DE597224C - Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenstaenden aus Aluminiumund anderen Leichtmetallen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenstaenden aus Aluminiumund anderen Leichtmetallen

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DE597224C
DE597224C DE1930597224D DE597224DD DE597224C DE 597224 C DE597224 C DE 597224C DE 1930597224 D DE1930597224 D DE 1930597224D DE 597224D D DE597224D D DE 597224DD DE 597224 C DE597224 C DE 597224C
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DE1930597224D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D11/00Electrolytic coating by surface reaction, i.e. forming conversion layers
    • C25D11/02Anodisation
    • C25D11/04Anodisation of aluminium or alloys based thereon
    • C25D11/12Anodising more than once, e.g. in different baths

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Description

  • Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenständen aus Aluminium und anderen Leichtmetallen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenständen aus Aluminium und -anderen Leichtmetallen oder deren Legierungen durch Strombehandlung ihrer Oberfläche in mehreren aufeinanderfolgenden Bädern.
  • Wohl ist es bekannt, durch Auswahl des Bades, insbesondere seiner Konzentration, durch Auswahl der Stromart, der Temperatur; der Behandlungsdauer usw. entweder harte, spröde Aluminiumoxydschichten oder aber weiche, biegsame Schichten zu erzielen. Die ersteren haben den Nachteil, daß sie bei der Biegung der damit überzogenen Gegenstände zerbrechen und abblättern; letztere bieten nicht genügende mechanische Widerstandsfähigkeit.
  • Gemäß der Erfindung gelingt es nun, eine trotz ihrer Biegsamkeit genügend 'harte Gesamtschicht dadurch zu erzielen, daß in einem ersten Bade eine biegsame, weiche und in einem oder mehreren folgenden Bädern eine harte Schicht, beispielsweise durch Anwendung von alkalischen Bädern für die erste und sauren Bädern für die nachfolgenden Schichten auf elektrischem Wege bzw. unter vorzugsweiser Benutzung von Wechselstrom erzeugt wird.
  • Ulan kann auch in zwei sauren Bädern hintereinander arbeiten, wenn man dem ersten sauren Bade Weichtnachungsmittel, z. B. Glycerin, zusetzt oder aber, wenn man iu dem ersten sauren Bade mit niedriger Spannung, hoher Badkonzentration und kurzer Behandlungsdauer, im zweiten sauren Bade mit höherer Spannung und niedrigerer Konzentration und längerer Behandlungszeit arbeitet.
  • Man kann auch beide Schichten m einem kontinuierlichen Arbeitsgang herstellen, indem das Metall vorzugsweise in Draht- oder Randform durch mehrere Bäder laufend hindurchgeführt wird. Es empfiehlt sich zur Erzeugung der ersten, d. h. weicheren Schicht die Einwirkungsdauer des Bades, wie bereits bemerkt, kurz zu bemessen, also z. B. bei Behandlung eines durchlaufenden Drahtes durch die Bäder nur jeweils eine kurze Länge des Drahtes in dem Bade zu belassen. Die Bildung der zweiten Schicht geschieht dann unter entsprechend längerer Einwirkungsdauer des Bades.
  • Die Stärke der Schicht kann durch die Konzentration der Badflüssigkeit sowie- der -elektrischen Spannung geändert werden.
  • Ein Zusatz von Glycerin, Seife oder' Fett begünstigt die Bildung des ersten weichen und dünnen Überzuges. Es gelingt nach der Erfindung die Schutzschicht so biegsam herzustellen, daß der damit bedeckte Gegenstand in ziemlich spitzem Winkel gebogen werden kann, ohne daß die Schicht abspringt oder rissig wird, auch wenn die Gesamtschicht eine erhebliche Dicke und die äußere Oberfläche der Schicht ei-ue genügende Härte besitzt, so daß sie starker Reibung und sogar dem Angriff von scharfen Stahlinstrumenten Widerstand leistet. Auch die elektrische und chemische Widerstandsfähigkeit der Schutzschicht wird durch das Verfahren nach der Erfindung verbessert. Außerdem hat das Verfahren den \=:orteil, daß selbst harte Sehichteil eine große Glätte und Gleichförmigkeit besitzen, da weder Sprünge noch Risse praktisch in Betracht kommendem Maße sind. Diese Glätte und Gleichmäßigkeit der Oberfläche des fertigen Produktes kann durch Einreiben mit Talkum noch 'erhöht werden.
  • Man kann das Talkum auch dem Bade zusetzen, in welchem die Gberzugsschicht gebildet wird; wobei sich das Talkum insbesondere beim Durchziehen des langgestreckten biegsamen Gegenstandes auf der Oberfläche der gebildeten Schicht gleichmäßig absetzt. Besonders bei elektrolytischer Behandlung mit höher gespannten Strömen wird durch die an der Oberfläche des Drahtes auftretende Wärme das Ansetzen des Talkums gefördert.
  • Für manche Zwecke, z. B. wo es auf elektrischen Widerstand nicht ankommt. eignet sich auch Graphit zur Verbesserung der glatten Oberfläche und des Aussehens der Gegenstände.
  • Vorteilhaft wird bei elektrolytischem Verfahren Wechselstrom, und zwar insbesondere Drehstrom, benutzt. Bei Mehrphasenstrom wird an jede der Phasen einer der zu behandelnden Leiter angeschlossen. Eine besonders gleichmäßige Wirkung erzielt man. wenn nur an einige Phasen die Metallgegenstände angeschlossen werden und die übrigen Phasen in Form eines Mantels oder mehrerer gleichmäßig um die Gegenstände im Bade verteilter Platten als Verteilungselektroden benutzt werden. Bei Dreieckschaltung kann man an jeden Gegenstand eine Phase anschließen und außerdem eine Ausgleichselektrode an den Nulleiter anschließen.
  • Die beiden zur Bildung der Schichten notwendigen Behandlungen können sich unmittelbar aneinanderschließen. Es schadet aber auch nichts, wenn zwischen den beiden Behandlungen eine kürzere oder längere Unterbrechung eintritt. Hierbei empfiehlt es sich, die Oberfläche des zu behandelnden Metalls während der Unterbrechungszeit feucht zu halten, z. B. finit Wasser zu berieseln oder in Wasser zu tauchen. Dies hat zugleich den Vorteil, daß die Reste des ersten Bades durch Abspülen entfernt werden und das zweite Bad dadurch nicht verunreinigt werden kann. Ausführungsbeispiele i. Ein Altnnilitimdraht oder -streifen wird etwa 2lUinuten in einem 5- bis @o`oig411 Na..,CO3-Bade bei etwa 25 bis 3o° und bei niedriger Spannung (etwa 5 bis ro Volt) Wechselstrom oxydiert. Die erzeugte Schicht ist weich und gut biegsam. Dann erfolgt eine Behandlung in einem etwa S t), öigen Schwefelsäurebade bei etwa 6o bis So Volt Wechselstrom oder in einem etwa 3o,'oigen Oxalsäurebade bei etwa So bis i2o Volt Wechselstrom, die an sich einen brüchigen und harten Überzug ergibt. Trotzdem erweist sich die Gesamtschicht als genüg eild biegsam, so daß das Werkstück in scharfem Winkel gebogen werden kann; ohne daß die Schicht abspringt.
  • 2. Ein Aluminiumblech wird in einem Bad aus einer etwa 6%igen wässerigen Lösung von Oxalsäure bei etwa 5o bis 6o Volt Wechselstrom und einer Balltemperatur von 3o' C oxydiert. Das Bad enthält einen Zusatz von io o;o Glycerin. Dieser Behandlung wird das Aluminiumblech etwa 5 Minuten unterworfen. Die Oxydschicht, die sich hierbei auf dem .Blech gebildet hat, ist verhältnismäßig weich. Das Blech wird daraufhin in einem Elektrolyten, der aus der gleichen Lösung, jedoch ohne Glycerinzusatz besteht, bei einer Gleichstromspannung von 6o Volt nachoxydiert: Behandlungsdauer 2o Minuten. Die Gesamtschicht ist wiederum verhältnismäßig hart und verschleißfest, dabei aber immer noch von einer gewissen Biegsamkeit, die eine bestimmte Biegung des Bleches zuläßt, ohne daß die Schicht einreißt.
  • 3. Ein Aluminiumbad wird etwa 5 Minuten lang in einem 2 ö/oigen Schwefelsäurebad bei etwa :! 5° C mit einer Ballspannung von 12 bis i5Volt Wechselstrom oxydiert. Mach dieser Voroxydation wird das Band durch eine Lösung von Ammoniak gezogen, um die Reste an Schwefelsäure, die die Oxydschicht noch behält, zu neutralisieren. Nach dieser Zwischenbehandlung wird das voroxydierte Band mit Wasser sorgfältig abgespült. Hiernach wird es in einer wässerigen Lösung von Otalsäure einer Konzentration von i o otö bei einer Ballspannung von So Volt Wechselstrom und einer Balltemperatur von etwa 2o° 2o Minuten lang nachoxydiert. Nach Entfernen des fertigoxydierten Bandes aus dem Oxydationsbad und nachdem man das Band sorgfältig getrocknet hat, wird die Oxy dschicht noch mit Talkum eingerieben. Die resultierende Schicht ist außerordentlich glatt, von messinggelber Farbe und, obwohl verhältnismäßig hart, doch noch so biegsam, daß das Band noch als Isolationselement zur Abisolierung elektrischer Leiter mit nicht zu niedrigen Abmessungen um diese herumgewickelt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE ; i. Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenständen aus Aluminium und anderen Leichtmetallen oder deren Legierungen durch Behandlung mit elektrischem Strom in mehreren 'aufeinanderfolgenden Bädern, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Bade eine weiche, biegsame undin einem odermehreren folgenden Bädern eine harte Schicht beispielsweise durch Anwendung von alkalischen Bädern für die erste und sauren Bädern für die nachfolgenden Schichten vorzugsweise unter Anwendung von Wechselstrom hergestellt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schichten in einem fortlaufenden Arbeitsgang erzeugt werden, indem das Metall vorzugsweise in Draht- oder Bandform fortlaufend durch entsprechende Bäder durchgeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i unter Anwendung von Drei- oder Mehrphasenstrom, -dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Gegenstände nur an -einen Teil der Phasen angeschlossen werden, während die übrigen Phasen mit Gegenpolen verbunden sind, die in gleichmäßiger Verteilung die zu behandelnden Gegenstände in den Bädern umgeben. q. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der weicheren Schicht der aus Säurelösungen, z. B. von Schwefelsäure oder Salpetersäure, bestehenden Badflüssigkeit Weichmachungsmittel, z. B. Glycerin, zugesetzt werden. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Bildung der weicheren Schicht dienenden Radflüssigkeit Fette oder Seifen zugesetzt werden. 6. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Auftragen einer Talkumschicht auf die behandelten Gegenstände, und zwar entweder durch Einreiben oder dadurch, daß der Badflüssigkeit Talkum zugesetzt wird. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die fertigen Gegenstände mit Graphit behandelt werden. B. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Vorbehandlüng wie die Nachbehandlung in einem sauren Bade stattfindet, wobei die erste Schicht bei niedrigerer Spannung und höherer Konzentration sowie kürzerer Behandlungsdauer erzielt wird als die zweite.
DE1930597224D 1930-03-04 1930-03-04 Verfahren zur Herstellung oxydischer Schutzschichten auf Gegenstaenden aus Aluminiumund anderen Leichtmetallen Expired DE597224C (de)

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