DE586179C - Vorrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Temperatur elektrischer Widerstandsoefen - Google Patents

Description

Das Hauptpatent 576 208 hat eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Temperatur elektrischer Widerstandsöfen zum Gegenstand. Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung beruht darauf, daß der Schlitten eines Rheostaten, der in den Heizstrom des Ofens eingeschaltet ist, entweder durch ein Uhrwerk betätigt werden kann, um „die Temperatur des Ofens nach einem gegebenen Gesetz zu ändern oder daß er mit einem Stromstärkeregler in Verbinudng steht, an dem sich ein Ausdehnungen unterworfener Draht befindet, durch den ein Teil des Heizstromes hindurchgeht, um die erreichte Temperatur konstant zu halten. Der Rheostat mit einem Schlitten, der nach einem gegebenen Gesetz durch ein Uhrwerk bewegt wird, ermöglicht eine Anheizung und Abkühlung, die regelmäßig genug sind, um fast bei allen thermite sehen Analysen verwendet werden zu können. Bei diesen Versuchen sind die Heizungs- und Abkühlungsgeschwindigkeiten gewöhnlich von der Größenordnung von ioo° in der Stunde. Unter diesen Verhältnissen besitzen die kleinen Schwankungen der Netzspannung, welche den Widerstandsofen speist, praktisch keine Bedeutung. Bei gewissen Untersuchungen aber, bei. denen sehr geringe Anheizungs- und Abkühlungsgeschwindigkeiten, beispielsweise von einem Grad in der Stunde, benötigt werden, können jedoch die unvermeidlichen Netzschwankungen störende Veränderungen in der Ofentemperatur hervorrufen. Wenn man nun die in dem Hauptpatent beschriebene Anordnung benutzt, so werden diese Schwankungen nur dann ausgeschaltet, wenn man die Temperatur mit Hilfe des dehnbaren Drahtes konstant hält. Sie bleiben aber bestehen, wenn man den von einem Uhrwerk bewegten Rheostaten benutzt. ,

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesserung der in dem Hauptpatent beschriebenen Vorrichtung, die dazu dient, diesen Nachteil zu vermeiden.

Die Verbesserung beruht darauf, daß der dehnbare Draht, durch den ein Teil des Heizstromes hindurchgeht, nicht nur zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Temperatur verwendet wird, sondern auch dazu, die Temperatur nach einem bestimmten Gesetz in beliebiger Richtung zu ändern. Zu diesem Zweck wird das freie Ende des Drahtes, dessen anderes Ende, wie in der Einrichtung des Hauptpatentes, auf eine Achse aufgewickelt

ist, welche den Umschalter regelt, mit einem Nockensystem verbunden, mit dem man die Länge des Drahtes ändern kann. Dieses System kann seinerseits durch ein Uhrwerk bewegt oder auch festgelegt werden, je nachdem ob man die Temperatur ändern oder konstant erhalten will.

Hierdurch werden stets die Netzschwän-. kungen vollkommen ausgeschaltet, denn wenn ■ to aus -irgendeinem Grunde die Temperatur nicht der vorgeschriebenen Länge des Drahtes entspricht, so wirkt dieser auf den Umschalter ein, der dann die Lage des Heizungsrheostaten verändert.

«5 Die Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben.

Abb. ι ist eine Ansicht, welche der Abb. 3 des Hauptpatentes entspricht.

Abb. 2 ist eine Stirnansicht der Nocke. so Die Klemme 26 des Drahtes 21, dessen oberes Ende, wie in dem Hauptpatent, auf einer Achse aufgewickelt ist, welche einen elektrischen Umschalter betätigt und der Einwirkung eines Gegengewichtes unterworfeil ist, trägt einen Bügel 26', an dem das eine Ende eines Doppelhebels 60 befestigt ist, der bei 61 angelenkt ist und der Einwirkung einer Feder 62 unterliegt. An seinem der Feder 62 gegenüberliegenden Ende trägt der Hebel eine Schraube 63, die gegen eine Nokkenscheibe 64 drückt, die u'm eine Achse 65 drehbar ist. Die Drehung dieser Nockenscheibe kann entweder dadurch hervorgerufen werden, daß man sie beispielsweise mit Hilfe einer Kardanwelle 66 mit einem Uhrwerk kuppelt, wie es im Hauptpatent beschrieben ist, oder dadurch, daß man sie Von Hand bewegt. Im ersten Falle kann man die Änderung der Temperatur nach jedem beliebigen Gesetz verlaufen lassen, indem man das Profil der Nockenscheibe dementsprechend gestaltet. Im zweiten Falle ersetzt die Nocke die Mikrometerschraube, welche im Hauptpatent beschrieben ist und die dazu dient, den dehnbaren Draht zu regeln, wenn man die Temperatur konstant halten will.

Soll die Temperatur mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit verändert werden, so daß die Netzschwankungen ohne Bedeutung sind, so kann man das Uhrwerk unmittelbar mit dem Rheostatschlitten, wie in dem Hauptpatent, kuppeln.

Die ernndungsgemäße Vorrichtung umfaßt also

r. einen Rheostaten, dessen Schlitten von einem Uhrwerk oder von einem Elektromotor, der dem dehnbaren Draht 21 folgt, gesteuert werden kann,

2. einen Regler mit dehnbarem Draht 21 und einer Klemme, die von einer Nocke gesteuert wird, der von Hand bewegt, unbeweglich gelassen oder durch ein Uhrwerk in Be\vegung gesetzt werden kann. Diese Bewegung kann durch Vermittlung einer Kardanwelle hervorgerufen werden. Gegebenenfalls kann, man die Umdrehungsgeschwindigkeit durch eine Übersetzung ändern.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Temperatur elektrischer Widerstandsöfen nach Patent 576 208, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des dehnbaren Drahtes, durch den ein Teil des Heizstromes hindurchgeht, durch eine von einem Uhrwerk angetriebene Nok- ■ kenscheibe von entsprechend gewähltem Profil nach einem gegebenen Gesetz verschoben wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen