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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine korrigierende Vorrichtung für Lagewinkelsensoren zum Korrigieren
von gemessenen Lagewinkeldaten, welche von einem auf einen künstlichen
Satelliten angebrachten Lagewinkelsensor ausgegeben werden, mit
einem abgeschätzten
Lagewinkel, der aus geographischen Bilddaten abgeleitet ist.
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Eine herkömmliche korrigierende Vorrichtung
für Lagewinkelsensoren
in Satellitenanwendungen umfaßt
einen Lagewinkelsensordatenspeicher sowie eine Korrektureinheit
für Lagewinkelsensorrauschen.
Die Korrektureinheit für
Lagewinkelsensorrauschen erzeugt ein Lagewinkelkorrektursignal,
indem sie Lagewinkelmeßdaten
benutzt, die aus dem Lagewinkelsensordatenspeicher gelesen werden.
Das Erfordernis für
die korrigierende Vorrichtung für
Lagewinkelsensoren besteht darin, daß eine Poitionsbeziehung zwischen
dem Lagewinkelsensor und dem Schwerpunkt des Satelliten, auf welchem
dieser angebracht ist, genau gemessen wird und selbst im Weltraum
strikt kontrolliert wird. Wenn aus irgendeinem Grund ein Fehler
(Ausrichtungsfehler) beim Lagewinkelsensor auftritt, so ist die
Genauigkeit der Sensorkorrektur auf kritische Weise verringert. Weil
weiterhin ein Referenzwert für
die Korrektur von Ausrichtungsfehlern nicht zur Verfügung steht,
ist der Nachweis von Ausrichtungsfehlern selbst nicht durchführbar.
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Technologien, die mit der vorliegenden
Erfindung in Zusammenhang stehen sind offenbart in z.B., den japanischen
Offenlegungsschriften Nr. 59-229667, 1-237411, 7-329897 und 11-160094 sowie der
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 61-25600. Der
naheliegendste Stand der Technik ist offenbart in US-Patent 5963166.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es ist mithin ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, eine korrigierende Vorrichtung für Lagewinkelsensoren bereitzustellen,
welche in der Lage ist, eine Mehrzahl von am Boden lokalisierten
GCPs (Ground Control Points bzw. Bodenkontroll punkte) mit z.B. einer
Kamera dreidimensional aufzunehmen, wobei abgeschätzte Satellitenlagedaten
aus gemessenen GCP-Werten
und wahren GCP-Werten erzeugt werden, und gemessene Lagewinkeldaten
mit abgeschätzten
Lagedaten zu korrigieren, um dabei Lagewinkelsensordaten zu korrigieren.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Das genannte und andere Ziele, Merkmale
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser ersichtlich
durch die folgende detaillierte Beschreibung in Zusammenhang mit
den begleitenden Zeichnungen, bei welchen:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm ist, das eine herkömmliche korrigierende Vorrichtung
für Lagewinkelsensoren
eines künstlichen
Satelliten zeigt;
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2 ein
schematisches Blockdiagramm ist, das ein Ausführungsbeispiel der korrigierenden
Vorrichtung für
Lagewinkelsensoren der vorliegenden Erfindung zeigt;
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3 ist
eine Ansicht, um die Prinzipien der Stereobildmessung zu beschreiben,
welche von einer Satellitenlageabschätzungseinheit ausgeführt wird,
die in dem erläuternden
Ausführungsbeispiel
enthalten ist; und
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4 eine
Ansicht ist, welche die ebenso von der Satellitenlageabschätzungseinheit
ausgeführten GCP-Korrektur
demonstriert.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Um die vorliegende Erfindung besser
verstehen zu können,
wird kurz Bezug genommen auf eine herkömmliche, auf einem künstlichen
Satelliten angebrachte korrigierende Vorrichtung für Lagewinkelsensoren, wie
sie in 1 gezeigt ist.
Die Vorrichtung umfaßt,
wie gezeigt, einen Lagewinkelsensordatenspeicher 101 und
eine Korrektureinheit für
Lagewinkelsensorrauschen 102. Gemessene Lagewinkeldaten 103 werden
aus dem Lagewinkelsensordatenspeicher 101 ausgelesen. Die
Korrektureinheit für
Lagewinkelsensorrauschen 102 gibt ein Lagewinkelkorrektursignal 104 aus.
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Insbesondere speichert der Lagewinkelsensordatenspeicher 101 die
gemessenen Lagewinkeldaten 103. Die Korrektureinheit für Lagewinkelsensorrauschen 102 schätzt Meßrauschen,
das in den Lagewinkeldaten 103 enthalten ist, ab, indem
ein statistisches Wahrscheinlichkeitsmodell benutzt wird. Die Korrektureinheit 102 entfernt
dann Rauschkomponenten von den Lagewinkeldaten 103 und
gibt die resultierenden Daten in Form des Lagewinkelkorrektursignals 104 aus.
Mit dieser Schaltung korrigiert die Vorrichtung ein gemessenes Lagewinkelsensorsignal.
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Die Genauigkeit des auf die Korrektureinheit
für Lagewinkelsensorrauschen 102 angewandten
statistischen Wahrscheinlichkeitsmodells oder Rauschmodells wirkt
sich direkt auf die Genauigkeit des Lagewinkelkorrektursignals 104 aus.
Das Modell für
Sensorrauschen betreffend, wurden bereits verschiedenartige hervorragende
mathematische Schemata vorgeschlagen, welche benutzt werden können, um
die Genauigkeit der Abschätzung
bis zu einem bestimmten Grad zu verbessern.
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Das Erfordernis für die oben beschriebene korrigierende
Vorrichtung für
Lagewinkelsensoren besteht darin, daß eine Positionsbeziehung zwischen
einem Lagewinkelsensor und dem Schwerpunkt eines Satelliten, auf
dem dieser angebracht ist, sogar im Weltraum genau gemessen und
strikt überwacht
wird. Wie bereits bemerkt, vermindern Ausrichtungsfehler die Genauigkeit
der Sensorkorrektur auf kritische Weise. Außerdem ist, wie ebenfalls bereits
erwähnt
wurde, der Nachweis von Ausrichtungsfehlern selbst nicht durchführbar, weil
ein Referenzwert zum Korrigieren von Ausrichtungsfehlern nicht zur
Verfügung
steht.
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Bezugnehmend auf 2 wird eine auf einem Satelliten angebrachte
korrigierende Vorrichtung für
Lagewinkelsensoren beschrieben als Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Wie gezeigt umfaßt die Vorrichtung eine Korrektureinheit
für Lagewinkelsensordaten 1,
eine Satellitenlageabschätzungseinheit 2,
einen Bilddatenspeicher 3 und einen Lagewinkelsensordatenspeicher 101.
In 2 sind auch geographische
Bilddaten 4 gezeigt, abgeschätzte Satellitenlagedaten 5,
ein abgeschätztes
Satellitenlagewinkelsignal 6 und gemessene Lagewinkeldaten 103.
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Der Bilddatenspeicher 3 speichert
die geographischen Bilddaten 4, welche eine Mehrzahl von
Aufnahmen derselben geographischen Gegend am Boden darstellen, in
der ein GCP lo kalisiert ist. Die Satellitenlageabschätzungseinheit 2 liest
die Daten 4 aus dem Bilddatenspeicher 3 und bestimmt
mittels Stereobildmessung die gemessene Position des in den Daten 4 enthaltenen
GCP. Die Abschätzungseinheit 2 schätzt dann auf
Basis einer Beziehung zwischen der gemessenen Position des GCP und
dessen wahren Position den momentanen Satellitenlagewinkel ab. Die
Abschätzungseinheit 2 liefert
die resultierenden abgeschätzten
Satellitenlagedaten 5 an die Korrektureinheit für Lagewinkelsensordaten 1.
In Reaktion darauf korrigiert die Korrektureinheit für Lagewinkeldaten 1 die
gemessenen Lagewinkeldaten 103 mit den obigen Daten 5,
welche mit den Daten 103 in zeitlicher Übereinstimmung stehen, und
gibt dann das abgeschätzte
Satellitenlagewinkelsignal 6 aus.
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Das Stereobildmeßverfahren, welches ein spezifisches
Schema zur Messung der Positionen einer Mehrzahl von auf dem Boden
lokalisierten GCPs ist, wird im folgenden genau beschrieben.
3 zeigt eine spezielle Beziehung
zwischen zwei Kameras
10 und
11, die sich in ihren
Position voneinander unterscheiden, und einen einzelnen Punkt P14,
der von den beiden Kameras
10 und
11 aufgenommen
wird. In der Praxis sind die beiden Kameras
10 und
11 als
einzelne Kamera implementiert, welche den einzelnen Punkt P14 von
unterschiedlichen Positionen aus aufnimmt und dabei zwei unterschiedliche
geographische Bilddaten ausgibt. Von den in
3 gezeigten Vektoren ist folgende Gleichung
abgeleitet:
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Angenommen, die Kameras
10 und
11 haben
Koordinaten ∑
s1 bzw. ∑
s2 und daß die Komponentenvektoren der
einzelnen Vektoren folgendermaßen
ausgedrückt
sind:
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Man nehme weiter an, daß die Projektionspunkte
auf den in den Kameras
10 bzw. 11 beinhalteten Bildschirmen
12 und
13 (
s1x'
1 s1y'
1)
und (
s2x'
2 s2y'
2)
sind und daß die
Kameras
10 und
11 beide eine Brennweite h aufweisen.
Dann gelten die folgenden Relationen:
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Die Projetionspunkte (
s1x'
1 s1y'
1) und (
s2x'
2 s2y'
2) auf den Bildschirmen
12 und
13 können alternativ
auch ausgedrückt
werden als:
wobei (i
1,
j
1) und (i
2, j
2) die Pixelwerte bezeichnen, welche den
Projektionspunkten auf den Bildschirmen
12 bzw.
13 entsprechen,
v
sx und v
sy eine
Bildschirmgröße bezeichnen
und k
X und k
y eine
Bildgröße bezeichnen.
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Es sei eine DCM (Direkte Cosinus-Matrix),
welche eine Beziehung zwischen den Koordinaten ∑
s1 und ∑
s2 darstellt,
ausgedrückt
als:
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Dann kann Gl. (1) geschrieben werden
als:
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Aus den Gleichungen (2) und (5) kann
deshalb
s1z
1 folgendermaßen abgeleitet
werden:
wobei
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Im folgenden wird beschrieben werden,
wie die Satellitenlageabschätzungseinheit
2 die
abgeschätzten
Satellitenlagedaten
5 durch Benutzung eines gemessenen
GCP-Positionsvektors
sP'
1, welcher aus den Bilddaten durch die Gleichungen
(2), (3) und (6) abgeleitet wird, und des wahren GCP-Positionsvektors
sP
1 erzeugt.
4 zeigt das Prinzip der
Abschätzung
der Satellitenlage durch Benutzung eines GCP. Man nehme, wie gezeigt,
an, daß die
Vektoren
sP'
1 und
sP
1 jeweils einem
GCP
24 in einem aufgenommenen Bild 23 bzw. einem GCP
22 in
einem gegenwärtigen
Bild
21 zugeordnet sind. Dann stehen die beiden Vektoren
sP'
1 und
sP
1 folgender
Weise in Beziehung:
wobei
R eine Rotationstransformationsmatrix bezeichnet, d.h. RR
T = R
TR =1 und det
R = 1, und
st einen Translationstransformationsvektor
bezeichnet.
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Die Rotationstransformationsmatrix
R und der Translationstransformationsvektor st
bezeichnen eine Differenz zwischen den Lagen der Kamera 20 bezüglich den
GCPs 22 und 24. Wenn die Kamera 23 an
einen Satelliten befestigt ist, können die Matrix R und der Vektor St direkt als eine Differenz der Satellitenlage
interpretiert werden.
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Ferner ist es unter idealen Bedingungen,
bei denen keine Störungen
vorliegen, im allgemeinen möglich,
die Lage des Satelliten genau aus der Zeit zu berechnen. Daher kann
aus dem wahren GCP-Positionsvektor sP1, welcher den GCP im gegenwärtigen Bild
kennzeichnet, unter idealen Bedingungen leicht der Lagewert eines
Satelliten abgeleitet werden. Daraus folgt, daß wenn die in Gl. (8) enthaltene
Rotationstransformationsmatrix R und der Translationstransformationsvektor St auf Basis der zwei Vektoren sP1 und sP'1 bestimmt werden
können,
die momentan abgeschätzten
Satellitenlagedaten 5 erzeugt werden können.
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Genauer führt die Satellitenlageabschätzungseinheit 2 erst
die Stereobildmessung mit den geographischen Bilddaten 4 aus,
um einen gemessenen GCP-Wert anhand der Gleichungen (2),
(3) und (6) zu erzeugen. Die Abschätzungseinheit 2 bestimmt
dann eine Rotationstransformationsmatrix R und einen Translationstransformationsvektor St, welche der Gl. (8) bezüglich des
gemessenen GCP-Werts und des wahren GCP-Werts genügen. Auf
diese Weise erzeugt die Abschätzungseinheit 2 die
abgeschätzten
Satellitenlagedaten 5, um in den gemessenen Satellitenlagedaten 103 enthaltene
Fehler zu korrigieren.
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Die abgeschätzten Satellitenlagedaten 5 und
die gemessenen Satellitenlagedaten 103 werden in die Korrektureinheit
für Lagewinkelsensordaten 1 eingegeben.
Die Korrektureinheit für
Lagewinkelsensordaten 1 ermittelt, indem sie in den Daten 5 enthaltene
Zeit-Information nutzt, der Zeitinformation entsprechende gemessene
Lagewinkeldaten 103, vergleicht die ermittelten Daten 103 mit
den abgeschätzten
Satellitenlagedaten 5 und korrigiert dann die Daten 103.
Auf diese Weise korrigiert die Korrektureinheit 1 die Daten 103 anhand von
Informationen, welche von einer Informationsquelle abgeleitet sind,
die völlig
unterschiedlich ist von dem Lagewinkelsensor, der auf die Daten 103 reagiert.
Daher entfernt die Korrektureinheit 1 die in den Daten 103 enthaltenen
Rauschkompo nenten des Lagewinkelsensors und korrigiert die Ausrichtung
des Sensors, so daß das
abgeschätzte
Satellitenlagesignal 6 hochpräzise ist.
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In dem erläuternden Ausführungsbeispiel
können
die Positionsfehler einer auf einem Satelliten befestigten Kamera
kritischen Einfluß auf
die Genauigkeit der Korrektureinheit des Lagewinkelsensors haben.
In der Praxis jedoch werden solche Fehler während der Stereobildmessung
ausgewaschen und beeinflussen die Korrekturgenauigkeit wenig. Die
beim Anbringen der Kamera auftretenden Fehler sind deshalb in Hinblick
auf die Korrekturgenauigkeit der gemessenen Lagewinkeldaten 103
im wesentlichen unzweifelhaft.
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Die Satellitenlageabschätzungseinheit 2 betreffend,
kann die Rotationstransformationsmatrix R und der Translationstransformationsvektor st, welche die Gl. (8) erfüllen, mittels
einer Moore-Penrose quasi-inversen Matrix erzeugt werden. Ein alternatives
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, das dieses Schema benutzt, wird im folgenden
beschrieben.
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Angenommen, daß n wahre GCP-Vektoren
sP
1,
4, vorliegen und daß eine Matrix Q, welche solche Elemente
aufweist, definiert ist als:
und daß eine Matrix Q' bestehend aus gemessenen
GCP-Vektoren
sP'
1 definiert
ist als:
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Dann wird eine simultane Transformationsmatrix
H bestehend aus der Matrix R und dem Vektor
st
ausgedrückt
als:
wobei
und Q+ die Moore-Penrose
quasi-inverse Matrix von Q bezeichnet.
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Daher wird in Gl. (11) eine Rotationstransformationsmatrix
R und ein Translationstransformationsvektor St
abgeleitet, welche einen Satellitenlagefehler angeben, mittels dessen
wiederum abgeschätzte
Satellitendaten 5 abgeleitet werden.
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Alternativer Weise kann die Satellitenlageabschätzungseinheit 2 ferner
die Rotationstransformationsmatrix R und den Translationstransformationsvektor st, welche der Gl. (8) genügen, in
Beziehung zu einer konstanten Koeffizientenmatrix erzeugen. In einem
anderen alternativen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, das im folgenden beschriebenen wird,
erzeugt insbesondere die Abschätzungseinheit 2 die
obige Matrix R und den Vektor St auf Basis
folgender Relation.
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Bezugnehmend auf
4 nehme man an, daß n wahre GCP-Vektoren
sP
1 vorliegen, sowie
entsprechende n gemessene GCP-Vektoren
sP'
1. Im zu beschreibenden Ausführungsbeispiel
werden die folgenden neuen Vektoren definiert:
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Es sei eine Matrix E definiert als:
wobei
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Dann kann die Matrix auf unbedingte
Weise durch die folgende Gleichung bestimmt werden:
wobei
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Es sei die durch die Gl. (15) erzeugte
Matrix mittels Singulärwertzerlegung
ausgedrückt
als:
-
Dann kann schließlich die Matrix R und der
Vektor
St bestimmt werden durch:
wobei α eine beliebig gewählte Konstante
bezeichnet.
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Mittels der Gleichungen (17) und
(18) ist es möglich,
eine Rotationstransformationsmatrix R und einen Translationstransformationsvektor st zu bestimmen, welche, auf gleiche Weise
wie im unmittelbar vorausgehenden Ausführungsbeispiel, einen Satellitenlagefehler
darstellen. Entsprechend dem vorher dargelegten können abgeschätzte Satellitenlagedaten 5 aus
der Matrix R und dem Vektor st abgeleitet
werden.
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Der Unterschied zwischen diesem Ausführungsbeispiel
und dem unmittelbar vorhergehenden Ausführungsbeispiel bezüglich der
Rotationstransformationsmatrix R und dem Translationstransformationsvektor
St werden durch Verwendung spezifischer numerischer
Werte genauer beschrieben. Man nehme an, daß die folgenden acht GCPs in
beliebigen geographischen Daten
4 existieren:
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Eine wahre Rotationstransformationsmatrix
R und ein Translationstransformationsvektor
st,
die den obigen GCPs entsprechen, sind gegeben durch:
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Es wird angenommen, daß Werte,
welche durch Anwendung der Transformation aus Gleichung (20) auf
die Gleichung (19) erzeugt wurden und geeignetes Rauschen enthalten,
gemessene GCP-Punkte
sP'
1,
sP'
2,
sP'
3,
sP'
4,
sP'
5,
sP'
6,
sP'
7 und
sP'
8 darstellen.
Dann erzeugt das vorhergehende Ausführungsbeispiel eine abgeschätzte Rotationstransformationsmatrix
R
1 und einen abgeschätzten Translationstransformationsvektor
St
1:
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Gleichermaßen erzeugt das erläuternde
Ausführungsbeispiel
eine abgeschätzte
Rotationstransformationsmatrix R
2 und einen
abgeschätzten
Translationstransformationsvektor
St
2:
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Wie durch die Gleichungen (21) und
(22) gezeigt wird, sind die beiden Ausführungsbeispiele in der Lage,
die Rotationstransformationsmatrix R und den Translationstransformati onsvektor St mit akzeptabler Genauigkeit gegenüber den
wahren Werten abzuschätzen,
obgleich sie, was die numerischen Werte betrifft, fehlerbehaftet
sind.
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Wie oben dargelegt und in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, speichert ein Bilddatenspeicher 3 zwei
an zwei verschiedenen Punkten aufgezeichnete verschiedene geographische
Bilddaten 4, welche dasselbe geographische Gebiet darstellen,
in dem ein GCP liegt. Eine Satellitenlageabschätzungseinheit 2 liest
die Bilddaten 4 aus dem Bilddatenspeicher 3, bestimmt
die Position des in den Bilddaten enthaltenen GCP mittels Stereobildmessung
und schätzt
den momentanen Lagewinkel des Satelliten unter Bezugnahme auf eine
Relation zwischen der ermittelten GCP-Position und einer wahren
GCP-Position ab. Der abgeschätzte
Satellitenlagewinkel wird in eine Korrektureinheit für Lagewinkelsensordaten 1 als
abgeschätzte
Satellitenlagedaten 5 eingegeben. In Reaktion darauf korrigiert
die Korrektureinheit für
Lagewinkelsensordaten 1 die von einem Lagewinkelsensordatenspeicher
ausgegebenen gemessenen Lagewinkeldaten mit den abgeschätzten Satellitenlagedaten,
welche zeitlich den gemessenen Daten entsprechen.
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Der Lagewinkelsensor kann beispielsweise
durch den integrierten Wert eines Gyro-Signals, STT, oder einen
Erd-Sensor implementiert werden. Auch die Bilddaten können leicht
mit einer auf einem Satelliten angebrachten Kamera erlangt werden.
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Zusammenfassend stellt die vorliegende
Erfindung eine korrigierende Vorrichtung für Lagewinkelsensoren für einen
künstlichen
Satelliten bereit, welche die folgenden beispiellosen Vorteile aufweist.
Die korrigierende Vorrichtung umfaßt einen Bilddatenspeicher 101,
eine Lagewinkelabschätzungseinheit 2 und
eine Korrektureinheit für
Lagewinkelsensordaten 2. Die korrigierende Vorrichtung
kann damit sowohl für
einen Lagewinkelsensor typische, auf zufälliges Rauschen und Bias-Rauschen zurückzuführende Sensorfehler,
sowie die Ausrichtungsfehler des auf dem Satelliten angebrachten
Sensors entfernen, wodurch ein Lagewinkel mit äußerster Genauigkeit ermittelt
wird. Die korrigierende Vorrichtung begünstigt des weiteren die genaue
Ermittlung eines Lagewinkels, indem sie gemessene GCP-Werte durch
Ausführung
einer Stereobildmessung mit geographischen Bilddaten erzeugt.
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Aufgrund der Lehre der vorliegenden
Offenbarung werden dem Fachmann verschiedenartige Modifikationen
ermöglicht,
ohne deren Rahmen zu verlassen.