ergebnisse
beträgt das Mischungsverhältnis des Hilfslösungsmittels
vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis
30 Gew.-%, da der ODP-Wert im wesentlichen null ist. Von
den Hilfslösungsmitteln bevorzugt sind Kohlendioxid,
Schwefelhexafluorid, HFC-134a, FC-6112 und FC-7114, und
Kohlendioxid und HFC-134a, die homogen und sehr gut zu
handhaben sind, sind besonders bevorzugt.
1,2-Dichlorethylen geht unter Bedingungen hoher Tempera
tur und hohen Drucks eine Isomerisierungsreaktion ein.
Berücksichtigt man die Wiedergewinnung des Lösungsmit
tels, bedeutet eine solche Isomerisierung, daß jedes
Mal, wenn die Wiedergewinnung durchgeführt wird, sich
der Isomerenanteil ändert. Es wurde jedoch gefunden, daß
die Zusammensetzung unter den Bedingungen des Jet-
Spinnens ins Gleichgewicht kommt, wenn der Anteil an
trans-Isomer zwischen 30 und 40 Gew.-% beträgt. Deshalb
kann 1,2-Dichlorethylen mit einem bestimmten Isomer
anteil unabhängig von der Zahl der Wiedergewinnungen
gehandhabt werden, solange der Anteil des Isomers inner
halb dieses Bereichs kontrolliert wird. Diese Kontrolle
ist sehr wichtig für eine beständige Produktion. Wird
das Lösungsmittel der vorliegenden Erfindung bei 100°C
oder darunter verwendet, so kann, da im wesentlichen
keine Isomerisierungsreaktion eintritt, die Verwendung
und Wiedergewinnung des Lösungsmittels beständig wieder
holt werden, auch wenn 1,2-Dichlorethylen mit irgend
einem Isomeranteil verwendet wird.
Eine dreidimensionale gesponnene Faser unter Verwendung
des so bestimmten erfindungsgemäßen Lösungsmittels zum
Jet-Spinnen näßte nicht und zeigte gute Ausbreitbarkeit
sowie hohe Festigkeit und konnte zu einer guten Vlies
stoffbahn geformt werden.
Das Gewichtsverhältnis von Jet-Spinnlösungsmittel zu
Polyolefin, das bei der Herstellung der dreidimensiona
len Polyolefin-Faser verwendet wird, beträgt 5 bis
25 Gew.-%. In diesem Bereich kann eine dreidimensionale
Polyolefin-Faser mit vorzüglichen Öffnungseigenschaften
und hoher Festigkeit leicht hergestellt werden. Beträgt
das Gewichtsverhältnis 5 Gew.-% oder weniger, so ist das
Garn in Form einer Pulpe oder weist geringe Festigkeit
auf. Beläuft sich andererseits das Gewichtsverhältnis
auf 25 Gew.-% oder mehr, so wird die Öffnungseigenschaft
des Garns schlecht. Beide der obigen Fälle sind ungün
stig. Das Gewichtsverhältnis ist meistbevorzugt 10 bis
20 Gew.-%.
Zu den Beispielen für das Polyolefin gehören Poly
ethylen, Polypropylen und Polymethylpent-1-en. Das Poly
ethylen ist besonders bevorzugt ein Polyethylen hoher
Dichte mit einer Dichte von 0,94 g/cm³ oder mehr. Ferner
ist die Comonomerkomponente vorzugsweise eine solche,
die in einer Menge von 15 Gew.-% die oben beschriebene
Dichte aufrechterhält. Polypropylen enthält vorzugsweise
etwa 85 Gew.-% oder mehr an isotaktischem Polypropylen
und kann etwa 15 Gew.-% oder weniger eines anderen Poly
propylens, oder Ethylen, Buten oder andere Comonomer
komponenten enthalten. Außerdem können in dem Polymer
Polymeradditive, Lichtstabilisatoren, Gleitmittel, Keim
bildungsmittel, Vernetzungsmittel Weichmacher, Füll
stoffe etc. enthalten sein.
Die für die vorliegende Erfindung verwendete Apparatur
kann versehen sein mit einer Apparatur zum Einstellen
der Auflösung und einer Spinnvorrichtung, umfassend eine
Druckminderungsauslaßdüse, eine Druckminderungskammer
und eine Spinndüse. Nach der Spinnvorrichtung ist eine
Vorrichtung zum Ausbreiten und Dispergieren der drei
dimensionalen Faser, eine Übertragungsfördervorrichtung
und außerdem eine Aufrollmaschine zum Aufrollen der ge
bildeten Bahn bereitgestellt. Der bahnbildende Teil wird
von einem abgeschlossenen Gehäuse beherbergt, und das
Lösungsmittelgas im Gehäuse wird wiedergewonnen. Die
Vorrichtung zur Herstellung der Lösung kann ein Autoklav
oder ein Extruder sein. Alternativ kann auch eine her
kömmliche Vorrichtung verwendet werden.
Lösung und Lösungsmittel der vorliegenden Erfindung
weisen geringes Ozon-Verarmungspotential auf und können
als neues alternatives Flon-Lösungsmittel und als Lösung
verwendet werden. Insbesondere sind Lösung und Lösungs
mittel der vorliegenden Erfindung sehr vorteilhaft als
Lösungsmittel zum Jet-Spinnen, als Reinigungsmittel,
Schäummittel, als Gas zur Herstellung eines Hohlgarns,
als Reaktionslösungsmittel etc . . Im einzelnen sind
Lösung und Lösungsmittel der vorliegenden Erfindung sehr
wichtig als Lösungsmittel zum Jet-Spinnen.
Eine dreidimensionale Faser, die Ozon nicht verarmt,
Festigkeit und Ausbreitbarkeit aufweist, die vergleich
bar sind mit den im Falle der Verwendung von Trichlor
fluormethan erzielten Fasern oder diesen überlegen sind,
und aus gesellschaftlicher Sicht vorteilhaft ist, kann
hergestellt werden unter Verwendung des erfindungsge
mäßen Lösungsmittels. Die Anwendung der vorliegenden
Erfindung ermöglicht unter steter Aufrechterhaltung der
Produktivität die problemlose Herstellung einer drei
dimensionalen Polyolefin-Faser mit weit überlegener Aus
breitbarkeit und höherer Festigkeit als es bei einer
Faser der Fall ist, die mit Hilfe des herkömmlichen Jet-
Spinnverfahrens hergestellt wurde, bei dem ein Lösungs
mittel verwendet wird, das als Alternative zu Trichlor
fluormethan eingesetzt werden kann. Die industrielle
Bedeutung ist in ihrer Größe kaum abzuschätzen.
Unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele wird die
vorliegende Erfindung nun ausführlicher beschrieben.
Diese Beispiele sind lediglich dazu vorgesehen, die vor
liegende Erfindung im einzelnen zu erklären, und die
vorliegende Erfindung ist nicht nur auf diese Beispiele
beschränkt.
Ein Autoklav wurde mit 82,1 g Polyethylen hoher Dichte
mit einem Schmelzindex von 0,78 und 613 g eines gemisch
ten Lösungsmittels aus Bromchlormethan/Kohlendioxid
(85/15 Gew.-%) (Polymerkonzentration: 11,8 Gew.-%) be
schickt, und der Autoklav wurde erhitzt unter Drehen
lassen eines Propellerrührers, um das Polyethylen hoher
Dichte zu lösen. Die Lösung wurde weiter erhitzt, und
der Druck der Lösung wurde gesteigert, um das Polymer
vollständig zu lösen. Nach dem Lösen wurde die Lösung
durch eine Auslaufdüse abgelassen, mit der der Autoklav
boden versehen war, um den Druck bei etwa 24,5 MPa
(250 kg/cm²) zu halten, so daß der Druck der Lösung
29,4 MPa (300 kg/cm²) nicht überstieg. Erreichte die
Temperatur der Lösung 200°C, so wurde ein Einlaßventil
für Stickstoff-Gas am oberen Teil des Autoklaven geöff
net, um den Autoklaven auf einen Druck von 25,3 MPa
(258 kg/cm²) zu bringen. Danach wurde das Ablaßventil,
mit dem der Autoklavboden versehen war, schnell geöff
net. Dann wurde die Lösung durch eine Druckminderungs
ablaßdüse (Durchmesser 0,65 mm; Länge 5 mm) geleitet,
in eine Druckminderungskammer (Durchmesser 8 mm; Länge
40 mm) eingelassen, durch eine Spinndüse (Einleitungs
winkel der Lösung von der Druckminderungskammer in die
Düse: 60°; Düsendurchmesser: 0,5 mm; Länge: 0,5 mm;
außen waren kreisförmige Kerben mit einem Durchmesser
von 3,3 mm und einer Tiefe von 3 mm um die Düse als
Mitte vorgesehen) geleitet und in die Luft entlassen.
Ein ausgebreitetes Garn wurde hergestellt durch Auf
treffenlassen des Garns auf Vinylchlorid mit etwa 45°
Neigung bei einer Position von etwa 20 bis 40 mm Ent
fernung von der Spinndüse. Das ausgebreitete Garn wurde
auf einem Sieb der Maschenweite 2,00 mm (10 mesh) auf
gefangen. Der Druck in der Druckminderungskammer belief
sich auf 17,1 MPa (174 kg/cm²). Die Spinngeschwindigkeit
betrug 279 m/s.
Die gebildete Faser war eine dreidimensionale Faser mit
guter Morphologie und wies in der Form des ungeöffneten
Zustands eine Feinheit von 107 dtex (97 d) auf, eine
Zugfestigkeit von 5,3 N/dtex (6,0 g/d), eine Zugdehnung
von 37% und eine spezifische Oberfläche von 24 m²/g, und
in der Form des ausgebreiteten Zustands eine Feinheit
von 106 dtex (95 d), eine Zugfestigkeit von 5,12 N/dtex
(5,8 g/d) und eine Zugdehnung von 34%.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer
daß Trichlorfluormethan als Lösungsmittel verwendet
wurde und sich die Polymerkonzentration auf 12,5 Gew.-%
belief. Der Druck in der Druckminderungskammer belief
sich auf 7,16 MPa (73 kg/cm²). Die Spinngeschwindigkeit
betrug 159 m/s. Die gebildete Faser wies in ungeöffnetem
Zustand eine Feinheit von 110 dtex (99 d) auf, eine Zug
festigkeit von 4,77 N/dtex (5,4 g/d), eine Zugdehnung
von 27% und eine spezifische Oberfläche von 21,2 m²/g.
In Beispiel 1 belief sich die Spinngeschwindigkeit auf
279 m/s, wogegen die Spinngeschwindigkeit bei Ver
gleichsbeispiel 1 niedrig war, nämlich 159 m/s. Dies
zeigt, daß es durch Verwendung des erfindungsgemäßen
Lösungsmittels möglich wird, das Spinnen mit sehr viel
höherer Geschwindigkeit durchzuführen als es beim her
kömmlichen Verfahren der Fall ist. Höhere Spinnge
schwindigkeit bedeutet ein Garn, das stärker ausgezogen
werden kann als das im Falle des herkömmlichen Verfah
rens. Dies läßt sich auch anhand der Tatsache zeigen,
daß Zugfestigkeit und Zugdehnung der in Vergleichsbei
spiel 1 hergestellten Faser schlechter sind als bei der
Faser von Beispiel 1.
Untersucht wurde die Wirkung des Drucks in der Druck
minderungskammer auf die Eigenschaften eines gesponnenen
Garns. Die Spinnergebnisse sind in Tabelle 1 gegeben.
Die Messung der Anzahl freier Fibrillen wurde wie folgt
durchgeführt. Im einzelnen wurde eine Probe ausgebrei
tetes Garn behutsam zwischen zwei Glasplatten gebracht,
und die Zahl einzelner Garne in dem Bereich wurde unter
Bewegen eines optischen Mikroskops (Vergrößerung 1,6mal
in der Objektivlinse; 10mal in der Okularlinse) in Rich
tung der Faserbreite gezählt und berechnet als Anzahl
Einzelgarne pro 111 dtex (100 d) als Anzahl der Fibril
len.
Das ausgebreitete Garn wurde hergestellt, indem eine
Kupfer-Platte mit etwa 25 mm Neigung an eine Position von
etwa 25 mm Entfernung von der Spinndüse gebracht wurde
und man einen faserhaltigen Gasstrom auf die Kupfer
platte auftreffen ließ.
Die in der Tabelle gegebene Ausbreitbarkeit wurde auf
der Grundlage folgender Kriterien bewertet:
○: Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 300 Fibrillen oder mehr pro 111 dtex (100 Denier).
Δ: Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 100 bis 300 Fibrillen oder mehr pro 111 dtex (100 Denier).
X : Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 100 Fibrillen oder weniger pro 111 dtex (100 Denier). "X" bedeutet, daß eine solche Faser nicht verwendet werden kann.
○: Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 300 Fibrillen oder mehr pro 111 dtex (100 Denier).
Δ: Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 100 bis 300 Fibrillen oder mehr pro 111 dtex (100 Denier).
X : Die Anzahl freier Fibrillen beläuft sich auf 100 Fibrillen oder weniger pro 111 dtex (100 Denier). "X" bedeutet, daß eine solche Faser nicht verwendet werden kann.
Die resultierenden Fasern zeigten eine dreidimensionale
Plexifilamentstruktur mit ausgezeichneter Ausbreitbar
keit und hoher Festigkeit.
Eine Faser mit Plexifilamentstruktur wurde hergestellt
unter Verwendung der Spinnvorrichtung von Beispiel 1,
wobei Polymer und Polymerkonzentration festblieben und
nur die Lösungsmittelzusammensetzung variiert wurde.
Die resultierenden Fasern hatten eine Festigkeit von
4,24 N/dtex (4,8 g/d) und eine spezifische Oberfläche
von 36 m²/g, wenn das Verhältnis Bromchlormethan/Kohlen
dioxid 90,6/9,4 Gew.-% betrug, eine Festigkeit von
4,59 N/dtex (5,2 g/d), wenn das Verhältnis Bromchlor
methan/Kohlendioxid 80/20 Gew.-% betrug, und eine
Festigkeit von 4,41 N/dtex (5,0 g/d), wenn das Verhält
nis Bromchlormethan/ Kohlendioxid 70/30 Gew.-% betrug.
All diese Fasern mit Plexifilamentstruktur wiesen gute
Ausbreitbarkeit auf.
Fasern mit Plexifilamentstruktur wurden hergestellt
unter Verwendung der Spinnvorrichtung von Beispiel 1,
wobei Polymer und Lösungsmittelzusammensetzung fest
blieben und nur die Polymerkonzentration variiert wurde.
Die resultierenden Fasern hatten eine Festigkeit von
3,00 N/dtex (3,4 g/d), wenn die Polymerkonzentration
7,0 Gew.-% betrug, und eine Festigkeit von 4,77 N/dtex
(5,4 g/d), wenn die Polymerkonzentration 20,5 Gew.-%
betrug.
Ein Autoklav wurde mit 81,2 g Polyethylen hoher Dichte
mit einem Schmelzindex von 0,78 und 657 g eines ge
mischten Lösungsmittels aus Bromchlormethan/HFC-134a
(78/22 Gew.-%) (Polymerkonzentration: 11,0 Gew.-%) be
schickt, und der Autoklav wurde erhitzt unter Drehen
lassen eines Propellerrührers, um das Polyethylen hoher
Dichte zu lösen. Die Lösung wurde weiter erhitzt, und
der Druck der Lösung wurde gesteigert, um das Polymer
vollständig zu lösen. Nach dem Lösen wurde die Lösung
durch eine Auslaufdüse abgelassen, mit der der Autoklav
boden versehen war, um den Druck bei etwa 26,48 MPa
(270 kg/cm²) zu halten, so daß der Druck der Lösung
29,42 MPa (300 kg/cm²) nicht überstieg. Erreichte die
Temperatur der Lösung 200°C, so wurde ein Einlaßventil
für Stickstoff-Gas am oberen Teil des Autoklaven geöff
net, um den Autoklaven auf einen Druck von 26,48 MPa
(270 kg/cm²) zu bringen. Danach wurde das Ablaßventil,
mit dem der Autoklavenboden versehen war, schnell geöff
net. Dann wurde die Lösung durch eine Druckminderungs
ablaßdüse (Durchmesser 0,65 mm; Länge 5 mm) geleitet, in
eine Druckminderungskammer (Durchmesser 8 mm; Länge
40 mm) eingelassen, durch eine Spinndüse (Einleitungs
winkel der Lösung von der Druckminderungskammer in die
Düse: 60°; Düsendurchmesser: 0,5 mm; Länge: 0,5 mm;
außen waren kreisförmige Kerben mit einem Durchmesser
von 4,0 mm und einer Tiefe von 3 mm um die Düse als
Mitte vorgesehen) geleitet und in die Luft entlassen.
Ein ausgebreitetes Garn wurde hergestellt durch Auf
treffenlassen des Garns auf Vinylchlorid mit etwa 45°
Neigung an einer Position von etwa 20 bis 40 mm Ent
fernung von der Spinndüse. Das ausgebreitete Garn wurde
auf einem Sieb der Maschenweite 2,00 mm (10 mesh) auf
gefangen. Der Druck in der Druckminderungskammer belief
sich auf 15,6 MPa (159 kg/cm²). Die Spinngeschwindigkeit
betrug 206 m/s.
Die gebildete Faser war eine dreidimensionale Faser mit
guter Morphologie und wies in der Form des ungeöffneten
Zustands eine Feinheit von 140 dtex (126 d) auf, eine
Zugfestigkeit von 5,83 N/dtex (6,6 g/d), eine Zugdehnung
von 36% und eine spezifische Oberfläche von 15 m²/g, und
in der Form des geöffneten Zustands eine Feinheit von
137 dtex (123 d), eine Zugfestigkeit von 5,74 N/dtex
(6,5 g/d), eine Zugdehnung von 20% und eine Faserbreite
von 3,5 bis 6 cm.
Die Wirkung des Drucks in der Druckminderungskammer auf
die Eigenschaften eines gesponnenen Garns wurde in
gleicher Weise wie in Beispiel 1 untersucht. Die Spinn
ergebnisse sind in Tabelle 2 gegeben. In diesem Falle
wurde die Spinndüse ausgetauscht gegen eine, bei der
Einleitungswinkel der Lösung von der Druckminderungs
kammer in die Düse 60°, der Düsendurchmesser 0,5 mm, die
Länge 0,5 mm betrug, und außen kreisförmige Kerben mit
einem Durchmesser von 3,3 und einer Tiefe von 3 mm mit
der Düse als Mitte bereitgestellt waren.
Die resultierende Faser war eine gute Faser mit drei
dimensionaler Plexifilamentstruktur, die ausgezeichnete
Ausbreitbarkeit und hohe Festigkeit aufwiesen.
Fasern mit Plexifilamentstruktur wurden hergestellt
unter Verwendung der Spinnvorrichtung von Beispiel 8,
wobei Polymer und Polymerkonzentration festblieben und
nur die Lösungsmittelzusammensetzung variiert wurde.
Die resultierende Faser hatte eine Festigkeit von
3,71 N/dtex (4,2 g/d), wenn das Verhältnis Bromchlor
methan/HFC-134a 90/10 Gew.-% betrug, eine Festigkeit
von 5,12 N/dtex (5,8 g/d), wenn das Verhältnis Brom
chlormethan/HFC-134a 85/15 Gew.-% betrug, und eine
Festigkeit von 4,59 N/dtex (5,2 g/d), wenn das Verhält
nis Bromchlormethan/HFC-134a 70/30 Gew.-% betrug. All
diese Fasern wiesen gute Ausbreitbarkeit auf.
Fasern mit Plexifilamentstruktur wurden hergestellt
unter Verwendung der Spinnvorrichtung von Beispiel 8,
wobei Polymer und Lösungsmittelzusammensetzung fest
blieben und nur die Polymerkonzentration variiert wurde.
Die resultierende Faser hatte eine Festigkeit von
3,00 N/dtex (3,4 g/d), wenn die Polymerkonzentration
7,20 Gew.-% betrug, und eine Festigkeit von 5,12 N/dtex
(5,8 g/d), wenn die Polymerkonzentration 20,5 Gew.-%
betrug.
Das Spinnen wurde in der gleichen Weise wie in Bei
spiel 1 durchgeführt unter Verwendung von Lösungsmitteln
mit unterschiedlichen Lösungsmittelkonzentrationen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 gegeben.
In der Tabelle bedeutet DCE trans-1,2-Dichlorethylen und
BCM Bromchlormethan. HCFC-225 stellt eine Mischung aus
50/50 Gew.-% HCFC-225ca/HCFC-225cb dar.
Ein Autoklav wurde mit 81,7 g Polyethylen hoher Dichte
mit einem Schmelzindex von 0,78 und 613 g eines gemisch
ten Lösungsmittels aus trans-1,2-Dichlorethylen/Brom
chlormethan/Kohlendioxid (50/35/15 Gew.-%; das Verhält
nis trans-1,2-Dichlorethylen/Bromchlormethan belief sich
in diesem Falle auf 58,8/41,2 Gew.-%) (Polymerkonzentra
tion: 11,8 Gew.-%) beschickt, und der Autoklav wurde
erhitzt unter Drehenlassen eines Propellerrührers, um
das Polyethylen hoher Dichte zu lösen. Die Lösung wurde
weiter erhitzt, und der Druck der Lösung wurde gestei
gert, um das Polymer vollständig zu lösen. Nach dem
Lösen wurde die Lösung durch eine Auslaufdüse abgelas
sen, mit der der Autoklavboden versehen war, um den
Druck bei 19,61 MPa (200 kg/cm²) bis 29,42 MPa
(300 kg/cm²) zu halten, so daß der Druck 29,42 MPa
(300 kg/cm²) nicht überstieg. Erreichte die Temperatur
(Spinntemperatur) der Lösung 200°C, so wurde ein Einlaß
ventil für Stickstoff-Gas am oberen Teil des Autoklaven
geöffnet, um den Autoklaven auf einen Druck von
24,52 MPa (250 kg/cm²) zu bringen. Danach wurde das
Ablaßventil, mit dem der Autoklavboden versehen war,
schnell geöffnet. Dann wurde die Lösung durch eine
Druckminderungsablaßdüse (Durchmesser 0,65 mm; Länge
5 mm) geleitet, in eine Druckminderungskammer (Durch
messer 8 mm; Länge 40 mm) eingelassen, durch eine Spinn
düse (Einleitungswinkel der Lösung von der Druckminde
rungskammer in die Düse: 6°; Düsendurchmesser: 0,5 mm;
Länge: 0,5 mm; außen waren kreisförmige Kerben mit einem
Durchmesser von 3,3 mm und einer Tiefe von 3 mm um die
Düse als Mitte vorgesehen) geleitet und in die Luft ent
lassen. Ein ausgebreitetes Garn wurde hergestellt durch
Auftreffenlassen des Garns auf Vinylchlorid mit etwa 45°
Neigung bei einer Position von etwa 20 bis 40 mm Ent
fernung von der Spinndüse. Das ausgebreitete Garn wurde
auf einem Sieb der Maschenweite 2,00 mm (10 mesh) auf
gefangen.
Die gebildete Faser war von weißer Farbe und war eine
Faser mit guter Morphologie und wies in der Form des
ungeöffneten Zustands eine Feinheit von 93 dtex (84 d)
auf, eine Zugfestigkeit von 5,74 N/dtex (6,5 g/d), eine
Zugdehnung von 39% und eine spezifische Oberfläche von
35 m²/g, und in der Form des ausgebreiteten Zustands
eine Feinheit von 94 dtex (85 d), eine Zugfestigkeit von
5,74 N/dtex (6,5 g/d) und eine Zugdehnung von 32%.
Der Arbeitsgang von Beispiel 30 wurde wiederholt, außer
daß die Spinntemperatur 215°C betrug. Wie die in Bei
spiel 1 hergestellte Faser war die resultierende Faser
von weißer Farbe und zeigte ähnliche dynamische Eigen
schaften. Bei Verwendung von Bromchlormethan/Kohlen
dioxid (85/15 Gew.-%) als Lösungsmittel und einer Spinn
temperatur von 215°C war die resultierende Faser auf
grund der Gegenwart eines Zersetzungsprodukts des
Lösungsmittels von grauer Farbe, obwohl sie ähnliche
dynamische Eigenschaften zeigte wie die in Beispiel 1
hergestellte Faser.
Mit einem Mischgas, umfassend das Lösungsmittel und
Luft, wurde eine Verbrennungsprüfung durchgeführt. Das
in Beispiel 30 beschriebene Lösungsmittel war in jedem
Mischungsverhältnis mit Luft unbrennbar. Zum Vergleich
wurde die gleiche Verbrennungsprüfung mit einer Zusam
mensetzung von 1,2-Dichlorethylen/Kohlendioxid
(85/15 Gew.-%) durchgeführt. Im Ergebnis trat bei eini
gen Mischungsverhältnissen mit Luft Verbrennung ein,
wenn eine Zündenergie von 1000 mJ angewandt wurde.
Der Arbeitsgang von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer
daß die Spinntemperatur auf 215°C angehoben wurde. Die
gebildete Faser war leicht schwarz. In ähnlicher Weise
wurde das Spinnen durchgeführt nach Zugabe von Propylen
oxid, 1,2-Butylenoxid, Nitromethan, Triphenylphosphit,
Dinonylphenylphosphit, Trilaurylphosphit, einem durch
die Strukturformel (2) dargestellten Diphosphit, worin
R⁴ für n-C₁₈H₃₇ steht (PEP-8F, hergestellt von Asahi
Denka Kogyo K.K.) oder einem durch die Strukturformel
(3) dargestellten Diphosphit, worin die R⁵ unabhängig
für n-C₁₂H₂₅, n-C₁₃H₂₇, n-C₁₄H₂₉ oder n-C₁₅H₃₁ stehen
(MARK-1500, hergestellt von Asahi Denka Kogyo K.K.) in
einer Menge von 0,1% zum Spinnlösungsmittel. Bei den
unter Verwendung dieser Stabilisatoren hergestellten
Garnen wurde keine Färbung beobachtet. Insbesondere
wurde bezüglich PEP-8F und MARK-1500 keine Färbung
beobachtet, wenn sie in einer Menge von 0,025 Gew.-%
eingesetzt wurden.
Zum Vergleich wurden auch andere Stabilisatoren unter
sucht. Im einzelnen wurden die Färbeeigenschaften bei
einer Konzentration von 0,1 Gew.-%, bezogen auf das
Lösungsmittel, untersucht. Die Untersuchung von Zink
stearat, Bariumstearat, Methanol, Dibutylzinn-dilaurat,
Tributylamin, Methylacetat, Catechin etc. ergab, daß
keine Verbesserung der Färbeigenschaften beobachtet
wurde.
Das Spinnen wurde durchgeführt unter Verwendung von iso
taktischem Polypropylen statt Polyethylen hoher Dichte.
In Beispiel 32 wurde Polypropylen mit einer Schmelzfluß
rate von 1,53 verwendet, und in den Beispielen 33 und 34
wurde Polypropylen mit einer Schmelzflußrate von 2,38
verwendet. Das Spinnen wurde bei 215°C durchgeführt, und
das in Beispiel 31 verwendete PEP-8F wurde in einer
Menge von 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittel,
zugesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gegeben.
Der Arbeitsgang der Beispiele 1, 14, 16, 19, 22, 28 und
29 wurde wiederholt, außer daß Methylenchlorid als das
gute Lösungsmittel verwendet wurde. Bei Verwendung von
Methylenchlorid war das resultierende Garn in nassem
Zustand. Wurden beispielsweise die Bedingungen von Bei
spiel 1 herangezogen, belief sich die Menge Methylen
chlorid im wie gesponnenen Garn auf 16 Gew.-%, bezogen
auf das getrocknete Garn. Andererseits wurde bei allen
Beispielen der vorliegenden Erfindung ein trockenes Garn
erhalten.
Wurde die Polymerkonzentration auf 18 Gew.-% erhöht, so
konnte zwar ein trockenes Garn erhalten werden, doch war
die Öffnungsfähigkeit Δ bis X gemäß der Bewertungs
methode in Tabelle 1. Zum Beispiel belief sich bei An
wendung der Bedingungen von Beispiel 1 die Anzahl der
freien Fibrillen auf 130. Dagegen belief sich die
Fibrillenzahl in Beispiel 1 auf 310.
Das in den Beispielen 14 und 15 verwendete Lösungsmittel
wurde wiedergewonnen und im gleichen Experiment wieder
holt verwendet. Dies führte dazu, daß der Anteil an
trans-Isomer im 1,2-Dichlorethylen mit zunehmender An
zahl Wiederholungen allmählich abnahm, und der Anteil an
trans-Isomer wurde in einem Bereich von 30 bis 40 Gew.-%
konstant. Der Arbeitsgang der Beispiele 14 und 15 wurde
wiederholt unter Verwendung von 1,2-Dichlorethylen, in
dem sich das Verhältnis von trans-Isomer/cis-Isomer auf
35/65 Gew.-% belief. Im Ergebnis wurde im wesentlichen
keine Änderung von trans-Isomer/cis-Isomer beobachtet.
Beispiel 35 demonstriert ein Beispiel, in dem die vor
liegende Erfindung für eine andere Anwendung als Jet-
Spinnen eingesetzt wurde, d. h., die Ergebnisse der Ver
wendung des erfindungsgemäßen Lösungsmittels zur Her
stellung einer regenerierten Cellulose-Polymermembran
mit verstärkter Blutaffinität.
0,32 g C₁₂H₂₅(OCH₂CH₂)nOCH₂COOH, worin n im Durchschnitt
4,5 ist, 0,01 g 4,4-Dimethylaminopyridin und 0,13 g Di
cyclohexylcarbodiimid wurden in 350 cm³ Bromchlor
methan/HFC-134a (85/15 Gew.-%) gelöst. Ein Bündel rege
nerierter Cellulose-Hohlfasermembran (Innendurchmesser
0,2 mm; Membrandicke 0,013 mm; Länge 30 cm; Anzahl an
Hohlfasermembranen 7000) wurde unter häufigem Auf- und
Abbewegen des Bündels 30 min lang in der resultierenden
Behandlungslösung geschüttelt. Die behandelte regenierte
Cellulose-Hohlfasermembran wurde 24 h lang in Methanol
eingetaucht und bei Raumtemperatur vakuumgetrocknet, um
ein Bündel einer Hohlfasermembran (1) zu ergeben, in der
die Oberfläche der Hohlfaser verestert war.
Zum Vergleich wurde 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan/-
Aceton (87,5/12,5 Gew.-%), das in industriellem Maßstab
verwendet wird und ein spezielles Flon enthält, anstelle
von Bromchlormethan/HFC-134a (85/15 Gew.-%) verwendet.
Das so hergestellte Bündel veresterter Hohlfasermembran
wird als Hohlfasermembranbündel (2) bezeichnet.
Die resultierenden veresterten regenierten Cellulose-
Hohlfasermembranen (1) und (2) sowie eine unbehandelte
regenierte Cellulose-Hohlfasermembran (3) wurden jeweils
in ein Dialysegerät integriert, und das Blut eines
Hundes wurde im extrakorporalen Kreislauf geführt. Der
verwendete Hund war ein Beagle mit einem Gewicht von
10 kg. Das Blut wurde mit einer Geschwindigkeit von
100 cm³/min aus einem am Halsbereich angebrachten Shunt
abgenommen und in das Dialysegerät fließen gelassen. Vor
der Extrakorporalzirkulation wurde das Dialysegerät mit
physiologischer Kochsalzlösung gewaschen. Dialyse- und
Blutkreislauf wurden mit physiologischer Kochsalzlösung
befüllt, enthaltend 5 E/cm³ Heparin, und das Blut wurde
influßgesetzt. Am Einlaß des Dialysegerätes wurden Blut
proben gezogen, mit denen eine Leukocytenzählung vorge
nommen wurde. Die Leukocytenzählung 15 min nach der Dia
lyse und 30 min nach der Dialyse sind in Tabelle 5 gege
ben, wobei die Leukocytenzählung unmittelbar vor der
Dialyse als 100 genommen wurde.
Es wird deutlich, daß durch Verwendung des erfindungs
gemäßen Lösungsmittels eine regenierte Cellulose-Hohl
fasermembran bereitgestellt werden kann, die eine Blut
affinität aufweist, die der eines Lösungsmittels, um
fassend 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan und Aceton,
vergleichbar oder überlegen ist.
Claims (10)
1. Polyolefin-Lösung zum Jet-Spinnen, hergestellt unter
Bedingungen hoher Temperatur und hohen Drucks, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyolefin-Lösung ein Lösungs
mittel umfaßt, umfassend ein gemischtes Lösungsmittel
aus Bromchlormethan und/oder 1,2-Dichlorethylen und ein
Hilfslösungsmittel, das aus wenigstens einem Vertreter
besteht, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlen
dioxid, Schwefelhexafluorid, Difluorchlormethan, 1,1,1,2-
Tetrafluorethan, 1-Chlor-1,2,2,2-tetrafluorethan,
1-Chlor-1,1-difluorethan, 1,1-Dichlor-2,2,3,3,3-penta
fluorpropan, 1,3-Dichlor-1,2,2,3,3-pentafluorpropan,
Dodecafluorpentan und Tetradecafluorhexan, und der Ge
halt an Hilfslösungsmittel in dem gemischten Lösungs
mittel sich auf 3 bis 65 Gew.-% beläuft und ein Poly
olefin in einer Konzentration von 5 bis 25 Gew.-%,
bezogen auf die Polyolefin-Lösung.
2. Polyolefin-Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Polyolefin Polyethylen ist.
3. Polyolefin-Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Polyolefin Polypropylen ist.
4. Polyolefin-Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an trans-Isomer
im 1,2-Dichlorethylen 30 bis 40 Gew.-% ist.
5. Verwendung einer Polyolefin-Lösung nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung einer
fibrillierten dreidimensionalen Polyolefin-Faser mittels
Jet-Spinnverfahren, umfassend das Leiten einer Polyole
fin-Lösung, hergestellt unter Bedingungen hoher Tempe
ratur und hohen Drucks, durch eine Druckminderungsaus
laßdüse, eine Druckminderungskammer und eine Spinndüse
in einen Bereich, wo Temperatur und Druck jeweils Raum
temperatur und Normaldruck entsprechen.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das gemischte Lösungsmittel ein Zweikomponentenlösungs
mittel ist, umfassend Bromchlormethan und 1,2-Dichlor
ethylen, und ein Hilfslösungsmittel als Lösungsmittel
verwendet wird, und der Gehalt an Bromchlormethan im
Zweikomponentenlösungsmittel 40 bis 75 Gew.-% ist.
7. Verwendung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil an Hilfslösungsmittel im gemischten
Lösungsmittel 10 bis 30 Gew.-% ist.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
gemischte Lösungsmittel, wenigstens eines Stabilisators,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Propylenoxid,
1,2-Butylenoxid, Nitromethan, einem durch die
nachstehende Strukturformel (1) dargestellten Phosphit,
einem durch die nachstehende Strukturformel (2)
dargestellten Diphosphit und einem durch die nachstehen
de Strukturformel (3) dargestellten Diphosphit, in dem
gemischten Lösungsmittel enthalten sind:
worin R¹, R² und R³, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils für eine monovalente Kohlenwasserstoff-
Gruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoff-Atomen stehen;
worin R⁴ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe
mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht; und
worin R⁵ für eine monovalente Kohlenwasserstoff-Gruppe mit 8 bis 30 Kohlenstoff-Atomen steht.
9. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein gemischtes Lösungsmittel, bestehend aus 80 bis
90 Gew.-% Bromchlormethan und 20 bis 10 Gew.-% Kohlen
dioxid, als Lösungsmittel verwendet wird und die Poly
olefin-Konzentration der Lösung sich auf 10 bis
20 Gew.-% beläuft.
10. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein gemischtes Lösungsmittel, bestehend aus 75 bis
85 Gew.-% Bromchlormethan und 25 bis 15 Gew.-% 1,1,1,2-
Tetrafluorethan, als Lösungsmittel verwendet wird und
die Polyolefin-Konzentration der Lösung sich auf 10 bis
20 Gew.-% beläuft.
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