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Mit Schneidscheibe und Ausräumer arbeitende Schnitzelmaschine für
Zuckerrüben o. dgl. Die Erfindung betrifft eine mit Schneidscheibe und Ausräumer
arbeitende Schnitzehnaschine für Zuckerrüben o. dgl. und bezweckt, Verstopfungen
der Schnitzelschüssel und die hierdurch hervorgerufene Beschädigung oder Zerstörung
von Maschinenteilen, wie Ausräumer, Ausräumervorgelege, Schneidscheibe o. dgl.,
zu verhindern.
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Schnitzelmäschinen mit Sicherung gegen Verstopfung der Schnitzelschüssel,
welche z. B. bei Bruch der Kette oder des Antriebsriemens der die Schnitzel von
der Austragsschurre der Diffusionsbatterie zuführenden Fördervorrichtung oder bei
sonstigen Störungen eintritt, sind an sich bereits bekannt. Bei den bekannten Schnitzelmaschinen
dieser Art sind in der Schnitzelschüssel oberhalb der Ausräumer schwenkbare Klappen
vorgesehen, welche bei übermäßiger Ansammlung von Schnitzeln gehoben werden und
hierbei in der Wandung der Schnitzelschüssel befindliche, unter Federwirkung stehende
Türen öffnen. Diese Ausbildung der Sicherung gegen Verstopfung von Schnitzelmaschinen
weist verschiedene Nachteile auf. Da die schwenkbaren Klappen den Antrieb der Schnitzehnaschine
nicht beeinflussen, vielmehr sowohl Schneidscheibe wie Ausräumer auch bei geöffneten
Sicherungstüren weiterarbeiten, kann es leicht vorkommen, daß z. B. bei Beschädigung
des die Schnitzel von der Schnitzelmaschine der Diffusionsbatterie zuführenden Fördervorrichtung
die Austragsschurre der Scbnitzehnaschine und sodann auch die Schnitzelschüssel
sich mehr und mehr füllen, so daß die Ausräumer schließlich infolge der dauernd
neu zugeführten Schnitzelmenge den wachsenden Widerstand auch bei offenstehenden
Sicherungstüren nicht mehr aushalten. Bevor die Bedienungsperson, welche während
des Betriebes der Schnitzelmaschine gewöhnlich mit dem Nachschärfen von Messern
o. dgl. beschäftigt ist, auf die geöffneten Sicherungstüren aufmerksam wird und
die Schnitzehnaschine von Hand stillsetzen kann, ist gewöhnlich schon eine große
Schnitzehnenge durch die von den schwenkbaren Klappen beeinflußten Türen der Schnitzelschüssel
ausgetreten, wenn nicht sogar schon durch den weiteren Anstau der Schnitzel in der
Schnitzelschüssel einzelne Maschinenteile, z. B. Ausräumer, beschädigt oder zerstört
worden sind. Ein weiterer Nachteil der in der Schnitzelschüssel vorgesehenen, durch
schwenkbare Klappen betätigten Türen liegt darin, daß letztere auch bei normaler
Schnitzehnenge häufig geöffnet werden, da die Schnitzel durch die Schneidscheibe
an die Schüsselwand geschleudert werden und sich hier anhäufen, so daß sie beim
Ausräumen leicht die schwenkbaren _ Klappen beeinflussen können. Insbesondere wird
die ungewollte Beeinflussung der schwenkbaren Klappen und die dadurch hervorgerufene
Öffnung der Sicherungstüren an den der Austragsöffnung der Schnitzelschüssel am
nächsten liegenden Türen eintreten, da die Schnitzelmenge zur Austragsöffnung hin
zunimmt. Wenn somit die schwenkbaren Klappen einerseits eine zu große Empfindlichkeit
auf-. weisen und auch im normalen Betriebe häufig
die mit ihnen
verbundenen Türen unnötig öffnen, so sind die Klappen andererseits bei tatsächlichem
Anstau der Schnitzel in der Schnitzelschüssel aus dem Grunde unzuverlässig, weil
ihre Empfindlichkeit durch den Druck der die Türen in Schließstellung zu halten
suchenden Federn und den Druck der Schnitzel auf die Türen beeinträchtigt wird und
die Klappen sich außerdem mit einer Kruste überziehen, die mehr und mehr wächst,
die Schwenkbarkeit der Klappen hemmt und schließlich sogar das Ausräumen der Schnitzel
hindert, so daß die zur Sicherung gegen Verstopfen der Schnitzelschüssel dienenden
Klappen im Gegenteil gerade einen übermäßigen Anstau der Schnitzel, die Verstopfung
der Maschine und Beschädigung von Maschinenteilen begünstigen.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
die Schnitzelmaschine eine Vorrichtung aufweist, welche beim Überschreiten einer
für den Ausräumer höchstzulässigen Schnitzelmenge die Schneidscheibe der Maschine
selbsttätig stillsetzt. Es werden also nicht wie bisher bei übermäßiger Ansammlung
von Schnitzeln besondere Türen der Schnitzelschüssel geöffnet, während die Schneidscheibe
weiterarbeitet und erst nach Austritt einer je nach der Aufmerksamkeit der Bedienungsperson
mehr oder weniger großen Schnitzelmenge und nachdem unter Umständen gleichwohl schon
eine Beschädigung von Maschinenteilen eingetreten ist, von Hand nachträglich stillgesetzt
werden muß, sondern es wird erfindungsgemäß bei Vergrößerung der Schnitzelmenge
über ein bestimmtes normales Maß die Schneidscheibe selbsttätig stillgesetzt, so
daß unter Fortfall besonderer Austrittstüren usw. jegliche Verstopfung der Schnitzelschüssel
und Beschädigung von Maschinenteilen mit Sicherheit verhindert wird, ohne daß es
besonderer Aufmerksamkeit der Bedienungsperson bedarf.
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Die erfindungsgemäß an der Schnitzelmaschine angeordnete Vorrichtung
zum selbsttätigen Stillsetzen der Schneidscheibe kann im einzelnen beliebig ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist in dem zum Antrieb der Maschine dienenden Stromkreis ein
Unterbrecher vorgesehen, welcher bei Überschreitung der höchstzulässigen Schnitzelmenge
selbsttätig ausgelöst wird. Das Auslösen des in den Antriebsstromkreis eingeschalteten
Unterbrechers kann erfindungsgemäß z. B. durch die beim Überschreiten der höchstzulässigen
Schnitzelmenge eintretende Erhöhung des der Bewegung der Ausräumer entgegenwirkenden
Widerstandes und den hierdurch bedingten größeren Stromverbrauch erfolgen.
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Der Antrieb der Schneidscheibe kann in üblicher Weise z. B. durch
einen Elektromotor erfolgen, welcher gleichzeitig über ein Vorgelege den Ausräumer
antreibt. Da bei einem solchen Antrieb häufig auch im normalen Betrieb Stromschwankungen
eintreten, ohne daß eine übermäßige Ansammlung von Schnitzeln in der Schnitzelschüssel
stattgefunden hät, müßte in diesem Falle der den Antriebsstromkreis selbsttätig
ausschaltende Unterbrecher nur bei solchen Stromänderungen ausgelöst werden, welche
die normalen Stromschwankungen wesentlich übertreffen. Die Empfindlichkeit der Sicherung
würde also verhältnismäßig gering sein. Um die Empfindlichkeit zu erhöhen, werden
erfindungsgemäß Schneidscheibe und Ausräumer mittels Elektromotoren, vorzugsweise
je für sich getrennt, angetrieben und bei Erhöhung des der Drehung der Ausräumer
durch Überschreitung der höchstzulässigen Schnitzelmenge entgegenwirkenden Widerstandes
der Ausräumerantrieb und über einen Motorschutzschalter o. dg1. an sich bekannter
Art der Antrieb der Schnitzelscheibe selbsttätig stillgesetzt. Der Antriebsmotor
des Ausräumers und der Antriebsmotor der Schneidscheibe liegen somit in dem gleichen
Stromkreis, den der Motorschutzschalter gegen Überbelastung sichert. Der Schutzschalter
ist für einen höheren Anlaufstrom zur Überwindung des Anlaufmomentes und für einen
niedrigeren Auslösestrom während des Betriebes eingerichtet. Um besonders kurze
Auslösezeiten bei eintretender Überschreitung der zulässigen Schnitzelmenge in der
Schnitzelschüssel zu erzielen, kann ein besonderes magnetisches Relais eingeschaltet
werden.
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Statt die beim Überschreiten der zulässigen Schnitzelmenge eintretende
Erhöhung des der Drehung der Ausräumer entgegenwirkenden Widerstandes und die damit
verbundenen Stromschwankungen auf rein elektrischem Wege zum selbsttätigen Stillsetzen
der Schneidscheibe zu benutzen, kann die Einrichtung erfindungsgemäß auch derart
getroffen sein, daß der in den Stromkreis eingeschaltete Unterbrecher mittels eines
durch übermäßigen Anstau der Schnitzel an der Austragsöffnung der Schnitzelschüssel
beeinflußten Steuerorgans ausgelöst wird. Dieses Steuerorgan kann erfindungsgemäß
z. B. aus einem an der Austragsöffnung der Schnitzelschüssel schwenkbar gelagerten
Blech o. dgl. bestehen, welches beim Überschreiten der höchstzulässigen Schnitzelmenge
geschwenkt wird und hierdurch den den Antrieb der Schneidscheibe stillsetzenden
Unterbrecher auslöst.
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Gegebenenfalls, z.B. beiAntrieb der Schnitzelmaschinen von einer Transmission
o. dgl. mittels Riemen über eine Kupplung oder Fest- und Losscheibe, kann das an
der Austragsöffnung der Schnitzelschüssel schwenkbar gelagerte und vorzugsweise
verstellbare Steuerblech beim Ausschwenken, statt einen. Unterbrecher auszulösen,
den Stromkreis eines Hilfsmotors schließen, welcher eine in den Antrieb eingeschaltete
Kupplung ausrückt oder die Riemengabel von der Fest- auf die Losscheibe schiebt.
Bei
Antrieb mehrerer Schnitzelmaschinen in Gruppe wird naturgemäß die Einrichtung so
getroffen, -daß bei dem durch Überschreiten der höchstzulässigen Schnitzelmenge
in einer,dieser Maschinen selbsttätig erfolgenden Stillsetzen der Schneidscheibe
der betreffenden Maschine die anderen Maschinen nicht ebenfalls stillgesetzt werden,
sondern ohne Unterbrechung weiterarbeiten.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen.
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Abb. i zeigt zum Teil in Ansicht, zum Teil im Schnitt eine Schnitzelmaschine,
bei welcher die Schneidscheibe und die Ausräumer erfindungsgemäß für sich getrennt
mittels Elektromotoren angetrieben werden.
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Abb. 2 veranschaulicht in schematischer Darstellung eine Ausführungsform
der Schaltung der gemäß Abb. z vorgesehenen getrennten Antriebsmotoren für Schneidscheibe
und Ausräumer mit Einrichtungen, welche die Antriebsmotoren bei Überlastung der
Ausräumer selbsttätig stillsetzen.
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Abb. 3 zeigt im Grundriß bzw. Schnitt eine andere Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher an der Austragsöffnung der Schnitzelschüssel ein einen
Unterbrecher beeinflussendes Steuerorgan schwenkbar gelagert ist.
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Abb, q. entspricht im wesentlichen der Abb. 3, jedoch ist hier das
in Seitenansicht dargestellte Steuerorgan in senkrechter Ebene schwenkbar.
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Abb. 5 veranschaulicht schematisch eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher beim Überschreiten der höchstzulässigen Schnitzelmenge in
der Schnitzelschüssel z. B. durch Ausschwenken eines an der Austragsöffnung vorgesehenen
Steuerorgans der Stromkreis eines Hilfsmotors geschlossen wird, welcher hierdurch
eine in den Antrieb der Schneidscheibe eingeschaltete Kupplung ausrückt.
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Bei dem in den Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
das erfindungsgemäß selbsttätige Stillsetzen der Schneidscheibe beim Überschreiten
einer höchstzulässigen Schnitzelmenge in der Schnitzelschüssel i mittels eines in
den Antriebsstromkreis eingeschalteten Unterbrechers, welcher dadurch gesteuert
bzw. ausgelöst wird, daß beim Überschreiten der höchstzulässigen Schnitzelmenge,
welche den jeweiligen Betriebsverhältnissen entsprechend zu bemessen ist, der der
Drehung der Ausräumer 2 entgegenwirkende Widerstand stärker wird und hierdurch eine
Erhöhung des Stromverbrauches eintritt. Um die Einrichtung möglichst empfindlich
zu gestalten, sind gemäß Abb. i die Schneidscheibe und die Ausräumerarme 2 mittels
je eines besonderen Elektromotors 3 bzw. q für sich getrennt angetrieben, und zwar
liegen die beiden Motoren gemäß Abb.2 in dem gleichen, mit Sicherungen 5 und Vorrichtung
6 zum Einschalten des Antriebes versehenen Stromkreis, in welchem ein besonderes
Unterbrecherschaltgerät 7, Motorschutzschalter o. dgl., den Motor 3 für die Schneidscheibe
wie den Motor q. für die Ausräumerarme 2 beim Überschreiten der höchstzulässigen
Schnitzelmenge in der Schnitzelschüssel, d. h. bei Erhöhung des der Drehung der
Ausräumer 2 in der Schnitzelschüssel i entgegenwirkenden Widerstandes über ein bestimmtes
zulässiges Maß, selbsttätig stillsetzt. Das Unterbrecherschaltgerät 7 ist in an
sich bekannter Weise für einen höheren Anlaufstrom zur Überwindung des Anlaufmomentes
und für einen niedrigeren Auslösestrom während des Betriebes eingerichtet.
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Bei dem in den Abb. 3 und q. dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
das selbsttätige Stillsetzen der Schneidscheibe beim Überschreiten der höchstzulässigen
Schnitzelmenge in der Schnitzelschüssel i durch Auslösen eines in den Antriebsstromkreis
eingeschalteten Unterbrechers 8 mittels eines durch den Anstau der Schnitzel in
der Austragsöffnung 9 der Schnitzelschüssel beeinflußten Steuerorgans io. Das Steuerorgan
io besteht vorzugsweise aus einem um die Achse ii schwenkbar gelagerten und vorzugsweise
verstellbaren Blech, welches bei übermäßigem Anstau der Schnitzel in der Austragsöffnung
9 der Schnitzelschüssel i in Richtung der Pfeile i2 nach außen geschwenkt wird und
hierbei den Unterbrecher 8 durch Anschlag der rückwärtigen Arme io' auslöst.
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Die Schneidscheibe kann unmittelbar durch einen Elektromotor oder
in Gruppe mit den Schneidscheiben anderer Schnitzelmaschinen und der Ausräumer jeweils
z. B. von dem Schneidscheibenantrieb aus unter Zwischenschaltung eines Vorgeleges
angetrieben werden. Bei Antrieb der Schneidscheibe z. B. mittels Riemens von einer
Transmission aus oder auch bei anderen bekannten Antriebsarten kann das selbsttätige
Stillsetzen der Schneidscheibe bei übermäßigem Anstau der Schnitzel in der Austragsöffnung
der Schnitzelschüssel auch in der in Abb.5 veranschaulichten Weise erfolgen. Hier
wird z. B. durch ein entsprechend den Abb. 3 und q ausgebildetes und angeordnetes
Steuerblech bei übermäßigem Anstau der Schnitzel durch Beeinflussung eines Kontaktes
der Stromkreis eines Hilfsmotors 13 geschlossen, welcher eine in . den Antrieb eingeschaltete
Kupplung 14 in die durch die gestrichelte Linie 15 angedeutete Stellung ausrückt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist außerdem an der Spindelmutter 16 ein
Anschlag 17 vorgesehen, welcher bei ausgerücktem Riemen einen Unterbrecherkontakt
18 betätigt und hierdurch den Motor stillsetzt.