DE587149C

DE587149C - Verfahren und Ofen zur Zurueckgewinnung von Blei und Kupferdraht aus Kabeln

Info

Publication number: DE587149C
Application number: DET41416D
Authority: DE
Original assignee: Topf J A & Soehne
Current assignee: Topf J A & Soehne
Priority date: 1932-09-29
Filing date: 1932-09-29
Publication date: 1933-10-31

Description

Verfahren und Ofen zur Zurückgewinnung von Blei und Kupferdraht aus Kabeln In Betrieben, in welchen alte' Kabel und Kabelreste anfallen und sich ansammeln, macht sich neuerdings das Bestreben geltend, diese Reste und alten Kabel abzubrennen, 'um die Metalle zurückzugewinnen.
Bisher wurden zu diesem Zweck offene Feuerstellen errichtet, über welche ein Blech gelegt wurde. Auf diesem wurden die Kabel stückweise aufgeschichtet und infolge der Erhitzung von unten her zunächst abgebrannt und. dann in flüssiges Blei und Kupferdraht zerlegt. Das Blei floß in einen danebenstehenden Bleikessel, der noch besonders beheizt wurde. Durch die hierbei frei werdenden Bleidämpfe wurden die Bedienungsmannschaften vielfach gesundheitlich schwer geschädigt. Die gewonnenen Kupferdrähte waren teilweise noch stark mit Bleikrätze behaftet, auch kam das Blei unsauber in den Bleikessel. Der Gewinn an Metall war ungenügend. .
Nach der Erfindung soll die Zurückgewinnung der Metalle durch unmittelbares Abbrennen der Kabel in einem geschlossenen Ofen ohne besondereFeuerung erfolgen. Hierzu wird der Ofen der nachstehend beschriebenen Bauart verwendet.
Eine Ausführungsform des Ofens ist in Fig. i im Längsschnitt und in Fig. 3 im Horizontalschnitt dargestellt. Fig. 2 zeigt eine Abbrennplatte im Querschnitt.
In den Ofen sind schräg liegende Abbrennplatten a.eingebaut, auf welchen die durch die Aufgabeöffnung i eingeführten Kabel durch Abfallwachsdraht in Brand gesetzt werden. Dadurch werden gleichzeitig die Schamottewandungen b und auch die Abbrennplatten d selbst so weit erwärmt, daß die Bestandteile aus Papier und Jute verbrennen. Bei der Verbrennung dieser Bestandteile wird so viel Wärme entwickelt, daß der Bleimantel der Kabel schmilzt und der Kupferdraht frei wird. Das geschmolzene Blei läuft von den geneigt angeordneten Abbrennplatten a in eine dahint@rIiegende Bleirinne c, deren Auslauf nach außen hin ebenfalls schräg gelagert ist. Unter dem Rinnenauslauf ist ein von den Abgasen beheizter außen angebauter Bleikessel d angeordnet (Fig.3), in welchem das flüssige Blei gesammelt wird. Innerhalb des Ofens ist eine Abdeckplatte k über der Bleirinne c vorgesehen, damit beim Herausziehen des Kupferdrahtes nicht Schmutz in die Rinne gelangt-und dauernd freier Ablauf für das Blei gewahrt bleibt.
Die in 'der Mitte vertieften oder' als flache Rinnen ausgebildeten Abbrennplatten a haben seitliche Abweiser q, wodurch das fließende Blei in' die Mitte 'der Brennbahn geführt (Fig.2) und somit das seitliche Schamottemauerwerk nicht beschädigt wird.
Der von Blei und Jute befreite Kupferdraht wird .über die Abbrennplattenbahn a nach unten auf einen innerhalb des Ofens angeord= neten Abklopfrost g gezogen, hier von 'dem noch anhaftenden Blei und sonstigen Rückständen befreit und dann 'durch die der Aufgabeöffnung gegenüberliegenden Entnahmeöffnung h mittels eines Schürhakens aus dem Ofen entfernt, In der Zwischenzeit werden frische Kabel durch die Aufgabe i weiter zugelegt, so daß der Ofen dauernd auf Temperatur und somit in Betrieb gehalten wird. Durch die Aufeinanderfolge der Teilea,c und g und das Gegenüberliegen der Öffnungen i, h wird ein ununterbrochener Betrieb sowie ein gutes und geschütztes Bedienen des Ofens ermöglicht. Die gebildeten Abgase steigen vors den Abbrennplatten a nach oben in einen seitwärts angeordneten Kanal m, werden in diesem schräg nach unten gezogen,. gehen um eine Sperrmauer n herum unter die Bleirinne c, streichen um den Bleikessel d herum, um das Blei flüssig zu halten und gelangen dann unter den Aschensack p zum Schornstein o. Durch diesen langen Weg werden die Abgase voll und wärmewirtschaftlich ausgenutzt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Rückgewinnung von Blei und Kupferdraht aus Kabeln, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Substanz der Kabel in einem nicht beheizten geschlossenen Ofen abgebrannt und das abgeschmolzene Blei und der entbleite Kupferdraht getrennt aus dem Ofen entfernt werden. ä. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß hinter einer Aufgabeöffnung (i) für die Kabel geneigt liegende Abbrennplatten (a) angeordnet sind, auf welchen dieKabel unmittelbar entzündet werden und an welche hintereinander eine mit Überdekkung (k) versehene Bleisammelrinne (c), die in einen außen befindlichen Bleikessel (d) mündet, und eine def Aufgabeöffnung (i) gegenüberliegende Entnahmeöffnung (h) für den Kupferdraht anschließen. 3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbrennplatten (a) in der Mitte vertieft oder als flacheRinnen ausgebildet sind. q.. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbrennplatten (a) mit seitlichen Abweisern (q) zum Schutze des Mauerwerkes gegen korrodierende Wirkung des Bleies versehen sind. 5. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Bleisammelrinne (c) und Entnahmeöffnung (h) ein Abklopfrost (g) zur Reinigung des Kupferdrahtes innerhalb des Ofens angeordnet ist. 6. Verfahren zum Betriebe des Ofens nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, daß der Bleikessel (<l) vn den Abgasen des Ofens beheizt wird.