DE585717C

DE585717C - Luftschraube mit selbsttaetig veraenderlicher Steigung

Info

Publication number: DE585717C
Application number: DEG73738D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1927-07-02
Filing date: 1928-06-30
Publication date: 1933-10-09

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Luftschraube mit selbsttätig veränderlicher Flügelsteigung.

Es sind Luftschrauben, deren Flügel um ihre Achse drehbar auf einer gegenüber der Motorwelle drehbaren Nabe angeordnet sind, mit Einrichtungen bekannt, um die Einstellung der Flügelsteigung entsprechend der jeweiligen Flugzeuggeschwindigkeit zu regeln.

Diese Regelung erfolgt dabei unter Vermittlung der Fliehkraft und der auf die Flügel der Luftschraube einwirkenden Luftkräfte. Diese Verstelluftschrauben lösen jedoch die gestellte Aufgabe nur unvollkommen, weil die Steigung der Flügel von einem wesentlichen Faktor, nämlich dem Motordrehmoment, unabhängig ist.

Der Zweck der Erfindung ist, eine Luftschraube zu schaffen, deren Flügel bei allen Umdrehungsgeschwindigkeiten des Motors, allen Motordrehmomenten und allen Geschwindigkeiten des Flugzeuges sich selbsttätig auf den günstigsten Einfallwinkel einstellen.

Erreicht wird der angestrebte Zweck erfindungsgemäß dadurch, daß die Einstellung der Flügelsteigung in Abhängigkeit von dem sich ändernden Verhältnis vom Schraubenschub zu der Resultierenden aus dem durch Fliehkörper erzeugten Drehmoment und dem Motordrehmoment erfolgt, wobei unter Schraubenschub das Widerstandsmoment, d. h. der sich ändernde, der Drehung der Schraube gebotene Widerstand, zu verstehen ist.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist ein Mitnehmer auf der Motorwelle unmittelbar befestigt, und ein oder mehrere Arme dieses Mitnehmers sind mit einem oder mehreren in der Nabe schwingbar gelagerten gewichtsbelasteten Doppelhebeln verbunden, während zwei weitere Arme des Mitnehmers an Armen der Flügel angreifen.

Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß das veränderliche Widerstandsmoment in jedem Augenblick einen dem Motor drehmoment gleichen und entgegengesetzt gerichteten Wert hat.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schau- bildlich und schematisch dargestellt.

Die die beiden Flügel 3, 3' der Luftschraube tragende Nabe 1 sitzt lose auf der Motorwelle 2, auf der weiter ein Mitnehmer 4 aufgekeilt ist. Letzterer ist mit Hebelarmen 9, S, 7 bzw. 9', 5', 7' verbunden, die ihrerseits mit um Achsen 7, 7' drehbaren Fliehkörpern 6, 6' in Verbindung stehen. Mitnehmer 4 und Hebelarme 9, 5, 7; 9', 5', 7' sind so verbunden, daß, wenn beide Teile um ihre Achsen sich drehen, andere Hebelverhältnisse eintreten. Entsprechend der Zeichnung nehmen

beispielsweise zwei Schlitze 8, 8' des Mitnehmers 4 die Arme g, g' auf. Weiter steht der Mitnehmer 4 mit den Flügeln 3, 3' durch die an Armen 11, 11' der Flügel 3, 3' angreifenden Arme 10, 10' in der Weise in Verbindung, daß seine Winkelverstellung gegenüber der Nabe Winkelverstellungen der Flügel zur Folge hat.

Die Arbeitsweise ist folgende.

Wenn die Motorwelle 2 im Sinne des Pfeiles F umläuft, dreht sich der Mitnehmer 4 und nimmt die Nabe 1 und die Flügel 3, 3' mittels der Arme 9, 5, 7; 9', 5', 7' mit, wobei die Fliehkörper 6, 6' sich zunächst der Welle 2 nähern. Gleichzeitig werden durch die Arme 10, 10' die Flügel 3, 3' um ihre Achse gedreht und in deren jeweils wirksamsten Einfallwinkel eingestellt. Beim Start nimmt der Schraubenschub allmählich ab, ebenso das Moment der Schraube. Die Fliehkörper 6,6' entfernen sich jetzt von der Welle 2, und der Mitnehmer 4 wird gegenüber der Nabe 1 gedreht, wodurch der Einfallwinkel der Flügel vergrößert und die Luftschraube wieder' für die günstigsten Arbeitsbedingungen eingestellt werden.

Der Abstand der Fliehkörper 6,6' von der Welle 2 und die Verbindung zwischen dem Mitnehmer 4 und diesen Fliehkörpern sind.

so gewählt, daß bei gegebener Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors die Flügel den für den Betrieb jeweils wirksamsten Einfallwinkel bilden und das Widerstandsmoment der Schraube genau das Motor drehmoment ausgleicht. Durch die Veränderung der Hebellänge zwischen Welle 2 und Armen 9, 9' einerseits und die Änderung der Angriffsrichtung des Druckes der Schlitzkante gegen den Arm 9, 9' andererseits wird die Wirkung der Fliehkörper 6, 6' auf die Winkelveränderungen zwischen Nabe 1 und Mitnehmer 4 gesteigert, so daß die auf den Mitnehmer 4 übertragenen Änderungen der Komponente der Tangentialkraft der Fliehkörper 6, 6' ausgeglichen werden. +5

Claims

Patentansprüche:

1. Luftschraube mit selbsttätig veränderlicher Steigung, bei welcher die Flügel auf einer lose auf der Antriebswelle sitzenden Nabe um ihre Achse drehbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Flügelsteigung in Abhängigkeit von dem sich ändernden Verhältnis von Schraubenschub zu der Resultierenden aus dem durch Fliehkörper erzeugten Drehmoment und dem Motordrehmoment erfolgt.

2. Luftschraube nach Anspruch 1, da- ßo durch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (4) unmittelbar auf der Welle (2) befestigt ist und ein oder mehrere Arme dieses Mitnehmers mit einem oder mehreren in der Nabe (1) schwingbar gelagerten gewichtsbelasteten Doppelhebeln (9> 5> 7; 9'. 5'. T) verbunden sind, während zwei weitere Arme (10, 10') des Mitnehmers (4) an den Armen (n, 11') der Flügel (3, 3') angreifen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen