Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen sowie dazu geeignetes FIe- xodruckelement
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen durch bild¬ weises Belichten eines Flexodruckelementes, Auswaschen und Trocknen, bei dem man die Trocknung im Wesentlichen mit Hilfe von Strahlung vornimmt. Die Erfindung betrifft weiterhin ein zur Ausführung des Verfahrens besonders geeignetes Flexodru- ckelement.
Zur Herstellung von Flexodruckformen kann zunächst ein fotopolymerisierbares FIe- xodruckelement durch eine geeignete, fotografisch oder digital erstellte Maske hin¬ durch bestrahlt werden. Hiemach werden die unbelichteten, d.h. unvernetzt gebliebe- nen Bereiche entfernt. Dies kann beispielsweise mit Hilfe geeigneter Lösemittel bzw. Lösemittelgemische erfolgen. Die belichteten, vernetzten Bereiche werden im Zuge des Auswaschvorganges zwar nicht gelöst, quellen aber im Auswaschmittel auf. Vor der Verwendung zum Drucken muss die Flexodruckform daher wieder sorgfältig ge¬ trocknet werden.
Die Trocknung erfolgt in der Regel bei etwa 65°C in Umlufttrocknern. Umlufttrockner sind kommerziell erhältlich. Hierbei wird die Flexodruckform in einem erwärmten Luft¬ strom getrocknet. Je nach Plattendicke beträgt die Trockenzeit bei dieser konventionel¬ len Art der Trocknung zwischen 2 und 4 Stunden. Bei der Trocknung handelt sich somit in der Regel um den zeitintensivsten Schritt bei der Herstellung von Flexodruckformen. Dies steht einer sofortigen Bearbeitung von Druckaufträgen mittels Flexodrucktechnik entgegen.
Der Träger bei Flexodruckformen besteht üblicherweise aus einer PET-Folie. Es ist bei derartigen Flexodruckformen daher nicht möglich, zur Beschleunigung des Trocknens die Temperatur beliebig zu erhöhen, weil sich ansonsten die PET-Folie verziehen kann, und die Druckform damit unbrauchbar wird. Von WO 03/14831 ist vorgeschlagen worden, für Zeitungsflexodruckplatten einen metallischen Träger sowie eine nur dünne
Reliefschicht einzusetzen, und bei 105 bis 1600C zu trocknen. Derartige Flexodruck- platten sind aber für andere Bedruckstoffe in der Regel nicht geeignet.
Es ist bekannt, den Reliefschichten von Flexodruckformen Farbstoffe zuzusetzen. Hierbei kann es sich insbesondere um Farbstoffe handeln, welche im Wesentlichen im Spektralbereich zwischen 300-400 nm absorbieren. Beispiele derartiger Farbstoffe sind von EP-A 553 662 offenbart. Durch Zusatz dieser Absorber kommt es zu einer Absorp¬ tion des in die Nichtbildbereiche gestreuten Lichts, und eine Polymerisation in diesen
Bereichen wird dadurch unterbunden. Infolgedessen bleiben die Zwischentiefen der Negativelemente offen und der Belichtungsspielraum verlängert sich.
Häufig kommen auch Farbstoffe zur Anwendung, die ihre Farbe bei Bestrahlung mit aktinischem Licht verändern, wodurch es in den bestrahlten Bereichen der Druckform zum Farbumschlag kommt. Beispielhaft sei auf EP-A 1 251 400 verwiesen. Schließlich werden auch Farbstoffe zu ästhetischen Zwecken eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung war es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Flexo- druckformen sowie dazu geeignete Ausgangsmaterialien bereit zu stellen, bei dem die Geschwindigkeit des Trockenschrittes deutlich gesteigert wird.
Dementsprechend wurde ein Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen gefun¬ den, bei dem man als Ausgangsmaterial ein fotopolymerisierbares Flexodruckelement einsetzt, welches übereinander angeordnet mindestens umfasst
• einen dimensionsstabilen Träger,
• mindestens eine fotopolymerisierbare, reliefbildende Schicht, mindestens umfas¬ send ein elastomeres Bindemittel, ethylenisch ungesättigte Monomere, Fotoinitia- tor und einen Farbstoff,
wobei das Verfahren mindestens die folgenden Schritte umfasst:
(a) bildweises Belichten der fotopolymerisierbaren, reliefbildenden Schicht mittels aktinischer Strahlung,
(b) Auswaschen der nicht polymerisierten Bereiche mittels eines Auswaschmittels,
(c) Trocknen der ausgewaschenen Druckform,
wobei man die Trocknung im Wesentlichen mit Strahlung im VIS/NIR-Bereich vornimmt und der Differenzierungsfaktor (DF) des Farbstoffes
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 450 bis 1000 nm DF =
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 300 bis 400 nm
größer als 1 ist.
Weiterhin wurde ein fotopolymerisierbares Flexodruckelement gefunden, welches -übereinander angeordnet- mindestens
• einen dimensionsstabilen Träger, • mindestens eine fotopolymerisierbare, reliefbildende Schicht, mindestens umfas¬ send ein elastomeres Bindemittel, ethylenisch ungesättigte Monomere, Fotoinitia¬ tor und einen Farbstoff,
umfasst, wobei der Differenzierungsfaktor (DF) des Farbstoffes
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 450 bis 1000 nm
DF =
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 300 bis 400 nm
größer als 1 ist, und wobei die Menge des Farbstoffes 0,005 bis 2 Gew. % bezüglich der Menge aller Komponenten der Schicht beträgt.
Zu der Erfindung ist im Einzelnen das Folgende auszuführen.
Beispiele geeigneter dimensionsstabiler Träger für die als Ausgangsmaterialien für das Verfahren eingesetzten fotopolymerisierbaren Flexodruckelemente sind Platten, Folien sowie konische und zylindrische Röhren (Sleeves) aus Metallen wie Stahl, Aluminium, Kupfer oder Nickel oder aus polymeren Materialien wie beispielsweise Polyethylente- rephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN), Polybutylenterephthalat, Polyamid, Polycarbonat, gegebenenfalls auch Gewebe und Vliese, wie Glasfasergewebe sowie Verbundmaterialien, z.B. aus Glasfasern und Kunststoffen.
Bevorzugt können für das Verfahren Flexodruckelemente eingesetzt werden, deren Träger aus Folien aus polymeren Materialien bestehen, insbesondere Folien aus PoIy- ethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN) oder Polybutylenterephthalat. Derartige Folien weisen üblicherweise eine Dicke von 100 μm bis 250 μm auf. Beson¬ ders bevorzugt sind Folien aus PET.
Das Flexodruckelement umfasst weiterhin mindestens eine fotopolymerisierbare, re- liefbildende Schicht. Die fotopolymerisierbare, reliefbildende Schicht kann unmittelbar auf dem Träger aufgebracht sein. Zwischen dem Träger und der reliefbildende Schicht können sich aber auch noch andere Schichten befinden, wie beispielsweise Haft¬ schichten und/oder elastische Unterschichten.
Die fotopolymerisierbare reliefbildende Schicht umfasst mindestens ein elastomeres Bindemittel, ethylenisch ungesättigte Monomere, einen Fotoinitiator oder ein Fotoinitia¬ torsystem, einen Farbstoff sowie optional weitere Komponenten.
Elastomere Bindemittel zur Herstellung von Flexodruckelementen sind dem Fachmann bekannt. Es können sowohl hydrophile als auch hydrophobe Bindemittel eingesetzt werden. Als Beispiele seien Ethylen-Acrylsäure-Copolymere, Polyethylenoxid-Poly- vinylalkohol-Propfcopolymere, Naturkautschuk, Polybutadien, Polyisopren, Styrol- Butadien-Kautschuk, Nitril-Butadien-Kautschuk, Butyl-Kautschuk, Styrol-Isopren- Kautschuk, Polynorbomen-Kautschuk oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) genannt. Bevorzugt werden hydrophobe Bindemittel eingesetzt. Derartige Bindemttel sind in organischen Lösemittel löslich oder zumindest quellbar, während sie in Wasser weitgehend unlöslich sind und auch nicht oder zumindest nicht wesentlich in Wasser quellbar sind.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Elastomer um ein thermoplastisch elastomeres Blockcopolymer aus Alkenylaromaten und 1 ,3-Dienen. Bei den Blockcopolymeren kann es sich sowohl um lineare, verzweigte oder radiale Blockcopolymere handeln. Übli- cherweise handelt es sich um Dreiblockcopolymere vom A-B-A-Typ, es kann sich aber auch um Zweiblockpolymere vom A-B-Typ handeln, oder um solche mit mehreren al¬ ternierenden elastomeren und thermoplastischen Blöcken, z.B. A-B-A-B-A. Es können auch Gemische zweier oder mehrerer unterschiedlicher Blockcopolymerer eingesetzt werden. Handelsübliche Dreiblockcopolymere enthalten häufig gewisse Anteile an Zweiblockcopolymeren. Die Dien-Einheiten können 1 ,2- oder 1 ,4-verknüpft sein. Es können sowohl Blockcopolymere vom Styrol-Butadien wie vom Styrol-Isopren-Typ ein¬ gesetzt werden. Sie sind beispielsweise unter dem Namen Kraton® im Handel erhält¬ lich. Weiterhin einsetzbar sind auch thermoplastisch elastomere Blockcopolymere mit Endblöcken aus Styrol und einem statistischen Styrol-Butadien-Mittelblock, die unter dem Namen Styroflex® erhältlich sind. Die Blockcopolymere können auch ganz oder teilweise hydriert sein, wie beispielsweise in SEBS-Kautschuken.
Selbstverständlich können auch Gemische mehrerer Bindemittel eingesetzt werden, vorausgesetzt, die Eigenschaften der reliefbildenden Schicht werden dadurch nicht negativ beeinflusst. Die Gesamtmenge an Bindemitteln beträgt üblicherweise 40 bis 80 Gew. % bezüglich der Summe aller Bestandteile der reliefbildenden Schicht, bevor¬ zugt 40 bis 70 Gew. % und besonders bevorzugt 45 bis 65 Gew. %.
Die fotopolymerisierbare reliefbildende Schicht umfasst weiterhin in bekannter Art und Weise polymerisierbare Verbindungen, beziehungsweise Monomere. Die Monomere sollen mit dem Bindemitteln verträglich sein und mindestens eine polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweisen. Als besonders vorteilhaft haben sich Ester oder Amide der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit mono- oder polyfunktio¬ nellen Alkoholen, Aminen, Aminoalkoholen oder Hydroxyethern und -estern, Ester der Fumar- oder Maleinsäure oder Allylverbindungen erwiesen. Beispiele für geeignete Monomere sind Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Laurylacrylat, 1 ,4-Butandioldiacrylat, 1 ,6-Hexandioldiacrylat, 1 ,6-Hexandioldimethacrylat, 1 ,9-Nonandioldiacrylat, Trimethy-
lolpropantri(meth)acrylat, Dioctylfumarat und N-Dodecylmaleimid. Selbstverständlich können auch Gemische mehrerer verschiedener Monomere eingesetzt werden. Art und Menge der Monomeren werden vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaf¬ ten der Schicht gewählt. Die Menge an Monomeren beträgt im Regelfalle nicht mehr als 20 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile.
Die fotopolymerisierbare reliefbildende Schicht umfasst weiterhin in prinzipiell bekann¬ ter Art und Weise mindestens einen Fotoinitiator oder ein Fotoinitiatorsystem. Beispiele für geeignete Initiatoren sind Benzoin oder Benzoinderivate, wie Methylbenzoin oder Benzoinether, Benzilderivate, wie Benzilketale, Acylarylphosphinoxide, Acylarylphos- phinsäureester, Mehrkernchinone oder Benzophenone. Die Menge an Fotoinitiator in der reliefbildenden Schicht beträgt in der Regel 0,1 bis 5 Gew. % bzgl. der Menge aller Bestandteile der reliefbildenden Schicht.
Die reliefbildende Schicht kann optional einen Weichmacher umfassen. Es können auch Gemische verschiedener Weichmacher eingesetzt werden. Beispiele für geeigne¬ te Weichmacher umfassen modifizierte und unmodifizierte Naturöle und -harze, wie hochsiedende paraffinische, naphthenische oder aromatische Mineralöle, synthetische Oligomere oder Harze wie Oligostyrol, hochsiedende Ester, oligomere Styrol-Butadien- Copolymere, oligomere α-Methylstyrol/p-Methylstyrol-Copolymere, flüssige Oligobuta- diene, insbesondere solche mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 g/mol, oder flüssige oligomere Acrylnitril-Butadien-Copolymere oder oligomere Ethylen-Pro- pylen-Dien-Copolymere. Bevorzugt sind vinylgruppenreiche Polybutadienöle, hochsie¬ dende aliphatische Ester und Mineralöle. Besonders bevorzugt sind hochsiedende, im wesentlichen paraffinische und / oder naphthenische Mineralöle. Zum Beispiel sind sogenannte paraffinbasische Solvate und Spezialöle unter den Namen Shell Catenex S und Shell Catenex PH kommerziell erhältlich. Der Fachmann unterscheidet bei Mine¬ ralölen technische Weißöle, die noch einen sehr geringen Aromatengehalt aufweisen können, sowie medizinische Weißöle, die im wesentlichen aromatenfrei sind. Sie sind kommerziell erhältlich.
Die Menge eines optional vorhandenen Weichmachers wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften der Schicht bestimmt. Sie sollte aber im Regelfalle 40 Gew. % bezüglich der Summe aller Bestandteile der fotopolymerisierbaren reliefbil- dende Schicht nicht übersteigen.
Erfindungsgemäß umfasst die reliefbildende Schicht weiterhin mindestens einen Farb¬ stoff, der Absorptionsbanden im Bereich von 450 bis 1000 nm aufweist. Aufgabe des Farbstoffes ist es, die zum Trocknen der Flexodruckform eingesetzte Strahlung in ei- nem solchen Maße zu absorbieren, so dass eine möglichst schnelle Trocknung ermög¬ licht wird. Er soll andererseits aber auch die Eigenschaften der reliefbildenden Schicht nicht oder zumindest nicht in einem unakzeptablen Maße negativ beeinflussen. Bei
dem Farbstoff kann es sich um einen in der reliefbildenden Schicht löslichen Farbstoff handeln, oder auch um einen Farbstoff in Pigmentform. Farbstoffe, die im sichtbaren Bereich des Spektrums absorbieren, sind naturgemäß mehr oder weniger stark ge¬ färbt, Farbstoffe, die im Wesentlichen im NIR-Bereich absorbieren, weisen im Regelfal- Ie nur eine schwache Eigenfarbe auf.
Im Bereich von 300 bis 400 nm sollte der Farbstoff möglichst wenig absorbieren. Hier¬ durch werden Störungen bei der fotochemischen Vernetzung der Schicht vermieden. Der Differenzierungsfaktor (DF) des eingesetzten Farbstoffes
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 450 bis 1000 nm
DF =
Maximaler Wert der Absorption im Bereich 300 bis 400 nm
ist erfindungsgemäß größer als 1 , bevorzugt größer als 1 ,5, besonders bevorzugt grö¬ ßer als 2 und ganz besonders bevorzugt größer als 3.
Weiterhin sollte der Farbstoff ein ausreichendes Absorptionsvermögen haben. Das Absorptionsvermögen kann in bekannter Art und Weise durch Bestimmung des mola- ren Extinktionskoeffizienten εm0ι bestimmt werden. Im Regelfalle sollte der Farbstoff im Bereich von 450 bis 1000 nm mindestens eine Absorptionsbande mit einem Extinkti¬ onskoeffizienten εm0ι von mindestens 250 l/mol cm aufweisen, auch wenn die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist. Bevorzugt beträgt εmo| mindestens 300 l/mol cm, besonders bevorzugt mindestens 400 l/mol cm und ganz besonders bevorzugt mindestens 500 l/mol cm. Im Bereich von 300 bis 400 nm sollte der Extiktionskoeffizient im Regel¬ falle nicht größer als 250 l/mol cm, bevorzugt nicht größer als 200 l/mol cm sein.
Der Farbstoff kann im Spektralbereich von 450 bis 1000 nm eine oder mehrere Absorp¬ tionsbanden aufweisen. Bevorzugt weist der Farbstoff in dem besagten Spektralbe- reich nur eine Absorptionsbande auf.
Erfindungsgemäß beträgt die Mindestdifferenz zwischen dem maximalen Wert der Ab¬ sorption im Bereich 450 bis 1000 nm und dem maximalen Wert der Absorption im Be¬ reich 300 bis 400 nm mindestens 50 nm. Bevorzugt sollte die Differenz zwischen den Absorptionsmaxima größer sein. Bewährt haben sich Differenzen von mindestens 100 nm, besonders bevorzugt mindestens 150 nm und beispielsweise solche von 200 bis 350 nm.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können besonders vorteilhaft Farbstoffe, insbesondere Azofarbstoffe eingesetzt werden, die ein Maximum der Ab¬ sorption zwischen 450 und 700 nm, bevorzugt 550 bis 650 nm aufweisen.
Die Art des Farbstoffes ist hierbei nicht wesentlich, vorausgesetzt, er weist den erfin- dungsgemäßen DF auf und durch den Zusatz zur reliefbildenden Schicht werden keine negativen Eigenschaften hervorgerufen. Beispiele umfassen gängige N I R- Farbstoffe beispielsweise Cyanine, Naphthalocyanine oder N I R- Farbstoffe auf Basis von Pery- lenen. Weiterhin können entsprechende Azo-Farbstoffe eingesetzt werden. Der Fach¬ mann trifft unter den prinzipiell möglichen Farbstoffen eine entsprechende Auswahl.
Selbstverständlich können auch Gemische von zwei oder mehreren derartigen Farb¬ stoffen verwendet werden.
Die Menge der erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften der Druckform sowie je nach dem Absorptionsvermö¬ gen des Farbstoffes bestimmt.
Bei Farbstoffen mit besonders hohen Extiktionskoeffizienten können bereits 0,002 Gew. % einen deutlich bemerkbaren Effekt erzielen. Im Regelfalle beträgt die erfindungsgemäß eingesetzte Menge 0,005 bis 2 Gew. % bezüglich der Summe aller Bestandteile der Schicht. Bevorzugt beträgt die Menge 0,006 bis 1 ,5 Gew. %, beson¬ ders bevorzugt 0,008 bis 1 Gew. %, ganz besonders bevorzugt 0,01 bis 0,75 Gew. % und beispielsweise 0,0125 bis 0,125 Gew. %.
Die reliefbildende Schicht kann optional Zusatzstoffe und/oder Additive, wie beispiels¬ weise Inhibitoren für die thermisch initiierte Polymerisation, fotochrome Zusätze, Füll¬ stoffe oder Antioxidantien umfassen. Die Schicht kann optional auch noch andere, von den erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffen zu unterscheidende Farbstoffe umfas¬ sen. Art und Menge weiterer Bestandteile werden vom Fachmann je nach den Eigen¬ schaften der Schicht bestimmt. Im Regelfalle sollten aber nicht mehr als 10 Gew. % bezüglich der Summe aller Bestandteile der Schicht, bevorzugt nicht mehr als 5 Gew. % eingesetzt werden.
Bei der fotopolymerisierbaren reliefbildenden Schicht kann es sich auch um mehrere fotopolymerisierbare Schichten übereinander handeln, die eine gleiche, annährend gleiche oder verschiedene Zusammensetzung aufweisen. Ein mehrschichtiger Aufbau hat den Vorteil, dass die Eigenschaften der Oberfläche der Druckform, wie beispiels- weise Farbübertragung, verändert werden können, ohne die flexotypischen Eigen¬ schaften der Druckform wie beispielsweise Härte oder Elastizität zu beeinflussen. O- berflächeneigenschaften und Schichteigenschaften können also unabhängig vonein¬ ander verändert werden, um ein optimales Druckergebnis zu erreichen.
Die Dicke der reliefbildenden Schicht(en) wird vom Fachmann je nach dem gewünsch¬ ten Verwendungszweck der Flexodruckform bestimmt und beträgt im Regelfalle 0,5 bis 7 mm, bevorzugt 0,8 bis 6 mm, besonders bevorzugt 1 bis 5,5 mm und beispielsweise 2 bis 5 mm.
Das Flexodruckelement kann neben der reliefbildenden Schicht optional noch weitere Schichten umfassen.
Beispiele derartiger Schichten umfassen eine elastomere Unterschicht aus einer ande- ren Formulierung, die sich zwischen dem Träger und der bzw. den reliefbildenden Schicht(en) befindet. Mit derartigen Unterschichten können die mechanischen Eigen¬ schaften der Flexodruckplatten verändert werden, ohne die Eigenschaften der eigentli¬ chen druckenden Reliefschicht zu beeinflussen.
Dem gleichen Zweck dienen sogenannte elastische Unterbauten, die sich unter dem dimensionsstabilen Träger des Flexodruckelementes befinden, also auf der von der reliefbildenden Schicht abgewandten Seite des Trägers.
Weitere Beispiele umfassen Haftschichten, die den Träger mit darüber liegenden Schichten oder verschiedene Schichten untereinander verbinden.
Das fotopolymerisierbare Flexodruckelement kann weiterhin eine lichtdurchlässige, nicht klebrige Deckschicht aufweisen. Derartige Deckschichten sind auch als Substrat¬ schichten oder als release-layer bekannt. Sie erleichterten das Abziehen einer eventu- eil vorhandenen Schutzfolie vor dem Gebrauch des Flexodruckelementes und vermei¬ den so eine Beschädigung der reliefbildenden Schicht. Sie erleichtern weiterhin das Auflegen und Abnehmen des fotografischen Negativs zur Bebilderung. Substratschich¬ ten werden von einem reißfeste Filme bildenden Polymeren und den gegebenenfalls darin enthaltenen Zusatzstoffen gebildet. Beispiele geeigneter, reissfeste Filme bilden- der Polymere sind Polyamide, voll- oder teilverseifte Polyvinylacetate oder Polyethy- lenoxid/Vinylacetat-Pfropfpolymerisate. Im allgemeinen sind die Substratschichten 0,2 bis 25 μm dick, bevorzugt beträgt die Dicke 2 bis 20 μm.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte Flexodruckelement kann optional noch durch eine Schutzfolie, beispielsweise eine Schutzfolie aus PET, vor Beschädigungen ge¬ schützt werden, die sich auf der jeweils obersten Schicht des Flexodruckelements, also im Regelfalle auf der Substratschicht, befindet. Falls das fotoempfindliche Flexodrucke¬ lement eine Schutzfolie aufweist, muss diese vor der Durchführung des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens abgezogen werden.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Flexodruckelementes bietet keinerlei Beson¬ derheiten und kann nach den dem Fachmann prinzipiell bekannten Methoden bei¬ spielsweise durch Kneten der Bestandteile und Ausformen der Schicht durch Pressen, mittels Extrusion und Kalandrieren zwischen Trägerfolie und Deckfolie oder durch Auf- gießen der gelösten Bestandteile der Schicht auf den dimenssionsstabilen Träger er¬ folgen.
Das soeben offenbarte Flexodruckelement ist zur konventionellen Bebilderung mittels fotografischer Masken vorgesehen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es sich auch um ein digital bebilderbares Flexodruckelement handeln. Hierbei weist das Flexodruckelement eine zusätzliche digital bebilderbare Schicht auf. Diese kann sich auf der transparenten Substratschicht befinden, es kann beim Vorhanden¬ sein digital bebilderbarer Schichten aber auch auf die Substratschicht verzichtet wer¬ den, so dass sich die digital bebilderbare Schicht direkt auf der fotopolymerisierbaren Schicht befindet.
Bei der digital bebilderbaren Schicht handelt es sich bevorzugt um eine Schicht aus¬ gewählt aus der Gruppe der IR-ablativen Schichten, Ink-Jet-Schichten oder thermogra- fischen Schichten.
IR-ablative Schichten bzw. Masken sind für die Wellenlänge des aktinischen Lichtes opak und umfassen üblicherweise ein filmbildendes thermisch zersetzbares Bindemittel sowie mindestens einen IR-Absorber wie beispielsweise Ruß. Ruß sorgt auch dafür, dass die Schicht opak ist. Als Bindemittel kommen sowohl organisch löslich Bindemittel wie beispielsweise Polyamide oder Nitrocellulose wie auch wässrig lösliche Bindemit¬ tel, beispielsweise Polyvinylalkohol oder Polyvinylalkohol / Polyethylenglykol- Propfcopolymere in Betracht. In die IR-ablative Schicht kann mittels eines IR-Lasers eine Maske eingeschrieben werden, d.h. die Schicht wird an den Stellen, an denen sie vom Laserstrahl getroffen wird, zersetzt und abgetragen. Durch die entstandene Maske hindurch kann bildmäßig mit aktinischem Licht bestrahlt werden. Beispiele für die Be¬ bilderung von Flexodruckelementen mit IR-ablativen Masken sind beispielweise in EP- A 654 150 oder EP-A 1 069 475 offenbart.
Bei Ink-Jet-Schichten wird eine transparente, mit Ink-Jet-Tinten beschreibbare Schicht, beispielsweise eine Gelatine-Schicht aufgetragen. Diese ist mittels Ink-Jet-Druckem mit opaken Tinten bedruckbar. Beispiele sind in EP-A 1 072 953 offenbart.
Bei thermografischen Schichten handelt es sich um transparente Schichten, die Sub¬ stanzen enthalten, die sich unter dem Einfluss von Hitze schwarz färben. Derartige Schichten umfassen beispielsweise ein Bindemittel und ein anorganisches oder orga¬ nisches Silbersalz und können mittels eines Druckers mit Thermokopf bebildert wer¬ den. Beispiele sind in EP-A 1 070 989 offenbart.
Bei der digital bebilderbaren Schicht kann es sich auch um eine sogenannte peel-off- layer handeln, wie beispielsweise von EP-A 654 151 offenbart.
Die digital bebilderbaren Schichten können auf die fotopolymerisierbare Schicht oder die Substratschicht in prinzipiell bekannter Art und Weise aufgegossen werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren wird das Flexodruckelement als Ausgangsmaterial eingesetzt. Falls das Flexodruckelement eine Schutzfolie umfasst, wird diese zunächst abgezogen.
In Verfahrensschritt (a) wird die fotopolymerisierbare reliefbildende Schicht zunächst bildmäßig mittels aktinischer Strahlung belichtet.
Bei Verwendung eines Flexodruckelementes ohne digital bebilderbare Schicht wird zur Bebilderung der reliefbildenden Schicht im Verfahrensschritt (a) eine fotografische Maske aufgelegt. Anschließend wird das Flexodruckelement durch die aufgelegte Maske hindurch mit aktinischem Licht belichtet.
Als aktinisches, also chemisch „wirksames" Licht eignet sich in bekannter Art und Wei- se insbesondere UVA- bzw. UVA/VIS-Strahlung. Durch die Bestrahlung wird die foto¬ polymerisierbare Schicht in den nicht abgedeckten Bereichen vernetzt. Um eine stö¬ rungsfreie Auflage des fotografischen Negativs zu erhalten, kann die Belichtung in be¬ kannter Art und Weise unter Verwendung eines Vakuumrahmens oder unter einer Glasplatte vorgenommen werden.
Falls der dimensionsstabile Träger transparent ist, kann das Flexodruckelement optio¬ nal in einem (a) vorgelagerten Verfahrensschritt von der Rückseite her mit aktinischem Licht bestrahlt werden. Durch einen solchen Schritt kann die Relieftiefe festgelegt wer¬ den und er trägt zu einer besseren Verankerung der Reliefelemente bei.
Das erfindungsgemäße Verfahren bei Verwendung von Flexodruckelementen mit digi¬ tal bebilderbaren Schichten ist dem oben beschriebenen sehr ähnlich. Anstelle der Verwendung einer fotografischen Maske wird im Verfahrensschritt (a) die digital bebil¬ derbare Schicht mittels der jeweils notwendigen Technik bebildert und somit quasi in situ auf der reliefbildende Schicht eine Maske erzeugt.
Eine IR-ablative Schicht wird mit Hilfe eines IR-Lasers bildmäßig entfernt. Es werden dabei diejenigen Bereiche freigelegt, die später vernetzt werden sollen und die Relief¬ elemente bilden. Bei Verwendung von Ink-Jet-Schichten oder thermografischen Schichten wird die digital bebilderbare Schicht mittels Ink-Jet- bzw. thermografischen Druckern in denjenigen Bereichen bedruckt, die im Zuge der Bestrahlung nicht vernetzt werden sollen.
Nach dem Erzeugen einer Maske aus der digital bebilderbaren Schicht wird wie bei Verwendung einer fotografischen Maske mittels aktinischem Licht bestrahlt. Ein Vaku¬ umrahmen zur Belichtung ist nicht erforderlich. Vorzugsweise wird mittels eines Flach- bettbelichters an Luft belichtet.
In Verfahrensschritt (b) wird das Flexodruckelement mit einem geeigneten Auswasch¬ mittel entwickelt. Dabei werden die nicht belichteten, d.h. die von der Maske abgedeck¬ ten Bereiche der Reliefschicht entfernt, während die belichteten, d.h. die vernetzten Bereiche erhalten bleiben. Die vernetzen Bereich werden zwar nicht gelöst, quellen aber gleichwohl im Auswaschmittel auf.
Hierfür eignen sich insbesondere die bekannten Auswaschmittel für Flexodruckplatten, die üblicherweise aus Gemischen verschiedener Lösungsmittel bestehen, die auf ge¬ eignete Art und Weise zusammenwirken. Je nach Art der Schicht handelt es sich um organische oder wässrige Auswaschmittel. Beispiele organischer Auswaschmittel um¬ fassen Auswaschmittel aus naphtenischen oder aromatischen Erdölfraktionen im Ge¬ misch mit Alkoholen, beispielsweise Benzylalkohol oder Cyclohexanol, sowie ggf. wei¬ teren Komponenten, wie beispielsweise alicyclischen Kohlenwasserstoffen, Terpen- Kohlenwasserstoffen, substituierten Benzolen, wie beispielsweise Diisopropylbenzol, oder Dipropylenglycoldimethylether. Geeignete Auswaschmittel sind beispielsweise in EP-A 332 070 oder EP-A 433 374 offenbart.
Der Auswaschvorgang kann beispielsweise in prinzipiell bekannter Art und Weise mit¬ tels eines Bürstenwaschers vorgenommen werden. Selbstverständlich können aber auch andere Geräte verwendet werden. Das Auswaschen kann bei Raumtemperatur oder auch bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise bei Temperaturen von 30 bis 60°C durchgeführt werden.
Falls ein digital bebilderbares Flexodruckelement eingesetzt wurde, können die Reste davon ebenfalls im Auswaschschritt entfernt werden. Es ist aber auch möglich, die Reste der digital bebilderbaren Schicht zunächst mit einem vorgelagerten Schritt mit einem anderen Auswaschmittel zu entfernen und erst anschließend die reliefbildende Schicht zu entwickeln.
Im Verfahrensschritt (c) wird die ausgewaschene Flexodruckform getrocknet. Die Trocknung erfolgt im Wesentlichen mit Strahlung im VIS/NIR-Bereich. Der Begriff „im Wesentlichen mit Strahlung im VIS/NIR-Bereich" im Sinne dieser Erfindung soll bedeu¬ ten, dass der Energieeintrag zum Trocknen vor allem mit Hilfe von Strahlung erfolgen soll.
Die Strahlung wird unter anderem durch den zugesetzten Farbstoff absorbiert. Selbst¬ verständlich können auch noch andere Komponenten der Schicht die Strahlung absor¬ bieren. Dadurch wird Energie im Wesentlichen gleichförmig in die gesamte Relief¬ schicht eingetragen.
Bei der konventionellen Trocknung von Flexodruckformen mittels Umlufttrocknern er¬ folgt der Energieeintrag nach einem völlig anderen Mechanismus. Mittels eines war¬ men Luftstromes sowie gegebenenfalls unterstützt von langwelliger IR-Stahlung wird die Oberfläche der Flexodruckform erwärmt. Von der Oberfläche aus wird die Wärme durch Dissipation in die gesamte Reliefschicht eingetragen. Da die Wärmeleitfähigkeit von Polymeren vergleichsweise schlecht ist, dauert dieser Vorgang entsprechend lan¬ ge.
Es soll bei der vorliegenden Erfindung nicht völlig ausgeschlossen sein, dass ein ge- ringer Teil der Energie auch mittels Dissipation in die Schicht eingetragen wird. Der wesentliche Teil soll aber durch Strahlung im VIS/NIR-Bereich eingetragen werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden nicht mehr als 30% der Energie, besonders bevorzugt nicht mehr als 20% der Energie mittels Dissipation ein¬ getragen.
Bei der zur Trockung eingesetzten VIS/NIR-Strahlung handelt es sich um „kalte" Strah¬ lung, d.h. Strahlung, welche nur geringe Anteile von langwelliger IR-Strahlung aufweist. Unter Strahlung im VIS/NIR-Bereich im Sinne dieser Erfindung soll Strahlung im Be¬ reich von 400 bis 2500 nm verstanden werden. Dem Fachmann ist bewusst, dass auf- grund der Breite der Strahlungsspektren von üblichen Strahlern auch noch gewisse Anteile der Strahlung außerhalb der genannten Bereiche liegen können. Im Regelfalle sollten zumindest 70 %, bevorzugt 80 % der Strahlung im besagten Bereich emittiert werden. Das Strahlungsmaximum der eingesetzten Strahlung liegt im Regelfalle bei nicht mehr als 1600 nm, bevorzugt bei nicht mehr als 1300 nm. Bevorzugt liegt der Strahlungsbereich bei 450 bis 2000 nm, besonders bevorzugt 500 bis 1700 nm.
Die Begrenzung auf den gewünschten Spektralbereich kann erreicht werden, indem man entsprechende Lichtquellen einsetzt, welche bevorzugt im gewünschten Spektral¬ bereich emittieren. Es ist aber auch möglich, Strahlungsquellen mit einem höheren Anteil langwelliger IR-Strahlung einzusetzen, und die Anteile langwelliger IR-Strahlung mit Hilfe von geeigneten Filtern und/oder Kühlmitteln aus dem Spektrum herausfiltern.
In einer Ausführungsform der Erfindung können beispielsweise eine oder mehrere Strahlungsquellen in ein Glasrohr eingebaut werden, in welchem zusätzlich ein Kühl- mittel zirkuliert, das für NIR- bzw. VIS-Strahlung durchlässig ist.
Strahler mit einem hohen Anteil von NIR-Strahlung und einem Strahlungsmaximum im NIR-Bereich sind kommerziell erhältlich (z. B. Noblelight® oder InfraLight®, Fa. Heraeus). Die Oberfläche der Strahler ist deutlich kühler als bei konventionellen Strahlern. Mit Hilfe kalter Strahlung lässt sich die Reliefschicht wirkungsvoll, quasi „von Innen heraus" erwärmen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können aber auch Strahler eingesetzt werden, die ein Strahlungsmaximum im VIS-Bereich, also zwischen 400 nm bis 700 nm, bevorzugt 500 bis 700 nm aufweisen.
Zum Abtransport des Auswaschmittels wird zweckmäßigerweise ein Gasstrom einge¬ setzt, der nicht erwärmt sein muss. Eine geeignete Trockeneinheit kann beispielsweise aus einer Kammer bestehen, in die die aufgequollene Flexodruckform eingelegt wird, und die von einem Spülgasstrom durchströmt wird. Geeignete Strahlungsquellen kön- nen innerhalb der Kammer oberhalb der Reliefschicht angebracht werden. Selbstver¬ ständlich sind auch andere Konstruktionen möglich.
Optional kann die Flexodruckform nach dem Trocknen noch üblichen Nachbehand¬ lungsschritten, wie beispielsweise einer Entklebung durch UV-C-Strahlung unterworfen werden.
Mittels des erfindungsgemäßen Trockenverfahrens lässt sich die Trockenzeit auch von dickeren Flexodruckplatten wirkungsvoll verkürzen. Selbst Platten mit einer Dicke von ca. 5 mm lassen sich in weniger als 30 min trocknen. Hierdurch wird eine deutlich schnellere Bearbeitung von Druckaufträgen mittels Flexodruck möglich.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Verwendeter Farbstoff:
Für die Tests wurde ein Azo-Farbstoff eingesetzt. Die Strukturformel ist in Abbildung 1 abgebildet.
Abb 1. Struktur des eingesetzten Azofarbstoffes
Der Farbstoff wurde in einer Konzentration von 1 mmol/l in Toluol gelöst. Anschließend wurde das UV/VI S-Absorptionspektrum mittels Photometer (Küvettendurchmesser 1cm) bestimmt. Das Absorptionsspektrum ist in Abbildung 2 dargestellt.
100 300 500 700 900
Wellenlänge [nm]
Abb. 2 Absorptionsspektrum des eingesetzten Azofarbstoffes
Das Maximum in Wellenlängenbereich zwischen 450-600 nm liegt bei 582 nm, die Ab¬ sorption beträgt hier 0,58 (d.h. εmoi = 580). Das Maximum in Wellenlängenbereich zwi¬ schen 300-400 nm liegt bei 308 nm, die Absorption beträgt hier 0,17. Der Differenzie- rungsfaktor DF beträgt somit 3,4.
Beispiele 1 bis 3:
Es wurde eine Standard-Testrezeptur der folgenden Zusammensetzung eingesetzt:
Es wurden drei Rezepturen verwendet, die sich jeweils nur in der Menge des verwen¬ deten Azofarbstoffes unterschieden.
I = kein Azofarbstoff
II = Konzentration Azofarbstoff = 0,003%
III = Konzentration Azofarbstoff = 0,015%
Durch Extrusion wurden drei Druckplatten der Dicke 4,70 mm hergestellt. Als Extrusi- onsanlage wurde ein Zweischneckenextruder (ZSK 53, Werner & Pfleiderer) bei einem Durchsatz von 30 kg/h verwendet. Die Kalandrierung erfolgte zwischen zwei auf 90 0C beheizten Kalanderwalzen, wobei den über die obere Kalanderwalze die Trägerfolie und über die untere Kalanderwalze das Deckelement geführt wurde.
Die hergestellten Rohplatten wurden mit einem Schachbrettmuster belichtet und in einem F V Rundbürstenwascher (Fa. BASF Drucksysteme GmbH) mittels eines kon¬ ventionellen organischen Auswaschmittels für Flexodruckplatten ausgewaschen (nylosolv A®, BASF Drucksysteme GmbH).
Anschließend wurden die ausgewaschenen Flexodruckplatten getrocknet.
Hierzu wurde ein üblicher Flexoplattentrockner modifiziert. Zum Betrieb wurde nicht wie üblich der eingesetzte Luftstrom angewärmt, sondern in die Trockenkammer wurden parallel zueinander mehrere handelsübliche NIR-Strahler mit einem Strahlungsmaxi¬ mum bei etwa 1000 nm eingebaut (Hereaus InfraLight® Strahler, Länge jeweils ca. 60 cm), welche die Flexodruckfomn von oben her mittels Strahlung erwärmten.
Die Trockengeschwindigkeit wurde durch die Messung der Schichtdickenveränderung (Maß für die Rücktrocknung) der hergestellten Klischees bei zu verschiedenen Zeiten nach dem Beginn des Trocknens bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt:
Tabelle 1: Schichtdickenänderung in μm des Klischees beim Auswaschen und Trock¬ nen in Bezug auf die Dicke der belichteten Platte.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen eindeutig den Einfluss des zugesetzten Farbstoffs. Die Platte trocknet umso schneller, je höher die Farbstoffkonzentration ist.