DE598321C - Verfahren zum Betrieb einer Lautsprecheranordnung in grossen Raeumen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Lautsprecheranordnung in grossen RaeumenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04R—LOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
- H04R27/00—Public address systems
Description
In großen Sälen, Kirchen 0. dgl. kann man beobachten, daß bei Schallwellen tiefer Frequenzen
ein langes Nachhallen vorhanden ist, während bei hohen Frequenzen eine wesentlich geringere
Echowirkung eintritt. Besonders macht sich diese Erscheinung bemerkbar, wenn in dem
Raum, in dem die Schallwellen erzeugt werden, keine Menschen anwesend sind. Diese Erscheinung
beruht darauf, daß das Absorptionsver-
to mögen der Steinwände eines Raumes für Schallwellen bei hohen Frequenzen wesentlich größer
ist als bei tiefen Frequenzen. Das Absorptionsvermögen bei hohen Frequenzen ist angenähert
dreimal so groß wie bei tiefen Frequenzen.
Man kann, nun beobachten, daß die Verhältnisse sich stark ändern, sobald in dem Raum
sich eine größere Anzahl von Menschen versammelt. Durch deren Anwesenheit wird nämlich
eine wesentliche Vergrößerung des Absorptions-Vermögens für Schallwellen tiefer Frequenzen
bewirkt. Sobald die Schallwellen von einer natürlichen Schallquelle, beispielsweise der menschlichen
Stimme oder einem Musikinstrument, ausgehen, kann man diese Veränderungen infolge
der akustischen Eigenschaften des Raumes nicht beseitigen. Es ergibt sich infolgedessen, daß der
Klang einer Stimme in einem Raum stark von der Füllung desselben mit Menschen abhängig
ist. Infolge der verstärkten Absorption von Schallwellen mit tiefen Frequenzen tritt daher
bei gefüllten Räumen eine Veränderung des Klanges ein, die bisweilen sehr unangenehm ist.
Werden die Schallwellen durch eine Lautsprecheranordnung verstärkt, so ist bei Anwesenheit
einer großen Anzahl von Menschen die Schwächung der den Wohlklang verursachenden
,Schallwellen tiefer Frequenzen besonders stark wahrnehmbar.
Ferner hat sich bei derartigen Anlagen, bei denen, wie erwähnt, die Schallquelle sich im
gleichen Raum befindet wie die Lautsprecher, herausgestellt, daß die Gefahr der akustischen
Rückkopplung besteht. Diese Rückkopplung hängt insofern mit den NachhaUerscheinungen
zusammen, als für beide die Absorptionsverhältnisse des Raumes maßgebend sind. Ein Raum
im leeren Zustand neigt sehr stark zur akustischen Rückkopplung, insbesondere im Bereich
der tiefen Frequenzen, da im leeren Raum die Absorption tiefer Frequenzen sehr gering ist.
Der Nachhall ist sehr groß. Hat man nun für einen leeren oder schwach besetzten Saal denjenigen
Verstärkungsgrad ausprobiert, der erforderlich ist, um den gesamten Raum gleichmäßig
mit Schall zu erfüllen, so wird man bei voller Besetzung des Raumes bemerken, daß der
experimentell ermittelte Verstärkungsgrad nicht mehr ausreicht. Die große Dämpfung durch die
volle Besetzung des Saales verschluckt so viel Schallenergie, daß ein wesentlich höherer Verstärkungsgrad
erforderlich ist, um die gleich gute Schallintensität zu haben wie bei leerem oder schwach gefülltem Raum. Würde man nun
jetzt einfach den Verstärkungsgrad für den gesamten Frequenzbereich gleichmäßig erhöhen,
so würde sehr bald die Rückkopplungsgrenze erreicht sein, ehe überhaupt die erforderliche
Verstärkungsziffer eingestellt ist.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zum Betrieb einer Lautsprecheranordnung in derartigen
Räumen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Amplituden der Schallwellen niedriger
Frequenzen im Verhältnis zu den Amplituden der Schallwellen höherer Frequenzen entsprechend
dem sich mit dem Füllungsgrad des Raumes ändernden, für hohe und niedrige Frequenzen
verschiedenen Absorptionsvermögen des Raumes mit Hilfe einer an sich bekannten, eine
ausreichend einstellbare Bevorzugung der Wiedergabe der tiefen Frequenzen gestattenden
Schaltung verschieden verstärkt werden. Damit ίο werden die vorher erwähnten Nachteile vermieden
und eine einwandfreie Verstärkung der von der natürlichen Schallquelle ausgehenden Schallwellen
erzielt.
Dies kann bei Anwendung einer Widerstandsverstärkerschaltung, welche aus mindestens einer
Widerstandsstufe besteht, dadurch erreicht werden, daß der Ableitungswiderstand oder der
Kopplungskondensator mindestens einer Verstärkerstufe regelbar ausgebildet ist. In der Abbildung ist eine Verstärkereinrichtung
für Lautsprecher zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung dargestellt. Mit 1
ist ein Mikrophon bezeichnet, durch welches die zu verstärkenden Schallwellen in elektrische
Schwingungen umgewandelt werden. In den Mikrophonstromkreis ist eine Batterie 2 eingeschaltet
sowie die" Primärwicklung 3 eines Transformators. Die Spannung der Sekundärwicklung
4 dieses Transformators ist über ein Potentiometer 5 an das Gitter G6 einer Elektronenröhre
6 angeschlossen. In dem Anodenstromkreis dieser Röhre liegen die Batterie 7 sowie
vor der Anode der Widerstand 8. Die Glühkathode K6 der Röhre wird von einem Teil der
genannten Batterie mit Heizstrom gespeist. Die Anodenspannung der Röhre 6 ist über einen
Kondensator 10 an das Gitter G12 einer zweiten
Elektronenröhre 12 geschaltet, in deren Anodenstromkreis außer der bereits genannten Batterie 7
der Lautsprecher 13 eingeschaltet ist. Zwischen das Gitter G12 dieser Röhre und die ebenfalls
durch einen Teil der Batterie 7 beheizte Glühkathode K1Z ist ein hochohmiger regelbarer
Widerstand 15 eingeschaltet. Durch den regelbaren Widerstand 15 kann die Gitterspannung
der Röhre 12, durch welche der Lautsprecherstromkreis beeinflußt wird, verändert werden.
Wird der Widerstand 15 klein gewählt, so daß der Spannungsabfall am Kondensator 10 den
Spannungsabfall dieses Widerstandes 15 überwiegt, so wirkt der von der Frequenz abhängige
Wechselstromwiderstand des Kondensators in dem Sinne, daß die hochfrequenten Schwingungen
stark unterdrückt werden. Wird dagegen der Widerstand 15 so eingestellt, daß der
Spannungsabfall im Widerstand groß ist gegenüber dem des Kondensators, so werden die
Schwingungen aller Frequenzen fast unverändert auf den Lautsprecher übertragen. Infolge
der Veränderung der Gitterspannung der Röhre werden auch die Amplituden der übrigen
elektrischen Schwingungen im Anodenkreis der Röhre 12 geändert. Durch Nachregulierung der
Spannung am Potentiometer 5 kann dieser Umstand leicht beseitigt werden, so daß die Lautstärke
der Töne höherer Frequenzen annähernd unbeeinflußt bleibt. In zweckmäßiger Weise
werden die Regelorgane des Potentiometers 5 und des Widerstandes 15 in der Weise mechanisch
gekoppelt, daß beim Regulieren stets die gleiche subjektive Lautstärke bei den höheren
Frequenzen vorhanden ist.
Die Anordnung kann natürlich auch für einen Verstärker getroffen werden, bei dem mehr als
eine Widerstandsstufe vorhanden ist.
Die gleiche Wirkung tritt ein, wenn an Stelle des regelbaren Widerstandes ein regelbarer Kondensator
in der Widerstandsverstärkerstufe vorgesehen ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Betrieb einer Lautsprecheranordnung
in großen Räumen, Kirchen o. dgl., bei denen Mikrophon und Laut-Sprecher im gleichen Räume angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amplituden der Schallwellen niedriger Frequenzen im
Verhältnis zu den Amplituden der Schallwellen höherer Frequenzen entsprechend dem
sich mit dem Füllungsgrad des Raumes ändernden, für höhere und niedere Frequenzen
verschiedenen Absorptionsvermögen des Raumes mit Hilfe einer an sich bekannten, eine
ausreichend einstellbare Bevorzugung der Wiedergabe von tiefen Frequenzen gestattenden
Schaltung, verschieden verstärkt werden.
2. Verstärkereinrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer oder
mehreren Widerstandsverstärkerstufen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ableitungswiderstand
oder Kopplungskondensator mindestens einer Widerstandsverstärkerstufe regelbar ist.
3. Verstärkereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelorgane
des Ableitungswiderstandes bzw. Kopplungskondensators und eines zwecks Erzielung möglichst gleicher Lautstärken in no
der Verstärkerschaltung vorgesehenen Potentiometers so miteinander verbunden sind,
daß bei einem Regeln des Ableitungswiderstandes oder Kopplungskondensators die subjektive Lautstärke der Schallwellen annähernd
gleichbleibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE598321T | 1930-06-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE598321C true DE598321C (de) | 1934-06-08 |
Family
ID=6574189
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930598321D Expired DE598321C (de) | 1930-06-06 | 1930-06-06 | Verfahren zum Betrieb einer Lautsprecheranordnung in grossen Raeumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE598321C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE966384C (de) * | 1949-05-29 | 1957-08-01 | Siemens Ag | Elektroakustische UEbertragungsanlage mit einer Lautsprecheranordnung in einem Wiedergaberaum |
DE2456445A1 (de) * | 1974-11-29 | 1976-08-12 | Jobst Prof Dr Fricke | Schaltungseinrichtung zum verstaerken elektroakustischer signale |
-
1930
- 1930-06-06 DE DE1930598321D patent/DE598321C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE966384C (de) * | 1949-05-29 | 1957-08-01 | Siemens Ag | Elektroakustische UEbertragungsanlage mit einer Lautsprecheranordnung in einem Wiedergaberaum |
DE2456445A1 (de) * | 1974-11-29 | 1976-08-12 | Jobst Prof Dr Fricke | Schaltungseinrichtung zum verstaerken elektroakustischer signale |
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