-
Die vorliegende Erfindung betrifft
ein lichtempfindliches Druckelement zur Verwendung bei der Herstellung
von Flexodruckplatten nach der Computer-to-Plate-Technik mit einem Träger, einer
photopolymerisierbaren Schicht und einer IR-ablatierbaren Schicht,
die für
aktinische Strahlung weitgehend undurchlässig ist und mindestens ein
unter Wärmeeinwirkung
zersetzliches polymeres Bindemittel, mindestens einen IR-Absorber
und mindestens einen aliphatischen Diester enthält. Weiterhin betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Flexodruckplatte
unter Verwendung eines derartigen Elements.
-
Auf dem Gebiet des Flexodrucks wird
die CtP-Technik (Computer-to-Plate-Technik), die häufig auch als
digitale Bebilderung bezeichnet wird, sehr populär. Bei der CtP-Technik wird
die bei konventionellen Techniken zur Abdeckung derjenigen Bereiche
einer photopolymeren Druckplatte, die nicht polymerisieren sollen, verwendete
photographische Maske durch eine in die Druckplatte integrierte
Maske ersetzt. Obwohl es mehrere Möglichkeiten zur Bereitstellung
einer derartigen integrierten Maske gibt, sind bislang nur zwei
Techniken auf dem Markt, nämlich
das Aufdrucken der Maske auf die photopolymere Platte mit einem
Ink-Jet-Drucker oder
das Beschichten der photopolymeren Platte mit einer IR-ablatierbaren
Schicht, die für
aktinische Strahlung weitgehend undurchlässig ist, und Bebildern einer
derartigen Maske mit einem IR-Laser. Eine derartige IR-ablatierbare
Schicht enthält üblicherweise
Ruß. Photopolymere
Druckplatten mit derartigen IR-ablatierbaren Schichten sind an sich
bekannt und beispielsweise in EP-A 654 150 oder EP-A 767 407 beschrieben. Durch
Bestrahlen mit einem IR-Laser
wird die schwarze Schicht an dieser Stelle verdampft und die darunterliegende
photopolymere Schicht freigelegt. Die Laserapparatur ist direkt
mit dem Layout-Computersystem gekoppelt. Mit dieser Technik kann
man ein Bild direkt auf der Platte erzeugen, die im nächsten Schritt
mit aktinischer Strahlung bestrahlt wird.
-
Die CtP-Technik vermeidet nicht nur
die Notwendigkeit der Herstellung separater Photomasken und das
Arbeiten mit Photochemikalien, sondern liefert auch eine viel höhere Auflösung. Eine
detaillierte Darstellung der Vorteile der CtP-Technik gegenüber konventionellen
Techniken findet sich beispielsweise in „Deutscher Drucker, Nr. 21/3.6.99,
Seiten w12 bis w16".
-
Der entscheidende Schritt beim Verfahren
der Herstellung einer Flexodruckplatte unter Verwendung eines photopolymeren
Druckelements mit IR-ablatierbarer Schicht ist die Bestrahlung des
Elements mit dem IR-Laser.
Die IR-ablatierbare Schicht muß zur
Erzielung guter Ergebnisse mehrere Anforderungen erfüllen. Aus
wirtschaftlichen Gründen
sollte die zur Bebilderung der IR-Ablationsschicht benötigte Zeit
so kurz wie möglich
sein. Daher sollte die Empfindlichkeit gegenüber IR-Strahlung so groß wie möglich sein. Ferner wird bei
der heutzutage gängigen
Bebilderungstechnik eine Laserapparatur mit rotierender Trommel
verwendet. Das photopolymere Flexoelement wird auf der zylindrischer.
Trommel angebracht und mit dem Laserstrahl belichtet, wobei die
Trommel mit bis zu 2000 U/min rotiert. Aus diesem Grund muß die IR-ablatierbare
Schicht auch elastomeren Charakter haben, damit das Flexodruckelement
gebogen werden kann, ohne daß die
IRablatierbare Schicht runzelt oder reißt.
-
In der EP-A 654 150 wird ein photopolymeres
Flexodruckelement mit einer IR-ablatierbaren Schicht beschrieben.
Die IR-ablatierbare Schicht enthält
einen IR-Absorber. Außerdem
enthält
sie gegebenenfalls ein polymeres Bindemittel und verschiedenste
andere Bestandteile, wie z.B. Dispergiermittel für Pigmente, Tenside, Weichmacher
oder Beschichtungshilfsstoffe. In der oben angeführten Veröffentlichung finden sich jedoch keine
Angaben zur Empfindlichkeit der IR-ablatierbaren Schicht. Insbesondere
wird nicht angegeben, wie eine Verbesserung der Empfindlichkeit
der IR-ablatierbaren Schicht und gleichzeitig auch eine Verbesserung
ihrer Flexibilität
zwecks problemloser Anbringung auf zylindrischen Trommeln erzielt
werden kann.
-
In der EP-A 767 407 werden photopolymere
Druckelemente mit einer IR-ablatierbaren Schicht, die ein elastomeres,
filmbildendes Bindemittel und Ruß enthält, beschrieben. Als Bindemittel
werden Polyamide (z.B. Macromelt®) oder
Polyvinylalkohol/Poiyethylenglykol-Pfropfpolymere (z.B. Mowiol®) erwähnt. Derartige
Bindemittel gestatten zwar die problemlose Anbringung der Flexodruckelemente
auf den zylindrischen Trommeln, jedoch ist die Geschwindigkeit des
Bebilderungsprozesses unzureichend.
-
Das Problem des Erhalts von verbesserten
photopolymeren Flexodruckplatten, deren IR-ablatierbare Schichten
gleichzeitig eine hohe Empfindlichkeit und eine hohe Flexibilität aufweisen,
bleibt nach wie vor ungelöst.
-
Der vorliegenden Erfindung lag die
Aufgabe zugrunde, derartige photopolymere Flexodruckelemente bereitzustellen.
-
Gegenstand der Erfindung ist in einer
ersten Ausgestaltung ein lichtempfindliches Druckelement zur Verwendung
bei der Herstellung von Flexodruckplatten nach der Computer-to-Plate-Technik,
enthaltend
- – einen Träger,
- – eine
photopolymerisierbare Schicht, die mindestens ein elastomeres Bindemittel,
mindestens eine polymerisierbare Verbindung und mindestens einen
Photoinitiator oder mindestens ein Photoinitiatorsystem enthält,
- – eine
IR-ablatierbare Schicht, die für
aktivische Strahlung weitgehend undurchlässig ist, und
- – gegebenenfalls
eine abziehbare, flexible Deckfolie,
worin die IR-ablatierbare
Schicht mindestens ein unter Wärmeeinwirkung
zersetzliches polymeres Bindemittel, mindestens einen IR-Absorber
und mindestens einen aliphatischen Diester der allgemeinen Formel R1(CO)[O-CHR3-CH2]nO(CO)R2, worin n = 1–30, R1 und
R2 für
geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1–20 Kohlenstoffatomen stehen
und R3 für
H oder Methyl steht, enthält.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist in einer zweiten Ausgestaltung ein Verfahren zur Herstellung
einer Flexodruckplatte unter Verwendung eines derartigen Elements.
-
Überraschenderweise
wurde gefunden, daß durch
Kombination von unter Wärmeeinwirkung
zersetzlichen polymeren Bindemitteln mit derartigen speziellen Weichmachern
photopolymere Flexodruckplatten erhalten werden, deren IR-ablatierbare
Schichten eine hervorragende Empfindlichkeit gegenüber IR-Strahlung, die
zu hohen Bebilderungsgeschwindigkeiten führt, und gleichzeitig auch
eine sehr hohe Flexibilität
aufweisen, so daß die
Elemente auf der zylindrischen Trommel einer Laserapparatur angebracht
werden können,
ohne daß die
IR-ablatierbare Schicht runzelt oder reißt.
-
Geeignete Träger für die erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Elemente sind flexible, aber dimensionsstabile Materialien, wie
Folien aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat, Polybutylenterephthalat
oder Polycarbonat, die einen für
die Verwendung als dimensionsstabiles Trägermaterial ausreichend hohen Elastizitätsmodul
aufweisen.
-
Die photopolymerisierbare Schicht
enthält
mindestens ein elastomeres Bindemittel, mindestens eine polymerisierbare
Verbindung und mindestens einen Photoinitiator oder mindestens ein
Photoinitiatorsystem. Derartige photopolymerisierbare Schichten
sind in der Flexodrucktechnik gut bekannt und beispielsweise in EP-A
767 407 beschrieben. Wenngleich auf die photopolymerisierbare Schicht
hier als Einzelschicht Bezug genommen wird, können selbstverständlich auch
zwei oder mehr verschiedene photopolymerisierbare Schichten verwendet
werden.
-
Bei dem elastomeren Bindemittel kann
es sich um ein einzelnes Polymer oder ein Polymergemisch handeln.
Beispiele für
geeignete Bindemittel sind Vinylaromat/Dien-Copolymere oder -Blockcopolymere,
wie übliche
SBS- oder SIS-Blockcopolymere, Dien/Acrylnitril-Copolymere, Ethylen/Propylen/Dien-Copolymere, Ethylen/Acrylsäure-Copolymere
oder Dien/Acrylat/Acrylsäure-Copolymere.
Beispiele für
geeignete polymerisierbare Verbindungen sind übliche photopolymerisierbare
einfach oder mehrfach ethylenisch ungesättigte organische Verbindungen,
wie sie zur Herstellung von photopolymeren Druckplatten verwendet
werden und die mit dem elastomeren Bindemittel verträglich sind.
Beispiele für
geeignete Monomere sind übliche
Acryl- oder Methacrylsäureester
ein- oder mehrwertiger Alkohole, Acryl- oder Methacrylamide, Vinylether
oder Vinylester. Beispiele für
bevorzugte Monomere sind Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat,
Lauryl(meth)acrylat, Butandioldi(meth)acrylat, Hexandioldi(meth)acrylat,
Ethylenglykoldi(meth)acrylat oder Polyethylenoxiddi(meth)acrylate.
Beispiele für
geeignete Photoinitiatoren sind aromatische Ketoverbindungen, wie
z.B. Benzoin oder Benzoinderivate. Die photopolymerisierbare Schicht
kann außerdem
auch noch zusätzliche
Additive, wie z.B. Weichmacher, Inhibitoren für die thermische Polymerisation,
Farbstoffe oder Antioxidantien, enthalten.
-
Durch entsprechende Wahl der Bestandteile
der photopolymerisierbaren Schicht kann der Fachmann die photopolymerisierbare
Schicht je nach den gewünschten
Löslichkeitseigenschaften
in wäßrigen,
halbwäßrigen oder
organischen Entwicklern löslich
oder dispergierbar machen.
-
Der erfindungswesentliche Bestandteil
des erfindungsgemäßen photopolymeren
Flexodruckelements ist seine neue, auf der photopolymerisierbaren
Schicht angeordnete IR-ablatierbare Schicht, die mindestens ein
unter Wärmeeinwirkung
zersetzliches polymeres Bindemittel, mindestens einen IR-Absorber
und mindestens einen aliphatischen Diester enthält. Die IRablatierbare Schicht
ist für
aktinische Strahlung weitgehend undurchlässig. Im allgemeinen liegt
die optische Dichte für
aktinische Strahlung über
2,5, vorzugsweise über
3,5. Diese optische Dichte wird bei der Wellenlänge oder in dem Wellenlängenbereich
des aktinischen Lichts erhalten, die bzw. der zur Flutbelichtung
des photopolymerisierbaren Elements durch die bebilderte IR-ablatierbare
Schicht verwendet wird. Wenngleich auf die IR-ablatierbare Schicht
hier als Einzelschicht Bezug genommen wird, können selbstverständlich auch
zwei oder mehr verschiedene IRablatierbare Schichten verwendet werden.
-
Das polymere Bindemittel kann durch
die bei der Belichtung der Schicht mit IR-Laserstrahlung von dem
IR-Absorber erzeugte Wärme
wirksam entfernt werden. Der Begriff „unter Wärmeeinwirkung zersetzlich" bedeutet, daß sich das
Bindemittel zersetzt, depolymerisiert oder verdampft, ohne vorher
zu schmelzen. Daher weisen die entsprechenden Bildelemente sehr
steile Flanken auf, was zu einer hohen Auflösung führt.
-
Wenngleich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung jede beliebige Art von Bindemittel verwendet werden kann,
die die obige Anforderung erfüllt,
enthält
das unter Wärmeeinwirkung
zersetzliche Bindemittel vorzugsweise Nitro- oder Nitratestergruppen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Bindemittel sind insbesondere
polymere Materialien, die üblicherweise
als Treibmittelkomponenten bekannt sind.
-
Beispiele für derartige Bindemittel sind
Poly(glycidylazid), Poly(glycidylnitrat) oder Po1y(vinylnitrat), ferner
Nitroderivate von Polystyrol, wie Polymere mit Nitro-, Dinitro-
oder Trinitrostyrolgruppen. Das Polystyrol kann zusätzlich oder
ausschließlich
in der Hauptkette nitrosubstituiert sein. Weitere Beispiele sind
Derivate von Polyacrylaten oder Polymethacrylaten, wie z.B. Polymere
mit 2,4-Dinitrophenylacrylat oder pNitrophenylacrylat als Monomerbausteinen.
-
Von besonderem Interesse sind als
unter Wärmeeinwirkung zersetzliche
Bindemittel Nitratester von Cellulose oder Cellulosederivaten, wie
z.B. Celluloseethern. Derartige Bindemittel sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt. Cellulosenitratester, die auch als Nitrocellulose
bekannt sind, sind im Handel mit verschiedenen Veresterungsgraden
bis zum maximalen Substitutionsgrad von 3 Nitratestergruppen pro
Monomer erhältlich
(z.B. von Hercules oder Wolff-Walsrode). Der Veresterungsgrad beeinflußt nicht
nur die Zersetzungseigenschaften von Cellulosenitratester, sondern
auch seine Löslichkeitseigenschaften.
Je nach Art des zur Verwendung vorgesehenen Entwicklers kann der
Fachmann in Estern und Kohlenwasserstoffen leicht löslich Typen
oder in Alkoholen leicht lösliche
Typen wählen.
-
Es können auch von Celluloseethern
abgeleitete Nitratester, wie z.B. Methylcellulose, Ethylcellulose und
insbesondere 2-Hydroxyethylcellulose, 2-Hydroxypropylcellulose oder
Carboxymethylcellulose, eingesetzt werden. Nitrierte Carboxymethylcellulose
kann auch als Natriumsalz eingesetzt werden, wodurch die Wasserlöslichkeit
des Bindemittels erhöht
wird. Man kann auch Gemische aus zwei oder mehr unter Wärmeeinwirkung
zersetzlichen Bindemitteln verwenden. Die Menge des unter Wärmeeinwirkung
zersetzlichen Bindemittels in der IR-ablatierbaren Schicht beträgt im allgemeinen
20–80
Gew.-%, vorzugsweise 30–70
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge aller Bestandteile der IR-ablatierbaren
Schicht.
-
Als weitere Komponente enthält die erfindungsgemäße IRablatierbare
Schicht einen aliphatischen Diester der allgemeinen Formel R1(CO)[O-CHR3-CH2]nO(CO)R2. Die Ester fungieren als Weichmacher. Ohne derartige
Weichmacher ist es nicht möglich,
IR-ablatierbare Schichten mit elastomeren Eigenschaften herzustellen,
die gebogen werden können,
ohne zu runzeln oder zu reißen.
Die Diester leiten sich von Etyhlenglykol, Propylenglykol und 0ligomeren
und Polymeren davon ab; R3 kann für H oder
Methyl stehen. Der Polymerisationsgrad n kann zwischen 1 und 10
liegen und liegt vorzugsweise zwischen 1 und 20 und ganz besonders bevorzugt
zwischen 2 und 6. R1 und R2 stehen
für geradkettige
oder verzweigte Alkylgruppen mit 1–20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 5–11
Kohlenstoffatomen. Die beiden Gruppen können gleich sein, was einen symmetrischen
Diester ergibt, oder verschieden sein, was einen unsymmetrischen
Diester ergibt. Beispiele für R1 und R2 sind insbesondere
Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, t-Butyl-,
n-Pentyl-, n-Heptyl-, n-Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, n-Heptyl-, n-Octyl-, n-Nonyl-,
n-Decyl- oder n-Undecylgruppen. Beispiele für bevorzugte Diester enthalten
n-Pentyloder n-Heptylgruppen; besonders bevorzugt sind Triethylenglykolhexansäurediester,
Triethylenglykol-2-ethylhexansäurediester
und Triethylenglykoloctansäurediester.
Man kann auch Gemische aus zwei oder mehr Diesestern verwenden.
Die Diestermenge in der IRablatierbaren Schicht beträgt im allgemeinen
1 – 30
Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
aller Bestandteile der IRablatierbaren Schicht.
-
Die IR-ablatierbare Schicht enthält ferner
mindestens einen in der Schicht gleichmäßig verteilten IR-Absorber, der eine
starke Absorption zwischen 750 und 20.000 nm aufweisen sollte. Geeignete
IR-Absorber sind u.a. IR-absorbierende Farbstoffe, wie z.B. Phthalocyanine
und substituierte Phthalocyaninderivate, Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe
und Polymethinfarbstoffe, oder intensiv gefärbte anorganische Pigmente, wie
z.B. Ruß,
Graphit, Eisenoxid oder Chromoxid. Vorzugsweise wird Ruß eingesetzt.
Ruß gewährleistet
auch, daß die
IR-ablatierbare Schicht für aktinische
Strahlung weitgehend undurchlässig
ist, so daß die
Zugabe eines zusätzlichen
UV-absorbierenden Farbstoffs nicht unbedingt notwendig ist. Zweckmäßigerweise
verwendet man kleine Teilchen, um eine maximale Farbstärke zu erzielen.
Besonders bevorzugt sind feinkörnige
Rußsorten
mit einer mittleren Teilchengröße von weniger
als 30 nm. Beispiele für
geeignete Sorten sind Printex® U, Printex® L6,
Spezialschwarz 4 oder Spezialschwarz 250 von Degussa. Die Menge
des IR-Absorbers
in der IR-ablatierbaren Schicht beträgt im allgemeinen 1–60 Gew.-%,
vorzugsweise 10–50
Gew.-% und besonders bevorzugt 25–50 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge aller Bestandteile der IR-ablatierbaren Schicht.
-
Die IR-ablatierbare Schicht kann
gegebenenfalls zusätzliche
Komponenten und Additive enthalten. Beispiele für derartige Komponenten sind
zusätzliche
polymere Bindemittel, die nicht unter Wärmeeinwirkung zersetzlich zu
sein brauchen, Dispergiermittel für Pigmente, Füllstoffe,
Tenside oder Beschichtungshilfsstoffe. Derartige Additive können vom
Fachmann je nach den gewünschten
Eigenschaften der Schicht. ausgewählt werden, jedoch mit der
Maßgabe,
daß sie
die Bebilderungseigenschaften der IR-ablatierbaren Schicht nicht nachteilig
beeinflussen. Als Dispergiermittel für Ruße eignen sich insbesondere
Polyoxyalkylen-Derivate, wie z.B. Solperse®-Qualitäten (Zeneca),
oder Blockcopolymere, wie z.B. Disperbyk®-Qualitäten (Byk).
Es ist auch möglich,
als Additive UV-Absorber oder im UV-Bereich absorbierende Farbstoffe einzusetzen.
Die Verwendung von UV-Absorbern ist häufig auch bei Verwendung von
Ruß als
IR-Absorber vorteilhaft und bei anderen IR-Absorbern möglicherweise
unvermeidlich. Die Menge derartiger Additive sollte vorzugsweise
20 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
aller Bestandteile der IR-ablatierbaren Schicht, nicht überschreiten,
ist aber nicht auf diesen Bereich beschränkt.
-
Vorzugsweise werden die Bestandteile
der IRablatierbaren Schicht so gewählt, daß die IRablatierbare Schicht
auch in der Entwicklungslösung
für die
photopolymere Schicht löslich
oder zumindest quellbar ist, obwohl die Erfindung nicht auf diese
Ausführungsform
beschränkt
ist.
-
Häufig
ist es vorteilhaft, das lichtempfindliche Druckelement mit einer
abziehbaren flexiblen Deckfolie auf der IR-ablatierbaren Schicht
zu schützen,
obgleich eine derartige Deckfolie nicht unbedingt notwendig ist.
-
Darüber hinaus ist es auch vorteilhaft,
aber nicht unbedingt erforderlich, mindestens eines der oben aufgeführten zusätzlichen
Bindemittel als trennungsverbessernde Polymere zu verwenden, die
die Entfernung der Deckfolie ohne Beschädigung der IR-ablatierbaren
Schicht erleichtern. Beispiele für
hierfür
geeignete Bindemittel sind bestimmte Polymethylmethacrylate, wie
z.B. Plexigum®,
Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymere, Hydroxypropylcellulose,
Polyvinylpyrrolidone, wie z.B. Luviskol®, Polystyrole,
wie z.B. Supranol®, chloriertes PVC, Methylphenylsilikone
oder Polyethylenwachse.
-
Das photopolymere Flexodruckelement
kann zwischen den oben aufgeführten
Schichten gegebenenfalls auch noch eine oder mehrere zusätzliche
Schichten enthalten. Beispiele für
derartige Schichten sind Klebstoffschichten, insbesondere zwischen
dem Träger
und der photopolymerisierbaren Schicht, Zwischenschichten zwischen
der photopolymerisierbaren Schicht und der IRablatierbaren Schicht
zur Verhinderung der Diffusion von Monomeren oder anderen kleinen
Molekülen
von einer Schicht in die andere, oder erstklebend wirkende Schichten.
-
Das erfindungsgemäße lichtempfindliche Flexodruckelement
wird im allgemeinen hergestellt, indem man zunächst die photopolymerisierbare
Schicht und gegebenenfalls zusätzliche
Schichten auf den Träger aufbringt
und dann die IR-ablatierbare Schicht durch Aufgießen oder
Auflaminieren aufbringt. Man kann auch eine im Handel erhältliche
photopolymerisierbare Flexodruckplatte verwenden, deren Schutzfolie
abziehen und dann die IR-ablatierbare Schicht auf die gleiche Art
und Weise wie oben beschrieben aufbringen.
-
Bei der Herstellung von lichtempfindlichen
Flexodruckelementen mit einer IR-ablatierbaren Schicht löst man zunächst alle
Bestandteile der IR-ablatierbaren Schicht in einem geeigneten Lösungsmittel
oder stellt alternativ dazu bei Verwendung eines Pigments, wie z.B.
Ruß, eine
Dispersion des Pigments in einem geeigneten Lösungsmittel und der anderen
Bestandteile her. In letzterem Fall ist die Verwendung einer Dispersion häufig empfehlenswert.
Eine derartige Lösung
oder Dispersion kann man direkt auf die photopolymerisierbare Schicht
aufbringen und anschließend
das Lösungsmittel
verdampfen. Die Lösung
oder Dispersion kann man aber auch auf einen Träger, wie z.B. eine PET-Folie,
aufbringen und anschließend
das Lösungsmittel
verdampfen. Danach wird der beschichtete Träger unter Druck und/oder Wärme mit
der photopolymerisierbaren Schicht des Druckelements so zusammenlaminiert,
daß die
photopolymerisierbare Schicht der IR-ablatierbaren Schicht benachbart
ist. Der Träger
für die
IR-ablatierbare Schicht dient nun als Schutzfolie für das gesamte photopolymere
Druckelement.
-
Bei dem Verfahren zur Herstellung
einer Flexodruck platte unter Verwendung des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen
Druckelements entfernt man gegebenenfalls die Schutzfolie von dem
lichtempfindlichen Druckelement. Danach wird die IR-ablatierbare
Schicht mit einem IR-Laser bildmäßig bestrahlt,
wobei man auf der photopolymerisierbaren Schicht eine Maske erhält. Beispiele
für geeignete
IR-Laser sind Nd/YAG-Laser (1064 nm) oder Diodenlaser (z.B. 830
nm). Geeignete Lasersysteme für
die Computer-to-Plate-Technik sind im Handel erhältlich, beispielsweise das
Diodenlasersystem OmniSetter® (Fa. Misomex, Laserwellenlänge 830 nm,
Arbeitsbreite 1800 mm) oder das Nd/YAG-Lasersystem digilas® (Fa. Schepers),
die jeweils eine drehbare zylindrische Trommel enthalten, auf der
die lichtempfindlichen Flexodruckelemente mit IRablatierbarer Schicht angebracht
werden. Die Bildinformationen werden direkt vom Layout-Computersystem
auf die Laserapparatur übertragen.
-
Nach dem Einschreiben der Maske in
die IR-ablatierbare Schicht wird das lichtempfindliche Druckelement
durch die Maske hindurch vollflächig
mit aktinischer Strahlung belichtet. Dies kann vorteilhafterweise
direkt auf dem Laserzylinder geschehen. Man kann die Platte aber
auch von der Laserapparatur abmontieren und in einer konventionellen
Flachbett-Bestrahlungseinheit bestrahlen. Im Lauf des Bestrahlungsschritts
polymerisiert die lichtempfindliche Schicht in den Bereichen, die
im vorhergehenden Ablationsschritt freigelegt wurden, wohingegen
in den nach wie vor von der für
Strahlung undurchlässigen
IR-ablativen Schicht bedeckten Bereichen keine Photopolymerisation
stattfindet. Gemäß EP-A 767
407 ist es vorteilhaft, die Bestrahlung mit aktinischem Licht in
Gegenwart von Luftsauerstoff durchzuführen, obgleich auch eine Bestrahlung
unter Sauerstoffausschluß unter
einem konventionellen Vakuumrahmen möglich ist.
-
Danach wird das bestrahlte Element
entwickelt, was eine Flexodruckplatte ergibt. Der Entwicklungsschritt
kann in konventionellen Entwicklungseinheiten erfolgen. Je nach
Beschaffenheit der Platte kann man wäßrige oder organische Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische
verwenden. Im Lauf des Entwicklungsschritts werden die nicht polymerisierten
Bereiche der lichtempfindlichen Schicht und die Reste der IR-ablatierbaren
Schicht entfernt. Man kann auch zuerst die Reste der IRablatierbaren
Schicht mit einem Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch
entfernen und dann die lichtempfindliche Schicht mit einem anderen
Entwickler entwickeln. Nach dem Entwickeln werden die erhaltenen
Druckplatten getrocknet. Bei Elementen mit PET-Grundfolie geschieht dies üblicherweise
bei 45–65°C über eine
Zeitraum von 1–4
h. Elemente mit PEN-Grundfolien
können
ohne Dimensionsstabilitätsverlust
bei noch höheren
Temperaturen als 65°C
getrocknet werden, was zu kürzeren
Trocknungszeiten führt.
Zusätzlich
sind noch verschiedene Nachbehandlungsarbeitsgänge möglich, wie z.B. Bestrahlung
mit UV-C-Licht oder
Behandlung mit Br2 zur Entklebung der Druckplatte.
-
Die erfindungsgemäßen Flexodruckelemente zeichnen
sich durch eine hervorragende Flexibilität aus. Sie können gebogen
werden, ohne daß die
IR-ablatierbare Schicht runzelt oder reißt, so daß die Elemente problemlos auf
Lasertrommeln angebracht werden können. Des weiteren sind sie
viel empfindlicher gegenüber IR-Laserstrahlung
als konventionelle Druckelemente, was eine beschleunigte Bebilderung
der Platte ermöglicht.
-
Die folgenden Beispiele sollen die
vorliegende Erfindung erläutern,
ohne sie einzuschränken.
-
Beispiel 1
-
Herstellung der IR-ablatierbaren
Schicht
-
Unter Verwendung der folgenden Bestandteile
wurde eine Dispersion von Ruß,
Nitrocellulose und einem Weichmacher hergestellt:
-
Die Dispersion wurde mit einer 50-μm-Rakel auf
eine PET-Folie (Dicke 125 μm)
aufgebracht und das Lösungsmittel
verdampfen gelassen, was eine gleichmäßige und klebfreie Beschichtung
mit einem Schichtgewicht von 3 g/m2 und
einer optischen Dichte im aktinischen Bereich von 3,7 ergab.
-
Beispiel 2
-
Herstellung einer photopolymeren
Flexodruckplatte mit IR-ablativer Schicht
-
Von einer photopolymeren Flexodruckplatte
(Nyloflex® FAR
284 (BASF)) aus einem PET-Träger,
einer photopolymerisierbaren Schicht und einer Polyamidschicht wurde
die PET-Schutzfolie abgezogen. Die Polyamidschicht wurde mit einem
konventionellen Klebeband von der photopolymerisierbaren Schicht
entfernt.
-
Die in Beispiel 1 hergestellte IR-abulative
Schicht und die Flexodruckplatte wurden in einem Laminator des Typs
LPP650 von Codor bei einer Temperatur von etwa 40°C zusammenlaminiert,
was eine Platte mit einem PET-Träger, einer
photopolymerisierbaren Schicht und einer IR-ablatierbaren Schicht
ergab. Die PET-Folie, auf die die Dispersion aus Beispiel 1 aufgetragen
worden war, dient nun als neue Schutzfolie.
-
Beispiele 3–6
-
IR-Ablation der photopolymeren
Platte
-
Die PET-Schutzfolie wurde von der
in Beispiel 2 erhaltenen photopolymeren Platte abgezogen. Die schwarze
IR-ablatierbare Schicht blieb vollständig auf der photopolymeren
Schicht zurück.
Die Platte konnte wiederholt bis zu einem Winkel von 90° gebogen
werden, ohne daß die
IR-ablatierbare Schicht runzelte oder riß.
-
Die Platte wurde mit einem bei 1064
nm emittierenden NdYLF-Laser bebildert. Die Bildebenenleistung wurde
auf einen Wert zwischen 200 und 450 mW maximal in 50-mW-Intervallen eingestellt.
Es wurde eine Spotgröße von 22 μm zusammen
mit einem Pitch von 11 μm
und einer Scangeschwindigkeit von 4 m/s verwendet. Auf der Platte
wurde ein digitales Bild gebildet. Die Ergebnisse der belichteten
Probe sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Tabelle
1 Abnahme
der optischen Dichte nach Bestrahlung der Platte
-
Beispiel 7
-
Herstellung
einer Flexodruckplatte
-
Die gesamte, mit einer digital bebilderten
Maske bedeckte photopolymere Flexodruckplatte, wie sie in Beispiel
6 erhalten worden war, wurde 15 min mit aktinischem Licht bestrahlt
und danach in einem Trommelbürstenwäscher mit
der im Handel erhältlich
Entwicklungslösung
nylosolv II® auf übliche Art
und Weise entwickelt. Beim Entwickeln wurden die Reste der IR-ablatierbaren
Schicht und die unbestrahlten Bereiche der photopolymerisierbaren
Schicht entfernt, wobei die bestrahlten Bereiche zurückblieben.
Nach der Entwicklung wurde die Flexodruckplatte 2 h bei 60°C getrocknet,
zur Entklebung mit UV-C-Licht bestrahlt und schließlich 10
min mit aktinischem Licht nachbestrahlt.
-
Alle Testelemente auf der Druckplatte
waren korrekt ausgebildet.
-
Beispiel 8
-
Bestrahlung auf einer
rotierenden Trommel
-
Von einer im Handel erhältlichen
photopolymeren Flexodruckplatte (Nyloflex® FAR
284 (BASF)) wurden die Schutzfolie und die Polyamidsubstratschicht
entfernt. Auf die Oberfläche
der Platte wurde eine IRablatierbare Schicht gemäß Beispiel 1 auflaminiert.
-
Nach Entfernung der PET-Folie wurde
die photopolymere Platte mit einer IR-ablatierbaren Schicht auf der
rotierenden Trommel einer Nd-YAG-Laserapparatur (Schepers digilas®,
60 W) angebracht. Es wurde kein Runzeln oder Reißen festgestellt. Die Platte
wurde bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel von 1600 U/min
digital bebildert. Die Laserleistung wurde in 5%-Schritten von 20%
auf 80% erhöht.
Eine Leistung von 30% erwies sich als ausreichend für die korrekte
Ausbildung aller Testelemente auf der Druckplatte, d.h. die schwarze
IR-ablatierbare Schicht wurde an den vom Laserstrahl getroffenen
Stellen vollständig
entfernt.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Es wurde analog Beispiel 1 verfahren,
aber unter Verwendung einer konventionellen IR-ablatierbaren Schicht
mit einer optischen Dichte von 3,5, die aus 35 Gew.-% Ruß und 65
Gew.-% eines elastomeren Polyamidbindemittels (Makromelt® 6900)
hergestellt worden war. Es wurde kein Runzeln oder Reißen festgestellt, aber
die zur korrekten Ausbildung aller Testelemente notwendige Laserleistung
betrug 60%.
-
Aus Beispiel 8 und Vergleichsbeispiel
1 geht hervor, daß die
erfindungsgemäßen IR-ablatierbaren Schichten
eine doppelt so große
Empfindlichkeit wie bei konventionellen Systemen bei vergleichbarer
optischer Dichte aufweisen.
-
Beispiele 9-11
-
Diese Beispiele belegen der zusätzlichen
Vorteil von geeigneten sekundären
Bindemitteln bezüglich der
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Flexodruckelemente.
-
In Analogie zu Beispiel 1 und unter
Verwendung der Zusammensetzungen gemäß Tabelle 2 wurden IRablatierbare
Schichten hergestellt. In den Beispielen 10 und 11 wurden jeweils
ungefähr
35% der Nitrocellulose durch trennungsverbessernde Polymere ersetzt. Tabelle
2 Mengen
der Komponenten zur Herstellung der IR-ablatierbaren Schichten gemäß den Beispielen
9-11
-
Die IR-ablatierbaren Schichten wurden
analog Beispiel 2 zur Herstellung von Flexodruckelementen verwendet
und analog Beispiel 3 IR-ablatiert.
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgeführt: Tabelle
3 Abnahme
der optischen Dichte im UV nach IR-Ablation der Platte
-
Aus den Beispielen 9–11 geht
hervor, daß der
Ersatz von ungefähr
35% der Nitrocellulose durch trennungsverbessernde Polymere die
Ablationsempfindlichkeit der IR-ablatierbaren Schicht nicht wesentlich
beeinflußt.
Die Trennung der PET-Schutzfolie auf dem Flexodruckelement wird
deutlich verbessert.