DE594917C - Trockengleichrichter, insbesondere fuer Messzwecke - Google Patents

Description

• Trockengleichrichter, insbesondere für Meßzwecke Die bekannten Trockengleichrichter haben neben ihren großen Vorzügen einen wesentlichen Nachteil, nämlich einen außerordentlich hohen Temperaturkoeffizienten. Dieser Nachteil macht sich besonders dann geltend, wenn es auf möglichst hohe Konstanz ankommt, z. B. bei der Verwendung für Meßgeräte. Um hierbei den durch den Temperaturkoeffizienten bedingten Fehler in zulässigen Grenzen zu halten; wurde bisher dem Gleichrichter ein großer konstanter Widerstand vorgeschaltet. Dadurch wurde aber die Empfindlichkeit der Meßgeräte stark herabgesetzt, so daß die' durch die Einführung der Gleichrichter möglich gewordene Verwendung empfindlicher Gleichstromgeräte für Wechselstrommessungen sich nicht in der wünschenswerten Weise auswirken konnte.
• Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Trockengleichrichter zwar sämtlich einen sehr hohen Temperaturkoeffizienten besitzen, daß aber das Vorzeichen dieses Koeffizienten nicht bei allen Gleichrichterarten gleich ist. Von den bis jetzt in größerem Umfange verwendeten Gleichrichtern hat beispielsweise der Kupferoxydgleichrichter einen starken negativen Beiwert, so daß der Widerstand mit steigender Temperatur abnimmt. Der Selengleichrichter dagegen hat im Gebrauchsbereich einen positiven Beiwert; mit steigender Temperatur nimmt der Widerstand zu.
• Erfindungsgemäß wird nun jede Gleichrichterzelle aus zwei oder mehreren passend bemessenen Gleichrichterelementen mit verschieden .gerichteten Koeffizienten zusammengesetzt, so däß der Gesamtwiderstand einer solchen Zelle bei den praktisch vorkommenden Temperaturschwankungen vollständig oder doch nahezu konstant bleibt. Dadurch kann der Vorwiderstand, der bisher zur Eingrenzung der Temperaturfehler notwendig war und der ein Vielfaches des Gleichrichterwiderstandes betrug, wegfallen oder zu mindest sehr stark verkleinert werden. Durch diese Verkleinerung des Vorwiderstandes ergibt sich aber im umgekehrten Verhältnis eine Steigerung der Empfindlichkeit, und man kann nunmehr die höhe Empfindlichkeit der Gleichstrommeßgeräte in vollem Umfange für Wechselstrommessungen nutzbar machen.
• Der Gedanke, Gleichrichterzellen mit verschiedenen Eigenschaften zur Erzielung einer gewünschten Gesamteigenschaft miteinander zu vereinigen, wurde bisher nur in der Form benutzt, daß Gleichrichter verschiedener Wirkungsweise, z. B. Kontaktgleichrichter und Oxydgleichrichter, zum Zweck einer gleichmäßigen Spannungsverteilung in Reihe geschaltet werden. Zur Eingrenzung des Temperaturfehlers ist eine solche Anordnung jedoch noch nicht vorgeschlagen worden.
• Der Erfindungsgedanke läßt sich besonders vorteilhaft auf Schaltungen anwenden, die nach Art der Graetzschen Brücke arbeiten. In diesem Falle ordnet man die Gleichrichter so an, daß für jede halbe Welle ein Gleichrichter mit positivem und ein Gleichrichter mit negativem Temperaturkoeffizient in Reihe geschaltet sind. In der Abbildung ist diese Schaltung dargestellt, wobei die zu den Gleichrichtern gesetzten Plus- und Minuszeichen das Vorzeichen des Temperaturkoeffizienten angeben. Es wird auf diese Weise ein Ausgleich des Temperatureinflusses erreicht, ohne daß die Zahl der Gleichrichterelemente erhöht zu werden braucht.
• Die beschriebene Erfindung ist nicht auf Gleichrichter für Meßzwecke beschränkt, sondern sie findet vorteilhaft überall da Anwendung, wo der hohe Temperaturkoeffizient der Gleichrichter störend wirkt, z. B. für die Lieferung von Anodenspannung, in der Röntgentechnik usw.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Trockengleichrichter, insbesondere für Meßzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausgleich des Temperaturkoeffizienten mehrere Gleichrichterelemente verwendet werden, deren Temperaturkoeffizienten verschiedene Vorzeichen haben.
2. 2. Gleichrichter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden Hälften .einer Graetzschen Brücke Gleichrichter mit verschiedenen Vorzeichen der Temperaturkoeffizienten angeordnet sind.