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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Erzeugung eines Ventilsteuersignals unter Verwendung
eines PI-Reglers mit variabler Verstärkung, wobei das besagte Verfahren
folgende Schritte umfasst:
- – Multiplikation eines Fehlersignals
mit einem proportionalen Verstärkungsfaktor
zum Erzeugen eines Proportionalsignals;
- – Durchführen einer
Integralfunktion einschließlich
eines integralen Verstärkungsfaktors
auf besagtem Fehlersignal zum Erzeugen eines Integralsignals, wobei
der besagte integrale Verstärkungsfaktor
eine Funktion eines Sollwertsignals ist.
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Weiterhin betrifft die vorliegende
Erfindung einen PI-Regler mit variabler Verstärkung, der folgendes umfasst:
- – eine
Proportionalfunktion zur Gewichtung eines Fehlersignals mit einem
proportionalen Verstärkungsfaktor
zum Erzeugen eines Proportionalsignals;
- – eine
Integralfunktion, die einen integralen Verstärkungsfaktor einschließt, zum
Erzeugen eines Integralsignals, wobei besagter integraler Verstärkungsfaktor
eine Funktion eines Sollwertsignals ist.
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Solch ein Verfahren und ein solcher
PI-Regler mit variabler Verstärkung
sind aus der
EP 0 732
636 A bekannt.
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Zusätzlich betrifft die vorliegende
Erfindung einen Massendurchflussregler zur Regelung des Durchflusses
einer Flüssigkeit
oder eines Gases in einem Fertigungsprozess, wobei der besagte Massendurchflussregler
folgendes umfasst:
- – einen PI-Regler mit variabler
Verstärkung,
der ein Fehlersignal zwischen einem Sollwertsignal und besagtem
Rückkopplungssignal
in besagtes Ventilsteuersignal umwandelt, wobei der besagte PI-Regler
mit variabler Verstärkung
folgendes umfasst:
eine Proportionalfunktion zur Gewichtung
eines Fehlersignals mit einem proportionalen Verstärkungsfaktor zum
Erzeugen eines Proportionalsignals;
eine Integralfunktion zur
Erzeugung eines gewichteten Integrals des besagten Fehlersignals
mit einem integralen Verstärkungsfaktor
zum Erzeugen eines Integralsignals, wobei besagter integraler Verstärkungsfaktor
eine Funktion eines Sollwertsignals ist.
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Das Dokument
EP 0 732 636 A offenbart
einen PI-Regler mit variabler Verstärkung für die Verwendung in einem Lichtbogenofen,
der eine Proportionalfunktion zur Gewichtung eines Fehlersignals
mit einem proportionalen Verstärkungsfaktor
zur Erzeugung eines Proportionalsignals und einer Integralfunktion,
die einen integralen Verstärkurgsfaktor
zur Erzeugung eines Integralsignals einschließt, wobei das besagte Integralsignal in
Abhängigkeit
von einem Sollwertsignal variabel ist.
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Weiterer Stand der Technik ist aus
dem Dokument
EP 0 281
849 A bekannt. In diesem Dokument wird eine Steuereinrichtung
zur Verwendung in einem Getriebekupplungs-Steuersystem beschrieben,
bei der ein Schleifenverstärkungs-Abgleichfaktor, der
gleich einer ersten Verstärkungsfunktion
ist für
ein normiertes Sollwertsignal, das kleiner als ein vorbestimmter
Schwellwert ist, und gleich einer zweiten Verstärkungsfunktion für ein normiertes
Sollwertsignal, das größer als
ein vorbestimmter Schwellwert ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein ein Proportional-Integral-Regler-System und -Verfahren und
insbesondere einen Proportional-Integral-Regler-Verfahren zur Verwendung
in einem Massendurchflussregler.
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Viele Fertigungsprozesse erfordern,
dass die Einbringungsrate von Prozessgasen in die Prozesskammer
streng kontrolliert wird. Bei dieser Art von Prozessen werden Massendurchflussregler
(MFC = mass flow controller) zur Steuerung der Flussmengen von Gasen
eingesetzt. Ein Massendurchflussregler ist eine Einrichtung mit
geschlossener Regelschleife, die den Fluss der Gasmenge in eine
Prozesskammer bestimmt, misst und steuert.
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Halbleiteranwendungen waren und sind
immer noch die Antriebskraft der Produktentwicklung auf dem Gebiet
der Massendurchflussreglertechnologie. Nichtsdestoweniger ist Massendurchflussregelung
auch in anderen Industrien, wie der pharmazeutischen Industrie und
der Nahrungsmittelindustrie nützlich.
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Ein thermischer Massendurchflussregler
besteht aus einer Fronthälfte,
die einen Durchflusssensor aufweist und einer Rückhälfte, die ein Steuerventil
umfasst. Der Durchflusssensor besteht oft aus Zwillings- Widerstandstemperatursensoren,
die um eine Kapillarröhre
gewunden sind. Wenn Gas durch den Sensor fließt, wird Wärmeenergie stromabwärts transportiert
und die Temperaturdifferenz ist proportional der Mengendurchflussrate
des Gases. Die Temperaturdifferenz erzeugt differentielle Widerstandsänderungen
in den Sensorelementen. Das Steuerventil empfängt von den Durchflusssensoren über die
Elektronik ein Signal, um den Gasfluss zu steuern. Magnetgesteuerte
Ventile werden wegen ihrer Einfachheit, ihres schnellen Ansprechverhaltens,
ihrer Robustheit und niedrigen Kosten oft als Steuerventile eingesetzt.
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Traditionell werden Rückkopplungsregelverfahren
oft eingesetzt, um den Gasfluss in einem Massendurchflussregler
zu kontrollieren. In einem Massendurchflussregler umfasst das System
einen Sollwert, der die gewünschte
Gasdurchflussmenge im Massendurchflussregler repräsentiert,
einen Sensor, der die tatsächliche Gasdurchflussrate
im Massendurchflussregler erfasst, eine Steuerung und ein Stellglied.
Die Steuerung besteht aus einer elektronischen Schaltung, die die
Handlungen des Stellglieds steuert. Im Falle eines Massendurchflussreglers
kann das Stellglied ein Magnetventil sein, das die Mengendurchflussrate
eines Gases in eine Prozesskammer direkt steuert. Die elektronische
Schaltung in der Steuerung kann auf Grund eines Fehlersignals ein
Steuersignal (Ventilsteuersignal) erzeugen. Das Fehlersignal ist
die Differenz zwischen dem Sollwertsignal und einem Rückkopplungssignal.
im Falle eines Masserdurchflussreglers ist das Sollwertsignal eine Funktion
der gewünschten
Durchflussrate und das Rückkopplungssignal
ist eine Funktion der tatsächlichen Durchflussrate.
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Proportionalregelung, Integralregelung
und Differentialregelung sind häufig
angewendete Rückkopplungsregelungsarten.
Bei Proportionalregelung ist das Steuersignal proportional zu einem
Fehlersignal. Die Regelverstärkung
kann eingestellt werden, um das Steuersignal empfindlich für kleine
Abweichungen zwischen dem Sollwertsignal und dem Rückkopplungssignal
zu machen. Die Auslegung der Regelverstärkung kann auch so gewählt werden,
dass mit zunehmender oder abnehmender Abweichung zwischen Sollwertsignal
und Rückkopplungssignal
das Steuersignal zunimmt oder abnimmt. Ein charakteristischer Nachteil
einer reinen Proportionalregelung ist der, dass sie nicht in der
Lage ist, statische Fehler zu eliminieren.
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Integralregelung wird häufig deshalb
angewandt, weil sie den Vorteil aufweist, dass sie eine Restfehlerbeseitigung
aufweist. Bei der Integralregelung ist das Steuersignal abhängig vom
Integral des Fehlersignals über
die Zeit. Bei einem statischen Betrieb des Systems wird, falls die
Regelabweichung konstant ist, das Integral des Fehlersignals sich
mit der Zeit ändern
und eine Tätigkeit
des Stellglieds veranlassen, was schließlich dazu führt, dass
der Fehler gegen null geht. Integralregelung wird jedoch nicht oft
allein eingesetzt, weil wenig Aktion des Stellglieds auftritt, bis
ein Fehlersignal für
einige Zeit angestanden hat. Proportionalregelung hingegen verstärkt das
Fehlersignal sofort. Deshalb wird Integralregelung oft in Verbindung
mit Proportionalregelung angewendet in sogenannten Proportional-Integralreglern (PI-Reglern),
um das Ventilsteuersignal (Steuersignal) zu erzeugen.
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Differentialregelung wird eingesetzt,
um das Verhalten des Fehlersignals vorab zu erkennen. Bei Differentialregelung hängt das
Steuersignal von der Änderungsrate
des Fehlersignals ab. Differentialregelung dient auch dazu, die
Zeit zu reduzieren, die das System braucht, um einen statischen
Zustand zu erreichen. Differentialregelung wird in Verbindung mit
entweder Proportionalregelung oder Proportional-Integralregelung angewendet.
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Ein ständiges Problem von Massendurchflussreglern
ist, dass die Magnetventilaktion keine lineare Funktion des Ventilsteuersignals
(Steuersignal) ist. Das Verhältnis
zwischen dem Ventilsteuersignal und dem tatsächlichen Durchfluss durch den
Massendurchflussregler mit Magnetventil weist eine Hysterese auf. 1 ist eine graphische Darstellung
des Verhältnisses
zwischen Ventilsteuersignal und dem tatsächlichen Durchfluss durch den
Massendurchflussregler. Die Verstärkung des Ventils steigt mit
dem Durchfluss. Das Ventilsteuersignal ist entlang der x-Achse aufgetragen
und der tatsächliche
Durchfluss durch den Massendurchflussregler ist entlang der y-Achse
aufgetragen. Mit zunehmendem Ventilsteuersignal beginnt der tatsächliche Durchfluss
durch den Massendurchflussregler nicht, bis das Ventilsteuersignal
den Wert X3 erreicht hat. Die Zeit, die
das Ventilsteuersignal braucht, um X3 zu
erreichen, wird als Totzeit bezeichnet. Nachdem das Ventilsteuersignal
den Wert X3 erreicht hat, beginnt der tatsächliche
Durchfluss in proportionaler (aber nicht linearer) Abhängigkeit
als Funktion des Ventilsteuersignals zu steigen. Nachdem das Ventilsteuersignal
einen maximalen Wert X4 erreicht hat, führt ein
Reduzieren des Ventilsteuersignals nicht sofort zu einer Reduzierung
des tatsächlichen
Durchflusses durch den Massendurchflussregler. Das Ventilsteuersignal
muss auf einen Wert X2 reduziert werden,
bis eine Reduzierung des tatsächlichen
Durchflusses durch den Massendurchflussregler beginnt, in proportionaler
(aber nicht linearer) Abhängigkeit
als Funktion des Ventilsteuersignals zu sinken. Nachdem das Ventilsteuersignal
den Wert X1 erreicht hat, kann der tatsächliche
Durchfluss aufhören.
Aus l ist ersichtlich, dass, wenn
das Ventilsteuersignal schwach ist, die Reaktion des Ventils vernachlässigbar
ist, aber wenn das Ventilsteuersignal einen bestimmten "Schwellwert" X3 überschreitet
die Reaktion des Ventils deutlich zunimmt. Die Verstärkung des
Ventils steigt mit dem Durchfluss. Diese Art nichtlinearer Charakteristik
der Magnetventile ist extrem schwierig zu beherrschen und kann nicht
völlig
kompensiert werden.
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Daraus ergibt sich schließlich die
Notwendigkeit einer, Kompensation des nichtlinearen Verhaltens des tatsächlichen
Durchflusses durch den Massendurchflussregler durch das nichtlineare
Verhältnis
zwischen Ventilsteuersignal und dem tatsächlichen Durchfluss durch Magnetventile.
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Demzufolge ist es eine Aufgabenstellung
für die
vorliegende Erfindung, ein System und ein Verfahren zum Erzeugen
eines Ventilsteuersignals anzugeben, das die Nachteile und Probleme
der bisher vorgestellten Systeme und Verfahren zur Erzeugung eines
Ventilsteuersignals im wesentlichen vermeidet oder reduziert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
das zu Anfang erwähnte
Verfahren, bei dem ein PI-Regler mit variabler Verstärkung in
einem Massendurchflussregler verwendet wird, bei dem der integrale
Verstärkungsfaktor gleich
einer ersten Verstärkungsfunktion
für ein
normiertes Sollwertsignal abzüglich
eines vorbestimmten Prozentsatzes eines maximalen normierten Sollwertsignals
ist und eine zweite Verstärkungsfunktion
für das
normierte Sollwertsignal größer als
ein vorbestimmter Prozentsatz des maximalen normierten Sollwertsignals
ist und das Integralsignal und das Proportionalsignal addiert werden,
um das Ventilsteuersignal zu bilden.
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Weiterhin wird diese Aufgabe gelöst durch
den zu Anfang erwähnten
PI-Regler, bei dem der integrale Verstärkungsfaktor gleich einer ersten
Verstärkungsfunktion
für ein
normiertes Sollwertsignal abzüglich
eines vorbestimmten Prozentsatzes eines maximalen normierten Sollwertsignals
ist und eine zweite Verstärkungsfunktion
für das
normierte Sollwertsignal größer als
ein vorbestimmter Prozentsatz des maximalen normierten Sollwertsignals
ist und einen Addierer, in dem das Integralsignal und das Proportionalsignal
addiert werden, um das Ventilsteuersignal zu bilden.
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Daneben wird diese Aufgabe gelöst durch
den zu Anfang erwähnten
Massendurchflussregler, bei dem der integrale Verstärkungsfaktor
gleich einer ersten Verstärkungsfunktion
für ein
normiertes Sollwertsignal abzüglich
eines vorbestimmten Prozentsatzes eines maximalen normierten Sollwertsignals
ist und eine zweite Verstärkungsfunktion
für das
normierte Sollwertsignal größer als
ein vorbestimmter Prozentsatz des maximalen normierten Sollwertsignals
ist und eine Ventilsteuerschaltung zur Ansteuerung eines Magnetventils,
das eine tatsächliche
Durchflussrate einer Flüssigkeit
oder eines Gases in einem Fertigungsprozess steuert, einem Durchflusssensor,
der die tatsächliche
Durchflussrate der Substanz misst und ein erfasstes Durchflussratensignal
abgibt, einem Differentialregler zur Umsetzung des erfassten Durchflussratensignals
in ein Rückkopplungssignal,
das die tatsächliche
Durchflussrate besser abbildet als das erfasste Durchflussratensignal
und einen Addierer, in dem das Proportionalsignal und das Integralsignal
addiert werden, um ein Ventilsteuersignal zu bilden, das in die
Ventilsteuerschaltung eingegeben wird.
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Im allgemeinen stellt die vorliegende
Erfindung ein System und ein Verfahren zur Erzeugung eines Ventilsteuersignals
zur Verfügung,
bei dem die Nachteile und Probleme der bisher vorgestellten Systeme
und Verfahren zur Erzeugung eines Ventilsteuersignals im wesentlichen
vermieden oder reduziert werden.
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Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung ein System und ein Verfahren zur Erzeugung eines Ventilsteuersignals
unter Verwendung eines PI-Reglers mit variabler Verstärkung in
einem Massendurchflussregler zur Verfügung. Das Verfahren umfasst
die Multiplikation eines Fehlersignals mit einem proportionalen
Verstärkungsfaktor
zur Erzeugung eines Proportionalsignals. Das Verfahren umfasst auch
die Anwendung einer Integralfunktion bei dem Fehlersignal. Die Integralfunktion
umfasst einen integralen Verstärkungsfaktor,
der als die veränderliche
Verstärkung
im PI-Regler wirkt. Bei Sollwertsignalen unterhalb eines vorbestimmten
normierten Prozentsatzes p des maximalen Sollwerts ist der integrale
Verstärkungsfaktor
gleich
ist, wobei A eine erste Verstärkungskonstante
ist, B eine zweite Verstärkungskonstante
ist und max (x) der Maximalwert des normierten Sollwertsignals.
Andernfalls ist der integrale Verstärkungsfaktor gleich
wobei A eine erste Verstärkungskonstante
ist, B eine zweite Verstärkungskonstante
ist und x das normierte Sollwertsignal. Die Anwendung der Integralfunktion
erzeugt ein Integralsignal. Schließlich werden das Integralsignal
und das Proportionalsignal addiert, um das Ventilsteuersignal zu
bilden. Das Fehlersignal ist eine Funktion der Differenz zwischen
einem Sollwertsignal und einem Rückkopplungssignal.
Das Sollwertsignal ist eine Funktion einer gewünschten Durchflussrate im Massendurchflussregler,
während
das Rückkopplungssignal eine
Funktion der tatsächlichen
Durchflussrate durch den Massedurchflussregler ist.
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Die vorliegende Erfindung vermittelt
einen wichtigen technischen Vorteil deshalb, weil sie ermöglicht, dass
der integrale Verstärkungsfaktor
im PI-Regler variabel ist. Der integrale Verstärkungsfaktor ist eine Funktion
des Sollwertsignals. Somit kann bei einem niedrigen Sollwertsignal
die Auswirkung der niedrigen Ventilverstärkung durch eine höhere Integralverstärkung kompensiert
werden. Diese Anordnung erhält
die gleiche Schleifenverstärkung
des Rückkopplungsregelsystems
unabhängig
vom Arbeitspunkt aufrecht und ermöglicht gleichbleibendes Ansprechverhalten
des Systems in Bezug auf Ansprechgeschwindigkeits- und Störunterdrückungseigenschaften,
wobei verzögerte
Sprungantwort und kriechende Erholung von Eingangsdruckstörungen beim
Betrieb bei niedrigen Sollwerten (oder Arbeitspunkten) wirksam vermieden
werden.
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Ein weiterer technischer Vorteil
der vorliegenden Erfindung ist der, dass die Totzeit, die mit der
Verwendung des Ventils im Massendurchflussregler verbunden ist,
reduziert wird, was erlaubt, dass das Ventilsteuersignal mit der
gleichen Wirksamkeit durch die Totzeit ansteigt, unabhängig davon,
ob der Massendurchflussregler auf 100 des maximalen Durchflusses
aufregelt oder auf 5% des maximalen Durchflusses.
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Die vorliegende Erfindung und deren
Vorteile werden durch die folgende Beschreibung erläutert mit Bezug
auf die Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale
bezeichnen, und in denen:
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1 die
nichtlineare Beziehung zwischen dem Ventilsteuersignal und dem Durchfluss
durch das Ventil zeigt.
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2 ist
ein Blockschaltbild eines variablen PI–Reglers.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung und
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4 zeigt
graphisch die Beziehung zwischen integralem Verstärkungsfaktor
und Sollwertsignal.
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In den Zeichnungen sind bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dargestellt, in den verschiedenen Zeichnungen
werden gleiche Bezugszeichen verwendet, um gleiche oder entsprechende Elemente
zu kennzeichnen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein System und ein Verfahren zur Erzeugung eines Ventilsteuersignals unter
Verwendung eines PI-Reglers mit variabler Verstärkung in einem Massendurchflussregler
zur Verfügung. Das
Verfahren umfasst das Eingeben eines Fehlersignals in einen PI-Regler
mit variabler Verstärkung,
der das Ventilsteuersignal ausgibt. Der integrale Verstärkungsfaktor
des PI–Reglers
mit variabler Verstärkung
ist eine Funktion des Sollwerts. Das Fehlersignal ist eine Funktion
der Differenz zwischen dem Sollwertsignal und einem Rückkopplungssignal.
Das Sollwertsignal ist eine Funktion der gewünschten Durchflussrate im Massendurchflussregler,
während
das Rückkopplungssignal
eine Funktion der tatsächlichen
Durchflussrate des Massendurchflussreglers ist.
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2 ist
ein Blockschaltbild für
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. In 2 umfasst der
PI-Regler 10 mit variabler Verstärkung. eine Proportionalverstärkerstufe 14,
eine Integralverstärkerstufe 16,
Integrator 18 und eine Addierstufe 24. Das Fehlersignal 12 wird
in der Proportionalverstärkerstufe 14 mit dem
proportionalen Verstärkungsfaktor
Kp multipliziert, um das Proportionalsignal 20 zu
erhalten. Das Fehlersignal 12 wird in der Integralverstärkerstufe 16 auch
mit dem integralen Verstärkungsfaktor
KI multipliziert und an den Integrator 18 weitergegeben,
um das Intergralsignal 22 zu erzeugen. Die Reihenfolge
von Integralverstärkerstufe 16 und
Integrator 18 kann vertauscht werden, ohne das Integralsignal 22 zu
verändern.
In der Addierstufe 24 können
das Integralsignal 22 und das Proportionalsignal 20 kombiniert
werden, um das Steuersignal 26 zu erzeugen. Sowohl der
integrale Verstärkungsfaktor
KI als auch das Fehlersignal 12 sind
Funktionen eines gewünschten
Sollwerts.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem der PI-Regler 10 mit
variabler Verstärkung
in einem Massendurchflussregler 28 verwendet wird. In der
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3 kann
das Sollwertsignal 30 mit dem Rückkopplungssignal 32 an
einer Addierstufe 34 verglichen werden, um das Fehlersignal 12 zu
erzeugen. Das Fehlersignal 12 kann in den PI-Regler 10 eingegeben
werden. Der PI-Regler 10 umfasst eine Proportionalverstärkerstufe 14,
eine Integralverstärkerstufe 16,
einen Integrator 18 und eine Addierstufe 24. Das
Fehlersignal 12 wird in der Proportionalverstärkerstufe 14 mit
dem proportionalen Verstärkungsfaktor
KP multipliziert, um das Proportionalsignal 20 zu
erhalten. Das Fehlersignal 12 wird in der Integralverstärkerstufe 16 auch
mit dem integralen Verstärkungsfaktor
KI multipliziert und an den Integrator 18 weitergegeben,
um das Integralsignal 22 zu erzeugen. In der Addierstufe 24 werden
das Integralsignal 22 und das Proportionalsignal 20 kombiniert,
um das Steuersignal 26 zu erzeugen. Das Steuersignal 26 wird
zur Steuerung der Ventilantriebsschaltung 38 mit Ventil 40 verwendet,
Das Ventil 40 produziert eine tatsächliche Durchflussrate 42 im
Massendurchflussregler 28. Die tatsächliche Durchflussrate 42 wird
mit dem Durchflusssensor 44 gemessen. Der Durchflusssensor 44 gibt
ein erfasstes Durchflussratensignal 46 aus. Das erfasste
Durchflussratensignal 46 wird in den Differentialrechner 48 eingegeben.
Der Differentialrechner 48 produziert ein Rückkopplungssignal 32.
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Der Proportionalverstärkungsfaktor
Kp wird auf einen festen Wert eingestellt.
Dieser Wert kann empirisch ermittelt werden, so dass das Ausgangssignal
(Steuersignal 26) die gewünschte
Antwort auf einen Sollwertsignal 30 Eingangssprung darstellt.
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Der integrale Verstärkungsfaktor
KI bei der Integralverstärkerstufe 16 ist eine
Funktion des Sollwertsignals 30. Die Integralverstärkerstufe 16 ist
so ausgelegt, dass die Ansprechverzögerung des Ventils bei niedrigen
Sollwertsignalen 30 kompensiert wird.
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4 ist
eine graphische Darstellung des Verhältnisses zwischen integralem
Verstärkungsfaktor
K
I und Sollwertsignal
30. Das Sollwertsignal
(normiert) ist entlang der x-Achse aufgetragen, während der
integralem Verstärkungsfaktor
K
I entlang der y-Achse aufgetragen ist.
Das Verhältnis
zwischen integralem Verstärkungsfaktor
K
I und Sollwertsignal
30 ist durch
gegeben, wobei x das normierte
Sollwertsignal
30 ist, max(x) ein Maximalwert (max(x)=1)
des Sollwertsignals
30 ist, A eine erste Konstante ist
und B eine zweite Konstante ist. Anmerkung: Für Sollwertsignale unter 10% des
Maximalwerts des Sollwertsignals
30 ist der integrale Verstärkungsfaktor
K
I begrenzt, um zu verhindern, dass der
integrale Verstärkungsfaktor
K
I ins Unendliche zunimmt.
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Die zweite Konstante B wird durch
Beobachtung ermittelt, um die optimale Reaktion des Ventils 40 bei einem
0 → 100
Sprung des Sollwertsignals 30 zu erhalten. Zur Ermittlung
der zweiten Konstante B wird ein Eingangsspannungssprung von 0 100%
des maximalen Sollwertsignals angelegt. Das Ventilsteuersignal 26 kann
mit Hilfe einer Datenakquisitionssoftware beurteilt werden. Die
zweite Konstante B wird als Softwarevariable so eingestellt, dass
sich bei dem Eingangsspannungssprung von 0 → 100% die gewünschte Reaktion einstellt.
Mit dieser Einstellung allein kann die Reaktion des Ventils 40 bei
niedrigen Werten des Sollwertsignals 30 zu langsam sein.
Deshalb wird die erste Konstante A durch das gleiche Beobachtungsverfahren
justiert, um die gleiche Qualität
der Sprungantwort auch bei niedrigen Werten des Sollwertsignals 30 (0 → 10%) zu
erhalten. Damit wird die korrekte Reaktion gleichmäßig bei
allen angeforderten Sollwertsignalen 30 erreicht.
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Sowohl der PI-Regler 10 als
auch der Differentialrechner 48 können digital ausgeführt werden,
wobei verschiedene Gleichungen in einem digitalen Signalprozessor
(DSP = digital Signal processor) abgearbeitet werden. Wenn das Sollwertsignal 30 oder
das erfasste Durchflussratensignal 46 Analogsignale sind,
können diese
Signale leicht in digitale Signale umgewandelt werden, indem vor
der Eingabe des Sollwertsignals 30 in den PI-Regler oder
des erfassten Durchflussratensignals 46 in den Differentialrechner 48 eine
A/D-Wandlung durchgeführt
wird. A/D-Wandler können
extern oder intern in der DSP-Einrichtung angeordnet sein. Bei der Verwendung
einer Lösung
mit DSP sind das Fehlersignal 12, das Ventilsteuersignal 36 und
das Rückkopplungssignal 32 digitale
Signale.
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Die DSP-Einrichtung kann auch so
eingerichtet sein, dass sie mit einem Computer, wie z.B. einem PC (personal
Computer) kommuniziert. Der Computer kann die DSP-Einrichtung bei
umfangreichen mathematischen Berechnungen unterstützen. Der
Computer kann über
eine Verbindung zwischen Computer und DSP-Einrichtung die Ergebnisse der Berechnungen
an die DSP-Einrichtung übertragen.
Die DSP-Einrichtung kann zur Speicherung der vom Computer übertragenen
Ergebnisse eine Speichereinrichtung, wie z.B. ein EEPROM aufweisen
oder eine Schnittstelle dafür
haben.
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Der Differentialrechner 48 kann
realisiert werden durch eine Standardlösung für das Bilden der ersten Ableitung,
diese sind dem Fachmann geläufig.
Alternativ dazu kann zur Erzielung einer besseren Annäherung der
tatsächlichen
Durchflussrate 42 und zur Kompensation der durch den Durchflusssensor
eingebrachten Verzögerung
der Differentialrechner 48 auch durch Anwendung des Verfahrens
aufgebaut werden, das beschrieben wird in der US Patentanmeldung
Serial No. 09/351,120, angemeldet am 9. Juli 1999 für E. Vyers
et al. mit dem Titel "A
System and Method For A Digital Mass Flow Controller".
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Die DSP-Einrichtung kann auch die
Linearisierung des erfassten Durchflusssignals 46 durchführen, bevor
es in den Differentialrechner 48 eingegeben wird. Für die Linearisierung
bestehen viele Verfahren wie "Least
Squares" und andere
Regressionstechniken. Es wird auch hingewiesen auf das Verfahren,
das in der US Patentanmeldung Serial No. 09/350,747 angemeldet am
9. Juli 1999 für
T.I. Pattantyus und F. Tarik mit dem Titel "Method and System for Sensor Response
Linearization",
beschrieben wird.
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Der Sensor 44 kann aus zwei
Widerstands-Temperatursensoren bestehen, die um eine Kapillarröhre gewunden
sind. Die zwei Widerstands-Temperatursensoren können an eine Interfaceschaltung
gekoppelt sein, die das von den zwei Widerstands-Temperatursensoren
abgegebene Signal aufbereitet. Es wird besonders hingewiesen auf
die Interfaceschaltung, die beschrieben wird in der US Patentanmeldung
Serial No. 09/350,746 angemeldet am 9. Juli 1999 für T.I. Pattantyus
und andere mit dem Titel "Improved
Mass Flow Sensor Interface Circuit".
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Das Ventil 40 kann ein Magnetventil
sein. Es gibt viele Schaltungsauslegungen, die als Ventilsteuerschaltung 38 anwendbar
sind. Diese Anordnungen können
ein Ventilsteuersignal in einen Strom für eine Magnetspule umsetzen,
die das Ventil 40 antreibt. Das Ventilsteuersignal 26 kann
ein digitales Signal sein. Die meisten Schaltungen, die als Ventilsteuerschaltung 38 geeignet
sind, umfassen ein Steuerelement, wie einen Transistor. Das Steuerelement
schaltet kontinuierlich eine Spannung an die Magnetspule. Das Schalten
ist eine Funktion des Ventilsteuersignals 26. Es kann auch
ein mittlerer Spulenstrom in der Magnetspule erzeugt werden als
Funktion der Schaltrate der Spannung über der Spule. Der Spulenstrom
aktiviert das Ventil 40. Es wird besonders hingewiesen
auf die Ventilsteuerschaltung, die beschrieben wird in der US Patentanmeldung Serial
No. 09/351,111 angemeldet am 9. Juli 1999 für T.I. Pattantyus mit dem Titel "Method and System
for Driving a Solenoid".
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Bei Massendurchflussreglern kann
ein Algorithmus zur Steuerung der geschlossenen Schleife angewendet
werden. Hier wird Bezug genommen auf den fortschrittlichen digitalen
Steueralgorithmus, der US Patentanmeldung Serial No. 09/350,744
angemeldet am 9. Juli 1999 für
K. Tinsley mit dem Titel "System
and Method of Operation of a Digital Mass Flow Controller".
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Es ist wichtig, darauf hinzuweisen,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung in einem Massendurchflussregler
beschränkt
ist, einschließlich
der oben erwähnten
Elemente und Verfahren.
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Die vorliegende Erfindung bietet
einen wichtigen technischen Vorteil deshalb, weil sie ermöglicht,
dass der integrale Verstärkungsfaktor
KI im PI-Regler 10 variabel sein
kann. Der integrale Verstärkungsfaktor
KI ist eine Funktion des Sollwertsignals 30.
Damit kann für
niedrige Sollwertsignale 30 die Reaktion des Systems beschleunigt
werden.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil der
vorliegenden Erfindung ist der, dass die mit dem Ventil 40 verbundene Totzeit
reduziert wird. Die Totzeit des Ventils 40 wird gleich
wirksam reduziert, unabhängig
davon, ob der Massendurchflussregler 28 auf 100 des maximalen
Durchflusses aufgesteuert wird oder auf 5% des maximalen Durchflusses
durch den Regler.
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Ein zusätzlicher technischer Vorteil
der vorliegenden Erfindung ist, dass die Reaktionsgeschwindigkeit des
Ventils 40 stets gleich ist, unabhängig von der Größe der Änderung
des Sollwertsignals 30. Mit anderen Worten, das Ventil 40 reagiert
mit der gleichen Geschwindigkeit, wenn das Sollwertsignal 30 auf
100 des maximalen Durchflusses durch den Massendurchflussregler 28 gesetzt
wird oder auf 5% des maximalen Durchflusses durch den Massendurchflussregler 28.
Durch die Verwendung einer variablen Verstärkung als integraler Verstärkungsfaktor
KI hat das Ventil 40 eine gleichbleibende
Reaktionsgeschwindigkeit. Der integrale Verstärkungsfaktor KI kompensiert
das mit dem Ventil 40 verbundene nichtlineare Verhalten.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist eine gleichbleibende Störunterdrückung (Eingangsdruckstörungen).
Die Gesamtverstärkung
der geschlossenen Regelschleife des PI-Reglers 10 ist konstant.
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Ein weiterer technischer Vorteil
der vorliegenden Erfindung ist, dass die Totzeit des Ventils 40 reduziert wird.
Durch die Veränderbarkeit
des integralen Verstärkungsfaktors
KI ist die Totzeit des Ventils 40 durch
Erhöhen
der Verstärkung
und Beschleunigung der Reaktion des Ventils 40 reduziert.