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Schmiervorrichtung, insbesondere für Lager von Walzenzapfen Die Erfindung
betrifft eine, insbesondere zum Schmieren von Walzwerkslagern dienende Schmiervorrichtung,
die aus einer in die Lagerfläche eingebetteten und sich an den zu schmierenden Zapfenanlegenden
Schmierleiste mit Schmierkanälen besteht. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß in der Schmierleiste in der Nähe der Schmierkanäle l#',ühllcanäle vorgesehen.
sind zum Kühlen des Schmiermittels unmittelbar vor seinem Eintritt in die Verteileröffnungen.
Die Kühlkanäle Wld ein oder mehrere in der.ä Schmierleiste angeordnete Schmierkanäle
sing zweckmäßig gleichlaufend angeordnet. Die- Zu- und Ableitung für das Kühlmittel
mag so angeordnet sein, daß der Schmierkanal .sowie auch die zur Lagerfläche führenden
Verteilerkanäle von der Zu- -und Ab-
leitung des Kühlmittels umschlossen werden.
Die `Schmiervorrichtung gemäß der Erfindung eignet sich zum Schmieren der Lager
von Walzenzapfen, vor allem bei Warm- und Heißwalzwerken mit fettartigen oder zähflüssigen
Schmiermitteln und bietet folgenden Vorteil: Wenn man für einen längeren Zapfen
o. dgl., -der sich während des Betriebes stark erwärmt, ein im kalten Zustand fettartiges
oder zähflüssiges Schmiermittel benutzt, so ergibt ,sich der Nachteil, daß nach
seinem; Eintritt. rasch erwärmte und nunmehr dünnflüssige Schmiermittel vorwiegend
aus den der Eintrittsstelle des Schmiermittels nähergelegenen Verteilungskanälen
der Schmierleiste ausfließt. Da bei dünnflüssigem Schmiermittel 'der Zapfen die
Schmäerlöcher nicht dicht abschließt, ist kein genügender Gegendruck zu erzielen
und trotz hohen Schmiermittelverbrauchs keine befriedigende gleichmäßige Schmierung
zu erreichen. Dadurch;, daß gemäß der Erfindung das Schmiermittel bereits in seinem
Zuführungskanal und den Verteilungskanälen gekühlt -und somit in einem gewissermaßen
zähen Zustand erhalten wird, werden die obenerwähnten Nachteile vermieden. Infolge
der Kühlung wird das Schmiermittel gleichmäßig auf die Lagerlänge verteilt und so
eine wirksame Schmierung der ganzen Lagerfläche erreicht. Außer der Kühlvorrichtung
für das Schmiermittel können noch die bekannten Kühlkanäle vorgesehen werden, die
zum Kühlen der Lager bestimmt sind und auch auf das Schmiermittel nach seiner Verteilung,
d. h. während des eigentlichen Schmiervorganges, kühlend einwirken. Die Schmiervorrichtung
läßt .sich leicht überwachen .und instand halten.
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Es ist bereits bei einer Lagerkühleinrichtung vorgeschlagen worden,
das Schmieröl über eine .auf der zylindrischen Außenfläche der oberen, Lagerschale
in zickzackförmigen Längswandungen ,angeordneten Kühlschlange
fließen
zu lassen. Diese Kühleinrichtung ist aber nur zur Kühlung eines dünnflüssigen Schmiermittels
geeignet. Zum Kühlen eines fettartigen oder zähflüssigen Schmiermittels, wozu der
Erfindungsgegenstand in erster Linie bestimmt ist, läßt sich diese Einrichtung aber
nicht verwenden. Außerdem ist die erwähnte Kühleinrichtung nur bei der oberen Lagerschale
anwendbar, nicht aber auch bei der unteren. Letzteres ist beim Erfindungsgegenstand
jedoch ohne weiteres möglich.
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Die Verwendung von Schmierleisten ist bekannt, nicht aber die erfindungsgemäße
Anordnung von Kühlkanälen in solchen Leisten.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, Es zeigen Abb. i die Schmiervorrichtung im Grundriß, Abb. 2 in
einem Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i, von links gesehen, und Abb. 3 in der
zu Abb. i gehörigen Vorderansicht, wobei die benachbarten Teile eines Lagers angedeutet
sind.
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Die eine LagerhälfteA des Lagers weist eine nach der Lageröffnung
und nach den Enden hin offene, rechteckige Aussparung rcl auf. In diese wird von
der Außenseite her :eine SchmierleisteB eingesetzt, die durch :einen in eine Quernut
b1 @eingreifenden, nicht veranschaulichten 'Riegel gegen Längsverschiebung gesichert
werden 1 -ann.
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Die Schmierleiste B wird mit ihrer dem Walzenzapfen C zugekehrten
und diesem entsprechend gekrümmten Seiteb° gegen den Zapfen C gedrückt. Als AndiüclLmittel
werden z. B. Federn D verwendet, die die Schmierleiste B mit ihrer Fläche b2 in
Anlage an den gelagerten Teil C 'halten. Dadurch wird ein Ausfließen des Schmiermittels
weitgehendst verhindert und infolgedessen nicht nur eine wirksame Schmierung, sondern
auch ein sparsamer Verbrauch erzielt. Die Federn D sind mittels Unterlegscheiben
E und Schrauben F an der Schmierleiste B befestigt. Für die Schrauben F werden mit
Gewinde versehene Bohrungen b3 an der Schmierleiste vorgesehen. Die Schmierleiste
B besitzt einen Längskanal bz, und dieser ist an seinem nach außen offenen Ende
mit Gewinde versehen zum Anschluß an eine in der Zeichnung nicht dargestellte, z.
B. von einem Preßschmierer kommende Schmiermittelleitumg. Von dem Kanal bz führen
zur Lagerfläche b° Verteilungskanäle b3, die im Abstand voneinander angeordnet sind.
Zur Kühlung des Schmiermittels bei seinem Durchlauf durch den Kanal b¢ ist zu beiden
Seiten desselben je ein Längskanal bc in der Schmierleiste vorgesehen. Die beiden
Kanäle b6 sind an einem Ende durch einen Querkanal bz miteinander verbunden. Die
Kanäle b6 sind aal ihrem nach außen offenen Ende ebenfalls mit Gewinde versehen,
und zwar zum Anschluß an eine in der Zeichnung nicht veranschaulichte Zu- bzw. Ableitung
für das Kühlmittel. Die Schmierleiste ist an dem der Einführungsstelle des Schmiermittels
@entgegengesetzten Ende mit :einer Abrundung b8 versehen, die der Abrundung des
Zapfenfußes angepaßt ist. Auf der in Richtung des Umlaufs des Zapfens C (vgl. den
Pfeil x in Abb.3) abgekehrten Längsseite ist die Schmierleiste auf ihrer der Lagerfläche
zugekehrten Kante mit ,einer Stützfläche b9 versehen, die sich gegen die Lagerhälfte
C anlegt. Ein solcher Vorsprung könnte auch an der gegenüberliegenden Seite vorgesehen
werden, z. B. für den Fall, daß die Walze mit wechselndem Drehsinn umläuft.
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Die Schmiervorrichtung kann überall da Verwendung finden, wo ein Warm-
oder Heißwerden des Lagers zu befürchten ist.