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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Förderung
der Keimung von Pflanzensamen und zur Verbesserung der Erzeugung landwirtschaftlicher
Nutzpflanzen und insbesondere zur Beschleunigung der Keimung von
Saatkörnern, zur
Beschleunigung des Wachstums der Nutzpflanzen und zur Verbesserung
deren Quantität
und Qualität.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bekannt, dass eine Bestrahlung
von Saatkörnern
und Pflanzen einen Effekt auf das Wachstum und die Entwicklung der
Pflanzen haben kann. Dieser Effekt ist nicht eindeutig, d. h. die
Bestrahlung von Pflanzensamen kann deren Wachstum beschleunigen
oder hemmen.
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Die WO 84/00693, die im Allgemeinen
eine Verbesserung der Wachstumsrate und der Erzeugung von Tieren
durch Bestrahlung betrifft, beschreibt gleichfalls ein Verfahren,
bei dem Lampen, die Infrarotlicht mit Wellenlängen zwischen 600–670 nm
erzeugen, als Strahlungsquelle für
den Gartenbau und die Pflanzenerzeugung verwendet werden. Es wird
nicht erwähnt,
was für
Ergebnisse mittels diese Verfahrens gewonnen werden. Ferner werden
mit Ausnahme der Wellenlänge
weder irgendwelche Informationen hinsichtlich der verwendeten Parameter gegeben
noch wird irgendein Beispiel beschrieben.
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US-PS
4,914,858 schlägt
ein Verfahren vor zur Förderung
des Wachstums von Pflanzenpropagierungsmaterial durch Bestrahlung
mittels Licht emittierender Dioden (LEDs) und beschreibt, dass durch
eine geeignet gewählte
Wellenlänge,
der Energieverbrauch vermindert werden kann und das Pflanzenwachstum
in völlig
abgedunkelten, geschlossenen Räumen
vermehrt werden kann. Während
es allgemein beschrieben wird, dass das Spektrum der verwendeten
Lichtquellen zwischen 400 und 800 nm liegen kann, d.h. im sichtbaren
Wellenlängenbereich und
teilweise im Infraroten, wird gesagt, dass eine Wellenlänge von
ungefähr
660 nm, d. h. Infrarotlicht, optimal für die schnelle Keimung von
Saatkörnern
ist. Es wird ferner erwähnt,
dass es möglich
ist, eine periodische Lichtquelle bei hoher Frequenz zu verwenden,
da Pflanzen eine gewisse Trägheit
aufweisen, auf Licht zu reagieren, und daher wird die periodische Belichtung
als mehr oder weniger kontinuierlich erfasst und die Geschwindigkeit
der Keimung wird dadurch nicht negativ beeinflusst. Keine weiteren
Details bezüglich
des Verfahrens und dessen Ergebnissen werden offenbart. Eine Vorrichtung
wird gezeigt, in der Saatkörner
in verschiedenen Ablagen untergebracht sind und eine Lichtgruppe
oberhalb jeder Ablage angeordnet ist.
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Die Europäische Patentanmeldung 0 307 991
A1 weist den gleichen Inhalt wie die vorstehend genannte
US-PS 4,914,858 auf.
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Die vorstehend genannten Veröffentlichungen
des Stands der Technik und der Stand der Technik im allgemeinen
stellen nicht genügend
Daten und Parameter bereit, um eine effiziente Förderung der Keimung von Saatkörnern und
des Wachstums von Nutzpflanzen mittels Beleuchtung zu erhalten.
Diese Dokumente geben lediglich allgemeine Ratschläge und haben
nicht zu einem landwirtschaftlich geeigneten Verfahren für die besagten
Zwecke geführt.
Auch wird in diesen Dokumenten keine Vorrichtung beschrieben, die
zur Behandlung von Saatkörnern
auf eine kontrollierte Art und Weise und mit einem angemessen Ertrag
industriell verwendet werden kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zur Beschleunigung des Keimens von Saatkörnern und
zum Fördern
des Wachstums von Nutzpflanzen durch die Bestrahlung der Saatkörner bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, ein derartiges Verfahren bereitzustellen, dass die
gewünschten
Ergebnisse bei praktisch jeder Art von Saatkörnern liefert.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, ein derartiges Verfahren bereitzustellen, das im
Rahmen landwirtschaftlicher Produktion effizient anwendbar ist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Vorrichtung bereitzustellen, um das erfindungsgemäße Verfahren
industriell durchzuführen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine derartige Vorrichtung bereitzustellen, die Mittel
zum Steuern der relevanten Verfahrensparameter umfasst.
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Eine noch weitere Aufgabe der Erfindung
besteht darin, die vorstehend erwähnten Ziele mit begrenzten
Kosten und mit kommerziell erhältlichen Lichtquellen
zu erreichen.
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Weitere erfindungsgemäße Ziele
und Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden die zu behandelnden
Saatkörner
mit Strahlung bestrahlt, die eine Simulation des sichtbaren Sonnenspektrums
darstellt, d. h. eine Näherung
des Sonnenspektrums in dem sichtbaren Wellenlängenbereich, das bekanntermaßen von
ungefähr
400 bis 700 nm reicht. Geeignete Quellen derartiger Strahlung sind
Xenon-Lampen. Das von den ausgewählten
Lampen erzeugte Licht kann das gewünschte Spektrum aufweisen.
Falls dem nicht so ist, sollten Filtermittel bereitgestellt werden,
um IR- und UV-Licht zu filtern. Das Vorhandensein der Filtermittel
ist zum Testen der Lichtquellen und für die Einstellung der Verfahrensparameter für verschiedene
Arten von Saatkörnern
in jedem Fall in einer Testvorrichtung wünschenswert, kann jedoch in
einer Vorrichtung für
eine kontinuierliche, großangelegte
Produktion nicht erwünscht
sein.
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Das bestrahlende Licht ist bei einer
Frequenz von etwa 10 bis 150 Pulse pro Minute gepulst, beispielsweise
ungefähr
60 Pulse pro Minute. Die Pulse sind durch Intervalle getrennt, bei
denen keine Strahlung auftritt, deren Länge vorzugsweise zwischen 10
und 90% der Pulsdauer umfasst und vorzugsweise gleich der Pulsdauer
ist. Die Saatkörner werden
während
des Prozesses gekühlt,
d. h. während
der Strahlungspulse und zwischen diesen. Vorzugsweise werden sie
mittels eines Gasstroms, beispielsweise Luft, gekühlt.
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Wie vorstehend erwähnt, wird
die Sonnensimulation vorzugsweise mittels Xenon-Lampen erzeugt.
Falls ein Filter verwendet wird, wird der Infrarotbereich der Strahlung,
wenn diese einen substantiellen Betrag in dem 800/1100 nm Bereich
ausmacht, vorzugsweise mittels eines Wasserfilters ausgefiltert. Die
Ultraviolettstrahlung wird mittels eines beliebigen, herkömmlichen
UV-Filters herausgefiltert.
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Vorzugsweise werden die Saatkörner erfindungsgemäß einer
Bestrahlungsstärke
von 5.000 bis 35.000 W/m2, beispielsweise
20.000 W/m2, für eine Dauer von 30 bis 900
s, beispielsweise 180 s, ausgesetzt. Die optimale Strahlungsdosis,
Bestrahlung und Dauer der Bestrahlung hängen von der Art des Saatkorns
ab, dessen Form, Farbe, Größe, Gewicht,
Dicke der Schale und Dichte, dem Volumen der einzelnen Saatkörner und
der Kompaktheit des Saatkörnerschicht,
nämlich
dem Gewicht der Saatkörner
pro Quadratmeter der fluidisierten Saatkörnerschicht. Die Temperatur
in den Saatkörnern
sollte zu keiner Zeit 35°C überschreiten,
um eine Beschädigung
der Saatkörner
zu vermeiden.
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Die Erfindung umfasst ferner eine
Vorrichtung, die einen Sonnensimulator, Mittel, um die Saatkörner Strahlungspulsen
auszusetzen, Mittel zum Kühlen
der bestrahlten Saatkörner
sowie Mittel umfasst, die Saatkörner
anzutreiben, sich durch die Vorrichtung zu bewegen.
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Die Mittel, um die Saatkörner Strahlungspulsen
auszusetzen, können
Mittel umfassen zum Aktivieren des Sonnensimulators oder der Sonnensimulatoren
durch Pulse oder Abschirmungsmittel zum periodischen Abfangen der
Strahlung oder mechanische oder optische Mittel, um periodisch die
Saatkörner
der Strahlung auszusetzen, oder eine mechanische oder optische Deviator-Vorrichtung,
um periodisch die Strahlung auf verschiedene Wege oder Abschnitte
der Saatkörner
umzulenken. In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die Strahlung,
die von einer Vielzahl von Sonnensimulatoren erzeugt wird, in einem
festgelegten Bereich konzentriert und es wird bewirkt, dass die
Saatkörner
diesen Bereich wiederholt für
kurze Zeiten durchlaufen, wobei jeder derartige Durchgang einem Strahlungspuls
gleichkommt.
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Die Mittel, um die Saatkörner anzutreiben, sich
durch die Vorrichtung zu bewegen, sollten steuerbar sein, um so
die Anzahl der Strahlungspulse, deren Dauer, die Intervalle zwischen
diesen und die Gesamtmenge der auf die Saatkörner gerichteten Strahlung
zu variieren, wobei die anderen Parameter nicht verändert werden.
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Eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
umfasst eine Trommel, entlang derer sich die Saatkörner bewegen,
einen Trichter oder eine andere Zufuhreinrichtung, die bereitgestellt
ist, um die Saatkörner
in den Zylinder zuzuführen,
und einen Auslass am Ende des Zylinders gegenüber der Zufuhr. Die Trommel
ist rotierbar und in einer bevorzugten Ausführungsform durch eine Vielzahl
von Längsrippen
und eine durchlässige, über die
Rippen gespannte Umhüllung
definiert, die beispielsweise aus einem Netz gefertigt ist. Die
Rippen erfassen die Saatkörner,
wenn die Trommel rotiert, heben diese von einer untersten Position
zu einer obersten Position und lassen diese zwischen Führungsflächen fallen,
wenn sie die letztere Position erreichen, wodurch diese eine vertikale
Schicht ausbilden. Die durchlässige
Umhüllung
erlaubt den Durchfluss eines Kühlgases,
vorzugsweise Luft. Die Struktur der Trommel ist jedoch nicht zwingend
und könnte
durch eine andere Struktur ersetzt werden, sofern diese Mittel zum
Erfassen der Saatkörner
und Öffnungen
für den
Durchfluss eines Kühlgases
umfasst. Eine längliche,
stationäre,
nachstehend "Verkleidung" genannte Struk tur, die koaxial mit dem
rotierbaren Zylinder verläuft
und ungefähr
die gleiche Länge
aufweist, trägt
eine Vielzahl von stabartigen, axial ausgerichteten Xenon-Lampen
sowie Spiegelflächen,
die derart geformt sind, dass sie das Licht der Lampen in einen schmalen
axialen Streifen konzentrieren, wobei die Verkleidung Öffnungen
aufweist, um die fallenden Saatkörner
dem konzentrierten Licht auszusetzen. Luftgebläse-Mittel sind bereitgestellt,
um Luft von dem Auslassende des Zylinders zu dessen Zuführende zu
blasen, um dadurch die Saatkörner
zu kühlen und
die Luft innerhalb der Vorrichtung auszutauschen. Der rotierbare
Zylinder und die stationären Trommeln
sind in einem Rahmen untergebracht, der mit einstellbaren Trägern bereitgestellt
ist, um zu ermöglichen,
die Neigung der Trommel und damit die Geschwindigkeit zu variieren,
mit der die Saatkörner diese
durchqueren. Motor- und Steuermittel und eine Stromquelle sind bereitgestellt,
wie diese für
den Betrieb der Vorrichtung erforderlich sind.
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In anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
werden die Saatkörner
durch die Vorrichtung durch mechanische oder pneumatische Fördermittel
vorwärts
bewegt, so dass diese zwei (oder mehr) parallele Streifen von Saatkörnerschichten
auf einer Fördereinrichtung
oder auf zwei (oder mehr) parallelen Fördereinrichtungen ausbilden
und ein wahlweise gefilterter bestrahlender Lichtstrahl alternativ
auf jeden der beiden (oder mehr) Streifen gerichtet ist, um dadurch
eine gepulste Strahlung zu erzeugen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische, perspektivische Ansicht, teilweise im Querschnitt,
einer Vorrichtung, die das Prinzip der Erfindung darstellt.
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht der Vorrichtung von 1 entlang der Ebene II-II von 1 von oben gesehen.
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3 zeigt
eine Querschnittsansicht des unteren Teils der Vorrichtung entlang
der Ebene III-III von 2.
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4 zeigt
eine schematische, perspektivische Ansicht, teilweise im Aufriss,
einer erfindungsgemäßen industriellen
Vorrichtung.
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5 zeigt
einen vertikalen, querverlaufenden Querschnitt der Vorrichtung von 4 entlang der Ebene V-V
von 4.
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6 zeigt
einen vertikalen, längsverlaufenden
Querschnitt der Vorrichtung von 4 entlang der
Ebene VI-VI von 5.
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7 zeigt
eine schematische, perspektivische Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen industriellen
Vorrichtung.
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8 zeigt
einen vertikalen, querverlaufenden Querschnitt der Vorrichtung von 7 entlang der Ebene VIII-VIII
von 7.
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9 zeigt
einen längsverlaufenden
Querschnitt der Vorrichtung von 7 entlang
einer axialen, vertikalen Ebene derselben, wobei der Boden der Vorrichtung
weggelassen ist.
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Detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
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Unter Bezugnahme auf die 1 bis 3, bezeichnet Bezugszeichen 10 im
allgemeinen eine Lichtquelle, die eine Sonnensimulation bereitstellt, wie
sie beispielsweise von der Oriel Corporation, Stratford, CT, USA
hergestellt wird. Die Sonnensimulationsvorrichtung erfordert keine
detaillierte Beschreibung, da diese wohlbekannt und kommerziell erhältlich ist.
In der Ausführungsform
von 1 ist die Sonnensimulationsquelle
von einem halbsphärischen
Spiegel 20 umgeben, der das Licht nach unten richtet. Das
Licht wird periodisch unterbrochen, um Pulse zu erzeugen, mittels
einer rotierenden Abschirmscheibe 11, die in 2 in Draufsicht gezeigt ist,
die aus einer Anzahl (in diesem Beispiel 2) von gleichen
Sektoren 12 besteht, die durch Lücken 13 getrennt sind,
die die gleiche Form und Größe wie die Sektoren
haben. Das Licht tritt durch die Lücken 13, wenn diese
den Weg des Lichtstrahls bei der Rotation der Abschirmscheibe durchqueren.
Wenn jedoch ein Sektor 12 den Weg des Lichtstrahls durchquert, dann
wird das Licht abgefangen. Auf diese Weise wird eine gepulste Strahlung
unterhalb der Abschirmscheibe 11 mit einer Pulsfrequenz
mn/sec und einer Dauer jedes Pulses von 1/2 mn/sec erzeugt, wobei
m die Anzahl der Sektoren und n die Anzahl der Drehungen der Abschirmscheibe
pro Sekunde darstellt. Wenn somit die Abschirmscheibe 11 mit
einer Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Sekunde rotiert wird,
dann wird das Licht unterhalb der Scheibe 20 Pulse pro
Sekunde aufweisen, wobei jeder Puls ein vierzigstel einer Sekunde
andauert und von 20 Intervallen pro Sekunde der gleichen
Dauer getrennt ist.
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Das von dem Sonnensimulator 10 erzeugte Licht
wird oberhalb der Abschirmscheibe 11 und bevor es gepulst
wird gefiltert, und zwar in dieser Ausführungsform durch einen Ultraviolett/Infrarot-Filter, der
im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnet
ist. Der Filter kann jedoch weggelassen werden, insbesondere in
Vorrichtungen für
die kontinuierliche, industrielle Herstellung, wenn der Sonnensimulator
bereits Licht mit der erwünschten
Wellenlängenverteilung
emittiert. Das vom Spiegel 20 reflektierte Licht wird auf
der oberen Öffnung
des Filters 14 fokussiert. Das gleiche Ergebnis könnte jedoch durch
ein anderes optisches System erzielt werden. Der Filter 14 kann
jede beliebige Struktur aufweisen, so lange er angepasst ist, die
gewünschte
Wellenlängenfiltration
zu bewirken, umfasst in dieser Ausführungsform jedoch eine Scheibe 15,
die für
sichtbares Licht durchsichtig ist, jedoch angepasst ist, ultraviolettes
Licht abzufangen; sowie einen Wasserkörper 16, der das Infrarotlicht
filtert, der in einem zylindrischen Behälter 17 enthalten
ist, wobei zumindest dessen Boden 18 lichtdurchlässig ist.
Im Ergebnis wird der Lichtstrahl unterhalb des Filters 14 ein
Spektrum aufweisen, das von ungefähr 400 bis 700 nm reicht. Der
Lichtstrahl, wenn dieser durch die Öffnungen 13 der Scheibe 11 tritt,
fällt auf
eine Schicht von Saatkörnern 21 (siehe 3), die von einem Träger 22 getragen
wird, der aus einem Netz oder einer ähnlich mit Öffnungen versehenen Platte
besteht und in einem Behälter 27 angebracht
ist. Ein Luftstrom, der schematisch mit Bezugszeichen 23 angedeutet
ist, wird mittels eines Flügelrads
oder einer anderen geeigneten Vorrichtung durch den Träger 22 und
die Saatkornschicht 21 gefördert und kühlt und vermischt die Saatkörner und
hebt diese gleichzeitig an, um eine fluidisierte Schicht auszubilden.
Die Saatkörner werden
somit der Strahlungsdosis ausgesetzt, die für die bestimmten Saatkörner benötigt wird,
die behandelt werden. Da die Vorrichtung in Chargen arbeitet, können die
behandelten Saatkörner
periodisch ausgegeben werden, beispielsweise durch ein Magazin 29 in
den Behälter 28.
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Die Vorrichtung der 1 bis 3 behandelt
lediglich eine kleine Charge von Saatkörnern zu einem Zeitpunkt und
ist daher hauptsächlich
eine Testausrüstung,
die verwendet werden kann, um die Parameter eines industriellen
Prozesses für
jeden Saatkorntyp zu bestimmen. Eine bevorzugte industrielle Vorrichtung
ist in den 4 bis 6 dargestellt.
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Die besagte Vorrichtung wird mit
einer Basis bereitgestellt, die im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichnet
ist, von der ein Gehäuse
getragen wird, das im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 31 gekennzeichnet
ist. Das Gehäuse 31 ist drehbar
auf der Basis 30 an einem mittleren oder hinteren Punkt
oder Punkten der Länge
nach mittels Drehträgern 32 und
an einem vorderen Punkt der Länge
nach gestützt
und liegt auf anpassbaren Trägern 33.
Die Bezeichnungen "vorne" und "hinten" beziehen sich auf den Weg
der Saatkörner,
d.h. jeweils die Zone, in welcher die Saatkörner in die Vorrichtung geladen
werden (auf der rechten Seite von 4), und
die Zone, in der sie aus der Vorrichtung ausgegeben werden (auf
der linken Seite von 4).
Indem die Träger 33 angepasst
werden, um diese höher
oder niedriger zu machen (durch nicht dargestellte, bekannte Mittel),
kann das Ge häuse 31 winklig verschoben
werden hinsichtlich der Basis 30 durch Rotation um die
Drehträger 32,
wodurch der Neigungswinkel für
den nachstehend beschriebenen Zweck geändert wird.
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Das Gehäuse 31 trägt eine
stationäre
Verkleidung, die im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 35 bezeichnet
ist, die eine Anzahl querverlaufender Rahmen 36 umfasst,
die durch Längsstangen 37 verbunden
sind. Die Rahmen 36 können
von dem Gehäuse 31 getragen
werden mittels Bändern 59 (siehe 5) oder auf irgendeine andere
geeignete Weise. Die Längslampen 38,
die die benötigte
Bestrahlung bereitstellen, sind auf eine beliebige, geeignete Weise
an dem Gehäuse 31 angebracht.
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Die auerverlaufenden Rahmen 36 tragen konkave
Spiegel 39. In der dargestellten Ausführungsform gibt es drei Lampen 38,
die durch Schalter 42 aktiviert werden, sowie drei konkave
Spiegel 39, wobei die Anzahl jedoch verändert werden kann. Zwei feststehende
vertikale Platten 40–40'
werden durch die Rahmen 36 unterstützt. Die Platten 40 und 40' sind
beabstandet, um eine Längslücke 41 zu
definieren.
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Das Gehäuse 31 trägt außerdem eine
Rotationstrommel, die im allgemeinen mit dem Bezugszeichen 45 bezeichnet
ist. Genauer umfasst die Rotationstrommel 45 querverlaufende,
kreisförmige
Rippen 46, die mit Längsrippen 47 verbunden
sind, über die
ein Netz 48 oder eine Umhüllung aus mit Öffnungen
versehenen und luftdurchlässigen
Material gespannt ist. Die Rippen 46 ruhen auf Rollen 50,
die rotierbar auf Trägern 51 angebracht
sind, so dass die Trommel 45 ungehindert rotieren kann.
Ein Motor 52 versetzt die Trommel in Rotation durch Räder 53–53' und
Gurte 54–54'.
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Die zu behandelnden Saatkörner werden mittels
eines Trichters 55 zugeführt. Von dem Trichter fallen
die Saatkörner
durch einen Schacht 56 in die Trommel, an deren oberen
oder vorderen Ende. Wenn die Trommel rotiert, heben die Längsrippen 47 die
Saatkörner,
bis diese ungefähr
das obere Ende der Trommel erreichen. Von dort fallen die Saatkörner herunter
und bilden eine vertikale Schicht 61 zwischen den Platten
40–40'
und einer Führungsplatte 66 (siehe 5) aus. Zwei einstellbare,
vorzugsweise winklig einstellbare, Leisten oder andere längliche Elemente
57–57'
sind zwischen den Platten 40–40' und
der Führungsplatte 66 bereitgestellt,
um das Fallen der Saatkörner
und deren Geschwindigkeit zu steuern, um damit die Zeitdauer anzupassen,
während
der die Saatkörner
der Strahlung ausgesetzt sind. Die Spiegel 39 sind derart
geformt, die Strahlung aller Lampen in einem Brennpunkt 68 in
der Lücke 41 zwischen
den zwei Platten 40 und 40', wie in 5 gezeigt, zu konzentrieren.
Ein Spiegel 67 ist vor dem Brennpunkt 68 angebracht,
Um die Strahlung durch die Saatkörnerschicht 61 zu
reflektieren. Die Saatkörner
sind im Fallen durch Platten 40 und 40' von der
Strahlung so lange abgeschirmt, bis sie vor der Lücke 41 passieren,
wo sie die konzentrierte Strahlung aller Lampen erhalten.
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Aufgrund der Neigung der Trommel,
bewegen sich die Saatkörner
von deren oberen oder vorderen Ende zu deren unteren oder hinteren
Ende, während
sie kontinuierlich durch Rippen 47 von einer untersten
zu einer obersten Position gebracht werden, von dieser obersten
Position herunter fallen und einen Strahlungspuls empfangen, wenn
sie vor der Lücke 41 durchtreten.
Schließlich
erreichen sie eine oberste Position an dem hinteren Ende der Trommel und
fallen über
eine Rutsche 62 in einen Empfangsbehälter, der schematisch mit dem
Bezugszeichen 63 gekennzeichnet ist. Während sich die Saatkörner von
der Vorderseite der Trommel zu deren Rückseite bewegen, werden sie
gleichzeitig durch Gas, im allgemeinen Luft, gekühlt, das durch ein Gebläse 64 bereitgestellt
wird, das in der Nähe
des hinteren Endes der Vorrichtung angeordnet ist. Das Gas verlässt die Vorrichtung
durch einen Auslass 65 an deren vorderen Ende. Man erkennt,
dass das Gas im Wesentlichen in Gegenrichtung zu der Richtung strömt, in der sich
die Saatkörner
längs der
Vorrichtung fortbewegen oder mit anderen Worten, ungefähr in einer
Richtung entgegengesetzt zu der Längskomponente der Saatkörnerbewegung.
Neben der Kühlung
der Saatkörner
trägt der
Gasstrom dazu bei, die Atmosphäre innerhalb
der Vorrichtung in einem hinreichend reinen Zustand aufrecht zu
erhalten, indem die Feuchtigkeit, die von den Saatkörnern aufgrund
der Bestrahlung abgegeben wird, und Gase, wie Ozon, entfernt werden,
die von der Strahlung erzeugt werden können.
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Die Menge der Strahlung, die die
Saatkörner erhalten,
hängt offensichtlich
von der Intensität
der Strahlung, die von den Lampen erzeugt wird und auf die Lücke 41 konzentriert
wird, von der Breite der Lücke,
von der Geschwindigkeit, mit der die Saatkörner fallen, von der Rotationsgeschwindigkeit
der Trommel und von der Geschwindigkeit ab, mit welcher sich die
Saatkörner
längs der
Vorrichtung bewegen. Alle diese Faktoren werden gesteuert, indem
die Komponenten der Vorrichtung geeignet gestaltet werden, indem
die Neigung des Gehäuses 31 angepasst
wird und indem der Betrieb aller Komponenten durch elektronische
Mittel kontrolliert wird, die ohne weiteres vom Fachmann bereitgestellt
werden können
und daher nicht detaillierter beschrieben werden. Jedes Saatkorn
wird eine angemessene Steuerung der Vorrichtung benötigen.
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Man erkennt, dass in der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung die Saatkörner gepulste Strahlung empfangen,
jedoch nicht weil die Lampen selbst gepulst sind, sondern weil die
Saatkörner
mit Ausnahme von kurzen, periodischen Zeiträumen von der Strahlung abge schirmt
sind. Es ist jedoch offensichtlich, dass Strahlung durch optische
Mittel so umgelenkt werden kann, um auf irgendein Saatkorn nur mit
der gewünschten
Pulsfrequenz und der gewünschten
Puls- und Intervalldauer aufzutreffen, insofern diese Variablen
innerhalb der allgemeinen erfindungsgemäßen Grenzen liegen. Ferner
kann die Erfindung auf eine andere mechanische Weise durchgeführt werden:
z. B. können
die Saatkörner von
anderen mechanischen Mitteln getragen werden, als die der dargestellten
Ausführungsform,
beispielsweise durch Gurtfördermittel
oder dergleichen.
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In der Vorrichtung der dargestellten
Ausführungsform
werden vorzugsweise die folgenden mechanischen und elektrischen
Parameter gewählt.
Die Neigung des Rahmens 35 beträgt zwischen 0° und 15°; die Rotationsgeschwindigkeit
der Trommel beträgt
zwischen 0.2 und 2.0 Umdrehungen pro Minute; die Breite der Lücke 41,
durch welche die Saatkörner der
Strahlung ausgesetzt sind, beträgt
zwischen 450 und 189 mm. Eine Xenon-Lampe wird verwendet, beispielsweise
Arc XE Tube (Axt 20), die von der Oriel Corporation hergestellt
wird.
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Eine alternative Ausführungsform
ist in den 7 bis 9 dargestellt. In dieser
Ausführungsform
ist der Sonnensimulator 70 länglich und seine Länge bestimmt
die Länge
der bestrahlten Zone der Vorrichtung. Das Licht kann durch eine
mechanische Abfangvorrichtung gepulst sein, die auf demselben Prinzip
basiert, wie die Sektorabschirmscheibe der Ausführungsform der 1 bis 3,
jedoch anders geformt ist, um der Form des Sonnensimulators 70 zu
entsprechen. In dieser Ausführungsform
wird jedoch eine anderes Pulserzeugungssystem verwendet, wie nachstehend
beschrieben wird.
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Das vom Sonnesimulator 70 ausgehende Licht
wird von einem Reflektor 71 reflektiert und tritt durch
einen Filter 72. Der Filter 72 kann weggelassen werden,
wenn der Sonnensimulator 70 bereits das erwünschte Lichtspektrum
bereitstellt. Ein schmaler Lichtstreifen wird somit erzeugt, der
parallel zu der Bewegungsrichtung der nachstehend beschriebenen Fördereinrichtungen
gerichtet ist. Der Filter 72 umfasst einen Ultraviolettfilter 73 und
einen Wasserkörper 74,
der in einem Abschnitt 76 des Filters enthalten ist. Da
die Vorrichtung kontinuierlich arbeitet, neigt der Wasserköper 74 dazu,
erwärmt
zu werden, und daher sollten Kühlmittel
bereitgestellt werden, beispielsweise eine Strömung von Kühlwasser, die durch Abschnitt 76 geführt wird.
Es können
jedoch andere Kühlmittel
verwendet werden.
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In dieser Ausführungsform bilden zwei Fördereinrichtungen 82 und 82',
die parallel und nahe beieinander verlaufen und Saatkörnertrageflächen aufweisen,
die aus Netzen oder einem anderen Material gemacht sind, das mit Öffnungen
für den
Durchgang von Luft bereitgestellt ist, zwei längliche Schichten, Beete oder
Streifen von Saatkörnern,
wie in 8 bei den Bezugszeichen 84 und 84' dargestellt. Das
gefilterte Licht wird durch einen länglichen Kanal 80 kanalisiert,
der bei 81 für
eine begrenzte winklige Verrückung
zwischen zwei Positionen (siehe 8, in
der eine Position mit durchgezogen Linien und die andere in unterbrochenen
Linien dargestellt ist) drehbar angebracht ist. In der einen Position
wird der Lichtstrahl auf den Saatkörnerstreifen 84 gerichtet und
in der anderen wird der Lichtstrahl auf den Saatkörnerstreifen 84' gerichtet.
Jede Saatkornschicht wird daher abwechselnd bestrahlt. Die Gesamtbestrahlungszeit
wird durch die Länge
der bestrahlten Zone und die Geschwindigkeit der Fördereinrichtungen
bestimmt und ist offensichtlich halb so lang, wie sie sein würde, wenn
die Strahlung konstant auf eine Saatkornschicht aufträfe. Das
Bezugszeichen 88 bezeichnet im Allgemeinen eine Anordnung
von Flügelrädern, um
Luft unterhalb und durch die Fördereinrichtungen
und die Saatkörnerschichten
zu richten, die durch Motor 90 angetrieben werden. Das
Bezugszeichen 90 bezeichnet Mittel zum Laden der Saatkörner, die
schematisch ein Magazin 91, eine Zwischenfördereinrichtung 92 sowie
Laderutschen 93-93'
für die
Fördereinrichtungen
82–82'
umfassen. Die Ablenkung des Lichts von einer Fördereinrichtung zu der anderen
kann ebenso durch optische Mittel, wie Spiegel, Prismen oder dergleichen,
bewerkstelligt werden.
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In der in den 7 bis 9 dargestellten
Ausführungsform
werden die Saatkörner
von einer oder mehreren Fördereinrichtungen
getragen. Die Saatkörner
werden entweder auf eine kontinuierliche Fördereinrichtung geladen, die
eine axiale Längsirennwand
aufweisen kann, die die Fördereinrichtung
in zwei gleiche Hälften
unterteilt, oder, wie in dieser Ausführungsform, auf zwei gleiche,
parallele, benachbarte Fördereinrichtungen 82 und 82' geladen. Die
Fördereinrichtungen
können
Gürtfördereinrichtungen
sein und kontinuierlich angetrieben werden. In dieser Ausführungsform
sind die Fördereinrichtungen
jedoch pneumatische Fördereinrichtungen.
Ungeachtet der Struktur der Fördereinrichtungen
sind diese durchlässig
für Lurft.
Jede Fördereinrichtung umfasst
eine horizontale oder geneigte luftdurchlässige Platte 101,
auf welche die Saatkörner
geladen werden und entlang der diese durch die Vibrationen der Fördereinrichtungen
fortbewegt werden, die von Motor 95 erzeugt werden, während sie
fluidisiert werden und durch einen von Flügelrädern 88 erzeugten Luftstrahl
gekühlt
werden. 9 zeigt wie
die Fördereinrichtungen
arbeiten. Der von den Flügelrädern erzeugte
Luftstrahl ist durch vertikale Pfeile 102 dargestellt.
Die Deviatorblätter 103 verleihen
der Luft eine Richtung, die in Richtung des Auslassendes der Fördereinrichtung
geneigt ist. Die Kombination von Vibrationswirkung und pneumatischer
Wirkung bewirkt, dass sich die Saatkörnerschichten 105 entlang
der Fördereinrichtung
bewegen. Seitenplatten, wie 109 und 110, verhindern, dass die Saatkörnern in
der Verarbeitungszone der Vorrichtung von der Fördereinrichtung fallen. Die
Saatkörner
werden durch das Ladesystem 90 (siehe 7) gleichförmig über die Oberfläche der
Fördereinrichtung
geladen, wenn eine einzelne Fördereinrichtung
bereitgestellt ist, oder auf die zwei benachbarten Fördereinrichtungen, immer
auf eine Art und Weise, dass zwei angrenzende und parallele Schichten
von Saatkörnern
erzeugt werden. Die Strahlung wird von einer Schicht verschoben,
indem die Röhre 80 winklig
von der Position, die in 8 in
durchgezogenen Linien dargestellt ist, zu der in unterbrochene Linien
dargestellten Position versetzt wird und umgekehrt. Die winklige
Versetzung kann durch jedwede geeigneten Mittel erzeugt werden,
und zwar in dieser Ausführungsform durch
einen Motor 96, der einer Verbindungsstange 97 eine
Hin- und Herbewegung verleiht. Wie gesagt, kann derartiges auch
durch optische Mittel erreicht werden, beispielsweise einem Spiegel,
der zwischen zwei unterschiedlichen Winkeln verschoben werden kann.
In Abhängigkeit
des Winkels, in dem der Spiegel eingestellt ist, wird das Licht
auf die eine oder die andere der Saatkörnerschichten treffen. Es ist
offensichtlich, dass jedes Saatkorn in einer gepulsten Art und Weise
mit der gewünschten
Frequenz und der gewünschten
Pulslänge
bestrahlt wird. Nachdem die Saatkörner die erforderliche Behandlung
empfangen haben, werden sie bei 98 ausgegeben.
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In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann der Sonnesimulator zum Beispiel eine Leistungsquelle von 4–20–60 kW aufweisen,
der Spiegel 36 wird betrieben, um 10 – 75 Pulse pro Minute zu erzeugen,
wobei jeder Puls eine Dauer von 0.1–0.9 Sekunden aufweist, die
jeweils durch Intervalle von 0.1–0.6 Sekunden getrennt sind
und die Saatkörner
werden unter Bestrahlung mit einer linearen Geschwindigkeit von
0.1–1.0
Meter pro Minute vorwärts
bewegt, so dass die Saatkörner
für eine
Gesamtdauer von 30–90
Sekunden bestrahlt werden.