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Bandtempel Gegenstand der Erfindung ist ein Bänderstempel, bei welchem
durch eine beträchtliche Verminderung der Zahl der Bauteile eine Vereinfachung der
Bauart und eine Verbesserung der Gebrauchssicherheit erzielt ist. Bei den bekannten
Ausführungen werden die Bänder über Holz- und Papprollen geleitet und mittels besonderer
Stellrädchen bewegt. Abgesehen davon, daß der die Wirkungsweise sichernde aufgeleimte
Schmirgel usw. sowie die Spannung und Riffelung bald ihren Dienst versagen, zeigt
die bekannte Bauart auch sonstige Nachteile. So verstellen sich die Rädchen bei
Handhabung und Bedienung leicht ungewollt, zerkratzen hier und dort den Schreibtisch
und rosten. Bei gekapselten Bänderstempeln mit Verkleidung aus Blech, Celluloid
oder anderem Material schwächen die Schlitze für den Durchtritt der Stellrädchen
außerordentlich das Gehäuse, da nur dünnwandige Stege geringer Widerstandsfähigkeit
stehenbleiben. Fabrikatorisch ergeben sich Nachteile noch daraus, daß die Schlitze
und ihr jeweiliger Abstand die Verwendung der Gehäuse sehr beschränken und festlegen,
so daß Änderungen in bezug auf Bänderzahl und -breite nicht möglich sind.
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Bei dem Bänderstempel, der den Gegenstand der Erfindung bildet, sind
die erwähnten Nachteile beseitigt. Da praktisch die Jahres- und Monatsbänder nur
in sehr großen Zeitabschnitten und nur einige Millimeter bewegt zu werden brauchen,
andererseits die Möglichkeit einer ungewollten Verstellung der Bänder bei jeder
Handhabung gegeben ist, ist die Beseitigung der Bandrollen und Stehrädchen ein großer
Fortschritt, dies um so mehr, als bei dem Erfindungsgegenstand nicht nur eine bequeme
Verstellung bzw. Einstellung der Bänder, sondern auch ihre zuverlässige Arretierung
und linienhaltige Stellung gewährleistet ist. In überraschend einfacher Art ist
dies dadurch erreicht, daß die Bänder über ein Kernstück gezogen sind, welches in
der Länge veränderlich ist. Solche aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen
bestehende Kernstücke sind schon bekannt, aber nur in der Weise, daß dieTeile gegeneinander
abgefedert sind und durch die Federn gespreizt werden, so daß einerseits die Sicherheit
der Einstellung der Stempeltypenbänder von der allein unkontrollierbaren Federspannung
abhängt, anderseits die Verstellung der Bänder stets gegen den durch die Federspannung
erzeugten Reibungswiderstand bewerkstelligt werden muß. Diese Übelstände sind erfindungsgemäß
dadurch beseitigt, daß das zur Führung der Bänder dienende Kernstück willkürlich
spreizbar und entspannbar angeordnet ist, so daß es nach dem Willen des Benutzers
zum Lockern und leichten Verschieben der Bänder verkürzt, zur Sicherung
der Endstellung aber gestreckt werden n: |
Zweckmäßigerweise ist ein zur bMuemen |
Einstellung der Stempeltypenbänder dienender Stellstift als Spreizdorn vorgesehen
und derart in das Gehäuse bzw. das Kernstück einsteckbar angeordnet, daß durch sein
Herausziehen- die Bänder zur Einstellung gelokkert und sein Einschieben: in das
Gehäuse
bzw. Kernstück die Bänder in gewolltem Maße gespannt werden.-
So wird einmal eine selbsttätige Verstellung verhindert, andererseits der Stellstift
durch die Spannung in seiner Lage gesichert und gehalten. Vorteilhaft ist die Bohrung
für den Stellstift beiderseitig etwas konisch und das obere Kernstück elastisch,
z. B. aus Gummi, hergestellt, wodurch ein weitgehender Ausgleich für Differenzen
in den Bänderlängen erreicht werden kann. Durch geeignete Führung des Kernstücks
imGehäuse ist erreicht, daß die Stempelbänder allseitig genügenden Abstand von den
Gehäusewänden besitzen. Der bestens gekapselte Bänderstempel zeigt in dieser seiner
Gestaltung große Überlegenheit gegenüber den bekannten. Die Gesamtdicke ist auf
die Hälfte der .bisherigen verringert und damit zugleich die Sichtbarkeit der Abdruckstelle
beträchtlich verbessert. Der durch die Stellräder erforderliche tote Zwischenraum
fällt fort.
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Das Kernstück zur Führung der Bänder kann ohne weiteres gegen ein
anderes ausgewechselt werden, z. B. auch gegen ein solches mit Rillen zur Aufnahme
von Einzeltypen. Da die neun Rillen. etwa 99 Einzeltypen aufzunehmen vermögen, ist
hier ein Universalstempel bisher unbekannter Art geschaffen worden, mit welchem
man sich jederlei Wort-, INTamens- oder Bezeichnungsstempel mit wenigen Handgriffen
selbst herstellen und jeweils wieder verändern kann. Dabei kann weder irgendeine
Type v erlorengehen, noch irgendwie nachteilig gedrückt werden.
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Eine Überlegung zeigt, daß, für alle Teile eines Stempels gemäß der
Erfindung (bis auf die Bänder) Preßmaterialien., Kunstharze o. dgl. Anwendung finden
können, also Eisen, Metall o. dgl. völlig ausgeschaltet werden können. Das zweckmäßig
einteilige Gehäuse ist durch keinerlei Teilfugen oder Schlitze geschwächt und dadurch
so widerstandsfähig, daß die Bedenken gegen Kunstharzstempelgehäuse für den Erfindungsgegenstand
nicht begründet sind, im Gegenteil erlaubt die haltbare Konstruktion Kombinationen
unbeschränkter Art. Z. B. können mit besonderen Ansatzteilen Doppelleisten-, Faksimile-
und andere Stempelvarianten, insbesondere auch ein Selbsteinfärbestempel geschaffen
werden. Da auch in diesem Fall der Stellstift verbindendes Glied wird, kann der
Stempel mit einem Griff entfernt, einzeln benutzt oder ungehindert eingestellt und
mit einem Griff wieder zusammengesetzt werden.
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Zur guten Handhabung, Unterscheidung und Ausstattung ist über den
Griffteil ein Gummiring oder eine Gummikappe gezogen, welche für die Anbringung
von Händlerzeichen besonders geeignet ist. Die Zeichnung erläutert ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes.
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Abb. i ist eine Ansicht eines Bänderstempels, Abb. a ein. Schnitt
nach Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 eine Seitenansicht, Abb.4 eine Ansicht der offenen
unteren Endseite des Stempelgehäuses.
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Abb. 5 und 6 sind schaubildliche Darstellungen von auswechselbaren
Stempeleinsätzen. Abb.7 und 8 sind zwei Ansichten eines Stempelansatzes, Abb.9 eine
Seitenansicht eines anderen Stempelansatzes, Abb. io eine Seitenansicht bzw. Schnitt
nach Linie C-D der Abb. i i eines Selbsteinfärbegestells mit eingesetztem Bänderstempel
und Abb. i i eine Rückansicht des Selbsteinfärbegestells allein.
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In ein mit dem Griff i aus einem Stück gefertigtes, am unteren Ende
offenes Stempelgehäuse a von im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, das auf der
Innenseite der schmalen Seitenwände eingearbeitete Führungsnuten 3 besitzt, ist
ein aus einem oberen Teil 4 und einem unteren Teil 5 bestehender Kern eingesetzt,
der sich mit seinen Schmalseiten in den Führungsnuten.3 des Gehäuses führt. Der
untere Teil s ist durch einen durch die schmalen Gehäusewände und den Teil 5 hindurchgeführten
Stift 6 gegen Verschiebung gesichert, während der obere Teil in den Führungsnuten
3 auf und nieder beweglich ist. Dieser Teil besteht zweckmäßig aus elastischem Material,
z. B. Gummi. Um die beiden Teile 4, 5 sind die Stempeltypen 7 tragenden Bänder 8
herumgelegt, welche durch die lineare Führung der Kernteile 4, 5 allseitig in angemessenem
Abstande von den Gehäusewänden gehalten werden. Zum Spreizen der Kernteile 4, 5
zwecks Feststehens der Stempeltypenbänder nach Einstellung der gewünschten Typen
dient ein Spreizdorn 9, der an einem Ende bei io konisch zugespitzt und am anderen
Ende mit einem Griffknopf i i versehen ist. Die einander zugekehrten Flächen der
Kernteile 4, 5 sind der Querschnittsform des Spreizdorns entsprechend bogenförmig
ausgefräst. Diese Ausfräsungen können an den Enden aufgeweitet sein. Die Entspannung
der Stempeltypenbänder zur Neueinstellung des Stempels geschieht durch Herausziehen
des Spreizdorns, der gleichzeitig als Einstellwerkzeug dient.
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Die Kernteile 4, 5 mit den Stempelbändern können nach Herausnahme
des Spreizdorns-9 und des Stiftes 6 ohne weiteres herausgezogen werden, und es kann
an ihre Stelle ein beliebiger anderer Stempeleinsatz in das Gehäuse
bzw.
die Führungsnuten 3 des Gehäuses eingeführt werden, z. B. ein festes Kernstück 12,
wie in Abb. 5 dargestellt, das an der dafür in Betracht kommenden Stelle eine Durchbohrung
13 für die Einführung des Spreizdorns 9 und am unteren Ende eine beliebig ausgestaltete
Stempelplatte 14 besitzt. Der Einsatzteil 15 kann aber auch, wie Abb.6 zeigt, auswechselbare
Stempeltypen 16 und in mehreren auf seinen Breitseiten angeordneten Nuten Vorratstypen
17 zur beliebigen Änderung des Stempeltextes besitzen. Natürlich kann auch die obere
Endseite mit einer Nut zur Aufnahme von Stempeltypen ausgestattet sein, was in Abb.6
nicht dargestellt ist. Das Kernstücke besitzt ebenfalls eine Durchbohrung 18 für
den Spreizdorn 9.
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Auf den Schmalseiten des Gehäuses sind außen entsprechend den auf
der Innenseite dieser Wände angebrachten Führungsnuten 3 leistenartige Führungsvorsprünge
i9 vorgesehen (Abb.3 und 4), welche zur Führung und Befestigung mittels des Spreizdorns
9 bzw. des Stiftes 6 von auf das offene Ende des Stempelgehäuses aufgeschobenen
Ansatzstücken dienen, wie solche in den Abb. 7 bis ii beispielsweise dargestellt
sind. Insbesondere zeigen Abb.7 und 8 eine Stempelplatte 20 mit zwei Reihenstempeln
21 und zwischen ihnen in der Platte angeordneter Öffnung #"2 für den Durchtritt
des im Gehäuse untergebrachten Stempels, sei es eines Bandstempels nach Abb. i bis
3, sei es eines einstellbaren Stempels nach Abb.6. Die Stempelplatte besitzt zu
beiden Seiten der schmalen Kanten der Öffnung 22 senkrecht stehende Seitenwände
23 mit einwärts vorspringenden Seitenkanten 24, welche die Außenführung für die
am Stempelgehäuse befindlichen Führungsvorsprünge i9 bilden, auf die die Stempelplatte
mit den Seitenwänden 23 aufgeschoben wird. In den Seitenwänden sind Löcher 25 für
das Durchstecken des Spreizdorns vorgesehen. " Abb.9 zeigt in einer Ansicht einen
in gleicher Weise angeordneten und anzubringenden Ansatzteil 26, der sich von dem
eben beschriebenen nur darin unterscheidet, daß er eine im Querschnitt U-förmige,
zur Einsetzung beliebiger Typen bestimmte Leiste 27 besitzt und seine nicht so hoch
gezogenen Seitenwände zur Befestigung am Stempelgehäuse je ein Loch 28 für das Durchstecken
des Stiftes 6 besitzen.
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Wie insbesondere Abb. 3 und 4 zeigen, sind auf einer Breitseite des
Stempels in die Kanten der Führungsvorsprünge i9 Zahnungen 29 eingearbeitet, welche
zusammenwirken mit einem an dem Stempelgehäuse anzubringenden Selbsteinfärbe-estell,
das in Abb. io und i i dargestellt ist. Dieses Gestell besteht, ähnlich wie der
in. Abb. 7 und 8 dargestellte Ansatzteil, aus einer Platte 30 mit Öffnung
31 für den Durchtritt des Stempels und zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 32 mit
an den Kanten angebrachten einwärts vorspringenden Führungsleisten 33 für die Führungsvorsprünge
i9 des Stempelgehäuses, das mit dem unteren Ende von oben in das Einfärbe-"gestell
eingesetzt wird. Die Seitenwände 32 des Gestells besitzen an der Rückseite einen
Vorsprung 34, in welchen eine mit zwei losen Zahnsektorhebeln 35 versehene Achse
36 befestigt ist. Die freien Enden der Zahnsektorhebel 35 sind durch einen ein Farbkissen
37 enthaltenden Trog 38 verbunden. In die Zahnungen der Sektorhebel 35 greifen die
Zahnungen 29 des Stempelgehäuses, das in den Führungen der Gestellseitenwände 33
auf und nieder beweglich ist. Auf der Welle 36 sitzt eine Drehungsfeder 39, welche
mit ihrer Mitte um einen in der Achse befestigten Stift 4o herumgelegt ist und mit
den- beiden hebelartigen Enden 41 unter den Trog 38 greift, so daß letzterer mit
dem Farbkissen 37 gegen die Stempeltypen 7 gedrückt und gleichzeitig das Stempelgehäuse
in seine obere Endlage gedrückt wird, die durch den Anschlag des in Schlitzen 42
der Gestellseitenwände 32 sich führenden Spreizdorns 9 an die obere Begrenzung der
Schlitzlöcher 42 bestimmt ist. Beim Niederdrücken des Stempels kommen die Zahnungen
29 des Stempelgehäuses mit den Zahnsektoren 35 der Farbschwinge so zum Eingriff,
daß diese entgegen der Wirkung der Feder 39 ausgeschwenkt wird. Nach dem Abdruck
sichert die Wurmfeder 39 die Zurückführung von Stempel und Farbkissen in die Ruhe-
bzw. Einfärbestellung, wobei der Spreizdorn 9 in Verbindung mit den Schlitzen 42
die Bewegung des Stempels nach oben begrenzt und den zur Einfärbung erforderlichen
Widerstand erzeugt. Wird der Spreizdorn. herausgezogen, ist der Stempel frei und
läßt sich bequem einstellen. Der Weg der Farbschwinge nach oben ist dann durch den
Anschlag der Vorderkante des Farbkissentroges 38 an die Führungsvorsprünge 33 der
Gestellseitenwände 32 begrenzt. Dadurch ist beim Wiedereinführen des Stempels in
das Gestell das Ineinandergreifen der Zahnungen und damit die Wirkungssicherheit
des Selbstfärbers gewährleistet. Die flache Bauweise des Stempels ist für die Verbindung
mit dem Sel'bstfärbergestell besonders vorteilhaft, weil sich die Farbschwingenachse
36 mit der Drehungsfeder 39 ohne sperrige Ausladung an dem Stempelgehäuse vorbeiführen
läßt.
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Diese flache Bauart ermöglicht auch für Auszeichnungs- und andere
Sonderzwecke mehrere Stempel zwei- und dreizeilig zu kuppeln,
was
wegen der zur Stempelfläche senkrecht stehenden Seitenwand des Gehäuses keinerlei
Schwierigkeiten begegnet.
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Wie Abb. i zeigt, besitzt der Griff des Stempelgehäuses eine ringförmige
Ausdrehung, in welche sich eine über den Griff geschobene Gummihülse 43 einfügt.
Diese Anordnung ermöglicht eine bessere Handhabung und die Anbringung von Unterscheidungszeichen
und Ausstattungen.