DE590115C - Verfahren zur Herstellung gasdichter feuerfester Hohlkoerper - Google Patents

Description

Bei keramischen Körpern, die von Gasen durchströmt werden, ist die Gasundurchlässigkeit von besonderer Bedeutung, besonders wenn es sich um Rekuperatorsteine, Pyrometerschutzrohre, Gasabsaugerohre, Kanalsteine u. dgl handelt. Wenn auf weitgehende Gasundurchlässigkeit Wert gelegt wird, wird meistens für die Herstellung gasdichter Körper eine feinkörnige Masse verwendet, die bis zur dichten Sinterung gebrannt wird. Im allgemeinen genügen derart hergestellte Körper den Anforderungen an Gasdichtigkeit. Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche dicht gesinter-■ten keramischen Körper nicht die nötige Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturschwankungen aufweisen.

In diesem Sinne wurde bereits vorgeschlagen, einen Anstrich aus einer fein gemahlenen feuerfesten Masse auf die gegen die Einwirkung hoher Temperatur zu schützenden Unterlagen aufzubringen. Es ist überhaupt bekannt, auf den der Flamme zugekehrten Flächen Schichten aus besonders feinkörniger Masse aufzubringen. Eine derartige Arbeitsweise ergibt jedoch nur eine mangelhafte _x Temperaturwechselbeständigkeit.

Erfindungsgemäß wird deshalb vorgeschlagen, solche gasdichten feuerfesten Körper in der Weise zu erzeugen, daß die innerste Schicht bzw. die innersten Schichten zum Zwecke der Erzielung guter Gasdichtheit aus feinkörniger Masse hergestellt werden und dicht gesintert werden, worauf die Außenschicht bzw. die äußeren Schichten aus relativ grobkörniger Masse aufgebracht werden und nochmals gebrannt wird, um eine besondere Beständigkeit gegen Temperaturwechsel zu erzielen. Gleichzeitig wird hierdurch eine größere mechanische Widerstandsfähigkeit erzielt, die insbesondere bei Rohren von Vorteil ist.

Die Verwendung von nur grobkörniger Masse für die Herstellung keramischer Körper ergibt wohl gute Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchung und Temperaturwechsel; jedoch läßt die Gasundurchiässigkeit der derart hergestellten Körper sehr zu wünschen übrig.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhaft bei der Verarbeitung von Mineralien der Sillimanitgruppe anwenden, die voider Verarbeitung durch Erhitzung in Mulit übergeführt werden. Die daraus hergestellten feuerfesten Körper haben den Vorteil großer Feuerbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen TemperaturwecHsel. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für andere Stoffe verwendbar.

Eine besonders vorteilhafte Art der Aufbringung der Außenschicht ist die Anwendung des an sich bekannten Gießverfahrens, das häufig bei der Herstellung von Porzellankörpern angewandt wird. Die Anwendung dieses Gießverfahrens auf die erfindungsgemäße Arbeitsweise gestaltet sich derart, daß die Innenschicht in üblicher Weise hergestellt und bei hohen Temperaturen bis zur Sinterung gebrannt wird, worauf diese in

einer Gipsform mit der gröberen Masse umgössen wird. Der Grünkörper wird sorgfältig getrocknet und gebrannt, worauf die Brenntemperatur nicht mehr so hoch sein braucht wie die Temperatur beim Brande des Innen körpers, da dort eine dichte Sinterung erzielt werden mußte. Voraussetzung für das Gelingen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist naturgemäß, daß die feinkörnige Innenmasse

ίο und die grobkörnige Außenmasse annähernd die gleiche Wärmedehnung besitzen. Nach diesem Verfahren hergestellte Rohre können ohne "die Gefahr des Springens in Metall- oder Glasschmelzen eingeführt werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann auch eine Mehrzahl von Innenrohren durch eine gemeinsame Außenschicht zu einem einheitlichen Körper verbunden werden, der z. B/ als Rekuperatorstein Verwendung finden kann.

Claims (3)

Patentansprüche: ao

1. Verfahren zur Herstellung gasdichter feuerfester Hohlkörper, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen aus feinkörnigem feuerfestem Stoff bestehenden, dicht gesinterten Hohlkörper eine Schicht aus «5 grobkörnigerer, praktisch schwindungsfreier feuerfester Masse aufgebracht und der Gegenstand nochmals gebrannt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht um den gesinterten Innenkörper nach dem Gießverfahren erzeugt wird.

3. Gasdichte feuerfeste Körper nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von gesinterten, feinkörnigen Innenrohren mit grobkörnigerer Masse zu einem einheitlichen Körper vereinigt ist.